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Tso Wang Vergiß es
Anmeldungsdatum: 21.09.2003 Beiträge: 1433
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(#378307) Verfasst am: 25.11.2005, 13:20 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Kann man ja auch nicht nachprüfen. |
- Doch das kannst Du.  |
Aber kann man in jedem Fall genau nachprüfen, ob einzelne Punkte im Laufe der Zeit hinzugefügt, weggelassen oder abgeändert wurden? Auch vor dem Hintergrund, dass die einzig vollständige Fassung der Lehre eine Übersetzung ist, die mehrere hundert Jahre nach Buddhas Tod angefertigt wurde? |
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Es gibt viele Mißverständnisse in der Buddha-Lehre, die durch fehlerhafte 'Übertragungen' verursacht wurden, wie beispielsweise: "Den Willen überwindet man mit dem Willen."
"Auch zu Lebzeiten des Buddha gab es Menschen - wie beispielsweise der Mönch Arittha -, die die Lehren des Buddha mißverstanden und sie falsch vermittelten. Es ist auch nicht zu übersehen, daß einige Mönche, die über Jahrhunderte hinweg die Sutras memorierten, ihre tiefste Bedeutung nicht verstanden oder zumindest ein paar Wörter vergaßen oder umänderten. Die Folge war, daß manche Lehren bereits vor ihrer Niederschrift inhaltlich verzerrt waren. Bevor der Buddha höchste Erkenntnis fand, hatte er verschiedene Methoden erprobt, um den Geist zur Ruhe zu bringen - ohne Erfolg. In einer Lehrrede erinnert er sich:
»Ich dachte: Warum beiße ich nicht die Zähne zusammen, presse die Zunge nicht gegen den Gaumen und zwinge nicht mit dem Willen meinen Geist nieder? Sodann, so wie ein Ringer den Kopf oder die Schultern eines Schwächeren packt und ihn , ohne auch nur einen Augenblick loszulassen, niederdrückt und niederzwingt, um ihn in Schranken zu halten, so biß ich die Zähne zusammen, preßte die Zunge gegen den Gaumen und zwang mit dem Willen meinen Geist nieder. Ich war schweißgebadet, während ich das tat. Obwohl es mir an Kraft nicht mangelte, obwohl ich Achtsamkeit bewahrte und nicht aufgab, fanden mein Körper und mein Geist keinen Frieden, und meine Anstrengungen erschöpften mich. Dieses Tun rief neben dem von der Kasteiung herrührenden Schmerz weitere schmerzhafte Gefühle hervor, und ich war nicht in der Lage, meinen Geist zu zähmen.«
Später wurde diese Stelle in andere Lehrreden eingefügt, jedoch so, daß genau das Gegenteil ausgesagt wurde:
»Geradeso wie ein Ringer den Kopf oder die Schultern eines Schwächeren packt und ihn, ohne auch nur einen Augenblick loszulassen, niederdrückt und niederzwingt, so sollte auch ein Mönch, dessen Meditation das Ziel hat, sich von allen unheilsamen Regungen des Begehrens und der Abscheu zu befreien, die Zähne zusammenbeißen, sobald diese Regungen wieder aufsteigen, die Zunge gegen den Gaumen pressen und alles daransetzen, um mit dem Willen seinen Geist zu bezwingen und zu besiegen.«
Oftmals müssen wir mehrere Lehrreden miteinander vergleichen, um festzustellen, welche von ihnen die wahre Lehre des Buddha wiedergibt. Durch vergleichendes Studium und dadurch, daß wir die Bedeutung der Texte in ihrer ganzen Tiefe zu ergründen versuchen, können wir erspüren, welche Worte die wahre Lehre zum Ausdruck bringen und unserem Übungsweg förderlich sind..."
(Thich Nhat Hanh "Das Herz von Buddhas Lehre" )
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_________________ Geh' weiter
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#378318) Verfasst am: 25.11.2005, 13:43 Titel: |
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Guter Beitrag, Tso Wang.
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#378326) Verfasst am: 25.11.2005, 14:30 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Tegularius hat folgendes geschrieben: | Im Nachsinnen über Gott sinnt der Mensch über sich selbst (bzw. über "den Menschen") nach, ohne dass ihm dies bewusst ist. | Die PRAXIS im Buddhismus zielt darauf BEWUSST zu leben, sich selbst BEWUSST zu erkennen. Weder unbewusst noch über Gott. |
Ja, aber in beiden Fällen ist, grob besagt, die Erkenntnis um das "Wesen des Menschen", seiner Stellung im Weltganzen und seine grundsätzlichen Lebensprobleme inkl. der Lösung derselben das letzte Ziel. Die Deutung des Problems, (daraus folgend:) der vorgeschlagene Weg - sowohl in theoretischer als auch in praktischer Hinsicht betrachtet - zur Lösung und auch das Wesen dieser Lösung sehen inhaltlich anders aus. Dennoch weisen sie Gemeinsamkeiten in der allgemeinen Form auf (siehe meine oben genannte Gegenüberstellung) und sind daher m.E. durchaus unter einer umfassenden Kategorie unterzubringen.
