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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#381283) Verfasst am: 03.12.2005, 14:52 Titel: |
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Thao hat folgendes geschrieben: | Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Niemand zwingt einen Arbeitslosen zu einem 1 Euro Job, oder? Es kann jeder "Nein, danke" sagen (was Sklaven, um den geschmacklosen Vergleich aufzugreifen, nicht können.) - genau wie die Putzfrau nicht putzen muss. |
Glatt gelogen. |
Ach? komm erklärs mir.
_________________ Storm by Tim Minchin
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#381284) Verfasst am: 03.12.2005, 14:54 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Thao hat folgendes geschrieben: | Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Niemand zwingt einen Arbeitslosen zu einem 1 Euro Job, oder? Es kann jeder "Nein, danke" sagen (was Sklaven, um den geschmacklosen Vergleich aufzugreifen, nicht können.) - genau wie die Putzfrau nicht putzen muss. |
Glatt gelogen. |
Ach? komm erklärs mir. |
Du weißt es doch ganz genau. Kindergartenspielchen kannst du woanders machen.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#381287) Verfasst am: 03.12.2005, 14:58 Titel: |
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Werden die 1Eurojobber mit Schlagstöcken zur Gartenarbeit getrieben, oder wie?
Da erklär mir mal einer den Unterschied zu der Frau die putzen geht um die Familie zu versorgen oder damit die Kinder wenigstens einmal an einer Klassenfahrt teilnehmen können.
Zwangsarbeiter, Sklaven, die geschmacklosen Vergleiche fliegen tief in diesem Winter...
_________________ Storm by Tim Minchin
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#381288) Verfasst am: 03.12.2005, 14:58 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Ach? Komm erklärs mir. |
Vielleicht solltest du einfach 'mal eine Weile komplett ohne Geld auskommen.
Mal sehen, wie lange du das durchhälst...
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Werden die 1Eurojobber mit Schlagstöcken zur Gartenarbeit getrieben, oder wie? |
Siehst du? Genau das meinte Thao mit "Ideologieblindheit".
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 03.12.2005, 15:00, insgesamt einmal bearbeitet |
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#381290) Verfasst am: 03.12.2005, 14:59 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Ach? Komm erklärs mir. |
Vielleicht solltest du einfach 'mal eine Weile komplett ohne Geld auskommen.
Mal sehen, wie lange du das durchhälst... |
Ich hab schonmal Toiletten geputzt, mach dir keine Sorgen um mich.
_________________ Storm by Tim Minchin
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#381291) Verfasst am: 03.12.2005, 15:00 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Ich hab schonmal Toiletten geputzt. |
Und, hat's Spaß gemacht?
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#381293) Verfasst am: 03.12.2005, 15:02 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Siehst du? Genau das meinte Thao mit "Ideologieblindheit". |
Welche Ideologie blendet mich? Und wie blind muss man sein um gemeinützige Arbeit als Ausgleich für soziale Leistungen mit Sklaverei und Zwangsarbeit gleichzusetzten? Von eurem Elfenbeinturm aus muss man ja einen schönen Ausblick auf das Schlaraffenland haben...
_________________ Storm by Tim Minchin
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#381294) Verfasst am: 03.12.2005, 15:03 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Niemand zwingt einen Arbeitslosen zu einem 1 Euro Job, oder? Es kann jeder "Nein, danke" sagen (was Sklaven, um den geschmacklosen Vergleich aufzugreifen, nicht können.) - genau wie die Putzfrau nicht putzen muss. |
Bei Ablehnung eines angebotenen Ein-Euro-Jobs kann das Arbeitslosengeld gekürzt oder bei Unter-25-jährigen sogar ganz gestrichen werden. Die Alternative zur staatlich angeordneten Arbeit ist Verelendung. Will der Arbeitslose leben, so hat er dies nach staatlichen Vorgaben zu tun. Unter Freiheit und Mündigkeit stelle ich mir etwas anderes vor.
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#381296) Verfasst am: 03.12.2005, 15:04 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Siehst du? Genau das meinte Thao mit "Ideologieblindheit". |
Welche Ideologie blendet mich? Und wie blind muss man sein um gemeinützige Arbeit als Ausgleich für soziale Leistungen mit Sklaverei und Zwangsarbeit gleichzusetzten? Von eurem Elfenbeinturm aus muss man ja einen schönen Ausblick auf das Schlaraffenland haben... |
Gemeinnützige Arbeit?
