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Interview mit Oskar Lafontaine
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#372731) Verfasst am: 14.11.2005, 23:20    Titel: Interview mit Oskar Lafontaine Antworten mit Zitat

Über seinen Bruch mit Gerhard Schröder, die Verstaatlichung der Produktionsmittel, den Vorwurf des Populismus und den SPD/PDS-Senat in Berlin. Ein Gespräch mit Oskar Lafontaine
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#372897) Verfasst am: 15.11.2005, 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Selten so konform gewesen mit einem Politiker! Daumen hoch!
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hacketaler
Frauen ficken ist was für Schwuchteln!



Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#373085) Verfasst am: 15.11.2005, 16:07    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Selten so konform gewesen mit einem Politiker! Daumen hoch!


naja, bis auf den fernsehfreien tag. das ist wohl wirklich nur utopie Cool
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#373152) Verfasst am: 15.11.2005, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

hacketaler hat folgendes geschrieben:
Malone hat folgendes geschrieben:
Selten so konform gewesen mit einem Politiker! Daumen hoch!


naja, bis auf den fernsehfreien tag. das ist wohl wirklich nur utopie Cool


Da bin ich auch drüber gestolpert. Besser wären deren sieben. Cool
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hacketaler
Frauen ficken ist was für Schwuchteln!



Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#373157) Verfasst am: 15.11.2005, 17:02    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
hacketaler hat folgendes geschrieben:
Malone hat folgendes geschrieben:
Selten so konform gewesen mit einem Politiker! Daumen hoch!


naja, bis auf den fernsehfreien tag. das ist wohl wirklich nur utopie Cool


Da bin ich auch drüber gestolpert. Besser wären deren sieben. Cool


das kommt drauf an.
diesen scheiss den sat1 und rtl mittags über den äther hauen sollte man natürlich verbieten.
aber phoenix, arte, history, ng oder zdf-doku senden inzwischen auch ganztägig.
das prob ist halt, dass zu viele das verblödungsprogramm schauen. (und zumindest ich für manche der erwähnten sender die zusatzgebühren fürs digitale tv zu zahlen habe)
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#373196) Verfasst am: 15.11.2005, 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

bravo
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"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#373212) Verfasst am: 15.11.2005, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

Hmm. Der Kerl macht in diesem Interview wirklich einen besseren Eindruck, als ich gedacht hätte. Vor allem seine Kritik an den unkontrollierten Finanzspekulationen gefällt mir sehr gut.
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Meinungsfreiheit ausnahmslos für alle! Auch für Nazis!
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#373228) Verfasst am: 15.11.2005, 18:42    Titel: Antworten mit Zitat

Bei vielem stimme ich überein.

Das hier ist allerdings kompletter Unfug:
Zitat:
F: Müßte das Privatfernsehen - die größte gesellschaftliche Katastrophe nach 1945 - nicht verstaatlicht werden?

Ich war stets ein Anhänger des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Die Privatisierung hat nur zu Programmverflachung und Brutalisierung geführt. Die Überführung der Privatsender in öffentlich-rechtliche Trägerschaft wäre mein Herzenswunsch. Aber realistisch ist das in absehbarer Zeit nicht. Ein Fortschritt wäre schon eine Regulierung dergestalt, daß der Gesetzgeber fernsehfreie Tage einführt, damit das Familienleben wieder zu seinem Recht kommt. Der völlig überhöhte Fernsehkonsum ist ein klassisches Beispiel für die schädliche Wirkung des Neoliberalismus.

Was soll denn das für ein Dschihad gegen das Fernsehen sein? Staatliche verordnete fernsehfreie Tage? Argh
Die Menschen sehen nun mal gerne fern, auch wenn das möglicherweise durch das Internet abgelöst werden wird. Oskar Lafontaine utopisiert hier an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei.
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#373249) Verfasst am: 15.11.2005, 19:24    Titel: Antworten mit Zitat

Wichtige Bedürfnisse oder schädliche Süchte?

Tatsache ist doch, dass viele Bedürfnisse aufgrund der einfachen Unterhaltungsmöglichkeit durch das Fernsehen zu kurz kommen. Von der einfachen Manipulierbarkeit durch dieses Medium mal abgesehen...
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Dominik
...



Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#373260) Verfasst am: 15.11.2005, 19:41    Titel: Antworten mit Zitat

TV ist wie Autofahren. Es wird Fluch und Segen zugleich und irgendwann gibts Katalysatoren, zu spät für die Flechten, aber rechtzeitig für den Wald...
_________________
"Die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik" Karl Marx (Ebd., MEW 1:378)
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#373261) Verfasst am: 15.11.2005, 19:42    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Bei vielem stimme ich überein.

