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Entschädigungen

 
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Nergal
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#368348) Verfasst am: 05.11.2005, 10:20    Titel: Entschädigungen Antworten mit Zitat

Weil vor einiger Zeit eine Gruppe in den USA entschädigung für die Opfer der Sklaverei forderte.
Wie lang danach sollen die Opfer oder deren Nachkommen für derartige VErbrechen entschädigt werden?
Nur die Opfer selbst?
Die zweite Generation?
Die Dritte?

Wer soll zahlen?
Nur die Nachkommen, Rechtsnachfolger der Nutznieser dieser Verbrechen?
Gesamte Staaten?

Was denkt ihr darüber?
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Flipper in the Fishhandel
!empirischer Nihilist!



Anmeldungsdatum: 23.12.2004
Beiträge: 394

Beitrag(#368357) Verfasst am: 05.11.2005, 11:12    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Weil vor einiger Zeit eine Gruppe in den USA entschädigung für die Opfer der Sklaverei forderte.
Wie lang danach sollen die Opfer oder deren Nachkommen für derartige VErbrechen entschädigt werden?
Nur die Opfer selbst?
Die zweite Generation?
Die Dritte?


Ich bin der Meinung, dass es keine Entschädigung geben sollte, dies kann man in keine Relation setzen und ist deshalb völlig willkürlich! Ich finde es schon komisch, dass Hinterbliebene Millionen bekommen, weil ein Familienmitglied beim Flugzeugabsturz ums Leben kam! Wie soll man Leben mit Geld aufwerten, man könnte die Bestandteile des menschlichen Körpers mit den Preisen an der Börse vergleichen, jedoch ist ein Mensch ja kein Eigentum eines anderen, sodass dies auch schwierig werden würde!

Die Spekulation, dass der Mann (als Beispiel) das Geld verdient hat und nach seinem Tod die Familie nun keine Existenzgrundlage hat ist für mich kein Argument, damit muss man bei einem Lebenden rechnen, außerdem gibt es soweit ich weiß Witwenrente (in Deutschland)!

Fazit: Leben sind nicht mit Geld aufzurechen, deshalb sollte man es auch nicht versuchen!
_________________
Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
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Nergal
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11433

Beitrag(#368367) Verfasst am: 05.11.2005, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

Ja aber was ist mit denen die im KZ beinahe umgebracht wurden und durch deren Arbeit sich Teile der deutschen Industrie bereichert haben?
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Kef
registrierter User



Anmeldungsdatum: 10.09.2005
Beiträge: 54

Beitrag(#368368) Verfasst am: 05.11.2005, 12:05    Titel: Antworten mit Zitat

warum sollte überhaupt ein cent an die nachkommen von verschleppten sklaven gezahlt werden?
mal gesetz dem fall sie fühlten sich in den usa nicht verwurzelt, wie soll man das finanziell gegenrechnen und geht das überhaupt.
zurück nach afrika geht auch nicht, die folgen sieht man in liberia noch heute.
der rassismus dort zwischen den zurückgekehrten schwarzen und der einheimischen bevölkerung war ja auch nicht ohne.

stellt sich im übrigen die selbe frage bei uns: die wievielte generation nach dem holocaust soll noch entschädigt werden?
alleine das neue stelendenkmal in berlin, ein witz und dazu grenzt es andere opfergruppen aus.
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Olga
Immer am Zweifeln



Anmeldungsdatum: 04.11.2005
Beiträge: 48
Wohnort: Im Grenzland zwischen Wahnsinn und Vernunft

Beitrag(#368370) Verfasst am: 05.11.2005, 12:08    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaub nicht, dass man die Sklaverei oder um ein anderes Beispiel zu nennen, die Zwangsarbeiter in der NS-Zeit, mit einem Menschen vergleichbar sind, der bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen ist.

Das sind Menschen, die ein Leben lang bzw. für eine gewisse Zeit unentgeldlich gearbeitet haben...gegen ihren Willen. Ich finde schon, dass es da eine Entschädigung geben muss. Ich finde es auch bei der 2.Generation legitim, wenn aufgrund diesen Familien gewisse Möglichkeiten genommen wurden sind.

Geld kann sicherlich nicht die Geschehnisse relativieren, aber es kann bei der Konstruierung der Zukunft helfen!
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Man kann nur objektiv sein und sich seiner Vernunft bedienen, wenn man demütig geworden ist und seine Kindheitsträume von Allwissenheit und Allmacht überwunden hat.

