Experiment

[Malone]

Weiß gerade zufällig jemand, wie der Effekt heißt, dass sich das zu Beobachtende durch die Beobachtung verändert?

[Wygotsky]

Aus der Psychologie kenne ich den Begriff des "experimenter bias". Es gab dazu einmal ein interessantes Experiment, bei dem man Experimentatoren ein Scheinexperiment durchführen ließ, um sie selbst ohne deren Wissen zum Gegenstand eines Experimentes zu machen. Man gab dazu den Experimentatoren zwei Sorten von Ratten, von denen eine angeblich intelligenter gezüchtet war als die andere. Sie sollten nun beobachten, wie rasch die Ratten Wege in einem Labyrinth lernen konnten. Die angeblich intelligentere Sorte schnitt dabei besser ab. Tatsächlich war die Geschichte von der intelligenteren Ratte nur Humbug.

Aus diesem Grund ist es von Vorteil, wenn die Personen, die ein psychologisches Experiment leiten, nicht wissen, welcher Gruppe ihre Testperson zugeordnet ist. Die Vermeindung von "experimenter bias" ist ein häufiges Argument für psychologische Experimente am Computer.

[Shadaik]

Mir ist der Begriff "Kluger-Hans-Effekt" geläufig.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode

[Wygotsky]

Ist "Kluger-Hans-Effekt" eine deutsche Entsprechung für "experimenter bias" oder handelt es sich dabei um einen anderen Effekt, bei dem Beobachtungsergebnisse durch den Beobachter beeinflusst werden.

[Kommissar Plattfuß]

Meinte Malone denn überhaupt dieses Psychologen -Zeuchs, oder die Beobachtung von Elementarteilchen also "Unschärfe" usw.?
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[Wolf]

[Malone]

Ja ursprünglich meinte ich den Effekt aus der Physik, der aber natürlich auf Vieles übertragbar ist. Die Unschärferelation ist es aber nicht.

[Wygotsky]

Aha, von Physik habe ich leider nicht so viel Ahnung.

Der "experimenter bias" tritt allerdings auch in der Medizin auf. Darum werden sogenannte Doppelblindstudien durchgeführt, d.h. weder Patienten noch Ärzte wissen, ob die verabreichte Pille einen Wirkstoff enthält oder nur ein Placebo ist.

Ein Beispiel für Unschärfe liefert die Wikipedia. Man stelle sich vor, man wollte die Frequenz einer Welle in einem bestimmten Moment messen? Das ist nicht möglich, denn eine Frequenz kann ich nur ermitteln, wenn ich die Wellenberge in einem bestimmten Zeitintervall messe. Je länger ich dieses Intervall wähle, umso präziser kann ich die Frequenz bestimmen. Gleichzeitig kann ich aber Änderungen der Frequenz umso genauer erfassen, je kürzer ich das Intervall wähle.

Ein physikalisches Beispiel für die Veränderung von zu Beobachtendem durch die Beobachtung ist die Messung von Stromstärken. Amperemeter sollten einen möglichst geringen Widerstand haben, denn sie werden in Reihe geschaltet und verändern somit den Stromfluss, den sie messen sollen.

[Wygotsky]

[Babyface]

Im allgemeinen spricht man mW von der sog. Reaktivität einer Messung. Ein weiteres bekanntes Beispiel aus der Psychologie ist der Hawthorne-Effekt.
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posted by Babyface
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[Babyface]

[Wygotsky]

[Babyface]

[Wygotsky]

Studierst du Psychologie?

[Babyface]

[Wygotsky]

Und, hat sich's gelohnt?

[Babyface]

[Wygotsky]

Gut, dann hat es sich schon gelohnt.

[Malone]

Der Hawthorne-Effekt ist genau das was ich meinte. Danke sehr! Ich glaube zwar, in der Physik gibt es noch einen Begriff für ein gleichgelagertes Phänomen, aber das sollte reichen.

[Babyface]