Das hier ist allerdings kompletter Unfug:
Zitat:
F: Müßte das Privatfernsehen - die größte gesellschaftliche Katastrophe nach 1945 - nicht verstaatlicht werden?

Ich war stets ein Anhänger des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Die Privatisierung hat nur zu Programmverflachung und Brutalisierung geführt. Die Überführung der Privatsender in öffentlich-rechtliche Trägerschaft wäre mein Herzenswunsch. Aber realistisch ist das in absehbarer Zeit nicht. Ein Fortschritt wäre schon eine Regulierung dergestalt, daß der Gesetzgeber fernsehfreie Tage einführt, damit das Familienleben wieder zu seinem Recht kommt. Der völlig überhöhte Fernsehkonsum ist ein klassisches Beispiel für die schädliche Wirkung des Neoliberalismus.

Was soll denn das für ein Dschihad gegen das Fernsehen sein? Staatliche verordnete fernsehfreie Tage? Argh
Die Menschen sehen nun mal gerne fern, auch wenn das möglicherweise durch das Internet abgelöst werden wird. Oskar Lafontaine utopisiert hier an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbei.


In seinem Bestreben, seine "kleinen Leute" zu "erziehen" vergisst Lafontaine die grundlegendsten Freiheiten und tendiert zu einer Kontrolle der Bürger auf Kindergartenniveau. "Fernsehfreie Tage" hatte ich in meiner Kindheit auch, als meine Eltern im TV eine Kindersicherung einführten.
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Dominik
...



Anmeldungsdatum: 16.10.2004
Beiträge: 1341
Wohnort: Deutschland

Beitrag(#373264) Verfasst am: 15.11.2005, 19:46    Titel: Antworten mit Zitat

Typisch. Erst mal alles zerreissen. In diesem Land Politiker sein ist kein sonderlich schönes Leben.
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#373267) Verfasst am: 15.11.2005, 19:49    Titel: Antworten mit Zitat

Dominik hat folgendes geschrieben:
TV ist wie Autofahren. Es wird Fluch und Segen zugleich und irgendwann gibts Katalysatoren, zu spät für die Flechten, aber rechtzeitig für den Wald...

Was war den mit den Flechten?
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Hannibal
Freiheitskämpfer



Anmeldungsdatum: 07.11.2003
Beiträge: 5062
Wohnort: Wien

Beitrag(#373269) Verfasst am: 15.11.2005, 19:51    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Wichtige Bedürfnisse oder schädliche Süchte?

Tatsache ist doch, dass viele Bedürfnisse aufgrund der einfachen Unterhaltungsmöglichkeit durch das Fernsehen zu kurz kommen. Von der einfachen Manipulierbarkeit durch dieses Medium mal abgesehen...


Nach den gleichen Überlegungen, wie denen von Lafontaine müsste man dann aber auch Musik-, PC- und vielleicht auch internetfreie Tage einführen. Ginge man nur noch einen kleinen Schritt weiter, dann könnte man ruhig noch eine allgemeine Ausgangssperre einführen und die Nachtarbeit verbieten, weil es angeblich ungesund und gefährlich ist, sich in der Nacht aufzuhalten oder zu arbeiten. Und Onkel Lafontaine würde in seinem staatlichen Monopolfernsehen ein liebes Gute-Nacht-Lied singen und ab 20:00 müssen alle Bundesbürger ins Bett.

Vielleicht soll zwischen 20:00 und 6:00 einfach der Strom abgeschaltet werden, damit die Erwachsenen wirklich zusammen mit den Kindern schlafen gehen?

Ich frage mich nur, warum soviele Menschen es lieben, andere zu kontrollieren und konrtrolliert zu werden...

Lafontaines Vorschlag mit seinen "fernsehfreien Tagen" gleicht vielen erzkonservativen Forderungen der Katholen. Wenn Lafontaine das mit den "fernsehfreien Tagen" wirklich ernst meint, dann ist er in meinen Augen ein Fundamentalist.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#373321) Verfasst am: 15.11.2005, 20:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hannibal hat folgendes geschrieben:
Malone hat folgendes geschrieben:
Wichtige Bedürfnisse oder schädliche Süchte?

Tatsache ist doch, dass viele Bedürfnisse aufgrund der einfachen Unterhaltungsmöglichkeit durch das Fernsehen zu kurz kommen. Von der einfachen Manipulierbarkeit durch dieses Medium mal abgesehen...


