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Sonntagsfrage 28.08.2005 für die Bundestagswahl 2005
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 10%  [ 6 ]
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0%
 0%  [ 0 ]
CDU / CSU
5%
 5%  [ 3 ]
andere Parteien rechts der Mitte
0%
 0%  [ 0 ]
ich gehe garnicht
1%
 1%  [ 1 ]
unentschieden / schwanke
5%
 5%  [ 3 ]
ungültig
6%
 6%  [ 4 ]
andere Parteien links der Mitte
0%
 0%  [ 0 ]
SPD
13%
 13%  [ 8 ]
Die Linke. PDS
43%
 43%  [ 26 ]
Bündnis 90 / Die Grünen
13%
 13%  [ 8 ]
sonstige (bei Bedarf nennen)
1%
 1%  [ 1 ]
Stimmen insgesamt : 60

Autor Nachricht
Tarvoc
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Beitrag(#338352) Verfasst am: 02.09.2005, 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Dies sieht man übrigens gut daran, dass Neoliberale überdurchschnittlich oft nicht die Theorien von Keynesianisten und Marxisten verstanden haben.


Und umgekehrt? zwinkern

max hat folgendes geschrieben:
Mit verstehen meine ich etwas anderes als die Meinung teilen.


Soso. zwinkern
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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max
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Beiträge: 3055

Beitrag(#338381) Verfasst am: 02.09.2005, 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Dies sieht man übrigens gut daran, dass Neoliberale überdurchschnittlich oft nicht die Theorien von Keynesianisten und Marxisten verstanden haben.


Und umgekehrt? zwinkern

Neoliberale Theorien sind so primitiv, dass man sie innerhalb kürzester Zeit problemlos verstehen kann.
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Westerwelle kann kein Badequitscheentchen überzeugen, bei Krichhof schauts IMO schon besser aus (so ein Professoren Titel macht auch was her zwinkern ).

Leider gibt es tatsächlich Leute, die sich von Titeln beeindrucken lassen (weil sie noch nie selbst einen erworben haben?). Kennst du eine Umfrage über Kirchhof? Bei den meisten Umfrage ist ja die klare Mehrheit der Meinung, dass keine Partei die Probleme lösen kann, wobei die Partei, der am meisten ökonomische Kompetenz zugesprochen wird - in vollkommener Ignoranz der Regierung Kohl und der Sprüche von Merkel - ist aber dann die Union. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Union eben billigen Populismus betreibt: neoliberale Phrasen plus Hetze gegen die Türkei.
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Tarvoc
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Beiträge: 44698

Beitrag(#338383) Verfasst am: 02.09.2005, 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Neoliberale Theorien sind so primitiv, dass man sie innerhalb kürzester Zeit problemlos verstehen kann.


Soso. zwinkern
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max
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Beiträge: 3055

Beitrag(#338432) Verfasst am: 02.09.2005, 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Neoliberale Theorien sind so primitiv, dass man sie innerhalb kürzester Zeit problemlos verstehen kann.

Soso. zwinkern

Ja, ja Tarvoc. Versuch es doch mal zur Abwechslung mit einer inhaltlichen Aussage, die deine eigene Meinung deutlich macht.
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Tarvoc
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Beitrag(#338434) Verfasst am: 02.09.2005, 17:29    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Versuch es doch mal zur Abwechslung mit einer inhaltlichen Aussage, die deine eigene Meinung deutlich macht.


So eine Aussage wie "Die Theorien meiner politischen Gegner sind allesamt primitiv"? Nein, tut mir leid, für solche inhaltsschweren und unglaublich reflektierten Aussagen bin ich wohl nicht intelligent genug... Schulterzucken
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max
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Beitrag(#338440) Verfasst am: 02.09.2005, 17:46    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Versuch es doch mal zur Abwechslung mit einer inhaltlichen Aussage, die deine eigene Meinung deutlich macht.

