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Kritische Chronologie / Erfundene Geschichte
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riverstyx
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Anmeldungsdatum: 06.10.2003
Beiträge: 11

Beitrag(#36893) Verfasst am: 06.10.2003, 21:01    Titel: Kritische Chronologie / Erfundene Geschichte Antworten mit Zitat

<i>MYTHOS: AACHENER PFALZKAPELLE</i>
Ohne Aachens Pfalzkapelle ist kein fränkischer Staat zu machen.

Und als Bauherr steht sei jeher Karl der Große fest. Ihm verdanken wir die königlich-kaiserliche Kirche, die Krönungskirche fränkischer Herrscher, die Ansiedlung Aachens als Zentrum eines Frankenreiches.


Gegen 1000 n.Chr. setzte ein seit 300 Jahren zuvor nicht gekannter Bauboom ein. Seit damals wuchsen Türme, Vierungskuppeln und Gewölbe in den Himmel.

Dürftig waren die Anfänge.

Die lange Geschichte der Dombaukunst ist die vom Versuch und Irrtum, auch Rom ist nicht an einem Tag erbaut worden und auch in Katalonien, im südlichen Frankreich und in Burgund entwickelte man ab etwa 970 n.Chr. für Kirchen bescheidene Gewölbe mit Spannweiten von ~ 3,50m. Nur kleine Kirchen, wie die Pyrenäenbauten St.-Michel de Cuxa und St.-Martin-du-Canigou, wurden zur Gänze eingewölbt.

Zwischen 1030 und 1060 gelang es erstmals, große Raumteile zu wölben: Im Dom zu Speyer erhielten die beiden Seitenschiffe, die 70 m lang und 7,75 m breit waren, einfache Kreuzgratgewölbe.
Erst zwischen 1082 und 1106 gelang es in Speyer auch Mittelschiff und Querschiff einzuwölben, also Spannweiten von 14 und sogar 15,40 m, dazu eine Scheitelhöhe von 33 m zu beherrschen.
Dazu mußten mächtige Holzbalken die Wände zusammenbinden.
Dieselbe Ankertechnik sicherte Querschiffe und Vierungsturm.
So konnten die Baumeister in Speyer ein unregelmäßiges Oktogon wagen, das in 50 m Höhe bis zu 15,40 m spannt. Nur noch in Cluny hat die Romanik mächtiger gebaut.


Steinbearbeitung, Steinschnitt, Statik, Schubableitung und Ankertechnik verbessern sich ständig, ein in genauen Einzelheiten belegter Evolutionsweg führt bei den Kirchenschiffen innerhalb von 140 Jahren von ängstlichen Anfängen bis zu erhabenen Dimensionen:
Die Spannweiten wachsen von ~ 3 m auf das Fünffache, und die Gewölbehöhen steigern sich von 4 m auf rund das Achtfache.


220 km nordwestlich vom Dom zu Speyer treffen wir auf einen Bau, der in direkter Konkurrenz zu ihm treten kann:
die Aachener Pfalzkapelle.

Wölbungsprobleme werden hier mit in Erstaunen versetzender Meisterschaft gelöst.
Im Emporengeschoß lösen sich die Mauern seines 30 m hohes Oktogons in ein filigranes Säulengitter auf und dieses wird von einer zwischen 14,50 und 15,60 m mächtigen Kuppel überspannt, die zur Unterstützung nicht nur von einem Eisenkorsett zusammengeschnürt, sondern von Strebepfeilern und dem doppelstöckigen Umgang gestützt wird.

Für sein Erdgeschoß wählte man nicht eine simple Tonne oder ein schlichtes Kreuzgratgewölbe, sondern man baute eine wabenförmige Struktur, die in bestem Steinschnitt zwischen innerem Achteck und äußerem Sechzehneck vermittelt. Die Emporenlösung ist noch raffinierter. Sechzehn Mauern steigen zum Oktogon hin an um es zu stützen.
Paarweise werden diese von ansteigenden Tonnengewölben verbunden, die gleichfalls den Schub ableiten. In den Zwickeln zwischen den acht Tonnen befinden sich dreieckige Stichkappen, über den Wendeltreppen Schneckengewölbe.

Mit Fug und Recht kann man behaupten, daß die zuständige Dombauhütte und ihr Baumeister das ganze Repertoire an romanischen Wölbtechniken, Steinschnitt, Ankertechnik, Mauerauflösung, Strebesystem, Vertikalität virtuos eingesetzt haben. Wandgliederung oder gebundenes System, Turmbau und Westwerk, Säulengitter und Bronzeguß und nicht zuletzt die Formprinzipien der Doppelkapelle und des Oktogon stellen den Höhe- und krönenden Endpunkt der romanischen baumeisterlichen Entwicklungslinie dar.

Wohlbekannte Merkmale und Techniken der Romanik, die es um 800 zwar noch garnicht gab,
aber trotzdem muß damals handwerkliches Traditionskönnen vom Himmel gefallen sein, um in Aachen ein Oktogongewölbe, das ebenso weit spannt wie das von Speyer und ebenso hoch reicht wie dessen Mittelschiff, zu bauen.
.


Zuletzt bearbeitet von riverstyx am 13.10.2003, 18:23, insgesamt einmal bearbeitet
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#36910) Verfasst am: 06.10.2003, 21:27    Titel: Re: Kritische Chronologie Antworten mit Zitat

riverstyx hat folgendes geschrieben:
<i>MYTHOS: AACHENER PFALZKAPELLE</i>


Da moechte wohl einer die "Illig"-Thesen (*) der
"Zeitenspruenge"-Dissidenten (**) und katastrophischen
Velikovsky-Juenger in dieses Forum einschmuggeln.