Nach den gleichen Überlegungen, wie denen von Lafontaine müsste man dann aber auch Musik-, PC- und vielleicht auch internetfreie Tage einführen. Ginge man nur noch einen kleinen Schritt weiter, dann könnte man ruhig noch eine allgemeine Ausgangssperre einführen und die Nachtarbeit verbieten, weil es angeblich ungesund und gefährlich ist, sich in der Nacht aufzuhalten oder zu arbeiten. Und Onkel Lafontaine würde in seinem staatlichen Monopolfernsehen ein liebes Gute-Nacht-Lied singen und ab 20:00 müssen alle Bundesbürger ins Bett.

Vielleicht soll zwischen 20:00 und 6:00 einfach der Strom abgeschaltet werden, damit die Erwachsenen wirklich zusammen mit den Kindern schlafen gehen?

Ich frage mich nur, warum soviele Menschen es lieben, andere zu kontrollieren und konrtrolliert zu werden...

Lafontaines Vorschlag mit seinen "fernsehfreien Tagen" gleicht vielen erzkonservativen Forderungen der Katholen. Wenn Lafontaine das mit den "fernsehfreien Tagen" wirklich ernst meint, dann ist er in meinen Augen ein Fundamentalist.


Solchen überspitzten Interpretationen ist die politische Linke in Deutschland ständig ausgesetzt.
Da wird mal, zugegeben etwas provokativ, die Volksverblödung per TV kritisiert, schon steht am nächsten Tag in der Bild: Lofontaine fordert staatliches Monopol-Fernsehen und Ausgangssperre ab 20:00 Uhr Pillepalle
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#373428) Verfasst am: 15.11.2005, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Solchen überspitzten Interpretationen ist die politische Linke in Deutschland ständig ausgesetzt.

Ich bin Linker. Und in meiner Utopie dürfen die Leute fernsehen, wann sie wollen und was sie wollen. Und wo ist da eine überspitzte Interpretation? Lafontaine hat ausdrücklich von einem staatlichen Fernsehverbot gesprochen! Teufel

Im Übrigen ist Oskar Lafontaine einem gängigen bürgerlichen Märchen auf den Leim gegangen, nämlich, dass vor dem Fernseh-Zeitalter die Familien zu Hause saßen, Bücher lasen, musizierten und Brettspiele spielten. In Wahrheit gingen die Männer in die Kneipe und die Kids spielten auf der Gasse Fußball. Der Fernseher wurde als große Errungenschaft angesehen, weil er die Familie allabendlich zusammenführte. Und das ist auch heute noch der Fall.

Stefan hat folgendes geschrieben:
Da wird mal, zugegeben etwas provokativ, die Volksverblödung per TV kritisiert

Die Behauptung TV sei eine Volksverblödung, ist eine typisch abgehobene und elitäre Ansicht. Ich selber habe keinen Fernseher in meiner Wohnung, weil ich keinen brauche. Aber ich kenne ja viele, die aus Prinzip keinen Fernseher haben, um dieser angeblichen Verblödung zu entgehen und sich dadurch noch als etwas besonderes vorkommen.
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hacketaler
Frauen ficken ist was für Schwuchteln!



Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#373437) Verfasst am: 15.11.2005, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:


Stefan hat folgendes geschrieben:
Da wird mal, zugegeben etwas provokativ, die Volksverblödung per TV kritisiert

Die Behauptung TV sei eine Volksverblödung, ist eine typisch abgehobene und elitäre Ansicht. Ich selber habe keinen Fernseher in meiner Wohnung, weil ich keinen brauche. Aber ich kenne ja viele, die aus Prinzip keinen Fernseher haben, um dieser angeblichen Verblödung zu entgehen und sich dadurch noch als etwas besonderes vorkommen.


nein ist es nicht. es ist aber typisch für diese kreise andere der abgehobenheit zu bezichtigen zwinkern

fernsehen ist verblödung, wenn man nicht sehr genau auswählt. nenne doch mal den wirklichen grund, dass du keinen hast zwinkern es ist dir vermutlich auch zu blöd. und wenn etwas blöd ist, dann muss man nicht arrogant sein, um es als blöd bezeichnen zu dürfen.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#373477) Verfasst am: 15.11.2005, 22:15    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
Solchen überspitzten Interpretationen ist die politische Linke in Deutschland ständig ausgesetzt.

