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Lectum registrierter User
Anmeldungsdatum: 06.03.2005 Beiträge: 95
Wohnort: Allgäu
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(#338205) Verfasst am: 02.09.2005, 01:22 Titel: Politik der MLPD |
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Salvete!
Zitat: | BIGHEAD schrieb am 01.09.2005 um 22:12 Uhr:
Es geht in diesem Thread um die MLPD. Ich habe ihr Wahlprogramm nicht gesen. Ich sehe aber immer noch das sie sich marxistisch-leninistisch nennen und nicht stalinistisch. |
Der Begriff Marxismus-Leinismus stammt von Stalin und er bezeichnete damit seine Politik. Stalinisten und Maoisten bezeichnen sich grundsätzlich nicht als solche, sondern als Marxisten-Leninisten. Man kann also davon ausgehen, dass wenn sich einer Marxist-Leninist nennt, dass er dann Stalinist bzw. Maoist ist.
Zitat: | Ich kenne halt Leute, von denen ich weiß, das sie in der MLPD sind oder waren. Genau jene aber sind mir durch eine fundierte und sachliche Argumentation aufgefallen. Einer von ihnen, der leider kürzich verstorbene Freidenker, Dr. Klaus Vowe (Amerikanist), galt, wie ich jetzt nachträglich hörte, sogar als einer ihrer "Führungsköpfe". |
Die Argumentationsweise von solchen Leuten lässt zu wünschen übrig. Allein schon die Tatsache, wie sie Stalin darstellen zeigt, dass eine fürchterlich absurde, fundamentalistische Denkweise haben. Sie reden von der Befreiung der Arbeiterklasse durch Stalin, unter dem sein Volk kurz vorm Verhungern stand.
Zitat: | Die MLPD ist maßgeblich, wenn auch nicht unumstritten, am langen bestehen der Montagsdemonstrationen mitverantwortlich. |
Es ist eine Quatsch, dass sie sich daran überhaupt beteiligt haben. Einem Arbeitslosengeld-II-Empfänger geht es sicherlich besser, als jemanden der unter der Herrschaft der MLPD zu leben hätte. Die Wirtschaft einfach auf den Staat zu übertragen verschlimmert alles noch, denn der hätte dann alle Macht.
Zitat: | Geschichte des Kommunismus und ihre auch dunklen Seiten (Stalinismus) lassen für mich noch nicht den Schluß zu, das Stalin historisch, nicht auch für Fortschrittlichkeit innerhalb einer kommunistischen Entwicklung stehen könnte ( http://www.jungewelt.de/2005/05-12/003.php ) . |
Was für einen Fortschritt denn?
Zitat: | Selbst wenn man diese Ansicht nicht teilen mag, rechtfertigt es meiner Meinung nach noch nicht den Begriff Faschismus auf den Personenkult um Stalin hin anzuweden. |
Ich der Meinung, dass ALLE Merkmale des Faschismus auf den Stalinismus zutreffen, nicht nur das des Führerkults.
Zitat: | Nur mal als Tip, "menschenverachtend" könnte auch eine Abneigung gegen verbrecherische Personen bezeichnen. |
Wer ist menschenverachtend? Wer ist verbrecherisch?
Zitat: | So läuft man aber nicht Gefahr eine geschichtsrevisionistische Begriffsverdrehung von Faschismus und Stalinismus zu begünstigen. |
Ich verdrehe hier nichts, ich vergleiche.
Zitat: | Ich teile z.B. auch nicht die Auffassung das es in der UDSSR der Atheismus eine Religion war. |
War er auch nicht. Man hat aber dennoch Ersatzheiligtümer erschaffen. Übrigens: Marx hat gesagt, dass man die Religion im Kapitalismus nicht bekämpfen kann und im Kommunismus nicht bekämpfen muss. Dies schien aber dort im Osten niemand zu beachten.
Zitat: | Dogmatismus trifft den Sachverhalt besser. |
In der UdSSR wurde fürchterlicher Dogmatismus betrieben. Wohl waren sie auch aus diesem Grund Atheisten.
Zitat: | Wann richtet sich denn für dich etwas "echt" gegen den Kapitalismus? |
Wenn sich etwas gegen den Kapitalismus richtet, dass etwas BESSERES zu bieten hat als er selbst. Das war im Osten definitiv nicht der Fall.
Zitat: | Ich denke das die Oktoberrevolution sehr wohl im positiven Sinne antikapitalistisch war aber sicher nicht gewaltfrei. Das daraus entstandene Gesellschaftsystem war ein mutiger Versuch und auch in weiten Teilen eine gelungene Umsetzung, einer emanzipatorischen Klassenüberwindung.  |
Die Oktoberrevolution basierte auf völlig falschen Thesen wie der Imperalismustheorie oder der für ihn allgemeingültige Staatstheorie von Lenin. Letztere Idee vor allem, die davon handelt, dass man die Arbeiterklasse dazu erziehen muss, dass sie verstehen, was ihnen ihr Sozialismus bringt, ist doch Unsinn. Das interessiert die Arbeiterklasse kein bisschen. Wenn sie es interessieren würde, dann müssten sie nicht mehr erzogen werden. Die aufgebaute sogenannte Räterepublik ist sowieso schon nach ein paar Monaten zusammengebrochen, sodass Stalins Zentralisation auch nicht mehr so stark aufgefallen ist.
_________________ Lectum
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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#338348) Verfasst am: 02.09.2005, 15:31 Titel: Re: Geld der MLPD für den Wahlkampf |
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max hat folgendes geschrieben: | Kadaj hat folgendes geschrieben: | BIGHEAD hat folgendes geschrieben: | was bitte hat die MLPD mit Mussolini zu tuen? Und wieso ist sie antikommunistisch? |
Was hat die NPD mit Mussolini zu tun?
Und steht im NPD-Parteiprogramm etwa nicht ein sozialistisches Wirtschaftssystem ("Volksgemeinschaft"/"Volkswirtschaft") als Ziel festgeschrieben?
Ist die NPD also auch nicht faschistisch? |
Im NPD-Parteiprogramm steht nichts von einem sozialistischen Wirtschaftssystem, sondern von einem faschistischen. Das Wort "Volksgemeinschaft" kommt eindeutig aus der faschistischen Ecke. Genauso wie die NPD eine faschistische Partei ist, die natürlich versuchen muss von der Vergangenheit ihrer Vorgänger (also im Endeffekt die NSDAP) ablenken muss. Dein "Vergleich" ist also einfach unsinnig.
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Wieso muß sich denn die NPD auf ihre (angeblichen und/oder tatsächlichen) Vorgänger beziehen, also Hitler und Mussolini, während die MLPD sich nicht auf ihre Vorgänger, also Stalin, Pol Pot etc. beziehen muß?
Die Diskussion, daß der bislang "real existierende Sozialismus" kein echter Sozialismus war, hatten wir ja schon mal, und wir waren soweit, daß ich dies anerkenne, während du im Gegenzug anerkennst, daß der Liberalismus im "real existierenden Kapitalismus" nicht echt ist.
Daher sehe ich die MLPD auch nicht unbedingt als an die Tradition der Sowjetverbrecher etc. gebunden, sofern sie sich nicht offen oder hinter vorgehaltener Hand dazu bekennt (was laut Verfassungsschutzbericht aber der Fall ist!).
Aus welchem Grund soll dieses "Recht" nicht auch der NPD zugestanden sein? Sie ist mir nicht mehr oder weniger sympathisch als die MLPD. Aber es widerspricht meinem Gerechtigkeitsgefühl, daß unterschiedliche Maßstäbe an diese beiden Parteien angelegt werden sollen, wenn es um historische Vorläufer geht.
Außerdem ist das von der NPD präferierte Wirtschaftssystem durchaus sozialistisch, auch wenn aus ideologischen Gründen ein anderes Vokabular verwendet wird. Mag sein, daß sie NSDAP nicht sehr sozialistisch war, aber das verzerrte Geschichtsbild der NPDler scheint auch das anders zu sehen und heute sozialistische Pläne zu verfolgen, unabhängig vom Wirtschaftsprogramm der NSDAP.