(*): Illig, Heribert, Das erfundene Mittelalter, Die grösste
Zeitfälschung der Geschichte, Düsseldorf 1996.

(**)
http://mantis-verlag.de/ identisch mit:
http://www.lelarge.de/ (bekannter Usenet-Troll!)
http://www.lelarge.de/taz.html
http://www.jesus1053.com/
http://www.jesus1053.com/l2-wahl/l2-autoren/l3-gabowitsch/fomenko.html
http://www.jesus1053.com/l2-wahl/l2-diskussion/Anti-Illig.html

Wir leben im Jahr 1705

http://www.dbs.informatik.uni-muenchen.de/~krojer/verwerf.html
http://www.calendersign.ric.at/de/kalenderkunde/300_jahre_betrug/
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Woici
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Beitrag(#37089) Verfasst am: 06.10.2003, 23:42    Titel: Antworten mit Zitat

Ja genau, da hat uns jemand 200 Jahre geklaut... Mr. Green

pssst wo sind die Illuminaten??
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eigentlich bin ich ein ganz netter... und wenn ich freunde hätte, könnten die das auch bestätigen.
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Beitrag(#37094) Verfasst am: 06.10.2003, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
Ja genau, da hat uns jemand 200 Jahre geklaut... Mr. Green


Nee, 297 Jahre sollen frei erfunden sein!


Zitat:
pssst wo sind die Illuminaten??


Alles ein groszes Kompott! Auf den Arm nehmen

Pillepalle
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Nav
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Beitrag(#37131) Verfasst am: 07.10.2003, 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

Anders gefragt:

Welche politische Absicht könnte dahinterstecken, das Mittelalter zu erfinden, oder vorzugeben, es sei erfunden? Solche Ideen müssen doch von einer Absicht getragen werden? Am Kopf kratzen
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Critic
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Beitrag(#37140) Verfasst am: 07.10.2003, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Tja, in einem anderen Werk wird verbreitet, das Christentum sei erst nach der Zeit entstanden, die wir als "das Mittelalter" bezeichnen, und die Antike sei nur eine Erfindung (nachdem die Formensprache der Renaissance dieser so ähnlich sei).

Nicht vorab für dumm hinstellen, sondern sich fragen, ob Daten nicht auch für eine veränderte Interpretation taugen können, ob da nicht etwa jemand nicht hat begreifen können, daß die Entwicklung des Menschen nicht stetig aufwärts geht, sondern mitunter auch mal absinkt. Der Autor ist vielleicht ein unverbesserlicher Idealist... Sehr glücklich

Unser Freund hjp hat auf seiner HP auch berechnet, daß die Erde vor ein paar zehntausend Jahren ein Neutronenstern gewesen sein müsse, wenn man den Grad betrachte, wie das Erdmagnetfeld innerhalb der Zeit, seit es gemessen wird, abgenommen habe. Eine klassische Fehlinterpretation auf Basis unzureichender oder falsch verwerteter Informationen. Denn es ist geklärt - Geologie Sehr glücklich -, daß das Magnetfeld Schwankungen unterworfen ist, mal seine Intensität abnimmt und mal zunimmt, sogar ziemlich regelmäßig.
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Beitrag(#37146) Verfasst am: 07.10.2003, 00:50    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Anders gefragt:

Welche politische Absicht könnte dahinterstecken, das Mittelalter zu erfinden, oder vorzugeben, es sei erfunden? Solche Ideen müssen doch von einer Absicht getragen werden? Am Kopf kratzen


Zunaechst gilt: Gibt es einen unbestreitbaren BEWEIS, dasz die Chronologie so eklatant falsch ist? Ein solcher Beweis kann nicht in diversen Zweifeln an Details bestehen, sondern er muss fundamental sein und global gelten.

Die praktische Frage, wer denn wie und warum eine Faelschung veranlasst hat und imstande war, diese auch durchzusetzen, ist bereits eine Argumentation in der Logik der Zeitensprung-Praemisse.
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Beitrag(#37149) Verfasst am: 07.10.2003, 00:53    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Anders gefragt:

Welche politische Absicht könnte dahinterstecken, das Mittelalter zu erfinden, oder vorzugeben, es sei erfunden? Solche Ideen müssen doch von einer Absicht getragen werden? Am Kopf kratzen


Zunaechst gilt: Gibt es einen unbestreitbaren BEWEIS, dasz die Chronologie so eklatant falsch ist? Ein solcher Beweis kann nicht in diversen Zweifeln an Details bestehen, sondern er muss fundamental sein und global gelten.

Die praktische Frage, wer denn wie und warum eine Faelschung veranlasst hat und imstande war, diese auch durchzusetzen, ist bereits eine Argumentation in der Logik der Zeitensprung-Praemisse.


Nein, keine Sorge... natürlich halte ich das für Schwachsinn... aber jedes vorsätzlich in die Welt gesetzte Gerücht hat einen Ursprung und ein Ziel - nur erschließt sich mir das hier nicht... Mit den Augen rollen

Jede andere Verschwörungstheorie kann man entlarven... aber hier steige ich einfach nicht dahinter, was denn eigentlich die verdammte Absicht sein könnte, so einen hirnverbrannten Müll in die Welt zu setzen... darum geht es mir.

Die "Protokolle der Weisen von Zion" waren z.B. antisemitisch, die Theorien über Beteiligung der CIA oder so am 11.9. antiamerikanisch, die angeblichen Untaten der Freimaurer sind katholizistische Haßpropaganda...

