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Mathematischer Gottesbeweis?
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#375323) Verfasst am: 19.11.2005, 00:13    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
zelig hat folgendes geschrieben:
Etwas dessen Existenz bewiesen wäre, kann kein Gott sein.


Frage
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#375325) Verfasst am: 19.11.2005, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

Na deine Aussage solltest du irgendwie begründen.

Nehmen wir an es gibt Gott. Dann beweisen wir die Existenz Gott und auf einmal gibt es ihn nicht mehr?
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#375326) Verfasst am: 19.11.2005, 00:16    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Übrigens kann auch bei der Multiplikation von unendlich vielen Zahlen < 1
ein Wert > 0 herauskommen.
Ich dachte bei den Zahlen die kleiner als 1 sind an minus x minus ergibt plus....

Verlegen Sorry, ich kapier den Zusammenhang nicht.
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#375331) Verfasst am: 19.11.2005, 00:24    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Übrigens kann auch bei der Multiplikation von unendlich vielen Zahlen < 1
ein Wert > 0 herauskommen.
Ich dachte bei den Zahlen die kleiner als 1 sind an minus x minus ergibt plus....

Verlegen Sorry, ich kapier den Zusammenhang nicht.
Es ging um negative Wahrscheinlichkeiten.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#375333) Verfasst am: 19.11.2005, 00:27    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Na deine Aussage solltest du irgendwie begründen.


Ah, ok. Sag das doch.

narziss hat folgendes geschrieben:
Nehmen wir an es gibt Gott. Dann beweisen wir die Existenz Gott und auf einmal gibt es ihn nicht mehr?

Folgendes Gedankenspiel:
Ein uns allmächtig und unfassbar klug vorkommendes Wesen würde sich uns zeigen. Es wäre allen sichtbar und tatsächlich könnte niemand leugnen, daß es so wie es sich zeigt exisitiert. Das ist die perfekte totalitaristische Utopie. Es hätte aber nichts mit dem zu tun, woran ich glaube.
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#375334) Verfasst am: 19.11.2005, 00:28    Titel: Antworten mit Zitat

Und ob du an Gott glaubst oder nicht, hat nichts damit zu tun ob er existiert oder nicht.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#375337) Verfasst am: 19.11.2005, 00:31    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Und ob du an Gott glaubst oder nicht, hat nichts damit zu tun ob er existiert oder nicht.

Allerdings nicht.
Aber was hat das mit der Sache zu tun?
_________________
Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#375338) Verfasst am: 19.11.2005, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaub du solltest nochmal von vorne anfangen.
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zelig
Kultürlich



Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#375340) Verfasst am: 19.11.2005, 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

Frage
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16341
Wohnort: Arena of Air

Beitrag(#375350) Verfasst am: 19.11.2005, 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

King Lui hat folgendes geschrieben:
Zitat:
die wahrscheinlichkeit der existenz gottes
nach meinung von king lui beträgt:

0%


Der Test taugt nichts. Ich halte Gott für eine Nullaussage. Und Nullaussagen haben zwar einen Informationsgehalt von 0%, aber einen Wahrscheinlichkeitsgehalt von 100%.


Der Test ist aber in sich nicht stimmig. Da werden zum Beispiel Außerirdische oder Zauberkräfte als "übernatürlich" bezeichnet. Dabei ist alles, was es in der Natur gibt, als natürlich zu sehen. Etwaige Außerirdische sind genauso auf irgendeiner Welt natürlich evolviert wie wir, und (echte) "Zauberkräfte" nutzen auch nur im Moment nicht erklärte naturgesetzliche Gegebenheiten aus. Weiterhin weiß ich nicht, in wieweit ein Gott, der durch "Wunder" etc. die Naturgesetze verletzen würde, dafür garantieren könnte, daß seine Gesetze eingehalten werden, nämlich weil er selbst in dieser Hinsicht ein Taschenspieler wäre. Also gibt es keine Wunder, bzw. diese "Wunder" sind naturgesetzliche Effekte, und brauchen damit auch keine göttliche Einwirkung.