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#378355) Verfasst am: 25.11.2005, 14:54 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Lauscher hat folgendes geschrieben: | Tegularius hat folgendes geschrieben: | Im Nachsinnen über Gott sinnt der Mensch über sich selbst (bzw. über "den Menschen") nach, ohne dass ihm dies bewusst ist. | Die PRAXIS im Buddhismus zielt darauf BEWUSST zu leben, sich selbst BEWUSST zu erkennen. Weder unbewusst noch über Gott. |
Ja, aber in beiden Fällen ist, grob besagt, die Erkenntnis um das "Wesen des Menschen", seiner Stellung im Weltganzen und seine grundsätzlichen Lebensprobleme inkl. der Lösung derselben das letzte Ziel. Die Deutung des Problems, (daraus folgend:) der vorgeschlagene Weg - sowohl in theoretischer als auch in praktischer Hinsicht betrachtet - zur Lösung und auch das Wesen dieser Lösung sehen inhaltlich anders aus. Dennoch weisen sie Gemeinsamkeiten in der allgemeinen Form auf (siehe meine oben genannte Gegenüberstellung) und sind daher m.E. durchaus unter einer umfassenden Kategorie unterzubringen. | In der Meditation habe ich erkannt dass es ein von mir getrenntes Gott nicht geben kann. Somit basieren alle gottbezogenen Religionen auf eine, nach meiner Vorstellung, falsche Vorstellungen. Hätte ich über Gott nur nachgedacht, so käme ich wahrscheinlich nie darauf.
In der Meditation war es keine große Schwierigkeit das zu erkennen.
Wieso? – weil das Denken an sich dualistisch ist. „Das was ist“ ist aber nicht dualistisch.
Um das „Nicht-Dualistische“ zu sehen muss das Denken ruhen.
Solange „Ich“ hier und „Gott“ da ist, solange wird nichts „gelöst“. Das ist ja die Größe der Lehre des Buddhas.
>>1.1
Wenn sich dem Heiligen der Dinge Bild
In der Versenkung, wie sie sind, enthüllt,
Dann schaut er, während alle Zweifel schwinden,
Wie Ursache und Wirkung sich verbinden.
1.2
Wenn sich dem Heiligen der Dinge Bild
In der Versenkung, wie sie sind, enthüllt,
Dann kennt er keinen Zweifel, denn er findet,
Wie mit der Ursache die Wirkung schwindet.<< Buddha
Wenn du beides unter einer umfassenden Kategorie unterbringen möchtest dann kannst du auch Äpfel und Birnen unter einer umfassenden Kategorie unterbringen. Beide sind Früchte.
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#378356) Verfasst am: 25.11.2005, 14:54 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Ja, Schmerzlos,
Auf http://de.wikipedia.org/wiki/Religion ist es nicht so wie bei der meisten anderen Seiten. http://de.wikipedia.org/wiki/Religion habe ich nicht erwähnt weil es gestern schon besprochen worden ist. Das selber gilt auch für http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus
Das der Buddhismus eine reine Erkenntnislehre ist, werde ich nicht als Quark bezeichnen. |
- Wenn Du das Wort "Reine Erkenntnislehre" mal etwas länger überdenkst,
dann wird Dir vielleicht auffallen, dass Wort eben nicht zutrifft.
Das Wort "Rein" zielt gewissermaßen auf eine "Vollkommenheit",
doch wozu sollte diese noch einen "Zusatz" gebrauchen -
so als würde ihr etwas fehlen. Ausserdem zielt dann das Wort
"Erkenntislehre" auf eine ziemlich "kopflastige" Geschichte.
Mancher findet sein Herz nicht eher, als bis er seinen Kopf verliert.
Arthur Schopenhauer (1788 - 1860), deutscher Philosoph
Die "reine Ratio" ist dann auch in den fernöstlichen Philosophien/Religionen
eher verpöhnt. Dafür ist "Güte" dann wiederrum sehr beliebt. (Metta)
Als "Diskursives Denken" (vicára) gilt das 'Umherwandern', das Hin- und
Herwandern (des Geistes).
Wenn schon so ein "Ideal" aufgestellt wird "Reine Erkenntnislehre",
dann wird irgendwann auch deutlich, dass die ein "Extrem" ist.
Demgegenüber könnte ich auch einfach "Reines Herz" behaupten.
Klebstoff.
