Königshäuser, Militär und Kirche

[Alchemist]

DER PRINZREKRUT

William geht unter die Soldaten

Nachdem ich diesen Artikel gelesen hab, fragte ich mich, ob man als Thronfolger, Prinzensohn etc. auch solch einen Wehrdienst verweigern kann. Herrschende Adelige schmücken sich ja auch gerne mit Uniformen und irgendwelchen Orden.
Gibt es solche Typen, die gänzlich anti-militaristisch eingestellt sind?

Und noch ne Frage: Gibt es Prinzen oder Könige (oder was weiß ich was), die atheistisch sind und/oder mit der Kirche nix am Hut haben?
(Hochzeiten in diesen Kreisen sieht man im Fernsehehn immer in Kirchen)

[hacketaler]

[Raphael]

Wenn ich mich nicht sehr täusche, hat Williams Onkel Edward seine militärische Ausbildung zum Zorn seines säbelrasslerischen Vaters abgebrochen. Was die Kirchen angeht, steht wohl zu vermuten, dass bei Königs die Religion nicht unbedingt einen höheren Stellenwert einnimmt als bei Untertanens. Prinz Charles z.B. hat schon mehrfach angekündigt, dass er im Falle er doch noch irgendwann König werden sollte, auf den Titel "Verteidiger des Glaubens" verzichten werde, und dies mit dem hohen Anteil von Bürgern mit anderer als christlicher oder gar keiner Religion begründet. Juan Carlos von Spanien hat kürzlich den Versuch der katholischen Kirche, ihn öffentlich zur Verweigerung seiner Unterschrift unter das neue spanische Ehegesetz zu nötigen, ebenso öffentlich und sehr deutlich zurückgewiesen. Ich denke, diese großen kirchlichen Zeremonien bei Familienfeiern dienen hauptsächlich der Repräsentation der Monarchie und nicht der Beteuerung des Glaubens. Außerdem kommen die Königshäuser damit natürlich auch dem bedürfnis zahlreicher Menschen im eigenen wie im Ausland nach, durch glanzvolle Feste Anlass zu Berichten in der Regenbogenpresse zu bieten. Nicht zuletzt sind solche Feiern auch ein Wirtschaftsfaktor für die Gastronomie, den Buch- und Zeitschriftenhandel und die Devotionalienhersteller. All diese sehr weltlichen Beweggründe dürften religiöse Überlegungen bei weitem überwiegen und vielleicht auch schon in den vergangenen hundert Jahren überwogen haben.