Du definierst Gemeinwohl aber weit
Neoliberale Ideologie blendet dich.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#381297) Verfasst am: 03.12.2005, 15:05 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Ich hab schonmal Toiletten geputzt. |
Und, hat's Spaß gemacht? |
Manchmal - meistens nicht. So what?
Hast du ein geniales Patent für sichselbstreinigende Badezimmer?
_________________ Storm by Tim Minchin
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#381298) Verfasst am: 03.12.2005, 15:06 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Ich hab schonmal Toiletten geputzt. |
Und, hat's Spaß gemacht? |
Manchmal - meistens nicht. So what?
Hast du ein geniales Patent für sichselbstreinigende Badezimmer? |
Wenn man dafür angemessen bezahlt wird, gibt es kein Problem.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#381299) Verfasst am: 03.12.2005, 15:06 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Und wie blind muss man sein um gemeinützige Arbeit als Ausgleich für soziale Leistungen mit Sklaverei und Zwangsarbeit gleichzusetzten? |
Oh? Mir war nicht klar, dass du dir einen Staat wünschst, der das Wohl seiner Bürger von ihrer Leistungsfähigkeit abhängig macht.
Wenn das so ist, kannst du ja gerne in die USA gehen. Da gibt es dementsprechend auch riesige Slums, dürfte dir also gefallen. Vielleicht gibt es da sogar Toiletten, die du putzen kannst.
Du kannst ja auch 'mal versuchen, sinnvoll zu begründen, warum ein Ein-Euro-Jobber für die selbe Arbeit weniger entlohnt werden sollte als jemand, der diesen Job tatsächlich beruflich macht.
Darauf wäre ich auch gespannt...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#381303) Verfasst am: 03.12.2005, 15:13 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Werden die 1Eurojobber mit Schlagstöcken zur Gartenarbeit getrieben, oder wie?  |
Hunger ist schon nach kurzer Zeit genau so wirksam wie Schläge. Verachtung und Ausgrenzung sind ebenfalls wirksame Mittel, Macht über Menschen auszuüben.
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Da erklär mir mal einer den Unterschied zu der Frau die putzen geht um die Familie zu versorgen oder damit die Kinder wenigstens einmal an einer Klassenfahrt teilnehmen können. |
Der von die beschriebene Putzjob kann tatsächlich entwürdigend sein. Ich denke zum Beispiel an Frauen aus südamerikanischen Slums, die in vornehmen Haushalten arbeiten, während ihre Kinder verelenden. Ich finde es zynisch in solchen Fällen von Wahlfreiheit zu sprechen, bloß weil diese Menschen nicht mit Peitschenhieben zur Arbeit getrieben werden.
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Zwangsarbeiter, Sklaven, die geschmacklosen Vergleiche fliegen tief in diesem Winter... |
Die geschmacklosen Praktiken auch.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#381305) Verfasst am: 03.12.2005, 15:14 Titel: |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Die Alternative zur staatlich angeordneten Arbeit ist Verelendung. Will der Arbeitslose leben, so hat er dies nach staatlichen Vorgaben zu tun. |
Tante_Jolesch hat also recht. Man kann "Nein Danke" sagen.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#381311) Verfasst am: 03.12.2005, 15:21 Titel: |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Will der Arbeitslose leben, so hat er dies nach staatlichen Vorgaben zu tun. Unter Freiheit und Mündigkeit stelle ich mir etwas anderes vor. |
Bis wir Utopia erreicht haben ( ) , werden wir versuchen müssen in einer Gemeinschaft zu leben - und zu dieser Gemeinschaft muss jeder etwas beitragen - gerade auch dann wenn man gleichzeitig davon profitiert.
Thao hat folgendes geschrieben: |
Gemeinnützige Arbeit?
