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Was ist lobenswert am schwindenden deutschen Nationalgefühl?
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MarIna
Visionärin



Anmeldungsdatum: 02.02.2005
Beiträge: 884

Beitrag(#338838) Verfasst am: 03.09.2005, 10:53    Titel: Was ist lobenswert am schwindenden deutschen Nationalgefühl? Antworten mit Zitat

Bezüglich der aufgekommenen und vom eigentlichen Thema (Sind die Juden ein Tätervolk?) abweichenden Fragestellung zum deutschen Nationalgefühl im Besonderen oder zum Volkszugehörigkeitsgefühl im Allgemeinen hier nun der dazu passende Thread, aufbauend auf NOCQUAE's begrüßende Haltung zum schwindenden deutschen Volksgefühl.

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
MarIna hat folgendes geschrieben:
Sind wir Deutsche nun "weiter" als alle anderen oder nur irgendwie irre?
Offensichtlich zumindest diejenigen Deutschen, deren Volksgefühl irgendwann innerhalb der letzten 60 jahre abhanden gekommen ist. zwinkern


Was ist daran begrüßenswert? Was macht dich so zuversichtlich, dass es positiv für unsere Zukunft ist, dass das "deutsche" Volksgefühl bei vielen Bundesbürgern "innerhalb der letzten 60 jahre abhanden gekommen ist"?
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Stefan
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#338847) Verfasst am: 03.09.2005, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Was ist ein "Volksgefühl"?
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#338878) Verfasst am: 03.09.2005, 11:46    Titel: Antworten mit Zitat

Manche scheinen zu glauben, dass schwindende Identifikation mit der eigenen Nation ein Anzeichen gesteigerter Solidarität mit Menschen in aller Welt ist. Ich bin da weniger optimistisch. Vielleicht nimmt auch einfach die Sorge um das Wohlergehen anderer ganz allgemein ab.
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Alchemist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#338881) Verfasst am: 03.09.2005, 11:53    Titel: Re: Was ist lobenswert am schwindenden deutschen Nationalgefühl? Antworten mit Zitat

MarIna hat folgendes geschrieben:
Bezüglich der aufgekommenen und vom eigentlichen Thema (Sind die Juden ein Tätervolk?) abweichenden Fragestellung zum deutschen Nationalgefühl im Besonderen oder zum Volkszugehörigkeitsgefühl im Allgemeinen hier nun der dazu passende Thread, aufbauend auf NOCQUAE's begrüßende Haltung zum schwindenden deutschen Volksgefühl.

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
MarIna hat folgendes geschrieben:
Sind wir Deutsche nun "weiter" als alle anderen oder nur irgendwie irre?
Offensichtlich zumindest diejenigen Deutschen, deren Volksgefühl irgendwann innerhalb der letzten 60 jahre abhanden gekommen ist. zwinkern


Was ist daran begrüßenswert? Was macht dich so zuversichtlich, dass es positiv für unsere Zukunft ist, dass das "deutsche" Volksgefühl bei vielen Bundesbürgern "innerhalb der letzten 60 jahre abhanden gekommen ist"?


Also ich hab kein Nationalgefühl und ich finde nicht, dass mir etwas fehlt. Ich weiß auch gar nicht, wie sich das anfühlen soll. Wenn ich mir den Großteil der Leute ansehe, so will ich das auch gar nicht wissen. Soll ich mich den Asis von nebenan besonders verbunden fühlen, nur weil wir zufällig im gleichen Land geboren sind?

Im Urlaub im europäischen Ausland, hab ich mich immer besser verstanden mit den Einheimischen und Touristen aus Ländern, die mir ähnlich sind, Studenten größtenteils, als mit deutschen saufenden Prolls. Zusammengehörig entsteht nicht einfach, nur weil man zufällig im gleichen Land geboren ist, daher halte ich ein solches Nationalgefühl für etwas künstliches, etwas was für manche erwünschenswert erscheint, aber an der Realität vorbei geht.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#338883) Verfasst am: 03.09.2005, 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

An einem "gesunden" Nationalgefühl ist nichts auszusetzen, die Deutschen sind natürlich aufgrund der nationalistischen Auswüchse der Vergangenheit vorsichtig...Aber Vorsicht ist ja auch kein Fehler, solange keine Paranoia daraus wird.

