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Begründung eines negativen Theismus
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Reschi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#391114) Verfasst am: 28.12.2005, 00:08    Titel: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Im folgenden versuche ich den Glauben an einen Gott zu rechtfertigen.

Vorher kurz die Begriffsdefinition:

Theismus: Glaube an einen Gott

negativ:
kein Absolutheitsanspruch, dh. die prinzipielle Möglichkeit einer Nichtexistenz Gottes nicht ausgeschlossen


1)
Die Welt kann so schön, wundervoll und harmonisch sein. Ich halte es für nicht (bzw. nur sehr schwer) möglich, dass dies ein Produkt des Zufalls sein sollte, deshalb vermute ich einen Schöpfer, oder zumindest eine höhere Kraft dahinter.

2) Die Pascal'sche Wette in abgewandelter Form:

4 gesetzte Fälle:

I) Ich glaube an Gott, doch es existiert kein Gott --> nichts gewonnen, nichts verloren

II) Ich glaube an Gott und es existerit auch ein Gott --> gewonnen

III) Ich glaube nicht an Gott, doch es existiert ein Gott --> verloren

IV) Ich glaube nicht an Gott und es existiert kein Gott --> nichts gewonnen, nichts verloren

-->Man kann mit dem Glauben an einen Gott nur gewinnen

Mit dem Glauben an Gott ist hier immer ein Art Deismus o.Ä. gemeint, keine primitven naturreligiösen Ansichten. Man käme damit dann auch in Kollision mit Fall I, da man hier durch Zeitverschwendung und eventuell unnötigen Leides durch dumme Dogmen, sehr wohl etwas verlieren würde.
Also der Glaube an einen Gott und eventuell Jenseits, Himmel... doch keinerlei Einmischung von ihm betreffend die derzeitige Welt, da er dem Menschen die Vernunft gegeben hat das alleine auf die Reihe zu bekommen. D.h. auch Ethik und Co. ist auf säkulärer Basis zu begründen.

3)
Der Glaube daran, dass das noch nicht alles ist, alles seine Ordung hat, der Tod nicht das Ende ist,... beruhigt und hilft --> macht das Leben schöner (auch hier kann die Pascal'sche Wette angewandt werden, auch im Falle einer Nichtexistenz Gottes, kann man nur gewinnen, da man sich das Leben nur schöner gemacht hat)




q.e.d. ^^

Fragen, Anregungen und Kritik wie immer erwünscht

edit:

weiters Argument

4)
Alle Völker auf der Welt haben eine Religion, bzw. spirituellen Ansichten hervorgebracht.Religion zieht sich auch durch alle gesellschaftlichen Schichten. Man sieht also einen allgmeinen Hang, ein Streben danach.
---> Das liegt daran, dass eben jeder Mensch, als von Gott erschaffenes Wesen diese Ahnung in sich trägt.

---> Mensch braucht Religion um glücklich zu sein
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(MacYoung)


Zuletzt bearbeitet von Reschi am 28.12.2005, 19:06, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#391118) Verfasst am: 28.12.2005, 00:20    Titel: Antworten mit Zitat

Ich weiß ja nicht. Für mich scheint das Problem von Gottglauben oder auch nicht nicht so ein logisches Puzzlespiel zu sein.

Eher eine Frage einer inneren Haltung. (die meinem Eindruck nach nicht logisch zu begründen ist)

Letztlich eine frage, was man mag oder nicht mag. ("Jesus" mag ich persönlich gar nicht, "Gott" interessiert mich nicht besonders - Mythologie im Sinne von "Geschichtenerzählen" dagegen im hohem Maße)

Letztlich scheint mir alles, auch das Leben jedes einzelnen, nichts anderes als ein erzählte Geschichte.
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Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#391122) Verfasst am: 28.12.2005, 00:24    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:

1)
Die Welt kann so schön, wundervoll und harmonisch sein. Ich halte es für nicht (bzw. nur sehr schwer) möglich, dass dies ein Produkt des Zufalls sein sollte, deshalb vermute ich einen Schöpfer, oder zumindest eine höhere Kraft dahinter.


Das ist ein Beweis dafür, daß Deine Vorstellungskraft begrenzt ist ...


Zitat:
Mit dem Glauben an Gott ist hier immer ein Art Deismus o.Ä. gemeint, keine primitven naturreligiösen Ansichten. Man käme damit dann auch in Kollision mit Fall I, da man hier durch Zeitverschwendung und eventuell unnötigen Leides durch dumme Dogmen, sehr wohl etwas verlieren würde.
Also der Glaube an einen Gott und eventuell Jenseits, Himmel... doch keinerlei Einmischung von ihm betreffend die derzeitige Welt, da er dem Menschen die Vernunft gegeben hat das alleine auf die Reihe zu bekommen. D.h. auch Ethik und Co. ist auf säkulärer Basis zu begründen.


Warum ist mein Leben besser, wenn ich an einen Gott glaube, der sich in keinster Weise einmischt? (OIm einfachsten Fall mal angenommen, daß ich nich an ein wie auch imemr geartetes Jenseits glaube.)

Und warum sollte jemand an einen solchen Gott überhaupt glauben?

Zitat:
3) [/b]Der Glaube daran, dass das noch nicht alles ist, alles seine Ordung hat, der Tod nicht das Ende ist,... beruhigt und hilft --> macht das Leben schöner (auch hier kann die Pascal'sche Wette angewandt werden, auch im Falle einer Nichtexistenz Gottes, kann man nur gewinnen, da man sich das Leben nur schöner gemacht hat)


Es ist ebensogut denkbar, daß jemand durchaus lösbare, irdische Probleme nicht angreift, da er annimt mit dme Tod würde alles ohnehin besser werden. Der hätte auf jeden Fall verloren, wenn es diesen Gott dann doch nicht gibt. Vielleicht würde er sogar verlieren, wenn es diesen Gott denn geben sollte, da er hier Dinge verpasst - auch wenn deen Wert gegenüber der paradiesischen Unendlichkeit eher gering sein düften.

Letztenendes fällt das Konstrukt aber aus dem gleichen gRund in sich zusammen, wie die ursprüngliche Pascalsche Wette: Man kann nicht an dinge glauben, bloß weil es besser wäre, wenn man das täte.

Ich habe schon viele lahme Rechtfertigungen gehört - einen Grund zu glauben hat mir noch niemand gezeigt. Ich denke auch nicht, daß das geht.