Zitat:
die wahrscheinlichkeit der existenz gottes
nach meinung von Critic beträgt: 0%


(Wenn ich - mein Bewußtsein - natürlich nach Ende dieses Lebens nicht aufhöre zu existieren, und das eine tröstliche Existenz wäre, dann wäre das toll. Aber die Existenz eines "Nachlebens" ist auch nicht abhängig von der Existenz eines Gottes. Vielleicht ist zum Beispiel eine Art Bewußtsein schon der Materie selbst inhärent? Aber das ist vielmehr genauso Eso wie die Frage nach einem Gott, eben weil das nicht zeigbar ist.)
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"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#375354) Verfasst am: 19.11.2005, 01:10    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Übrigens kann auch bei der Multiplikation von unendlich vielen Zahlen < 1
ein Wert > 0 herauskommen.
Ich dachte bei den Zahlen die kleiner als 1 sind an minus x minus ergibt plus....

Verlegen Sorry, ich kapier den Zusammenhang nicht.
Es ging um negative Wahrscheinlichkeiten.

Als ich schrieb:
Leony hat folgendes geschrieben:
Übrigens kann auch bei der Multiplikation von unendlich vielen Zahlen < 1
ein Wert > 0 herauskommen.

dachte ich nicht an eine Multiplikation von negativen Zahlen,
sondern an eine Multiplikation von Zahlen, die zwischen 0 und 1 liegen,
genauer, die größer als 0 und kleiner als 1 sind.
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Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Komodo
Maggots!



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#375356) Verfasst am: 19.11.2005, 01:10    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Jahwe, Vishnu oder Allah Lachen
Wieso eigentlich Jahwe oder Allah, Jahwe bleibt doch Jahwe, auch wenn man ihn als Allah, also Gott, bezeichnet, oder etwa nicht? Am Kopf kratzen
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#375360) Verfasst am: 19.11.2005, 01:13    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
narziss hat folgendes geschrieben:
Jahwe, Vishnu oder Allah Lachen
Wieso eigentlich Jahwe oder Allah, Jahwe bleibt doch Jahwe, auch wenn man ihn als Allah, also Gott, bezeichnet, oder etwa nicht? Am Kopf kratzen

Darüber sind sich die Gläubigen nicht einig.
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Komodo
Maggots!



Anmeldungsdatum: 27.05.2005
Beiträge: 4588
Wohnort: 2Fort

Beitrag(#375361) Verfasst am: 19.11.2005, 01:14    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Darüber sind sich die Gläubigen nicht einig.
Die Gläubige glauben ja auch, dass diese Figur existiert… Mit den Augen rollen
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#375365) Verfasst am: 19.11.2005, 01:33    Titel: Antworten mit Zitat

Komodo hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
Darüber sind sich die Gläubigen nicht einig.
Die Gläubige glauben ja auch, dass diese Figur existiert… Mit den Augen rollen

Und dass sie in dieser Hinsicht eine Ausnahme bilde,
während alle anderen Götter "selbstverständlich" nur Menschenwerk seien Lachen
_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#375408) Verfasst am: 19.11.2005, 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Wenn man sich den Sinn von Wahrscheinlichkeiten veranschaulicht, dann versucht man ja irgendwie immer ein Zufallsexperiment zu konstruieren, das theoretisch beliebig oft wiederholbar ist, in einen zeitlichen Rahmen eingebettet ist und als Ergebnis ein bestimmtes Ereignis hat, dem eine Wahrscheinlichkeit zugewiesen wird.

Verlegen Da wurde ja viel geschrieben, während ich an meinem letzten Beitrag tippte.
Mein Beispiel dort zeigt,
dass man selbst dann,
wenn man eine sehr einleuchtende Möglichkeiten hat, ein bestimmtes Zufallsexperiment zu konstruieren,
noch lange nicht sicher sein kann,
dass es nicht auch andere einleuchtende Möglichkeiten gibt, vielleicht sogar eine noch einleuchtendere.

