Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Mehrheitswahlrecht?
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  

Soll das Verhältniswahlrecht in Deutschland durch ein Mehrheitswahlrecht ersetzt werden?
Ja
10%
 10%  [ 5 ]
Nein
89%
 89%  [ 43 ]
Ist mir egal
0%
 0%  [ 0 ]
Stimmen insgesamt : 48

Autor Nachricht
Mario Hahna
aktiviert



Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#350985) Verfasst am: 28.09.2005, 21:02    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre es eine gute Idee, die abegebene Stimme jedes Wählers danach zu gewichten, wieviel Steuern der betreffende Bürger in der letzten Wahlperiode aufgebracht hat,


Das nannte sich Drei-Klassen-Wahlrecht und galt in Preuszen bis 1918. In Essen bestanden die Stimmberechtigten der 1. Klasse aus einer Person: Krupp. Dessen Stimme hatte somit 1/3 des Gewichtes saemtlicher Essener Wahlberechtigten.
Willst du etwa bestreiten, dass jemand, der weniger besitzt, weniger Wert ist als jemand, der mehr besitzt? Nein, so geht das nicht!


Es steht Herrn Derber frei, eine Zeitmaschine zu erfinden und sich Richtung Staendestaat zu verabschieden. Aber es wuerde mich nicht wundern, wenn der Neoliberalismus demnaechst die Sklaverei - allerdings diesmal ohne Kost und Logis - als wahre Freiheit der unnuetzen Existenzen anpriese.


Derber ist ein Fake zwinkern
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#350987) Verfasst am: 28.09.2005, 21:09    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre es eine gute Idee, die abegebene Stimme jedes Wählers danach zu gewichten, wieviel Steuern der betreffende Bürger in der letzten Wahlperiode aufgebracht hat.


Das ist 'mal 'ne gute Idee. Je weniger Steuern jemand zahlt, desto höher wird seine Stimme gewichtet.
Ich werde das auf der nächsten Vollversammlung der APPD als Programmpunkt vorschlagen. Natürlich werde ich dabei deinen Namen als Urheber angeben. Schließlich bin ich nicht jemand, der einfach so Ideen klaut... Smilie
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Poldi
Bin Daheim



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 4559
Wohnort: Bavarian Congo

Beitrag(#350991) Verfasst am: 28.09.2005, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:

Derber ist ein Fake zwinkern


Nein, er ist ein Troll, aber was solls Lachen
_________________
gG,
Poldi
Doch leider kanns gefählich sein, den Satan in dir zu verstehen.
Jeder Mensch ein Sünderschwein, Oh christliches Vergehen.
Die Trennung zwischen Gut und Bös die wirst du niemals finden
nur leider kanns gefährlich sein das den Pfaffen auf die Nasen zu binden.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen ICQ-Nummer
Hans Derber
als Doppelnick gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#351112) Verfasst am: 29.09.2005, 10:05    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre es eine gute Idee, die abegebene Stimme jedes Wählers danach zu gewichten, wieviel Steuern der betreffende Bürger in der letzten Wahlperiode aufgebracht hat,


Das nannte sich Drei-Klassen-Wahlrecht und galt in Preuszen bis 1918. In Essen bestanden die Stimmberechtigten der 1. Klasse aus einer Person: Krupp. Dessen Stimme hatte somit 1/3 des Gewichtes saemtlicher Essener Wahlberechtigten.
Willst du etwa bestreiten, dass jemand, der weniger besitzt, weniger Wert ist als jemand, der mehr besitzt? Nein, so geht das nicht!

Nein. Jeder Mensch hat den gleichen Wert.
Aber das hat doch mit dem Wahlrecht nichts zu tun. Kinder und Ausländer haben auch kein Wahlrecht - sind sie deshalb als Menschen weniger wert? Auf gar keinen Fall.