So eine Aussage wie "Die Theorien meiner politischen Gegner sind allesamt primitiv"? Nein, tut mir leid, für solche inhaltsschweren und unglaublich reflektierten Aussagen bin ich wohl nicht intelligent genug... Schulterzucken

Ich bin nicht der Meinung, dass die Theorien aller politischen Gegner so primitiv sind, wie die der Neoliberalen. Aber deren Theorie ist - positiv ausgedrückt - sehr leicht zu verstehen. Ich habe auch nur darauf hinweisen wollen, dass Leute, die meist derart leicht verständliche Theorien anhängen, sich nicht aus dem Fenster lehnen sollten, wenn sie meinen die Linkspartei kritisieren zu wollen, sondern da schon Argumente bringen sollte. Ich selbst habe mit dieser Kritik natürlich auch keine Argumente gebracht. Die habe ich in anderen Threads schon mehr als ausführlich dargelegt.

Dich wollte ich darauf hinweisen, dass es einer echten Rarität gleichkommt, wenn man von dir überhaupt mal ein Argument findet.
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Tarvoc
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Beitrag(#338442) Verfasst am: 02.09.2005, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Aber deren Theorie ist - positiv ausgedrückt - sehr leicht zu verstehen.


Und ist das schlecht?

max hat folgendes geschrieben:
Ich habe auch nur darauf hinweisen wollen, dass Leute, die meist derart leicht verständliche Theorien anhängen [...]


Sorry, ich werde immer etwas misstrauisch, wenn jemand behauptet, er habe irgendwas verstanden...

max hat folgendes geschrieben:
Dich wollte ich darauf hinweisen, dass es einer echten Rarität gleichkommt, wenn man von dir überhaupt mal ein Argument findet.


Mir geht es nicht um Selbstdarstellung und auch nicht um Missionierung.
Wenn ich eine These aufstelle, belege ich sie auch.

Wenn ich dich jedoch in diesem Kontext frage, wie es sich umgekehrt verhält, stelle ich auch keine These auf - ich frage nach.
Und eine derartige Antwort gibt mir nunmal zu denken, was deine Inhalte und Argumente angeht... zwinkern
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max
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Beitrag(#338449) Verfasst am: 02.09.2005, 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
Aber deren Theorie ist - positiv ausgedrückt - sehr leicht zu verstehen.

Wenn ich dich jedoch in diesem Kontext frage, wie es sich umgekehrt verhält, stelle ich auch keine These auf - ich frage nach.

Wenn du klar nachfragen würdest, hätte ich ja kein Problem. In Bezug auf den Marxismus habe ich übrigens die Erfahrung gemacht, dass viele Kritiker kaum Kenntnisse von marxistischen Theorien haben, was die Diskussion oft leider sehr erschwert, da man z.B. erklären muss, dass linkskeynesianistische Theorien nicht identisch mit marxistischen sind.
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Tarvoc
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Beitrag(#338451) Verfasst am: 02.09.2005, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Wenn du klar nachfragen würdest, hätte ich ja kein Problem.


Ich sagte doch, ich würde immer etwas misstrauisch, wenn jemand behauptet, etwas verstanden zu haben... Schulterzucken

max hat folgendes geschrieben:
In Bezug auf den Marxismus habe ich übrigens die Erfahrung gemacht, dass viele Kritiker kaum Kenntnisse von marxistischen Theorien haben, was die Diskussion oft leider sehr erschwert, da man z.B. erklären muss, dass linkskeynesianistische Theorien nicht identisch mit marxistischen sind.


Das stimmt leider oder bzw. diese Erfahrung habe ich durchaus auch gemacht...
(Ohne zu behaupten, dass ich alles verstehe...)
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



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Beitrag(#338458) Verfasst am: 02.09.2005, 18:36    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Leider gibt es tatsächlich Leute, die sich von Titeln beeindrucken lassen


Willkommen in Österreich zwinkern

max hat folgendes geschrieben:
Bei den meisten Umfrage ist ja die klare Mehrheit der Meinung, dass keine Partei die Probleme lösen kann, wobei die Partei, der am meisten ökonomische Kompetenz zugesprochen wird - in vollkommener Ignoranz der Regierung Kohl und der Sprüche von Merkel - ist aber dann die Union.


