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Jade registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.08.2005 Beiträge: 269
Wohnort: Basel/Stuttgart
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(#368442) Verfasst am: 05.11.2005, 14:57 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: |
Wenn jetzt durch Druck der Öffentlichkeit sich beispielsweise Nike aus Asien zurückzieht, dann müssen die dort beschäftigten Kinder trotztdem weiter mit für die Familie sorgen... Wer jetzt fordert, Nike wegen der Kinderarbeit zu boykottieren mag zwar Gutes im Sinn haben. Praktisch trägt er damit aber zur Verschlechterung der Situation der Kinder bei und sabotiert außerdem die Entwicklungsmöglichkeiten der entsprechenden Länder. |
Das sehe ich aber anders. Erstens glaube ich nicht, dass sich Nike & Co aus Asien zurückziehen würden - wo könnten sie denn sonst billiger produzieren, sondern sie würden den Druck der Öffentlichkeit ernst nehmen und schauen, dass man Ihnen Kinderarbeit oder menschenunwürdige Arbeitsbedingungen nicht mehr vorwerfen kann. Erst kürzlich habe ich gelesen, dass einige Unternehmen in der Schweiz auf Druck der Öffentlichkeit seit zwei Jahren in ihren Fabriken in China und Indien strenger kontrollieren. Die Konsumenten in Europa und anderen reichen (demokratischen) Ländern haben durchaus Einfluss und können zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Asien beitragen.
Latenight hat folgendes geschrieben: | Wenn man es mit Entwicklungshilfe wirklich ernst meint, dann sicher nicht dadurch, dass man den Menschen in den Entwicklungsländern die Erwerbsmöglichkeiten wegnimmt und stattdessen diese Fair-Trade Kacke frisst. |
Ich esse und trinke schon seit vielen Jahren die "Fair-Trade Kacke" und werde es weiterhin tun - Tee, Kaffee, Kakao, Bananen und andere Früchte... Ich habe im Fernsehen einige Reportagen über den Fair-Trade Handel bzw. Produktion gesehen, in denen auch die betroffenen Bauern zu Wort kamen (ohne dass man den Eindruck hatte, dass ein Aufpasser daneben steht) - und es hat mich absolut überzeugt.
Latenight hat folgendes geschrieben: | Viel mehr wäre aufstrebenden Entwicklungsländern geholfen, wenn wir unsere Märkte für deren Produkte öffnen und dadurch auf einen Teil unseres Wohlstandes verzichten würden. Nur so können diese Länder eine unabhängig funktionierende Infrastruktur entwickeln. |
Das mit dem öffnen der Märkte ist doch eine andere Geschichte, und zumindest die asiatischen Länder haben doch schon längst Zugang zu unseren Märkten. Wir werden mit asiatischen Schuhen und Textilien und zunehmend auch anderer Ware geradezu überschwemmt. Und menschenwürdige Arbeitsbedingungen kann man doch fordern unabhängig davon, wie weit die Märkte offen sind.
Latenight hat folgendes geschrieben: | Und für uns wärs sicher auch gesünder ein wenig kürzer zu treten... Einerseits gebe es weltweit 170 Millionen Kinder mit Untergewicht. Andererseits habe eine Milliarde Erwachsene Übergewicht. Ein Drittel davon sei fettleibig. |
Das ist zu pauschal gesagt. Übergewicht hat etwas mit Armut zu tun, zumindest in den sog. Industrieländern. Das ist statistisch belegt, auch wenn es paradox tönt. Arme werden bei uns nicht nur häufiger übergewichtig sondern auch häufiger krank und leben statistisch auch kürzer. Nicht der normale Bürger sondern die Reichen müssten kürzer treten, und zwar sowohl zum Wohle der Armen hier wie in den Entwicklungsländern.
Zuletzt bearbeitet von Jade am 06.11.2005, 14:58, insgesamt einmal bearbeitet |
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hacketaler Frauen ficken ist was für Schwuchteln!
Anmeldungsdatum: 10.02.2005 Beiträge: 6031
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(#368458) Verfasst am: 05.11.2005, 15:53 Titel: |
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Jade hat folgendes geschrieben: |
Latenight hat folgendes geschrieben: | Viel mehr wäre aufstrebenden Entwicklungsländern geholfen, wenn wir unsere Märkte für deren Produkte öffnen und dadurch auf einen Teil unseres Wohlstandes verzichten würden. Nur so können diese Länder eine unabhängig funktionierende Infrastruktur entwickeln. |
Das mit dem öffnen der Märkte ist doch eine andere Geschichte, und zumindest die asiatischen Länder haben doch schon längst Zugang zu unseren Märkten. Wir werden mit asiatischen Schuhen und Textilien und zunehmend auch anderer Ware geradezu überschwemmt. Und menschenwürdige Arbeitsbedingungen kann man doch fordern unabhängig davon, wie weit die Märkte offen sind.
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also wenn dein wohnort stimmt, dann kannst du am allerwenigsten behaupten die märkte wären für die entwicklungskänder offen. die schweiz handelt da nämlich noch verantwortungsloser als die eu.
statt dass wir günstige lebensmittel aus afrika bekommen, die den ländern dort wirtschaftlich helfen würde, subventionieren wir diese bescheuerte bauernlobby hier, bis auch der letzte traktor vergoldet ist.
und als folge davon wird im norden afrika europäisches fleisch verkauft und macht den einheimischen bauern die preise kaputt. das zeug ist nämlich so hoch subventioniert, dass der export nach afrika und das verscherbeln zu lächerlichen preisen noch funktioniert.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#368477) Verfasst am: 05.11.2005, 16:31 Titel: |
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Kef hat folgendes geschrieben: | in einem land wo "geiz geil ist" wundert mich nix mehr. wenn man sich mal überlegt das billige ware nunja, eben billig ist muss man sich eigentlich fragen ob das den kauf wert war.
na dann, ein prosit auf die kinderarbeit  |
In den USA gibt es kein "geiz ist geil", sondern dort wird alles überdimensioniert und auf Pump gekauft. Die Waren kommen trotzdem aus China. Wer hier billig einkauft, sind die Unternehmen und die kaufen in China.
Schalker hat folgendes geschrieben: | Genau. Mit 2,5 netto in den Lidl, T-Shirt für 3,5 Euro kaufen und sich abends beim Prosecco-Schlürfen (28 Euro) mit gut situierten Freunden als cleverer Smart-Shopper brüsten. |
Der Preisunterschied zwischen Billig-Produkten und Markenprodukten entsteht durch die sauteure Werbung und dadurch, dass Markenware in kleinen Shops mit Beratung verkauft wird. Manche Eigenmarken bzw. Marken bei Hofer und Lidl sind absolut identisch mit anderen Markenprodukten. Oft ist die Qualität bei den Discountern sogar besser.
Ich befürworte "geiz ist geil", weil damit der nervenden, stadtverschandelnden Werbeindustrie der Hahn abgedreht wird und weil ohne Werbung die Qualität des Produkts wieder relevant wird.