Im übrigen ist dieser Vorschlag sehr demokratisch: Es steht jedem frei, durch Leistung und Initiative sich zu einem Status hochzuarbeiten, indem seine Stimme ein höheres Gewicht erlangt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hans Derber
als Doppelnick gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#351115) Verfasst am: 29.09.2005, 10:10    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht doch darum, den Staat mehr wie ein Unternehmen zu führen, dass endlich wieder effizientere Politik gemacht wird. Und in einem Unternehmen haben nunmal die Anteilseigner (= Wähler) letztendlich das sagen, sie beauftragen die Geschäftsführung (= Regierung, Parlament). Die Angestellten (= Staatsbürger) hingegen unterliegen den Weisungen. Das funktioniert in der Regel gut, und nützt allen!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hans Derber
als Doppelnick gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#351116) Verfasst am: 29.09.2005, 10:12    Titel: Antworten mit Zitat

Poldi hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre es eine gute Idee, die abegebene Stimme jedes Wählers danach zu gewichten, wieviel Steuern der betreffende Bürger in der letzten Wahlperiode aufgebracht hat,


Das nannte sich Drei-Klassen-Wahlrecht und galt in Preuszen bis 1918. In Essen bestanden die Stimmberechtigten der 1. Klasse aus einer Person: Krupp. Dessen Stimme hatte somit 1/3 des Gewichtes saemtlicher Essener Wahlberechtigten.


Könnte heute ja nicht mehr passieren, da i.d.R. gilt, je größer die Firma, desto weniger Steuern müssen sie zahlen ...

Ein solches Unternehmen schliesst sich selbst vom demokratischen Prozess aus. Oder es entscheidet sich anders, und zahlt endlich seine Steuern. Das wäre doch ein nützlicher Outcome!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hans Derber
als Doppelnick gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#351117) Verfasst am: 29.09.2005, 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre es eine gute Idee, die abegebene Stimme jedes Wählers danach zu gewichten, wieviel Steuern der betreffende Bürger in der letzten Wahlperiode aufgebracht hat,


Das nannte sich Drei-Klassen-Wahlrecht und galt in Preuszen bis 1918. In Essen bestanden die Stimmberechtigten der 1. Klasse aus einer Person: Krupp. Dessen Stimme hatte somit 1/3 des Gewichtes saemtlicher Essener Wahlberechtigten.

Man müsste natürlich das anzurechnende Steueraufkommen nach oben begrenzen, so dass nicht ein einzelner Milliardär Millionen einfache Staatsbürger aufwiegen könnte.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#351118) Verfasst am: 29.09.2005, 10:14    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Im übrigen ist dieser Vorschlag sehr demokratisch: Es steht jedem frei, durch Leistung und Initiative sich zu einem Status hochzuarbeiten, indem seine Stimme ein höheres Gewicht erlangt.

Wieviel Geld hast denn du eigentlich, wenn man fragen darf?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hans Derber
als Doppelnick gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#351119) Verfasst am: 29.09.2005, 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

NOCQUAE hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Vielleicht wäre es eine gute Idee, die abegebene Stimme jedes Wählers danach zu gewichten, wieviel Steuern der betreffende Bürger in der letzten Wahlperiode aufgebracht hat
Wie willst du das überprüfen? Oder meinst du vielleicht nur Einkommensteuer?

Was ist mit Mineralölsteuer? Mehrwertsteuer? Ökosteuer? Am Kopf kratzen

Aber im übrigen hat Poldi natürlich Recht zynisches Grinsen

Ich meine nur die Einkommenssteuer. Die anderen von dir genannten Steuerarten wären hier nur sehr schwer auf den einzelnen Wähler zu berechnen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#351120) Verfasst am: 29.09.2005, 10:15    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:


Im übrigen ist dieser Vorschlag sehr demokratisch: Es steht jedem frei, durch Leistung und Initiative sich zu einem Status hochzuarbeiten, indem seine Stimme ein höheres Gewicht erlangt.

Hmm, also ich könnte mehr Steuern zahlen, indem ich Gewinn erwirtschafte,
und ich könnte Gewinn erwirtschaften, indem ich Menschen anstelle, die für meinen Gewinn (=meine Steuerleistung, meinen "Wählerstatus") zu Niedrigstlöhnen arbeiten,
allerdings nehme ich dadurch diesen Menschen die Möglichkeit, für ihren eigenen Status zu arbeiten.

Als ein solcher Unternehmer wäre ich nicht daran interessiert, daß diese Menschen sich hocharbeiten. Ich würde niedrigere Löhne fordern bis zum steuerfreien Existenzminimum. Reicht doch, wenn der Unternehmer Steuern zahlt.
freakteach
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Hans Derber
als Doppelnick gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#351122) Verfasst am: 29.09.2005, 10:20    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Im übrigen ist dieser Vorschlag sehr demokratisch: Es steht jedem frei, durch Leistung und Initiative sich zu einem Status hochzuarbeiten, indem seine Stimme ein höheres Gewicht erlangt.