Aber hier... hier finde ich keine möglichen Begünstigten... Frage
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Sermon
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Beitrag(#37162) Verfasst am: 07.10.2003, 01:08    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Aber hier... hier finde ich keine möglichen Begünstigten... Frage


Verschwoerungstheorien leben nicht davon, dasz sie jemand instrumentell erfindet, sondern dasz sie dem Beduerfnis des Menschen entgegenkommen, die EIGENTLICHE Sicht der Dinge zu erschauen. Desto unuebersichtlicher die Welt wird, desto groeszer der Fuelle an Informationen und desto artifizieller die Inszenierung von Politik, desto mehr waechst das Beduerfnis, hinter den Zauber zu schauen, zu entlarven. Besonders befriedigend ist dabei die Vorstellung, exclusiv ueber die wahren Hintergruende Bescheid zu wissen.

Im konkreten Fall gab es einen Buchautor namens Velikovsky, der eine katastrophische Geschichtsphilosophie vertreten hat, so, wie andere seiner Zeitgenossen die Hohl-Erde - Theorie oder die "Welteislehre" vertreten haben. Illig bietet eine moderne Variante dessen.
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Nav
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Beitrag(#37166) Verfasst am: 07.10.2003, 01:12    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Aber hier... hier finde ich keine möglichen Begünstigten... Frage


Verschwoerungstheorien leben nicht davon, dasz sie jemand instrumentell erfindet, sondern dasz sie dem Beduerfnis des Menschen entgegenkommen, die EIGENTLICHE Sicht der Dinge zu erschauen. Desto unuebersichtlicher die Welt wird, desto groeszer der Fuelle an Informationen und desto artifizieller die Inszenierung von Politik, desto mehr waechst das Beduerfnis, hinter den Zauber zu schauen, zu entlarven. Besonders befriedigend ist dabei die Vorstellung, exclusiv ueber die wahren Hintergruende Bescheid zu wissen.

Im konkreten Fall gab es einen Buchautor namens Velikovsky, der eine katastrophische Geschichtsphilosophie vertreten hat, so, wie andere seiner Zeitgenossen die Hohl-Erde - Theorie oder die "Welteislehre" vertreten haben. Illig bietet eine moderne Variante dessen.


Also in dem Fall eine reine Spinnerei, um sich gut zu fühlen. Naja, wenn die das brauchen, und solange sie keinem anderen damit Schaden zufügen (eher das Gegenteil ist der Fall, weil es ja doch recht amüsant zu lesen ist, wie dumm manche Leute sind), solls mir Recht sein. zwinkern
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Woici
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Beitrag(#37186) Verfasst am: 07.10.2003, 02:10    Titel: Antworten mit Zitat

Nav hat folgendes geschrieben:
Sermon hat folgendes geschrieben:
Nav hat folgendes geschrieben:
Anders gefragt:

Welche politische Absicht könnte dahinterstecken, das Mittelalter zu erfinden, oder vorzugeben, es sei erfunden? Solche Ideen müssen doch von einer Absicht getragen werden? Am Kopf kratzen


Zunaechst gilt: Gibt es einen unbestreitbaren BEWEIS, dasz die Chronologie so eklatant falsch ist? Ein solcher Beweis kann nicht in diversen Zweifeln an Details bestehen, sondern er muss fundamental sein und global gelten.

Die praktische Frage, wer denn wie und warum eine Faelschung veranlasst hat und imstande war, diese auch durchzusetzen, ist bereits eine Argumentation in der Logik der Zeitensprung-Praemisse.


Nein, keine Sorge... natürlich halte ich das für Schwachsinn... aber jedes vorsätzlich in die Welt gesetzte Gerücht hat einen Ursprung und ein Ziel - nur erschließt sich mir das hier nicht... Mit den Augen rollen

Jede andere Verschwörungstheorie kann man entlarven... aber hier steige ich einfach nicht dahinter, was denn eigentlich die verdammte Absicht sein könnte, so einen hirnverbrannten Müll in die Welt zu setzen... darum geht es mir.

Die "Protokolle der Weisen von Zion" waren z.B. antisemitisch, die Theorien über Beteiligung der CIA oder so am 11.9. antiamerikanisch, die angeblichen Untaten der Freimaurer sind katholizistische Haßpropaganda...

Aber hier... hier finde ich keine möglichen Begünstigten... Frage


Ich habe mal einen Fernsehbericht über diese Theorie gesehen und die Verfechter gingen davon aus, daß Karl der Große (?) als Kaiser das neue Jahrtausend einläuten wollte und er deswegen den "Zeitsprung" befahl.
Aber es kamen klipp und klar auch Fakten auf den Tisch, die diese Theorie ziemlich eindeutig widerlegt haben... der gravierendste Fakt war die Jahresdatierung aufgrund der Baumringe...
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ric
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Beitrag(#37223) Verfasst am: 07.10.2003, 09:37    Titel: Antworten mit Zitat

Gegen die "fehlenden" 200 Jahre sprechen die astronomischen Aufzeichnungen verschiedener Kulturen, Chinesen, Araber, und auch Europäer. Smilie

200 fehlende Jahre würden sofort auffallen.
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narziss
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Beitrag(#37238) Verfasst am: 07.10.2003, 10:24    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:

Unser Freund hjp hat auf seiner HP auch berechnet, daß die Erde vor ein paar zehntausend Jahren ein Neutronenstern gewesen sein müsse, wenn man den Grad betrachte, wie das Erdmagnetfeld innerhalb der Zeit, seit es gemessen wird, abgenommen habe. Eine klassische Fehlinterpretation auf Basis unzureichender oder falsch verwerteter Informationen. Denn es ist geklärt - Geologie Sehr glücklich -, daß das Magnetfeld Schwankungen unterworfen ist, mal seine Intensität abnimmt und mal zunimmt, sogar ziemlich regelmäßig.