Zitat: | Schau die Formulierung in dem Kontext von „Glauben an einem Gott/Götter“ von der einen Seite, und „Selbstbeobachtung“ auf den anderen. – dann kann man von „Erkenntnislehre“ im sinne von „Selbstforschung“ (die Emotionen, Gedanken, Körperempfindungen) schon sprechen.
Zu der „beste Beschreibung eines Elefanten“ – wer hat da „Recht“? Ich? Du? das ist der Quark...  |
- Der Quark ist sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen...
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#378362) Verfasst am: 25.11.2005, 14:58 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Wenn du beides unter einer umfassenden Kategorie unterbringen möchtest dann kannst du auch Äpfel und Birnen unter einer umfassenden Kategorie unterbringen. Beide sind Früchte.  |
Mit der Deutung kann ich leben.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#378368) Verfasst am: 25.11.2005, 15:11 Titel: |
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Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Tegularius hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Kann man ja auch nicht nachprüfen. |
- Doch das kannst Du.  |
Aber kann man in jedem Fall genau nachprüfen, ob einzelne Punkte im Laufe der Zeit hinzugefügt, weggelassen oder abgeändert wurden? Auch vor dem Hintergrund, dass die einzig vollständige Fassung der Lehre eine Übersetzung ist, die mehrere hundert Jahre nach Buddhas Tod angefertigt wurde? |
.
Es gibt viele Mißverständnisse in der Buddha-Lehre, die durch fehlerhafte 'Übertragungen' verursacht wurden, wie beispielsweise: "Den Willen überwindet man mit dem Willen." |
- Nun, da kann man durchaus geteilter Meinung sein, insbesondere wo der Wille
ein ethisch indifferenter Begriff ist. Ich habe auch schon von denen gelesen,
die den Buddhismus fatalistisch auslegen wollen. So als gäbe es "nichts
zu tun und nichts zu lassen". So als gäbe es keine rechte Anstrengung
oder nichts zu überwinden.
Anguttara Nikaya
A.VI. 38 Eigene und fremde Tat
Ein Brahmane sprach zum Erhabenen:
»Ich, Herr Gotama, behaupte und bin der Ansicht, daß es weder eine eigene Wirksamkeit gibt, noch fremde Wirksamkeit (*1).«
»Möchte ich doch, Brahmane, von einem Menschen mit solchem Glauben und solchen Ansichten nie etwas sehen oder hören!
"..."
Anguttara Nikaya
A.III. 138 Makkhali Gosála
"Eigner der Werke, Brahmane, sind die Wesen, Erben der Werke, Kinder der Werke, Geschöpfe der Werke, Knechte der Werke: das Werk scheidet die Wesen ab, nach Verkommenheit und Vorzüglichkeit."
M 135
Zuletzt bearbeitet von Schmerzlos am 25.11.2005, 18:28, insgesamt einmal bearbeitet |
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#378376) Verfasst am: 25.11.2005, 15:38 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Wenn Du das Wort "Reine Erkenntnislehre" mal etwas länger überdenkst, dann wird Dir vielleicht auffallen, dass Wort eben nicht zutrifft.
Das Wort "Rein" zielt gewissermaßen auf eine "Vollkommenheit",
doch wozu sollte diese noch einen "Zusatz" gebrauchen -
so als würde ihr etwas fehlen. Ausserdem zielt dann das Wort
"Erkenntislehre" auf eine ziemlich "kopflastige" Geschichte. | “Erkenntnis“ hat für mich NICHT unbedingt mit dem Denken, sondern mit dem „Erfahren“ zu tun. Es hat mit „Totalität“ zu tun.
Das Denken ist kein Werkzeug um zu Erkenntnis zu kommen. Es dreht im Kreis.
Um zu erkennen muss man über das Denken hinaus wachsen.
Das Wort „Rein“ verstehe ich als „ausschließlich“. Ohne „glauben“ zu müssen.
"Reine Erkenntnislehre"="ausschließlich aus Erfahrung entstandene Erkenntnisse"
-Das ist die Genialität der Meditation.
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#378378) Verfasst am: 25.11.2005, 15:40 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Lauscher hat folgendes geschrieben: | Wenn du beides unter einer umfassenden Kategorie unterbringen möchtest dann kannst du auch Äpfel und Birnen unter einer umfassenden Kategorie unterbringen. Beide sind Früchte.  |
Mit der Deutung kann ich leben.  | Wenn du von Äpfeln sprichst, "Früchte" aber sagst,
weiß der Zuhörer nicht was du genau meinst, sondern nur ungefähr.
Wenn es dir reicht…
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#378380) Verfasst am: 25.11.2005, 15:44 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Tegularius hat folgendes geschrieben: | Lauscher hat folgendes geschrieben: | Wenn du beides unter einer umfassenden Kategorie unterbringen möchtest dann kannst du auch Äpfel und Birnen unter einer umfassenden Kategorie unterbringen. Beide sind Früchte.  |
Mit der Deutung kann ich leben.  | Wenn du von Äpfeln sprichst, "Früchte" aber sagst,
weiß der Zuhörer nicht was du genau meinst, sondern nur ungefähr.
