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Das Höhlengleichnis - Top oder Flop?

 
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Kennt ihr das Höhlengleichnis?
Nein, meine Religion verbietet mir über soetwas nachzudenken.
0%
 0%  [ 0 ]
Nein, aber ich werde jetzt mal darüber nachdenken.
7%
 7%  [ 1 ]
Ja, aber ich will es schnell wieder vergessen.
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 28%  [ 4 ]
Ja, das sollten sich einige mal zu Herzen nehmen.
50%
 50%  [ 7 ]
Ich habe die Verfilmung gesehen.
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 14%  [ 2 ]
Stimmen insgesamt : 14

Autor Nachricht
Baldur
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#389238) Verfasst am: 22.12.2005, 20:59    Titel: Das Höhlengleichnis - Top oder Flop? Antworten mit Zitat

Das Höhlengleichnis
In seiner Politeia diskutiert Platon die Möglichkeit einer idealen Staatsordnung. Bei der Frage, ob und wie die Menschen gebildet werden können, verwendet Platon ein Gleichnis, das berühmte Höhlengleichnis. Es geht darum, ob und wie der Mensch die Wahrheit erkennen kann (Platon, S. 301ff.).

Wikipedia - Platon
Erkenntnistheorie








Sorry für den langen Post.
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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#389251) Verfasst am: 22.12.2005, 21:17    Titel: Antworten mit Zitat

Interessant, sehr interessant. Dieses Gleichnis steht übrigens auch in Zusammenhang mit Aleister Crowleys magischer Formel "23 Skiddoo":

What man is at ease in his Inn?
Get out.
Wide is the World and cold.
Get out.
Thou hast become an In-itiate.
Get out.
But thou canst not get out by the way thou camest in. The Way out is THE WAY.
Get out.
For OUT is Love and Wisdom and Power.
Get OUT.
If thou hast T already, first get UT.
Then get O.
And so at last get OUT.


T in OUT steht natürlich für das Kreuz als Vereinigung von Geschlecht und Tod, wie es an anderer Stelle im Book of Lies beschrieben wird:
Wirf deine Saat in das Finstere der Nacht.
Tod und Leben sind nur zwei Namen von A.
Töte dich Selbst.
Keines von diesen Beiden allein ist genug.


UT ist UTgita in den Upanishaden.
O ist die Positive Leere, das Samadhi.

"The Way" steht gleichermaßen für das Tao bei Lao-Tse (ein Begriff, der ebenfalls mit "Weg" übersetzt werden kann) und für das Große Werk in den westlichen Geheimlehren.

"Love and Wisdom and Power" sind natürlich die drei Begriffe, die Gott-Tetragrammaton zugeschrieben werden ("Allgüte, Allwissenheit, Allmacht") und somit auch dem vollendeten Menschen im Horuszeitalter zukommen.

Das Ganze beschreibt den Weg des Initiierten.


Ach ja: Ich hoffe, ihr glaubt nicht ein Wort von alledem.

noc
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#389258) Verfasst am: 22.12.2005, 21:26    Titel: Antworten mit Zitat

Ach ja: Anzumerken ist natürlich, dass Nietzsches Gleichnis von den Drei Verwandlungen genau das Selbe beschreibt.
Man kann auch einmal betrachten, welche symbolische Bedeutung die Zeichen des Kamels, des Löwen und des Kindes in Crowleys System haben.

(Während alles Vorherige lediglich berechtigterweise unglaubwürdig war, ist das hier nun völlig absurd.)
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Galaxisherrschers Katze
Verwöhntes Haustier



Anmeldungsdatum: 06.04.2005
Beiträge: 5018

Beitrag(#389260) Verfasst am: 22.12.2005, 21:27    Titel: Re: Das Höhlengleichnis - Top oder Flop? Antworten mit Zitat

venicius hat folgendes geschrieben:


Aber dann blickte er zu lange in die Sonne und erblindete. noc
_________________
"(...)steak can be attached to a baby to attract lions(...)" (Aus der ESRB-Beschreibung von Scribblenauts)


Zuletzt bearbeitet von Galaxisherrschers Katze am 22.12.2005, 21:41, insgesamt einmal bearbeitet
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#389277) Verfasst am: 22.12.2005, 21:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde das Konzept der "Idee" absurd (außer für Solipsisten), daher kann ich auch mit dem Höhlengleichnis nicht viel anfangen.
_________________
Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#389278) Verfasst am: 22.12.2005, 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich finde das Konzept der "Idee" absurd (außer für Solipsisten).


Meinst du jetzt absurd in ontologischen Zusammenhängen oder allgemein absurd?
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#389291) Verfasst am: 22.12.2005, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich finde das Konzept der "Idee" absurd (außer für Solipsisten).


Meinst du jetzt absurd in ontologischen Zusammenhängen oder allgemein absurd?