Wieviel Geld hast denn du eigentlich, wenn man fragen darf?

Mein genauses Einkommen werde ich hier nicht preisgeben. So viel kann ich sagen: Ich bin kein Spitzenverdiener, sondern Mittelstand. Mein Einkommen, das mir für meine Lebenshaltung zur Verfügung steht, ist ordentlich, liegt aber noch deutlich unter der Grenze für den Spitzensteuersatz.

Um dies auf das Thema zu beziehen: nach diesem Modell würde ich nicht zu denen gehören, deren Wählerstimme das grösste Gewicht hätte, aber auch nicht zu denen mit dem geringsten Gewicht.


Zuletzt bearbeitet von Hans Derber am 29.09.2005, 10:23, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tegularius
surreal



Anmeldungsdatum: 28.07.2005
Beiträge: 2002

Beitrag(#351123) Verfasst am: 29.09.2005, 10:21    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin dafür, dass, wenn schon das Zensuswahlrecht wieder eingeführt werden soll, auch der Vorschlag zur Reaktivierung der Monarchie ernstlich in Erwägung gezogen werden sollte Pillepalle.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hans Derber
als Doppelnick gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#351127) Verfasst am: 29.09.2005, 10:29    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:


Im übrigen ist dieser Vorschlag sehr demokratisch: Es steht jedem frei, durch Leistung und Initiative sich zu einem Status hochzuarbeiten, indem seine Stimme ein höheres Gewicht erlangt.

Hmm, also ich könnte mehr Steuern zahlen, indem ich Gewinn erwirtschafte,
und ich könnte Gewinn erwirtschaften, indem ich Menschen anstelle, die für meinen Gewinn (=meine Steuerleistung, meinen "Wählerstatus") zu Niedrigstlöhnen arbeiten,
allerdings nehme ich dadurch diesen Menschen die Möglichkeit, für ihren eigenen Status zu arbeiten.

Als ein solcher Unternehmer wäre ich nicht daran interessiert, daß diese Menschen sich hocharbeiten. Ich würde niedrigere Löhne fordern bis zum steuerfreien Existenzminimum. Reicht doch, wenn der Unternehmer Steuern zahlt.
freakteach

Du unterschätzt das soziale Verantwortungsbewusstsein der meisten Unternehmer. Ein kompetenter Unternehmer würde seinen Angestellten immer mehr als das Existenzminimum zahlen, vorausgesetzt, sie leisten gute Arbeit, und die Ertragslage macht dies möglich. Ein unterbezahlter Angestellter ist auch ein schlecht motivierter Angestellter, und jeder Unternehmer weiss das.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#351136) Verfasst am: 29.09.2005, 10:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:


Im übrigen ist dieser Vorschlag sehr demokratisch: Es steht jedem frei, durch Leistung und Initiative sich zu einem Status hochzuarbeiten, indem seine Stimme ein höheres Gewicht erlangt.

Hmm, also ich könnte mehr Steuern zahlen, indem ich Gewinn erwirtschafte,
und ich könnte Gewinn erwirtschaften, indem ich Menschen anstelle, die für meinen Gewinn (=meine Steuerleistung, meinen "Wählerstatus") zu Niedrigstlöhnen arbeiten,
allerdings nehme ich dadurch diesen Menschen die Möglichkeit, für ihren eigenen Status zu arbeiten.

Als ein solcher Unternehmer wäre ich nicht daran interessiert, daß diese Menschen sich hocharbeiten. Ich würde niedrigere Löhne fordern bis zum steuerfreien Existenzminimum. Reicht doch, wenn der Unternehmer Steuern zahlt.
freakteach

Du unterschätzt das soziale Verantwortungsbewusstsein der meisten Unternehmer.

Das ist nach so manchem, was man hier von Ihnen lesen durfte zu bezweifeln.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#351145) Verfasst am: 29.09.2005, 10:49    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Es geht doch darum, den Staat mehr wie ein Unternehmen zu führen, dass endlich wieder effizientere Politik gemacht wird. Und in einem Unternehmen haben nunmal die Anteilseigner (= Wähler) letztendlich das sagen, sie beauftragen die Geschäftsführung (= Regierung, Parlament). Die Angestellten (= Staatsbürger) hingegen unterliegen den Weisungen. Das funktioniert in der Regel gut, und nützt allen!