Du definierst Gemeinwohl aber weit
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Tue ich das? Ich bin nicht der Pressesprecher der Hartzkomission, das Prinzip das ich dahinter vermute, teile ich. ansonsten kann ich mich da selbst zitieren:
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Missbrauch muss in praktisch jeder gesellschaftlichen "Einrichtung" bekämpft werden, so auch hier  |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Und wie blind muss man sein um gemeinützige Arbeit als Ausgleich für soziale Leistungen mit Sklaverei und Zwangsarbeit gleichzusetzten? |
Oh? Mir war nicht klar, dass du dir einen Staat wünschst, der das Wohl seiner Bürger von ihrer Leistungsfähigkeit abhängig macht. |
Sollten Behinderte, Kranke, oder auf andere Art nicht arbeitsfähige Menschen zu solchen gemeinnützigen Diensten herangezogen werden, lehne ich das natürlich ab (Gibt es da Fälle in D?).
Bei arbeitsfähigen, gesunden Menschen spricht IMO nichts dagegen, dass sie ihren Beitrag leisten.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Du kannst ja auch 'mal versuchen, sinnvoll zu begründen, warum ein Ein-Euro-Jobber für die selbe Arbeit weniger entlohnt werden sollte als jemand, der diesen Job tatsächlich beruflich macht.
Darauf wäre ich auch gespannt... |
Er bekommt noch andere Transferleistung aus dem Sozialsystem.
_________________ Storm by Tim Minchin
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#381313) Verfasst am: 03.12.2005, 15:22 Titel: |
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Ich wüsste schon aus beruflichen Gründen ganz gern Einzelheiten über diese weihnachtliche Einkaufstaschennachhausetragenaktion. Aufs erste Lesen kann ich das schlecht als Arbeitsgelegenheit nach § 16 III SGB II, der Gemeinnützigkeit und Zusätzlichkeit voraussetzt, erkennen. Gibt es irgendwo nähere Informationen, oder handelt es sich gar um eine "Ente"?
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#381314) Verfasst am: 03.12.2005, 15:23 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Oh? Mir war nicht klar, dass du dir einen Staat wünschst, der das Wohl seiner Bürger von ihrer Leistungsfähigkeit abhängig macht. ...
Wenn das so ist, kannst du ja gerne in die USA gehen. Da gibt es dementsprechend auch riesige Slums, dürfte dir also gefallen. Vielleicht gibt es da sogar Toiletten, die du putzen kannst.
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nicht dein Niveau (und wenn dann erwarte ich bessere Strohmänner)
_________________ Storm by Tim Minchin
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#381317) Verfasst am: 03.12.2005, 15:27 Titel: |
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Thao hat folgendes geschrieben: | Und wie blind muss man sein um gemeinützige Arbeit als Ausgleich für soziale Leistungen mit Sklaverei und Zwangsarbeit gleichzusetzten? |
Das kommt wohl auf den Begriff von Gemeinnützigkeit an. Ich finde es nicht gemeinnützig, wenn die ärmsten Menschen einer Gesellschaft den anderen die Einkaufstüten tragen müssen.
Es ist bemerkenswert, dass pauschal Gemeinnützigkeit behauptet wird, ohne zu untersuchen, wem solche Dienste in erster Linie nützen.
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#381321) Verfasst am: 03.12.2005, 15:30 Titel: |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Thao hat folgendes geschrieben: | Und wie blind muss man sein um gemeinützige Arbeit als Ausgleich für soziale Leistungen mit Sklaverei und Zwangsarbeit gleichzusetzten? |
Das kommt wohl auf den Begriff von Gemeinnützigkeit an. Ich finde es nicht gemeinnützig, wenn die ärmsten Menschen einer Gesellschaft den anderen die Einkaufstüten tragen müssen.
Es ist bemerkenswert, dass pauschal Gemeinnützigkeit behauptet wird, ohne zu untersuchen, wem solche Dienste in erster Linie nützen. |
Nee, das Zitat ist falsch.
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Mario Hahna aktiviert
Anmeldungsdatum: 04.04.2005 Beiträge: 9607
Wohnort: München
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(#381322) Verfasst am: 03.12.2005, 15:30 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Ich wüsste schon aus beruflichen Gründen ganz gern Einzelheiten über diese weihnachtliche Einkaufstaschennachhausetragenaktion. Aufs erste Lesen kann ich das schlecht als Arbeitsgelegenheit nach § 16 III SGB II, der Gemeinnützigkeit und Zusätzlichkeit voraussetzt, erkennen. Gibt es irgendwo nähere Informationen, oder handelt es sich gar um eine "Ente"? |
Ich glaube das ist ne Ente. Konnte keine Quelle finden.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#381324) Verfasst am: 03.12.2005, 15:31 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Er bekommt noch andere Transferleistung aus dem Sozialsystem. |
Das ist überhaupt keine Antwort auf meine Frage.
