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Paradigma als Kampfbegriff der Pseudowissenschaft?

 
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ultramontanist
registrierter User



Anmeldungsdatum: 14.11.2005
Beiträge: 278

Beitrag(#372833) Verfasst am: 15.11.2005, 10:14    Titel: Paradigma als Kampfbegriff der Pseudowissenschaft? Antworten mit Zitat

Beispiel christlicher Kreationismus
http://www.wort-und-wissen.de/ benutzt das Wort Schöpfungsparadigma. In diesem Paradigma sind die religiösen Vorstellungen von W+W enthalten, daraus werden Theorien abgeleitet, die dann streng wissenschaftlich geprüft und mit denen naturalistisch geforscht werden soll.
Laut Kuhn, der Paradigma in der Wissenschaftstheorie populär machte,
(siehe auch http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Kuhn#Wissenschaftliche_Paradigmen )
darf Weltanschauliches durchaus im Paradigma vorkommen. Trotzdem missbraucht W+W imho den Paradigmabegriff.

Darf man jede religiöse Vorstellung und Weltentstehungsmythos mit einigen testbaren Hypothesen und Forschungsfragen anreichert als „wissenschaftliches Paradigma“ verkaufen ?

Die Gleichberechtigung dieser synthetischen „Paradigmen“ mit anerkannter Naturwissenschaft fordern?

Ich beantworte beide Fragen mit nein.
Paradigmenwechsel findet statt wenn Wissenschaftler im herrschenden Paradigma zu viele Anomalien finden, und hoffen im neuen Paradigma besser forschen zu können, nicht wenn Glaubensgemeinschaften das fordern.

Selbst wenn Paradigmen nicht ganz von Weltanschauung frei sein können, sind nicht naturalistischere vorzuziehen?
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#372840) Verfasst am: 15.11.2005, 10:55    Titel: Re: Paradigma als Kampfbegriff der Pseudowissenschaft? Antworten mit Zitat

ultramontanist hat folgendes geschrieben:
Darf man jede religiöse Vorstellung und Weltentstehungsmythos mit einigen testbaren Hypothesen und Forschungsfragen anreichert als „wissenschaftliches Paradigma“ verkaufen ?


http://de.wikipedia.org/wiki/Paradigma#Das_wissenschaftliche_Paradigma hat folgendes geschrieben:
[Kuhn] definiert ein wissenschaftliches Paradigma als:

* was beobachtet und überprüft wird,
* die Art der Fragen, welche in Bezug auf ein Thema gestellt werden und die geprüft werden sollen,
* wie diese Fragen gestellt werden sollen,
* wie die Ergebnisse der wissenschaftlichen Untersuchung interpretiert werden sollen.

Kuhn meint mit Paradigma also ein vorherrschendes Denkmuster in einer bestimmten Zeit. Im Mittelalter war z.B. das Paradigma anerkannt, daß die Welt eine Scheibe sei. Diese Denkmuster spiegeln einen gewissen allgemein anerkannten Konsens über Annahmen und Vorstellungen wieder, die es ermöglichen, für eine Vielzahl von Fragestellungen Lösungen zu bieten. In der Wissenschaft bedient man sich in diesem Zusammenhang auch oft Modellvostellungen, anhand derer man Phänomene zu erklären versucht.


Demanch kann es also auch in der Wissenschaft religiös motivierte Paradigmen geben. Nur wären die halt selber in keinster Weise wissenschaftlich.

Zitat:
Die Gleichberechtigung dieser synthetischen „Paradigmen“ mit anerkannter Naturwissenschaft fordern?


Fordern kann man sehr viel. Daß es natürlich nicht immersinnvoll ist, ist eine andere Frage.

Dazu passt ganz gut folgender artikel, den ich die Tage gelesen habe:

Charles Pierce hat folgendes geschrieben:
Greetings from Idiot America


Zitat:
And in Dover, Pennsylvania, during one of these many controversies, a pastor named Ray Mummert delivers the line that both ends our tour and, in every real sense, sums it up:

"We've been attacked," he says, "by the intelligent, educated segment of the culture."


Zitat:
Ich beantworte beide Fragen mit nein.
Paradigmenwechsel findet statt wenn Wissenschaftler im herrschenden Paradigma zu viele Anomalien finden, und hoffen im neuen Paradigma besser forschen zu können, nicht wenn Glaubensgemeinschaften das fordern.

Selbst wenn Paradigmen nicht ganz von Weltanschauung frei sein können, sind nicht naturalistischere vorzuziehen?


Klar, aber erklär das mal diesen Dummbeuteln ...

Rasmus.
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