Rasmus.
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Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#391125) Verfasst am: 28.12.2005, 00:29    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn Gott alles geschaffen hat(Schöpfergott), dann würde entsprechend auch alles Leid und alles "Böse"(in Anführungszeichen) von ihm abstammen. Wobei ich jetzt mal einen personalen Gott voraussetze. Wenn alles Leid dann entsprechend von diesem Gott abstammen würde, dann wäre auch nur Gott alleine von Schuld befleckt. Wenn dann entsprechend alles Geschaffene aus diesem Gott hervorgegangen wäre, dann wäre es entsprechend auch nicht von Gott verschieden -
was im Grunde nichts anderes als Solipsismus wäre. Wenn nun von Gott alles geschaffen
wäre, dann trägt entsprechend auch nur Gott alleine die Verantwortung für seine
Schöpfung und es gibt keinen "Anlass" irgendetwas zu "tun oder zu lassen" - das
wäre dann also entsprechend Fatalismus. Verbrechen, Lüge, Mord, Heuchelei,
usw., wären dann schließlich vorherbestimmt und es wäre entsprechend alles
determiniert. Dann würden Menschen aufgrund von Gottes Schöpfung zu
Mördern, Dieben, Lügner, usw. werden. Die solche Ansicht vertreten fehlt es
also an Willenskraft und Tatkraft - weil es dann auch keine Notwendigkeit gibt,
etwas bei sich zu verändern oder zu verbessern. Mit solchen Leuten ist
nix auszurichten, weil sie in Untätigkeit enden.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#391127) Verfasst am: 28.12.2005, 00:32    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
1)Die Welt kann so schön, wundervoll und harmonisch sein. Ich halte es für nicht (bzw. nur sehr schwer) möglich, dass dies ein Produkt des Zufalls sein sollte, deshalb vermute ich einen Schöpfer, oder zumindest eine höhere Kraft dahinter.


Das ist nicht mehr als ein "ich glaube". Die Welt kann auch grausam, häßlich und ungerecht sein, btw.

Reschi hat folgendes geschrieben:

2) Die Pascal'sche Wette in abgewandelter Form:

4 gesetzte Fälle:

I) Ich glaube an Gott, doch es existiert kein Gott --> nichts gewonnen, nichts verloren

II) Ich glaube an Gott und es existerit auch ein Gott --> gewonnen

III) Ich glaube nicht an Gott, doch es existiert ein Gott --> verloren

IV) Ich glaube nicht an Gott und es existiert ein Gott --> nichts gewonnen, nichts verloren

-->Man kann mit dem Glauben an einen Gott nur gewinnen

Mit dem Glauben an Gott ist hier immer ein Art Deismus o.Ä. gemeint, keine primitven naturreligiösen Ansichten. Man käme damit dann auch in Kollision mit Fall I, da man hier durch Zeitverschwendung und eventuell unnötigen Leides durch dumme Dogmen, sehr wohl etwas verlieren würde.
Also der Glaube an einen Gott und eventuell Jenseits, Himmel... doch keinerlei Einmischung von ihm betreffend die derzeitige Welt, da er dem Menschen die Vernunft gegeben hat das alleine auf die Reihe zu bekommen. D.h. auch Ethik und Co. ist auf säkulärer Basis zu begründen.

3)
Der Glaube daran, dass das noch nicht alles ist, alles seine Ordung hat, der Tod nicht das Ende ist,... beruhigt und hilft --> macht das Leben schöner (auch hier kann die Pascal'sche Wette angewandt werden, auch im Falle einer Nichtexistenz Gottes, kann man nur gewinnen, da man sich das Leben nur schöner gemacht hat)


Gesetzt den Fall, es gibt etwas Göttliches, wer sagt dass es ein Leben nach dem Tod gibt? Was soll so beruhigend sein?
Im übrigen, man könnte dann auch an das fliegende Spaghetti-Monster glauben.
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pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#391136) Verfasst am: 28.12.2005, 00:42    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
II) Ich glaube an Gott und es existerit auch ein Gott --> gewonnen

Stell Dir einmal vor, Du glaubst an Jahwe und stehst auf einmal vor Wodan.
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matthias
Gefährder



Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 1386
Wohnort: Rechts der Böhme

Beitrag(#391138) Verfasst am: 28.12.2005, 00:42    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Im folgenden versuche ich den Glauben an einen Gott zu rechtfertigen.

Vorher kurz die Begriffsdefinition:

Theismus: Glaube an einen Gott

negativ:
kein Absolutheitsanspruch, dh. die prinzipielle Möglichkeit einer Nichtexistenz Gottes nicht ausgeschlossen


1)
Die Welt kann so schön, wundervoll und harmonisch sein. Ich halte es für nicht (bzw. nur sehr schwer) möglich, dass dies ein Produkt des Zufalls sein sollte, deshalb vermute ich einen Schöpfer, oder zumindest eine höhere Kraft dahinter.

Die Welt kommt Dir allenfalls schön, wundervoll und harmonisch vor. Du hast keine Gewähr, daß sie es auch tatsächlich ist. Die Begründung eines Schöpfers aufgrund einer diffusen Wahrscheinlichkeitsbetrachtung ist irreführend und irregeleitet zugleich, nicht zuletzt weil ein überzeugendes stochastisches Modell für die Wirkmöglichkeiten eines Schöpfers fehlt oder nicht zugänglich ist.

Reschi hat folgendes geschrieben:
2) Die Pascal'sche Wette in abgewandelter Form:

4 gesetzte Fälle:

I) Ich glaube an Gott, doch es existiert kein Gott --> nichts gewonnen, nichts verloren

II) Ich glaube an Gott und es existerit auch ein Gott --> gewonnen

III) Ich glaube nicht an Gott, doch es existiert ein Gott --> verloren

IV) Ich glaube nicht an Gott und es existiert kein [War doch so gemeint, oder?] Gott --> nichts gewonnen, nichts verloren

-->Man kann mit dem Glauben an einen Gott nur gewinnen

1. Dein Gottesbild bleibt unklar, scheint aber ein monotheistisches zu sein. Diese Annahme schließt aber die Relevanz der abgewandelten Pascalschen Wette von vornherein aus, es sei denn, Du gibst schlüssige Argumente für einen Monotheismus bzw. für die zwingende Gestalt des von Dir postulierten "Gottes" (falls es ihn gibt).

2. Dein Punkt III bezieht sich auf einen Gott, der Menschen aufgrund ihres Unglaubens bestrafen würde bzw. einen Nachteil für diese Personen bewirken würde. Diese Schlußfolgerung ist wegen ihrer unbegründeten Zusatzannahme abzulehnen. (Zumindest schwebt sie im luftleeren Raum.)