Der Begriff "Lohn" bzw. "Entlohnung" ist ganz klar definiert. Ebenso wie der Begriff "Sozialleistung".
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Hast du ein geniales Patent für sichselbstreinigende Badezimmer? |
Es gibt selbstreinigende Toiletten.
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | nicht dein Niveau |
Stimmt, tut mir Leid...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 03.12.2005, 15:38, insgesamt 5-mal bearbeitet |
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#381325) Verfasst am: 03.12.2005, 15:31 Titel: |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Thao hat folgendes geschrieben: | Und wie blind muss man sein um gemeinützige Arbeit als Ausgleich für soziale Leistungen mit Sklaverei und Zwangsarbeit gleichzusetzten? |
Das kommt wohl auf den Begriff von Gemeinnützigkeit an. Ich finde es nicht gemeinnützig, wenn die ärmsten Menschen einer Gesellschaft den anderen die Einkaufstüten tragen müssen.
Es ist bemerkenswert, dass pauschal Gemeinnützigkeit behauptet wird, ohne zu untersuchen, wem solche Dienste in erster Linie nützen. |
1. Das Zitat ist von mir
2. Habe ich nirgends "Gemeinnützigkeit behauptet" , sondern gefordert.
3. Liegen zum "Tüten - Fall" keine konkreten Informationen vor.
Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Da erklär mir mal einer den Unterschied zu der Frau die putzen geht um die Familie zu versorgen oder damit die Kinder wenigstens einmal an einer Klassenfahrt teilnehmen können. |
Der von die beschriebene Putzjob kann tatsächlich entwürdigend sein. Ich denke zum Beispiel an Frauen aus südamerikanischen Slums, die in vornehmen Haushalten arbeiten, während ihre Kinder verelenden. Ich finde es zynisch in solchen Fällen von Wahlfreiheit zu sprechen, bloß weil diese Menschen nicht mit Peitschenhieben zur Arbeit getrieben werden.
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Das finde ich auch
_________________ Storm by Tim Minchin
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#381327) Verfasst am: 03.12.2005, 15:34 Titel: |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Thao hat folgendes geschrieben: | Und wie blind muss man sein um gemeinützige Arbeit als Ausgleich für soziale Leistungen mit Sklaverei und Zwangsarbeit gleichzusetzten? |
Das kommt wohl auf den Begriff von Gemeinnützigkeit an. Ich finde es nicht gemeinnützig, wenn die ärmsten Menschen einer Gesellschaft den anderen die Einkaufstüten tragen müssen.
Es ist bemerkenswert, dass pauschal Gemeinnützigkeit behauptet wird, ohne zu untersuchen, wem solche Dienste in erster Linie nützen. |
Wie ich schon angedeutet habe, reden wir hier über etwas, wovon wir keine Informationen haben. Ich kann mir schon vorstellen, dass z.B. der Club der Behinderten und ihrer Freunde in einer Großstadt ein paar Leute hat, die im Rahmen einer gemeinnützigen und zusätzlichen Arbeitsgelegenheit behinderte Menschen beim Einkaufen begleiten und dann halt naturgemäß auch die Einkäufe nach Hause tragen. Das wäre akzeptabel. Hier herrscht aber die allgemeine Vorstellung, Frau Bankdirektorsgattin Gräfin Groß von Kotz bekommt vom Arbeitslosen Josua Hungerleider die Handtasche hinterhergetragen. Deshalb brauchen wir Informationen, ehe wir weiterreden.