Ich werde nie den "karambolage" Beitrag auf arte vergessen, in dem eine Französin fassungslos von der Wiedereröffnung des Brandenburger Tors berichtet hat: Keine einzige Fahne, die Hymne der olympischen Spiele anstatt der Nationalhymne, ein "Clown" als Moderator, Unmengen von Sponsering und Willi Bogner der aus einem Heißluftballon herunterschwebt... Nein

(Das Nationalgefühl der Österreicher bezieht sich hauptsächlich darauf, keine Deutschen zu sein - wer kann uns das verdenken zwinkern )
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Storm by Tim Minchin
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#338884) Verfasst am: 03.09.2005, 12:09    Titel: Antworten mit Zitat

@Alchemist: Dein Posting wundert mich. Mir scheint Nationalgefühl der Realität äußerst angemessen so sein.

Zuletzt bearbeitet von Wygotsky am 03.09.2005, 12:10, insgesamt einmal bearbeitet
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#338886) Verfasst am: 03.09.2005, 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
(Das Nationalgefühl der Österreicher bezieht sich hauptsächlich darauf, keine Deutschen zu sein - wer kann uns das verdenken zwinkern )

Unterschätze nie die Macht der Verdrängung. zwinkern
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#338897) Verfasst am: 03.09.2005, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

"Die wohlfeilste Art des Stolzes hingegen ist der Nationalstolz. Denn er verrät in dem damit Behafteten den Mangel an individuellen Eigenschaften, auf die er stolz sein könnte, indem er sonst nicht zu dem greifen würde, was er mit so vielen Millionen teilt. Wer bedeutende persönliche Vorzüge besitzt, wird vielmehr die Fehler seiner eigenen Nation, da er sie beständig vor Augen hat, am deutlichsten erkennen. Aber jeder erbärmliche Tropf, der nichts in der Welt hat, darauf er stolz sein könnte, ergreift das letzte Mittel, auf die Nation, der er gerade angehört, stolz zu sein. Hieran erholt er sich und ist nun dankbarlich bereit, alle Fehler und Torheiten, die ihr eigen sind, mit Händen und Füßen zu verteidigen." (Arthur Schopenhauer)
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#338903) Verfasst am: 03.09.2005, 12:48    Titel: Antworten mit Zitat

Man darf in diesem Zusammenhang nicht vergessen, dass Schopenhauer ein Menschenhasser war.

Im übrigen wurde die Diskussion um die Nation hier schon unzählige Male geführt, und trotzdem treten dabei immer wieder die selben Vorurteile auf. Unter anderem die Vorstellung, dass nur eigene Leistungen Gefühle des Stolzes rechtfertigen. Das wäre ja noch schöner, wenn einer stolz sein dürfte, ohne was geleistet zu haben. Nein, so geht das nicht!
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#338909) Verfasst am: 03.09.2005, 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Unter anderem die Vorstellung, dass nur eigene Leistungen Gefühle des Stolzes rechtfertigen. Das wäre ja noch schöner, wenn einer stolz sein dürfte, ohne was geleistet zu haben. Nein, so geht das nicht!


Stolz verbinde ich tatsächlich in erster Linie mit Leistung. Aber nicht ausschließlich. Ansich ist Stolz, wie Schopenhauer ja auch schreibt, auf eine irgendeine bestimmte Eigenschaft zurückzuführen, die der Stolze hat und die er als besonders positiv empfindet. Er kann stolz auf sein Können sein, auf seine Schönheit oder sonstiges. Die Eigenschaft, Deutscher zu sein, hat jeder Deutsche. Was daran nun besonders sein soll (bzw. positiv), ist mir nicht verständlich. Und warum man auf etwas, das nichts besonderes ist (bzw. in besonderem Maße positiv), stolz sein sollte, ebensowenig.
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
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Wohnort: MG

Beitrag(#338923) Verfasst am: 03.09.2005, 13:21    Titel: Re: Was ist lobenswert am schwindenden deutschen Nationalgefühl? Antworten mit Zitat

MarIna hat folgendes geschrieben:
Was ist daran begrüßenswert?

Dass es schwindet.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#338929) Verfasst am: 03.09.2005, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Tegularius hat folgendes geschrieben:
Die Eigenschaft, Deutscher zu sein, hat jeder Deutsche.

Die Eigenschaft, intelligent zu sein, hat jeder Intelligente. Schulterzucken

Tegularius hat folgendes geschrieben:
Was daran nun besonders sein soll (bzw. positiv), ist mir nicht verständlich. Und warum man auf etwas, das nichts besonderes ist (bzw. in besonderem Maße positiv), stolz sein sollte, ebensowenig.