Wenn ich in der Zeitung lese oder im Fernsehen (na gut, ist nur "Panorama" und Konsorten) Berichte darüber sehe, dann haben Gruppierungen wie der "Kampfbund deutscher Sozialisten" doch ganz deutlich sozialistische Vorstellungen, und nicht kapitalistische.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#338359) Verfasst am: 02.09.2005, 15:44 Titel: |
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Die NPD pflegt gute Kontakte zu Holocaustleugnern.
Von der MLPD weiß ich nicht was sie so über Stalins Verbrechen verkündet.
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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#338372) Verfasst am: 02.09.2005, 16:04 Titel: |
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narziss hat folgendes geschrieben: | Die NPD pflegt gute Kontakte zu Holocaustleugnern.
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Unbestritten.
Zitat: |
Von der MLPD weiß ich nicht was sie so über Stalins Verbrechen verkündet. |
Siehe Verfassungsschutzberichte.
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#338438) Verfasst am: 02.09.2005, 17:40 Titel: Re: Geld der MLPD für den Wahlkampf |
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Kadaj hat folgendes geschrieben: | Wieso muß sich denn die NPD auf ihre (angeblichen und/oder tatsächlichen) Vorgänger beziehen, also Hitler und Mussolini, während die MLPD sich nicht auf ihre Vorgänger, also Stalin, Pol Pot etc. beziehen muß? |
Weder die MLPD, noch die NPD haben mit den Theorien und der Ideologie der Maoisten bzw. Faschisten gebrochen. Sie haben ihre Theorien eben nicht verändert. Das hat überhaupt nichts mit der Frage zu tun, ob sie sich positiv auf die Verbrechen der Maoisten (Stalinisten) bzw. der Faschisten beziehen,
Kadaj hat folgendes geschrieben: | Die Diskussion, daß der bislang "real existierende Sozialismus" kein echter Sozialismus war, hatten wir ja schon mal, und wir waren soweit, daß ich dies anerkenne, während du im Gegenzug anerkennst, daß der Liberalismus im "real existierenden Kapitalismus" nicht echt ist. |
Ich bin der Meinung, dass die liberalen Theorien nicht der Realität im Kapitalismus entsprechen und der Kapitalismus nicht auf liberalen Theorien beruht.
Kadaj hat folgendes geschrieben: | Außerdem ist das von der NPD präferierte Wirtschaftssystem durchaus sozialistisch, auch wenn aus ideologischen Gründen ein anderes Vokabular verwendet wird. Mag sein, daß sie NSDAP nicht sehr sozialistisch war, aber das verzerrte Geschichtsbild der NPDler scheint auch das anders zu sehen und heute sozialistische Pläne zu verfolgen, unabhängig vom Wirtschaftsprogramm der NSDAP. |
Aus ideologischen Gründe haben Faschisten schon oft das Wort "Sozialismus" oder "sozialistisch" benutzt. Aber dies bedeutet noch lange nicht, dass ihre Politik irgendetwas mit Sozialismus zu tun hätte. Die Politik der NPD ist nationalistisch, wobei sie anscheinend eine Autarkie- und Protektionsmus-Politik anstrebt. Mit Sozialismus hat dies überhaupt nichts zu tun. Wenn man ihnen zugestehen würde - was ich nicht mache - dass ihre Politik tatsächlich nationalistisch und sozialistisch wäre, dann wäre dies in Bezug auf die Theorie exakt der gleiche Irrweg wie Stalins "Sozialismus in einem Land".
_________________ Für die AGENDA 3010! 30-Stunden-Woche mit vollen Lohnausgleich und 10 Euro gesetzlicher Mindestlohn!
The only general I like is called strike
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Lectum registrierter User
Anmeldungsdatum: 06.03.2005 Beiträge: 95
Wohnort: Allgäu
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(#338476) Verfasst am: 02.09.2005, 19:07 Titel: Die Ansichten der MLPD über Stalin und die Bedeutung des Begriffs Sozialismus |
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Salvete!
Was die MLPD von Stalin hält kann man hier nachlesen: http://www.mlpd.de/rf0311/rfart21.htm
@ max
Der Begriff Sozialismus hat ja eine sehr weite Bedeutung. Letzendlich kann man nur sagen, dass es sich hierbei um eine Menge an Bewegungen und Ideologien handelt, die sich gegen den Kapitalismus wenden.
_________________ Lectum
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BIGHEAD registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.07.2005 Beiträge: 39
Wohnort: TROISDORF
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(#338518) Verfasst am: 02.09.2005, 20:00 Titel: Re: Die Ansichten der MLPD über Stalin und die Bedeutung des Begriffs Sozialismu |
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Lectum hat folgendes geschrieben: | Salvete!
@ max
Der Begriff Sozialismus hat ja eine sehr weite Bedeutung. Letzendlich kann man nur sagen, dass es sich hierbei um eine Menge an Bewegungen und Ideologien handelt, die sich gegen den Kapitalismus wenden.
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Oder vorgeben gegen den Kapitalismus zu sein!
_________________ Der liebe Gott, hieß es im 16. Jahrhundert, ist überall, nur nicht in Rom, da ist sein Statthalter.
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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#338539) Verfasst am: 02.09.2005, 20:33 Titel: Re: Geld der MLPD für den Wahlkampf |
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max hat folgendes geschrieben: |
Kadaj hat folgendes geschrieben: | Die Diskussion, daß der bislang "real existierende Sozialismus" kein echter Sozialismus war, hatten wir ja schon mal, und wir waren soweit, daß ich dies anerkenne, während du im Gegenzug anerkennst, daß der Liberalismus im "real existierenden Kapitalismus" nicht echt ist. |
Ich bin der Meinung, dass die liberalen Theorien nicht der Realität im Kapitalismus entsprechen und der Kapitalismus nicht auf liberalen Theorien beruht.
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Insofern bin ich auch gegen Kapitalismus.
Ich finde es aber schade, daß öffentlich der Begriff Neoliberalismus verwendet wird, um den Kapitalismus zu bezeichnen. Das vertieft letztlich die Gräben zwischen Liberalen und Sozialisten.
Max hat folgendes geschrieben: |
Kadaj hat folgendes geschrieben: | Außerdem ist das von der NPD präferierte Wirtschaftssystem durchaus sozialistisch, auch wenn aus ideologischen Gründen ein anderes Vokabular verwendet wird. Mag sein, daß sie NSDAP nicht sehr sozialistisch war, aber das verzerrte Geschichtsbild der NPDler scheint auch das anders zu sehen und heute sozialistische Pläne zu verfolgen, unabhängig vom Wirtschaftsprogramm der NSDAP. |
Aus ideologischen Gründe haben Faschisten schon oft das Wort "Sozialismus" oder "sozialistisch" benutzt. Aber dies bedeutet noch lange nicht, dass ihre Politik irgendetwas mit Sozialismus zu tun hätte. Die Politik der NPD ist nationalistisch, wobei sie anscheinend eine Autarkie- und Protektionsmus-Politik anstrebt. Mit Sozialismus hat dies überhaupt nichts zu tun. Wenn man ihnen zugestehen würde - was ich nicht mache - dass ihre Politik tatsächlich nationalistisch und sozialistisch wäre, dann wäre dies in Bezug auf die Theorie exakt der gleiche Irrweg wie Stalins "Sozialismus in einem Land". |
Also unter sozialistisch verstehe ich grob gesagt eine Form des Wirtschaftens in einer Volkswirtschaft, die auf Vergemeinschaftung der Produktionsmittel beruht und das Kapital als Einkunftsquelle beseitigen will. Das fordert die NPD, das fordern auch die Sozialisten. Ich sehe nur einen Unterschied zwischen beiden: Nationalsozialisten wollen (erstmal?) nur für "ihr Volk" diese Wirtschaftsform, während Sozialisten alle Proletarier weltweit als ihre Verbündeten betrachten.
Falls ich mich irre: wo liegen weitere Unterschiede? (Die Frage ist ernstgemeint!)