Ich bin Linker. Und in meiner Utopie dürfen die Leute fernsehen, wann sie wollen und was sie wollen. Und wo ist da eine überspitzte Interpretation? Lafontaine hat ausdrücklich von einem staatlichen Fernsehverbot gesprochen! Teufel

Aber nicht von Musik-, PC- und internetfreien Tage. Auch nicht von einer allgemeinen Ausgangssperre und Verbot von Nachtarbeit. Und ebensowenig von einem Gute-Nacht-Lied und 20:00 Bettruhe für alle. Und mit keinem Wort von einer Stromsperre zwischen 20:00 und 6:00 Uhr, wie Hannibal das polemisiert.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Im Übrigen ist Oskar Lafontaine einem gängigen bürgerlichen Märchen auf den Leim gegangen, nämlich, dass vor dem Fernseh-Zeitalter die Familien zu Hause saßen, Bücher lasen, musizierten und Brettspiele spielten. In Wahrheit gingen die Männer in die Kneipe und die Kids spielten auf der Gasse Fußball. Der Fernseher wurde als große Errungenschaft angesehen, weil er die Familie allabendlich zusammenführte. Und das ist auch heute noch der Fall.

Beide Klichees sind wohl ungeeignet für die Bewertung der Rolle des TVs.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Stefan hat folgendes geschrieben:
Da wird mal, zugegeben etwas provokativ, die Volksverblödung per TV kritisiert

Die Behauptung TV sei eine Volksverblödung, ist eine typisch abgehobene und elitäre Ansicht. Ich selber habe keinen Fernseher in meiner Wohnung, weil ich keinen brauche. Aber ich kenne ja viele, die aus Prinzip keinen Fernseher haben, um dieser angeblichen Verblödung zu entgehen und sich dadurch noch als etwas besonderes vorkommen.

Hier habe ich absichtlich übertrieben. Es kommt wohl sehr darauf an was man guckt. Ich habe mal einen (wie ich finde) guten Spruch gelesen: Fernsehen macht Dumme dümmer und Schlaue schlauer.
Ich sehe selten fern und wenn sehr selektiv, ab und zu 'ne DVD. Warum sollte ich mich als was "besonderes" betrachten?
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#373487) Verfasst am: 15.11.2005, 22:23    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Der Fernseher wurde als große Errungenschaft angesehen, weil er die Familie allabendlich zusammenführte. Und das ist auch heute noch der Fall.

Das kommt wohl auch darauf an, wieviele Fernseher die Familie hat. Es ist heute nicht mehr so ungewöhnlich für Kinder, eigene Fernseher zu haben.

Sokrater hat folgendes geschrieben:
Aber ich kenne ja viele, die aus Prinzip keinen Fernseher haben, um dieser angeblichen Verblödung zu entgehen und sich dadurch noch als etwas besonderes vorkommen.

Ich habe keinen Fernseher und komme mir tatsächlich als etwas besonderes vor. Das liegt daran, dass bei Gesprächen im Kolleginnen und Bekanntenkreis sehr häufig Fernsehthemen aufkommen. Da wird vorausgesetzt, dass man bestimmte Leute und Sendungen kennt oder über bestimmte Themen auf dem laufenden ist. Weil ich regelmäßig der einzige bin, der da nicht mitreden kann, falle ich auf.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#373499) Verfasst am: 15.11.2005, 22:27    Titel: Antworten mit Zitat

hacketaler hat folgendes geschrieben:
nein ist es nicht. es ist aber typisch für diese kreise andere der abgehobenheit zu bezichtigen zwinkern

Welche Kreise?

hacketaler hat folgendes geschrieben:
fernsehen ist verblödung, wenn man nicht sehr genau auswählt.

Nenne bitte Sendungen, die zur Verblödung führen. Stefan Raab habe ich schon aufgeführt. Zählt der?

hacketaler hat folgendes geschrieben:
nenne doch mal den wirklichen grund, dass du keinen hast zwinkern es ist dir vermutlich auch zu blöd. und wenn etwas blöd ist, dann muss man nicht arrogant sein, um es als blöd bezeichnen zu dürfen.

Nein, ich surfe halt lieber in der Zeit im Netz, in der andere fernsehen. Allerdings sehe ich mir im Netz/am Computer auch Videos an, wie z.B. die Daily Show, oder Sendungen, die die Fernsehsender online stellen. Weiters schaue ich mir Filme im Kino und Fernsehserien im englischen Original an. Das ist Unterhaltung. Und dann habe ich noch den digitalen Videorekorder bei meinen Eltern, der brav Jay Leno aufzeichnet und was mich sonst so interessieren könnte.
Worin liegt nun eigentlich die Verblödung? Schon im bewegten Bild und dem passiven Zusehen?