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Thao hat folgendes geschrieben: | Willst du jetzt an die Moral der Käufer appellieren? Das System ist schuld, nicht die Käufer. |
Das System entbindet die Käufer aber nicht davon, sich mal einen Kopf darüber zu machen, wie die billigen Preise, über die er sich freut, eigentlich zustande kommen. Der Käufer hat eine Verantwortung. |
Prüfst du bei jedem Ding, das du kaufst nach, ob es und alle seine Einzelteile bzw. Rohstoffe koscher sind? Das ist unmöglich.
Thao hat es IMHO richtig ausgedrückt. Ein System, das derartig amoralisch ausgelegt ist, wie in diesem Fall die Abkommen der WTO, kann man als Einzelner nicht bekämpfen. Da arbeitet das Gefangenen-Dilemma gegen die Moral. (Spieletheorie)
Wir dürfen nämlich wegen der Meistbegünstigungsklausel gar keine Zölle oder Einfuhrbeschränkungen auf Basis ethischer Überlegungen einführen.
Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 05.11.2005, 16:45, insgesamt einmal bearbeitet |
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#368481) Verfasst am: 05.11.2005, 16:36 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Da arbeitet das Gefangenen-Dilemma gegen die Moral. (Spieletheorie) |
Könntest du das etwas vertiefen?
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Jade registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.08.2005 Beiträge: 269
Wohnort: Basel/Stuttgart
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(#368490) Verfasst am: 05.11.2005, 16:42 Titel: |
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@hacketaler
Ich habe vor allem Asien gemeint, weil die Diskussion hier von dem Todesfall in einer chinesischen Fabrik ausging. Ich weiss, dass afrikanische Bauern mit der hochsubventionierten Landwirtschaft in Europa nicht konkurrieren können - über die Milliarden, die jedes Jahr in die Landwirtschaft gepumpt werden, ärgern sich übrigens auch in der Schweiz viele. Man will aber mittelfristig die Subventionen abbauen und in der Landwirtschaft auf mehr Konkurrenz setzen, wie vor einigen Wochen in der Presse zu lesen war. Die EU kommt wohl auch nicht darum herum, mir scheint, man will es nur den Bauern zuliebe nicht zu abrupt tun. Wahrscheinlich öffnen sich dann auch für die afrikanischen Bauern die Märkte automatisch.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#368492) Verfasst am: 05.11.2005, 16:44 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: |
Und zum Thema Kinderarbeit.
Kinderarbeit ist kein Phänomen, zu dem irgendwelche Konzerne die Einwohner von Entwicklungsländern zwingen. Im Gegensatz zu vielen Ländern dieser Welt können "wir" es uns leisten, dass unsere Kinder nicht mehr zum Überleben der Familie beitragen müssen. Und dieser Umstand ist nicht vom Himmel gefallen, sondern Konsequenz einer Reihe von Bedingungen, die überhaupt erst die Entwicklung von breitem Wohlstand ermöglicht haben. (Gutes Buch dazu ist von Bernstein "Die Geburt des Wohlstands").
Wenn jetzt durch Druck der Öffentlichkeit sich beispielsweise Nike aus Asien zurückzieht, dann müssen die dort beschäftigten Kinder trotztdem weiter mit für die Familie sorgen. Nur eben vermutlich bei einem ortsansässigen Mittelständler, der nicht in der Öffentlichkeit steht und sich noch viel schlimmere Bedingungen erlauben kann.
Wer jetzt fordert, Nike wegen der Kinderarbeit zu boykottieren mag zwar Gutes im Sinn haben. Praktisch trägt er damit aber zur Verschlechterung der Situation der Kinder bei und sabotiert außerdem die Entwicklungsmöglichkeiten der entsprechenden Länder. |
Nein, denn durch die billige Kinderarbeit verlieren die Eltern ihre Jobs, bzw. deren Löhne werden gedrückt.
Bist du im Rahmen von Hartz V vielleicht auch für Kinderarbeit? Kinderarbeit würde sich nämlich auch in Deutschland rentieren, wenn sie erlaubt wäre. Erhöht nämlich die Wettbewerbsfähigkeit....
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joyborg registriert
Anmeldungsdatum: 20.01.2004 Beiträge: 2235
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(#368525) Verfasst am: 05.11.2005, 17:23 Titel: |
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Jade hat folgendes geschrieben: | @hacketaler
Ich habe vor allem Asien gemeint, weil die Diskussion hier von dem Todesfall in einer chinesischen Fabrik ausging. Ich weiss, dass afrikanische Bauern mit der hochsubventionierten Landwirtschaft in Europa nicht konkurrieren können - über die Milliarden, die jedes Jahr in die Landwirtschaft gepumpt werden, ärgern sich übrigens auch in der Schweiz viele. Man will aber mittelfristig die Subventionen abbauen und in der Landwirtschaft auf mehr Konkurrenz setzen, wie vor einigen Wochen in der Presse zu lesen war. Die EU kommt wohl auch nicht darum herum, mir scheint, man will es nur den Bauern zuliebe nicht zu abrupt tun. Wahrscheinlich öffnen sich dann auch für die afrikanischen Bauern die Märkte automatisch. |
Na, nuja, es tut sich langsam was in der Richtung:
http://www.welt.de/data/2005/07/05/741307.html
Zitat: | US-Präsident George W. Bush und der amtierende EU-Ratspräsident Tony Blair sind sich einig: Die Agrarsubventionen diesseits und jenseits des Atlantiks müssen abgeschafft werden. Sollte die EU auf das Beihilfensystem im Rahmen ihrer Gemeinsamen Agrarpolitik verzichten, würden auch die USA die Subventionen für ihre Landwirtschaft einstellen, sagte Bush. Londons Regierungschef Tony Blair hatte diese kürzlich als "sinnlos" bezeichnet. Gestritten wird allerdings darüber, wer den ersten Schritt tut. Und wie weit der Abbau gehen soll: Frankreich - größtes Agrarland in der EU - gilt als entschiedener Gegner von Subventionsstreichungen. Das Thema Subventionsabbau wird beim G-8-Treffen im schottischen Gleneagles in dieser Woche ebenfalls auf der Tagesordnung stehen. |
Leider ist in Gleneagles nichts derartiges beschlossen worden, es kamen ja auch noch die U-Bahn-Attentate in London dazwischen.
Die Schweiz subventioniert übrigens noch viel mehr als die EU:
Zitat: | Zwischen den einzelnen Ländern der OECD besteht ein großer Unterschied beim Umfang der Subventionszahlungen. Größter Sünder ist weiterhin die Schweiz, deren Bauern 71 Prozent ihrer Einnahmen vom Staat bekommen. |
(EU 34%, USA 25%)
Aber man sollte deutlich zwischen Exportsubventionen und Produktionssubventionen trennen, das sind zwei verschiedene Schuhe.
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hacketaler Frauen ficken ist was für Schwuchteln!
Anmeldungsdatum: 10.02.2005 Beiträge: 6031
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(#368526) Verfasst am: 05.11.2005, 17:25 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Latenight hat folgendes geschrieben: |
Und zum Thema Kinderarbeit.