Und noch eine Frage: wie will die Linkspartei ihre Ziele umsetzen, wenn nicht über die Abschottung Deutschlands und durch Protektionismus zur Sicherung der inländischen Arbeitsplätze??
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BIGHEAD registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.07.2005 Beiträge: 39
Wohnort: TROISDORF
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(#338567) Verfasst am: 02.09.2005, 21:00 Titel: Re: Politik der MLPD |
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Lectum hat folgendes geschrieben: | Salvete!
Zitat: | BIGHEAD schrieb am 01.09.2005 um 22:12 Uhr:
Es geht in diesem Thread um die MLPD. Ich habe ihr Wahlprogramm nicht gesen. Ich sehe aber immer noch das sie sich marxistisch-leninistisch nennen und nicht stalinistisch. |
Der Begriff Marxismus-Leinismus stammt von Stalin und er bezeichnete damit seine Politik. Stalinisten und Maoisten bezeichnen sich grundsätzlich nicht als solche, sondern als Marxisten-Leninisten. Man kann also davon ausgehen, dass wenn sich einer Marxist-Leninist nennt, dass er dann Stalinist bzw. Maoist ist.
Zitat: | Ich kenne halt Leute, von denen ich weiß, das sie in der MLPD sind oder waren. Genau jene aber sind mir durch eine fundierte und sachliche Argumentation aufgefallen. Einer von ihnen, der leider kürzich verstorbene Freidenker, Dr. Klaus Vowe (Amerikanist), galt, wie ich jetzt nachträglich hörte, sogar als einer ihrer "Führungsköpfe". |
Die Argumentationsweise von solchen Leuten lässt zu wünschen übrig. Allein schon die Tatsache, wie sie Stalin darstellen zeigt, dass eine fürchterlich absurde, fundamentalistische Denkweise haben. Sie reden von der Befreiung der Arbeiterklasse durch Stalin, unter dem sein Volk kurz vorm Verhungern stand.
Zitat: | Die MLPD ist maßgeblich, wenn auch nicht unumstritten, am langen bestehen der Montagsdemonstrationen mitverantwortlich. |
Es ist eine Quatsch, dass sie sich daran überhaupt beteiligt haben. Einem Arbeitslosengeld-II-Empfänger geht es sicherlich besser, als jemanden der unter der Herrschaft der MLPD zu leben hätte. Die Wirtschaft einfach auf den Staat zu übertragen verschlimmert alles noch, denn der hätte dann alle Macht.
Zitat: | Geschichte des Kommunismus und ihre auch dunklen Seiten (Stalinismus) lassen für mich noch nicht den Schluß zu, das Stalin historisch, nicht auch für Fortschrittlichkeit innerhalb einer kommunistischen Entwicklung stehen könnte ( http://www.jungewelt.de/2005/05-12/003.php ) . |
Was für einen Fortschritt denn?
Zitat: | Selbst wenn man diese Ansicht nicht teilen mag, rechtfertigt es meiner Meinung nach noch nicht den Begriff Faschismus auf den Personenkult um Stalin hin anzuweden. |
Ich der Meinung, dass ALLE Merkmale des Faschismus auf den Stalinismus zutreffen, nicht nur das des Führerkults.
Zitat: | Nur mal als Tip, "menschenverachtend" könnte auch eine Abneigung gegen verbrecherische Personen bezeichnen. |
Wer ist menschenverachtend? Wer ist verbrecherisch?
Zitat: | So läuft man aber nicht Gefahr eine geschichtsrevisionistische Begriffsverdrehung von Faschismus und Stalinismus zu begünstigen. |
Ich verdrehe hier nichts, ich vergleiche.
Zitat: | Ich teile z.B. auch nicht die Auffassung das es in der UDSSR der Atheismus eine Religion war. |
War er auch nicht. Man hat aber dennoch Ersatzheiligtümer erschaffen. Übrigens: Marx hat gesagt, dass man die Religion im Kapitalismus nicht bekämpfen kann und im Kommunismus nicht bekämpfen muss. Dies schien aber dort im Osten niemand zu beachten.
Zitat: | Dogmatismus trifft den Sachverhalt besser. |
In der UdSSR wurde fürchterlicher Dogmatismus betrieben. Wohl waren sie auch aus diesem Grund Atheisten.
Zitat: | Wann richtet sich denn für dich etwas "echt" gegen den Kapitalismus? |
Wenn sich etwas gegen den Kapitalismus richtet, dass etwas BESSERES zu bieten hat als er selbst. Das war im Osten definitiv nicht der Fall.
Zitat: | Ich denke das die Oktoberrevolution sehr wohl im positiven Sinne antikapitalistisch war aber sicher nicht gewaltfrei. Das daraus entstandene Gesellschaftsystem war ein mutiger Versuch und auch in weiten Teilen eine gelungene Umsetzung, einer emanzipatorischen Klassenüberwindung.  |
Die Oktoberrevolution basierte auf völlig falschen Thesen wie der Imperalismustheorie oder der für ihn allgemeingültige Staatstheorie von Lenin. Letztere Idee vor allem, die davon handelt, dass man die Arbeiterklasse dazu erziehen muss, dass sie verstehen, was ihnen ihr Sozialismus bringt, ist doch Unsinn. Das interessiert die Arbeiterklasse kein bisschen. Wenn sie es interessieren würde, dann müssten sie nicht mehr erzogen werden. Die aufgebaute sogenannte Räterepublik ist sowieso schon nach ein paar Monaten zusammengebrochen, sodass Stalins Zentralisation auch nicht mehr so stark aufgefallen ist.
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Die Sowjetunion war mit Sicherheit, im kalten Krieg, nicht umsonst ein Bollwerk gegen den Kapitalismus. Auch unter Stalin war die Idee einer emanzipatorischen Gesellschaftsform, eher verwirklicht als z.B. vor der Oktoberrevolution oder in vielen kapitalistischen Ländern. Nach dem Zusammenbruch der UDSSR und der einhergehenden kapitalistischen Gesellschaftsstruktur, ist der Lebenstandart der Menschen aus dieser Region nicht besser geworden sondern wesentlich schlimmer. Du schreibst du würdest den Stalinismus nicht mit dem Faschismus verdrehen sondern vergleichen. Nein, du schriebst "faschistische MLPD" und wolltest damit sagen das die MLPD unkritisch Stalin-affirmativ sei und weil aus deiner Sichtweise Stalin ein Faschist war, die MLPD auch faschistisch zu sein habe. Weil in den UDSSR Dogmatismus betrieben wurde seien sie aus diesem Grunde Atheisten gewesen. Oh Mann, ich kann dir nicht mehr folgen.
Im Grunde wundert mich nicht das in postkommunistischen Zeiten, nicht mehr der Komminsmus sondern der Sozialismus das "rote Gespenst" ist. Zum Glück gibt es hier und da zur Zeit Menschen die für eine emanzipatorisches Gegengewicht eintreten. Damit meine ich auch die MLPD. Mit Sozialismus stößt man sehr wohl, wenn auch zugegebener Maßen nicht in großen Mengen, auch in der Arbeiterklasse noch auf Interesse. Ich denke das liegt aber eher an der Tatsache das Klassenbewustsein als solches, auch das Verständnis für sozialistische Gesellschaftsformen begünstigt. Mit dem Wegfall der Ostblockländer ist nicht der Klassenkampf obsolet geworden und die Bedingungen für eine revolutionäre Veränderung erst recht nicht. Im übrigen denke ich auch das Imperialismus sehr wohl noch alle Rechtfertigung als Theorie besitzt.
