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Rinderwahn dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 02.07.2004 Beiträge: 3013
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(#387231) Verfasst am: 17.12.2005, 20:55 Titel: Homosexualität, Synonym für Frigidität & Impotenz? |
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Grad gesehen auf MTV, Robbie Williams behauptet er sei schwul. Naja, da dachte ich mir mal, dass dieses "outing" ein souveränes Instrument darstellt, ein lästiges Hetero-Lustproblem zu chiffrieren. Wie hoch wird Dunkelziffer derer sein, die sich selbst zwar als salonfähige Lesben und Schwule bezeichnen, aber tatsächlich ein Entspannungsdefizit haben? Keiner wird nachforschen oder nachsehen, ob die Angabe auch stimmt, ist ja auch zu privat. Vielleicht wählen Robbie W. und andere die Angabe einer unwahren sexuellen Orientierung, nur um von einem passierten Pudding-Zumpferl, in einem Haufen hübscher, williger Ladys, tragisch abzulenken?
Wenn ich darüber genauer nachdenke, gibt es ja viele ähnlich gelagerte Ausreden, die das eigene oder fremde Hinterfragen eines Problems verhindern. Nichtschwimmer haben meist ein schreckliches Wassererlebnis in ihrer Kindheit – ersetzen die dann duschen oder baden mit sandstrahlen, abschleifen oder Dreck abklopfen? Alkoholiker behaupten gerne, dass ihnen Fusel oder 80%iger Rum schmeckt. Korpulente gehören meist zu jenen 0,5% männlichen und 2 % weiblichen Schilddrüsenunterfunktionsleidenden, darf oder soll man solche Notlügen immer glauben? Wäre es nicht besser die Leute anzuregen, ihren Problemen die verdiente und berechtigte Aufmerksamkeit zu schenken?
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#387239) Verfasst am: 17.12.2005, 21:19 Titel: Re: Homosexualität, Synonym für Frigidität & Impotenz? |
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Rinderwahn hat folgendes geschrieben: | Wie hoch wird Dunkelziffer derer sein, die sich selbst zwar als salonfähige Lesben und Schwule bezeichnen, aber tatsächlich ein Entspannungsdefizit haben? |
Keine Ahnung. Ist mir aber auch, offen gestanden, komplett gleichgültig.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Umunmutamnak auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.11.2005 Beiträge: 1725
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(#387242) Verfasst am: 17.12.2005, 21:23 Titel: |
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Man sollte vielleicht ein Problem nur dann "so richtig" diskutieren, wenn wirklich ein Problem besteht.
Homosexualität gehört für mich nicht dazu. Bei einem bestimmtem Anteil der Menschheit ist es halt so, beim größeren nicht.
Ich halte das Thema jedenfalls nicht für sonderlich "weltanschaulich relevant". Bzw. Ich kann daraus, außer unterhaltsamem Klatsch natürlich , keine grundlegend tiefere "Bedeutungsebene" gewinnen.
Unter Erwachsenen ist Sex und Liebe (so oder so) immer noch besser, als kein Sex, und keine Liebe.
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Rinderwahn dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 02.07.2004 Beiträge: 3013
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(#387266) Verfasst am: 17.12.2005, 22:08 Titel: Re: Homosexualität, Synonym für Frigidität & Impotenz? |
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Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben: | Rinderwahn hat folgendes geschrieben: | Wie hoch wird Dunkelziffer derer sein, die sich selbst zwar als salonfähige Lesben und Schwule bezeichnen, aber tatsächlich ein Entspannungsdefizit haben? |
Keine Ahnung. Ist mir aber auch, offen gestanden, komplett gleichgültig. |
Ich hoffe doch nicht, dass ich hier den Eindruck erweckte, ein allgemein belastendes Problem darin zu sehen. Für den Einzelnen sehe ich das schon anders, denn eine Wahrheit aus Scham zu verheimlichen und anstatt, eine erst kürzlich von der Gesellschaft angenommene Norm zuzugeben, ist doch ein Indiz für einen seelischen Druck des Betroffenen – natürlich nur, wenn's auch so der Fall sein soll.