Jep, die "resignative Wechselstimmung"

max hat folgendes geschrieben:
Wahrscheinlich liegt es daran, dass die Union eben billigen Populismus betreibt: neoliberale Phrasen plus Hetze gegen die Türkei.


Ach, auch die Union ist gegen Fremdarbeiter? zynisches Grinsen

Ich kenne nicht den Unterschied zwischen billigen und teuren Popolismus...aufgrund ihrer Konten kann sich die CDU sicherlich mehr leisten als die Linkspartei zwinkern
Ich habe den (gefilterten und etwas von D entfernten) Eindruck, dass die CDU mehr "Realität" ausstrahlt, als die Linkspartei. Liegt IMO an den, von mir vorher erwähnten, unterschiedlichen Zielen - Macht und Opposition.
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Vargtimmen
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Beitrag(#338484) Verfasst am: 02.09.2005, 19:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ich schwanke zwischen SPD und FDP (ja, das Verhältnis ist nicht so wirklich harmonisch, ich weiß zwinkern).
Naja, ist eh ziemlich irrelevant, da ich noch gar nicht wählen darf Mit den Augen rollen
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Stefan
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Beitrag(#338634) Verfasst am: 02.09.2005, 22:12    Titel: Antworten mit Zitat

Ein Gedanke:

Leider sieht es ja so aus, daß der Regierungswechsel nicht mehr zu verhindern ist. Einzige eventuelle Möglichkeit (rechnerisch) den schwarz-gelben die Suppe zu versalzen, wäre eine rot-rot-grüne Regierung, geht ja nur um ca. einen Prozentpunkt. Eine Koalition mit den Linken lehnen die SPD und die Grünen aber strikt ab.

Wenn es nach der Wahl für Union und FDP nun alleine nicht reicht, gäbe es als Alternative zur großen Koalition doch auch eine, von den Linken tolerierte, Minderheitsregierung von rot-grün, oder?
Wären die Linken nicht gut beraten, das mal "durchsickern" zu lassen. Denn wie es aussieht, wandern derzeit einige Stimmen von den Linken zur SPD. Aus strategischen Gründen, um schwarz-gelb zu verhindern. Macht ja auch Sinn. Nur wird die SPD dieses Stimmverhalten ganz anders interpretieren.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#338732) Verfasst am: 03.09.2005, 00:18    Titel: Antworten mit Zitat

Eben waren Kirchhof und Eichel in "Berlin Mitte" (auf "Phoenix", Moderatorin Maybritt Illner) zu Gast. Ich fand, der Eichel hatte deutlich mehr an Kompetenz zu bieten. Hat mich richtig beeindruckt und kam auch sehr glaubwürdig rüber.
Kirchhof dagegen... Erbrechen
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AdvocatusDiaboli
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Anmeldungsdatum: 12.08.2003
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Wohnort: München

Beitrag(#338733) Verfasst am: 03.09.2005, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Vargtimmen hat folgendes geschrieben:
Ich schwanke zwischen SPD und FDP (ja, das Verhältnis ist nicht so wirklich harmonisch, ich weiß zwinkern).
Naja, ist eh ziemlich irrelevant, da ich noch gar nicht wählen darf Mit den Augen rollen


Puh, welch ein Glück... Smilie eine Stimme weniger, macht aber den Kohl auch nicht fett...
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Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Critic
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Beiträge: 16362
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Beitrag(#338738) Verfasst am: 03.09.2005, 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Ein Gedanke:

Leider sieht es ja so aus, daß der Regierungswechsel nicht mehr zu verhindern ist. Einzige eventuelle Möglichkeit (rechnerisch) den schwarz-gelben die Suppe zu versalzen, wäre eine rot-rot-grüne Regierung, geht ja nur um ca. einen Prozentpunkt. Eine Koalition mit den Linken lehnen die SPD und die Grünen aber strikt ab.