Kinderarbeit ist kein Phänomen, zu dem irgendwelche Konzerne die Einwohner von Entwicklungsländern zwingen. Im Gegensatz zu vielen Ländern dieser Welt können "wir" es uns leisten, dass unsere Kinder nicht mehr zum Überleben der Familie beitragen müssen. Und dieser Umstand ist nicht vom Himmel gefallen, sondern Konsequenz einer Reihe von Bedingungen, die überhaupt erst die Entwicklung von breitem Wohlstand ermöglicht haben. (Gutes Buch dazu ist von Bernstein "Die Geburt des Wohlstands").
Wenn jetzt durch Druck der Öffentlichkeit sich beispielsweise Nike aus Asien zurückzieht, dann müssen die dort beschäftigten Kinder trotztdem weiter mit für die Familie sorgen. Nur eben vermutlich bei einem ortsansässigen Mittelständler, der nicht in der Öffentlichkeit steht und sich noch viel schlimmere Bedingungen erlauben kann.
Wer jetzt fordert, Nike wegen der Kinderarbeit zu boykottieren mag zwar Gutes im Sinn haben. Praktisch trägt er damit aber zur Verschlechterung der Situation der Kinder bei und sabotiert außerdem die Entwicklungsmöglichkeiten der entsprechenden Länder. |
Nein, denn durch die billige Kinderarbeit verlieren die Eltern ihre Jobs, bzw. deren Löhne werden gedrückt.
Bist du im Rahmen von Hartz V vielleicht auch für Kinderarbeit? Kinderarbeit würde sich nämlich auch in Deutschland rentieren, wenn sie erlaubt wäre. Erhöht nämlich die Wettbewerbsfähigkeit.... |
von dir ungewohnte polemik. so hat er das nicht gesagt.
es hat sich aber schon erwiesen, dass die kinder, wenn sie aus den sweat-shops rausgeholt werden, trotzdem net in der schule sitzen.
natürlich geht es nur darüber den eltern ein auskommen zu sichern, dass eben genau das ermöglicht. der absolute grossteil der leute wäre dazu bereit, wenn dafür ihren kids ihr eigenes schicksal vorenthalten würde. dazu gehört aber mehr als ein reiner boykott von nike.
die folge des boykotts gegen nike damals wär übrigens gar nicht, dass die kinder nicht mehr in den fabriken von nike gearbeitet haben. die erste lösung lief anders.
erstens wurden die fabriken von den philippinen nach vietnam und china verlegt. dort wurden sie vom militär bewacht. zweitens gehörten die dinger fortan nicht mehr nike, sondern zwischenhändlern. in den verträgen wurde dann festgeschrieben, die hätten dafür zu sorgen, dass die gesetzlichen bestimmungen eingehalten wurden. die gesetze liessen aber natürlich zu, dass 14 jährige 70 stunden wochen absolvierten....
erst später wurden die zustände wirklich verbessert. zur genauen heutigen situation fehlen mir auch die infos. ich habe aber zuletzt einige dokus über china gesehen. da gingen die bedingungen (wobei die journalisten klar sagten, sie gingen davon aus, dass vorher aufgeräumt wurde), davon abgesehem, dass die arbeiter offenbar nicht miteinander reden dürfen. einen arbeitsschutz wie bei bosch in deutschland zu erwarten ist eben einfach unrealistisch.
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joyborg registriert
Anmeldungsdatum: 20.01.2004 Beiträge: 2235
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(#368540) Verfasst am: 05.11.2005, 18:01 Titel: |
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hacketaler hat folgendes geschrieben: | einen arbeitsschutz wie bei bosch in deutschland zu erwarten ist eben einfach unrealistisch. |
Im Gegenteil: Wenn schon "Globalisierung", dann bitte auch in beiden Richtungen. Selbstverständlich können wir (Konsumenten) dasselbe auch in China erwarten, damit müssen die Unternehmer in China (Bangladesch, Burma...) nunmal klarkommen.
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fenriswolf Das Ende ist nah !
Anmeldungsdatum: 23.08.2003 Beiträge: 376
Wohnort: Celle
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(#368558) Verfasst am: 05.11.2005, 18:30 Titel: |
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hacketaler schreib :
Zitat: | statt dass wir günstige lebensmittel aus afrika bekommen, die den ländern dort wirtschaftlich helfen würde, subventionieren wir diese bescheuerte bauernlobby hier, bis auch der letzte traktor vergoldet ist. |
Ich weiß ja nicht , wo Du den letzten vergoldeten Traktor gesehen hast. Ich habe jedenfalls noch nie einen gesehen. Ich vermute , Du lebst in der Stadt und kennst Dich mit der Landwirtschaft nicht näher aus. Ich bin zwar auch in der Großstadt aufgewachsen , heiratete dann aber in eine bäuerliche Familie ein und wohne jetzt auf dem Dorf. Daher habe ich ein wenig Einbilck in die Thematik.
Exportsubventionen finde ich ebenfalls unmöglich , das ist ein Problem , das unbedingt abgeschafft werden sollte da es tatsächlich die dortigen Wirtschaften schädigt , ähnlich wie gespendete Altkleider.
Dafür , daß meine Schwiegereltern ein Leben lang 7 Tage die Woche arbeiten ( Milchvieh muß nun einmal jeden Tag 2* gemolken werden ) leben die beiden wirklich nicht in Saus und Braus, Deine Floskel vom "vergoldeten Traktor" ist zynisch und unangemessen. Und es ist schon kränkend , wenn die Milch beim Discounter für weniger Geld verramscht wird , als die Herstellkosten sind. Bauern würden auch lieber auf Subventionen verzichten , würden sie zum Beispiel einen gerechten Preis für ihre Erzeugnisse bekommen. Die gerechten Preise will der Verbraucher natürlich nicht , geht daher zum Aldi oder Lidl , die wiederum mit ihrer beherrschenden Marktmacht letztendlich wie Feudalherren die Preise festlegen. Denn es ist eben auch ein Unterschied , ob in Deutschland Landwirtschaft betrieben wird oder irgendwo in der 3.Welt. Ich kann mir nicht vorstellen , daß es dort einen derartigen Wust an behördlichen Auflagen und Kontrollen gibt. Das ist natürlich alles im Sinne des Verbraucher- und Umweltschutzes , schon klar , auf den will ja auch keiner verzichten. Wieviel Gift auf Plantagen in Übersee versprüht wird , ist ja dann auch deren Problem dort. Hier muß jedenfalls Buch geführt werden wieviel Pestizid ich versprühe , muß es genau dosieren und darf Grenzwerte keinesfalls überschreiten. Von den Kontrollen , die es bei der Qualitätssicherung bei der Milcherzeugung gibt will ich erst gar nicht anfangen.
