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Scout2001 registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.11.2005 Beiträge: 548
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(#406234) Verfasst am: 22.01.2006, 05:19 Titel: |
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Dieser Lehrplan ev. Religion Grundschulen S-H ist ja geradezu realitätsfern und hat sich ein mal wieder Christ ausgedacht um Menschen zu beeinflussen. Die meisten Punkte habe ich nicht in RU gelernt.
Wann sollen eigentlich die meisten Punkten erfüllt werden?
Ich stell mir das mal gerade mal vor.
Zuerst wird Abel umgebracht. Danach kommt die Sinnflut, danach die 10 oder 7 Strafen Gottes für Moses und sein Volk. Danach wird Goliat gekillt. 2 Städte dem Erdboden gleich gemacht, usw. und sofort bis einer tagelang gefoltert und gekreuzigt wird.
Zwischen den Blutbäder und den Elenden soll das hier beigebracht werden?
Zitat: |
• Schönheit der Schöpfung und der Menschenwelt wahrnehmen und wertschätzen
• Nach Gerechtigkeit streben, Gleichwertigkeit anerkennen, widerstandsfähig werden
• Lebenszusammenhänge begreifen - Glaube als Orientierungshilfe verstehen
• Tolerant miteinander umgehen; gemeinsam zielgerichtet handeln
• Aufeinander hören, miteinander reden, den anderen wahrnehmen
• Sich in der Mitwelt gewissenhaft verhalten, die Folgen des eigenen Tuns abwägen
• Zusammenhänge verfolgen, wiedererkennen, einordnen
• Sich auf neue Wege offen, neugierig, mutig und freudig begeben
• In der Gegenwart leben - mit den Erfahrungen in der Vergangenheit und im Bewußtsein der Endlichkeit. |
Gehen diese Punkte nicht etwas unblutiger? Oder wie soll ich das verstehen?
Ich habe auch ein Kind, dass gerade mal 2 Jahre alt ist und eine Meute versucht mich ständig zu überreden sie taufen zu lassen. In Thema RU spucken mir einige Probleme im Kopf herum.
RU verursacht schlichtweg Verdummung.
Und zwar so was wie ID.
Was von religiösen Professoren ausgedacht wurde, war schon bei uns in der 7. Klassen ein Thema.
Einige versuchten zwanghaft die Lehren in Naturwissenschaft mit ihrer Religion zu verbinden. Dass sie mit einigen naturwissenschaftlichen Fächer ihre Probleme hatten, versteht sich ja von selbst. Was soll’s. Chemie, Physik etc. waren ja nur Nebenfächer. Man kann damit zwar ernsthaft die Welt besser verstehen als mit Religion, aber was soll’s.
Wiederrum sind die oben genannten Blutpunkten so was wie Allgemeinwissen. Man sollte als Mitteleuropäer schon wissen, was früher im Mittleren Osten so alles "angeblich" gemacht wurde. Soll ich das meinem Kind verwehren?
Das Bedenken des Außeneiters stört mich zusätzlich bei diesem Thema genauso. Soll meine Tochter irgendwo im Keller mit Wenigen ein Fach lernen, das vielleicht am Ende nur ein RU-Ersatzt ist? Soll sie dafür ein Außenseiter werden?
Mir bleibt wohl nichts anderes übrig als meine Tochter selbst entscheiden zu lassen.
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Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
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(#407077) Verfasst am: 23.01.2006, 22:12 Titel: |
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Eine sehr aufgeschlossene und gebildete Nachbarin, die mich neulich lesender Weise im Bus überraschte, sagte mir, sie ist auch Atheistin und sieht das so ähnlich wie wir, aber sie hat ihre Kinder in diesen Unterricht geschickt, damit sie sich selbst ein Bild machen können über diese Heuchelei.
Einerseits mag was Wahres dran sein, aber andererseits widerstebt es mir wirklich zutiefst!
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korf registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.08.2005 Beiträge: 358
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(#407293) Verfasst am: 24.01.2006, 10:39 Titel: |
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Femina hat folgendes geschrieben: | Eine sehr aufgeschlossene und gebildete Nachbarin, die mich neulich lesender Weise im Bus überraschte, sagte mir, sie ist auch Atheistin und sieht das so ähnlich wie wir, aber sie hat ihre Kinder in diesen Unterricht geschickt, damit sie sich selbst ein Bild machen können über diese Heuchelei.
Einerseits mag was Wahres dran sein, aber andererseits widerstebt es mir wirklich zutiefst! |
Das ist sicherlich eine Altersfrage. Für uns kommt Religionsunterricht in der Grundschule nicht in Frage, weil die Kinder der Beeinflussung noch nicht gewachsen sind. Nicht zuletzt der Eindruck das der Lehrer und die ganze Klasse sich gläubig-einträchtig in dieser Gedankenwelt bewegen wirkt schon beeinflussend. Ab 14 entscheiden die Kinder sowieso selbst. Für uns steht also nur das Alter 10-14 zur Debatte und da haben sie die Möglichkeit Ethik-Unterricht zu wählen.
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Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
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(#407362) Verfasst am: 24.01.2006, 13:54 Titel: |
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Korf, genauso sehe ich das auch. Und ich hoffe auch, dass ich dadurch, dass ich mich selbst informiere, meinen Kindern je nach Alter und auftauchenden Fragen selbst einige wichtige Grundlagen vermitteln kann.
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Shevek ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten
Anmeldungsdatum: 23.01.2006 Beiträge: 4289
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(#407365) Verfasst am: 24.01.2006, 14:02 Titel: |
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Hallo,
das Problem haben wir auch bald:
Unser Sohn kommt dieses Jahr in die Schule, und es ist wohl in Hamburg so, dass eine Art Werte und Religionsunterricht für alle Pflicht ist.
Als ich die Beschreibung dazu gelesen habe, ist mir ganz anders geworden.
Na ja, ich war im normalen Religionsunterricht, mit einer stockkonservativen Lehrerin, und bin trotzdem zu dem Schluss gekommen, dass es Gott wohl einfach nicht gibt (und wenn doch, ist das sein Problem ) (Meine Eltern mussten nicht mal groß intervenieren)
Meinen Kindern wird es wohl ähnlich gehen, und wenn meine Tochter erstmal in die Schule kommt, dann tun mir die Religionslehrer jetzt schon leid .