Ein Aktienunternehmen ist eine auf Gewinnmaximierung (Eigennutz) angelegte Struktur, in welcher die Mehrheitseigner via eingesetztes Management bestimmen. Auch Unternehmen mit Rekordgewinnen entlassen weiter Mitarbeiter, um den Profit durch Rationalisierung zu steigern. Eigentum verpflichtet offenbar zu gar nichts.

Ein Staat ist eine Entitaet, in welcher es um legitimierte Gesetzgebung, Rechtsprechung, Gewaltmonopol, Sicherheit, Bildung, Infrastruktur, internationale Beziehungen, Gemeinwohl, Solidaritaet, Gerechtigkeit, Interessen usw. geht. Natuerlich haben grosze Unternehmen im Staat einen entsprechend hohen Einflusz. Die Vorstellung jedoch, die Regierung sei ganz offen als von Kapitalinteressen eingesetzte Geschaeftsfuehrung zu etablieren, und der eigentliche Souveraen nur noch ein abhaengiger Angestellter, ist dann doch eine etwas zu plumpe Bestaetigung vulgarmarxistischer Analysen.
_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#351160) Verfasst am: 29.09.2005, 12:03    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Im übrigen ist dieser Vorschlag sehr demokratisch: Es steht jedem frei, durch Leistung und Initiative sich zu einem Status hochzuarbeiten, indem seine Stimme ein höheres Gewicht erlangt.

Wieviel Geld hast denn du eigentlich, wenn man fragen darf?

Mein genauses Einkommen werde ich hier nicht preisgeben.

Wie stellst du dir das vor? Bei dem von dir gefordeten Wahlrecht müssen die Einkommen ja wohl offen liegen, sowei wie in Schweden z.B., schließlich wäre sonst Manipulation Tür und Tor geöffnet.

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Um dies auf das Thema zu beziehen: nach diesem Modell würde ich nicht zu denen gehören, deren Wählerstimme das grösste Gewicht hätte, aber auch nicht zu denen mit dem geringsten Gewicht.

Warum rechnest du eigentlich nur mit Lohnsteuern? Warum rechnest du nicht mit Eigentum, Arbeitszeit, verbrauchen Kalorien (siehe österr. "Hacklerregelung"), Anzahl von Kindern usw?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Galaxisherrschers Katze
Verwöhntes Haustier



Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#351166) Verfasst am: 29.09.2005, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Im übrigen ist dieser Vorschlag sehr demokratisch: Es steht jedem frei, durch Leistung und Initiative sich zu einem Status hochzuarbeiten, indem seine Stimme ein höheres Gewicht erlangt.

Wieviel Geld hast denn du eigentlich, wenn man fragen darf?

Mein genauses Einkommen werde ich hier nicht preisgeben.

Wie stellst du dir das vor? Bei dem von dir gefordeten Wahlrecht müssen die Einkommen ja wohl offen liegen, sowei wie in Schweden z.B., schließlich wäre sonst Manipulation Tür und Tor geöffnet.

Nein, die Steuerzahlungen müssten offenliegen, das ist noch etwas anderes... zwinkern
Zitat:

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Um dies auf das Thema zu beziehen: nach diesem Modell würde ich nicht zu denen gehören, deren Wählerstimme das grösste Gewicht hätte, aber auch nicht zu denen mit dem geringsten Gewicht.

Warum rechnest du eigentlich nur mit Lohnsteuern? Warum rechnest du nicht mit Eigentum, Arbeitszeit, verbrauchen Kalorien (siehe österr. "Hacklerregelung"), Anzahl von Kindern usw?

Pro gesammelter $p-amm-Mail eine Stimme! Dann würden sich die Leute endlich darüber freuen, welche zu bekommen und meine Sammlung würde zumindest irgendeinen Zweck erfüllen. Mr. Green
_________________
"(...)steak can be attached to a baby to attract lions(...)" (Aus der ESRB-Beschreibung von Scribblenauts)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hans Derber
als Doppelnick gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#351168) Verfasst am: 29.09.2005, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Im übrigen ist dieser Vorschlag sehr demokratisch: Es steht jedem frei, durch Leistung und Initiative sich zu einem Status hochzuarbeiten, indem seine Stimme ein höheres Gewicht erlangt.

Wieviel Geld hast denn du eigentlich, wenn man fragen darf?