Fehlte so einem Betroffenen die fälschliche, tadellose Flucht in das Homo-outing, was dann? Gäbe sich die Gesellschaft auch zufrieden, wenn jemand behaupten würde, von einer weißen Wand sexuell erregt zu werden, nur um nicht sagen zu müssen, man sein impotent? Ab wann ist man denn sexuell impotent? Wenn einem alle Vorlagen ausgehen?
Woran definiert wer, was sexuell impotent ist? Bedeutet das vielleicht, dass erst dann berechtigt von Impotenz gesprochen werden kann, wenn es überhaupt nichts mehr gibt, was das Blut lustgesteuert in die Lenden treibt?
Genau weiß ich noch nicht wo dieses Thema hinführen kann, aber ich denke, es gibt sicherlich vergleichbare Ersatzlügen in der Religion, Politik oder was weiß ich noch wo.
Umunmutamnak hat folgendes geschrieben: | Man sollte vielleicht ein Problem nur dann "so richtig" diskutieren, wenn wirklich ein Problem besteht.
Homosexualität gehört für mich nicht dazu. Bei einem bestimmtem Anteil der Menschheit ist es halt so, beim größeren nicht. |
Ich sehe in der Homosexualtität auch keinerlei Probleme, aber in der sich selbst belastenden Lüge, denn offen zu etwas zu stehen, was man gar nicht ist, um die peinliche Wahrheit zu verheimlichen, kann schon mit lästigen Folgen verbunden sein. Vielleicht könnte man etwas tun, wenn man davon wüsste. (Das betrifft jetzt nicht nur die Sexualität)
Vielleicht hilft das Stichwort "politisch korrekt", weil das scheint ja alle zu interessieren.
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Umunmutamnak auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.11.2005 Beiträge: 1725
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(#387278) Verfasst am: 17.12.2005, 22:35 Titel: |
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Hallo Rinderwahn!
(Ich habe es irgendwie nicht ganz raus, wie man "mehrfach zitiert", daher lasse ich es, beziehe mich aber auf deinen letzten Beitrag)
Du meinst möglicherweise ja das Problem, daß mam sich sexuell ja geradezu auf alles beziehen kann, und diesbez. einen vemeintlichen Diskurs anzetteln?
(Habe unlängst staunend das Phänomen des "Looning" (o.ä.) zur Kenntnis genommen, d.h. Sex - allen Ernstes - mit Luftballons - leider weiß ich nicht, wie man hier links eingfügt, "looning" steht jedenfalls auch irgendwo bei Wikipedia)
Daß sexuelles sich in irgendeiner Form mit allen möglichen Lebensbereichen verbinden läßt, ist ja, nichts wirklich neues. Aber ist das so schlimm?
Jedenfalls glaube ich, schlimmeres zu kennen.
Möglicherweise gibt es hier und da das Bedürfnis, etwas zu finden, was man nicht gleich sexuell interpretieren kann. Guter Ansatz! Etwas richtig Trockenes, Anspruchsvolles - nicht ironisch gemeint - macht Sex eher besser.
Eine "blinde Sexualisierung" des gesellschaftlichen Diskurses scheint mir vergleichsweise das kleinere Problem - immerhin ist es Ausdruck einer ursprünglichen Sehnsucht -
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Rinderwahn dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 02.07.2004 Beiträge: 3013
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(#387307) Verfasst am: 17.12.2005, 23:26 Titel: |
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@Umunmutamnak
Ganz so sexuell ist dieses Thema gar nicht – mir kam nur die Idee, wie Eingangs erwähnt – dass Robbie W. sich als schwul bezeichnete. Jetzt bin ich beim Fertigdenken dieser niedlichen Substitutionslügen und will diese mit allgemeinen Schwindeleien verbinden, die man aufgrund ihrer nicht erkennbaren Schädlichkeit, für seine Meinungsbildung heran zieht.