Grüße
Shevek
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Lissie registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.02.2004 Beiträge: 457
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(#407386) Verfasst am: 24.01.2006, 15:36 Titel: |
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Shevek hat folgendes geschrieben: | Hallo,
das Problem haben wir auch bald:
Unser Sohn kommt dieses Jahr in die Schule, und es ist wohl in Hamburg so, dass eine Art Werte und Religionsunterricht für alle Pflicht ist. |
Aber doch wohl schon mit Wahlmöglichkeit? RU kann gar nicht Pflicht sein, das wäre ein Verstoß gegen die Religionsfreiheit. (Vorausgesetzt, Ihr habt keine christliche Schule gewählt).
Zitat: | Als ich die Beschreibung dazu gelesen habe, ist mir ganz anders geworden. |
Erzähl.
Zitat: | Na ja, ich war im normalen Religionsunterricht, mit einer stockkonservativen Lehrerin, und bin trotzdem zu dem Schluss gekommen, dass es Gott wohl einfach nicht gibt (und wenn doch, ist das sein Problem ) (Meine Eltern mussten nicht mal groß intervenieren)
Meinen Kindern wird es wohl ähnlich gehen, und wenn meine Tochter erstmal in die Schule kommt, dann tun mir die Religionslehrer jetzt schon leid .
Grüße
Shevek |
Ich sehe im RU auch keine Gefahr, die Kirchen wissen schon, warum sie Paare schon beid er Eheschließung versprechen lassen, die Kinder im christlichen Sinne zu erziehen. Ohne familiäre Förderung ist es ziemlich selten, daß jemand zum Christ wird. Und was eine kirchen- und religionskritische Einstellung angeht (die ja wieder etwas anderes ist als einfacher Unglauben), reicht oft eine einzige Begegnung als Auslöser. Ich mach mir diesbezüglich keine Sorgen, aber ich halte es dennoch für eine dreiste Provokation aller Religionsfreien, daß Religion in staatlichen Schulen so etabliert ist, auch wenn ich keine große Gefahr für die Kinder darin sehe.
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Shevek ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten
Anmeldungsdatum: 23.01.2006 Beiträge: 4289
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(#407441) Verfasst am: 24.01.2006, 17:18 Titel: |
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Hallo Lissie,
es geht wohl darum den Religionsunterricht so zu gestalten, dass alle Kinder, aller Konfessionen und auch ohne Konfession ihn besuchen können.
Ich hatte mal mehr dazu, was behandelt werden sollte etc, aber das finde ich leider nicht mehr.
Es ist kein rein christlicher Unterricht mehr, und vordergründig wendet er sich an alle Kinder, auch die konfessionslosen, nur dass, wenn du die Lehrinhalte genauer ansiehst, zwar brav "weltanschaulich" draufsteht, aber letztlich Religion drin ist.
Konkrete Beispiele, z.B. stammen fast alle aus der Religion, die meisten aus der Bibel.
Ich such mal weiter, ob ich das PDF noch finde.
Das nervt ja auch immer, dieses so tun, als wären Werte und Ethik etwas religiöses.
Ich meine, sie sollten das Fach: Ethik nennen und dann kann man ja erzählen, dass es da Leute gibt, die an einen Gott glauben.
Hatte ich neulich mit meinem Sohn (6 Jahre alt): Wir schauen fern im Dezember, irgendwas weihnachtliches, und mein Sohn: "Mama, wer ist Jesus"
Grüße
Shevek
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Lissie registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.02.2004 Beiträge: 457
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(#408000) Verfasst am: 25.01.2006, 16:06 Titel: |
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Shevek hat folgendes geschrieben: | Hallo Lissie,
es geht wohl darum den Religionsunterricht so zu gestalten, dass alle Kinder, aller Konfessionen und auch ohne Konfession ihn besuchen können.
Ich hatte mal mehr dazu, was behandelt werden sollte etc, aber das finde ich leider nicht mehr.
Es ist kein rein christlicher Unterricht mehr, und vordergründig wendet er sich an alle Kinder, auch die konfessionslosen, nur dass, wenn du die Lehrinhalte genauer ansiehst, zwar brav "weltanschaulich" draufsteht, aber letztlich Religion drin ist.
Konkrete Beispiele, z.B. stammen fast alle aus der Religion, die meisten aus der Bibel.
Ich such mal weiter, ob ich das PDF noch finde.
Das nervt ja auch immer, dieses so tun, als wären Werte und Ethik etwas religiöses. |
Ja, Shevek, sowas habe ich befürchtet. Ich kenne ja einige Ethik-Lehrer an den hiesigen Gymnasien und Realschulen und diese Einstellung ist dort leider üblich: Religionen werden als (Erkenntnis)-Systeme "ewiger, ethischer Wahrheiten" betrachtet, denen gegenüber eine sehr wohlwollende Haltung herrscht.
Ich werde daher (da ich leider keinen großen Unterschied zwischen RU und Ethik erkennen kann derzeit) individuell nach jeweiliger Lehrkraft entscheiden, bzw. meinen Sohn entscheiden lassen. Mit einem flächendeckenden "Lebenskunde"-Unterricht wie ihn der HVD anbietet, ist ja nicht zu rechnen.
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Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
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(#408259) Verfasst am: 25.01.2006, 23:27 Titel: |
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So, ich habe heute ordentlich in die Tasten gehaun und sowohl eine Petition an den Patitionsausschuß des Landes Berlin geschrieben als auch eine Aufforderung ähnlichen Inhalts an die Konferenz der Kultusminister der Länder. Bei der Argumentation hat mir sehr das Buch "Denn sie wissen nicht, was sie glauben" geholfen:
Petition gegen
das Vorenthalten wichtiger Fakten über die Kirchengeschichte in den Geschichtsbüchern
den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen
und speziell gegen die Missachtung des Gleichbehandlungsgrundsatzes nach §13 Schulgesetz an der XXX Grundschule in Berlin
Berlin, den 25.1.2006
Sehr geehrte Damen und Herren,
aufgrund meiner verstärkten Wahrnehmung christlich-kirchlicher Intoleranz und auch deshalb, weil mein ältester Sohn nun in die erste Klasse geht und ich mich mit dem Thema Religionsunterricht beschäftigen musste, habe ich in den letzten Monaten einige Bücher zur Geschichte und zum Wesen des Christentums gelesen und mich intensiv mit verschiedenen damit im Zusammenhang stehenden Fragen auseinander gesetzt.