Ich denke wir sind uns einig, dass man Wahrscheinlichkeiten deuten muss, und zwar im Rahmen eines Zufallsexperiments.

Zitat:
Babyface hat folgendes geschrieben:
Dann kann man aber eine Wahrscheinlichkeit von P=1 für Gottes Existenz nicht mehr a priori mit der Begründung ablehnen, dass die Existenz Gottes nicht bewiesen ist (siehe den Einwand von narziss).

Wenn die Existenz Gottes nicht bewiesen ist,
dann muss man mit seiner Nichtexistenz rechnen.
Das ist zwar keine Begründung für einen bestimmten anderen Zahlenwert der Wahrscheinlichkeit der Existenz Gottes,
wohl aber eine Begründung für die Aussage, dass diese Wahrscheinlichkeit kleiner als 1 sei.

Nein, da stimme ich nicht zu. Unwissenheit darüber, ob ein bestimmtest Ereignis eingetreten ist oder nicht ist doch keine Begründung, dass seine Wahrscheinlichkeit kleiner 1 ist, zumindest nicht im Rahmen des Zufallsexperiments, dass Katatonia vorgeschlagen hat. Folgendes wäre jedoch im Rahmen dieses Experiments eine Begründung:

Wenn die Existenz Gottes nicht bewiesen ist,
dann ist dies eine gute Begründung für die Annahme, dass er nicht existiert.

Das kann man durchaus vertreten und damit wäre die Annahme einer Wahrscheinlichkeit <1 für Gottes Existenz ebenfalls begründet, denn wir könnten ja die Annahme begründen, dass unser Zufallsexperiment mindestens ein für Gott ungünstiges Ergebnis geliefert hat, nämlich unser Universum. Nur was bringt das? Der Sinn der Wahrscheinlichkeitsargumentation sollte doch gerade darin bestehen, erst aufzuzeigen, dass die die Annahme, Gott würde nicht existieren gut begründet ist (weil die Wahrscheinlichkeit eben gering ist). Die Mühe kann man sich allerdings sparen, wenn man wie hier, diese Schlussfolgerung bereits als Voraussetzung reinsteckt.
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posted by Babyface
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#375421) Verfasst am: 19.11.2005, 13:33    Titel: Antworten mit Zitat

Leony hat folgendes geschrieben:
Die Wahrscheinlichkeit ist 1, wenn die Wahrscheinlichkeit des Gegenteils 0 ist,
d. h. wenn die Wahrscheinlichkeit des Gegenteils so extrem gering ist,
dass man nicht im Geringsten damit zu rechnen braucht.[list]Dass "Wahrscheinlichkeit = 0" und "unmöglich" nicht das Gleiche sind, dafür ein Beispiel:
Angenommen, jemand würde ewig leben und könnte unendlich oft würfeln.
Dann wäre die Wahrscheinlichkeit = 1, dass er irgendwann eine 6 würfeln würde,


Ich habe Probleme mit unendlichen Werten; ich bitte das im folgenden zu berücksichtigen ...

Zitat:
und die Wahrscheinlichkeit, dass er jedes Mal eine kleinere Zahl würfelt, wäre = 0; trotzdem wäre das nicht unmöglich.


Das hätte ich gene mal erklärt bekommen.