Wenn es nach der Wahl für Union und FDP nun alleine nicht reicht, gäbe es als Alternative zur großen Koalition doch auch eine, von den Linken tolerierte, Minderheitsregierung von rot-grün, oder?
Wären die Linken nicht gut beraten, das mal "durchsickern" zu lassen. Denn wie es aussieht, wandern derzeit einige Stimmen von den Linken zur SPD. Aus strategischen Gründen, um schwarz-gelb zu verhindern. Macht ja auch Sinn. Nur wird die SPD dieses Stimmverhalten ganz anders interpretieren.


Die Auffassungen über die Linkspartei gehen sehr stark auseinander. Manche mögen es ihr tatsächlich ankreiden, daß die PDS bei dem Schachzug, der sie endlich auch im Westen als Partei etabliert hat, sich mit der WASG auch viel Personal zugezogen hat, das etwa aus Kreisen der DVU stammt, oder einen Lafontaine, der in den vergangenen Jahren schon häufiger mit zumindest doppeldeutigen Parolen bei den Sympathisanten der Rechten gefischt hat. Ich finde, sie hat sich dadurch geschadet. [*]

2002 habe ich geschwankt, ob ich nicht lieber die PDS anstatt der SPD wählen sollte - wobei ich mir natürlich weiterhin eine - was man heute eben so links nennt - linke Regierung gewünscht habe. Dieses Jahr bin ich mir relativ sicher, daß eine Stimme für die Linkspartei eine Stimme für eine Kanzlerin Merkel ist (Ob schwarz-gelb oder schwarz-rot ist letztlich nur noch ein Rechenspiel).

_______________
[*] Es würde mich natürlich interessieren, in wieweit es da Argumentationen gibt, mit denen Lafontaine und seine Leute sich für die Requisition z.B. des Nazi-Begriffs vom "Fremdarbeiter" zu rechtfertigen suchen? Ist damit gemeint, kein ausländischer Arbeitnehmer dürfe in Deutschland arbeiten, oder will man, daß entsprechende EU-Regelungen abgeändert werden, nach denen ein Arbeitnehmer aus einem anderen Land in Deutschland zu den Konditionen seines Heimatlands beschäftigt werden kann?
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#338743) Verfasst am: 03.09.2005, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Manche mögen es ihr tatsächlich ankreiden, daß die PDS bei dem Schachzug, der sie endlich auch im Westen als Partei etabliert hat, sich mit der WASG auch viel Personal zugezogen hat, das etwa aus Kreisen der DVU stammt, oder einen Lafontaine, der in den vergangenen Jahren schon häufiger mit zumindest doppeldeutigen Parolen bei den Sympathisanten der Rechten gefischt hat. Ich finde, sie hat sich dadurch geschadet.


Die PDS, WASG oder Lafontaine in die braune Ecke zu stellen ist wohl sowas wie Godwins Gesetz.
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Critic
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16362
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#338750) Verfasst am: 03.09.2005, 00:50    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Manche mögen es ihr tatsächlich ankreiden, daß die PDS bei dem Schachzug, der sie endlich auch im Westen als Partei etabliert hat, sich mit der WASG auch viel Personal zugezogen hat, das etwa aus Kreisen der DVU stammt, oder einen Lafontaine, der in den vergangenen Jahren schon häufiger mit zumindest doppeldeutigen Parolen bei den Sympathisanten der Rechten gefischt hat. Ich finde, sie hat sich dadurch geschadet.


Die PDS, WASG oder Lafontaine in die braune Ecke zu stellen ist wohl sowas wie Godwins Gesetz.


In der Auffassung stehe ich allerdings nicht alleine. "Wer versucht, gleichzeitig national und sozialistisch zu sein, der kommt da an, wo die Leute sind, die sich schon so nennen." heißt es etwa [*]. Jedenfalls kann ich mir nicht ohne Gedankenverrenkungen vorstellen, wie etwa jemand, der bis letztes Jahr noch Vorsitzender der DVU in Brandenburg war, heute linkes Gedankengut vertreten können soll. Und es gibt auch Berichte, daß die NPD versuche, die WASG zu unterwandern.