Entsetzt musste ich darüber lesen, wie kaltblütig die christlichen Kirchen und insbesondere natürlich die katholische in den vergangenen Jahrhunderten bis hin zum 2. Weltkrieg Millionen von Menschen allein deshalb ermordet haben, nur, weil sie anderen Glaubens waren. Ich weiß jetzt, auf welch abscheuliche Weise sie Menschen - und insbesondere Frauen - diskriminiert haben und wie sie teils durch Gewalt und teils durch Lügen Menschen dazu gebracht haben, ihren Glauben anzunehmen. Ich kann die endlose Liste von Schlechtigkeiten hier nicht aufzählen, verweise aber insbesondere auf das Buch von Karlheinz Deschner, "Abermals krähte der Hahn", 1962, das wichtige geschichtliche Fakten bis hin zum Atombombenabwurf zusammen trägt, vor dem ein christlicher Geistlicher zum Schutz der Besatzung des Bombenflugzeuges betete: "Allmächtiger Vater, der Du die Gebete jener erhörst, die Dich lieben, wir bitten Dich, denen beizustehen, die sich in die Höhen Deines Himmels wagen und den Kampf zu unseren Feinden vortragen ... Wir werden im Vertrauen auf Dich weiter unseren Weg gehen ?" (Zitat aus Gollwitzer, H., Die Christen und die Atomwaffen, 1957).
Darauf aufmerksam geworden, dass die Wurzeln für solche Gewalttätigkeit in der Bibel zu finden sind, interessierte ich mich für diese und las das sehr aufschlussreiche Buch von Franz Buggle: "Denn sie wissen nicht, was sie glauben". Der Psychologe, Philosoph und Pädagoge setzt sich mit einer Reihe von diesen gewaltbeladenen Bibelstellen, mit deren Verunklarung, Verschleierung und Verbiegung durch gegenwärtig bedeutsame Theologen, sowie mit dem verbreiteten Tabu der Aufklärung auseinander. Er schreibt: "Daß dieser Kern der christlichen Botschaft auf heute lebende Menschen nicht in höherem Ausmaß provozierend wirkt, kann wieder nur psychologisch mit der intensiven Wirkung frühkindlicher Indoktrination und der durch ein Heer von Theologen geleisteten Verunklarung und Immunisierung, die auf Kosten einer redlichen Rezeption der entsprechenden biblischen Texte gehen muss, erklärt werden. .... Welche Macht der Projektion gegenüber der biblischen Realität, welche Stärke der zugrunde liegenden Bedürfnisse und welches Ausmaß an Desinformation offenbart sich in der heute immer noch so weit verbreiteten Bibelverehrung!"
Und trotz dieser Fülle von inhumanen Zügen: "Aufforderung Gottes zu mitleidlosen Eroberungs- und Ausrottungskriegen (Genozid), zur Ausrottung und Intoleranz gegen Andersgläubige, zu einem archaisch grausamen Rechtswesen; die fast durchgängig zu findende Attraktivität von Blut und Blutvergießen; die neutestamentliche Androhung ewiger körperlicher und psychischer extrem qualvoller Strafen (Hölle), die vom neutestamentlichen Gott ausdrücklich gewollte extrem grausame Hinrichtung eines Menschen, zu dem er in einem Vater-Kind-Verhältnis stand, als Sühneopfer und Voraussetzung seiner eigenen Versöhnung und Erlösung, ... das Ausmalen extremer Strafen und Quälereien an Ungläubigen oder nicht nach biblisch-christlichen Normen Lebenden, ... die Verkündigung eines kruden Teufels- und Dämonenglaubens und die Rückführung von psychischen und körperlichen Krankheiten auf die Bessenheit durch solche Teufel und Dämonen; die darauf konsequent aufbauende Aufforderung zur Teufelsaustreibung; neben der so zumindest implizit geförderten Diskriminierung von Geisteskranken die ausdrückliche Diskriminierung von schwächeren Teilpopulationen und Minderheiten, gegenüber Frauen, Andersgläubigen und insbesondere auch Juden (neutestamentlich); die Akzeptanz der Sklaverei und die Aufforderung an die damaligen Sklaven zur Unterwerfung und ihr nicht zuletzt gegen fundamentale Menschenrechte und gegen die Menschenwürde verstoßendes Schicksal; die weitgehende negative Zeichnung des Menschen als verderbt, sündig, unfähig zum Guten und gerechterweise zur qualvollen ewigen Bestrafung durch Gott bestimmt; die diesem Gott ausdrücklich zugebilligte völlige Willkür und die absolute Rechtlosigkeit des Menschen vor diesem Gott; die Aufforderung zu einer ausgesprochenen Prügelpädagogik usw. usw." (Buggle, S. 294): "Das von Gott Geoffenbarte, das in der heiligen Schrift enthalten..., ist unter dem Anhauch des Heiligen Geistes aufgezeichnet worden... die Bücher des Alten und Neuen Testaments in ihrer Ganzheit... daß sie sicher, getreu und ohne Irrtum die Wahrheit lehren..." (Zweites Vatikanisches Konzil (1965) über die göttliche Offenbarung).
Es ist vor dem Hintergrund einer extrem gewaltbeladenen Kirchengeschichte, vor dem Hintergrund einer "weltweit ? zu registrierenden regressiven Fundamentalismuswelle, die zurück will zu einem wörtlich-verbindlichen Verständnis der jeweiligen "heiligen Schriften"" (Buggle, S. 295) so unvorstellbar, dass so grausame Tatsachen scheinbar nicht im Wissen der überwiegenden Menschheit präsent sind. Unvorstellbar, dass eine solche Ideologie in Zeiten wie heute, da die Menschen sogar die Fähigkeit haben, eine Rakete zum Pluto zu schicken, so viele Anhänger hat, so weit - auch unter hochintelligenten Menschen - akzeptiert und undurchschaut ist. Unvorstellbar, dass eine solche Ideologie gerade in ihr Gegenteil verkehrt wird, als Maßstab in einem Teil unserer staatlichen Gesetze verankert ist. Unverständlich, wie sehr die christlichen Kirchen heute Hand in Hand mit dem Staat gehen und wie sehr sie ausgerechnet in ethischen Fragen den Vorrang vor allen anderen haben. Unvorstellbar, dass ein Unterricht, der diese Ideologie glorifiziert, Bestandteil des Unterrichts an öffentlichen Schulen ist. Unvorstellbar, dass Kinder von Eltern, die das Wesen des Christentums durchschaut haben und deshalb ablehnen, an öffentlichen Schulen zu Außenseitern gestempelt werden.