Klar *könnte* jemand durchgehend nur 4er Würfeln. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist eben nur sehr klein und nicht 0, oder?
Rasmus.
_________________
Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Wolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.08.2004
Beiträge: 16610
Wohnort: Zuhause

Beitrag(#375423) Verfasst am: 19.11.2005, 13:40    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:

Klar *könnte* jemand durchgehend nur 4er Würfeln. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist eben nur sehr klein und nicht 0, oder?
Rasmus.
Je höher die Anzahl der Versuche ist desto mehr geht die W. auf 0 zu, bei unendlich ist sie quasi 0.
Edit: Hier als Beispiel:
Die W. einen 4 zu würfeln beträgt genau 1/6
Die W zwei 4 zu würfeln beträgt genau (1/6)*(1/6) oder anders (1/6)^2
Die W unendlich 4 z würfen beträgt genau (1/6)^unendlich
Die W wird also unendlich klein, aber nur annähernd wirklich 0. Diese Restwahrscheinlichkeit kann vernachlässigt werden, also beträgt die W quasi 0.
_________________
Trish:(
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Babyface
Altmeister



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 11519

Beitrag(#375436) Verfasst am: 19.11.2005, 13:55    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:

Klar *könnte* jemand durchgehend nur 4er Würfeln. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist eben nur sehr klein und nicht 0, oder?

Das ist eben das Problem der sog. Grenzwertdefinition von Wahrscheinlichkeit (Wahrscheinlichkeit von A=lim[Anzahl der für A günstigen Fälle/Anzahl N aller beobachteten Fälle] für N gegen unendlich; siehe die Ausführung von Modorok). Sie läuft in solchen Fällen unserem intuitiven Verständnis von Wahrscheinlichkeit etwas zuwider. Dennoch ist sie mW die beste Definition die wir haben.
_________________
posted by Babyface
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Katatonia
...the quiet cold of late november



Anmeldungsdatum: 05.04.2005
Beiträge: 826

Beitrag(#375589) Verfasst am: 19.11.2005, 16:20    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

"gibt es das natürlich böse?"
0,1 = das natürlich böse existiert sehr wahrscheinlich nicht.

Anmerkung: Evident. Eine Flutwelle kann sich nicht überlegen, ob es richtig oder falsch ist, Menschen zu töten.

Das ist damit nicht gemeint. Gemeinhin wird unterschieden zwischen moralisch Bösem (Schuld; zumeist Freiheit voraussetzend), metaphysisch Bösem (Unvollkommenheit der Weltordnung) und eben natürlich Bösem (natürliche bzw. physische Übel / Schmerz und Leid). Jemand, der das natürlich Böse leugnet, wäre wohl jemand, der die Auffassung vertritt, Schmerz und Leid seien in Wirklichkeit ein Teil des Guten.
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Faulheit: der Hang zur Ruhe ohne vorhergehende Arbeit. (Kant)
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
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Beitrag(#375605) Verfasst am: 19.11.2005, 16:40    Titel: Antworten mit Zitat

Katatonia hat folgendes geschrieben:
Jemand, der das natürlich Böse leugnet, wäre wohl jemand, der die Auffassung vertritt, Schmerz und Leid seien in Wirklichkeit ein Teil des Guten.

Es könnte auch die Auffassung vertreten, Schmerz und Leid seien nicht "böse", aber auch nicht "gut". Eben nur unangenehm. Und vielleicht nützlich oder schädlich.

Meines Erachtens ist "das natürlich Böse" ein Widerspruch in sich, den das Wort "böse" beinhaltet bereits ein Interesse, ein Bewußtsein, von mir aus auch einen Willen.
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Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Katatonia
...the quiet cold of late november



Anmeldungsdatum: 05.04.2005
Beiträge: 826

Beitrag(#375620) Verfasst am: 19.11.2005, 16:56    Titel: Antworten mit Zitat

step hat folgendes geschrieben:
Meines Erachtens ist "das natürlich Böse" ein Widerspruch in sich, den das Wort "böse" beinhaltet bereits ein Interesse, ein Bewußtsein, von mir aus auch einen Willen.

Ja, scheint mir auch eine unglückliche Formulierung zu sein, dennoch ist damit in diesem Zusammenhang stets das natürliche Übel gemeint.
Vielleicht hat sich der Ausdruck des natürlich Bösen durch den Einfluss des englischen Wortes 'evil' entwickelt, das ja mit 'böse' oder 'übel' übersetzt werden kann.
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step
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Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#375640) Verfasst am: 19.11.2005, 17:36    Titel: Antworten mit Zitat

Katatonia hat folgendes geschrieben:
step hat folgendes geschrieben:
Meines Erachtens ist "das natürlich Böse" ein Widerspruch in sich, den das Wort "böse" beinhaltet bereits ein Interesse, ein Bewußtsein, von mir aus auch einen Willen.