Letztendlich muß sich ein Volk auch überlegen , ob es die Grundversorgung mit Lebensmitteln selbst erbringen will , oder ob es sich abhängig machen will von Nahrungsimporten. Ich finde , Nahrungsmittel sind etwas anderes als T-Shirts. Natürlich kann man Getreide erzeugen wie in den USA , mit riesigen flächigen Monokulturen , die jedes Jahr geerntet werden. Das führt natürlich zu dem Umstand , das sich die dortigen Felder nur noch mit enormen Düngemittelmengen betreiben lassen. Mit Folgen für die Umwelt , welche wir bei uns nicht mehr akzeptieren würden. Aber die USA sind ja ebenfalls weit weg. Bei uns hat man gelernt , das der Boden sich erholen können muß. Daher bewirtschaftet man Felder nicht durchgängig jedes Jahr , sondern Pflanzt Zwischenfüchte , welche wieder untergepflügt werden.
Wer den Subventionsabbau verlangt , muß den Bauern dann in der Konsequenz ermöglichen zu den gleichen Bedingungen Landwirtschaft betreiben zu können , wie das 3.Welt-Land. Das würdest Du wahrscheinlich nur nicht wollen und dagegen demonstrieren gehen.
Noch was zum Abschluß : Wer heute als Landwirt erfolgreich überleben will ( und wessen Hof Pleite geht , bekommt eben kein Arbeitslosengeld ) , muß sich ständig weiterqualifizieren. Bauern haben in den letzten Jahrzehnten Effizienzsteigerungen erbracht , die sich hinter den in der Industrie nicht zu verstecken brauchen. Diese Leute als dreiste Abzocker zu bezeichnen , zeugt für mich von einer deutlichen Wirklichkeitsferne.
Gruß
Wolfgang
_________________ Gott ißt Brot.
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hacketaler Frauen ficken ist was für Schwuchteln!
Anmeldungsdatum: 10.02.2005 Beiträge: 6031
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(#368564) Verfasst am: 05.11.2005, 18:48 Titel: |
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joy hat folgendes geschrieben: | hacketaler hat folgendes geschrieben: | einen arbeitsschutz wie bei bosch in deutschland zu erwarten ist eben einfach unrealistisch. |
Im Gegenteil: Wenn schon "Globalisierung", dann bitte auch in beiden Richtungen. Selbstverständlich können wir (Konsumenten) dasselbe auch in China erwarten, damit müssen die Unternehmer in China (Bangladesch, Burma...) nunmal klarkommen. |
ich glaube wir gehen von verschiedenen zeitschienen aus
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hacketaler Frauen ficken ist was für Schwuchteln!
Anmeldungsdatum: 10.02.2005 Beiträge: 6031
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(#368566) Verfasst am: 05.11.2005, 18:57 Titel: |
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fenriswolf hat folgendes geschrieben: |
irgendnen quatsch von autonomie und dem ehrbaren landleben.
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du kapierst nicht.
es ist absolut lächerlich in europa landwirtschaft zu betreiben. und das autonomie-gelaber ist noch lächerlicher. milch ist milch. im 3. weltkrieg ist es ganz sicher egal, ob du ne kuh hast oder nicht. du wirst trotzdem sterben.
andere können das billiger - basta. sollen sie das machen.
wir können nicht längst überholte wirtschaftszweige aufrecht erhalten ohne grund. zeiten ändern sich. die internationalen kosten rechtfertigen diesen scheiss einfach nicht. es ist für uns und die entwicklungsländer teurer. und bei denen geht's nicht um bissle kohle, sondern ums überleben.
ich kann auch nicht erwarten, dass extra weiter leute zum tode verurteilt werden, nur weil ich so gerne henker bin und mich nicht anpassen will. die zeit ist abgelaufen. diese unmengen an kohle müssten in bildung und forschung fliessen, dann hätten wir nämlich das problem nicht, dass wir nicht wettbewerbsfähig sind. dann wären wir es nämlich wirklich.
was man hier machen kann ist nischenlandwirtschaft. bio-produkte und co. es wird ja auch weiterhin leute geben, ihren kartoffeln gern beim wachsen zusehen. nur dann sollen sie die zeche dafür zahlen und die afrikaner oder südamerikaner.
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fenriswolf Das Ende ist nah !
Anmeldungsdatum: 23.08.2003 Beiträge: 376
Wohnort: Celle
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(#368580) Verfasst am: 05.11.2005, 19:27 Titel: |
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hacketaler hat folgendes geschrieben: | fenriswolf hat folgendes geschrieben: |
irgendnen quatsch von autonomie und dem ehrbaren landleben.
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du kapierst nicht.
es ist absolut lächerlich in europa landwirtschaft zu betreiben. und das autonomie-gelaber ist noch lächerlicher. milch ist milch. im 3. weltkrieg ist es ganz sicher egal, ob du ne kuh hast oder nicht. du wirst trotzdem sterben.
andere können das billiger - basta. sollen sie das machen.
wir können nicht längst überholte wirtschaftszweige aufrecht erhalten ohne grund. zeiten ändern sich. die internationalen kosten rechtfertigen diesen scheiss einfach nicht. es ist für uns und die entwicklungsländer teurer. und bei denen geht's nicht um bissle kohle, sondern ums überleben.
ich kann auch nicht erwarten, dass extra weiter leute zum tode verurteilt werden, nur weil ich so gerne henker bin und mich nicht anpassen will. die zeit ist abgelaufen. diese unmengen an kohle müssten in bildung und forschung fliessen, dann hätten wir nämlich das problem nicht, dass wir nicht wettbewerbsfähig sind. dann wären wir es nämlich wirklich.
was man hier machen kann ist nischenlandwirtschaft. bio-produkte und co. es wird ja auch weiterhin leute geben, ihren kartoffeln gern beim wachsen zusehen. nur dann sollen sie die zeche dafür zahlen und die afrikaner oder südamerikaner. |
Ja dann Danke erstmal für Deine höfliche Antwort. Es ist Dir also völlig egal , auf welche Weise Dein Essen produziert wird. Ob dabei die Umwelt übern Jordan geht ist egal. Die Arbeitsbedingungen sind auch egal. Wenn ich Dich richtig verstehe gibt es für Dich und deinenMittagstisch nur 2 Kriterien :
A ) Es muß billig , billig , billig sein
B ) Es muß von den armen bemitleidenswerten Menschen aus Afrika kommen.
Ich gratuliere zu Deiner klaren , einfachen Weltsicht.
Lebensmittelqualität ist Dir also auch völlig schnuppe , da hatte ich Dich vorher falsch eingeschätzt. Ich bitte um Verzeihung , konnte ich nicht ahnen.