_________________ Der liebe Gott, hieß es im 16. Jahrhundert, ist überall, nur nicht in Rom, da ist sein Statthalter.
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BIGHEAD registrierter User
Anmeldungsdatum: 27.07.2005 Beiträge: 39
Wohnort: TROISDORF
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(#338620) Verfasst am: 02.09.2005, 22:00 Titel: Re: Geld der MLPD für den Wahlkampf |
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Kadaj hat folgendes geschrieben: | max hat folgendes geschrieben: |
Kadaj hat folgendes geschrieben: | Die Diskussion, daß der bislang "real existierende Sozialismus" kein echter Sozialismus war, hatten wir ja schon mal, und wir waren soweit, daß ich dies anerkenne, während du im Gegenzug anerkennst, daß der Liberalismus im "real existierenden Kapitalismus" nicht echt ist. |
Ich bin der Meinung, dass die liberalen Theorien nicht der Realität im Kapitalismus entsprechen und der Kapitalismus nicht auf liberalen Theorien beruht.
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Insofern bin ich auch gegen Kapitalismus.
Ich finde es aber schade, daß öffentlich der Begriff Neoliberalismus verwendet wird, um den Kapitalismus zu bezeichnen. Das vertieft letztlich die Gräben zwischen Liberalen und Sozialisten.
Max hat folgendes geschrieben: |
Kadaj hat folgendes geschrieben: | Außerdem ist das von der NPD präferierte Wirtschaftssystem durchaus sozialistisch, auch wenn aus ideologischen Gründen ein anderes Vokabular verwendet wird. Mag sein, daß sie NSDAP nicht sehr sozialistisch war, aber das verzerrte Geschichtsbild der NPDler scheint auch das anders zu sehen und heute sozialistische Pläne zu verfolgen, unabhängig vom Wirtschaftsprogramm der NSDAP. |
Aus ideologischen Gründe haben Faschisten schon oft das Wort "Sozialismus" oder "sozialistisch" benutzt. Aber dies bedeutet noch lange nicht, dass ihre Politik irgendetwas mit Sozialismus zu tun hätte. Die Politik der NPD ist nationalistisch, wobei sie anscheinend eine Autarkie- und Protektionsmus-Politik anstrebt. Mit Sozialismus hat dies überhaupt nichts zu tun. Wenn man ihnen zugestehen würde - was ich nicht mache - dass ihre Politik tatsächlich nationalistisch und sozialistisch wäre, dann wäre dies in Bezug auf die Theorie exakt der gleiche Irrweg wie Stalins "Sozialismus in einem Land". |
Also unter sozialistisch verstehe ich grob gesagt eine Form des Wirtschaftens in einer Volkswirtschaft, die auf Vergemeinschaftung der Produktionsmittel beruht und das Kapital als Einkunftsquelle beseitigen will. Das fordert die NPD, das fordern auch die Sozialisten. Ich sehe nur einen Unterschied zwischen beiden: Nationalsozialisten wollen (erstmal?) nur für "ihr Volk" diese Wirtschaftsform, während Sozialisten alle Proletarier weltweit als ihre Verbündeten betrachten.
Falls ich mich irre: wo liegen weitere Unterschiede? (Die Frage ist ernstgemeint!)
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Deine grobe Einschätzung ist richtig. Im Grunde könnte man auch sagen das die Theorie Sozialismus von beiden von dir behandelten Gruppierungen, für sich in Anspruch genommen werden kann. Lustiger Weise hast du als Gegenpart zur NPD die "Sozialisten" genannt welche um die Verwirklichung des Sozialismus, konstatutiv konkurieren. Ich denke das der Sozialismus welcher sich klassenanalytisch zeigt und sich nicht von einer nationalen Zugehörigkeit abhängig macht, seinem Wortsinn einfach eher gerecht wird. Dazu ein Zitat, über die Gesetzmäßigkeiten zum Aufbau der sozialistischen Gesellschaft, aus dem marxistisch-leninistischen (Lectum würde sagen stalinistischen) Wörterbuch: ...
Beseitigung der nationalen Unterdrückung und Herrstellung von Gleichberechtigung und brüderlicher Freundschaft zwischen den Völkern, Verteidigung der Errungenschaften des Sozialismus gegen die Anschläge äußerer und innerer Feinde, Solidarität der Arbeiterklasse des gegebenen Landes mit der Arbeiterklasse anderer Länder- der- proletarische Internationalismus,....
_________________ Der liebe Gott, hieß es im 16. Jahrhundert, ist überall, nur nicht in Rom, da ist sein Statthalter.
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DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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(#338646) Verfasst am: 02.09.2005, 22:23 Titel: |
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Poldi hat folgendes geschrieben: | Na, ich leb halt gern gefährlich ... was wär das Leben ohne etwas Nervenkitzel ...
und da ich eh schon unter Überwachung durch die Bayern-Gestapo stehe, macht das auch keinen Unterschied mehr  |
in bayern gibz sowas ? i hab glaubt nur bei uns im Ösi land...
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Lectum registrierter User
Anmeldungsdatum: 06.03.2005 Beiträge: 95
Wohnort: Allgäu
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(#338691) Verfasst am: 02.09.2005, 23:06 Titel: Antworten auf BIGHEADs Post |
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Salvete!
Zitat: | BIGHEAD schrieb am 02.09.2005 um 21:00 Uhr:
Die Sowjetunion war mit Sicherheit, im kalten Krieg, nicht umsonst ein Bollwerk gegen den Kapitalismus. Auch unter Stalin war die Idee einer emanzipatorischen Gesellschaftsform, eher verwirklicht als z.B. vor der Oktoberrevolution oder in vielen kapitalistischen Ländern. |
Sicherlich nicht. Viele Menschen standen kurz vorm verhungern, sie hatten im sogenannten Arbeiterstaat selber kein Wort zu melden.
Zitat: | Nach dem Zusammenbruch der UDSSR und der einhergehenden kapitalistischen Gesellschaftsstruktur, ist der Lebenstandart der Menschen aus dieser Region nicht besser geworden sondern wesentlich schlimmer. |
Ja, es mag sein, dass es da manchen teilweise so schlecht geht, dass sie sich die DIktatur zurückwünschen. Das verbessert aber nicht den Zustand der Bevölkerung, als die UdSSR noch existierte.
Zitat: | Du schreibst du würdest den Stalinismus nicht mit dem Faschismus verdrehen sondern vergleichen. Nein, du schriebst "faschistische MLPD" und wolltest damit sagen das die MLPD unkritisch Stalin-affirmativ sei und weil aus deiner Sichtweise Stalin ein Faschist war, die MLPD auch faschistisch zu sein habe. |
Ein Vergleich ist eine Untersuchung, ob sich zwei Sachen ähneln oder gar identisch sind oder nicht. Eine Verdrehung ist eine Argumentation, dessen Grundlage bewusst zurecht gefälscht wurde.
Wenn ich nun sage, dass die MLPD faschistisch ist, dann resultiert das daraus, dass das Ergebnis des Vergleiches positiv war, wie ich oben bereits erleutert habe. Dass die MLPD Stalin gutheißt ist ja eine Tatsache: Sie erklären die Enstalinisierung am Verrat am Sozialismus.
Zitat: | Weil in den UDSSR Dogmatismus betrieben wurde seien sie aus diesem Grunde Atheisten gewesen. Oh Mann, ich kann dir nicht mehr folgen. |
Nein, dort wurde Atheismus nicht aus Überzeugung, sondern aus Dogmatismus betrieben. Soetwas ist doch Unsinn.
Zitat: | Weil in den UDSSR Dogmatismus betrieben wurde seien sie aus diesem Grunde Atheisten gewesen. Oh Mann, ich kann dir nicht mehr folgen. |
Was ist denn der Unterschied zwischen Kommunismus und Sozialismus?
Zitat: | Zum Glück gibt es hier und da zur Zeit Menschen die für eine emanzipatorisches Gegengewicht eintreten. |
Gegen was? Gegen dieses Gespenst?
Zitat: | Im übrigen denke ich auch das Imperialismus sehr wohl noch alle Rechtfertigung als Theorie besitzt. |
Wie man aber gesehen hat, war der Imperialismus nicht die höchstmögliche Form des Kapitalismus.
