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Eva Nowatschek Pfaffenjägerin
Anmeldungsdatum: 01.11.2005 Beiträge: 174
Wohnort: Wien
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(#393739) Verfasst am: 02.01.2006, 19:50 Titel: Habe viele Freunde in Bad Goisern |
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gayologe hat folgendes geschrieben: | Ich war jahrelang Ministrant in der goiserer Filialkirche in St.Agatha und habe damals schon überrissen um was es da wirklich geht. |
Servus gayologe
Bad Goiser ?
War nur mal eine Frage, den von dort kenne ich viele sehr liebe Leute.
Erzähle uns bitte mehr von deinem Erlebnissen als Ministrant.
Mfg: Eva Nowatschek
IPA f.freie.Nachrichten
und Sponsoren
_________________ Die kath.Kirche zu ihrer gesetzlichen Haftungspflicht zum Schutz der ihnen anvertrauten Kinder, wenn es nicht anders geht, zur Not durch Klage zwingen.
eva.nowatschek@chello.at
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Eva Nowatschek Pfaffenjägerin
Anmeldungsdatum: 01.11.2005 Beiträge: 174
Wohnort: Wien
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(#393764) Verfasst am: 02.01.2006, 20:55 Titel: Habe viele Freunde in Bad Goisern |
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gayologe hat folgendes geschrieben: | Ich war jahrelang Ministrant in der goiserer Filialkirche in St.Agatha und habe damals schon überrissen um was es da wirklich geht. |
Servus gayologe
Bad Goisern ?
War nur mal eine Frage, den von dort kenne ich viele sehr liebe Leute.
Erzähle uns bitte mehr von deinem Erlebnissen als Ministrant.
Mfg: Eva Nowatschek
IPA f.freie.Nachrichten
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_________________ Die kath.Kirche zu ihrer gesetzlichen Haftungspflicht zum Schutz der ihnen anvertrauten Kinder, wenn es nicht anders geht, zur Not durch Klage zwingen.
eva.nowatschek@chello.at
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Eva Nowatschek Pfaffenjägerin
Anmeldungsdatum: 01.11.2005 Beiträge: 174
Wohnort: Wien
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(#393965) Verfasst am: 03.01.2006, 00:26 Titel: |
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Jordi hat folgendes geschrieben: | Hier etwas Biographisches zum Thema. Ich schicke einen Auszug aus einem Brief, den ich einem Freund (einem Psychotherapeuten) geschickt habe, der über die Macht des Glauben referiert hatte. Die beschriebene Zeit ist ca. 30 Jahre her:
(...)
Du hast, was meine Person anbelangt, ein tief sitzendes Ressentiment gegen die autokratische Institution Kirche bedient. Ich selbst habe, obwohl nicht streng katholisch erzogen, intensivste Erfahrungen mit (Frei-)Kirche und Glauben gemacht, bevor mir mein kritisches Denkvermögen („Gott“ erhalt’s!) den Kopf wieder zurechtgerückt hat. Lass dir kurz etwas aus diesem Lebensabschnitt berichten. Vielleicht ist es dir hilfreich bei deinem Umgang mit Klienten.
Mit ca. 18 Jahren wurden ein guter Freund und ich in der Düsseldorfer Altstadt von Mitgliedern einer freikirchlichen Gemeinde (unter evangelischer Leitung von Diakone/Issen) eingeladen, eine Teestube zu besuchen. Wir waren neugierig und ließen uns in der folgenden Zeit auf viele Diskussionen über „Gott und die Welt“ ein. Ich hatte einen eher kindlich-naiven, undefinierten Glauben, mein Freund dagegen war sehr wissenschaftlich orientiert. Nach wenigen Monaten waren wir ganz eingebunden in die Gemeinde („Jugendbund für entschiedenes Christentum“), die streng nach dem biblischen Gedankengut lebte. Unter anderen evangelischen Freikirchengemeinden waren wir so etwas wie „Vorzeigechristen“. Ich möchte dir ganz kurz schildern, was die Sogwirkung dieser Gruppe ausmachte und mit welchen Folgen.
Es gab auf alles Antworten ...
auf die Sinnfragen nach dem Woher und Wohin genauso wie auf Fragen nach dem Bösen, dem Tod etc. Und dort wo die Antworten auf Grenzen des Wissbaren stießen wurde mit absurden und durchweg paradoxen Erklärungen operiert. Seltsamerweise ging von eben diesen Paradoxien eine „wunderliche“ Logik aus, die durch den großen und unüberbrückbaren Unterschied zwischen dem „kleinen“ Menschen und dem übermächtigen Gott gerechtfertigt schien. Auf eine perfide Weise gehorchte der Verstand und sein kritisches Potential einer Logik, die die Paradoxität zur Grundlage hatte.
Die Gemeinschaft war vorbildlich
Der wichtigste Aspekt. Was verkündet wurde, wurde gelebt. Es herrschte ein absolut vertrauensvolles Miteinander, immer unter der Autorität der Diakonissen und älteren „Brüder und Schwestern im Glauben“. Wir erlebten eine überaus erhebende Gemeinschaft, die weit über unseren Kreis hinausreichte.
