"What the bleeb do we (K)now"

George · auf Wunsch deaktiviert Anmeldungsdatum: 16.09.2004 Beiträge: 4485

http://www.bleep.de/Bleep_Startseite.65.0.html
14 Wissenschaftler denken in einem Film über die Welt und das Leben nach , absolut empfehlenswert.

Mario Hahna · (#406106) Verfasst am: 22.01.2006, 00:22 Titel:

Das habe ich in einem anderen Forum zu dem Film gelesen (http://bgforum.whcity.de/showthread.php?s=dad576debc430f28e252f69f5fa779a1&threadid=33006):
"Ich war von dem Film gelinde gesagt schockiert. In der dünnen Brühe einer Story, die nur noch von spät abends laufenden Schmuddelfilmchen (knapp!) unterboten wird, werden dem Zuschauer völlig aus dem Zusammenhang gerissene, wissenschaftliche Informationen in kleinen Bröckchen aufgetischt die, um bei der obigen Analogie zu bleiben, in etwa soviel Sinn ergeben wie der Versuch aus einer Buchstabensuppe Shakespeare zu rekonstruieren - ein Sein oder nicht sein bekommt man vielleicht gerade noch zusammen aber deswegen die Tüte selbiger Suppe mit Shakespeares gesammelte Werke zu bedrucken wäre ähnlich vermessen wie die Behauptung der Macher dieses Filmes auch nur den Ansatz einer wissenschaftlich nachvollziehbaren Aussage zu liefern.
Was in diesem Film gezeigt wird entspricht, blendet man die Story einmal aus, einer Episode von "BBCs Horizon" die mit schauspielerischen und musikalischen Einlagen auf das doppelte der Länge gestreckt wurde. Und wenn ich diesem Film mit einem BBC-Bericht vergleiche meine ich damit nicht nur die - mitnichten wissenschaftliche - journalistische Abhandlung des Themas sondern auch die grafische Aufmachung die, mit der Ausnahme zweier etwa viertelstündigen Einlage im Nickelodeon- bzw. MTV-Stil, sich genau an der Darstellung eben jener Reportagen orientiert: Oftmals im Voice-Over abgegebene Aussagen von durchaus hochdekorierten Wissenschaftlern werden mittels simpler CGI visualisiert.

Vor der Art, mit der die Aussage des Filmes gemacht wird kann ich nur warnen!
Die von gut einem Dutzend Wissenschaftlern, Ärzten und modernen Philosophen gesammelten Interviews werden in einer Art und Weise zusammengeschnitten die die Illusion einer einstimmigen Meinung erzeugt. Das kann ich nur noch als Unsinn bezeichnen und wer sich die Mühe macht, sich die Aussagen zum Thema "Gott" genau anzuhören dem wird auffallen, dass hier ein breites Spektrum völlig unterschiedlicher Meinungen zu einem homogenen Brei zerstampft wurde der zwar einheitlich wirkt aber wohl keine der urpsrünglichen Aussagen in ihrer Ganzheit wiederspiegelt. Man nehme als Beispiel auch Dr. Fred Alan Wolf der im Interview zwei Möglichkeiten zur Interpretation den Quantenmechanik liefern will - von der die zweite im gesamten Film niemals genannt wird!

Die in diesem Film dargestellten wissenschaftlichen Fakten sind, wie ich dank meines Studiums bestätigen kann, für sich allein genommen durchaus korrekt. Leider beließen es die Macher dieses Films nicht dabei sondern puzzelten diese Einzelaussagen in einer schwammigen Weise derart zusammen, dass ein völlig falscher und verzerrter Eindruck des wissenschaftlichen Standes von vor einigen Jahrzehnten entsteht. Bei nichts, was dort angeführt wird, handelt es sich um neue Erkenntnisse der Wissenschaft, vielmehr geht der Film in seiner Grundlage von den simpelsten Annahmen der Quantenmechanik aus die schon in den Fünfzigern bekannt waren. Mathematische Konstrukte wie die Existenz paralleler Universen werden zu Fakten erhoben die sie nicht sind - ein mathematisches Theorem, das unsere Wirklichkeit erklären kann, ist kein wissenschaftlicher Fakt wenn es keine Versuche gibt, die dies belegen. Viele Prinzipien der Quantenmechanik - wie das des Superpositionsprinzips - werden auf eine übermäßig simplifizierte Art und Weise dargestellt die dem in dieser Hinsicht unbewanderten Zuschauer unweigerlich den Eindruck vermittelt, diese Prinzipien ließen sich auf unsere makroskopische Welt (was wir als Alltag bezeichnen) anwenden - was einfach nicht korrekt ist und den grundlegenen Postulaten widerspricht auf denen die Quantenmechanik aufbaut.