_________________ Lectum
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Heike N. wundert gar nix mehr
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop
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(#338706) Verfasst am: 02.09.2005, 23:37 Titel: Re: MLPD |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Aber mutig ist es schon, Plakate einer solchen Partei ausgerechnet in einem struktur- und erzkonservativen schwarzen Wahlkreis wie hier in NF aufzustellen... |
Wieso ist das mutig? Man bringt die Wahlplakate nur so weit oben an, dass man sie nicht ohne Aufwand abreißen kann. Die Rechtsradikalen machen das seit mehreren Jahrzehnten vor.
Hier hängen solche Plakate auch an jedem zweiten Laternenmast. Kein Problem.
Mich wundert eher, dass die SPD die satirischen Kanzler-Plakate der Opposition (keine Ahnung, welche Opposition das ist, auf jeden Fall ist sie genial satirisch), hängen lässt.
_________________ God is Santa Claus for adults
Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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(#338772) Verfasst am: 03.09.2005, 06:29 Titel: Re: Antworten auf BIGHEADs Post |
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Lectum hat folgendes geschrieben: | Salvete!
Zitat: | BIGHEAD schrieb am 02.09.2005 um 21:00 Uhr:
Die Sowjetunion war mit Sicherheit, im kalten Krieg, nicht umsonst ein Bollwerk gegen den Kapitalismus. Auch unter Stalin war die Idee einer emanzipatorischen Gesellschaftsform, eher verwirklicht als z.B. vor der Oktoberrevolution oder in vielen kapitalistischen Ländern. |
Sicherlich nicht. Viele Menschen standen kurz vorm verhungern, sie hatten im sogenannten Arbeiterstaat selber kein Wort zu melden.
woher hast du diese Information ? Dass sie nichts zu melden hatten ? Diese menschern konnten noch nicht (so wie die meisten es hier auch nicht können) mit einer rätedemokratie umgehen. Aus diesem grund entwickelte sich eine rätediktatur, die, im großen zu einer in sich geschloßenen und nur dem zweck der selbsterhaltung dienenenden Gesellschaftsschicht (nomenklaturkader) führte, die in stalin eine führerfigur fand, der ohne diesen kader nicht existieren konnte.
Zitat: | Nach dem Zusammenbruch der UDSSR und der einhergehenden kapitalistischen Gesellschaftsstruktur, ist der Lebenstandart der Menschen aus dieser Region nicht besser geworden sondern wesentlich schlimmer. |
Ja, es mag sein, dass es da manchen teilweise so schlecht geht, dass sie sich die DIktatur zurückwünschen. Das verbessert aber nicht den Zustand der Bevölkerung, als die UdSSR noch existierte.
Du warst im realen sozialismus in der sowjetunion ? oder hast dir das wieder aus dem finger gesogen ?
Zitat: | Du schreibst du würdest den Stalinismus nicht mit dem Faschismus verdrehen sondern vergleichen. Nein, du schriebst "faschistische MLPD" und wolltest damit sagen das die MLPD unkritisch Stalin-affirmativ sei und weil aus deiner Sichtweise Stalin ein Faschist war, die MLPD auch faschistisch zu sein habe. |
Ein Vergleich ist eine Untersuchung, ob sich zwei Sachen ähneln oder gar identisch sind oder nicht. Eine Verdrehung ist eine Argumentation, dessen Grundlage bewusst zurecht gefälscht wurde.
Wenn ich nun sage, dass die MLPD faschistisch ist, dann resultiert das daraus, dass das Ergebnis des Vergleiches positiv war, wie ich oben bereits erleutert habe. Dass die MLPD Stalin gutheißt ist ja eine Tatsache: Sie erklären die Enstalinisierung am Verrat am Sozialismus.
AUch für mich ist die MLPD faschistisch.
Zitat: | Weil in den UDSSR Dogmatismus betrieben wurde seien sie aus diesem Grunde Atheisten gewesen. Oh Mann, ich kann dir nicht mehr folgen. |
Nein, dort wurde Atheismus nicht aus Überzeugung, sondern aus Dogmatismus betrieben. Soetwas ist doch Unsinn.
Zitat: | Weil in den UDSSR Dogmatismus betrieben wurde seien sie aus diesem Grunde Atheisten gewesen. Oh Mann, ich kann dir nicht mehr folgen. |
Was ist denn der Unterschied zwischen Kommunismus und Sozialismus?
Zitat: | Zum Glück gibt es hier und da zur Zeit Menschen die für eine emanzipatorisches Gegengewicht eintreten. |
Gegen was? Gegen dieses Gespenst?
Zitat: | Im übrigen denke ich auch das Imperialismus sehr wohl noch alle Rechtfertigung als Theorie besitzt. |
Wie man aber gesehen hat, war der Imperialismus nicht die höchstmögliche Form des Kapitalismus.
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#338790) Verfasst am: 03.09.2005, 09:10 Titel: |
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BIGHEAD hat folgendes geschrieben: | Die Sowjetunion war mit Sicherheit, im kalten Krieg, nicht umsonst ein Bollwerk gegen den Kapitalismus. Auch unter Stalin war die Idee einer emanzipatorischen Gesellschaftsform, eher verwirklicht als z.B. vor der Oktoberrevolution oder in vielen kapitalistischen Ländern. |
Die UdSSR war kein Bollwerk gegen den Kapitalismus, sondern ein staatskapitalistischer, imperialistischer Staat, der in Konkurrenz zur der anderen imperialistischen Supermacht stand. Die UdSSR beruhte seit der Konterrevolution Stalins auf der Ausbeutung und Unterdrückung der Arbeiterklasse und die "Idee einer emanzipatorischen Gesellschaftsform" war in einer Gewaltherrschaft nicht nur nicht verwirklicht, sondern diese Gesellschaft, die auf einer Gewaltherrschaft der Nomenklatura beruhte, stand im Widerspruch zu der "Idee einer emanzipatorischen Gesellschaftsform". Die, die diesen Widerspruch nicht erkennen und weiter die staatskapitalistischen Staaten für etwas positives halten, sind dafür verantwortlich, dass die ganzen antikommunistischen Strömungen sozialistische/kommunistische/marxistische Ideen mit dem Hinweis auf die Realität in den staatskapitalistischen Regimen diskreditieren können.
BIGHEAD hat folgendes geschrieben: | Dazu ein Zitat, über die Gesetzmäßigkeiten zum Aufbau der sozialistischen Gesellschaft, aus dem marxistisch-leninistischen (Lectum würde sagen stalinistischen) Wörterbuch: ...
Beseitigung der nationalen Unterdrückung und Herrstellung von Gleichberechtigung und brüderlicher Freundschaft zwischen den Völkern, Verteidigung der Errungenschaften des Sozialismus gegen die Anschläge äußerer und innerer Feinde, Solidarität der Arbeiterklasse des gegebenen Landes mit der Arbeiterklasse anderer Länder- der- proletarische Internationalismus,.... |
Sowohl in der UdSSR, als auch in China gab bzw. gibt es nationale Unterdrückung; Stalin hat die Errungenschaften der Oktoberrevolution - soweit sie den Bürgerkrieg überhaupt überlebt haben - vernichtet und die "Errungenschaften" seiner Konterrevolution und der Errichtung einer neuen Klassengesellschaft, in der die Arbeiterklasse weiter ausgebeutet und unterdrückt wurde, waren nie wert verteidigt zu werden; ebenso war der Aufbau des Kapitalismus mit staatskapitalitischen Methoden in China nicht wert verteidigt zu werden; Stalin, Mao & Co verfolgten keinen proletarische Internationalismus, sondern einen Nationalismus, der zur Folge hatte, dass mit allen möglichen kapitalistischen Gewaltherrschern kooperiert wurde und direkt die Niederschlagung von Arbeiterrevolutionen unterstützt wurde (z.B. Spanien 1936, Ungarn 1956, CSFR 1968 etc.).