Schließlich waren wir ganz eingebunden (mein ehemaliger Freund und seine ganze Familie sind es heute noch). Wir missionierten in der Altstadt, führten Gespräche mit Nicht-Gläubigen, hatten auf alles eine Antwort. Und wir erlebten unvergessliche Momente tiefster Religiosität. Viele Erlebnisse, die Aufschluss über Motive und Prozess der Bekehrung geben, könnte ich aufführen. Einen, auf Grund dessen ich das oben erwähnte Ressentiment hege, möchte ich herausgreifen.
Ich diskutierte mit einer Freundin (wie es sich in den Siebzigern gehörte, einer Kommunistin) folgende hypothetische Situation: Ein Kind steht kurz vor dem Verhungern. Gebe ich ihm Brot zu essen oder das Wort Gottes zu hören? Ich zögerte keinen Moment! Das Wort Gottes, denn nur hierin lag Erlösung. Erst später wurde mir klar, wie einfach es sein kann, aus Menschen mit besten Absichten, Gesinnungsmonster zu schmieden. Vielleicht daher der spätere Impuls, Herr meines eigenen Denkens zu werden und mich der Philosophie zuzuwenden.
Den verborgenen Grund für meine verbohrte Haltung habe erst später ausgemacht: Es ist das Messen mit zweierlei Maß. Die Gerechtigkeit Gottes ist vermeintlich eine andere als die des Menschen. Was uns unter der menschlichen Gemeinschaft inakzeptabel erscheint, das gestehen wir ganz fraglos und selbstverständlich Gott zu.
Einige der Gemeindemitglieder, junge Menschen, die ihr zum Teil schon Jahre angehörten, verließen mit mir die Gemeinde. Unser kritischer Geist ließ sich zu unserem Glück nicht unterdrücken. Erst nach dem Verlassen der Gemeinde, erlebte ich die dunkle Seite aus der der brüderliche Zusammenhalt bestand: die Angst. Niemand hinderte mich daran der Gemeinde den Rücken zuzukehren oder setzte mich unter Druck. Das war aber auch nicht nötig, denn die Angst, vielleicht nun doch „verloren“ zu sein, begleitet mich in der ersten Zeit. Andrea, ein vitales, blitzgescheites, und mit ihren 16 Jahren überaus belesenes Mädchen mit einem freundlichen und sonnigen Wesen überstand diese Zeit voller innerer Spannungen nicht. Sie nahm sich das Leben.
Ich habe aus dieser zweijährigen Zeit sehr viel gelernt. Es war eine echte Katharsis, die mich gegen Heilslehrer jeglicher Couleur immunisiert hat. Ein selbstkritischer Umgang mit den eigenen Urteilen sowie eine wohlwollende Grundhaltung den Mitmenschen gegenüber mögen mich vor Denkverkrustungen bewahren. Der Mensch ist mir, nicht zuletzt durch meine Beschäftigung mit der Philosophie, zum bescheidenen, aber alternativlosen Maß aller Dinge geworden.
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Servus Jordi !
Ich las Deinen Bericht und brauchte eine ganze Weile um Dir dieses Posting zu schreiben.
Nicht etwa weil ich was an meiner Mütze hätte.
Ich entschied mich nicht auf die Antwort Taste zu klicken, um Dir das hier zu schreiben, sondern ich drückte mit Absicht auf Zitat.
Warum ?
Weil Deine so wichtige Nachricht noch einmal für alle hier zu lesen sein soll.
Und diesem Bericht vor dem ich mich in Hochachtung neige, nichts drauf zu setzen ist,
als ein Danke von mir, an Dich Jordi.
Es möge der freie Geist in jeden Menschen leben.
Mfg: Eva Nowatschek
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Eva Nowatschek Pfaffenjägerin
Anmeldungsdatum: 01.11.2005 Beiträge: 174
Wohnort: Wien
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(#393970) Verfasst am: 03.01.2006, 00:32 Titel: |
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Servus Nordseekrabbe !
Wo bist Du ????
Hast Du den Rutsch ins neue Jahr ohne Haxenbruch überstanden ?
Ich wünsch Dir für dieses Jahr, alles was Du Dir wünscht, soll sich erfüllen.
Schöne Grüsse aus Wien
Eva
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eva.nowatschek@chello.at
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Nordseekrabbe linker Autist
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden
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(#394010) Verfasst am: 03.01.2006, 01:13 Titel: |
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Eva Nowatschek hat folgendes geschrieben: | Servus Nordseekrabbe !
Wo bist Du ???? |
Hier.
_________________ Autismus macht kein Urlaub.
"Seid unbequem. Seid Sand, nicht Öl im Getriebe der Welt." (Günter Eich)
"Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir für die Welt wünschst." (Mahatma Gandhi)
"Soldaten sind Mörder." (Kurt Tucholsky)
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Eva Nowatschek Pfaffenjägerin
Anmeldungsdatum: 01.11.2005 Beiträge: 174
Wohnort: Wien
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(#394092) Verfasst am: 03.01.2006, 11:12 Titel: |
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Nordseekrabbe hat folgendes geschrieben: | Eva Nowatschek hat folgendes geschrieben: | Servus Nordseekrabbe !
Wo bist Du ???? |
Hier.  |
Servus Nordseekrabbe !
Juhu danke dass Du wieder da bist.
liebe Grüsse aus Wien
Eva Nowatschek
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