Wie ich lesen konnte , hast Du etwas gegen den Autonomie-Gedanken. Argumentativ stützen wolltest Du Deine Posiotion allerdings nicht. Dann will ich das mal Machen:
Du gehst von der immerwährenden Stabilität unserer Wirtschaft aus , von dem unabänderlichen Glanz staatlicher Wohlfahrt. Wer sichert Dir denn zu , das bei der künftigen demografischen Entwicklung alles beim alten bleibt? Wer kann denn mit Sicherheit versprechen , das wir auch in Zukunft die glorreichen Exportweltmeister bleiben? Deutschland ist nicht Liechtenstein oder irgendein Stadtstaat , sondern ein Land mit 80 Millionen Einwohnern. Da sollte man bei den Unwägbarkeiten die in für die Zukunft anstehen keinesfalls auf die Möglichkeit der Selbstversorgung verzichten. Afrika als die Kornkammer Europas. Das ist doch absolute Spinnerei. Du willst also darauf vertrauen , das irgendwelche Potentaten wie Mobuto für unsere Ernährung garantieren. Simbabwe als ehemalige Kornkammer des südlichen Afrikas , hat im Augenblick selbst mit einer staatlich verschuldeten Hungersnot zu kämpfen. Und wenn die darin ein gutes Geschäft erkennen , würden die das eigene Volk hungern lassen , damit das Getreide gewinnbringend nach Europa verkauft werden kann.
Das ist ehrlich gesagt alles etwas unausgegoren , wie Du DIr das so vorstellst.
Und jetzt erzähl noch ein wenig vom 3.Weltkrieg....
_________________ Gott ißt Brot.
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joyborg registriert
Anmeldungsdatum: 20.01.2004 Beiträge: 2235
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(#368592) Verfasst am: 05.11.2005, 19:53 Titel: |
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hacketaler hat folgendes geschrieben: | joy hat folgendes geschrieben: | hacketaler hat folgendes geschrieben: | einen arbeitsschutz wie bei bosch in deutschland zu erwarten ist eben einfach unrealistisch. |
Im Gegenteil: Wenn schon "Globalisierung", dann bitte auch in beiden Richtungen. Selbstverständlich können wir (Konsumenten) dasselbe auch in China erwarten, damit müssen die Unternehmer in China (Bangladesch, Burma...) nunmal klarkommen. |
ich glaube wir gehen von verschiedenen zeitschienen aus |
Bitte um Erklärung
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hacketaler Frauen ficken ist was für Schwuchteln!
Anmeldungsdatum: 10.02.2005 Beiträge: 6031
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(#368608) Verfasst am: 05.11.2005, 20:56 Titel: |
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joy hat folgendes geschrieben: | hacketaler hat folgendes geschrieben: | joy hat folgendes geschrieben: | hacketaler hat folgendes geschrieben: | einen arbeitsschutz wie bei bosch in deutschland zu erwarten ist eben einfach unrealistisch. |
Im Gegenteil: Wenn schon "Globalisierung", dann bitte auch in beiden Richtungen. Selbstverständlich können wir (Konsumenten) dasselbe auch in China erwarten, damit müssen die Unternehmer in China (Bangladesch, Burma...) nunmal klarkommen. |
ich glaube wir gehen von verschiedenen zeitschienen aus |
Bitte um Erklärung  |
du willst china morgen mit deutschland gleichschalten?
mit welcher begründung?
und das argument wir fordern es von unseren unternehmen, also fordern wir es auch von den chinesen zieht doch nicht.
wir fordern es von den franzosen oder den spaniern auch nicht in letzter konsequenz. es gibt doch sogar schon bestimmte vorschriften in dieser richtung, wenn ich mich nicht täusche.
man kann doch nicht so blauäugig sein und denken, dass man jetzt einfach die bundesdeutschen arbeitsgesetze nach china exportiert. die sollen das dann fressen.
1. wären die völlig fehl am platz dort
2. würde es keiner verstehen. praktikabel umsetzbar wären sie auch nicht
3. so etwas muss wachsen. braucht zeit und muss den jeweiligen umständen entsprechen.
klar muss man alles tun, um die entwicklung in diesen ländern dahingehend zu unterstützen. einfach pauschal deutsche gesetze exportieren (und wieso ausgerechnet die deutschen? wieso nicht die von andorra? ) ist doch genauso doof und zum scheitern verurteilt wie der export der demokratie in den irak.
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hacketaler Frauen ficken ist was für Schwuchteln!
Anmeldungsdatum: 10.02.2005 Beiträge: 6031
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(#368610) Verfasst am: 05.11.2005, 21:04 Titel: |
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fenriswolf hat folgendes geschrieben: | hacketaler hat folgendes geschrieben: | fenriswolf hat folgendes geschrieben: |
irgendnen quatsch von autonomie und dem ehrbaren landleben.
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du kapierst nicht.
es ist absolut lächerlich in europa landwirtschaft zu betreiben. und das autonomie-gelaber ist noch lächerlicher. milch ist milch. im 3. weltkrieg ist es ganz sicher egal, ob du ne kuh hast oder nicht. du wirst trotzdem sterben.
andere können das billiger - basta. sollen sie das machen.
wir können nicht längst überholte wirtschaftszweige aufrecht erhalten ohne grund. zeiten ändern sich. die internationalen kosten rechtfertigen diesen scheiss einfach nicht. es ist für uns und die entwicklungsländer teurer. und bei denen geht's nicht um bissle kohle, sondern ums überleben.
ich kann auch nicht erwarten, dass extra weiter leute zum tode verurteilt werden, nur weil ich so gerne henker bin und mich nicht anpassen will. die zeit ist abgelaufen. diese unmengen an kohle müssten in bildung und forschung fliessen, dann hätten wir nämlich das problem nicht, dass wir nicht wettbewerbsfähig sind. dann wären wir es nämlich wirklich.
was man hier machen kann ist nischenlandwirtschaft. bio-produkte und co. es wird ja auch weiterhin leute geben, ihren kartoffeln gern beim wachsen zusehen. nur dann sollen sie die zeche dafür zahlen und die afrikaner oder südamerikaner. |
Ja dann Danke erstmal für Deine höfliche Antwort. Es ist Dir also völlig egal , auf welche Weise Dein Essen produziert wird. Ob dabei die Umwelt übern Jordan geht ist egal. Die Arbeitsbedingungen sind auch egal. Wenn ich Dich richtig verstehe gibt es für Dich und deinenMittagstisch nur 2 Kriterien :
A ) Es muß billig , billig , billig sein
B ) Es muß von den armen bemitleidenswerten Menschen aus Afrika kommen.
Ich gratuliere zu Deiner klaren , einfachen Weltsicht.
Lebensmittelqualität ist Dir also auch völlig schnuppe , da hatte ich Dich vorher falsch eingeschätzt. Ich bitte um Verzeihung , konnte ich nicht ahnen.
Wie ich lesen konnte , hast Du etwas gegen den Autonomie-Gedanken. Argumentativ stützen wolltest Du Deine Posiotion allerdings nicht. Dann will ich das mal Machen:
Du gehst von der immerwährenden Stabilität unserer Wirtschaft aus , von dem unabänderlichen Glanz staatlicher Wohlfahrt. Wer sichert Dir denn zu , das bei der künftigen demografischen Entwicklung alles beim alten bleibt? Wer kann denn mit Sicherheit versprechen , das wir auch in Zukunft die glorreichen Exportweltmeister bleiben? Deutschland ist nicht Liechtenstein oder irgendein Stadtstaat , sondern ein Land mit 80 Millionen Einwohnern. Da sollte man bei den Unwägbarkeiten die in für die Zukunft anstehen keinesfalls auf die Möglichkeit der Selbstversorgung verzichten. Afrika als die Kornkammer Europas. Das ist doch absolute Spinnerei. Du willst also darauf vertrauen , das irgendwelche Potentaten wie Mobuto für unsere Ernährung garantieren. Simbabwe als ehemalige Kornkammer des südlichen Afrikas , hat im Augenblick selbst mit einer staatlich verschuldeten Hungersnot zu kämpfen. Und wenn die darin ein gutes Geschäft erkennen , würden die das eigene Volk hungern lassen , damit das Getreide gewinnbringend nach Europa verkauft werden kann.