Kadaj hat folgendes geschrieben: | Ich finde es aber schade, daß öffentlich der Begriff Neoliberalismus verwendet wird, um den Kapitalismus zu bezeichnen. |
Der Begriff "Neoliberalismus" bezeichnet nicht den Kapitalismus, sondern eine Ideologie, die momentan von den Herrschenden und ihren politischen Lakaien in der Mehrheit der Staaten vertreten wird. Dieser Begriff beruht darauf, dass sich die Neoliberalen selbst als Liberale bezeichnen und ihre Ideen sich eindeutig aus liberalen wirtschaftspolitischen Ideen entwickelt haben (wobei die meisten Neoliberalen ansonsten mit liberalen Ideen gebrochen haben).
Kadaj hat folgendes geschrieben: | Also unter sozialistisch verstehe ich grob gesagt eine Form des Wirtschaftens in einer Volkswirtschaft, die auf Vergemeinschaftung der Produktionsmittel beruht und das Kapital als Einkunftsquelle beseitigen will. |
Da die Faschos eben nicht den Gegensatz zwischen deutschen Kapitalisten und deutschen Arbeitern sehen, sondern nur "internationalistische" Kapitalisten kritisieren, aber die Kapitalisten auch nicht enteignen (d.h. also nicht entmachten) wollen, werden sie auch nicht die Ausbeutung beseitigen. "Kapital als Einkunftsquelle" beruht nicht auf Zinsen (wie anscheinend auch manche rechte Theoretiker meinen), sondern auf der Ausbeutung von Arbeitern.
Kadaj hat folgendes geschrieben: | Und noch eine Frage: wie will die Linkspartei ihre Ziele umsetzen, wenn nicht über die Abschottung Deutschlands und durch Protektionismus zur Sicherung der inländischen Arbeitsplätze?? |
Ich bin nicht der Meinung, dass die Linkspartei den Kapitalismus reformieren kann, da der Kapitalismus nicht reformierbar ist. Das Problem bei der Linkspartei ist, dass sie diese Schlussfolgerung - obwohl sie sich angesichts der Entwicklung der SPD, der Grünen und der PDS eigentlich offensichtlich sein sollte - nicht gezogen hat, sondern eben weiter im Reformismus behart. Die Linkspartei wird ihre Ziele mit Abschottung und Protektionismus nicht erreichen können, wobei ich nicht der Meinung bin, dass Abschottung und Protektionismus im Programm der Linkspartei stehen. Ich unterstützte die Linkspartei aus einem Grund: ihre Forderungen eignen sich für die Verteidigung der Interessen gegen die Angriffe der Kapitalisten, wobei sie nicht ausreichend sind. Sie stehen zumindest rhetorisch auf der gleichen Seite und mobilisieren tatsächlich für die richtige Seite.
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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#339004) Verfasst am: 03.09.2005, 14:45 Titel: |
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Wenn du mal auf die NPD-Seiten schaust, wirst du Texte finden, in denen steht, daß sehr wohl auch "deutsche" Konzerne enteignet werden sollen. Eben mit seltsamen Begründungen, wie daß Kapitalgesellschaften nicht "der deutschen Art des Wirtschaftens" entsprechen, oder daß auch in deutschen Konzernen finstere Mächte ("die Ostküste") das Sagen hätten.
Daß deutsche Konzerne weitermachen dürften wie bisher, wenn die NPD "die Macht ergreift" , kann ich mir nicht vorstellen.
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narziss auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 21939
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(#339007) Verfasst am: 03.09.2005, 14:47 Titel: |
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Kadaj hat folgendes geschrieben: | Wenn du mal auf die NPD-Seiten schaust, wirst du Texte finden, in denen steht, daß sehr wohl auch "deutsche" Konzerne enteignet werden sollen. Eben mit seltsamen Begründungen, wie daß Kapitalgesellschaften nicht "der deutschen Art des Wirtschaftens" entsprechen, oder daß auch in deutschen Konzernen finstere Mächte ("die Ostküste") das Sagen hätten.
Daß deutsche Konzerne weitermachen dürften wie bisher, wenn die NPD "die Macht ergreift" , kann ich mir nicht vorstellen. | Zwischen parteiprogramm und Parteipolitik besteht immer noch ein Unterschied.
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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#339011) Verfasst am: 03.09.2005, 14:52 Titel: |
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Wo gestaltet die NPD denn aktiv Politik - sie ist doch in keiner Regierung Deutschlands?
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#339095) Verfasst am: 03.09.2005, 16:20 Titel: |
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Die Plakate der MLPD sind der Hammer, als ich neulich – Konzert bedingt - im Schwabenmolch war, klebten die Dinger an jeder Straßenecke; diese faschistoide Sowjetästhetik der Stalinära… Hilfe…
(Lenin ist tot)
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DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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(#339220) Verfasst am: 03.09.2005, 19:11 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Die Plakate der MLPD sind der Hammer, als ich neulich – Konzert bedingt - im Schwabenmolch war, klebten die Dinger an jeder Straßenecke; diese faschistoide Sowjetästhetik der Stalinära… Hilfe…
(Lenin ist tot) |
wenn die kennzeichen nicht wären (hammer sichel) hätten solche kunstwerke auch in hitlerdeutschland
furore gemacht.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#339255) Verfasst am: 03.09.2005, 19:45 Titel: |
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Sag ich ja, Stalin und Hitler hatten ja den Selben Lieblingsbildhauer: Arno Breker
(ein Kennzeichen moderner, totalitärer (nicht dogmatisch-religiöser) Regime ist ja die Heroisierung der Arbeit und des Arbeiters in der Propaganda, bei gleichzeitiger völliger Entrechtung und Unterdrückung der arbeitenden Schichten.)
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max registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.07.2003 Beiträge: 3055
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(#339466) Verfasst am: 04.09.2005, 10:36 Titel: |
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Lectum hat folgendes geschrieben: | Die Oktoberrevolution basierte auf völlig falschen Thesen wie der Imperalismustheorie oder der für ihn allgemeingültige Staatstheorie von Lenin. Letztere Idee vor allem, die davon handelt, dass man die Arbeiterklasse dazu erziehen muss, dass sie verstehen, was ihnen ihr Sozialismus bringt, ist doch Unsinn. |
Die Oktoberrevolution selbst beruhte nicht auf der stalinistischen Staatstheorie (der angeblichen Theorie Lenins) und auch nicht auf der Vorstellung, dass man die Arbeiterklasse erziehen müsst (ebenfalls eine stalinistische Theorie). Du siehst hier nur die Theorie der Stalinisten, mit der diese ihre Konterrevolution begründeten. Wobei diese Theorien von Organisationen wie der MLPD immer noch vertreten werden.
Kadaj hat folgendes geschrieben: | Wenn du mal auf die NPD-Seiten schaust, wirst du Texte finden, in denen steht, daß sehr wohl auch "deutsche" Konzerne enteignet werden sollen. Eben mit seltsamen Begründungen, wie daß Kapitalgesellschaften nicht "der deutschen Art des Wirtschaftens" entsprechen, oder daß auch in deutschen Konzernen finstere Mächte ("die Ostküste") das Sagen hätten.
Daß deutsche Konzerne weitermachen dürften wie bisher, wenn die NPD "die Macht ergreift" , kann ich mir nicht vorstellen. |
Die fordern wohl eher, dass die Konzerne unter "deutscher" Kontrolle stehen müssen, also nicht unter "internationalistischer". Du musst dir nur mal die Ausführungen von MarIna hier durchlesen, die die Kapitalisten nicht enteigenen will und die "natürliche Hierarchie" fördern will. Der Sozialdarwinsmus der Nazis steht eben auch ideologisch im Widerspruch zu dieser Propaganda und man darf nicht vergessen, dass die Nazis sich historisch und auch heute bei ihrer Führung auf "Unternehmer" (Kleinbürger) stützen, die meinen, dass sie mit der Verteidigung der Privilegien der Kapitalisten auch ihre eigenen Privilegien verteidigen.
Schon die Nazis haben vor ihrer Machtergreifung sozialen Populismus betrieben und danach das genaue Gegenteil gemacht. Dies liegt auch einfach daran, dass die Faschos einen starken Nationalstaat als Lösung aller Probleme ansehen - und da dieser Nationalstaat tatsächlich halt ein kapitalistischer ist, werden sie die Kapitalisten unterstützen, um die "nationale" Wirtschaft und damit die Macht dieses Nationalstaats zu stärken.