Mein genauses Einkommen werde ich hier nicht preisgeben.

Wie stellst du dir das vor? Bei dem von dir gefordeten Wahlrecht müssen die Einkommen ja wohl offen liegen, sowei wie in Schweden z.B., schließlich wäre sonst Manipulation Tür und Tor geöffnet.

Dies obläge dem Wahlleiter bzw. dem Finanzamt, schliesslich gibt es ein vom Grundgesetz garantiertes Wahlgeheimnis.
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Um dies auf das Thema zu beziehen: nach diesem Modell würde ich nicht zu denen gehören, deren Wählerstimme das grösste Gewicht hätte, aber auch nicht zu denen mit dem geringsten Gewicht.

Warum rechnest du eigentlich nur mit Lohnsteuern? Warum rechnest du nicht mit Eigentum, Arbeitszeit, verbrauchen Kalorien (siehe österr. "Hacklerregelung"), Anzahl von Kindern usw?

Die Steuer ist der Beitrag des Einzelnen zum Gemeinwesen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#351185) Verfasst am: 29.09.2005, 14:31    Titel: Antworten mit Zitat

Die Stimme eines jeden Bürgers, der unterschiedliche Stimmgewichte fordert, soll kein Gewicht haben.
_________________
Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#351187) Verfasst am: 29.09.2005, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Die Stimme eines jeden Bürgers, der unterschiedliche Stimmgewichte fordert, soll kein Gewicht haben.


Daumen hoch!
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Hans Derber
als Doppelnick gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#351214) Verfasst am: 29.09.2005, 15:51    Titel: Antworten mit Zitat

Die Wähler der untersten Einkommensschichten brauchen bei diesem neuen System nicht zu befürchten, dass ihre Stimme gar kein Gewicht mehr hätte. Auch hier kann wieder ein Modell aus der Wirtschaft angewandt werden:

Bei den Aktiengesellschaften hat der Kleinaktionär theoretisch keine Chance, sich mit seinen wenigen Anteilen gegenüber den Grossaktionären geltend zu machen. Jedoch haben die meisten Kleinaktionäre ihre Aktien bei Fonds (z.B. bei Banken) eingelagert. Diese übernehmen dann die Vertretung der Kleinaktionäre auf der Aktionärsversammlung. Und weil in diesen Fonds sehr viele kleine Anteile zusammen gebündelt sind, ergibt sich so ein grösseres Gewicht des Fonds, also der Kleinaktionäre.

So könnten auch die Wähler der unteren Einkommenssschichten ihre Wahlstimmen in "Fonds" bündeln. Diese Fonds würden dann grössere Stimmenpakete geschlossen und einheitlich bei der Wahl abgeben. Dadurch würde ein angemessenes Gewicht dieser Stimmen bei den Wahlen zustandekommen, das keine Partei mehr ignorieren könnte.

Diese "Fonds" könnten von erfahrerenen Wirtschftsexperten geleitet werden, die die Stimmen kompetent abgeben könnten. Diese Wirtschaftsexperten könnten den Parteien als Verhandlungspartner entgegentreten, und so im Auftrag der Wähler Einfluss auf die Wahlprogramme nehmen. Dadurch hätten die einzelnen Wähler sogar eine bessere Repräsentierung ihrer Stimmen als beim bisherigen System, trotz niedrigerer Gewichtung ihrer Stimmen. Und dadurch, dass ihre Stimmabgabe durch einen Experten (also bevorzugt einen Wirtschaftsexperten) vorgenommen würde, käme auf jeden Fall eine kompetente und konstruktive Wahlentscheidung in ihrem Sinne zustande: "Protestwahl" oder "Linkspartei" wären kein Thema mehr.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#351216) Verfasst am: 29.09.2005, 15:55    Titel: Antworten mit Zitat

Wirtschaftsexperten = politischer Kompetenz

Herrlich. Lachen Gröhl... Lachen
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#351217) Verfasst am: 29.09.2005, 15:57    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Und dadurch, dass ihre Stimmabgabe durch einen Experten (also bevorzugt einen Wirtschaftsexperten) vorgenommen würde, käme auf jeden Fall eine kompetente und konstruktive Wahlentscheidung in ihrem Sinne zustande.