Ich habe keinen Fernseher, weil ORF für mich zu uninteressant ist, um dafür zu zahlen. Kabel ist mir auch zu teuer und Satellit keine Option. Und außerdem will ich Videomaterial dann ansehen, wenn ich Zeit und Lust habe und nicht zu dem Zeitpunkt, den ein Programmdirektor entscheidet. Ich habe außerdem keine Lust auf Zappen und Werbung. Deshalb reicht mir der VCR bei meinen Eltern, allerdings bin ich früher auch ohne ausgekommen...

Aber wenn mir jemand einen Fernseher schenken und die Gebühren zahlen würde, dann würde ich dieses Angebot sofort annehmen. Der fehlende Fernseher bringt mir sicherlich keinen Vorteil. Hier im Forum wird desöfteren kurzfristig auf eine interessante Sendung hingewiesen, die ich nicht ansehen kann.

Es gibt aber Leute, die das Nichtvorhandensein eines Fernsehers in Ihrer Wohnung als Vorzug darstellen.
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fred
findet Gloria echt dufte



Anmeldungsdatum: 19.10.2005
Beiträge: 261

Beitrag(#373500) Verfasst am: 15.11.2005, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

ich gleube dass Lafontaine ein Vollprofi ist, der sich schon genau überlegt, wie die Wirkung seiner Worte ist und nicht einfach mal was daher redet.

Wenn man das akzeptiert bleibt dazu nur zu sagen: Populismus.
S'ist halt grad angesagt, wieder ein bisschen bei den strickenden Latzhosenlinken zu fischen.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#373525) Verfasst am: 15.11.2005, 22:38    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Hier habe ich absichtlich übertrieben. Es kommt wohl sehr darauf an was man guckt. Ich habe mal einen (wie ich finde) guten Spruch gelesen: Fernsehen macht Dumme dümmer und Schlaue schlauer.
Ich sehe selten fern und wenn sehr selektiv, ab und zu 'ne DVD. Warum sollte ich mich als was "besonderes" betrachten?

Ich halte das für einen dummen Spruch. Welche Sendungen machen denn nun dumm?
Und selektiv sehen alle fern. Jeder hat da so seine Vorlieben.
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Malone
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Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#373540) Verfasst am: 15.11.2005, 22:47    Titel: Antworten mit Zitat

Kein Wunder dass Du das fragst, Du hast ja keinen Fernseher und weißt damit auch nicht, wieviel volksverblödendes Zeugs vor allem von den Privaten gesendet wird. Von der neoliberalen, monarchistischen und kirchlichen Propaganda mal ganz zu schweigen. Im Grunde kann man da fast das gesamte Programm bis etwa 18-19:00 Uhr in die Kategorie schwerstens verdämlichend einordnen.

Und ich stimme Stefan wieder mal voll zu, die Polemisierung ist unangebracht. Auf demselben Niveau könnte ich die Freiheitsbefürworter karrikieren, in dem ich zum Beispiel die Legalisierung sämtlicher Drogen fordere.
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hacketaler
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Anmeldungsdatum: 10.02.2005
Beiträge: 6031

Beitrag(#373554) Verfasst am: 15.11.2005, 22:53    Titel: Antworten mit Zitat

@sokrateer:
stefan raab ist im vergleich zu 90% des restprogramms der pro7/sat1-ag und der rtl-gruppe
BILDUNGSFERNSEHEN!

hast du schonmal eine dieser richtershows oder 2 bei kallwas gesehen?
nicht umsonst ist es ja eben raab möglich, sich über die noch lustig zu machen....
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#373568) Verfasst am: 15.11.2005, 23:01    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
Hier habe ich absichtlich übertrieben. Es kommt wohl sehr darauf an was man guckt. Ich habe mal einen (wie ich finde) guten Spruch gelesen: Fernsehen macht Dumme dümmer und Schlaue schlauer.
Ich sehe selten fern und wenn sehr selektiv, ab und zu 'ne DVD. Warum sollte ich mich als was "besonderes" betrachten?

Ich halte das für einen dummen Spruch. Welche Sendungen machen denn nun dumm?
Und selektiv sehen alle fern. Jeder hat da so seine Vorlieben.