Mir ist bewusst, dass es in den christlichen Kirchen gerade in den unteren Reihen sehr viele Mitglieder gibt, die wirklich sozial und ethisch denken und deren Lebensideale meinen atheistischen nicht unähnlich sind. Daher möchte ich ausdrücklich betonen, dass ich den überwiegenden Teil der heutigen Anhänger des Christentums nicht für die Abscheulichkeiten der Vergangenheit verantwortlich machen will, über deren wahre Hintergründe sie in ihrem Religionsunterricht sowieso nicht aufgeklärt wurden. Mir geht es in meinem Anliegen um das Gedankengut und um die oberen Hierarchien, die sehr wohl wissen, wessen Geist sie fortsetzen und die auch heute mit aller Macht versuchen, mehr Anhänger, vor allem Jugendliche, zu gewinnen.
Über all diese wichtigen Hintergründe haben weder ich noch andere, die ich dazu befragt habe, etwas im Geschichtsunterricht gelernt. Auch heute noch werden geschichtliche Fakten, die das Gute an den Kirchen infrage stellen können, der Allgemeinheit und den Kindern in der Schule vorenthalten. Indem die Schulen mit ihrem Religionsunterricht ein völlig verzerrtes Bild vermitteln, verletzen sie ihre Pflicht zur Information und Aufklärung.
Franz Buggle zeigt die Gefahren auf, die in einem sich konsequent und redlich auf die Bibel stützenden Religionsunterricht liegen. Konsequent und redlich ist dieser Unterricht heute ja nicht mehr, aber die Bibel wird den Kindern immer noch "als "heiligstes und wichtigstes Buch von allen Büchern" "ans Herz" gelegt. Es werden "Grundschulkindern wie selbstverständlich die vom biblischen Gott verhängten Kollektivstrafen oder von ihm befohlene oder initiierte Eroberungskriege oder (welche Erziehung zur Toleranz!) die Tötung von Priestern eines anderen konkurrierenden Kults als offensichtlich gut und gottgewollt dargestellt." (Buggle, S. 390) An einem Beispiel veranschaulicht der Buchautor Franz Buggle das stetig präsente Dilemma zwischen selektiver Unredlichkeit und Inhumanität, zwischen der Einhaltung eines heute unverzichtbaren minimalen humanitären Standards und intellektueller Redlichkeit bzw. dem Zwang zur Verschleierung der biblischen Realität, in der sich Autoren von Schulbibeln und biblisch fundierter Religionsbücher befinden:
Schulbibel S. 81: "Auch später hat Saul eigenmächtig gehandelt und den Befehlen Gottes nicht gehorcht. Deshalb lässt der Herr ihm durch Samuel sagen: "sind dem Herrn etwa Brandopfer und Schlachtopfer lieber als der Gehorsam gegenüber seinen Befehlen... Wahrhaftig, Gehorsam ist besser als Opfer. Weil Du gegen das Wort des Herrn verstoßen hast, verstößt er Dich als König.""
Original Bibel-Text: "Zieh´ jetzt in den Kampf und schlag´ Amalek! Weihe alles, was ihm gehört, dem Untergang. Schone es nicht, sondern töte Männer und Frauen, Kinder, und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel!" (1 Sam. 15; 3).
Weiterhin werden die "äußerst aggressiven und grausamen Eroberungs- und Vernichtungskriege mit der Ausrottung der ganzen Bevölkerung, einschließlich der Frauen und Kinder zur "Landnahme", ..."Die Gottlosen werden umkommen" und nicht, wie es wirklich heißt, "in den Ofen geworfen, in dem das Feuer brennt. Dort werden sie heulen und mit den Zähnen knirschen". Der in Wirklichkeit außerordentlich kriegslüsterne Jahwe will in den Religionsbüchern "dass die Menschen friedlich miteinander leben"." ...
Was können unsere Kinder daraus lernen? Heuchelei? Gleichgültigkeit? Feigheit? Konfliktbesetzte Desorientiertheit? Über humanitäre Werte reden, aber gegen dieselben handeln (dürfen)? "Verdrängung weltanschaulich-religiöser Fragen und Flucht in oberflächliche, ablenkende (Über-) Aktivitäten und Konsumverhalten?" (Buggle, S. 416) Unehrlichkeit in der Auseinandersetzung um zentrale, durch religiöse Wertungen (mit)bestimmte ethische Fragen? Verschleierung wichtiger Lebensfragen nicht nur vor anderen, sondern auch vor sich selbst? ???
Unser Sohn besucht seit August 2005 die XXX Grundschule in Berlin und ist das einzige Kind seiner Klasse, das nicht am Religionsunterricht teilnimmt. Zuerst gab es drei weitere Kinder. Aber nachdem die beiden Religionslehrerinnen beim ersten Elternabend ihr Fach in den schillerndsten Farben vorgeführt hatten (Basteln, spielen, Feste feiern), waren auch die letzten Eltern davon überzeugt, dass sie mit dem Religionsunterricht ihren Kindern etwas Gutes tun. Für immer noch nicht überzeugte Eltern gab es dann Einladungen des Erzbistums Berlin mit der Überschrift: "Religionsunterricht bildet". Ich bemühe mich, das Fach Lebenskunde des Humanistischen Vereins an die Schule zu bekommen, habe aber (wegen der Finanzierung) sowieso nur eine Erfolgschance, wenn sich dafür genug Kinder pro Jahrgang finden. In anderen Bundesländern gibt es die Alternative "Lebenskundeunterricht" gar nicht erst. Meinem Sohn, der während des Religionsunterrichtes der anderen Kinder allein in einem Raum spielt, erkläre ich bei Gelegenheit in Worten, von denen ich hoffe, dass er sie richtig versteht, schrittweise, warum die Kirche so schlecht ist und wir den Religionsunterricht ablehnen. Das führte bereits zu einem ersten Streit mit seinen Freunden, weil er sagte, die Kirche hätte Geld "für Kämpfe" gegeben und seine Freunde das nicht glauben konnten. Der Religionsstreit ist vorprogrammiert und während ich mich entschieden dagegen wehre, meinen Sohn vom Aberglauben einlullen zu lassen, beobachte ich besorgt eine Entwicklung, die dahin führen kann, dass er als Einzelgänger in seiner Klasse dasteht.