Reschi hat folgendes geschrieben:
Mit dem Glauben an Gott ist hier immer ein Art Deismus o.Ä. gemeint, keine primitven naturreligiösen Ansichten. Man käme damit dann auch in Kollision mit Fall I, da man hier durch Zeitverschwendung und eventuell unnötigen Leides durch dumme Dogmen, sehr wohl etwas verlieren würde.
Also der Glaube an einen Gott und eventuell Jenseits, Himmel... doch keinerlei Einmischung von ihm betreffend die derzeitige Welt, da er dem Menschen die Vernunft gegeben hat das alleine auf die Reihe zu bekommen. D.h. auch Ethik und Co. ist auf säkulärer Basis zu begründen.

LANGWEILIG! (In bezug auf Deinen Gott.)

Reschi hat folgendes geschrieben:
3) Der Glaube daran, dass das noch nicht alles ist, alles seine Ordung hat, der Tod nicht das Ende ist,... beruhigt und hilft --> macht das Leben schöner (auch hier kann die Pascal'sche Wette angewandt werden, auch im Falle einer Nichtexistenz Gottes, kann man nur gewinnen, da man sich das Leben nur schöner gemacht hat)

Ein psycholgisches bzw. soziologisches Pro-Gott-Argument ist eben kein metaphysisches. Wenn es tatsächlich Anhaltspunkte dafür gibt, daß eine Religion im irdischen Leben hilft, ist sie als Hilfsmittel grundsätzlich befürwortbar, allerdings in allen möglichen Grenzen, so daß andere Menschen durch die Anwendung dieser Religion keinen Schaden haben. Schon deshalb sollte eine Ethik übrigens vor der Religion stehen und nicht umgekehrt.

Matthias
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2008 – Jahr der Mathematik
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Cato
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Anmeldungsdatum: 13.08.2005
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Beitrag(#391143) Verfasst am: 28.12.2005, 00:51    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
-->Man kann mit dem Glauben an einen Gott nur gewinnen


Seltsamen Gedankenspielen gibt sich hier der Mathematiker hin, zumal "Gott" nicht wertfrei gesehen werden kann und im neuzeitlichen Europa immer gewisse Schnittmengen mit dem Christlichen aufweisen wird, wie das hier sofort aufkeimende Problem der Theodizee zu genüge beweist – der moderne Mensch vermag sich einen Gott nicht anders als den Christlichen zu denken. Zu verlieren hat man allerdings durch den Glauben an Gott sehr viel, vorausgesetzt man sucht nach diesem und begibt sich in die Hände der Mittler zu ihm und seiner anglichen Offenbarungen – dann schlägt man sich selbst in geistige Ketten, welche die tückischsten aller Ketten sind: Der Gefangene empfindet sie nicht als Ketten und dünkt sich frei in seiner Gefangenschaft.
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Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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zelig
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Anmeldungsdatum: 31.03.2004
Beiträge: 25405

Beitrag(#391148) Verfasst am: 28.12.2005, 01:07    Titel: Antworten mit Zitat

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
...Für mich scheint das Problem von Gottglauben oder auch nicht nicht so ein logisches Puzzlespiel zu sein.
Eher eine Frage einer inneren Haltung. (die meinem Eindruck nach nicht logisch zu begründen ist)...

So ist es.

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
Letztlich scheint mir alles, auch das Leben jedes einzelnen, nichts anderes als ein erzählte Geschichte.

Der man letztlich nur zuhören kann.
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Es gibt kein richtiges Leben im falschen.
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George
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Beiträge: 4485

Beitrag(#391173) Verfasst am: 28.12.2005, 02:12    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Reschi hat geschrieben :
Zitat:
keine primitven naturreligiösen Ansichten.


Ich sehe keine Theistischen Religionen die nciht mindestens so primitiv wären wie eine naturreligion , die für mich in den meisten Fällen mehr poesie besitzt und auch eine größere Nähe zur Kreatur .
Ich finde es naiv das Bild Gott mit einer für uns greifbaren personifizierten Vorstellung zu füllen , deshalb entziehe ich vor allem den Abrahamitischen religionen das Monopol auf diesen Begriff.
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Kramer
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Anmeldungsdatum: 01.08.2003
Beiträge: 30878

Beitrag(#391190) Verfasst am: 28.12.2005, 02:59    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:

3) Der Glaube daran, dass das noch nicht alles ist, alles seine Ordung hat, der Tod nicht das Ende ist,... beruhigt und hilft --> macht das Leben schöner (auch hier kann die Pascal'sche Wette angewandt werden, auch im Falle einer Nichtexistenz Gottes, kann man nur gewinnen, da man sich das Leben nur schöner gemacht hat)


Dein Irrtum ist, dass Du aus der Existenz eines deistischen Gottes Schlussfolgerungen ziehst, die eher für den Gott der Christen und Moslems gelten. Selbst wenn es einen deistischen Gott gibt, bedeutet das nicht, dass alles seine Ordnung hat und der Tod nicht das Ende ist. Dieser Gott könnte auch spielendes Götterkind sein, in dessen Reagenzglas wir von ihm unbeachtet herumschwimmen.
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untot



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Wohnort: Universum

Beitrag(#391201) Verfasst am: 28.12.2005, 04:10    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:

3) Der Glaube daran, dass das noch nicht alles ist, alles seine Ordung hat, der Tod nicht das Ende ist,... beruhigt und hilft --> macht das Leben schöner (auch hier kann die Pascal'sche Wette angewandt werden, auch im Falle einer Nichtexistenz Gottes, kann man nur gewinnen, da man sich das Leben nur schöner gemacht hat)


Dein Irrtum ist, dass Du aus der Existenz eines deistischen Gottes Schlussfolgerungen ziehst, die eher für den Gott der Christen und Moslems gelten. Selbst wenn es einen deistischen Gott gibt, bedeutet das nicht, dass alles seine Ordnung hat und der Tod nicht das Ende ist. Dieser Gott könnte auch spielendes Götterkind sein, in dessen Reagenzglas wir von ihm unbeachtet herumschwimmen.