Mir ist unverständlich, warum man auf nur auf besondere Dinge stolz sein soll. Was ist, wenn sich etwas Gutes derart verbreitet, dass es zum Allgemeingut wird? Sollen wir es dann nicht mehr wertschätzen? Das jetzt mal zum Stolz allgemein, unabhängig vom Nationalstolz. Mir gefällt es nicht, dass unser Denken so sehr von Distinktionsmerkmalen beherrscht wird. Wenn man nur stolz auf etwas sein kann, was andere nicht haben, dann wird Stolz zum Privileg einer Minderheit. Dann dürfen nur wenige stolz sein. Für mich klingt das elitär.
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#338937) Verfasst am: 03.09.2005, 13:44    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Mir ist unverständlich, warum man auf nur auf besondere Dinge stolz sein soll.


Wie definierst du denn "Stolz"?

Der Grund, auf etwas stolz zu sein, ist meiner Meinung nach gerade, dass das Etwas als besonders empfunden wird. Das muss m.E. nicht zwangsläufig bedeuten, dass es für andere Menschen etwas besonderes sein muss, sondern für den Stolzen selbst. Wer eine Leistung vollbracht hat, die ihm schwer gefallen ist, dann kann er auch stolz sein, wenn sie vielen anderen Menschen leicht gefallen wäre.

Es gibt ja aber noch andere positive Gefühle neben dem Stolz. Positives zu empfinden darüber, dass man in Deutschland lebt oder hier geboren wurde, finde ich nicht merkwürdig (was der Einzelne nun positiv daran findet, sei dahingestellt). Wohl aber, dass man stolz darauf sein kann.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#338941) Verfasst am: 03.09.2005, 13:50    Titel: Antworten mit Zitat

Tegularius hat folgendes geschrieben:
Der Grund, auf etwas stolz zu sein, ist meiner Meinung nach gerade, dass das Etwas als besonders empfunden wird. Das muss m.E. nicht zwangsläufig bedeuten, dass es für andere Menschen etwas besonderes sein muss, sondern für den Stolzen selbst. Wer eine Leistung vollbringt, die anderen Menschen leicht fallen würde, aber dem Einzelnen schwerfällt, dann kann er stolz sein, wenn er sie vollbracht hat.

Da ist sie wieder, diese Verknüpfung von Stolz und Leistung, die mir so missfällt, und die ich für so schädlich halte.

Tegularius hat folgendes geschrieben:
Wie definierst du denn "Stolz"?

Stolz ist für mich zunächst einmal eine Form des Freude oder des Wohlgefallens. Nun freue ich mich zwar über das schöne Wetter, bin jedoch nicht stolz darauf. Zum Stolz gehört für mich ein Gefühl der Teilhabe oder der Verbundenheit. Meine Schwester ist ein netter Mensch und ich fühle mich ihr verbunden. Auf meine Schwester bin ich stolz. Zum Stolz gehört für ich auch eine gewisse Bereitschaft, meine Verbundenheit oder meine Anteilnahme an einer Sache zu zeigen. Wenn jemand schlecht über meine Schwester redet, werde ich sie nicht verleugnen sondern mich zu ihr bekennen. Mit Leistung hat das für mich überhaupt nichts zu tun.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
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Beitrag(#338947) Verfasst am: 03.09.2005, 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Ich frag mich wie so eine Diskussion in einem französischen Forum abläufen würde Cool
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
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Beitrag(#338948) Verfasst am: 03.09.2005, 14:02    Titel: Antworten mit Zitat

Nationalstolz ist dumm. Daher ist sein schwinden begrüßenswert.
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Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#338949) Verfasst am: 03.09.2005, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Da ist sie wieder, diese Verknüpfung von Stolz und Leistung, die mir so missfällt, und die ich für so schädlich halte.


Ich schrieb ja, dass ich Stolz in erster Linie mit Leistung verbinde. Aber z.B. auch auf eine ausgefallene Briefmarkensammlung oder sonstwas kann man meiner Meinung nach stolz sein. Das Besondere spielt für mich die Hauptrolle neben dem positiven Empfinden.