Wenn es dir reicht…  |
Wenn ich mich über Äpfel unterhalten will, spreche ich von Äpfeln, wenn ich mich über Birnen unterhalten will, dann spreche ich von Birnen und wenn ich mich über Früchte unterhalten will, dann spreche ich von Früchten. Dass sowohl Äpfel als auch Birnen Früchte sind, bedeutet ja nicht, dass Äpfel Birnen sind.
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#378388) Verfasst am: 25.11.2005, 16:00 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Lauscher hat folgendes geschrieben: | Tegularius hat folgendes geschrieben: | Lauscher hat folgendes geschrieben: | Wenn du beides unter einer umfassenden Kategorie unterbringen möchtest dann kannst du auch Äpfel und Birnen unter einer umfassenden Kategorie unterbringen. Beide sind Früchte.  |
Mit der Deutung kann ich leben.  | Wenn du von Äpfeln sprichst, "Früchte" aber sagst,
weiß der Zuhörer nicht was du genau meinst, sondern nur ungefähr.
Wenn es dir reicht…  |
Wenn ich mich über Äpfel unterhalten will, spreche ich von Äpfeln, wenn ich mich über Birnen unterhalten will, dann spreche ich von Birnen und wenn ich mich über Früchte unterhalten will, dann spreche ich von Früchten. Dass sowohl Äpfel als auch Birnen Früchte sind, bedeutet ja nicht, dass Äpfel Birnen sind. | Wie hast du oben gesagt?
>>Dennoch weisen sie Gemeinsamkeiten in der allgemeinen Form auf (siehe meine oben genannte Gegenüberstellung) und sind daher m.E. durchaus unter einer umfassenden Kategorie unterzubringen.<<
Passt nicht mit "Wenn ich mich über Äpfel unterhalten will, spreche ich von Äpfeln" zusammen.
wir wiederholen uns aber.
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#378390) Verfasst am: 25.11.2005, 16:07 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Wie hast du oben gesagt?
>>Dennoch weisen sie Gemeinsamkeiten in der allgemeinen Form auf (siehe meine oben genannte Gegenüberstellung) und sind daher m.E. durchaus unter einer umfassenden Kategorie unterzubringen.<<
Passt nicht mit "Wenn ich mich über Äpfel unterhalten will, spreche ich von Äpfeln" zusammen. |
Doch, natürlich passt das zusammen. Äpfel und Birnen weisen ja auch Gemeinsamkeiten auf, weswegen man beide zu den Früchten zählt. Das bedeutet doch nicht, dass ein Apfel zur Birne wird, wenn ich beide aufgrund ihrer Gemeinsamkeiten unter der Kategorie "Frucht" subsumiere. Es kommt eben darauf an, über was man sprechen will: über Äpfel bzw. Birnen für sich genommen, über Früchte im Allgemeinen oder über die Unterschiede innerhalb der Früchte usw.
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#378393) Verfasst am: 25.11.2005, 16:19 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Doch,... |
Du kannst es drehen und wenden wie du willst.
Das was ich tue ist für mich keine Religion, sondern ein Übungsweg, da es mit „Glauben“ nichts zu tun hat, sondern mit Bemühung um Einsicht durch Achtsamkeit.
Wie andere es benennen ist rein ihre Sache.
Mögen alle Wesen glücklich sein.
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#378396) Verfasst am: 25.11.2005, 16:27 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Wenn Du das Wort "Reine Erkenntnislehre" mal etwas länger überdenkst, dann wird Dir vielleicht auffallen, dass Wort eben nicht zutrifft.
Das Wort "Rein" zielt gewissermaßen auf eine "Vollkommenheit",
doch wozu sollte diese noch einen "Zusatz" gebrauchen -
so als würde ihr etwas fehlen. Ausserdem zielt dann das Wort
"Erkenntislehre" auf eine ziemlich "kopflastige" Geschichte. | “Erkenntnis“ hat für mich NICHT unbedingt mit dem Denken, sondern mit dem „Erfahren“ zu tun. |
- Ah ja, also glaubst Du Buddhismus sei (nicht rationalistisch,
sondern eher) "empirisch" ?
Zitat: | Es hat mit „Totalität“ zu tun. |
- Schau Dir mal die bedingte Entstehung an.
Ich glaube nicht, dass Du etwas finden wirst,
das "an sich" existiert...
Zitat: | Das Denken ist kein Werkzeug um zu Erkenntnis zu kommen. |
- Das Denken ist ein Werkzeug, um zu Erkenntnis zu kommen.