Sehe ich auch so.
Möchte auch noch hinzufügen, daß ich persönlich es schwer nachvollziehen kann, daß jemand an etwas glaubt, weil er daran glauben will.
Eigentlich sollte man an das glauben, das man am plausibelsten findet. Aus diesem Grund finde ich auch die Pascalsche Wette im Prinzip irgendwie sinnlos. Nach dem Motto: "Ich habe zwar keine Gründe, aber man weiß ja nie, ich streng mich jetzt einfach mal an und glaube mal, um sicher zu gehen." Man kann sich doch nicht selbst zum Glauben überreden.
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annox
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Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#391220) Verfasst am: 28.12.2005, 07:06    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:

III) Ich glaube nicht an Gott, doch es existiert ein Gott --> verloren

IV) Ich glaube nicht an Gott und es existiert ein Gott --> nichts gewonnen, nichts verloren


Doch oder und - das ist hier die Frage. Am Kopf kratzen zwinkern
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Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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Reschi
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Anmeldungsdatum: 09.09.2004
Beiträge: 3073

Beitrag(#391444) Verfasst am: 28.12.2005, 17:49    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:

1)
Die Welt kann so schön, wundervoll und harmonisch sein. Ich halte es für nicht (bzw. nur sehr schwer) möglich, dass dies ein Produkt des Zufalls sein sollte, deshalb vermute ich einen Schöpfer, oder zumindest eine höhere Kraft dahinter.


Das ist ein Beweis dafür, daß Deine Vorstellungskraft begrenzt ist ...
[/quoter]

Mit den Augen rollen

Zitat:

Zitat:
Mit dem Glauben an Gott ist hier immer ein Art Deismus o.Ä. gemeint, keine primitven naturreligiösen Ansichten. Man käme damit dann auch in Kollision mit Fall I, da man hier durch Zeitverschwendung und eventuell unnötigen Leides durch dumme Dogmen, sehr wohl etwas verlieren würde.
Also der Glaube an einen Gott und eventuell Jenseits, Himmel... doch keinerlei Einmischung von ihm betreffend die derzeitige Welt, da er dem Menschen die Vernunft gegeben hat das alleine auf die Reihe zu bekommen. D.h. auch Ethik und Co. ist auf säkulärer Basis zu begründen.


Warum ist mein Leben besser, wenn ich an einen Gott glaube, der sich in keinster Weise einmischt? (OIm einfachsten Fall mal angenommen, daß ich nich an ein wie auch imemr geartetes Jenseits glaube.)


Ich sehe das immer in Verbindung mit einem Leben nach dem Tod. Ein Gott, aber ohne Leben nach dem Tod, bringt wirklich sehr wenig

Zitat:
3) [/b]Der Glaube daran, dass das noch nicht alles ist, alles seine Ordung hat, der Tod nicht das Ende ist,... beruhigt und hilft --> macht das Leben schöner (auch hier kann die Pascal'sche Wette angewandt werden, auch im Falle einer Nichtexistenz Gottes, kann man nur gewinnen, da man sich das Leben nur schöner gemacht hat)


Es ist ebensogut denkbar, daß jemand durchaus lösbare, irdische Probleme nicht angreift, da er annimt mit dme Tod würde alles ohnehin besser werden. Der hätte auf jeden Fall verloren, wenn es diesen Gott dann doch nicht gibt.


Dazu ein Gebet:

Herr, gib mir die Kraft die Dinge zu ändern, die ich ändern kann.
Gib mir die Geduld die Dinge hinzunehmen, die ich nicht änder kann.
Und gib mir die Weiheit das eine vom anderen zu unterscheiden.

So man die Kraft und die Möglichkeit hat Probleme zu lösen, muss man das auch tun.
Schließlich hat man Herz und Verstand dafür bekommen.
Einfach in dummer Lethargie zu versumpfen ist Unsinn, auch aus dieser theistischen Sicht, denn Gott hat uns ja die Fähigkeiten gegeben um sie einzusetzen.

Außerdem könnte es ja auch sein, dass man sich erst in dieser Welt beweisen muss, ein gewissen Niveau erreichen muss um in die nächste zu kommen (oder ins Paradies, oder wasauchimmer).

Meistert man sein Leben hier dann nicht adäquat, muss man es vll. einfach wiederholen.

Zitat:

Vielleicht würde er sogar verlieren, wenn es diesen Gott denn geben sollte, da er hier Dinge verpasst - auch wenn deen Wert gegenüber der paradiesischen Unendlichkeit eher gering sein düften.


s.o.

Zitat:

Letztenendes fällt das Konstrukt aber aus dem gleichen gRund in sich zusammen, wie die ursprüngliche Pascalsche Wette: Man kann nicht an dinge glauben, bloß weil es besser wäre, wenn man das täte.


Naja, da wär ich mir nicht so sicher, mit einiger Übung kann man schon an seine eigenen Placebos glauben.

Außerdem fällt es glaube ich niemandem schwer, an schöne Vorstellungen zu glauben (noch dazu wenn sie absolut ungefährlich und nur gewinnbringend sind)

Zitat:

Ich habe schon viele lahme Rechtfertigungen gehört - einen Grund zu glauben hat mir noch niemand gezeigt. Ich denke auch nicht, daß das geht.


schaun ma mal
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Reschi
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Beitrag(#391447) Verfasst am: 28.12.2005, 17:53    Titel: Antworten mit Zitat

Schmerzlos hat folgendes geschrieben:
Wenn Gott alles geschaffen hat(Schöpfergott), dann würde entsprechend auch alles Leid und alles "Böse"(in Anführungszeichen) von ihm abstammen. Wobei ich jetzt mal einen personalen Gott voraussetze. Wenn alles Leid dann entsprechend von diesem Gott abstammen würde, dann wäre auch nur Gott alleine von Schuld befleckt. Wenn dann entsprechend alles Geschaffene aus diesem Gott hervorgegangen wäre, dann wäre es entsprechend auch nicht von Gott verschieden -
was im Grunde nichts anderes als Solipsismus wäre. Wenn nun von Gott alles geschaffen
wäre, dann trägt entsprechend auch nur Gott alleine die Verantwortung für seine
Schöpfung und es gibt keinen "Anlass" irgendetwas zu "tun oder zu lassen" - das
wäre dann also entsprechend Fatalismus. Verbrechen, Lüge, Mord, Heuchelei,
usw., wären dann schließlich vorherbestimmt und es wäre entsprechend alles
determiniert. Dann würden Menschen aufgrund von Gottes Schöpfung zu
Mördern, Dieben, Lügner, usw. werden. Die solche Ansicht vertreten fehlt es
also an Willenskraft und Tatkraft - weil es dann auch keine Notwendigkeit gibt,
etwas bei sich zu verändern oder zu verbessern. Mit solchen Leuten ist
nix auszurichten, weil sie in Untätigkeit enden.


Nein. Das sind keine viablen Ansichten.

Ich würde folgende Ansicht nehmen:

Gott geben Menschen (od. der "Seele") freien Willen und Fähigkeiten um sich in dieser Welt zu beweisen und Probleme zu lösen. IF schaffen --> Seele kommen in nächste Welt IF net schaffen --> Seele müssen wiederholen diese Welt.