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DerManfred ranglos
Anmeldungsdatum: 11.06.2004 Beiträge: 1082
Wohnort: Wien
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(#339577) Verfasst am: 04.09.2005, 13:45 Titel: |
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max hat folgendes geschrieben: |
Kadaj hat folgendes geschrieben: | Wenn du mal auf die NPD-Seiten schaust, wirst du Texte finden, in denen steht, daß sehr wohl auch "deutsche" Konzerne enteignet werden sollen. Eben mit seltsamen Begründungen, wie daß Kapitalgesellschaften nicht "der deutschen Art des Wirtschaftens" entsprechen, oder daß auch in deutschen Konzernen finstere Mächte ("die Ostküste") das Sagen hätten.
Daß deutsche Konzerne weitermachen dürften wie bisher, wenn die NPD "die Macht ergreift" , kann ich mir nicht vorstellen. |
Die fordern wohl eher, dass die Konzerne unter "deutscher" Kontrolle stehen müssen, also nicht unter "internationalistischer". Du musst dir nur mal die Ausführungen von MarIna hier durchlesen, die die Kapitalisten nicht enteigenen will und die "natürliche Hierarchie" fördern will. Der Sozialdarwinsmus der Nazis steht eben auch ideologisch im Widerspruch zu dieser Propaganda und man darf nicht vergessen, dass die Nazis sich historisch und auch heute bei ihrer Führung auf "Unternehmer" (Kleinbürger) stützen, die meinen, dass sie mit der Verteidigung der Privilegien der Kapitalisten auch ihre eigenen Privilegien verteidigen.
Schon die Nazis haben vor ihrer Machtergreifung sozialen Populismus betrieben und danach das genaue Gegenteil gemacht. Dies liegt auch einfach daran, dass die Faschos einen starken Nationalstaat als Lösung aller Probleme ansehen - und da dieser Nationalstaat tatsächlich halt ein kapitalistischer ist, werden sie die Kapitalisten unterstützen, um die "nationale" Wirtschaft und damit die Macht dieses Nationalstaats zu stärken. |
Beste Beispiel: Die komplette kriegsindustrie war nicht in der Hand des Volkes, und auch nicht sozial, sondern wurde von Großkapitalistischen Familien und Eigentümern geführt. (KRUPP, Blohm und Voss, Huesch, vor allem war natürlich der von gott gesandte Adel fest im geschäft, und hat auf grund der enteignung jüdischen eigentums recht gut zulegen können)
http://lexikon.freenet.de/Blohm_&_Voss
Und viele mußten, das sich auf diese weise angeeignete Gut, nicht zurückgeben.
Keiner denkt z.b. heute daran, dass neckermann auf arisierung beruht.
http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/ard/sendung/74872/
wobei diese Familiengeschichte noch einen halbwegs guten ausgang hat.
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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#339632) Verfasst am: 04.09.2005, 16:10 Titel: |
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Die NSDAP war eben nicht mehr und nicht weniger sozialistisch als die KPdSU.
Beide bezeichneten sich als sozialistisch und doch waren sie es nicht.
@ Max
Zumindest die Kandidaten der NPD scheinen mir aber keine kleinbürgerlichen Unternehmer zu sein, sondern vor allem Arbeitslose, Gesellen, Studenten, Rentner, Soldaten, Politologen, Hausfrauen. Ich hatte vor der Landtagswahl in NRW Broschüren auch von der NPD im Briefkasten, da stellten sich die Typen ja vor...
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ALGDGADU registrierter User
Anmeldungsdatum: 12.01.2004 Beiträge: 392
Wohnort: Nürnberg
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(#340586) Verfasst am: 06.09.2005, 18:24 Titel: |
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Also die MLPD als "faschistisch" darzustellen - das ist wirklich mehr als nur "weit hergeholt". Es handelt sich halt um eine von vielen K-Gruppen.
Was die MLPD aber so ernstzunehmend macht, ist die Tatsache, dass dort tatsächlich ein massiver Personenkult um diesen Stefan Engel gemacht wird. Sein Konterfei taucht auf einem MLPD-Infostand midestens ein dutzend mal auf. Dann wird großformatig zu "gemeinsamen Lesungen" der Engel-Bücher per Plakat eingeladen, etc.
Nicht nur der extreme Personenkult (was hat dieser komische Engel - frag ich mal frech so dahin - in seinem Leben schon Bedeutendes geleistet???), sondern auch vieles andere an dieser "Partei" deutet daraufhin, dass es sich hierbei um eine politische "Sekte" handelt, in der m. E. gezielt daraufhin gearbeitet wird, dass sich z. B. der Freundeskreis der einzelnen Mitglieder auf den Parteikreis beschränkt. Ich kenne einige MLPD-Mitglieder. Die plappern nur Phrasen ihrer Parteileitung nach, vernünftige Diskurse nahezu unmöglich. Schlüssige Argumentation - Fehlanzeige! Das neue Mitglied wird mit "Zuneigung" überschüttet (bei religiösen Sekten nennt man sowas "Love-Bombing"), hinterfragt jemand kritisch, kommt schnell der "Liebesentzug". Dann ist man politisch "nicht mehr zuverlässig" etc.
Dann diese straffe Führung, jeder lebt nur noch nach und im Sinne der Partei, und und und...
Für mich klar Sektenstrukturen! Dass sie bündnisunfähige Stalinisten sind, nur noch so am Rande...
Wie gesagt, ich kenne einige MLPD-Mitglieder und auch Ex-Mitglieder...Die Ex-Mitglieder sind nach ihrem Austritt politisch meist "ausgebrannt" und "verheizt". Organisieren sich danach i.d.R. nirgends mehr.
Soviel von mir zum Thema MLPD.
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AdvocatusDiaboli Öffentlicher Mobber
Anmeldungsdatum: 12.08.2003 Beiträge: 26397
Wohnort: München
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(#342114) Verfasst am: 10.09.2005, 19:13 Titel: |
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Ich hab heute einen MLPD-Stand am Sendlinger Tor in München entdeckt. Es wurde sogar gesungen Allerdings war nicht viel los, da gleichzeitig der Kanzler ein paar Hundert Meter weiter am Marienplatz ebenfalls eine Kundgebung gab, die von etwa 10.000 Bürgern verfolgt wurde...
Mir wurde ein Wahlkampfblatt der MLPD in die Hand gedrückt... "Die sozialistische Alternative"...
8 Seiten, angebliche Auflage 1,8 Millionen ... nett, vieles was darin steht, würde ich sofort unterschreiben... aber aus eigener Erfahrung bin ich "kommunistischen" Organisationen kritisch gegenüber eingestellt... ich war für kurze Zeit skeptisches Mitglied des "Linksrucks" - und hab seitdem von Kaderorganisationen echt die Schnauze voll... und ich kann mir duchaus vorstellen, dass wie A.:L.:G. .:G.:A. .:U.: andeutete, auch die MLPD auf sektenähnliche Strukturen zurückgreift...
Zweifelhaft ist sicher auch die Bedeutung ihrer Betriebsgruppen...
_________________ Triggerwarnung: Der toxische Addi hat gepostet. Oh, zu spät, Sie haben das schon gelesen.
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Lectum registrierter User
Anmeldungsdatum: 06.03.2005 Beiträge: 95
Wohnort: Allgäu
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(#342610) Verfasst am: 11.09.2005, 19:58 Titel: Lenins Staatstheorie |
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Salvete!
@ DerManfred
Wieso zitierst du mich ohne etwas dazuzuschreiben?