Ich habe es schon immer geahnt, ich bin zu doof zum Wählen. Ich brauch einenExperten, der das für mich tut. Damit sowas wie bei der letzten Wahl nicht mehr passiert Gröhl...
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#351219) Verfasst am: 29.09.2005, 15:59    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Wirtschaftsexperten = politischer Kompetenz

Wirtschaftsexperten = irgendeine Kompetenz
Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl...
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#351220) Verfasst am: 29.09.2005, 16:00    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Wirtschaftsexperten = politischer Kompetenz

Herrlich. Lachen Gröhl... Lachen


Pispers hat folgendes geschrieben:
Wirtschaftsexperten: was blöderes finden sie in keinem Tierpark. Menschen, die hochrechnen, wie die Welt in 30 Jahren aussieht, wenn alles so bleibt wie es jetzt ist. Wollen sie wirklich wissen, wie lang ihre Fußnägel werden, wenn sie die nie wieder schneiden? Die rechnen aus, wie hoch der Rentenbeitragssatz im Jahr 2050 sein wird. Wissen sie, was in 20, 30 Jahren ist? Wissen sie, was in 15 Jahren ist? Denken sie mal 15 Jahre zurück. Stellen sie sich mal vor, vor 15 Jahren hätte ich ihnen gesagt, im Jahr 2004 tritt Rumänien der NATO bei–da hätten sie die Jungs mit dem Jäckchen gerufen!


Mr. Green
_________________
Storm by Tim Minchin
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden E-Mail senden
Hans Derber
als Doppelnick gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 343

Beitrag(#351222) Verfasst am: 29.09.2005, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Und dadurch, dass ihre Stimmabgabe durch einen Experten (also bevorzugt einen Wirtschaftsexperten) vorgenommen würde, käme auf jeden Fall eine kompetente und konstruktive Wahlentscheidung in ihrem Sinne zustande.


Ich habe es schon immer geahnt, ich bin zu doof zum Wählen. Ich brauch einenExperten, der das für mich tut. Damit sowas wie bei der letzten Wahl nicht mehr passiert Gröhl...

Ich meine nicht unbedingt dich persönlich (ich weiss ja gar nicht, was du gewählt hast).
Aber das letzte Wahlergebnis, das keine stabile und reformfähige Koalition ermöglicht, und zudem die Linkspartei in den Bundestag gebracht hat, beweist doch die Inkompetenz vieler Wähler. Offensichtlich liegt hierin eine Gefahr für die Demokratie, die nur durch eine mutige Reform angegangen werden kann. Oder wollen wir ein neues Weimar?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#351224) Verfasst am: 29.09.2005, 16:05    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Und dadurch, dass ihre Stimmabgabe durch einen Experten (also bevorzugt einen Wirtschaftsexperten) vorgenommen würde, käme auf jeden Fall eine kompetente und konstruktive Wahlentscheidung in ihrem Sinne zustande.


Ich habe es schon immer geahnt, ich bin zu doof zum Wählen. Ich brauch einenExperten, der das für mich tut. Damit sowas wie bei der letzten Wahl nicht mehr passiert Gröhl...

Ich meine nicht unbedingt dich persönlich (ich weiss ja gar nicht, was du gewählt hast).
Aber das letzte Wahlergebnis, das keine stabile Koalition ermöglicht, und zudem die Linkspartei in den Bundestag gebracht hat, beweist doch die Inkompetenz vieler Wähler. Offensichtlich liegt hierin eine Gefahr für die Demokratie, die nur durch eine mutige Reform angegangen werden kann. Oder wollen wir ein neues Weimar?

Die ateblierten parteien und eine mutige Reform

Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl... Gröhl...

Sie sind klasse. Mr. Green
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#351230) Verfasst am: 29.09.2005, 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Sanne hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Und dadurch, dass ihre Stimmabgabe durch einen Experten (also bevorzugt einen Wirtschaftsexperten) vorgenommen würde, käme auf jeden Fall eine kompetente und konstruktive Wahlentscheidung in ihrem Sinne zustande.


Ich habe es schon immer geahnt, ich bin zu doof zum Wählen. Ich brauch einenExperten, der das für mich tut. Damit sowas wie bei der letzten Wahl nicht mehr passiert Gröhl...

Ich meine nicht unbedingt dich persönlich (ich weiss ja gar nicht, was du gewählt hast).



Soso, also falls ich rechtsliberal-konservativ gewählt hätte, dürfte ich selber wählen, trotz geringer Steuerveranlagung?