Ich habe ja auch gesagt, dass man sich in seinen Ansichten nicht auf Gott stützen kann oder darf. Denn dafür hat man ja keine Grundlage. Deshalb muss man seine Weltanschauung auch auf säkulärer Basis begründen.
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Beitrag(#391448) Verfasst am: 28.12.2005, 17:56    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Thao hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
1)Die Welt kann so schön, wundervoll und harmonisch sein. Ich halte es für nicht (bzw. nur sehr schwer) möglich, dass dies ein Produkt des Zufalls sein sollte, deshalb vermute ich einen Schöpfer, oder zumindest eine höhere Kraft dahinter.


Das ist nicht mehr als ein "ich glaube". Die Welt kann auch grausam, häßlich und ungerecht sein, btw.


Ja, kann

Aber alleine, dass sie wunderschön sein kann, wenn man sich richtig anstellt, reicht für diese Annahme.

Zitat:

Gesetzt den Fall, es gibt etwas Göttliches, wer sagt dass es ein Leben nach dem Tod gibt?


Ja, das impliziere ich immer. Denn einfach ein Gott ohne Leben nach dem Tod, bringt auch nix

Zitat:

Im übrigen, man könnte dann auch an das fliegende Spaghetti-Monster glauben.


Alles was du von Gott "weißt" ist der hinweis auf ihn durch das Schöne im Leben (Liebe, Musik, Können,...). Du kannst also einzig allein ein höheres Wesen schlussfolgern. Richtig Attribute zuordnen kannst du ihm nicht. Du kannst also nicht sagen, dass er wie ein Spaghetti-Monster aussieht. Das ist nicht legitim ^^
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Beitrag(#391449) Verfasst am: 28.12.2005, 17:58    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
II) Ich glaube an Gott und es existerit auch ein Gott --> gewonnen

Stell Dir einmal vor, Du glaubst an Jahwe und stehst auf einmal vor Wodan.


Ja, wie gesagt, es ist nicht zulässig diesem höheren Wesen konkrete Attribute zuzuordnen.

Odin, Zeus,... diese Gottesvorstellungen sind nicht legitim (im ontischen Sinne)
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Beitrag(#391453) Verfasst am: 28.12.2005, 18:02    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

matthias hat folgendes geschrieben:

Die Welt kommt Dir allenfalls schön, wundervoll und harmonisch vor. Du hast keine Gewähr, daß sie es auch tatsächlich ist.


Das sie mir so vorkommt, das sie für mich so sein kann, reicht völlig aus.

Sich über die Ontik gedanken zu machen ist btw. sowieso so gut wie immer sinnlos

Zitat:

Reschi hat folgendes geschrieben:
2) Die Pascal'sche Wette in abgewandelter Form:

4 gesetzte Fälle:

I) Ich glaube an Gott, doch es existiert kein Gott --> nichts gewonnen, nichts verloren

II) Ich glaube an Gott und es existerit auch ein Gott --> gewonnen

III) Ich glaube nicht an Gott, doch es existiert ein Gott --> verloren

IV) Ich glaube nicht an Gott und es existiert kein [War doch so gemeint, oder?] Gott --> nichts gewonnen, nichts verloren

-->Man kann mit dem Glauben an einen Gott nur gewinnen

1. Dein Gottesbild bleibt unklar, scheint aber ein monotheistisches zu sein. Diese Annahme schließt aber die Relevanz der abgewandelten Pascalschen Wette von vornherein aus, es sei denn, Du gibst schlüssige Argumente für einen Monotheismus bzw. für die zwingende Gestalt des von Dir postulierten "Gottes" (falls es ihn gibt).


Mit "Gott" meine ich einfach eine höhere Kraft, ein höheres Wesen, ob das monististisch oder pluralistisch ist, kA. Das ist auch irrelevant

Zitat:

2. Dein Punkt III bezieht sich auf einen Gott, der Menschen aufgrund ihres Unglaubens bestrafen würde bzw. einen Nachteil für diese Personen bewirken würde.


nein

Zitat:

Diese Schlußfolgerung ist wegen ihrer unbegründeten Zusatzannahme abzulehnen. (Zumindest schwebt sie im luftleeren Raum.)


ja, darum habe ich das ja auch nicht schlussgefolgert ^^

Zitat:

Reschi hat folgendes geschrieben:
Mit dem Glauben an Gott ist hier immer ein Art Deismus o.Ä. gemeint, keine primitven naturreligiösen Ansichten. Man käme damit dann auch in Kollision mit Fall I, da man hier durch Zeitverschwendung und eventuell unnötigen Leides durch dumme Dogmen, sehr wohl etwas verlieren würde.
Also der Glaube an einen Gott und eventuell Jenseits, Himmel... doch keinerlei Einmischung von ihm betreffend die derzeitige Welt, da er dem Menschen die Vernunft gegeben hat das alleine auf die Reihe zu bekommen. D.h. auch Ethik und Co. ist auf säkulärer Basis zu begründen.

LANGWEILIG! (In bezug auf Deinen Gott.)


huh ? Was meinst du mit "langweilig" ?

Zitat:

Reschi hat folgendes geschrieben:
3) Der Glaube daran, dass das noch nicht alles ist, alles seine Ordung hat, der Tod nicht das Ende ist,... beruhigt und hilft --> macht das Leben schöner (auch hier kann die Pascal'sche Wette angewandt werden, auch im Falle einer Nichtexistenz Gottes, kann man nur gewinnen, da man sich das Leben nur schöner gemacht hat)

Ein psycholgisches bzw. soziologisches Pro-Gott-Argument ist eben kein metaphysisches. Wenn es tatsächlich Anhaltspunkte dafür gibt, daß eine Religion im irdischen Leben hilft, ist sie als Hilfsmittel grundsätzlich befürwortbar, allerdings in allen möglichen Grenzen, so daß andere Menschen durch die Anwendung dieser Religion keinen Schaden haben. Schon deshalb sollte eine Ethik übrigens vor der Religion stehen und nicht umgekehrt.


ja, das habe ich ja auch immer gesagt.

Ethik, Weltanschauung und Co. müssen auf säkulärer Basis begründet werden. Der potentielle Gott hätte uns ja Verstand, Fähigkeiten,... nicht sinnlos gegeben.
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Rasmus
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Beitrag(#391456) Verfasst am: 28.12.2005, 18:03    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
So man die Kraft und die Möglichkeit hat Probleme zu lösen, muss man das auch tun.