(Erich Fromm)
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#368388) Verfasst am: 05.11.2005, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

Flipper in the Fishhandel hat folgendes geschrieben:

Fazit: Leben sind nicht mit Geld aufzurechen, deshalb sollte man es auch nicht versuchen!


Genau! Und wenn jemanden bei einem Autounfall mit einem betrunkenen Geisterfahrer ein Bein und ein Arm abgerissen wird, steht im auch nichts zu: Schmerzen kann man mit Geld nicht wiedergutmachen, und Sozialhilfe wird er auch bekommen. Mit den Augen rollen
_________________
Storm by Tim Minchin
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Flipper in the Fishhandel
!empirischer Nihilist!



Anmeldungsdatum: 23.12.2004
Beiträge: 394

Beitrag(#368506) Verfasst am: 05.11.2005, 17:01    Titel: Antworten mit Zitat

Nergal hat folgendes geschrieben:
Ja aber was ist mit denen die im KZ beinahe umgebracht wurden und durch deren Arbeit sich Teile der deutschen Industrie bereichert haben?


Geht es um Nachfolgegenerationen, oder um die Betroffenen? Wie möchtest du denn die Arbeit eines KZ Häftlings aufwerten, was legst du zugrunde?
Gesundheitsschäden die wissentlich beigefügt worden beführworte ich nicht, eine gewisse Entschädigung ist schon "gerechtfertigt" z.B. mit dem Vergleich des Lohns eines Arbeiters in der Zeit..., jedoch finde ich das dies nicht für die Nachfahren gelten sollte!

Olga hat folgendes geschrieben:
Das sind Menschen, die ein Leben lang bzw. für eine gewisse Zeit unentgeldlich gearbeitet haben...gegen ihren Willen. Ich finde schon, dass es da eine Entschädigung geben muss. Ich finde es auch bei der 2.Generation legitim, wenn aufgrund diesen Familien gewisse Möglichkeiten genommen wurden sind.


Mir ging es speziell um die Nachfahren, wie möchtest du urteilen, wie das Leben ohne dieses Ereignis weitergegangen wäre, dies sind nur Spekulationen, der "Vorfahre" hätte auch 2 Tage nach einem KZ-Aufenthalt von einem US-Lastwagen überrollt werden können.
Den Familien wurden auch Möglichkeiten geschaffen, Geld ist nicht die einzige Lösung!

Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben:
Genau! Und wenn jemanden bei einem Autounfall mit einem betrunkenen Geisterfahrer ein Bein und ein Arm abgerissen wird, steht im auch nichts zu: Schmerzen kann man mit Geld nicht wiedergutmachen, und Sozialhilfe wird er auch bekommen. Mit den Augen rollen


Es ging mir um die Nachfahren, beim Betroffenen selbst ist das differenzierter zu betrachten!
Es gibt z.B. Invalidenrente...! Aber wieso soll der Unfallverursacher Entschädigung an den Enkel des Opfers zahlen, weil dieser vielleicht den Lottogewinn des Opas bekommen hätte, der in 2 Tagen eingetroffen wäre...!
_________________
Ich kenne unzählige Menschen, die nach dem ewigen Leben dürsten, aber mit einem verregneten Sonntagnachmittag nichts anzufangen wissen. (Johannes Gross, ehemaliger Chefredakteur der Zeitschrift Capital)
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Olga
Immer am Zweifeln



Anmeldungsdatum: 04.11.2005
Beiträge: 48
Wohnort: Im Grenzland zwischen Wahnsinn und Vernunft

Beitrag(#368518) Verfasst am: 05.11.2005, 17:16    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="Flipper in the Fishhandel"]

Olga hat folgendes geschrieben:
Das sind Menschen, die ein Leben lang bzw. für eine gewisse Zeit unentgeldlich gearbeitet haben...gegen ihren Willen. Ich finde schon, dass es da eine Entschädigung geben muss. Ich finde es auch bei der 2.Generation legitim, wenn aufgrund diesen Familien gewisse Möglichkeiten genommen wurden sind.