Ja, scheint mir auch eine unglückliche Formulierung zu sein, dennoch ist damit in diesem Zusammenhang stets das natürliche Übel gemeint.
Vielleicht hat sich der Ausdruck des natürlich Bösen durch den Einfluss des englischen Wortes 'evil' entwickelt, das ja mit 'böse' oder 'übel' übersetzt werden kann.

Interessante Deutung. Ich hätte eher angenommen, diese Formulierung geht auf die animistische / monotheistische / dualistische Überzeugung zurück, Leid und Übel seien personaler, also "böser" Herkunft.
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Leony
gottlos



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 3674
Wohnort: Aufklärung und Kritischer Rationalismus

Beitrag(#375897) Verfasst am: 20.11.2005, 01:24    Titel: Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Leony hat folgendes geschrieben:
Die Wahrscheinlichkeit ist 1, wenn die Wahrscheinlichkeit des Gegenteils 0 ist,
d. h. wenn die Wahrscheinlichkeit des Gegenteils so extrem gering ist,
dass man nicht im Geringsten damit zu rechnen braucht.[list]Dass "Wahrscheinlichkeit = 0" und "unmöglich" nicht das Gleiche sind, dafür ein Beispiel:
Angenommen, jemand würde ewig leben und könnte unendlich oft würfeln.
Dann wäre die Wahrscheinlichkeit = 1, dass er irgendwann eine 6 würfeln würde,


Ich habe Probleme mit unendlichen Werten; ich bitte das im folgenden zu berücksichtigen ...

Zitat:
und die Wahrscheinlichkeit, dass er jedes Mal eine kleinere Zahl würfelt, wäre = 0; trotzdem wäre das nicht unmöglich.


Das hätte ich gene mal erklärt bekommen.

Klar *könnte* jemand durchgehend nur 4er Würfeln. Aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist eben nur sehr klein und nicht 0, oder?
Rasmus.

Solange jemand zwar sehr oft, aber doch nur endlich oft würfelt,
ist die Wahrscheinlichkeit tatsächlich nur sehr klein und nicht 0.
Wenn n die (endliche) Anzahl der Würfe ist,
dann ist die Wahrscheinlichkeit, jedes Mal eine Zahl < 6 zu würfeln, gleich (5/6)^n.
    Beispiele (Rechenergebnisse von Excel):
    (5/6)^1 = 0,833333333
    (5/6)^2 = 0,694444444
    (5/6)^3 = 0,578703704
    (5/6)^4 = 0,482253086
    (5/6)^5 = 0,401877572
    (5/6)^6 = 0,334897977
    (5/6)^10 = 0,161505583
    (5/6)^20 = 0,026084053
    (5/6)^30 = 0,00421272
    (5/6)^40 = 0,000680378
    (5/6)^100 = 1,20747E-08 = 0,0000000120747
    (5/6)^1000 = 6,58801E-80
So kann man für endliche Zahlen n den Wert 0
niemals erreichen,
wohl aber kann man der 0 beliebig nahe kommen,
wenn man nur das (endliche) n groß genug wählt.

Erst wenn man zum Unendlichen übergeht,
d. h. (mathematisch ausgedrückt) den Grenzwert der Folge (5/6)^n [für n gegen unendlich] bildet, erhält man die 0.
Als Formel geschrieben:
Code:
lim  (5/6)^n = 0
n→∞

oder umgangssprachlich
    Für n gegen unendlich
    konvergiert (oder "strebt") (5/6)^n gegen 0.