Zitat: | Es dreht im Kreis. |
- Bei Leuten die das Denken nicht beherrschen...bestimmt.
Zitat: | Um zu erkennen muss man über das Denken hinaus wachsen.
Das Wort „Rein“ verstehe ich als „ausschließlich“. |
- Kleine Menschen, große Menschen, dünne Menschen, dicke,
blonde Menschen, braun-haarige Menschen...
ich glaube da braucht es kein reinhalte Gebot.
Diese gezwungenen Geschichten können
schon recht anstrengend sein.
Zitat: | Ohne „glauben“ zu müssen. |
- Nein, aber Du darfst es.
Zitat: | "Reine Erkenntnislehre"="ausschließlich aus Erfahrung entstandene Erkenntnisse" |
Berühmt ist ferner die Parabel des Buddha von dem von einem Giftpfeil verletzten Menschen: Der von dem Giftpfeil Getroffene wird eilends zu einem Arzt gebracht, der den Pfeil sofort herausziehen will. Doch der Verwundete läßt dies nicht zu, sondern ruft: »Nicht eher soll der Pfeil herausgezogen werden, bis ich jenen Mann kenne, der mich getroffen hat, welcher Familie er angehört, ob er groß, klein oder von mittlerer Gestalt ist, ob seine Hautfarbe schwarz, braun oder gelb ist ...«. Wie der vom Giftpfeil Getroffene sterben würde, bevor er die Antwort auf seine Fragen in Erfahrung bringen könnte, ebenso würde der heilsbegierige Jünger vor der Lösung aller metaphysischen Fragen den Leiden dieser Welt erliegen.
Zitat: | -Das ist die Genialität der Meditation. |
- Du solltest lieber noch mal meditieren.
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#378433) Verfasst am: 25.11.2005, 17:46 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ah ja, also glaubst Du Buddhismus sei (nicht rationalistisch,
sondern eher) "empirisch" ? | >> "So aber mag, ihr Mönche, Sáriputto der Reihe nach die Dinge klar sehn: da weilt, ihr Mönche, Sáriputto, gar fern von Begierden, fern von unheilsamen Dingen, in sinnend gedenkender ruhegeborener seliger Verzückung, in der Weihe der ersten Vertiefung (jhána). Und die Dinge der ersten Vertiefung, Überlegung und Erwägung, Verzückung und Seligkeit und Einigung des Herzens, Berührung, Gefühl, Wahrnehmung, Denken, Bewußtsein, Wille, Beschluß, Kraft, Achtsamkeit, Gleichmut, Sammlung, diese Dinge hat er der Reihe nach eingeordnet, diese Dinge läßt er wissentlich aufsteigen, wissentlich standhalten, wissentlich untergehn. Und er erkennt: 'So kommen denn diese Dinge ungewesen zum Vorschein, und gewesen verschwinden sie wieder.' Und er ist diesen Dingen nicht zugeneigt und nicht abgeneigt, nicht angeschlossen, nicht angeheftet, ist ihnen entgangen, ihnen entronnen, ohne das Gemüt umschränken zu lassen. Denn 'Es gibt noch eine höhere Freiheit' weiß er. Und indem er sie entwickelt merkt er eben 'Das gibt es'. << M. 111. Die Reihe
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#378439) Verfasst am: 25.11.2005, 18:05 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ah ja, also glaubst Du Buddhismus sei (nicht rationalistisch, sondern eher) "empirisch" ? |
"..."
<< M. 111. Die Reihe |
- Ja, und nun ? Was möchtest Du mir damit sagen ?
Das "Erfahrungen" als Selbst betrachtet werden sollen ?
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#378454) Verfasst am: 25.11.2005, 18:28 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ja, und nun ? Was möchtest Du mir damit sagen ?
Das "Erfahrungen" als Selbst betrachtet werden sollen ? | Setzt dich zu Meditation hin, gehe in der erste Jhana, und du wirst keinen Fragen mehr haben, da du es selbst erfahren/erlebt/erkannt hast.
Solange du es nicht selber erfahren hast, werden ständig Fragen aus dem „nicht sehen“, aus der bedingte Entstehung entstehen.
Meine Antworten werden dir nichts nutzen, da es MEINE Antworten sind und nicht deine.
Das Denken kommt dort nicht hin. Da ist nur erleben.
>> Und indem er sie entwickelt merkt er eben 'Das gibt es'.<< M. 111. Die Reihe
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#378460) Verfasst am: 25.11.2005, 18:32 Titel: |
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Lauscher hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ja, und nun ? Was möchtest Du mir damit sagen ?
Das "Erfahrungen" als Selbst betrachtet werden sollen ? | Setzt dich zu Meditation hin, gehe in der erste Jhana, und du wirst keinen Fragen mehr haben, da du es selbst erfahren/erlebt/erkannt hast. |
- Ich habe ja gar keine Frage zu Meditation, oder Jhana gestellt.