Lustigerweise kritisiert er auch, dass die radiocarbonmethode exponentiell und damit sehr ungenau ist. Aber er hat kein Problem damit, exponentiell fürs Erdmagnetfeld zu argumentieren. Sehr glücklich
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Sermon
panta rhei



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Beitrag(#37264) Verfasst am: 07.10.2003, 11:47    Titel: Antworten mit Zitat

ric hat folgendes geschrieben:
Gegen die "fehlenden" 200 Jahre sprechen die astronomischen Aufzeichnungen verschiedener Kulturen, Chinesen, Araber, und auch Europäer. Smilie

200 fehlende Jahre würden sofort auffallen.


297 Jahre sollen zuviel sein! Illig behauptet, die Geschichte zwischen 614 und 911 hat nicht stattgefunden, ist also erfunden.

In der Tat ist keine Herrschaft nachweisbar, welche imstande gewesen waere eine derart gravierende Faelschung im Mittelalter global - in Europa, in muslimischen Regionen und in China durchzusetzen.

Dreh- und Angelpunkt ist jedoch die naturwissenschaftliche (Astronomie -> Chronologie/Kalender, Baumringe usw.) Nachweisbarkeit einer Faelschung.
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Heike N.
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Beitrag(#37272) Verfasst am: 07.10.2003, 11:55    Titel: Antworten mit Zitat

Woici hat folgendes geschrieben:
Ich habe mal einen Fernsehbericht über diese Theorie gesehen und die Verfechter gingen davon aus, daß Karl der Große (?) als Kaiser das neue Jahrtausend einläuten wollte und er deswegen den "Zeitsprung" befahl.


Und ich habe mal eine Abhandlung darüber gelesen, dass Karl der Große selber eine Erfindung gewesen sein soll. Verwundert

Aber meine allerliebste historische Versschwörungstherorie ist, dass Jesus sich mit Maria Magdalena abgesetzt haben und das Geschlecht der Merowinger gegründet haben soll. Zustimmung
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Beitrag(#37279) Verfasst am: 07.10.2003, 12:19    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
Ich habe mal einen Fernsehbericht über diese Theorie gesehen und die Verfechter gingen davon aus, daß Karl der Große (?) als Kaiser das neue Jahrtausend einläuten wollte und er deswegen den "Zeitsprung" befahl.


Und ich habe mal eine Abhandlung darüber gelesen, dass Karl der Große selber eine Erfindung gewesen sein soll. Verwundert

Aber meine allerliebste historische Versschwörungstherorie ist, dass Jesus sich mit Maria Magdalena abgesetzt haben und das Geschlecht der Merowinger gegründet haben soll. Zustimmung


Das ist doch keine Verschwoerungstheorie, sondern eine Legitimationslegende. Wenn man allerdings bedenkt, dasz das "reine Koenigsblut" nur durch die Versippung mit Koenigskindern gewahrt werden konnte und Juden seinerzeit gesellschaftliche Parias waren, dann hat die Behauptung schon ihre Merkwuerdigkeiten.
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Beitrag(#37282) Verfasst am: 07.10.2003, 12:25    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Heike N. hat folgendes geschrieben:
Woici hat folgendes geschrieben:
Ich habe mal einen Fernsehbericht über diese Theorie gesehen und die Verfechter gingen davon aus, daß Karl der Große (?) als Kaiser das neue Jahrtausend einläuten wollte und er deswegen den "Zeitsprung" befahl.


Und ich habe mal eine Abhandlung darüber gelesen, dass Karl der Große selber eine Erfindung gewesen sein soll. Verwundert

Aber meine allerliebste historische Versschwörungstherorie ist, dass Jesus sich mit Maria Magdalena abgesetzt haben und das Geschlecht der Merowinger gegründet haben soll. Zustimmung


Das ist doch keine Verschwoerungstheorie, sondern eine Legitimationslegende. Wenn man allerdings bedenkt, dasz das "reine Koenigsblut" nur durch die Versippung mit Koenigskindern gewahrt werden konnte und Juden seinerzeit gesellschaftliche Parias waren, dann hat die Behauptung schon ihre Merkwuerdigkeiten.


Naja, viel seltsamer als die Behauptung, die Evolution habe zwar stattgefunden, der Mensch wurde jedoch erschaffen, ist diese komische Sicht der Dinge auch wieder nicht... und vor allem wird sich derartiger Müll wohl nie durchsetzen.

Es ist aber gut, daß man so etwas (so wie von Dir gerade geschehen!) gleich mit Argumenten entkräften kann, damit das bißchen Restgefahr auch noch gebannt wird.
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Heike N.
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Beitrag(#37286) Verfasst am: 07.10.2003, 12:34    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
Das ist doch keine Verschwoerungstheorie, sondern eine Legitimationslegende.


Gegen die Römer schon. Auf den Arm nehmen

Zitat:
Wenn man allerdings bedenkt, dasz das "reine Koenigsblut" nur durch die Versippung mit Koenigskindern gewahrt werden konnte und Juden seinerzeit gesellschaftliche Parias waren, dann hat die Behauptung schon ihre Merkwuerdigkeiten.