_________________
Gruß, Leony (Gott losgeworden vor vielen Jahren Sehr glücklich)
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Cogitarius
Der Freigeist im Haus



Anmeldungsdatum: 28.11.2005
Beiträge: 54
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#379887) Verfasst am: 29.11.2005, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Wie wahrscheinlich ist der Umstand, daß sich ein per definitionem allmächtiges Wesen zu seinem Vergnügen/Interesse/Sonstiges die Mühe macht, ein hoch komplexes Leben auf einem Planeten zu erschaffen?

Wenn dieses Wesen allmächtig ist, so dürften seine Möglichkeiten auch unbegrenzt sein. Also ist die Möglichkeit der Lebenserschaffung auf der Erde nur eine von unendlich vielen Möglichkeiten des göttlichen Zeitvertreibes. Was mich auf den Gedanken bringt, daß die Behauptung der Menschen, ein allmächtiges Wesen hätte sie erschaffen, einen bodenlosen und im höchsten Grade infantilen Anthropomorphismus darstellt. Da man aber aus reichlich Erfahrung bereits weiß, daß man nichts auf den Menschen beziehen kann, nur mit der Begründung seiner Existenz (z.B Die Sonne gibt es, damit sie sich um die Erde drehen und die Menschen erwärmen kann etc pp) komme ich persönlich zu dem Schluß, daß es sehr unwahrscheinlich ist - eigentlich tendiert diese Wahrscheinlichkeit hochgradig gegen Null - daß ein Gott uns erschuf.

Da es uns - Menschen - aber offensichtlich gibt, folgere ich, daß wir zumindest nicht von Gott erschaffen wurden. Wenn es dem aber so ist, erscheint mir die Diskussion über die Existenz Gottes reichlich überflüssig Cool

Genauso könnte man darüber streiten, ob es nicht unsichtbare Feen sind, die jeden Morgen das Gras mit Tautropfen überziehen ***ggg******
_________________
Sämtliche Zustände sind Abstraktionen.

Frank Herbert
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fred
findet Gloria echt dufte



Anmeldungsdatum: 19.10.2005
Beiträge: 261

Beitrag(#379893) Verfasst am: 29.11.2005, 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:

Wie wahrscheinlich ist der Umstand, daß sich ein per definitionem allmächtiges Wesen zu seinem Vergnügen/Interesse/Sonstiges die Mühe macht, ein hoch komplexes Leben auf einem Planeten zu erschaffen?


a)
Die erste Frage, die einem da kommt, ist, warum er uns dann nicht ein bisschen perfekter gemacht hat: sowohl in körperlicher, besonders aber in geistiger Hinsicht.
Wozu hat es dann noch eine Evolution gebraucht ?

b)
Man kann sich ja mal selbst überlegen, wie ein denkendes, intelligentes Wesen d'rauf sein müsste, das sich (nur so zum Spass) ein denkendes Lebewesen erschafft, ihn mit allerlei Leid und Übel (auch Bosheit) überschüttet, um diesen dann zu beobachten, und sich an ihm zu erfreuen.
Ich würde sagen, so einer ist krank im Kopf.
Ein bisschen wie Frankenstein.
Auf keinen Fall anbetungswürdig !


Zitat:

Wenn dieses Wesen allmächtig ist, so dürften seine Möglichkeiten auch unbegrenzt sein. Also ist die Möglichkeit der Lebenserschaffung auf der Erde nur eine von unendlich vielen Möglichkeiten des göttlichen Zeitvertreibes. [...] komme ich persönlich zu dem Schluß, daß es sehr unwahrscheinlich ist - eigentlich tendiert diese Wahrscheinlichkeit hochgradig gegen Null - daß ein Gott uns erschuf.

ganz Deiner Meinung.

Entweder er existiert und ist ein "Monster" - dann will ich ihn nicht anbeten.
oder er existiert nicht - dann brauch ich ihn nicht anzubeten.
Ich persönlich glaube letzteres.
_________________
1405006117752879898543142606244511569936384000000000
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