Zitat: | Solange du es nicht selber erfahren hast, |
8.2
Schwer ist die Nicht-Ich-Lehre zu verstehen;
Die Wahrheit wird ja niemals gern gesehen.
Nur wer sie kennt, der wird vom Drang befreit
Und er durchschaut der Dinge Nichtigkeit.
(Udana)
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#378470) Verfasst am: 25.11.2005, 18:43 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Ich habe ja gar keine Frage zu Meditation, oder Jhana gestellt | Doch: Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ah ja, also glaubst Du Buddhismus sei (nicht rationalistisch,
sondern eher) "empirisch" ? | „Mein“ Weg ist über die Selbsterfahrung, über die Jhanas.
Da kommt das Denken/Ratio nicht hin.
_________________ Lieben, einfach lieben.
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Tso Wang Vergiß es
Anmeldungsdatum: 21.09.2003 Beiträge: 1433
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(#378733) Verfasst am: 26.11.2005, 01:13 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Tegularius hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Kann man ja auch nicht nachprüfen. |
- Doch das kannst Du.  |
Aber kann man in jedem Fall genau nachprüfen, ob einzelne Punkte im Laufe der Zeit hinzugefügt, weggelassen oder abgeändert wurden? Auch vor dem Hintergrund, dass die einzig vollständige Fassung der Lehre eine Übersetzung ist, die mehrere hundert Jahre nach Buddhas Tod angefertigt wurde? |
.
Es gibt viele Mißverständnisse in der Buddha-Lehre, die durch fehlerhafte 'Übertragungen' verursacht wurden, wie beispielsweise: "Den Willen überwindet man mit dem Willen." |
- Nun, da kann man durchaus geteilter Meinung sein, |
.
Geteilt? Wenn Du das möchtest...
Zitat: | insbesondere, wo der Wille ein ethisch indifferenter Begriff ist. |
Erinnerst Du Dich noch (mir gegenüber), wie Du es mit dem Ausdruck "Begriff" hältst ? Wie "begreifst" Du den Willen ?
Zitat: | Ich habe auch schon von denen gelesen, die den Buddhismus fatalistisch..... |
Soll das ein in diesem Zusammenhang (Text-Authentizität) passendes Argu-ment sein oder einfach nur ein "Exkurs über irgendetwas einfach so" ?
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_________________ Geh' weiter
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#378792) Verfasst am: 26.11.2005, 11:10 Titel: |
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Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Zitat: | Es gibt viele Mißverständnisse in der Buddha-Lehre, die durch fehlerhafte 'Übertragungen' verursacht wurden, wie beispielsweise: "Den Willen überwindet man mit dem Willen." |
- Nun, da kann man durchaus geteilter Meinung sein, |
.
Geteilt? |
- Geteilt. Du hast Dir da gewissermaßen einen Teilaskekt rausgepickt.
Siddharta Gautama hat die "Schmerzaskese" verworfen, weil er für sich
erkannt hat, dass wenn man seinen Körper zu Grunde richtet, dass
nicht zur Erwachung führen kann. Also eine "Willensverneinung"
im Sinne von z.B. sich "zu tode Hungern", ist ein "Extrem" und
damit also in dem Zusammenhang ziemlich unheilsam.
Das Wort "Mager-Sucht" zeigt da z.B. bereits auf
eine "Abhängigkeit/Unfreiheit".
Nun bezogst Du das auf "Den Willen überwindet man mit dem Willen".
Du meintest (Zitat) "Bevor der Buddha höchste Erkenntnis fand, hatte er verschiedene Methoden erprobt, um den Geist zur Ruhe zu bringen - ohne Erfolg. In einer Lehrrede erinnert er sich:...
das ist ja soweit richtig - nur bezogen auf den Satz den "Willen überwindet man mit den Willen", trifft das halt nicht so recht zu, weil da nicht zwangsläufig eine Willensverneinung oder Willensbejahung gemeint ist.
Es ist ja allgemein bekannt, dass Buddha von einem "Mittleren Pfad" gesprochen hat.
Das die Sutra meinetwegen eine Falschübersetzung ist, kann ich ja durchaus noch
nachvollziehen, aber der Zusammenhang(Interpretation) den Du hergestellt hast,
ist nicht ganz ausgereift.
»Den Willen (cetaná), ihr Mönche, bezeichne ich als die Tat (cetanáham bhikkhave kammam vadámi), denn mit dem Willen wirkt man die Tat in Werken, Worten und Gedanken . . .
Im Wörterbuch des Palikanon findet sich etwas über den Begriff Karma.