Das ist ehrlich gesagt alles etwas unausgegoren , wie Du DIr das so vorstellst.
Und jetzt erzähl noch ein wenig vom 3.Weltkrieg.... |
wieso können sich wohl typen wie mobuto und co. so einfach halten?
und wann in den letzten 60 jahren waren wir auf die eigenversorgung angewiesen?
wieso gehst du davon aus, dass eine solche situation noch kommen sollte. sie kam bisher nicht. die politischen verhältnisse sind ungleich stabiler, der technische fortschritt führt bereits dazu, dass nur noch bruchteile der fläche benötigt werden würden.
diese welt erstickt heute schon in nahrung. weshalb werden die produkte deiner schwiegereltern wohl im grossen stil vernichtet?
simbabwe ist doch für die weltweite versorgung völlig irrelevant. ich rede auch nicht nur von afrika. bei einigen dingen kann sicher osteuropa noch mithalten. ausser nach europa lohnt der export eh nicht mehr. die amis sind ja auch in zukunft so blöd zu denken, man müsse sich national versorgen (was ja eh nur eine scheinsicherheit ist bei ihnen).
und wenn wir unsere landwirtshcaft schützen wollen, dann nicht über subvention der bauern.
das einzig akzeptable wäre - wie auch bei den anderen produkten - die transportpreise den wirklichen kosten anzupassen.
ob dann eier wirklich billiger aus afrika kommen müsste man erstmal sehen.
(für meinen ton entschuldige ich mich. bin leider oft zu emotional bei solchen themen, weil mich die zustände zu sehr ankotzen.)
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#368616) Verfasst am: 05.11.2005, 21:36 Titel: |
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Heike N. hat folgendes geschrieben: | Schalker hat folgendes geschrieben: | Deutschland, Helau! |
Anders ist es, wenn es heißt "Hartz IV" grüßt.
Ich sitze derzeit bei einem Energiekonzern im Mahnwesen (Gaslieferant). Du machst dir keine Vorstellungen, wie rapide die Fälle angestiegen sind, die zum Sperren oder zur Klage vorbereitet werden. Und ich bin da erst seit März `05. |
Ist der Anstieg vielleicht eher mit der hohen Zahl der Verbraucher zu begründen, die die ungerechtfertigten Preiserhöhungen verweigern?
Ich bekomme auch monatlich eine Mahnung über meine angeblichen Zahlungsrückstände...
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#368617) Verfasst am: 05.11.2005, 21:40 Titel: |
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Was Billigwaren angeht: Kennt ihr die langen Pkw-Schlangen an den "Billigtanken" der Supermärkte? Guckt euch mal die Automarken an...wegen 1 Cent/l weniger...da kann man manchmal nur mit dem Kopf schütteln.
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joyborg registriert
Anmeldungsdatum: 20.01.2004 Beiträge: 2235
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(#368618) Verfasst am: 05.11.2005, 21:46 Titel: |
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joy hat folgendes geschrieben: | hacketaler hat folgendes geschrieben: | joy hat folgendes geschrieben: | hacketaler hat folgendes geschrieben: | einen arbeitsschutz wie bei bosch in deutschland zu erwarten ist eben einfach unrealistisch. |
Im Gegenteil: Wenn schon "Globalisierung", dann bitte auch in beiden Richtungen. Selbstverständlich können wir (Konsumenten) dasselbe auch in China erwarten, damit müssen die Unternehmer in China (Bangladesch, Burma...) nunmal klarkommen. |
ich glaube wir gehen von verschiedenen zeitschienen aus |
Bitte um Erklärung  |
Zitat: | du willst china morgen mit deutschland gleichschalten?
mit welcher begründung? |
Morgen?
Die T-Shirts, die du heute kaufst, sind gestern in China produziert. Das ist durchaus die gleiche Zeitschiene.
Das "gleichschalten" überles ich jetzt mal einfach.
Zitat: | und das argument wir fordern es von unseren unternehmen, also fordern wir es auch von den chinesen zieht doch nicht. |
Begründung?
Zitat: | wir fordern es von den franzosen oder den spaniern auch nicht in letzter konsequenz. es gibt doch sogar schon bestimmte vorschriften in dieser richtung, wenn ich mich nicht täusche.
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Quelle?
Zitat: |
man kann doch nicht so blauäugig sein und denken, dass man jetzt einfach die bundesdeutschen arbeitsgesetze nach china exportiert. die sollen das dann fressen. |
Bundesdeutsch habe ich nicht gesagt. Ich meinte EU-Standards.
Zitat: | 1. wären die völlig fehl am platz dort
2. würde es keiner verstehen. praktikabel umsetzbar wären sie auch nicht
3. so etwas muss wachsen. braucht zeit und muss den jeweiligen umständen entsprechen. |
Was hast denn du für ein bizarres Bild von chinesischen Unternehmern? Die sind vermutlicher fixer im Hirn als du und ich zusammen. Mir scheint du unterschätzt deren Flexibilität. Vor allem solcher, die in die EU exportieren wollen. 1. bis 3. wären innerhalb von 2 Wochen abgehakt, wenn es entsprechende EU-Vorschriften gäbe.
Zitat: |
klar muss man alles tun, um die entwicklung in diesen ländern dahingehend zu unterstützen. einfach pauschal deutsche gesetze exportieren (und wieso ausgerechnet die deutschen? wieso nicht die von andorra? ) ist doch genauso doof und zum scheitern verurteilt wie der export der demokratie in den irak. |
Pauschal Gesetze exportieren, davon war nie die Rede. Ich wüßte auch gar nicht, wie ich ein Gesetz nach China exportieren sollte.
Es ist der europäischen (bundesdeutschen) Konsumentin trotzdem unbenommen, ihre Kaufentscheidung auch an solche Kriterien zu binden.
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#368620) Verfasst am: 05.11.2005, 21:51 Titel: |
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Jade hat folgendes geschrieben: | den Druck der Öffentlichkeit ernst nehmen und schauen, dass man Ihnen Kinderarbeit oder menschenunwürdige Arbeitsbedingungen nicht mehr vorwerfen kann. |
Das ändert nichts daran, dass die Familien auf die Arbeit ihrer Kinder angewiesen sind. Das würde dann halt unter schlimmeren Bedingungen bei anderen Arbeitgebern außerhalb des westlichen öffentlichen Interesses geschehen.