Zitat:
Stolz ist für mich zunächst einmal eine Form des Freude oder des Wohlgefallens. Nun freue ich mich zwar über das schöne Wetter, bin jedoch nicht stolz darauf. Zum Stolz gehört für mich ein Gefühl der Teilhabe oder der Verbundenheit. Meine Schwester ist ein netter Mensch und ich fühle mich ihr verbunden. Auf meine Schwester bin ich stolz. Zum Stolz gehört für ich auch eine gewisse Bereitschaft, meine Verbundenheit oder meine Anteilnahme an einer Sache zu zeigen. Wenn jemand schlecht über meine Schwester redet, werde ich sie nicht verleugnen sondern mich zu ihr bekennen. Mit Leistung hat das für mich überhaupt nichts zu tun.


Dass man sagt, man sei auf jemanden stolz, stimmt natürlich auch wieder. Vielleicht ist meine Vorstellung vom Stolz etwas einseitig (bzw. zu sehr auf die eigene Person gerichtet). Allerdings sagt man doch meist, dass man stolz auf eine Person ist, wenn diese etwas besonderes geleistet hat.
Stolz auf eine andere Person kann man wohl nicht sein, wenn man sich mit ihr nicht verbunden fühlt. Aber man kann sich m.E. mit einer Person verbunden fühlen, ohne stolz auf sie zu sein.


Zuletzt bearbeitet von Tegularius am 03.09.2005, 14:04, insgesamt einmal bearbeitet
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#338950) Verfasst am: 03.09.2005, 14:03    Titel: Antworten mit Zitat

Die Leute, die dem Nationalstolz nichts abgewinnen können, weil für die Nationalität ja keine Leistung erbracht wurde, wären in der Minderheit. Das ist meine Vermutung.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#338951) Verfasst am: 03.09.2005, 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Tegularius hat folgendes geschrieben:
Das Besondere spielt für mich die Hauptrolle neben dem positiven Empfinden des einzelnen darüber.

Das Besondere kann ja auch gerade Anlass für besondere Freude sein. Ich freue mich zum Beispiel, wenn ich einen Regenbogen sehe, unter anderem, weil es selten vorkommt. Und meine Kindergartenkinder freuen sich über ein Eichhörnchen im Garten viel mehr als über eine Amsel.

Tegularius hat folgendes geschrieben:
Allerdings sagt man doch meist, dass man stolz auf eine Person ist, wenn diese etwas besonderes geleistet hat.

Darin zeigt sich für mich, wie weit das Leistungsdenken bereits unser Zusammenleben verpestet, selbst unsere Beziehungen zu Menschen, die uns nahestehen.

Tegularius hat folgendes geschrieben:
Stolz auf eine andere Person kann man wohl nicht sein, wenn man sich mit ihr nicht verbunden fühlt.

Die Verbundenheit gehört für mich zum Stolz dazu.

Tegularius hat folgendes geschrieben:
Aber man kann sich m.E. mit einer Person verbunden fühlen, ohne stolz auf sie zu sein.

Ja, das geht schon. Ich kann zum Mitleid mit einem Menschen haben. Das ist kein gutes Gefühl, aber ich fühle mich verbunden.
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nocquae
diskriminiert nazis



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#338952) Verfasst am: 03.09.2005, 14:08    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ich frag mich wie so eine Diskussion in einem französischen Forum abläufen würde Cool
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In Deutschland gilt derjenige, der auf den Schmutz hinweist, als viel gefährlicher, als derjenige, der den Schmutz macht.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#338955) Verfasst am: 03.09.2005, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Darin zeigt sich für mich, wie weit das Leistungsdenken bereits unser Zusammenleben verpestet, selbst unsere Beziehungen zu Menschen, die uns nahestehen.
Nun ist es aber so, dass mir "die Deutschen" keineswegs nahestehen.
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Alchemist
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 27897
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#338957) Verfasst am: 03.09.2005, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
@Alchemist: Dein Posting wundert mich. Mir scheint Nationalgefühl der Realität äußerst angemessen so sein.