Zu meinen Bemühungen um die Einführung des Lebenskunde-Unterrichtes: Nachdem ich mein Anliegen vorgetragen hatte, erklärte mir die Schulleiterin, Frau YYY, unmissverständlich, dass es an dieser Schule keinen Lebenskunde-Unterricht geben würde. Dies passe nicht in das Schulkonzept. Außerdem wisse sie, dass es dafür bei den Eltern der Schule kein Interesse gäbe. Meine Frage, woher sie das so genau wisse, beantwortete sie so: Sie wisse das eben und außerdem nehmen ja auch fast alle Kinder der Schule am Religionsunterricht teil. Meine Bitte, eine Umfrage unter den Eltern zu starten, lehnte sie ab. Meine Bitte, probehalber den Erstklässlern des kommenden Jahrgangs den Lebenskundeunterricht anzubieten und zu beobachten, wie viele Eltern sich unter der Bedingung, dass überhaupt diese Alternative gegeben ist, dafür entscheiden, lehnte sie ab. Weiterhin verbot mir Frau YYY, andere Eltern zu dem Thema anzusprechen und danach zu fragen, ob sie ihr Kind in den Lebenskundeunterricht geben würden. Ihre Manipulation in Richtung Religionsunterricht ist auch unübersehbar. Bereits auf der Schulanfangsfeier am 13. August 2005 wies sie in ihrer Rede darauf hin, dass es für die Kinder den katholischen und evangelischen Religionsunterricht gibt und sagte daneben etwas abgesetzt in einem vertrauensvollen Ton, der die Bejahung aller Anwesenden voraussetzte, so etwas Ähnliches wie: "Eine staatliche Ethik, wollen wir doch alle nicht, oder?" (Antworten der Eltern waren hier selbstverständlich nicht möglich.) Im September 2005 wurden an der Schule Einladungen des Erzbistums Berlin mit der Überschrift: "Religionsunterricht bildet" verteilt. Auch mein Sohn erhielt so eine Einladung. Eine Verteilung von Informationsmaterial des Humanistischen Verbandes dagegen ist an der Schule unmöglich. Hier sehe ich einen klaren Verstoß gegen das Schulgesetz $13.
Inzwischen habe ich den Elternabend genutzt, um die anderen Eltern der Klasse zu fragen, ob sie ihr Kind in einen Lebenskundeunterricht geben würden. Jedoch hatten die anderen Eltern kaum eine Chance, dies zu bejahen, da unsere Elternvertreterin in diesem Zusammenhang sofort anführte, dass die Schulleiterin klar gesagt hätte, es gäbe an der Schule keinen Lebenskundeunterricht. Ja, es gehört schon eine ganze Portion Mut dazu, um sich in so einer Situation auch gegen den Willen der Schulleiterin (immerhin sollen unsere Kinder ja noch 6 Jahre dort zur Schule gehen) zu stellen und zu sagen: "Ja, ich bin dabei." Mit der grauen Masse schwimmen, ist auch immer der bequemere Weg. Auf die psychologischen Wirkungsmechanismen in solchen Situationen muss ich hier wohl nicht weiter eingehen. Nun, die anderen Eltern haben ja auch so sagenhaft schöne Erfahrungen mit den netten Religionslehrerinnen gemacht. Wer sich nicht näher mit dem Wesen des Christentums beschäftigt hat, gar selbst aus Überzeugung Mitglied einer christlichen Kirche ist, kann meine Abwehrhaltung wohl auch kaum verstehen.
Ich fordere Sie dazu auf, den Religionsunterricht an staatlichen Schulen abzuschaffen. Stattdessen könnten die Kirchen (aufgrund der Religionsfreiheit) ihren Unterricht in ihren eigenen Räumlichkeiten anbieten. Gegen den Ersatz durch einen werteneutralen Unterricht an den Schulen, der auch die Wahrheit über die Religionsgeschichte vermittelt und die Kinder zu einer selbst bestimmten Lebensführung motiviert, die Toleranz gegenüber Andersdenkenden einschließt, hätte ich keine Einwände. Absolut unerlässlich ist aber die Aufklärung der Kinder über die biblisch-christlich motivierten Verbrechen der Vergangenheit und über die Methode der Angst, Menschen über den Glauben zu Marionetten zu machen ("wenn du dies oder jenes nicht tust, kommst du in die Hölle"). Nur so kann sich jeder Heranwachsende wirklich frei für oder gegen eine Religion entscheiden. Nur in einer ehrlichen und kritischen Auseinandersetzung mit den oben genannten Fakten können wir - alle Menschen in unserem Land unabhängig von unserem Glauben oder Nichtglauben gemeinsam - den Weg in eine von humanitären Werten bestimmte Zukunft finden, die frei ist von Unredlichkeit und die die "prinzipielle Möglichkeit und Legitimität einer religiösen Dimension der Welt und der menschlichen Existenz" (Buggle, S. 422) nicht ausschließen muß.
Mit freundlichen Grüßen
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#408264) Verfasst am: 25.01.2006, 23:38 Titel: |
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Finde ich super.
Hab glatt Gänsehaut bekommen *grusel*
hier verstehe ich aber was nicht:
Zitat: | Schulbibel S. 81: "Auch später hat Saul eigenmächtig gehandelt und den Befehlen Gottes nicht gehorcht. Deshalb lässt der Herr ihm durch Samuel sagen: "sind dem Herrn etwa Brandopfer und Schlachtopfer lieber als der Gehorsam gegenüber seinen Befehlen... Wahrhaftig, Gehorsam ist besser als Opfer. Weil Du gegen das Wort des Herrn verstoßen hast, verstößt er Dich als König.""
Original Bibel-Text: "Zieh´ jetzt in den Kampf und schlag´ Amalek! Weihe alles, was ihm gehört, dem Untergang. Schone es nicht, sondern töte Männer und Frauen, Kinder, und Säuglinge, Rinder und Schafe, Kamele und Esel!" (1 Sam. 15; 3). |
Bezieht sich das wirklich auf die gleiche Stelle?
Ich hab auch noch irgendwo eine Schulbibel daheim und weiß, dass die Geschichten darin fast komplett andere sind. Aber irgendwie scheinen die beiden Stellen auch inhaltlich nicht ganz zueinander zu passen.
Ansonsten wünsch ich viel Glück und Erfolg.
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Scout2001 registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.11.2005 Beiträge: 548
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(#408291) Verfasst am: 26.01.2006, 01:36 Titel: |
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Shevek hat folgendes geschrieben: | "Mama, wer ist Jesus" |
Ein untoleranter Fanatiker!
@ Femina
 
RU ist durch das GG gesichert und wird deswegen schwer sein, deine vernünftige Forderung durchzusetzen. (Zitat: Ich fordere Sie dazu auf, den Religionsunterricht an staatlichen Schulen abzuschaffen.) Sowas würde Jahre brauchen und das Schulamt kann es nicht durchsetzten ohne Strafbar zu werden.