So ganz steige ich da auch nicht hinter. Scheint mir mehr als spinnert zu sein.

http://www.seiler-florian.ch/Interessen/Spezialgebiete/Rennes-le-Chateau/body_rennes-le-chateau.html
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nocquae
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Beitrag(#37298) Verfasst am: 07.10.2003, 13:08    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
http://www.seiler-florian.ch/Interessen/Spezialgebiete/Rennes-le-Chateau/body_rennes-le-chateau.html

*indiehändeklatscht* fein! da sind sie wieder alle beeinander: die templer, der heilige gral, rennes-le-chateau, geheimbotschaften, die es zu entschlüsseln gilt ... ich liebe es.

Umberto Eco hat folgendes geschrieben:
"Wenn einer anfängt, von den Templern zu reden, ist es meistens ein Irrer. [...] Den Irren erkennt man an der Freiheit, die er sich gegenüber der Beweispflicht nimmt, an der Bereitschaft, überall Erleuchtungen zu finden. Und es mag Ihnen komisch vorkommen, aber der Irre zieht früher oder später immer die Templer aus dem Hut."
"Immer?"
"Es gibt auch Irre ohne Templer, aber die mit Templern sind die gefährlichsten. Man erkennt sie nicht gleich, es scheint erst, als redeten sie völlig normal, dann aber, plötzlich ..."

Gröhl...
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-- Kurt Tucholsky
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Beitrag(#38164) Verfasst am: 09.10.2003, 00:32    Titel: Antworten mit Zitat

Weiterhin kommen die Kreationisten von http://www.creationevidence.org (oder .com?) zu dem Schluß, daß Evolution zwar Nonsens sei, aber darauf angesprochen, daß es ganz unmöglich ist, Exemplare jeder heute lebenden Tierart in Noahs Arche zu packen, sagt der Beantwortende freimütig, daß die Arten, die damals mitkamen, mit jenen, die heute leben, nicht identisch sein müßten. Entstanden seien sie - wohlgemerkt - nicht durch Evolution, sondern durch Mutationen von deren DNA... Pillepalle

Besonders interessant ist auch der Reader für die "Youth Creation Conference", den es auf der Seite zum Runterladen gibt: Der Mond ist innen kalt, der Mond ist innen warm. Die Sache mit dem Magnetfeld, die hjp erwähnte. Das Vermeinen, daß es ja gar keine Quelle für Kometen gäbe, die nach 10000 Jahren noch immer Material liefern könne, belegt aus Büchern, die zwischen 1960 und 1970 herauskamen. (War da eigentlich die sog. Oort'sche Wolke schon bekannt?) 8000 Jahre, 10000 Jahre, 12000 Jahre alte Erde. (Keine nw. Theorie zur Entstehung der Erde weicht von allen anderen um 50% ab, Gratulation.) Erst erodieren die Kontinente so schnell, daß sie nicht älter als ein paar Millionen Jahre sein könnten. Und dann beklagt man sich, daß auf der Erdoberfläche so wenig Sedimente liegen. Et cetera. Smilie
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riverstyx
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Anmeldungsdatum: 06.10.2003
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Beitrag(#39910) Verfasst am: 13.10.2003, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

Also Leute, was ich bis jetzt hier so gelesen habe, kann nicht restlos überzeugen.


Kernige Atheisten und Evolutionisten wollt ihr sein, oder doch nur wundergläubige Kreationisten, die für möglich halten, meisterliches Traditionskönnen und kühne Wölbungstechniken seien um 800 n. Chr. per göttlichem Willensakt vom Himmel gefallen?

Der Baubefund stellt die angebliche Bauzeit von 1792 - 1799 als Anachronismus infrage.
Sämtliche Bauwerke der Romanik Europas sind eingebettet in ein sehr deutlich nachweisbares Entwicklungsgeschehen, welches für den Fachkundigen ein 150 Jahre währendes folgerichtiges Fortschreiten von einem Entwicklungsschritt zum nächsten beschreibt, welches schwierig genug und von etlichen Rückschlägen begleitet war.
Wozu eigentlich, wenn schon alles erfunden war?

Wo also bitteschön sind die eine stringente Evolutionslinie aufzeigenden Vorgängerbauten der als Krönung romanischer Baukunst End- und Höhepunkt einer Entwicklung zu verstehenden Aachener Pfalzkapelle, im romanischen Stil, der erst rund 150 Jahre nach deren vorgeblicher Vollendung erfunden wurde?
Mithin, wie man ihresgleichen erst 300 Jahre später findet?


Laßt euch hierzu mal ein paar wirklich <i>rationale</i> Erklärungen einfallen und bitte keine verschwörungstheoretischen Unkenrufe oder Verschubladungen.
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Shadaik
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Beitrag(#39913) Verfasst am: 13.10.2003, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

Die Evolutionstheorie ist nicht für Kunstgeschichte zuständig.

PS: Ist obiger Text ernst gemeint oder Satire?
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Alzi
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Anmeldungsdatum: 22.07.2003
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Wohnort: Oberfranken

Beitrag(#39920) Verfasst am: 13.10.2003, 18:41    Titel: Antworten mit Zitat

riverstyx hat folgendes geschrieben:
Wo also bitteschön sind die eine stringente Evolutionslinie aufzeigenden Vorgängerbauten der als Krönung romanischer Baukunst End- und Höhepunkt einer Entwicklung zu verstehenden Aachener Pfalzkapelle, im romanischen Stil, der erst rund 150 Jahre nach deren vorgeblicher Vollendung erfunden wurde?


