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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#360820) Verfasst am: 19.10.2005, 14:46 Titel: Kommunisten in den USA? |
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Bekannt ist die Kommunistenverfolgung ("unamerikanische Aktivitäten") mit einhergehenden Tribunalen, Ausreiseanordnungen, Berufsverboten und Haftstrafen.
Gibt es heute in den USA noch (nennen wir es mal) "kommunistische Strukturen", also Organisationen? Vielleicht in den Gewerkschaften (obwohl die aufgrund ihrer Kontakte zur Mafia oftmals entmachtet wurden)?
Ich habe mich oft gefragt, ob die Schwarzen in ihren Ghettos nie von marxistischen Ideen angesteckt wurden. Weiß jemand was darüber?
Mir kommt es (von weitem) so vor, als wären auch die ärmsten der Armen Kapitalisten, immer in der Hoffnung, es vom Tellerwäscher zum Millionär zu schaffen, wenn "die Sterne günstig stehen".
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#360858) Verfasst am: 19.10.2005, 16:57 Titel: Re: Kommunisten in den USA? |
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Kadaj hat folgendes geschrieben: | Mir kommt es (von weitem) so vor, als wären auch die ärmsten der Armen Kapitalisten, immer in der Hoffnung, es vom Tellerwäscher zum Millionär zu schaffen, wenn "die Sterne günstig stehen".  |
Exakt. Der "amerikanische Traum" ist Beruhigungspille gegen soziales Elend. Deswegen wird er ja auch so heftig verteidigt.
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Baldur auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 05.10.2005 Beiträge: 8326
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(#360891) Verfasst am: 19.10.2005, 18:25 Titel: Re: Kommunisten in den USA? |
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Kadaj hat folgendes geschrieben: | Ich habe mich oft gefragt, ob die Schwarzen in ihren Ghettos nie von marxistischen Ideen angesteckt wurden. Weiß jemand was darüber? |
Das mag einerseits daran liegen, dass sozial schwache in den USA über wenig bzw. gar keine Schulbildung verfügen (viele können nicht einmal lesen oder schreiben). Un zum anderen liegt es sicherlich daran, dass kommunistische/sozialistische ("unamerikanische") Literatur in den USA schlicht und einfach verboten ist.
Automatische Waffen kann man dagegen in jedem Supermarkt kaufen. Und sich das Hab und Gut der (etwas) "reicheren" einfach zu ergaunern, indem man sie abknallt ist sicherlich auch wesentlich einfacher, als ein Buch zu lesen.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44668
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(#361044) Verfasst am: 20.10.2005, 00:05 Titel: Re: Kommunisten in den USA? |
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Kadaj hat folgendes geschrieben: | Bekannt ist die Kommunistenverfolgung ("unamerikanische Aktivitäten") mit einhergehenden Tribunalen, Ausreiseanordnungen, Berufsverboten und Haftstrafen. |
Allerdings hat McCarthys kleine Möchtegerninquisition, obwohl sie freilich eine Menge Leute (inklusive ihm selbst) ruiniert hat, soweit ich informiert bin in der ganzen Zeit ihres Bestehens nicht einen einzigen wirklichen Kommunisten gefunden...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Dominik ...
Anmeldungsdatum: 16.10.2004 Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland
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(#361052) Verfasst am: 20.10.2005, 00:28 Titel: |
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Doch doch, die amerikanischen Genossen waren stark. Der 1. Mai ging von Chicago aus als Feiertag um die Welt. Und die Schwarzen hatten sich zu den "Black Panthers" zusammengefunden. Die waren durchaus links. Es gibt auch heute noch eine (im Untergrund versteckte) Kommunistische Partei der Vereinigten Staaten.
http://www.cpusa.org/
Wer googlet der findet. Das kommunistische Literatur verboten ist, würde ich nicht spontan behaupten, könnte mir vorstellen, dass es gar nicht nötig ist, weil Antikommunismus tief verwurzelt ist. Aber mit Noam Chomsky stellen die Amis auch einen der führenden Linken unserer Zeit, dessen Bücher sind dort natürlich erhältlich. Land of the free, das wollen wir ihnen mal nicht absprechen-
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Kadaj auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.04.2005 Beiträge: 674
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(#361198) Verfasst am: 20.10.2005, 15:10 Titel: Re: Kommunisten in den USA? |
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venicius hat folgendes geschrieben: | Kadaj hat folgendes geschrieben: | Ich habe mich oft gefragt, ob die Schwarzen in ihren Ghettos nie von marxistischen Ideen angesteckt wurden. Weiß jemand was darüber? |
Das mag einerseits daran liegen, dass sozial schwache in den USA über wenig bzw. gar keine Schulbildung verfügen (viele können nicht einmal lesen oder schreiben). Un zum anderen liegt es sicherlich daran, dass kommunistische/sozialistische ("unamerikanische") Literatur in den USA schlicht und einfach verboten ist.
Automatische Waffen kann man dagegen in jedem Supermarkt kaufen. Und sich das Hab und Gut der (etwas) "reicheren" einfach zu ergaunern, indem man sie abknallt ist sicherlich auch wesentlich einfacher, als ein Buch zu lesen. |
Treffen mangelnde Bildung, Zensur / Verbote von Büchern und leichter Zugang zu Waffen nicht auch auf die Situation vor der Revolution (besser: den Revolutionen) in Russland zu? Die landwirtschaftlich geprägte Bevölkerung war arm, ungebildet, aber bewaffnet. Die Zensur griff um sich. Es reichten einige Kader, um die Bevölkerung aufzuhetzen. Solche "Vordenker" hatten/haben(?) die Schwarzen der Unterschicht doch in den USA auch, man denke an Martin Luther King und die uns eher unbekannteren Agitatoren des Civil Rights Movements.
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