Zitat: | Zitat: | insbesondere, wo der Wille ein ethisch indifferenter Begriff ist. |
Erinnerst Du Dich noch (mir gegenüber), wie Du es mit dem Ausdruck "Begriff" hältst ? Wie "begreifst" Du den Willen ? |
Z.B.
Dhammapada 66-72
Samyutta Nikaya
S.51.13. Wille
Der Wille als Herrscher über die Wünsche ist Selbstüberwinder.
Samyutta Nikaya
S.2.5. Dámali
Zuletzt bearbeitet von Schmerzlos am 28.11.2005, 12:29, insgesamt einmal bearbeitet |
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Tegularius surreal
Anmeldungsdatum: 28.07.2005 Beiträge: 2002
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(#378794) Verfasst am: 26.11.2005, 11:18 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | ...Das Wort "Mager-Sucht" zeigt da z.B. bereits auf
eine "Abhängigkeit/Unfreiheit"... |
Ich bin mir nicht sicher, aber könnte "Sucht" in diesem Zusammenhang nicht eher - wie zu früheren Zeiten üblich - schlicht "Krankheit" bedeuten und nicht "Abhängigkeit"?
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44650
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(#378851) Verfasst am: 26.11.2005, 13:23 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | ...Das Wort "Mager-Sucht" zeigt da z.B. bereits auf
eine "Abhängigkeit/Unfreiheit"... |
Ich bin mir nicht sicher, aber könnte "Sucht" in diesem Zusammenhang nicht eher - wie zu früheren Zeiten üblich - schlicht "Krankheit" bedeuten und nicht "Abhängigkeit"? |
Naja, 'Abhängigkeiten' werden ja heute eigentlich oftmals bereits als 'Krankheiten' gehandelt.
Drogenabhängigkeit gilt ja z.B. auch als Krankheit, ebenso Alkoholabhängigkeit.
Ich würde sagen, dass das Verfahren bezüglich der 'Lösung des Problems' gar kein so verschiedenes ist:
Man versucht erst, das Problem in seiner Gesamtheit und in jedem Teilaspekt zu erfassen und dann, es zu lösen, indem man zum Beispiel dem Patienten hilft, 'davon wegzukommen' bzw. loszulassen. Ich denke, das ist mit der buddhistischen Ansicht, 'Anhaftung' sollte vermieden werden, durchaus vereinbar...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#378868) Verfasst am: 26.11.2005, 13:57 Titel: |
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Tegularius hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | ...Das Wort "Mager-Sucht" zeigt da z.B. bereits auf
eine "Abhängigkeit/Unfreiheit"... |
Ich bin mir nicht sicher, aber könnte "Sucht" in diesem Zusammenhang nicht eher - wie zu früheren Zeiten üblich - schlicht "Krankheit" bedeuten und nicht "Abhängigkeit"? |
- Das Wort Krankheit wäre wohl auch trefflich.
"Leiden" kann man an allem, aber um "krank" zu sein, muß einen ein fremdes Etwas besitzen, muß man Sklave seiner Krankheit geworden sein. Ich möchte den Satz aufstellen: Kein wahrhaft freier Mensch kann krank sein.
Christian Morgenstern (1871 - 1914)
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Tso Wang Vergiß es
Anmeldungsdatum: 21.09.2003 Beiträge: 1433
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(#379375) Verfasst am: 27.11.2005, 22:41 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Zitat: | Es gibt viele Mißverständnisse in der Buddha-Lehre, die durch fehlerhafte 'Übertragungen' verursacht wurden, wie beispielsweise: "Den Willen überwindet man mit dem Willen." |
- Nun, da kann man durchaus geteilter Meinung sein, |
.
Geteilt? |
- Geteilt. Du hast Dir da gewissermaßen einen Teilaskekt rausgepickt.
Siddharta Gautama hat die "Schmerzaskese" verworfen, weil er für sich
erkannt hat, dass wenn man seinen Körper zu Grunde richtet, dass
nicht zur Erwachung führen kann. Also eine "Willensverneinung"
im Sinne von z.B. sich "zu tode Hungern", ist ein "Extrem" und
damit also in dem Zusammenhang ziemlich unheilsam.
Das Wort "Mager-Sucht" zeigt da z.B. bereits auf
eine "Abhängigkeit/Unfreiheit".
Nun bezogst Du das auf "Den Willen überwindet man mit dem Willen".
Du meintest (Zitat) "Bevor der Buddha höchste Erkenntnis fand, hatte er verschiedene Methoden erprobt, um den Geist zur Ruhe zu bringen - ohne Erfolg. In einer Lehrrede erinnert er sich:...
das ist ja soweit richtig - nur bezogen auf den Satz den "Willen überwindet man mit den Willen", trifft das halt nicht so recht zu, weil da nicht zwangsläufig eine Willensverneinung oder Willensbejahung gemeint ist.