Übrigens als Argument gegen RU ist auch die Rücksicht und somit für einen wirklichen Toleranz gegenüber andere Religionen. Wie hier schon erwähnt wurde, kommt jeder früher oder später mit unseren Staatsreligionen in Kontakt. Wer's schafft mal nicht in RU teilgenommen zu haben war gut oder hatte einfach Glück.
Muslimische Mitbürger kennen das zu genüge.
Als Argument dafür dient solche Argumenten wie, zur Toleranz kann das anderen Relgionen nicht schaden, wenn sie ein Bild über uns machen können. Soweit, so vielleicht richtig. Tatsache ist allerdings, dass Christen in D nicht mit dem muslimischen Glauben oder andere Relgionen in Kontakt geraden wie in solchen Fällen. Es läuft also einseitig ab!
Da reicht auch nicht die Theorie im Unterricht aus.
Ach, es gehört einfach in die Geschichtsbücher.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#408324) Verfasst am: 26.01.2006, 10:25 Titel: |
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Femina hat folgendes geschrieben: | So, ich habe heute ordentlich in die Tasten gehaun und sowohl eine Petition an den Patitionsausschuß des Landes Berlin geschrieben als auch eine Aufforderung ähnlichen Inhalts an die Konferenz der Kultusminister der Länder. Bei der Argumentation hat mir sehr das Buch "Denn sie wissen nicht, was sie glauben" geholfen:
Petition gegen
das Vorenthalten wichtiger Fakten über die Kirchengeschichte in den Geschichtsbüchern
den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen
und speziell gegen die Missachtung des Gleichbehandlungsgrundsatzes nach §13 Schulgesetz an der XXX Grundschule in Berlin |
Es ist nicht zielfuehrend, gegenueber einem Gremium, welches schon bei rein rechtlichen Fragen vermutlich tendenziell eher kirchenfreundlich gesonnen ist, dem eigenen Anliegen durch das Vorbringen von darueber weit hinausgehenden politischen Forderungen - fuer welche das Gremium ja unzustaendig ist - plus Religionskritik - womit man nur den Kirchenlobbyisten eine Steilvorlage liefert - zu schaden. Dazu kommt, dasz der Petitionsausschusz erst dann zustaendig waere, wenn man den schulverwaltlichen Beschwerdeweg tatsaechlich vergeblich gegangen ist. Viel geeigneter waere es gewesen, beispielsweise gegen das incriminierte Verhalten der Schulleiterin eine Dienstaufsichtsbeschwerde beim Schulamt einzureichen. Bei derlei Konfliktstrategien sollte man sich aber immer zuvor rechtlich beraten lassen und nicht einfach wild drauflos Briefe in die Welt senden.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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korf registrierter User
Anmeldungsdatum: 18.08.2005 Beiträge: 358
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(#408543) Verfasst am: 26.01.2006, 18:42 Titel: |
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Schließe mich Sermon an. Dein Anliegen ist berechtigt, aber auf diese Weise kommst Du, glaube ich, nicht weiter. Grundsätzliche religionskritische Überlegungen interessieren in der Verwaltung kein Schwein. Dagegen hast Du eine Chance, wenn irgendwo ein tragfähiger rechtlicher Hebel angesetzt werden kann. Hier im Forum ist einiges an Erfahrunge versammelt, vielleicht wäre es eine gute Idee Strategie und geplante Schriftstücke vorher zu besprechen. Vielleicht auch vor Ort mit dem Humanistischen Verein.
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Lissie registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.02.2004 Beiträge: 457
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(#408579) Verfasst am: 26.01.2006, 20:00 Titel: |
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korf hat folgendes geschrieben: | Grundsätzliche religionskritische Überlegungen interessieren in der Verwaltung kein Schwein. |
Und nicht nur das: Das Recht auf Religionsfreiheit muß man sich nicht erst durch Argumente erarbeiten. Es hat einem zuzustehen, selbst dann, wenn am Christentum nichts auszusetzen wäre, muß ich mich und meine Kinder ihm nicht aussetzen.
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Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
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(#408678) Verfasst am: 26.01.2006, 23:14 Titel: |
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Ich habe in der Sache bereits mit Frau Siglinde Schaub telefoniert. Sie ist Mitglied in diesem Ausschuß, ich glaube sogar Vorsitzende (weiß ich nicht mit Bestimmtheit). Außerdem ist sie wohl Mitglied im HVD. Sie hat mir selbst vorgeschlagen, eine Petition zu schreiben. Natürlich nur zu dem konkreten Vorfall an der Schule. Klar sagte sie, eine weitere Chance gebe es nicht, damit kommen wir nicht durch. Aber ich wollte meine weiteren Forderungen dennoch stehen lassen, einfach, um damit zur Kenntnis genommen zu werden. Ich finde es nämlich im Ernst auch skandalös, dass die Kinder solche Dinge in der Schule nicht lernen.
Wenn der Ausschuß sich in einigen Dingen nicht zuständig fühlt, wird er mir erfahrungsgemäß die Zuständigkeiten nennen. So habe ich auch bereits vom Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages, der sich nicht zuständig fühlt, eben als Zuständigkeit die Kultusministerkonferenz und die Länder (hier das Land Berlin) genannt bekommen.
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Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
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(#408684) Verfasst am: 26.01.2006, 23:19 Titel: |
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Surata, ich kann Deine Frage leider nicht beantworten, aber der Franz Buggle hat sich ja mit dem Thema so intensiv auseinander gesetzt und mich mit seinem ganzen Buch so überzeugt, dass ich denke, ich kann da auf die Richtigkeit vertrauen, ohne erst Theologie studieren zu müssen. Letzteres habe ich nämlich nicht vor.
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alex6 registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.12.2005 Beiträge: 750
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(#409217) Verfasst am: 27.01.2006, 22:16 Titel: Schulbibel |
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Femina hat folgendes geschrieben: |
Schulbibel S. 81: "Auch später hat Saul eigenmächtig gehandelt und den Befehlen Gottes nicht gehorcht.
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Um welche Schulbibel handelt es sich? Ist der Text auch online verfuegbar? Die beste Bibel macht uebrigens ein US-amerikanischer Atheist: http://thebricktestament.com/ Die blutruenstigen Bibelstellen wirken mit Lego-Figuren ganz besinnlich!