Wenn ich an ein Paradies glaube, dann muß ich das eben nicht. Zumindestens ist der Punkt wo der Aufwand sich nicht mehr lohnt wesentlich früher erreicht.

Zitat:
Schließlich hat man Herz und Verstand dafür bekommen.
Einfach in dummer Lethargie zu versumpfen ist Unsinn, auch aus dieser theistischen Sicht, denn Gott hat uns ja die Fähigkeiten gegeben um sie einzusetzen.


Ich muß ja nicht in dummer Lethargie versumpfen - aber ich kann mich in mein Gottgegebenens Schicksal fügen; z.B. wenn die erste Chemotherapie fehlgeschlagen ist. Es ist sinnvoll in bestimmten Situatione anzunehmen, daß das Paradies die bessere Alternative ist (eigentlich definitionsgemäß alle Situatione), und es sich nicht lohnt, Schmerzen und Mühen auf sich zu nehmen, um die endliche irdische Existenz verlängern zu wollen. (mit unwahrscheinlichen Erfolgsaussichten oder gar zweifelhafter Lebensqualität.)

Zitat:
Außerdem könnte es ja auch sein, dass man sich erst in dieser Welt beweisen muss, ein gewissen Niveau erreichen muss um in die nächste zu kommen (oder ins Paradies, oder wasauchimmer).


Solche Spekulationen sind schlichtweg albern. Wenn sich der gott nicht her einmischt, dann können wir sowas nicht wissen. Das hat zur Folge, daß Gott auch LEute hassen könnte, die sich einer Chemo unterziehen.

Zitat:
Meistert man sein Leben hier dann nicht adäquat, muss man es vll. einfach wiederholen.


Stellt sich die Frage wie man auf solchen Unsinn kommen könnte, und was denn der liebe Herrgott als "adäquat" ansehen mag?


Zitat:

Naja, da wär ich mir nicht so sicher, mit einiger Übung kann man schon an seine eigenen Placebos glauben.


Das würde zumindestens meine Lebensqualität erheblich heruntersetzen.

Zitat:
Außerdem fällt es glaube ich niemandem schwer, an schöne Vorstellungen zu glauben (noch dazu wenn sie absolut ungefährlich und nur gewinnbringend sind)


Woran glaubst du denn so alles?

Ich kann von mir eignetlich nicht behaupten, daß ich an Dinge glaube, von denen ich annehmen muß, daß sie unzutreffend sind. (Ich spiele gelegentlich Lotto. Ich bin niemals wrklich enttäuscht wenn ich nicht als Millionär ende ...)


Zitat:
Zitat:

Ich habe schon viele lahme Rechtfertigungen gehört - einen Grund zu glauben hat mir noch niemand gezeigt. Ich denke auch nicht, daß das geht.


schaun ma mal


Ich warte dann mal gedultig ab, kann sich ja nur noch um weitere Jahrtausende handeln ...

Rasmus.
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Reschi
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Beitrag(#391458) Verfasst am: 28.12.2005, 18:05    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Cato hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
-->Man kann mit dem Glauben an einen Gott nur gewinnen


Seltsamen Gedankenspielen gibt sich hier der Mathematiker hin, zumal "Gott" nicht wertfrei gesehen werden kann und im neuzeitlichen Europa immer gewisse Schnittmengen mit dem Christlichen aufweisen wird, wie das hier sofort aufkeimende Problem der Theodizee zu genüge beweist – der moderne Mensch vermag sich einen Gott nicht anders als den Christlichen zu denken.


?

Du willst dem Europäer grundsätzlich die Fähigkeit sich einen anderen Gott außeder den christlichen zu denken, absprechen ? Pillepalle

Ich spreche hier in keinster Weise von einem christl. oder wasauch immer Gott.

Ich bekomme ergo auch keine Probleme mit der Theodizee, da das ohnehin nur auf der illegitimen Setzung von Attributen beruht

Zitat:

Zu verlieren hat man allerdings durch den Glauben an Gott sehr viel, vorausgesetzt man sucht nach diesem und begibt sich in die Hände der Mittler zu ihm und seiner anglichen Offenbarungen – dann schlägt man sich selbst in geistige Ketten, welche die tückischsten aller Ketten sind: Der Gefangene empfindet sie nicht als Ketten und dünkt sich frei in seiner Gefangenschaft.


Ich habe weder was von Offenbarung, noch sonst irgendwas in dieser Richtung geschrieben, und ich habe auch ausgeführt, warum dieser negative Theismus eben keine Nachteile hat, sondern nur Vorteile
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Beitrag(#391460) Verfasst am: 28.12.2005, 18:07    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Reschi hat geschrieben :
Zitat:
keine primitven naturreligiösen Ansichten.


Ich sehe keine Theistischen Religionen die nciht mindestens so primitiv wären wie eine naturreligion , die für mich in den meisten Fällen mehr poesie besitzt und auch eine größere Nähe zur Kreatur .
Ich finde es naiv das Bild Gott mit einer für uns greifbaren personifizierten Vorstellung zu füllen , deshalb entziehe ich vor allem den Abrahamitischen religionen das Monopol auf diesen Begriff.


Naturreligionen sind vom ontischen Standpunkt einfach absurd, darüber brauchen wir glaube ich nicht zu diskutieren.

Das sie in gewissen Bereichen trotzdem sehr gute Eigenschaften aufweißen können, bestreite ich nicht, darum gehts hier abern icht
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Beitrag(#391461) Verfasst am: 28.12.2005, 18:09    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Kramer hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:

3) Der Glaube daran, dass das noch nicht alles ist, alles seine Ordung hat, der Tod nicht das Ende ist,... beruhigt und hilft --> macht das Leben schöner (auch hier kann die Pascal'sche Wette angewandt werden, auch im Falle einer Nichtexistenz Gottes, kann man nur gewinnen, da man sich das Leben nur schöner gemacht hat)


Dein Irrtum ist, dass Du aus der Existenz eines deistischen Gottes Schlussfolgerungen ziehst, die eher für den Gott der Christen und Moslems gelten. Selbst wenn es einen deistischen Gott gibt, bedeutet das nicht, dass alles seine Ordnung hat und der Tod nicht das Ende ist. Dieser Gott könnte auch spielendes Götterkind sein, in dessen Reagenzglas wir von ihm unbeachtet herumschwimmen.


Ich schlussfolgere das höhere Wesen aufgrund der Schönheit und Harmonie im Leben, ergo sehe ich ihn auch als zumindest verwandt mit diesem an.

