Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Relative und absolute Armut

 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Stefan
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#380688) Verfasst am: 01.12.2005, 23:00    Titel: Relative und absolute Armut Antworten mit Zitat

Viele vertreten die Ansicht, daß es allen in Deutschland lebenden Menschen wirtschaftlich gut gehe. Wir jammern auf hohem Niveau, den Leuten in xy geht es noch viel schlechter, so die oft gehörte Meinung.

Das mag ja auch stimmen, jedenfalls von dieser Warte aus betrachtet. Ich frage mich aber, ob damit das Thema abgehakt werden sollte. Ich meine nein:

Absolute Armut: Es fehlen lebensnotwendige Dinge wie Nahrung, Wasser, Kleidung oder ein Dach über dem Kopf
Relative Armut: Richtet sich danach, was in der Gesellschaft normal ist und als annehmbares Leben gesehen wird


Sicher, von der Kaufkraft eines deutschen Hartz4-Empfängers träumen viele. Aber in einer Gesellschaft, in der es der Mehrheit an Dingen des täglichen Bedarfs mangelt, ist man eben nicht mehr relativ arm. Man ist Gleicher unter Gleichen, ein Umstand der wesentlich wichtiger für ein zufriedenes Leben ist, als täglich Bohnenkaffee trinken zu können.

Das Jammern in Deutschland, beruht doch nur auf der Tatsache, das täglich Bedürfnisse geweckt bzw. am Leben gehalten werden, die von immer weniger Menschen befriedigt werden können. Flankiert von der Gewissheit, das der Reichtum für alle genügen könnte, er aber mit Hilfe unserer Politiker ständig nur in eine Richtung transferiert wird.

Die, die noch am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, steht zudem die Angst vor dem sozialen Abstieg in eben diese Schicht vorm Kopf.

Wenn es so weiter geht, bleibt zu erwarten, daß die große Mehrheit in Deutschland (und anderswo) irgendwann kollektiver Armut unterliegt und trotzdem zufriedener sein wird.

Wie seht ihr das?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#380690) Verfasst am: 01.12.2005, 23:03    Titel: Re: Relative und absolute Armut Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Wie seht ihr das?


Ich versuche bereits, Konzepte zur Lösung dieses Problems auszuarbeiten.
Darf ich dich dazu in mein Forum einladen? (Ich würde dir den Link per PN schicken.)
_________________
"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Stefan
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#380697) Verfasst am: 01.12.2005, 23:23    Titel: Re: Relative und absolute Armut Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
Wie seht ihr das?


Ich versuche bereits, Konzepte zur Lösung dieses Problems auszuarbeiten.
Darf ich dich dazu in mein Forum einladen? (Ich würde dir den Link per PN schicken.)


Konzept zur Lösung? Am Kopf kratzen Selbst wenn es eines gibt, was ich glaube, ist das Problem wohl die Umsetzung desselben. Eben gegen die Widerstände derer, die von dieser Entwicklung profitieren.

Ich ahne auf was du abzielst (RP?) zwinkern

Schick mir den Link, ich sehe es mir gerne mal an!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Stefan
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#380700) Verfasst am: 01.12.2005, 23:48    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Nur ein winziger Teil des privaten Vermögens einer Handvoll der reichsten Männer und Frauen – es gibt nur wenige Frauen auf dieser Liste – unseres Planeten würde ausreichen, um jedes Kind ausreichend zu ernähren und ihm Schulbildung zu ermöglichen und um jede Mutter mit medizinischen Leistungen zu versorgen. Zudem ist ein Teil des globalen Reichtums in genau jenen Ländern zu Hause, in denen die Ärmsten der Armen leben. Die Schere zwischen Arm und Reich klafft immer weiter auseinander, im Süden wie im Norden.

Zitat:
Wäre das Geld auf deutschen Konten gerecht verteilt, so besäße jeder Haushalt 133.000 Euro. De facto aber horten zehn Prozent der Haushalte 47 Prozent des Vermögens – rund fünf Billionen Euro netto. Über Zins und Zinseszinseffekte wächst das Vermögen derer, die ohnehin schon viel besitzen, weiter an. Insgesamt stieg es um 17 Prozent seit der rot-grünen Regierungsübernahme.

Zitat:
Und die bittere Feststellung „Hartz IV ist Armut per Gesetz“ trifft ins Schwarze. Mit der Zusammenlegung von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe zum „Arbeitslosengeld II“ werden Langzeitarbeitslose nach zwei bis drei Jahren unter die Armutsgrenze sinken.



Zitat:
Normative Vorentscheidungen und die fehlende Bereitschaft zu einer offen verteilungspolitischen Debatte erschweren derzeit einen rationalen Diskurs über die Gestaltung einer gerechten Sozialpolitik und eines gesellschaftlichen Minimalkonsenses über Armut und Reichtum.

Dass wir davon meilenweit entfernt sind, zeigt die von der deutschen Wirtschaftselite wiederholte Klage vom angeblich so teuren Standort Deutschland. Mit einem kaum zu überbietenden – und von einem lauten Aufschrei der Empörung quer durch alle politischen Lager begleiteten – Sozialzynismus hat jüngst Josef Ackermann, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, diese These untermauert: Trotz eines Rekordgewinns von 2,5 Milliarden Euro im Jahr 2004 sei weltweit die Streichung von über 6.000 Stellen vonnöten.

Zitat:
Die meisten Armen sind nicht arm wegen ihres unmittelbaren Lohnarbeitsverhältnisses oder einer darauf folgenden Arbeitslosigkeit, sondern infolge einer historischen Nachwirkung des Kapitalismus.

Zitat:
Wer Knechtschaft und Armut überwinden will, muss Herrschaft und Reichtum bekämpfen. Sonst bleibt unser aller Verpflichtung zur Armutsbekämpfung nur ein Lippenbekenntnis.

Der ganze Text
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Seite 1 von 1

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group