___________
[*] Obwohl das bezeichnenderweise eine Mißinterpretation der Nazi-Ideologie ist, die nicht gerade sozialistisch, sondern sogar extrem großkapitalfreundlich war. Andererseits aber verbreitet Lafontaine gerne populistische Parolen, man solle z.B. das Asylrecht abschaffen und und und. Daß er die zweite genannte Argumentation ("Mindestlohn auch für Ausländer") für ihn nicht gelten kann, ist klar, wenn man seine explizite Forderung nach der Schaffung eines Niedriglohnsektors nimmt.
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max
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Anmeldungsdatum: 18.07.2003
Beiträge: 3055

Beitrag(#338787) Verfasst am: 03.09.2005, 08:45    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Dieses Jahr bin ich mir relativ sicher, daß eine Stimme für die Linkspartei eine Stimme für eine Kanzlerin Merkel ist (Ob schwarz-gelb oder schwarz-rot ist letztlich nur noch ein Rechenspiel).

Mit diesem politischen Ansatz stellst du sicher, dass die Entwicklung in genau die andere Richtung verläuft, die du dir selbst wünschst. Du wählst "kleinere Übel" gegen vermeindliche "grössere Übel", wobei sich die "kleineren Übel" dann als mindest genauso krasse "Übel" herausstellen (s. die Angriffskriege und Hartz IV von Schröder/Fischer) und langfristig die Ausbildung einer politischen Alternative zu den "Übeln" verhindert wird.



P.S. Die Forderung der Linskartei insgesamt ist, dass jeder Arbeit - egal welcher Herkunft - hier zu gleichen Löhnen arbeiten kann und nicht wegen seiner Herkunft noch krasser ausgebeutet wird. Lafontaine ist hier nicht der alleinige Massstab, wobei ich der Meinung bin, dass Lafontaine in vielen seiner Positionen im Gegensatz zum Programm der Linkspartei steht. Lafontaine ist halt ein alter rechter SPDler, der nur weil die SPD krass nach rechts gegangen ist, heute überhaupt als links sich verkaufen kann.
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Jolesch
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Beitrag(#338788) Verfasst am: 03.09.2005, 09:01    Titel: Antworten mit Zitat

3 Parteien bemühen sich stark um Protestwähler: CDU, Linkspartei und NPD. Klar , dass da auch mal im Nachbarteich gefischt wird. Es geht aber IMO nur um "Protestler" und nicht um stramme Rechtsextremisten. Liegt auch möglicherweise daran, dass im Osten NPD und PDS ja oft "direkte" Konkurenten sind im Kampf um die frustrierten Wählerstimmen - da wäre ein Aufgeben der eigenen Positionen sinnlos.
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Stefan
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Beiträge: 6217

Beitrag(#338796) Verfasst am: 03.09.2005, 09:27    Titel: Antworten mit Zitat

Bin mir aber wirklich nicht mehr sicher was ich wählen soll. Priorität und einziges realistisches Vorhaben muß doch jetzt sein, schwarz-gelb zu verhindern. Die derzeitigen Umfrageergebnisse legen einem taktisches Wählen doch praktisch nahe. Am Kopf kratzen
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joyborg
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Beiträge: 2235

Beitrag(#338864) Verfasst am: 03.09.2005, 11:29    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Bin mir aber wirklich nicht mehr sicher was ich wählen soll. Priorität und einziges realistisches Vorhaben muß doch jetzt sein, schwarz-gelb zu verhindern. Die derzeitigen Umfrageergebnisse legen einem taktisches Wählen doch praktisch nahe. Am Kopf kratzen


Mmh, im Augenblick liegen CDU bei 40,4 und FDP bei 7,8 (bei wahlstreet.de), das heißt doch, daß es ziemlich knapp wird (d.h. die Mehrheit hängt daran, wieviele Stimmen an die "Sonstigen" vergeben werden). Also kann der strategische Anti-CDU/FDP Wähler doch gleichguten Gewissens SPD, Grüne oder Linkspartei wählen, bloß nicht eine der aussichtslosen kleineren Parteien. (Natürlich immer mit der Aussicht, dafür mit einer großen Koalition belohnt zu werden).