Was bezeichnest Du als "stringente Evolutionslinie" - wie erkennt man sie?
Etwa die ständige Weiterentwicklung der Malerei von Dürer bis Picasso?

Oder die stringente Entwicklung der ausgefeilten astronomischen Beobachtung der Babylonier und der Erdradienberechnung der alten Griechen zur mittelalterlichen Scheibenwelt?

Oder die Kunst des Münzenschlagens, die vor 2000 Jahren im Detailreichtum und der Feinheit ihren Höhepunkt erreichte - bis nach bereits 200 Jahren römischer Christenherrschaft die Münzen einer unförmigen Masse mit Strichmännchen glichen?

Gab es bei den Muselmanen etwa keinen Gewölbebau?
Oder bei den Indern - bei den Chinesen - Persern?
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Beitrag(#40099) Verfasst am: 14.10.2003, 00:43    Titel: Antworten mit Zitat

@riverstyx:

Alzi hat folgendes geschrieben:
Gab es bei den Muselmanen etwa keinen Gewölbebau?
Oder bei den Indern - bei den Chinesen - Persern?


Wie würden z.B. das Pantheon oder die Hagia Sophia in eine "Evolution . Reale Evolutionsprozesse sind dann wohl eher als "aufwärts gerichtete Waschbretter" denkbar, also daß es auch Rückschläge gibt. (Eine Erklärung, daß etwa König/Kaiser Karl byzantinische Architekten hatte, und die in Zeiten, die für die Entstehung romanischer und gotischer Dome relevant sind, wegen ihres "Abfalls vom Glauben" in Ungnade waren, oder nicht bezahlt werden konnten - oder so - wäre vermutlich wahrscheinlicher. Was nicht heißt, daß man, so ernsthafte Erkenntnisse vorliegen, daß die uns vorliegende Chronologie nicht stimmt, diese nicht ändern würde. Man ist sich z.B. bei den Lebensdaten der ägyptischen Könige ja auch uneins, so daß wir um den eigentlichen Beginn der Geschichte Ägyptens vielleicht bis zu einem Jahrhundert Schwankungsbreite zwischen den einzelnen Theorien haben.)

Höhlenmalereien einer bestimmten Kulturstufe zeichnen sich etwa bereits durch Benutzung der Perspektive aus, während nur wenige Jahrhunderte jüngere Bilder diese wieder verlieren. Im Griechenland der Bronzezeit gibt es bereits eine hochentwickelte Kultur, die aber um 1200 vdZ in eine sogenannte "dunkle Zeit" übergeht. 400 Jahre später, als wir wieder Überlieferungen finden, tauchen aber schon die Dichtungen Homers oder Hesiods auf. Die Antike (etwa zwischen 500 vdZ und 300 ndZ) ist eine Epoche imperialer Grausamkeit, "Demokratien" und "Republiken" zerfallen zugunsten mehr oder weniger totalitärer Strukturen. Sie ist aber auch eine Epoche der Gelehrsamkeit und Anfang einer wissenschaftlichen Erforschung der Welt. Mit dem Erstarken des Christentums zusammen fällt der Untergang dieser Gelehrsamkeit, antikes Wissen und Denken ist uns nur zu geringen Teilen überliefert. Während zuvor nach einer Erklärung der Natur aus der Natur gesucht wurde, ist jetzt der Begriff der "Erkenntnis" ein anderer, der sich wie kein anderer hochtrabend inszeniert: Geister- und Hexenglaube, Erkenntnis über die Natur aus der Schrift und den Kirchenvätern, ohne Begutachtung der tatsächlichen Verhältnisse nach Aktenlage. "Fliegen haben vier Beine." (Hihi. Sehr glücklich - Der ist aber von Aristoteles kolportiert.) Die menschliche und so auch die Entwicklung dessen, was von Menschen geschaffen wird, ist also leider nicht linear aufwärts.

Nun könnten ja tatsächlich 300 Jahre in unserer Chronologie fehlen (das Mittelalter ist bekannt für seine klösterlichen Fälscherstuben, in denen man Dokumente fälschte, was das Zeug hielt, um etwa Besitzansprüche durchzusetzen). Dann müßten sie aber auch in den Chronologien aller anderen Völker fehlen: Wenn wir zum Beispiel die Chroniken des alten China begutachten, das zu der Zeit die Epoche der Bücherverbrennungen schon überwunden hatte, so fallen insbesondere im zweiten Jahrhundert etwa Handelskontakte des Reiches mit einem Volk aus dem Westen auf, das von einem König namens "Antun" regiert würde, was sich z.B. als der römische Kaiser Antoninus Pius deuten ließe. Illig selbst führte in einem vor ein paar Jahren geführten Interview selbst etwa die Begegnung der arabischen und der chinesischen Welt an und nannte dafür ein Datum, das sich wiederum in Beziehung setzen läßt zum arabisch-christlichen Konflikt etwa in Spanien, womit wir auch relativ schnell zu Karl dem Großen kommen. Usw.
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Beitrag(#40123) Verfasst am: 14.10.2003, 03:27    Titel: Antworten mit Zitat

Außerdem legt die Wissenschaft der Datierung anhand von Baumringen nahe, daß keine Jahrhunderte fehlen.
Die Dentrochronologie ist durchaus in Einklang mit der herkömmlichen Geschichtsschreibung.

Und es gibt Berichte über beobachtete Sonnen- und Mondfinsternisse, die sich leicht berechnen und nachprüfen lassen.