Nationalgefühl soll verbinden, soll den Zusammenhalt einer Gruppe stärken. Da aber Deutschland bsp. viel zu groß und zu unterschiedlich ist, sind es eher kleine regionale Grüppchen, die sich gewisser Gemeinsamkeiten rühmen können. Was mich z.B mit einem bayrischen, katholischen, Kuhirten verbinden soll, weiß ich genauso wenig, wie mit einem sächsischen NPD-Mitglied. Da würde ich mich doch eher mit einem französischen Chemie-Studenten verstehen.
Daher halte ich solcherlei Gefühle, die man durch Symbole, Lieder oder Ähnliches puschen will, für künstlich.
Und wie gesagt, ich verstehe diese Art von Gefühl nicht.
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Shadaik
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#338959) Verfasst am: 03.09.2005, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ich frag mich wie so eine Diskussion in einem französischen Forum abläufen würde Cool

Das kommt drauf an, aus wem sich das Forum zusammensetzt. zwinkern
Der durchschnittliche BILD-Leser wird nationalstolz für einen wichtigen Wert halten, ohne den alles bergab geht.
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#338960) Verfasst am: 03.09.2005, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Worauf genau soll sich "Nationalstolz" eigentlich beziehen?
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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
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Beitrag(#338961) Verfasst am: 03.09.2005, 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Ich frag mich wie so eine Diskussion in einem französischen Forum abläufen würde Cool
Ist das von Belang? Am Kopf kratzen


nur insofern mein Interesse von Belang ist... zwinkern

Dass dieses Thema in diesem Forum schon x-mal behandelt wurde, sagt doch auch was über die Befindlichkeit der Deutschen aus (aufjedenfall der Deutschen hier im Forum, aber da kann man IMO schon hochrechnen zwinkern )
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#338962) Verfasst am: 03.09.2005, 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Alchemist hat folgendes geschrieben:
Nationalgefühl soll verbinden, soll den Zusammenhalt einer Gruppe stärken. Da aber Deutschland bsp. viel zu groß und zu unterschiedlich ist, sind es eher kleine regionale Grüppchen, die sich gewisser Gemeinsamkeiten rühmen können. Was mich z.B mit einem bayrischen, katholischen, Kuhirten verbinden soll, weiß ich genauso wenig, wie mit einem sächsischen NPD-Mitglied. Da würde ich mich doch eher mit einem französischen Chemie-Studenten verstehen.
Exakt das ist der Punkt.
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Anmeldungsdatum: 19.08.2005
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Beitrag(#338964) Verfasst am: 03.09.2005, 14:15    Titel: Stolz? Antworten mit Zitat

Welchen Grund kann man haben Stolz zu sein? Auf wen, auf was? Auf die Leistungen Anderer? Sind die eigenen Leistungen deutsch? Welchen Einfluss hat denn der einzelne Staatsbürger auf seine Nation?
Ich finde Nationalstolz generell seltsam. Ich hoffe und glaube ich unterscheide mich von Deutschen genau wie von Anderen. Als Individuum. Ein Sammelsurium von Individuen hat als kleinsten gemeinsamen Nenner die Nationalbezeichnung. Was macht sie aus? Wo liegt dieser gemeinsame Nenner. Haben ihn Franzosen z.B. nicht? Die Frage, ob es gut oder schlecht ist, das sich ein neuer Nationalstolz herausbildet ist für mich schon im Ansatz unverständlich. Tut er das überhaupt?
Also ich wohne in Köln-Deutz. Deshalb nenne ich mich jetzt einfach mal "Deutz-National"...ich bin stolz ein Deutzer zu sein Mit den Augen rollen
Aber wenn´s hilft das es aufwärts geht...nun ja...Einbildung ist auch eine Art von Bildung.
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Jolesch
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Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
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Beitrag(#338967) Verfasst am: 03.09.2005, 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Worauf genau soll sich "Nationalstolz" eigentlich beziehen?


Da es sich um ein Gefühl handelt, lässt sich das IMO nicht exakt festlegen und variiert von Bürger zu Bürger (wie man auch in diesem Thread schön sieht)
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nocquae
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18183

Beitrag(#338968) Verfasst am: 03.09.2005, 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Worauf genau soll sich "Nationalstolz" eigentlich beziehen?


Da es sich um ein Gefühl handelt, lässt sich das IMO nicht exakt festlegen und variiert von Bürger zu Bürger (wie man auch in diesem Thread schön sieht)
Dann versuch doch mal, es über den Daumen zu peilen. Irgendeine Minimaldefinition muss man ja hinkriegen.
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Anmeldungsdatum: 19.08.2005
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Beitrag(#338974) Verfasst am: 03.09.2005, 14:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ich häte eine ARt Defintion anzubieten: Aus dem Bereich der Sozialpsychologie

Beispiel: 1.FC Köln
Gewinnt die eigene Manschaft von der ich Fan bin, so sage ich: "Wir" haben gewonnen
Verliert die eigene Manschaft distanziere ich mich und sage: "Die" haben verloren.

So einfach ist das manchmal Lachen
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