Die Meinung des Volkes wirkt sich bei den Wahlen aus. Hätte nun Angie Merkel im Wahlkampf die MwSt. Erhöhung verschweigen sollen, so wie es Schröder machte? Nachträglich gesehen wurde die gesagte Wahrheit mit ca. 12 % Stimmenverlust gezollt. Schröder hingegen hatte mit dem Verschweigen der Wahrheit letztendlich Erfolg. Es hätte auch sein können, dass er durch diese Taktik gewonnen hätte, eine Ohrfeige für das Instrument Demokratie.
Je mehr ich nachdenke, desto bewusster wird mir, dass so ziemlich alles auf der Welt mit "Verniedlichungslügen" gespickt ist. Woran liegt das und warum betonieren sich solche Lügen am Ende zu scheinbaren Wahrheiten? Bricht aber mal eine versteckte Schädlichkeit, aufgrund einer akzeptierten Freundlichkeitslüge, aus, dann kommt die wahre Denke heraus.
Vielleicht hilft ein Beispiel:
Eine Frau deckt aus Scham ihren gewalttätigen Mann, bis sie von ihm erschlagen wird. Erst dann nimmt man wahr, dass der Mann auch die Kinder geschlagen haben muss. Vorher mischt sich, des Friedens willen, niemand ein – man will ja eine gute Nachbarschaft pflegen
Oder:
Aufgrund Williams deklarierter Homosexualität baggert ihn ein Mann an, er kommt drauf, dass Robbie gar nicht schwul, sondern impotent ist. Um sich hier vor der Peinlichkeit zu schützen behauptet Robbie einfach öffentlich, er fühle sich derart zum Katholengott hingezogen, dass er zölibatär zu leben gedenkt.
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Umunmutamnak auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 30.11.2005 Beiträge: 1725
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(#387323) Verfasst am: 17.12.2005, 23:56 Titel: |
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Rinderwahn hat folgendes geschrieben: |
Vielleicht hilft ein Beispiel:
Eine Frau deckt aus Scham ihren gewalttätigen Mann, bis sie von ihm erschlagen wird. Erst dann nimmt man wahr, dass der Mann auch die Kinder geschlagen haben muss. Vorher mischt sich, des Friedens willen, niemand ein – man will ja eine gute Nachbarschaft pflegen
Oder:
Aufgrund Williams deklarierter Homosexualität baggert ihn ein Mann an, er kommt drauf, dass Robbie gar nicht schwul, sondern impotent ist. Um sich hier vor der Peinlichkeit zu schützen behauptet Robbie einfach öffentlich, er fühle sich derart zum Katholengott hingezogen, dass er zölibatär zu leben gedenkt. |
Ich hoffe, ich verstehe in etwa, worum es geht.
Ich spüre bis zu einem gewissem Grad durchaus die Intelligenz und Raffinesse Deiner Argumentation.
Ich selbst bin nun einfach ein eher schlichtes Gemüt, und denke (so in etwa), daß Heuchelei und Unwahrheiten sicherlich ununterbrochen und überall anzutreffen sind, ob in Politischer, ob in Sexueller oder sonstiger Hinsicht.
DAbei würde ich mir allerdings annehmen, daß eine gewisse "Bedeutungsunterschiede" in diesen Belangen bestehen. Politische Heuchelei? - kann für die ganze Welt furchtbare Ergebnisse haben. Sexuelle Verlogenheit? Nun, gut, durch Mißbrauch und weitere Folgen in diesem Zusammenhang, können ganze Leben zerstört werden.
Allerdings kann ich da keinen Zusammenhang "abstrahieren".
Lug und Trug herrscht, solange es menschliche Kulturen gibt. Was es bedeutet, war und ist höchst unterschiedlich.
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Rinderwahn dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 02.07.2004 Beiträge: 3013
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(#387459) Verfasst am: 18.12.2005, 12:55 Titel: |
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Somit sind wir schon an einem Punkt gelandet, der sich gut für die Darstellung eignet. Wenn Heuchelei die Welt regiert, dann kann man sich doch daran orientieren? Je rosiger die offerierte Lage, desto beschissener muss die Realität sein – oder irre ich da etwa?
