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EU-Hafenrichtlinie

 
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#403864) Verfasst am: 19.01.2006, 00:04    Titel: EU-Hafenrichtlinie Antworten mit Zitat

Mit großer Mehrheit hat das EU-Parlament, die von der Kommission zum zweiten Male eingebrachte Hafenrichtlinie Port Package, abgelehnt. In ihr ist vorgesehen, das Reeder ihr eigenes Personal zum be- und entladen ihrer Schiffe einsetzen dürfen.

Zuvor gab es in vielen europäischen Häfen heftige Proteste, auf einer Demonstration in Straßburg gab es sogar Verletzte und ein paar zertrümmerte Scheiben.

Was die EU-Kommission offensichtlich nicht davon abhält, einen dritten Anlauf zu versuchen.

Von vielen Politikern wurden die Ausschreitungen in Straßburg als kotraproduktiv für die Hafenarbeiter verurteilt. In Anbetracht des Abstimmungsergebnisses im Parlament, neige ich dazu das anders zu sehen. Ein friedliches Kaffeekränzchen hätte die Abgeordneten wohl kaum davon abgehalten diese neoliberale Richtlinie abzunicken.

Geht es in Zukunft nur noch mit Gewalt, um den EU-Marionetten zu zeigen, daß sie gegen die Interessen der Bürger arbeiten?

Ich glaube ja. Die Zeit des friedlichen Einsteckens sollte vorbei sein. So erreicht man nichts. Es wird Zeit, daß die betroffenen Interessensgruppen in Brüssel genauso aggressiv wie ihre konkurrierenden Lobbyisten auftreten. Anders geht es offensichtlich nicht.

Nicht nur in Brüssel, auch National wird es Zeit, das gegen die Entscheidungen, die sich gegen die Interessen der Bürger richten, aggressiver vorgegangen wird. Montagsdemos sind inzwischen zu lächerlich.

Dies soll kein Aufruf zur Gewalt sein! Aber wenn sich, wie in Straßburg, die Wut mal entlädt, soll sich keiner wundern. Ich habe dafür jedenfalls Verständnis.
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annox
Grim Reaper



Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#403903) Verfasst am: 19.01.2006, 01:09    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.sahrawagenknecht.de/de/html/dienstleistungsrichtlinie_zuru.php hat folgendes geschrieben:
[...]
An den Protesten der vergangenen Tage ließ sich erkennen, wie groß die Wut und Angst derjenigen ist, die wie die Hafenarbeiter - zu Recht - Sozialdumping und Arbeitsplatzabbau befürchten, wenn die Liberalisierungsvorhaben der EU umgesetzt werden. Die Proteste haben einmal mehr deutlich werden lassen, dass die Menschen in Europa eine andere Politik wollen. Es ist an der Zeit, dass dies auch in der EU zur Kenntnis genommen wird und sich in den Vorschlägen der EU-Kommission niederschlägt. Richtlinien wie die Hafenrichtlinie und die Dienstleistungsrichtlinie, die den Interessen der Großkonzerne dienen und auf Kosten der Beschäftigten gehen, müssen eingestampft werden.

[...]

Die Probe aufs Exempel steht jedoch im Februar an, wenn über die Dienstleistungsrichtlinie abgestimmt wird. Wer gegen die Hafenrichtlinie gestimmt hat, muss eigentlich auch die Dienstleistungsrichtlinie ablehnen, die nur die andere Seite der Medaille ist. Ob dies so sein wird, wird nicht zuletzt damit zu tun haben, wie klar erkennbar der gesellschaftliche Widerstand gegen das Projekt ist. Es steht deshalb umso mehr zu hoffen, dass die um den Abstimmungstermin in Straßburg und den EU-Mitgliedstaaten organisierten Demonstrationen groß und unüberhörbar werden. Die Dienstleistungsrichtlinie muss vom Europäischen Parlament ebenso zurückgewiesen werden wie heute die Hafenrichtlinie!

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Ich bin jenes Pferd, das unter der Peitsche der Kutscher den Wagen voller Gesindel hinter sich her ziehen muss.
[Sadegh Hedayat]
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annox
Grim Reaper



Anmeldungsdatum: 30.05.2004
Beiträge: 5800
Wohnort: Berlin

Beitrag(#404007) Verfasst am: 19.01.2006, 08:30    Titel: Antworten mit Zitat

Der Dienstleistungsrichtlinienentwurf, auch Bolkestein-Richtlinienentwurf genannt, hat die totale Öffnung des „Dienstleistungsmarktes in Europa“ zum Ziel. Gleichzeitig definiert die Europakommission in keiner Weise die „Dienstleistungen im öffentlichen Interesse“, d.h. Dienstleistungen, auf die alle Europäer und Europäerinnen Anspruch haben sollten.

http://www.stopbolkestein.org/index.cfm?Content_ID=2713405&R_ID=2713405
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#404310) Verfasst am: 19.01.2006, 19:51    Titel: Re: EU-Hafenrichtlinie Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Mit großer Mehrheit hat das EU-Parlament, die von der Kommission zum zweiten Male eingebrachte Hafenrichtlinie Port Package, abgelehnt. In ihr ist vorgesehen, das Reeder ihr eigenes Personal zum be- und entladen ihrer Schiffe einsetzen dürfen.

Was genau ist daran schlimm?
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#404344) Verfasst am: 19.01.2006, 20:43    Titel: Re: EU-Hafenrichtlinie Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
Mit großer Mehrheit hat das EU-Parlament, die von der Kommission zum zweiten Male eingebrachte Hafenrichtlinie Port Package, abgelehnt. In ihr ist vorgesehen, das Reeder ihr eigenes Personal zum be- und entladen ihrer Schiffe einsetzen dürfen.

Was genau ist daran schlimm?


Ernst gemeinte Frage? Ich schätze du weißt, welche Folgen befürchtet werden. Andererseits: Was soll an dem Richtlinienentwurf positiv sein?
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#404369) Verfasst am: 19.01.2006, 21:39    Titel: Re: EU-Hafenrichtlinie Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Shadaik hat folgendes geschrieben:
Stefan hat folgendes geschrieben:
Mit großer Mehrheit hat das EU-Parlament, die von der Kommission zum zweiten Male eingebrachte Hafenrichtlinie Port Package, abgelehnt. In ihr ist vorgesehen, das Reeder ihr eigenes Personal zum be- und entladen ihrer Schiffe einsetzen dürfen.

Was genau ist daran schlimm?


Ernst gemeinte Frage? Ich schätze du weißt, welche Folgen befürchtet werden. Andererseits: Was soll an dem Richtlinienentwurf positiv sein?

Keine Ahnung, ich kenne mich mit den Arbeitsverhältnissen in Häfen und Reederereien nicht aus, sprich: ich weiß gar nicht, was sich dadurch ändert.

Das wollte ich eigentlich erfragen.

Wieso sollen die Reedereien kein eigenes Be- und Entladepersonal nutzen?
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#404385) Verfasst am: 19.01.2006, 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kann mir das auch nur teilweise vorstellen. In der Praxis könnte das so aussehen:

Autofähre: Das Bordpersonal, das sonst während der Liegezeit an Bord bleibt, wird benutzt die Fahrzeuge zu löschen. Die die das sonst machen werden arbeitslos.

Schüttguttransporte: Das Bordpersonal löscht selber, die benötigten Krananlagen werden angemietet. Die Betreiber kassieren Mieten und brauchen keine Löhne zahlen.

Nur so ganz grob. Hinzu kommt, daß Sicherheitsstandards und Arbeitszeitvorschriften nicht mehr so gut überprüft werden können.
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