Zitat:

Aber das letzte Wahlergebnis, das keine stabile und reformfähige Koalition ermöglicht, und zudem die Linkspartei in den Bundestag gebracht hat, beweist doch die Inkompetenz vieler Wähler. Offensichtlich liegt hierin eine Gefahr für die Demokratie, die nur durch eine mutige Reform angegangen werden kann. Oder wollen wir ein neues Weimar?


Schon klar: Nur wer die richtige Partei wählt, soll wählen dürfen.
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#351325) Verfasst am: 29.09.2005, 20:13    Titel: Antworten mit Zitat

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Und dadurch, dass ihre Stimmabgabe durch einen Experten (also bevorzugt einen Wirtschaftsexperten) vorgenommen würde, käme auf jeden Fall eine kompetente und konstruktive Wahlentscheidung in ihrem Sinne zustande.


Warum bist du nicht ehrlich und gibst zu, dass du die Demokratie durch eine Oligarchie ersetzen willst?

Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Aber das letzte Wahlergebnis, das keine stabile und reformfähige Koalition ermöglicht, und zudem die Linkspartei in den Bundestag gebracht hat, beweist doch die Inkompetenz vieler Wähler.


Nein, das beweist die Inkompetenz und Verstocktheit unserer Politikerschaft.
Es gibt genug mögliche Kombinationen für Koalitionen mit diesem Wahlergebnis.
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16341
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#351522) Verfasst am: 30.09.2005, 02:05    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Hans Derber hat folgendes geschrieben:
Und dadurch, dass ihre Stimmabgabe durch einen Experten (also bevorzugt einen Wirtschaftsexperten) vorgenommen würde, käme auf jeden Fall eine kompetente und konstruktive Wahlentscheidung in ihrem Sinne zustande.


Warum bist du nicht ehrlich und gibst zu, dass du die Demokratie durch eine Oligarchie ersetzen willst?


Das wurde doch von Platon so gelobt Am Kopf kratzen, weil Demokratie [= wo alle alles (Wichtige) entscheiden] zu sehr zu einer "Herrschaft des Mobs" werden könne. Es gibt einerseits die These, daß ähnlich dem "Satz von der großen Zahl" in der Statistik eben auch, wenn es einige Extreme gibt, der Wille des Souveräns (= Menge der Wahlberechtigten) sich als einigermaßen ausgewogen und rational darstellt. Der Souverän handelt allerdings nur begrenzt rational, sondern stark affektiv: Die hier von Derber und anderen vorgeschlagenen "neoliberalen" "Reformen" haben ein eisiges Gesicht, sind nicht zukunftsweisend, sondern genau genommen Griffe in die Mottenkiste. Es wird ja nicht in dem Sinne eine Perspektive vermittelt, sondern immer noch neue Härten aufgebürdet. (Klar, von zwanzig Euro Einkommensteuerentlastung pro Monat kann man prima für Krankheit und Rente vorsorgen und auch noch die Wirtschaft ankurbeln, wenn die mal nicht durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer gleich wieder aufgefressen wird.)

Noch dazu ist ihr Erfolg höchst zweifelhaft. Hier wurde auch schonmal erwähnt, daß die Schweizer heute zwar ihren Zahnersatz komplett selbst bezahlen müssen und auch etliche andere von den Dingen, die hierzulande von Neoliberalen und Konservativen nur vorgeschlagen werden, dort verwirklicht sind, und das Wirtschaftswachstum der Schweiz tatsächlich sogar noch niedriger ist als hierzulande. Von den Thatcher-Reformen, die auch in Deutschland von jener Seite eingebracht werden sollen, hat sich das britische Gesundheitswesen bis heute nicht erholt. Die Japaner haben ein Jahrzehnt lang länger gearbeitet, und es hat auch nichts gebracht. Und so weiter.

Eher ist das also ein weiterer Schritt auf dem Weg in die Verelendung. Das kann nicht eine "Reform" sein. Für Reformen darf man nicht zu der "reinen Lehre des Meisters" zurückgehen, sondern es müssen Paradigmen geändert werden.

[Das was wir hierzulande haben, ist doch wohl eher eine Republik als eine Demokratie: Der Souverän beauftragt nämlich Vertreter, die sich in seinem Namen mit diesen ganzen Problemen herumschlagen sollen.]
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Politik und Geschichte Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4  Weiter
Seite 3 von 4

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group