Im Endeffekt fühle ich mich von dem Film betrogen und - was ich ohne Arroganz sage - in meiner Intelligenz beleidigt. Die den modernen Medien eigene Art, Informationen immer so bunt wie möglich und so simpel und reduziert wie es nur irgendwie geht zu präsentieren, ist mir zuwider. Es wäre ohne Probleme möglich die in diesem Film enthaltenen Informationen auf einen DIN A4 Blatt für einen Schüler der Mittelstufe verständlich aufzuschreiben. Eine Aufblähung auf zwei Stunden mittels computeranimierter Visualisierungen ist in meinen Augen nicht nur überflüssig sondern dem Verständnis des Stoffes sogar abträglich. Ich musste mich wirklich zusammenreißen um den Film bis zum Ende zu sehen.

Ich werde nicht behaupten, dass alle gemachten Aussagen in diesem Film falsch sind - denn das ist aufgrund ihrer eher spirituellen als wissenschaftlichen Natur auch nicht möglich. Was mir hingegen sauer aufstößt ist wie diese fast schon als religiös zu bezeichnende Weltanschauung mit wissenschaftlichen Fakten "untermauert" wird. Im Endeffekt wird hier eine philosophische Weltanschauung zu einer wissenschaftlichen Wahrheit erhoben die sie nicht ist.
Natürlich ist es möglich, dass alles dort gesagte der Wahrheit entspricht und irgendwann von den modernen physikalischen Theorien wird bewiesen werden kann - aber das sind unzählige andere Weltanschauungen auch, ohne dass sie in diesem Film eine Erwähnung gefunden hätten. Dieser Film ist leider nicht der einzige, in dem die Quantenmechanik aufgrund ihrer für uns merkwürdigen und streckenwise einfach instinktiv unverständlichen Art herharlten muss um haarsträubende Theorien zu erklären für die sich keine andere Erklärung findet.

In einer Hinsicht kann ich Mumme jedoch zustimmen: Es ist ein Puzzlesteinchen, ein Sandkorn auf dem Weg zum größeren Verständnis von Wissenschaft, Universum und Spiritualität. Nur bin ich jemand, der lieber seinen Weg mit Steinen pflastert und danach erst die Ritzen mit Sand abdichtet anstatt mit den Sandkörnern anzufangen - denn um sie für mehr als zum Abdichten zu verwenden sind die hier gelieferten Ideen einfach zu dünn. Wenn eben jenes Sandkorn dann in der Zentnerschweren Verpackung geliefert wird in der eine Palette Pflastersteine Platz gehabt hätte dann bereue ich für meinen Teil die Bestellung sehr.
Wer sich in diese Richtung weiterbilden oder nur einmal schnüffeln will dem stehen sicherlich bessere Resourcen zur Verfügung als diese in die Länge gezogene, entlaufene Fernsehdokumentation."

CoS · Antitheist Anmeldungsdatum: 10.07.2005 Beiträge: 2734

Hab die ersten 15 Minuten gesehen und hatte die ganzen Zeit die Kinnlade runtergeklappt wie man so einen Schrott zusammenwürfeln kann. Da werden wissenschaftliche Thesen verknüpft, die miteinander gar nichts zu tun haben, oder die schlicht falsch Interpretiert werden.

Beispielsweise hätten die Eingeborenen Amerikas die Schiffe auf dem Ozean (Columbus) nicht gesehen, weil ihr Gehirn nicht wusste was Schiffe sind. So waren sie für sie Unsichtbar...Diese These ist nicht nur "gewagt", sondern absolut Unsinnig!

Das Prinzip des Films an einem Beispiel: "Wenn Quanten durch eine Mauer gehen können und mein Körper so gesehen aus Quanten besteht, kann ich ebenfalls durch eine Mauer gehen"...

Riesengroßer Unfug der Film. Nicht empfehlenswert!
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"Wenn Sie mich suchen, ich halte mich in der Nähe des Wahnsinns auf, genauer gesagt auf der schmalen Linie zwischen Wahnsinn und Panik, gleich um die Ecke von Todesangst, nicht weit weg von Irrwitz und Idiotie!"