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#381328) Verfasst am: 03.12.2005, 15:35 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Will der Arbeitslose leben, so hat er dies nach staatlichen Vorgaben zu tun. Unter Freiheit und Mündigkeit stelle ich mir etwas anderes vor. |
Bis wir Utopia erreicht haben ( ) , werden wir versuchen müssen in einer Gemeinschaft zu leben - und zu dieser Gemeinschaft muss jeder etwas beitragen - gerade auch dann wenn man gleichzeitig davon profitiert. |
Dass wir alle davon Abhängig sind, dass andere Menschen Dinge für uns tun, die wir nicht selbst erledigen können, erscheint mir als trivial. Dass jeder gefordert ist, im Rahmen seiner Möglichkeiten einen Beitrag zum Zusammenleben zu leisten, ist meine persönliche Überzeugung. Aber das vor allem diejenigen, die am meisten benachteiligt sind, in der Pflicht sein sollen, ihr Leben nach den Wünschen anderer auszurichten, erscheint mir als unfair.
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#381330) Verfasst am: 03.12.2005, 15:39 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Du kannst ja auch 'mal versuchen, sinnvoll zu begründen, warum ein Ein-Euro-Jobber für die selbe Arbeit weniger entlohnt werden sollte als jemand, der diesen Job tatsächlich beruflich macht.
Darauf wäre ich auch gespannt... |
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: |
Er bekommt noch andere Transferleistung aus dem Sozialsystem. |
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Das ist überhaupt keine Antwort auf meine Frage.
Der Begriff "Lohn" bzw. "Entlohnung" ist ganz klar definiert. Ebenso wie der Begriff "Sozialleistung". |
Er bekommt weniger Lohn, da er von der Gesellschaft noch etwas dazubekommt….Du wolltest keine Antwort, sondern eine Begründung. Bitteschön.
Tarvoc hat folgendes geschrieben: |
Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Hast du ein geniales Patent für sichselbstreinigende Badezimmer? |
Es gibt selbstreinigende Toiletten. |
Aber leider keine mit einem genialen Patent, das allen zur Verfügung steht und auf billige Art und Weise das Kloputzen ersetzt.
_________________ Storm by Tim Minchin
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#381334) Verfasst am: 03.12.2005, 15:43 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Er bekommt weniger Lohn, da er von der Gesellschaft noch etwas dazubekommt… |
Nochmal: Der Begriff "Sozialleistung" ist klar definiert und kann auch nicht in einen zusätzlichen Lohn für Arbeit umdefiniert werden, ohne das dahinterstehende Konzept selbst zu zerstören oder zumindest die Grundfesten dieses Konzepts massiv zu erschüttern.
Entweder etwas ist ein Lohn, oder etwas ist eine Sozialleistung.
Dass das nicht nur im Prinzip, sondern auch praktisch ein Unterschied ist, sieht man daran, dass der Ein-Euro-Job für den Arbeitgeber billiger ist, er also eher einen Ein-Euro-Jobber für die selbe Arbeit einstellen wird (zumal er als Arbeitgeber dafür noch Geld vom Staat bekommt!).
Damit werden also 'echte' Arbeitsplätze zerstört.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#381338) Verfasst am: 03.12.2005, 15:46 Titel: |
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Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Dass jeder gefordert ist, im Rahmen seiner Möglichkeiten einen Beitrag zum Zusammenleben zu leisten, ist meine persönliche Überzeugung. |
auch meine. Und Arbeitslose können mit ihrer momentan nicht gebrauchten Arbeitskraft einen Beitrag leisten.
Wygotsky hat folgendes geschrieben: | Aber das vor allem diejenigen, die am meisten benachteiligt sind, in der Pflicht sein sollen, ihr Leben nach den Wünschen anderer auszurichten, erscheint mir als unfair. |
Einen Beitrag einzufordern, ist für mich nicht dasselbe wie "Leben nach den Wünschen anderer auszurichten". Es wäre schön wenn das System durch das freiwillige Engagement mündiger Individuen am Laufen gehalten würde - aber soweit sind wir noch nicht, Regeln und Bestimmungen müssen Druck ausüben.
_________________ Storm by Tim Minchin
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44698
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(#381341) Verfasst am: 03.12.2005, 15:50 Titel: |
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Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Es wäre schön wenn das System durch das freiwillige Engagement mündiger Individuen am Laufen gehalten würde - aber soweit sind wir noch nicht, Regeln und Bestimmungen müssen Druck ausüben. |
Bist du der Meinung, dass alle (oder auch nur die Meisten) Ein-Euro-Jobber unwillig sind, sich einen vernünftigen Job zu suchen?