Jade hat folgendes geschrieben: | Ich habe im Fernsehen einige Reportagen über den Fair-Trade Handel bzw. Produktion gesehen, in denen auch die betroffenen Bauern zu Wort kamen |
Natürlich ist das gut für die betroffenen Bauern. Beim Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur hilft es nicht. Im Gegenteil, durch die künstliche Subventionierung von bestimmten Produkten wird die Entwicklung einer funktionierenden Wirtschaft sogar gehemmt.
Es gibt auch Leute, die stolz erzählen, dass sie Getreidelieferungen nach Afghanistan finanziert haben. Dass die Hilfsorganisationen dort aber in manchen Regionen einen derartigen Getreideüberschuss in den Markt pumpen, dass den Bauern vor Ort die Existenz zerstört wird, das wollen sie dann nicht hören...
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Nein, denn durch die billige Kinderarbeit verlieren die Eltern ihre Jobs, bzw. deren Löhne werden gedrückt. |
Und ohne die Arbeit ihrer Kinder können die Eltern ihre Familien nicht ernähren...
Dumm so ein Dilemma...
hacketaler hat folgendes geschrieben: | von dir ungewohnte polemik. so hat er das nicht gesagt. |
Dankeschön.
Polemisieren tut er imo aber schon ganz gern
hacketaler hat folgendes geschrieben: | der absolute grossteil der leute wäre dazu bereit, wenn dafür ihren kids ihr eigenes schicksal vorenthalten würde. dazu gehört aber mehr als ein reiner boykott von nike. |
Da schließe ich mich an. Und genau dazu muss eine Volkswirtschaft produktiv genug sein. Zur Produktivität braucht es aber eine funktionierende Infrastruktur. Ein Boykott bedeutet, genau deren Entwicklung zu unterdrücken.
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hacketaler Frauen ficken ist was für Schwuchteln!
Anmeldungsdatum: 10.02.2005 Beiträge: 6031
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(#368634) Verfasst am: 05.11.2005, 22:33 Titel: |
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joy hat folgendes geschrieben: |
Es ist der europäischen (bundesdeutschen) Konsumentin trotzdem unbenommen, ihre Kaufentscheidung auch an solche Kriterien zu binden. |
ja klar. wo bestreite ich das?
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joyborg registriert
Anmeldungsdatum: 20.01.2004 Beiträge: 2235
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(#368636) Verfasst am: 05.11.2005, 22:47 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: |
Jade hat folgendes geschrieben: | Ich habe im Fernsehen einige Reportagen über den Fair-Trade Handel bzw. Produktion gesehen, in denen auch die betroffenen Bauern zu Wort kamen |
Natürlich ist das gut für die betroffenen Bauern. Beim Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur hilft es nicht. Im Gegenteil, durch die künstliche Subventionierung von bestimmten Produkten wird die Entwicklung einer funktionierenden Wirtschaft sogar gehemmt. |
Was Fair Trade mit künstlicher Subventionierung zu tun haben soll begreife ich nicht.
Selbstverständlich hilft es den Produzenten, wenn ihre Produkte zu einem reellen Preis (und ohne großen Zwischenhandel) in Europa verkauft werden können.
Kannst du bei Gelegenheit mal erklären, wieso das "die Entwicklung einer funktionierenden Wirtschaft" hemmen sollte?
Das ist, mit Verlaub, bequemlichkeitshalber von hinten durchs Knie geschossen.
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joyborg registriert
Anmeldungsdatum: 20.01.2004 Beiträge: 2235
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(#368640) Verfasst am: 05.11.2005, 22:53 Titel: |
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hacketaler hat folgendes geschrieben: | joy hat folgendes geschrieben: |
Es ist der europäischen (bundesdeutschen) Konsumentin trotzdem unbenommen, ihre Kaufentscheidung auch an solche Kriterien zu binden. |
ja klar. wo bestreite ich das? |
Tust du nicht.
Im Grunde diskutieren wir aber auch nicht darüber, sondern (ich jedenfalls) darüber, daß du (sinngemäß) schreibst: Von chinesischen Firmen, die ihr Zeug in die EU exportieren möchten, EU-Standards zu verlangen, ist unrealistisch. Und gar nicht so schnell zu machen. Und geht sowieso nicht.
Dafür fehlt mir eine plausible Begründung.
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Jade registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.08.2005 Beiträge: 269
Wohnort: Basel/Stuttgart
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(#368649) Verfasst am: 05.11.2005, 23:13 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: | Das ändert nichts daran, dass die Familien auf die Arbeit ihrer Kinder angewiesen sind. Das würde dann halt unter schlimmeren Bedingungen bei anderen Arbeitgebern außerhalb des westlichen öffentlichen Interesses geschehen. |
Es ist nicht gesagt, dass diese Kinder dann woanders unter schlimmeren Bedingungen arbeiten müssen, denn auch in den Fabriken, die für westliche Unternehmen produzieren, waren sie wohl illegal beschäftigt, also ausgebeutet und ohne Rechte. Der westliche Auftraggeber hätte sich halt auf seine Partner vor Ort verlassen - wie es immer so schön heisst, wenn man sich aus der Verantwortung ziehen will. Es geht auf jeden Fall nicht, dass wir solche Missstände wie Kinderarbeit tolerieren und durch den Kauf dieser Produkte unterstützen - nur weil es einige Flugstunden von uns geschieht. Und die Fabrikleitung wird die Kinder durch Erwachsene ersetzen müssen, auf deren Arbeit ihre Familien auch angewiesen sind.
Latenight hat folgendes geschrieben: | Natürlich ist das gut für die betroffenen Bauern. Beim Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur hilft es nicht. Im Gegenteil, durch die künstliche Subventionierung von bestimmten Produkten wird die Entwicklung einer funktionierenden Wirtschaft sogar gehemmt. |
Mir scheint, du verstehst nicht, was Fair Trade heisst. Die betroffenen Bauern werden doch nicht subventioniert, sie bekommen nur gerechte und existenzsichernde Preise für ihre Produkte. Und warum das den "Aufbau einer funktionierenden Infrastruktur und Wirtschaft" hemmen soll, ist mir schleierhaft.
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#368671) Verfasst am: 06.11.2005, 00:46 Titel: |
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Jade hat folgendes geschrieben: | Es ist nicht gesagt, dass diese Kinder dann woanders unter schlimmeren Bedingungen arbeiten müssen, denn auch in den Fabriken, die für westliche Unternehmen produzieren, waren sie wohl illegal beschäftigt, also ausgebeutet und ohne Rechte. |
Die Eltern schicken ihre Kinder nicht aus Spaß zur Fabrikarbeit oder zur Prostitution oder sonst wo hin. Die Notwendigkeit zur Existenzsicherung ist damit nicht behoben, dass den Kindern die Erwerbsmöglichkeit weggenommen wird.
Können die Kinder nichts verdienen, bleibt Eltern in solchen Regionen oft nichts anderes übrig als welche zu verkaufen oder Neugeborene gleich umzubringen.
Wenn du noch 5x sagst man darf sowas nicht hinnehmen ändert das nichts daran, dass die Menschen dort auf solche Erwerbsmöglichkeiten angewiesen sind.