Es ist ja allgemein bekannt, dass Buddha von einem "Mittleren Pfad" gesprochen hat.
Das die Sutra meinetwegen eine Falschübersetzung ist, kann ich ja durchaus noch
nachvollziehen, aber der Zusammenhang(Interpretation) den Du hergestellt hast,
ist nicht ganz ausgereift.
»Den Willen (cetaná), ihr Mönche, bezeichne ich als die Tat (cetanáham bhikkhave kammam vadámi), denn mit dem Willen wirkt man die Tat in Werken, Worten und Gedanken . . .
Im Wörterbuch des Palikanon findet sich etwas über den Begriff Karma.
Zitat: | Zitat: | insbesondere, wo der Wille ein ethisch indifferenter Begriff ist. |
Erinnerst Du Dich noch (mir gegenüber), wie Du es mit dem Ausdruck "Begriff" hältst ? Wie "begreifst" Du den Willen ? |
Z.B.
Dhammapada 66-72
Samyutta Nikaya
S.51.13. Wille
"..."
"Auf den Willen gestützt, ihr Mönche, erlangt der Mönch Einigung, erlangt er Einheit des Herzens: das nennt man Einigung des Willens. Er weckt den Willen, daß nicht aufgestiegene böse, unheilsame Dinge nicht aufsteigen, müht sich darum, setzt Tatkraft ein, rüstet das Herz, macht es kampfbereit. Er weckt den Willen, aufgestiegene böse, unheilsame Dinge zu überwinden, müht sich darum, setzt Tatkraft ein, rüstet das Herz, macht es kampfbereit. Er weckt den Willen, nicht aufgestiegene heilsame Dinge aufsteigen zu lassen, müht sich, setzt Tatkraft ein, rüstet das Herz, macht es kampfbereit. Er weckt den Willen, aufgestiegene heilsame Dinge zu festigen, nicht zu verfälschen, sich weiterentwickeln, erfüllen, entfalten, reifen zu lassen, müht sich darum, setzt Tatkraft ein, rüstet das Herz, macht es kampfbereit.
"..."
Der Wille als Herrscher über die Wünsche ist Selbstüberwinder.
S |
.
Ach, Schmerzlos. Ohne viel Schnick-Schnack oder Schriftgelehrtentum: Es geht ums Loslassen. Einfach Loslassen. Es geht nicht ums Loslassen-Wollen (es sei denn, Du möchtest dem Affengeist Nahrung geben ).
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"Ein junger Mann suchte einen Zen-Meister auf: »Meister, wie lange wird es dauern, bis ich Befreiung erlangt habe?« »Vielleicht zehn Jahre«, entgegnete der Meister.
»Und wenn ich mich besonders anstrenge, wie lange dauert es dann?«, fragte der Schüler.
»In diesem Fall kann es zwanzig Jahre dauern«, erwiderte der Meister.
»Ich nehme aber wirklich jede Härte auf mich. Ich will so schnell wie möglich ans Ziel gelangen«, beteuerte der Mann.
»Dann«, erwiderte der Meister, »kann es bis zu vierzig Jahren dauern.« "
_________________ Geh' weiter
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Lauscher registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2005 Beiträge: 178
Wohnort: Gelnhausen
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(#384130) Verfasst am: 10.12.2005, 10:24 Titel: |
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das "Idappaccayata-Gesetz"
>>Der Buddhist bemüht sich, tief in diese innere Natur einzudringen, diese mentale oder spirituelle Natur, die in jedem von uns zu finden ist, die Natur, die das Gesetz der Natur schlechthin ist, das Wesen aller Dinge. Ein anderer Name dafür ist das "Idappaccayata-Gesetz", die Tatsache, daß alles in Abhängigkeit und in Verbindung mit allem anderen existiert. Wenn wir diese Natur der Dinge wirklich verstanden haben, ist Egoismus unmöglich geworden. Wenn das Idappaccayata-Gesetz klar in unserem Geist verankert ist, bleibt kein Weg, auf dem sich Selbstsucht Bahn brechen kann, besteht keine Möglichkeit mehr für Selbst und Selbstbezogenheit. Wenn wir diese innere Natur bewahrt haben, können wir die äußere ganz leicht bewahren. (...)
Der Buddha bezeichnete diese innere Natur als Dhammadhatu, als Dhatu (Element, Essenz) des Dhamma. Diese Dhatu ist die Grundlage und Basis des Dhamma, der ganzen Natur. Er unterstrich: Ob ein Weiser dies bereits erkannt hat oder nicht, der Dhammadhatu existiert - natürlich und absolut.<<
von: Buddhadasa Bhikkhu
aus: http://www.kommundsieh.de/oekobuero/bni-2-2.htm
_________________ Lieben, einfach lieben.
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