Ein Reagenz-Glas-dings-Gott ist ontisch gesehen genauso illegitim wie die die Naturgötter.
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Beitrag(#391467) Verfasst am: 28.12.2005, 18:18    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Graf Zahl hat folgendes geschrieben:

Möchte auch noch hinzufügen, daß ich persönlich es schwer nachvollziehen kann, daß jemand an etwas glaubt, weil er daran glauben will.
Eigentlich sollte man an das glauben, das man am plausibelsten findet. Aus diesem Grund finde ich auch die Pascalsche Wette im Prinzip irgendwie sinnlos. Nach dem Motto: "Ich habe zwar keine Gründe, aber man weiß ja nie, ich streng mich jetzt einfach mal an und glaube mal, um sicher zu gehen." Man kann sich doch nicht selbst zum Glauben überreden.


Das geht schon. Außerdem ist es ja auch kein fundamentalistischer Glaube, deshalb auch negativer Theismus.

Und die Schlussfolgerung, bzw. Annahme/Vorstellung, auf Basis der Schönheit und Harmonie in dieser Welt, die ja nicht zu bestreiten ist, mit Sicherheit wirklichist, ist ja auch nicht vollkommen aus der Luft gegriffen. Außerdem haben sowieso alle Menschen einen Hang zu spirituellen Ansichten und Ideen.
Wie man an den unzähligen Religionen in jeder Kultur sieht.

Achja, das habe ich übrigens ganz vergessen, ein weiteres Argument für den glauben an Gott:

4) Alle Völker auf der Welt haben eine Religion, bzw. spirituellen Ansichten hervorgebracht.Religion zieht sich auch durch alle gesellschaftlichen Schichten. Man sieht also einen allgmeinen Hang, ein Streben danach.
---> Das liegt daran, dass eben jeder Mensch, als von Gott erschaffenes Wesen diese Ahnung in sich trägt.
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Zuletzt bearbeitet von Reschi am 28.12.2005, 19:04, insgesamt einmal bearbeitet
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Reschi
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Beitrag(#391468) Verfasst am: 28.12.2005, 18:19    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

annox hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:

III) Ich glaube nicht an Gott, doch es existiert ein Gott --> verloren

IV) Ich glaube nicht an Gott und es existiert ein Gott --> nichts gewonnen, nichts verloren


Doch oder und - das ist hier die Frage. Am Kopf kratzen zwinkern


ja, sry

IV) Ich glaube nicht an Gott und es existiert kein Gott
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Tegularius
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Beitrag(#391470) Verfasst am: 28.12.2005, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

Dass man "Herz" und Verstand bekommen hat, um ein letztes Ziel zu erfüllen, glaube ich nicht. Ganz einfach deshalb, weil ich zum ersten selbst im "Weltgeschehen" keines entdecken und zum zweiten keine Formulierung eines solchen vernünftig nachvollziehen kann. Der "biologische" Zweck des Organismus mag das Überleben des Individuums und aufs Weitere bezogen der eigenen Art sein. Durch die Vernunft, das heißt das Reflektieren der sinnlich wahrnehmbaren Welt, eröffnen sich neue Perspektiven (im Vergleich zum bloßen Reagieren auf innere und äußere Reize), die allerdings auf erstgenannten Punkten als Basis fußen: daher sind sie im Großen und Ganzen mit den "tierischen" Motiven des Überlebens durchtränkt.
Nun hat man durch die Vernunft aber auch die Möglichkeit, seine Motive zu hinterfragen und nach einem "Sinn" des Ganzen - des Weltlaufes überhaupt und des eigenen Lebens darin - zu suchen. Und darin liegt wohl das "Verhängnis": es könnte sein, dass die Entwicklung der "Vernunft" im "sinnlosen" Daseinslauf gerade das "Leiden" ist, da der Organismus auf diese Weise seine eigene Sinnlosigkeit und die des Daseins überhaupt erkennt (interessant in dem Zusammenhang finde ich, dass der Mensch laut Bibel das Paradies verlassen muss, da er vom Baume der Erkenntnis gegessen hat: unvernünftiges Dasein entspricht dem Paradies, da es einfach "ist" und nicht nach dem Warum seines Seins fragt).
Also bleibe ich dabei: im Großen und Ganzen findet man keinen Erklärung dafür, warum das Ganze passiert - ob mit oder ohne Gott. Die Daten, die durch Wahrnehmung und Vernunft gewonnen werden können, scheinen mir jedenfalls keinen zu eröffnen. Allenfalls einen "ortsgebunden" Sinn, der nicht das Leben ansich, sondern bestimmte Handlungen innerhalb des Lebens "sinnvoll" werden lässt, oder einen "Scheinsinn", der das Problem einfach auf eine andere Ebene hebt (man lebt, um Gott zu gefallen - aber warum?), lässt sich (er- ) finden.


Zuletzt bearbeitet von Tegularius am 28.12.2005, 18:28, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Wygotsky
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Beitrag(#391472) Verfasst am: 28.12.2005, 18:26    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Reschi hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Man kann sich doch nicht selbst zum Glauben überreden.
Das geht schon.

Da scheinst du anders zu ticken als ich. Bislang konnte ich noch nie "machen", dass ich an etwas glaube.
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Reschi
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Beitrag(#391474) Verfasst am: 28.12.2005, 18:29    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Rasmus hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
So man die Kraft und die Möglichkeit hat Probleme zu lösen, muss man das auch tun.


Wenn ich an ein Paradies glaube, dann muß ich das eben nicht. Zumindestens ist der Punkt wo der Aufwand sich nicht mehr lohnt wesentlich früher erreicht.


Wenn du dein Leben nicht adäquat meisterst, z.B. dumme Sachen machst, dann kommst du nicht ins Paradies ^^


Zitat:

Zitat:
Schließlich hat man Herz und Verstand dafür bekommen.
Einfach in dummer Lethargie zu versumpfen ist Unsinn, auch aus dieser theistischen Sicht, denn Gott hat uns ja die Fähigkeiten gegeben um sie einzusetzen.


Ich muß ja nicht in dummer Lethargie versumpfen - aber ich kann mich in mein Gottgegebenens Schicksal fügen;


Wer sagt denn das es sowas gibt ?

Zitat:

z.B. wenn die erste Chemotherapie fehlgeschlagen ist. Es ist sinnvoll in bestimmten Situatione anzunehmen, daß das Paradies die bessere Alternative ist (eigentlich definitionsgemäß alle Situatione), und es sich nicht lohnt, Schmerzen und Mühen auf sich zu nehmen, um die endliche irdische Existenz verlängern zu wollen. (mit unwahrscheinlichen Erfolgsaussichten oder gar zweifelhafter Lebensqualität.)