Das scheint mir jedenfalls deine Aussage zu implizieren...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Wygotsky registrierter User
Anmeldungsdatum: 25.01.2004 Beiträge: 5014
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(#381346) Verfasst am: 03.12.2005, 15:53 Titel: |
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Raphael hat folgendes geschrieben: | Wie ich schon angedeutet habe, reden wir hier über etwas, wovon wir keine Informationen haben. Ich kann mir schon vorstellen, dass z.B. der Club der Behinderten und ihrer Freunde in einer Großstadt ein paar Leute hat, die im Rahmen einer gemeinnützigen und zusätzlichen Arbeitsgelegenheit behinderte Menschen beim Einkaufen begleiten und dann halt naturgemäß auch die Einkäufe nach Hause tragen. Das wäre akzeptabel. Hier herrscht aber die allgemeine Vorstellung, Frau Bankdirektorsgattin Gräfin Groß von Kotz bekommt vom Arbeitslosen Josua Hungerleider die Handtasche hinterhergetragen. Deshalb brauchen wir Informationen, ehe wir weiterreden. |
Da ist natürlich etwas dran.
In dem Kindergarten, in dem ich derzeit arbeite, kommt für einige Stunden täglich eine Küchenhilfe. Die ist eine Ein-Euro-Jobberin. Wenn man ALG2, Wohnungs- und Heizungskosten sowie den Verwaltungsaufwand zusammenrechnet, kommt bestimmt ein ordentlichen Batzen zusammen. Man könnte in Kindergärten reguläre Stellen für Hauswirtschaftskräfte schaffen. Das würde in mehrfacher Hinsicht Sinn machen. Die pädagogischen Kräfte hätten mehr Zeit, ihren Bildungsauftrag nachzukommen, dessen Priorität seit PISA gerne beschworen wird. Auch wenn Erzieherinnen nicht gerade als Spitzenverdienerinnen gelten können, erscheinen sie mir als Geschirrspülerinnen dennoch überbezahlt. Die Küchenhilfe hätte den anerkannten Status einer regulären Arbeitskraft. Sie wäre nicht länger Leistungsempfängerin sondern Leistungsträger.
Diese ganze work-for-welfare Idee erscheint mir zunehmend als unsinnig. Die Leute kosten den Staat Geld - für Leistungen, für Verwaltungsaufwand und durch Steuerausfälle. Warum gibt man dieses Geld nicht für gescheite Arbeitsplätze aus, von denen man wirklich etwas hat?
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Raphael auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 01.02.2004 Beiträge: 8362
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(#381355) Verfasst am: 03.12.2005, 15:58 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Tante_Jolesch hat folgendes geschrieben: | Er bekommt weniger Lohn, da er von der Gesellschaft noch etwas dazubekommt… |
Nochmal: Der Begriff "Sozialleistung" ist klar definiert und kann auch nicht in einen zusätzlichen Lohn für Arbeit umdefiniert werden, ohne das dahinterstehende Konzept selbst zu zerstören oder zumindest die Grundfesten dieses Konzepts massiv zu erschüttern.
Entweder etwas ist ein Lohn, oder etwas ist eine Sozialleistung. |
Die Auffassung kann nur vertreten, wer Sozialleistungen für ein gegenleistungsloses Almosen hält. Das sind sie aber nicht. Das Sozialleistungssystem kennt drei Arten: 1. die Sozialversicherung wie gesetzliche Rente oder Krankengeld - diese Leistungen beruhen auf vorher erbrachten Beiträgen; 2. Soziallastenausgleich wie Kindergeld - diese Leistungen bezuschussen eine der Gemeinschaft nützliche Handlung des Leistungsbeziehers (in meinem Beispiel die Geburt und Erziehung von Kindern); 3. die Sozialhilfe, zu der auch die Grundsicherung für Arbeitsuchende (im Volksmund Hartz IV) zählt - hier ist die Gegenleistung des Beziehers seine Mitwirkung an der Eingliederung ins Erwerbsleben bzw. die Teilnahme an einer Beschäftigungsmaßnahme, womit die Grundsicherung durchaus Lohncharakter hat. Wie schon Paulus sagt: Wer nicht arbeitet (gemeint ist: obwohl er könnte, dürfte und Gelegenheit hat), soll auch nicht essen.
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