Also keine Chance für gefakte Jahrhunderte - das Mittelalter war tatsächlich so finster - dank Christenpower ...


http://www.dendro.de/Dendro.htm





Btw: und Julius Caesar war auch nicht der Christos (König) der Chresti (griechisch: die Guten, die Besseren), obwohl - vielleicht, da sich viele Christenlegenden und Symbole aus dem Mithraskult herleiten und die Verehrung von Mithras in den römischen Legionen weit verbreitet war ...
... schließlich war Julius Caesar der Oberbefehlshaber aller Legionen und konnte eventuell Mithrasstatus annehmen ... Cool
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riverstyx
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Beitrag(#47891) Verfasst am: 02.11.2003, 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

@critic,

Das Pantheon oder die Hagia Sophia können nicht als Vorgängerbauten gelten, da in der Romanik eine andere Technologie entwickelt wurde, die Gewölbe wurden mit schweren Steinschindeln gedeckt.
In der Naturwissenschaft bzw. Technikgeschichte sind Technologieentwicklungsschritte und insbesondere in Europa teilweise bis aufs Jahr genau dokumentiert.

Wenn ich z.B. behaupte, ich arbeite mit einem 33GHz-System, welches eine kleine Firma bei mir um die Ecke entwickelt hat, dann glaubst du mir nicht, obwohl ich damit eine zukünftige Technologieentwicklung von gerade mal schätzungsweise ~ 10 - 15 Jahren antizipiere.

Ich will mal ein Beispiel dafür geben, wie man, im konkreten Fall biblische, <i>Anachronismen</i> archäologisch nachweisen kann:
Es datieren die legendären Bauten der Salomo zugeschriebenen umfangreichen Bautätigkeiten nicht aus dem 10. Jh. v.Chr., als Jerusalem noch ein Bergdorf war.
In dieser archäologischen Schicht fehlen jegliche Anzeichen einer monumentalen Architektur, man fand nicht einmal Tonscherben. Der Tempel und die Paläste und Tor- und Befestigungsanlagen der Städte Megiddo, Geser und Hazor, die in der Bibel Salomo und seinem Nachfolger Rehabeam zugeschrieben werden, stammen aus 150 - 200 Jahre späteren archäologischen Schichten.
Der von Syrien übernommene und wie in der Bibel beschriebene monumentale <b><i>bit-hilani</i> Architekturtypus</b> taucht in der Vormacht Syrien zum erstenmal im frühen 9. Jh. v.Chr. auf, <b>es gab ihn zu Salomos Zeit noch gar nicht.</b> Für die Zeit Davids sind rund 20 kleine Ortschaften archäologisch nachgewiesen und die seßhafte Bevölkerung wird auf ein paar tausend geschätzt, zur Zeit Salomos dürften es unwesentlich mehr gewesen sein.

<u>Das beweist für die Wissenschaft eindeutig,</u> daß die salomonischen Großbauten Hirngespinste sind und kann als sehr schöner direkter Vergleich zur Aachener Pfalzkapelle gelten, die in baumeisterlicher Vollendung unter <b>150-jähriger Vorwegnahme des romanischen Stils</b> und Überspringung einer weiteren 150-jährigen Entwicklung der erforderlichen architektonischen Technologie der Romanik als wundersame Singularität in Raum und Zeit und in keinem Bezug zu einer bautechnischen Entwicklungsreihe steht.
Anschließend war das vorhandene bautechnische Wissen auf ebenso unerklärliche Weise wieder verlorengegengen, wie es für allein diesen Bau innerhalb von 8 Jahren! Bauzeit erstand und das ist Käse, denn <u>eine 150-jährige Entwicklung der Romanik in Europa ist minutiös genauestens dokumentiert,</u> in der es selbstverständlich auch Rückschläge gab, doch in der die erforderliche Technologie sukzessiv erworben wurde und bezogen auf welche die Aachener Pfalzkapelle ein krönender Höhepunkt sein könnte.
Das Datum 800 n.Chr. ist ein ebenso absurder wie evidenter <i>Anachronismus.</i>
Auch die Infrastruktur zu jener Zeit gab eine solche Leistung einfach nicht her, d.h. bei dieser Annahme stimmt auch garnichts.

Auf vergleichbare Schwierigkeiten würde man stoßen, wollte man den wissenschaftlichen Beweis erbringen, daß das Empire State Building von George Washington errichtet worden ist. 150 Jahre vorher, im 18.Jh. gab es die erforderliche Technologie einfach noch nicht und dieser jugendstilähnliche Architekturtypus war noch nicht erfunden.


Warum also des Kaisers offenbare Blöße als neue Kleider abkaufen?

Dabei sind, wie du auch erwähnst, Fälschungen in der Geschichte garkeine so große Seltenheit, seitens der katholischen Kirche gang und gäbe, etwa bei der sogenannten "Konstantinischen Schenkung" mit der sie ihre Vorherrschaft und Machstellung für Jahrhunderte begründete.
Sämtliche Dokumente waren gefälscht.

Natürlich handelt es sich bei Aachens Pfalzkapelle um ein deutsches Heiligtum, eine Ikone des europäischen Mittelalters, ohne die königlich-kaiserliche Krönungskirche fränkischer Herrscher ist schließlich kein fränkischer Staat zu machen.