Wenn dein Leben nicht mehr lebenswert ist, dann ist es das so und so, mit oder ohne Theismus.

Der Theimus erleichtert es einem aber dieses hinzunehmen.

Zitat:

Zitat:
Außerdem könnte es ja auch sein, dass man sich erst in dieser Welt beweisen muss, ein gewissen Niveau erreichen muss um in die nächste zu kommen (oder ins Paradies, oder wasauchimmer).


Solche Spekulationen sind schlichtweg albern. Wenn sich der gott nicht her einmischt, dann können wir sowas nicht wissen.


Man muss seine vagen Annahmen zumindest immer in Einklang bringen mit dem, was man weiß.

Man weiß Leben schön, wenn man sich gescheit anstellt

Gott schlussgefolgert aus der Schönheit

Wenn man Dummheiten macht und Scheisse baut --> nicht schön --> nicht gottgefällig kann sein

Zitat:

Das hat zur Folge, daß Gott auch LEute hassen könnte, die sich einer Chemo unterziehen.


Na klar, wenn sie kein gutes Herz haben

Zitat:

Zitat:
Meistert man sein Leben hier dann nicht adäquat, muss man es vll. einfach wiederholen.


Stellt sich die Frage wie man auf solchen Unsinn kommen könnte, und was denn der liebe Herrgott als "adäquat" ansehen mag?


Diese Ansicht hat ganz einfach eine adäquate Viabilität.

Adäquat ist einfach, das, dass man ein guter Mensch ist.

Zitat:




Zitat:
Außerdem fällt es glaube ich niemandem schwer, an schöne Vorstellungen zu glauben (noch dazu wenn sie absolut ungefährlich und nur gewinnbringend sind)


Woran glaubst du denn so alles?

Ich kann von mir eignetlich nicht behaupten, daß ich an Dinge glaube, von denen ich annehmen muß, daß sie unzutreffend sind. (Ich spiele gelegentlich Lotto. Ich bin niemals wrklich enttäuscht wenn ich nicht als Millionär ende ...)


Ich halte den negativen Theismus nicht für so unzutreffend

[quote]

Zitat:

Ich warte dann mal gedultig ab, kann sich ja nur noch um weitere Jahrtausende handeln ...


ne, das dauert nur bis zu deinem tod
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Beitrag(#391475) Verfasst am: 28.12.2005, 18:30    Titel: Re: Begründung eines negativen Theismus Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Reschi hat folgendes geschrieben:
Graf Zahl hat folgendes geschrieben:
Man kann sich doch nicht selbst zum Glauben überreden.
Das geht schon.

Da scheinst du anders zu ticken als ich. Bislang konnte ich noch nie "machen", dass ich an etwas glaube.


Es soll ja auch kein dummer Glaube sein, sonder ein "negativer" (im epistemologischen Sinne)

a la: Auf das Beste hoffen und sich auf das Schlimmste vorbereiten
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Beitrag(#391477) Verfasst am: 28.12.2005, 18:34    Titel: Antworten mit Zitat

Tegularius hat folgendes geschrieben:
Dass man "Herz" und Verstand bekommen hat, um ein letztes Ziel zu erfüllen, glaube ich nicht. Ganz einfach deshalb, weil ich zum ersten selbst im "Weltgeschehen" keines entdecken und zum zweiten keine Formulierung eines solchen vernünftig nachvollziehen kann. Der "biologische" Zweck des Organismus mag das Überleben des Individuums und aufs Weitere bezogen der eigenen Art sein. Durch die Vernunft, das heißt das Reflektieren der sinnlich wahrnehmbaren Welt, eröffnen sich neue Perspektiven (im Vergleich zum bloßen Reagieren auf innere und äußere Reize), die allerdings auf erstgenannten Punkten als Basis fußen: daher sind sie im Großen und Ganzen mit den "tierischen" Motiven des Überlebens durchtränkt.
Nun hat man durch die Vernunft aber auch die Möglichkeit, seine Motive zu hinterfragen und nach einem "Sinn" des Ganzen - des Weltlaufes überhaupt und des eigenen Lebens darin - zu suchen. Und darin liegt wohl das "Verhängnis": es könnte sein, dass die Entwicklung der "Vernunft" im "sinnlosen" Daseinslauf gerade das "Leiden" ist, da der Organismus auf diese Weise seine eigene Sinnlosigkeit und die des Daseins überhaupt erkennt (interessant in dem Zusammenhang finde ich, dass der Mensch laut Bibel das Paradies verlassen muss, da er vom Baume der Erkenntnis gegessen hat: unvernünftiges Dasein entspricht dem Paradies, da es einfach "ist" und nicht nach dem Warum seines Seins fragt).
Also bleibe ich dabei: im Großen und Ganzen findet man keinen Erklärung dafür, warum das Ganze passiert - ob mit oder ohne Gott. Die Daten, die durch Wahrnehmung und Vernunft gewonnen werden können, scheinen mir jedenfalls keinen zu eröffnen. Allenfalls einen "ortsgebunden" Sinn, der nicht das Leben ansich, sondern bestimmte Handlungen innerhalb des Lebens "sinnvoll" werden lässt, oder einen "Scheinsinn", der das Problem einfach auf eine andere Ebene hebt (man lebt, um Gott zu gefallen - aber warum?), lässt sich (er- ) finden.


ja, klar kann auch so sein

Die Vorstellung gefällt mir aber einfach nicht Schulterzucken, darum benutze ich sie nicht.

Geht ja sowieso nur darum, dass die eigene Weltanschauung viabel ("gangbar") ist.
Und da sollte man sich imho nunmal auch die suchen auf der es am meisten Spaß macht zu gehen (Das ist auch aus deiner Sicht heraus das gescheiteste)

edit:

Wir wissen ja: Wir streben nach Glück und vermeiden Leid --> Deshalb auch den Weg nehmen, der das am besten garantiert --> Gott, Leben nach dem Tod dafür notwendig

Im Prinzip könnte das sogar schon wieder ein Indiz für die ontische Existenz eines Gottes sein zwinkern
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Tegularius
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Beitrag(#391486) Verfasst am: 28.12.2005, 18:53    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Wir wissen ja: Wir streben nach Glück und vermeiden Leid --> Deshalb auch den Weg nehmen, der das am besten garantiert --> Gott, Leben nach dem Tod dafür notwendig


Meinst du damit, dass diese Vorstellung für dich notwendig ist, oder dass sie grundsätzlich notwendig ist?
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