Ich erinnere mich an eine erst kürzlich gezeigte Sendung über die Evolutionsforschung. Ein US Anthropologe erlebt in seinen Führungen immer wieder Leute, die sich massiv an der Evolutionsdarstellung stoßen, weil es den Kreationismus ankratzt. Dank der irrwahnsinnigen Religionsbevorzugung (der Ausdruck Freiheit ist mEs ein Frevel) muss er dem Kreationisten Recht geben, weil er sonst mit einer saftigen Klage rechnen muss und für immer beruflich ruiniert ist.
Hier ist mein Ansatzpunkt, die bigottische Rechtgeberei zulasten des Realitätstransportes. Ich kann einfach nicht begreifen, warum offensichtlichen Falschinformationen ein Schulterklopfer geschenkt, jedoch gleichzeitig der Wahrheit, Offenheit, oder auch dem Tachelesspruch mit inflationärem Verdrecken entgegnet wird.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#387506) Verfasst am: 18.12.2005, 16:00 Titel: |
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Rinderwahn hat folgendes geschrieben: |
Aufgrund Williams deklarierter Homosexualität baggert ihn ein Mann an, er kommt drauf, dass Robbie gar nicht schwul, sondern impotent ist. Um sich hier vor der Peinlichkeit zu schützen behauptet Robbie einfach öffentlich, er fühle sich derart zum Katholengott hingezogen, dass er zölibatär zu leben gedenkt. |
Und genau diesen Einwand wollte ich bringen. Wenn Robbie Williams eine Ausrede bräuchte, dann wäre Homosexualität eine ziemlich idiotische. Wesentlich besser wäre die Behauptung, dass er zu beschäftigt wäre, oder dass er als reicher Künstler das Problem hätte, dass er nicht sicher sein könnte, ob eine Frau ihn, oder sein Geld liebt.
Update: Abgesehen davon frage ich mich, ob du nicht einfach die Aussage von Robbie Williams falsch verstanden hast.
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Rinderwahn dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 02.07.2004 Beiträge: 3013
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(#387515) Verfasst am: 18.12.2005, 16:25 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Rinderwahn hat folgendes geschrieben: |
Aufgrund Williams deklarierter Homosexualität baggert ihn ein Mann an, er kommt drauf, dass Robbie gar nicht schwul, sondern impotent ist. Um sich hier vor der Peinlichkeit zu schützen behauptet Robbie einfach öffentlich, er fühle sich derart zum Katholengott hingezogen, dass er zölibatär zu leben gedenkt. |
Und genau diesen Einwand wollte ich bringen. Wenn Robbie Williams eine Ausrede bräuchte, dann wäre Homosexualität eine ziemlich idiotische. Wesentlich besser wäre die Behauptung, dass er zu beschäftigt wäre, oder dass er als reicher Künstler das Problem hätte, dass er nicht sicher sein könnte, ob eine Frau ihn, oder sein Geld liebt.
Update: Abgesehen davon frage ich mich, ob du nicht einfach die Aussage von Robbie Williams falsch verstanden hast. |
Ich muss zugeben, die Aussage nur gehört, aber nicht überprüft zu haben – in dieser Sache nicht so wichtig, weil sich die Tatsache nicht überprüfen lässt - also ist es nur Tratsch. Wenn er jedoch einen Potenzversager hatte und befürchtet, die Zeugin könnte dies an die Öffentlichkeit bringen, dann wäre das Vortäuschen einer Homosexualität wohl ein rettender und edler Fluchtversuch – aber nur, wenn er echt nicht schwul wäre, weil er sich sonst auf das geschilderte Szenario mit einem homosexuellen Partner einlassen würde und dasselbe Problem könnte wieder auftreten.
Ob bei einem ONS unbedingt "Geld oder echte Liebe" zur Debatte steht, will ich mal bezweifeln – dieses Argument würde wohl eher unglaubwürdig wirken, grad bei so einem Rüpel, wie Robbie einer zu sein scheint. (ich schätze ihn als Entertainer und Musiker sehr - nur zur INfo)
Darf eine Lüge besser sein als die Wahrheit, wenn ja, ist das gut so?
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