Zitat: | max schrieb am 04.09.2005 um 10:36 Uhr:
Die Oktoberrevolution selbst beruhte nicht auf der stalinistischen Staatstheorie (der angeblichen Theorie Lenins) und auch nicht auf der Vorstellung, dass man die Arbeiterklasse erziehen müsst (ebenfalls eine stalinistische Theorie). Du siehst hier nur die Theorie der Stalinisten, mit der diese ihre Konterrevolution begründeten. Wobei diese Theorien von Organisationen wie der MLPD immer noch vertreten werden. |
Natürlich war das bei Lenin nicht so extrem. Aber Lenin führte einen Staatssozialismus ein. Dieser beruht, wie der Name schon sagt, auf der Macht des Staates. Das heißt auch, dass alle Probleme vom Staat anstatt vom Volk selber gelöst werden müssen. Das hat kaum noch etwas mit den Theorien von Marx und Engels zu tun. Auch die Tatsache, dass der bürgerliche Staat einfach durch einen neuen ersetzt werden muss, der sich auf die Befreieung der Arbeiterklasse beruft, widerspricht den beiden völlig. Lenins Staatstheorie ist für ihn selbst allgemein gültig. Marx und Engels sagten, dass die jeweiligen speziellen Verhältnissse zu jeweiligen Zeit im jeweiligen Land zu analysieren sind und daraufhin dann eine spezielle Staatstheorie zu vormulieren ist, eine allgemein gültige gibt es nicht. Und eine Revolution ist für sie auch kein Staatswechsel. In einer Revolution hat sich das Volk mehr oder weinger die einzelnen Teile des Staates anzueignen und selbst zu verwalten beziehungsweise zu entsorgen, wenn sie nicht mehr gebraucht werden sollten.
Zitat: | A.:L.:G.:D.:G.:A.:D.:U.: schrieb am 06.09.2005 um 18:24 Uhr:
Also die MLPD als "faschistisch" darzustellen - das ist wirklich mehr als nur "weit hergeholt". Es handelt sich halt um eine von vielen K-Gruppen. |
Da viele Menschen zu der Zeit auch neomarxistisch veranlagt waren, glaubte die MLPD mit pseudolinker Propaganda dort Einfluss gewinnen zu können. Deswegen muss sie noch lange nicht und die anderen K-Gruppen auch nicht die politische Meinung von diesen Leuten vertreten.
Zitat: | AdvocatusDiaboli schrieb am 10.09.2005 um 19:13 Uhr:
Mir wurde ein Wahlkampfblatt der MLPD in die Hand gedrückt... "Die sozialistische Alternative"... |
Das ist ja auch so eine witzige Sache: Es gibt da ja die trotzkistisch orientierte Sozialistische Alternative, wessen Name doch dem Slogan der MLPD sehr nahe kommt und die mit der MLPD von den Programmen her ja sehr verfeindet sein müsste. Die Sozialistische Alternative oder kurz SAV ist ja selber in der WASG vertreten und hatte vergeblich versucht diese auf ihren eigenen Kurs zu bringen.
Zitat: | ich war für kurze Zeit skeptisches Mitglied des "Linksrucks" |
Das ist ja auch noch so ein eigenartiger Verein, der einst von Tony Cliff unterstützt wurde und dem des Öfteren vorgeworfen wird Demonstrationen unterwandern zu wollen.
_________________ Lectum
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Vargtimmen registrierter User
Anmeldungsdatum: 30.08.2005 Beiträge: 107
Wohnort: Duisburg
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(#342683) Verfasst am: 11.09.2005, 22:10 Titel: |
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Zitat: | dieses Forum ist als atheistisch und politisch eher links bekannt |
Ich hätte jetzt angenommen das Forum wäre politisch neutral.
Woher kommt dieser Linksbezug ? Ist man wenn man Atheist ist zwanghaft "eher links" ?
Zitat: | Die MLPD sieht sich selbst als „Vorhut der Arbeiterklasse“. Sie kämpft für den von ihr so genannten „echten Sozialismus“. Nach Ansicht der MLPD wurde in der DDR und in der Sowjetunion 1956 auf dem XX. Parteitag der KPdSU der Sozialismus durch eine neue bürokratische Kapitalistenklasse zerstört. Die Partei zieht daraus den Schluss, dass sich der Sozialismus nur auf Grundlage einer „proletarischen Denkweise“ erkämpfen und aufbauen lasse. Die MLPD bezieht sich theoretisch auf Karl Marx, Friedrich Engels, Lenin, Stalin und Mao. Zunächst müsse die "Diktatur des Proletariats" geschaffen werden, bevor sich der Sozialismus entwickeln könne.
Dieses Konzept schließt die Existenz der gegenwärtig in Deutschland existierenden bürgerlich-demokratischen Ordnung aus. Die MLPD will daher das Grundgesetz abschaffen und durch eine andere gesellschaftliche Ordnung ersetzen. |
Quelle: de.wikipedia.org
Ich halte das ganze doch auf jeden Fall der NPD zumindest ähnlich.
Der Kommunismus, sowie die Theorien von Marx und co. sind schon mehrfach widerlegt worden, sie sind an der Geschichte und an der Natur des Menschen gescheitert.
Ich sehe für MLPD und co. keine Zukunft. Das Problem ist eben nur dieser Populismus, der sich direkt an die potentiellen Wähler wendet.
Nun, wir werden sehen wie letztlich die Wahlergebnisse auch für diese kleinen, "radikaleren" Parteien aussieht (MLPD, NPD, REP etc.)
_________________
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erebus wandelndes Paradoxon
Anmeldungsdatum: 14.08.2005 Beiträge: 998
Wohnort: ius talionis
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(#342687) Verfasst am: 11.09.2005, 22:16 Titel: |
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Vargtimmen hat folgendes geschrieben: | Zitat: | dieses Forum ist als atheistisch und politisch eher links bekannt |
Ich hätte jetzt angenommen das Forum wäre politisch neutral.
Woher kommt dieser Linksbezug ? Ist man wenn man Atheist ist zwanghaft "eher links" ?
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Sagen wir es mal so:
Eine christlich-konservative Partei vertritt keine Atheisten,
die ewig Gestrigen haben ein gestörtes Verhältnis zu Homosexuellen.
Wenn wird man hier wohl dementsprechend besser finden?
Liebe Grüße
Erebus
_________________ Es reicht bereits den physikalischen Gesetzen und den biologischen Regeln zu unterliegen.
Wir brauchen keine gesellschaftlichen Zwänge, die uns letztendlich zerbrechen.
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Lectum registrierter User
Anmeldungsdatum: 06.03.2005 Beiträge: 95
Wohnort: Allgäu
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(#342734) Verfasst am: 11.09.2005, 23:36 Titel: Kommunismus und Ostblock |
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Salvete!
Das Forum hier scheint mir auch etwas linker als so manches andere.
Zitat: | Vargtimmen schrieb am 11.09.2005 um 22:10 Uhr:
Ich halte das ganze doch auf jeden Fall der NPD zumindest ähnlich. |
Das Grundprinzip ist das gleiche, der Effekt auch, aber das dazwischen ist unterschiedlich.
Zitat: | Der Kommunismus, sowie die Theorien von Marx und co. sind schon mehrfach widerlegt worden, sie sind an der Geschichte und an der Natur des Menschen gescheitert. |
Der Kommunismus ist eine Bewegung. Und Bewegungen kann man nicht widerlegen, höchstens einzelne Theorien dieser Bewegung.
Wenn du meinst, dass der die von den Kommunisten angestrebte Gesellschaft gescheitert ist, weil die Systeme des Ostblocks zusammengebrochen sind, dann ist das kein Beweis. Wie ich meinem vorigen Post schon geschrieben habe, unterscheiden sich die Theorien von Marx und Engels mit denen von Lenin enorm.
Und die Natur des Menschen: Der Mensch ist im Kapitalismus auf Konkurrenzkampf ausgerichtet. Wieso sollte es keine Chance geben, dass er nicht mehr so egoistisch ist, wenn er in einer Gesellschaft lebt, die weniger auf Konkurrenz aussgerichtet ist?
Zitat: | Ich sehe für MLPD und co. keine Zukunft. Das Problem ist eben nur dieser Populismus, der sich direkt an die potentiellen Wähler wendet. |
Es ist nicht unwahrschienlich, dass die MLPD an ihrer eigenen Organisationsstruktur scheitert.
_________________ Lectum
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