Das selektive fernsehen ist selten geworden. Dafür gibt es seit vielen Jahren den Begriff "Zapping".
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Der unbekannte Gott
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Anmeldungsdatum: 24.07.2003
Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa

Beitrag(#373606) Verfasst am: 15.11.2005, 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Kein Wunder dass Du das fragst, Du hast ja keinen Fernseher und weißt damit auch nicht, wieviel volksverblödendes Zeugs vor allem von den Privaten gesendet wird. Von der neoliberalen, monarchistischen und kirchlichen Propaganda mal ganz zu schweigen. Im Grunde kann man da fast das gesamte Programm bis etwa 18-19:00 Uhr in die Kategorie schwerstens verdämlichend einordnen.

Und ich stimme Stefan wieder mal voll zu, die Polemisierung ist unangebracht. Auf demselben Niveau könnte ich die Freiheitsbefürworter karrikieren, in dem ich zum Beispiel die Legalisierung sämtlicher Drogen fordere.

Damit würdest Du so einige Freiheitsbefürworter noch nicht einmal karrikieren... Warum sollte man sie nicht freigeben? Einzige Einschränkung wäre, auch im Rausch Anderen nicht anzutun.
Davon abgesehen hat auch die sächsische Jugend der PDS (also einer Partei, die eher die absolute Kontrolle als Freiheit erstrebt) schon die Freigabe aller Drogen gefordert, wurde dafür aber natürlich von allen quasi allen etablierten Parteien, nicht zuletzt ihrer eigenen, mit Entrüstung und moralischem Gedusel gestraft.
Nein, nur, weil der Großteil des Fernsehens dumm ist, ist das noch lange kein Grund, es zu verbieten.

Dabei fällt auf, daß die Linken gern alles verteidigen, was ihre Idole sagen; auch wenn sie es bei anderen kritisieren würden...
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"Unwissenden scheint, wer Weises sagt, nicht klug zu sein." (Euripides)
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Wolf
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Beitrag(#373608) Verfasst am: 15.11.2005, 23:34    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
Hier habe ich absichtlich übertrieben. Es kommt wohl sehr darauf an was man guckt. Ich habe mal einen (wie ich finde) guten Spruch gelesen: Fernsehen macht Dumme dümmer und Schlaue schlauer.
Ich sehe selten fern und wenn sehr selektiv, ab und zu 'ne DVD. Warum sollte ich mich als was "besonderes" betrachten?

Ich halte das für einen dummen Spruch. Welche Sendungen machen denn nun dumm?
Und selektiv sehen alle fern. Jeder hat da so seine Vorlieben.


Das selektive fernsehen ist selten geworden. Dafür gibt es seit vielen Jahren den Begriff "Zapping".
Internet macht dumm.
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Beitrag(#373615) Verfasst am: 15.11.2005, 23:39    Titel: Antworten mit Zitat

modorok hat folgendes geschrieben:
Internet macht dumm.


Internet macht Schlaue schlauer und Dumme dümmer.
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Wolf
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Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#373616) Verfasst am: 15.11.2005, 23:40    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
modorok hat folgendes geschrieben:
Internet macht dumm.


Internet macht Schlaue schlauer und Dumme dümmer.

Fernsehen macht Schlaue schlauer und Dumme dümmer.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#373634) Verfasst am: 15.11.2005, 23:51    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Die Verteidigung des Sozialstaates ist notwendig, aber sie reicht nicht aus. Meine sozialistische Utopie zielt auf eine Gesellschaft mit einem Höchstmaß an Freiheit und Selbstbestimmung. Darin eingeschlossen ist auch die aktive Teilhabe der Menschen an der Kultur, was sich vom bloßen Konsumismus, wie Pasolini das Freizeitverhalten in unserer Zeit gekennzeichnet hat, unterscheidet.



Das Wahlvieh ködert er mit der Parole, dass der "kleine Mann" mehr Konsummöglichkeiten braucht um die Wirtschaft wieder anzukurbeln. Gleichzeitig macht er Stimmung mit seiner Ablehnung längerer Arbeitszeiten, und verteidigt die Freizeit der "kleinen Leute".

Den "Intellektuellen" gegenüber nimmt er Abwertend das Wort "Konsumismus" in den Mund, um zu Beschreiben, was der Ottonormalbürger aus seiner (auch finanziellen) Freiheit macht. Und pocht zudem an anderer Stelle gar auf staatliche Erziehungsmaßnahmen zur sinnhaftigeren Freizeitgestaltung.

Stoiber hatte schon ganz recht mit seiner Beschreibung der Lafontaine-Anhängerschaft.
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