Mir ging es speziell um die Nachfahren, wie möchtest du urteilen, wie das Leben ohne dieses Ereignis weitergegangen wäre, dies sind nur Spekulationen, der "Vorfahre" hätte auch 2 Tage nach einem KZ-Aufenthalt von einem US-Lastwagen überrollt werden können.
Den Familien wurden auch Möglichkeiten geschaffen, Geld ist nicht die einzige Lösung!
[quote]

Klar, dass ist ein Argument. Aber wenn es vielleicht doch nachweisbar ist, dass der Familie unmittelbar Nachteile erwachsen sind. Du musst auch bedenken, dass solche Opfer schwere psychische Störungen erleiden, die sich sehr wohl auf die Familie auswirken können.

Ich denke schon, dass man auch eine Entschädigung zu zahlen hat, wenn das Opfer auch selbst nicht mehr lebt. Man könnte es zum Beispiel in einem Fond anlegen und für wohltätige Zwecke verwenden. Ich halte es für absolut verkehrt, wenn die Täter ohne Konsequenzen davonkommen, nach dem sie sich auch an diesen Menschen bereichert haben. Man kann sie mit ökonomischen Konsequenzen wahrscheinlich sogar am besten bestrafen. Geldentzug tut solchen Menschen sicherlich am meisten weh.
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(Erich Fromm)
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armandine
freak



Anmeldungsdatum: 05.11.2005
Beiträge: 6

Beitrag(#368527) Verfasst am: 05.11.2005, 17:30    Titel: Antworten mit Zitat

Olga hat folgendes geschrieben:
Man könnte es zum Beispiel in einem Fond anlegen und für wohltätige Zwecke verwenden


Das ist auch meine Meinung. Eine für jeden Einzelnen spezifizierte Verteilung von Geldern ist nicht sinnvoll, darf sich doch niemand anmaßen, das Leid einer anderen Person zu klassifizieren. deswegen fände ich es sinnvoller, das hierfür bereitgestellte Geld für eine Stiftung aufzuwenden, die sich um die Nachfolge-Problematiken der Sklaverei (oder eben der NS-Zeit) kümmert und auch die nachfolgenden Genarationen betreut. Dieses Angebot sollte freiwillig sein, schließlich möchte vielleicht nicht jeder Gelder oder sonstige Mittel annehmen, letzendlich sind diese eben doch nur der Versuch einer vollkommen unzureichenden Wiedergutmachung...

LG armandine
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!empirischer Nihilist!



Anmeldungsdatum: 23.12.2004
Beiträge: 394

Beitrag(#368609) Verfasst am: 05.11.2005, 20:57    Titel: Antworten mit Zitat

Olga hat folgendes geschrieben:
Ich denke schon, dass man auch eine Entschädigung zu zahlen hat, wenn das Opfer auch selbst nicht mehr lebt.


Ich finde, das ist schwer abzuwägen und halte es deshalb für sehr bedenklich!

Olga hat folgendes geschrieben:
Man könnte es zum Beispiel in einem Fond anlegen und für wohltätige Zwecke verwenden. Ich halte es für absolut verkehrt, wenn die Täter ohne Konsequenzen davonkommen, nach dem sie sich auch an diesen Menschen bereichert haben.

Ich möchte nicht aussagen, dass die Täter davon kommen sollen, das mit dem Fond ist keine schlechte Idee, Geldverlust ist für manche schmerzhafter als Freiheitsentzug.
Die Gelder sollten dann aber kontrolliert für "nachweisbare" Folgeschäden ausgegeben werden, also z.B. für Therapien und nicht den Betroffenen direkt überwiesen werden! Dies sollte aber eben auch nur den direkt Betroffenen zugute kommen!
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erebus
wandelndes Paradoxon



Anmeldungsdatum: 14.08.2005
Beiträge: 998
Wohnort: ius talionis

Beitrag(#368659) Verfasst am: 05.11.2005, 23:31    Titel: Antworten mit Zitat

Die Diskussion erinnert mich an KarststadtQuelle - da kam doch auch die Enkeltochter eines enteigneten Juden auf die Idee zu klagen und (wenn ich mich Recht entsinne) bekam sie Recht.

Die Forderungen waren so enorm, dass sie die Weiterführung des Betriebs und somit enorm viele Arbeitsplätze gefährdete...


In den USA hat ein Indianerstamm geklagt, um an teuren Grund und Boden zu gelangen, bzw. Geld zu erpressen - sie wollen damit ein Kasino eröffnen...


Grüße
Erebus
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Es reicht bereits den physikalischen Gesetzen und den biologischen Regeln zu unterliegen.
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