<i>Kann also nicht sein, was nicht sein darf?</i>

Sehr offensichtlich.
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Beitrag(#47949) Verfasst am: 03.11.2003, 10:22    Titel: Antworten mit Zitat

riverstyx hat folgendes geschrieben:
<i>Kann also nicht sein, was nicht sein darf?</i>

Sehr offensichtlich.
Und weil es so ist, saugen wir uns was aus den Fingern.
Macht auch viel mehr Spaß, vor allem läßt sich schön eine Verschwörungstheorie basteln. Showdance
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Beitrag(#48372) Verfasst am: 04.11.2003, 00:53    Titel: Antworten mit Zitat

Nun ja, Architekturgeschichte ist nicht gerade mein Spezialgebiet.

Aber zumindest hatte ich mich für eine lückenlose Chronologie eingesetzt, weil ja gerade Momente, die eine derartig tiefgreifende Änderung daran rechtfertigen würden, nicht zwingend sind. (Das auch auf das Risiko hin, daß ich jetzt "orthodox" klinge.)

In diese dreihundert Jahre (614-911) fällt z.B. gerade die Hauptphase der Aktivitäten der Normannen auf internationaler Ebene, die durchaus historisch greifbare Spuren hinterlassen haben. (Sie gründen etwa das erste "Rußland", tauchen im Mittelmeer auf.) Die Chronologien der arabischen und der chinesischen Reiche sind ebenfalls recht lückenlos. (Insbesondere fällt ja die arabische Eroberung Nordafrikas, Spaniens und weiter Teile Vorder- und Mittelasiens nicht so einfach vom Himmel.) Und so weiter.

Diese Momente machen die Logik, daß der Zerfall integrierter Ordnung im nördlichen Europa am Anfang des siebten und am Anfang des zehnten Jahrhunderts in Wahrheit einer sei, relativ zunichte. Geschichte ist nicht bloß ein "Auf", sondern oft auch ein "Ab". Gerade eben haben wir das erlebt (erlebe ich gerade ein deja-vu)?
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Beitrag(#49167) Verfasst am: 05.11.2003, 23:16    Titel: Antworten mit Zitat

@critic, "déjà vue", warum auch nicht Sehr glücklich
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Beitrag(#49168) Verfasst am: 05.11.2003, 23:17    Titel: Antworten mit Zitat

Vielen Dank @allerseits für die Beteiligung an der Diskussion,

bis auf einige löbliche Ansätze und humorige Polemiken erfolgten Gegenargumentationen auf einer Ebene, welche ich in meinen Ausführungen eigentlich garnicht thematisiert habe,
und diese gehen <i>in Richtung möglicher Konsequenzen,</i> welche eine offizielle akademische Anerkennung der Tatsachen implizieren könnte, wie eine Umdatierung der Bauzeit, oder schlimmer noch, von Geschichte, mithin der Frage dessen, <i><b>was nicht sein darf.</b></i>


<i><u>Wenn diese unangenehmen Konsequenzen nicht wären, wäre der Fall klar: Ein Bauwerk im romanischen Stil gehört in die Romanik einsortiert.</u></i>
Und eines, bei dem die zuständige Dombauhütte und ihr Baumeister sämtliche Register romanischer Baukunst gezogen haben, das das ganze Repertoire an romanischen Wölbungstechniken, Steinschnitt, Ankertechnik, Mauerauflösung, Strebesystem, Vertikalität aufweist und dessen Wandgliederung oder gebundenes System, Turmbau und Westwerk, Säulengitter und Bronzeguß und nicht zuletzt die Formprinzipien der Doppelkapelle und des Oktogon einen Höhepunkt der Romanik darstellen, <i><u>gehört in die Endphase der Entwicklung dieser Epoche.</u></i>


Ansonsten gerinnt es zu der architekturhistorischen Singularität ohne Bezug zu Raum und Zeit, welche auch noch dummerweise rein zufällig in dem sich 150 Jahre später herausbildenden Stil der Romanik uns alle in wundergläubiges Staunen versetzt.

Die gepostete reine bautechnologische architekturgeschichtliche Faktenlage erörtert nur die Frage dessen, <i><b>was nicht sein kann.</b></i>
und da ich auch keinerlei sonstige Mutmaßungen mitliefere, ist der Begriff 'Verschwörungstheorie' vermutlich nicht auf die von mir dargelegte Argumentation gemünzt, in der Hinsicht würde ich den Fokus nämlich viel eher bspw. auf die Fälscherorganisation katholische Kirche, welche jahrtausendelange Erfahrung in Sachen Verschwörungen vorweisen kann, legen und genau hier ließe sich eventuell auf der Suche nach motivationalen Ursachen oder ursächlichen Motivationen fündig werden.

Nicht mein Thema, obige <i>Anachronismusargumentation</i> bezüglich dieses einen Bauwerks konnte aufgrund angesprochener taktischer Ausweichmanöver bislang nicht entkräftet werden. Darf ich das daher als <u>negative Bestätigung</u> werten? Selbstverständlich.
Aus Gründen objektivierenden Abwägens des Für und Wider und um Vorbehaltlosigkeit und damit kritisch rationales Denkvermögen unter Beweis zu stellen, wären aus meiner Sicht auch ein paar Proargumente zu erwarten gewesen, von kritischen Freigeistern, die sich auch sonst keinen <b>'X'</b>tengott für ein <b>'U'</b>nsinn vormachen lassen<b>.</b>

Nochmal: Hochgestochenes bautechnologisches Wissen, welches die Romanik in einer 150 Jahre währenden Entwicklungszeit mühsam erwerben mußte, aber für allein diesen Bau innerhalb von 8 Jahren! Bauzeit entstand, um alsbald auf ebenso unerklärliche Weise wieder verlorenzugehen, ist sehr augenfällig irrealer Käse.
Oder eine Glaubensfrage?
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