Eher allgemein, sagen wir klarer: Ich halte nicht viel davon.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#389295) Verfasst am: 22.12.2005, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich halte nicht viel davon.


Du hälst nicht viel von Ideen? Am Kopf kratzen
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#389299) Verfasst am: 22.12.2005, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich halte nicht viel davon.


Du hälst nicht viel von Ideen? Am Kopf kratzen

Lachen Genau. zwinkern
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Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#389300) Verfasst am: 22.12.2005, 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

PLATON IST SCHULD

Zitat:
Es muss zunächst festgehalten werden, dass
der Diagnose des Nihilismus ein alter philosophischer Fehlschluss
zugrunde liegt, der bis auf Platon zurückgeht: Es ist der durch gar
nichts begründete Übergang von der richtigen Aussage, dass jedem Handeln
ein "letztes Worumwillen" zugrunde liegt, ein Oberzweck, ohne den es als
Handeln gar nicht zustande käme, zu dem Postulat, es müsse ein "höchstes
Gut" geben, das jedem menschlichen Handeln einen Sinn gibt. Der
Denkfehler in Platons höchst einflussreicher Theorie vom "höchsten Gut",
die dann über die Behauptung seiner Göttlichkeit zur Grundlage einer
ganzen Philosophentheologie geworden ist, liegt in der Unterstellung,
alle anderen, nicht auf dieses "höchste Gut" gerichteten menschlichen
Handlungen seien offensichtlich bloß instrumentell - und daher sinnlos,
ohne eigenen Sinn. Wir könnten diese Auffassung auch umgekehrt positiv
formulieren: "Alles bezieht seinen Sinn daraus, dass das höchste Gut
existiert."

_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
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step
registriert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 22782
Wohnort: Germering

Beitrag(#389308) Verfasst am: 22.12.2005, 21:58    Titel: Antworten mit Zitat

Auch ich halte nicht viel von Platons Ideenlehre und all seinen teleologischen Fehlschlüssen, obwohl das Höhlengleichnis als philosophische Übungsaufgabe durchaus interessant ist - und seine modernere Entsprechung im (letztlich ebenso fehlschlüssigen) Qualia-Argument hat.

Stets machen wir uns Modelle des Wahrgenommenen. Haben wir weniger Information, sind die Modelle weniger gut. Das ist trivial und berechtigt nicht zu irgendwelchen Schlüssen auf letzte Ideen.
_________________
Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44647

Beitrag(#389323) Verfasst am: 22.12.2005, 22:20    Titel: Re: Das Höhlengleichnis - Top oder Flop? Antworten mit Zitat

Galaxisherrschers Katze hat folgendes geschrieben:
Aber dann blickte er zu lange in die Sonne und erblindete. noc


Die Idee des "blinden Messias" ist ja durchaus recht alt, findet jedoch auch heute überraschenderweise in frischem Gewande wieder verstärkt neue Anhänger:



Die entsprechende Tarotkarte ist "Der Narr":


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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#389326) Verfasst am: 22.12.2005, 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Ich finde das Konzept der "Idee" absurd (außer für Solipsisten), daher kann ich auch mit dem Höhlengleichnis nicht viel anfangen.


- Bei Platons "Idee-Lehre" ist genaugenommen von keinem "Ich" die Rede,
sondern eben von Ideen. Insofern entspricht das auch keinem Solipsismus.
Nichts desto trotz halte ich von der Idee als Ding an sich auch nichts.
Ist mir zu ideologisch.
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#389329) Verfasst am: 22.12.2005, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Sermon hat folgendes geschrieben:
PLATON IST SCHULD

Zitat:
Es muss zunächst festgehalten werden, dass
der Diagnose des Nihilismus ein alter philosophischer Fehlschluss
zugrunde liegt, der bis auf Platon zurückgeht: Es ist der durch gar
nichts begründete Übergang von der richtigen Aussage, dass jedem Handeln
ein "letztes Worumwillen" zugrunde liegt, ein Oberzweck, ohne den es als
Handeln gar nicht zustande käme, zu dem Postulat, es müsse ein "höchstes
Gut" geben, das jedem menschlichen Handeln einen Sinn gibt. Der
Denkfehler in Platons höchst einflussreicher Theorie vom "höchsten Gut",
die dann über die Behauptung seiner Göttlichkeit zur Grundlage einer
ganzen Philosophentheologie geworden ist, liegt in der Unterstellung,
alle anderen, nicht auf dieses "höchste Gut" gerichteten menschlichen
Handlungen seien offensichtlich bloß instrumentell - und daher sinnlos,
ohne eigenen Sinn. Wir könnten diese Auffassung auch umgekehrt positiv
formulieren: "Alles bezieht seinen Sinn daraus, dass das höchste Gut
existiert."


- Wir können es auch besser sagen, dass eine bedingt das andere.
Da braucht es kein Ding an sich an der Spitze.
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