Oder ist das strategisch falsch gedacht?

(PS, anders gesagt: CDU/FDP zusammen 48,2 und SPD/Grüne/Linkspartei zusammen 48,7. "Sonstige" 3,1%.)

PPS: Es gibt bei Wahlstreet.de immer noch sehr güntige Angie-Aktien für ~85 Euros. Man bekommt am 31.10. dafür aber 100 Euros raus (oder zweifelt jemand ernsthaft daran, daß Angie Kanzlerin wird?). Das ist eine Methode, dem Wahlausgang etwas Positives abzugewinnen.


Zuletzt bearbeitet von joyborg am 03.09.2005, 11:41, insgesamt einmal bearbeitet
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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
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Beitrag(#338869) Verfasst am: 03.09.2005, 11:38    Titel: Antworten mit Zitat

joy hat folgendes geschrieben:
(Natürlich immer mit der Aussicht, dafür mit einer großen Koalition belohnt zu werden).


(Als Österreicher ist man da natürlich etwas traumatisiert zwinkern ) IMO ist dieser "Mal die, Mal die" Wechsel eindeutig das kleinere Übel im Vergleich zu einer großen Koalition, egal ob aus "rechter" oder "linker" Sicht.
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Shadaik
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Beitrag(#338932) Verfasst am: 03.09.2005, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
max hat folgendes geschrieben:
In Bezug auf den Marxismus habe ich übrigens die Erfahrung gemacht, dass viele Kritiker kaum Kenntnisse von marxistischen Theorien haben, was die Diskussion oft leider sehr erschwert, da man z.B. erklären muss, dass linkskeynesianistische Theorien nicht identisch mit marxistischen sind.


Das stimmt leider oder bzw. diese Erfahrung habe ich durchaus auch gemacht...
(Ohne zu behaupten, dass ich alles verstehe...)

ich würde allerdings die Beschänkung auf "Kritiker" streichen, dann würd ich's unterschreiben.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#338934) Verfasst am: 03.09.2005, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich würde allerdings die Beschänkung auf "Kritiker" streichen, dann würd ich's unterschreiben.


Sicher. Ich hab' auch schon Sozialisten von der Sorte getroffen...
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Beitrag(#339416) Verfasst am: 04.09.2005, 02:50    Titel: Antworten mit Zitat

max hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Dieses Jahr bin ich mir relativ sicher, daß eine Stimme für die Linkspartei eine Stimme für eine Kanzlerin Merkel ist (Ob schwarz-gelb oder schwarz-rot ist letztlich nur noch ein Rechenspiel).

Mit diesem politischen Ansatz stellst du sicher, dass die Entwicklung in genau die andere Richtung verläuft, die du dir selbst wünschst. Du wählst "kleinere Übel" gegen vermeindliche "grössere Übel", wobei sich die "kleineren Übel" dann als mindest genauso krasse "Übel" herausstellen (s. die Angriffskriege und Hartz IV von Schröder/Fischer) und langfristig die Ausbildung einer politischen Alternative zu den "Übeln" verhindert wird.


Das Paradox sehe ich schon: Die SPD wird sich aber garantiert nicht mit der Linkspartei zusammenraufen, sondern mit der CDU. Der einzige Schutz vor einer Kanzlerin Merkel wäre demnach nicht eine starke Linkspartei, sondern eine starke SPD. Und genau das wird ja nicht klappen, wodurch dann genau wieder eine große Koalition zustandekommt, weil für die CDU an der SPD kein Weg vorbeiführt, und man weiß dann nicht, ob sich in der SPD eher die rechten Kräfte durchsetzen, weil eben langfristig die Macht nur als kleinerer Partner der CDU zu erhalten sein wird, wodurch wiederum ein Bündnis mit der Linkspartei - wenn die denn dazu fähig wäre, das populistische Element abzulegen, das beispielsweise der Lafo eingebracht hat - verunmöglicht würde.
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

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