Femina hat folgendes geschrieben: |
Original Bibel-Text: "Zieh´ jetzt in den Kampf und schlag´ Amalek! Weihe alles, was ihm gehört, dem Untergang.
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Eine "Original-Bibel" gibt es nicht, nur diverse, unterschiedliche Sammlungen von Uebersetzungen, Faelschungen und Irrtuemern. Die Bibel, die Du hast, ist wahrscheinlich die offizielle der EKD, oder? Diese ist z.B. bei 2. Samuel 12:31 entschaerft:
"Aber das Volk darin fuehrte er heraus und stellte sie als Fronarbeiter an die Saegen, die eisernen Pickel und an die eisernen Aexte und liess sie an den Ziegeloefen arbeiten. So tat er mit allen Staedten der Ammoniter. Danach kehrten David und das ganze Kriegsvolk nach Jerusalem zurueck."
Die Ausgabe von 1984 stellt also David als jemanden dar, der Kriegsverlierer als Fronarbeiter an Ziegeloefen arbeiten liess. In den Ausgaben von 1545 und auch noch 1912, also ein paar Jahre vor der Shoa, liess David seine Feinde noch in den Oefen verbrennen:
"Aber das Volk drinnen fuehrete er heraus und legte sie unter eiserne Saegen und Zacken und eiserne Keile und verbrannte sie in Ziegeloefen. So tat er allen Staedten der Kinder Ammon. Da kehrete David und alles Volk wieder gen Jerusalem."
Ueber den - nach heutigem Verstaendnis - Kriegsverbrecher David gibt es sogar ein verherrlichendes Kindermusical: http://www.david-kindermusical.de/. Das Musical wurde u.a. 2003 in Berlin gezeigt - auf dem Kirchentag, der vom Land Berlin und den Klassenlotterien finanziert wurde.
Femina hat folgendes geschrieben: |
Ich fordere Sie dazu auf, den Religionsunterricht an staatlichen Schulen abzuschaffen. Stattdessen könnten die Kirchen (aufgrund der Religionsfreiheit) ihren Unterricht in ihren eigenen Räumlichkeiten anbieten.
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Inhaltlich volle Zustimmung, aber natuerlich kannst Du das vergessen. Der RU ist im GG verankert. Ich befuerchte, dass Du Dir keinen Gefallen getan hast, Deinen konkreten Fall "Deiner" Schule mit dem grundsaetzlichen Problem in einer Petition zu vermengen. Dadurch faellt die Ablehnung leichter!
Sei froh in Berlin zu wohnen und nicht in Bayern! In der Landesverfassung des Freistaates steht unter Artikel 131 "(2) Ziele der Bildung": Oberste Bildungsziele sind Ehrfurcht vor Gott, Achtung vor religioeser Ueberzeugung und vor der Wuerde des Menschen, Selbstbeherrschung, Verantwortungsgefuehl und Verantwortungsfreudigkeit, Hilfsbereitschaft und Aufgeschlossenheit fuer alles Wahre, Gute und Schoene und Verantwortungsbewusstsein fuer Natur und Umwelt." Man beachte die Reihenfolge: 1. Gott, 2. Religion, dann erst Menschenwuerde und ganz zum Schluss Natur und Umwelt.
Zum Schluss noch Adolf Hitler: "Eine weltliche Schule kann niemals geduldet werden, weil eine solche Schule ja keinen Religionsunterricht hat."
Für die Zitate BBCode aktiviert - kolja
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#409273) Verfasst am: 28.01.2006, 00:15 Titel: |
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SoulFusion hat folgendes geschrieben: | iner grundschule gabs mal ne atheisten familie, die musste ihren sohn taufen lassen, bevor er auf die schule durfte....
wegen schulplatzmangels konnten sie net aufne andere schule.  |
Ich musste auch zustimmen, dass mein Sohn katholisch getauft wird - sonst hätten sie ihn im Waldorfkindergarten nicht genommen. Und das war aber besonders meiner katholischen Frau sehr wichtig. Ich bin inzwischen von dem Kindergarten auch recht begeistert. Die sind zwar Christen, aber fast auch Schamanische Heiden - eine Mischung, die mir recht gut gefällt, hat sich doch sowas verspielt kindliches mit Feen und Elfen und Wichteln... genau, was kleine Kinder noch brauchen.
Ausserdem hatte ich Aushlfen im Betrieb, die die aus der lokalen Waldorfschule kamen. Alles recht freie und unabhängige Geister... und nette Jungs und Mädels... kann also nicht so schlimm sein.
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#409278) Verfasst am: 28.01.2006, 00:34 Titel: Re: Religionsunterricht an staatlichen Schulen |
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Femina hat folgendes geschrieben: | Hallo,
unser Sohn ist vor zwei Wochen zur Schule gekommen. Natürlich haben wir ihn nicht für den Religionsunterricht angemeldet. Aber ich bin entsetzt darüber, dass fast alle Eltern ihre Kinder dafür angemeldet haben. Bisher hatte ich nicht so den Eindruck, von so extrem vielen religiösen Menschen umgeben zu sein. |
Die sind halt zu feige und zu faul oder vielleicht wirklich gläubig.
Femina hat folgendes geschrieben: | Zuerst waren da noch 3 Kinder, die nicht angemeldet waren, jetzt scheint es so, dass unser Sohn der Einzige ist, der nicht mitmacht. |
Ohje. In der Berufsschule ging es mir auch so... man hat mich dann in die evangelische Gruppe gedrängt. Hätte ich mich geweigert, hätten sie für mich natürlich ein extra Ethikunterrichtsangebot stricken müssen.
Achte drauf, dass der entsprechende Ersatzunterricht zu dem die Schule verpflichtet ist!! nicht ausgerechnet am Nachmittag stattfindet, wenn die 'braven' Religionskinder dann schon frei haben! Mich haben sie immer Donnerstag nachmittags reingeholt (zu Realschulzeiten), während die anderen schon zu Hause waren. Es war die Ethikklasse, wo auch die ganzen Türken usw. reingesteckt wurden. Dafür hatte ich immer, während die anderen Religion hatten, zwei Leerlaufstunden am Vormittag unter der Woche... es hat mir also zweimal Zeit geraubt.
So versuchen sie es dann auf dem Rücken des Kindes auszutragen.
Ich war in der Berufschulzeit dann einmal beim katholischen Religionslehrer, weil die evangelische Lehrerin krank war. Der ging in einer Auseinandersetzung so weit, dass er mir eine Ohrfeige verpasst hat. Wenn ich heut dran denk, hätte ich damals doch zurückschlagen sollen.