Jade hat folgendes geschrieben: | Die betroffenen Bauern werden doch nicht subventioniert, sie bekommen nur gerechte und existenzsichernde Preise für ihre Produkte. |
Also subventionierte Einkünfte über den Marktpreisen.
Und wo liegt der kontraproduktive Effekt von solchen Maßnahmen?
Je lukrativer die Fair-Trade Konditionen desto mehr Menschen erhalten einen Anreiz Produkte anzubauen, die sie an Fair-Trade Abnehmer absetzen können. Es entsteht also in der Folge ein aufgeblähtes Angebot. Und eine starke Abhängigkeit von den Fair-Trade Abnehmern. Stellen die nämlich plötzlich ihre Aktion ein, dann geht es den entsprechenden Bauern viel schlechter als vorher, weil die Marktpreise durch das aufgeblähte Angebot noch mehr gedrückt werden.
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Jade registrierter User
Anmeldungsdatum: 14.08.2005 Beiträge: 269
Wohnort: Basel/Stuttgart
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(#368704) Verfasst am: 06.11.2005, 03:41 Titel: |
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@Latenight
Max Havelaar und andere Fair Trade Organisationen ermöglichen vielen Bauern in Asien, Afrika, und Mittel-/ Südamerika ein menschenwürdiges Leben und bemühen sich um Kontinuität. Als Konsumentin zahle ich dafür gerne einen Euro mehr für ein Kilo Bananen... Ich lasse jetzt die Diskussion, weil deine Argumente mich nicht überzeugen oder einfach nicht stimmen.
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#368801) Verfasst am: 06.11.2005, 15:24 Titel: |
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Jade hat folgendes geschrieben: | Ich lasse jetzt die Diskussion, weil deine Argumente mich nicht überzeugen oder einfach nicht stimmen. |
Das ist auch ratsam. Wenn du dich zu sehr mit dem Thema auseinandersetzt bekommen die Fair-Trade Produkte womöglich noch einen bitteren Nachgeschmack.
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#368807) Verfasst am: 06.11.2005, 15:44 Titel: |
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Fair Trade zielt darauf ab, die Lebenumstände ganz bestimmter Berufsgruppen zu verbessern, z.B. die von Kaffeepflückern.
Von einer künstlich erhöhten Nachfrage durch Fair Trade kann nach meiner Einschätzung dagegen nicht die Rede sein. Deutsche essen nicht mehr Schokolade, weil sie fair gehandelt wird. Sie zahlen nur etwas mehr dafür. Es scheint mir unplausibel, dass in Entwicklungsländern Überkapazitäten in der Kakaoproduktion aufgebaut werden. Auch von fair gehandelter Schokolade kann man nicht mehr verkaufen als die Leute essen wollen.
Sinnvolle Kritik an Fair Trade setzt ganz woanders an.
Der Gesamteffekt von Fair Trade auf die Wirtschaften ärmerer Länder ist gering. Von dem höheren Preis der Fair Trade Produkte fließt nur ein geringer Teil in die Länder selbst. Ein weit größerer Anteil wird in entwickelten Ländern für die Vermarktung der Fair Trade Produkte ausgegeben. Das soll nicht heißen, dass Fair Trade Anbieter sich in ausbeuterischer Weise bereichern. Fair Trade Kaffee in Deutschland zu bewerben, an den Einzelhandel zu verteilen oder in für deutsche Konsumenten ansprechende Verpackungen zu verpacken, erfordert deutsche Arbeitskräfte und kostet somit viel Geld. Es ist also unvermeidbar, dass der Großteil des Mehrpreises in den entwickelten Ländern bleibt. Wirtschaftliche Effekte über die begünstigte Gruppe (also z.B. der Kaffepflücker) hinaus bleiben gering.
Die Lösung wäre, mehr Produktionsschritte in die Entwicklungsländer selbst zu verlegen. Der Kakao müsste dort nicht nur gepflückt sondern auch zu Schokolade verarbeitet und verpackt werden. Auf diese Weise könnten lokal viel mehr Arbeitskräfte profitieren. Dabei gibt es jedoch mehrere Probleme.
1. Fehlt vor Ort oft das Know-How um Rohstoffe zu höherwertigen Produkten zu verarbeiten. In Madagaskar kann man derzeit keine Lind-Pralinen produzieren.
2. Fehlt das heimische Kapital, um solche Produktionsstätten aufzubauen. Natürlich könnte Lind Schokoladenwerke in Madagaskar aufmachen, aber dann würden Gewinne zurück nach Europa fließen. Ideal wären einheimische Investoren, die ihre Gewinne im Land lassen.
3. Ist die Frage, ob man so produzierte Schokolade auf unsere Märkte lassen würde.
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Latenight registrierter User
Anmeldungsdatum: 17.05.2005 Beiträge: 2549
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(#368843) Verfasst am: 06.11.2005, 17:02 Titel: |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Von einer künstlich erhöhten Nachfrage durch Fair Trade kann nach meiner Einschätzung dagegen nicht die Rede sein. |
Das wollte ich auch nicht ausdrücken. Sondern genau anders herum. Weil
Zitat: | Fair Trade zielt darauf ab, die Lebenumstände ganz bestimmter Berufsgruppen zu verbessern, z.B. die von Kaffeepflückern. |
haben Pflücker von irgendetwas anderem außer Kaffee einen großen Anreiz, in Zukunft nicht irgendetwas anderes zu pflücken, sondern eben auch Kaffee, um dann zu versuchen, diesen an Fair-Trade-Abnehmer abzusetzen.
Also gibt es im Endeffekt mehr Anbieter, die eine unverändert klein gebliebene Zielgruppe bedienen wollen. Würde nun der Fair-Trade-Abnehmer wegfallen, wären die Verdienstmöglichkeiten der Kaffeepflücker schlechter als vor der Maßnahme, weil sie nun mit mehr Pflückern als vorher konkurrieren müssten.
Ansonsten unterschreibe ich das was du geschrieben hast voll und ganz.
Dass ich so polemisch über Fair-Trade oder auch das Thema Kinderarbeit in diesem Thread schreibe liegt daran, dass Label wie Fair-Trade oder "Produziert ohne Kinderarbeit" suggerieren, dass dadurch Probleme gelöst werden.
Wie du ja beschrieben hast, müssten den Betroffenen aber ganz andere Möglichkeiten eröffnet werden, um eine selbstbestimmte Zukunft gestalten zu können.
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Hannibal Freiheitskämpfer
Anmeldungsdatum: 07.11.2003 Beiträge: 5062
Wohnort: Wien
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(#368846) Verfasst am: 06.11.2005, 17:05 Titel: Re: Der Preis billiger Waren |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Chinesische Arbeiterin stirbt an Erschöpfung
Zitat: | Menschenrechtlern zufolge werden viele Chinesen, die billige Exportartikel für den Weltmarkt herstellen, häufig ausgebeutet. Die chinesische Regierung sei entweder nicht in der Lage oder nicht willens, die Angestellten zu schützen. |
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Das nennt man den kapitalistischen Stalinismus.
_________________ Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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