Femina hat folgendes geschrieben: | Ich frag mich ehrlich, was Religionsunterricht überhaupt an einer staatlichen Schule zu suchen hat. |
Nix.
Ist halt Gewohnheitsrecht.
Femina hat folgendes geschrieben: |
Wie geht Ihr anderen Eltern mit diesem Problem um? Seid Ihr auch die einzigen Kirchenablehner unter den Eltern der Klasse Eurer Kinder? |
Schlimmer. Ich bin der Einzige im ganzen Kindergarten und ich halte dort meine Klappe, weil sie uns sowieso schon im Visier haben, da wir den korrupten Vorstand ins Schlingern gebracht haben.
Achja... das ist jetzt der zweite Kindergarten in den unser Sohn geht, hier in Langen.
Das Positive, was ich in dem anderen Posting geschrieben hab, war der Waldorfkindergarten in Hamborn bei Paderborn. Der ist wirkich super![/b]
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Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
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(#409281) Verfasst am: 28.01.2006, 00:50 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | In der Oberstufe soll es aber Philosophie geben...
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Seit wann kann den Philosophie Ersatz für Religionsunterricht sein? Eigentlich sollten doch alle Ethik und oder Philosophieunterricht erhalten. Das schon un den RU in einer relative Position setzen zu können. Oder?!
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
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(#409284) Verfasst am: 28.01.2006, 00:56 Titel: |
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Sanne hat folgendes geschrieben: | korf hat folgendes geschrieben: | [Soweit ein kleiner Auszug aus dem Lehrplan.
Reicht das als Beleg, daß RU große Anteile allgemeinen Werteunterricht enthält?
Damit wird ja auch für RU geworben. |
Das ärgert mich auch. Bei Schülern entsteht unter Umständen der Eindruck, daß nur Christen "Werte" haben.
Beispiele:
Verpflichtung zur Ersten Hilfe, weil es in der Bibel steht ("Der barmherzige Samariter"), nicht lügen, nicht stehlen und nicht morden, weil es die 10 Gebote verlangen, die Umwelt schützen, weil es Gottes Schöpfung ist...
Ich erklär meinen Kindern, daß das normale zwischenmenschliche Forderungen sind, die sich einfach aus dem Zusammenleben ergeben, und daß jede Gesellschaft, jede Kultur, diese Forderungen erhebt. Vielleicht erklärt der Religionslehrer da ja auch - aber drauf verlassen kann man sich nicht) |
Und er wird sicher nicht die Frage korrekt beantworten: Wer hat's erfunden?!
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Valen MacLeod Antitheist
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(#409285) Verfasst am: 28.01.2006, 00:58 Titel: |
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CoS hat folgendes geschrieben: | Wenn Reli als Fach gefordert wird, dann sollten sie auch Relegionsunterricht für Muslime, Judentum und Buddhisten einführen, denn alles andere ist eine Beeinträchtigung aufgrund der relegiösen Ansichten - Es kann nicht sein, dass es speziell nur für christliche Kinder einen Unterricht gibt! Die Schule hat in allen Glaubensansichten NEUTRAL zu sein! |
Also entweder Religionsunterricht oder glaubensfreie Erziehung - beides kannst Du nicht verlangen, weil das eine das andere ausschliesst - und zwar gründlich!
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
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(#409286) Verfasst am: 28.01.2006, 01:01 Titel: |
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Femina hat folgendes geschrieben: | Ich Rabenmutter laß mein Kind zum Außenseiter werden. |
Nun... dem Aussenseiter verstellt wenigsten keiner so leicht den Blick auf die Wahrheit!
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
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(#409289) Verfasst am: 28.01.2006, 01:08 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Ohne mich jetzt besonders einmischen zu wollen, aber ich denke gerade in Zeiten des Werteverfalls und des Migrationsbedingten Imports anderer (monotheistischer) Religionen, welche zum Teil noch rückständiger und verworrener sind, als das "moderne" Christentum (ja, das gibt es), wäre es durchaus sinnvoll, denn Religionsunterricht an den Schulen zu streichen und ein Ethikpflichtfach für alle einzuführen.
Themen sollten, die moralischen Werte und Grundlagen der freien, säkularen Gesellschaft sein, die verschiedenen Weltreligionen, Religionskritik satt – über Feuerbach bis Voltaire, Religionsgeschichte, eine Einführung in nicht dogmatisch-religiös begründete Denk- und Moralsysteme, sein. Ein kleiner aber vielleicht wichtiger Beitrag für Toleranz und Verständnis, auch wenn dadurch viele Hassprediger arbeitslos werden sollten. Zumal ein solches Ethikfach immer noch besser und auch (für die Schüler) interessanter ist, als Bibel- oder Koranverse auswendig zu lernen zu müssen. |
Vor allem könnten die Schüler dann mit den Anders- oder Nichtgläubigen ihre Standpunkte vergleichen, hinterfragen, relativieren und endlich echte Toleranz üben!
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#409303) Verfasst am: 28.01.2006, 01:36 Titel: |
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Latenight hat folgendes geschrieben: | Sanne hat folgendes geschrieben: | In Feminas Beitrag ging es um Grundschule, 1. Klasse. |
In dem Beitrag gings um Grundwerte, "über die man nicht streiten kann". Und diese sind von Kultur zu Kultur unterschiedlich. |
Eben darum geht es in der Ethik. Die Entwicklung von allgemein gültigen und für alle Menschen gleichen Grundwerten. Die sind inzwischen auch als die Menschenrechte bekannt.
Latenight hat folgendes geschrieben: | lupus hat folgendes geschrieben: | Nur weil dieselbe falsche Behauptung immer wieder aufgestellt wird, wird sie aber nicht richtiger. |
Ich glaube nicht, dass du sie irgendwo widerlegt hast. |
Ähm... aufzeig'! Der, welcher eine Behauptung aufstellt, hat sie auch zu beweisen. Das zeugt von geistiger Reife und einem gebildeten Intellekt!
Beispiel:
A. sagt: "Es gibt einen Gott." Jetzt muss A. seine Behauptung auch beweisen können.
A. kann nicht sagen: "Es gibt einen Gott. Wenn nicht, beweise mir doch seine Nichtexistenz!"
Latenight hat folgendes geschrieben: | Du kannst die Entwicklung des Humanismus nicht vom Einfluss des Christentums trennen. |
Stimmt. Der Humanismus hat sich trotz des Einflusses des Christentum entwickelt. Was für ein Glück für uns alle!
Latenight hat folgendes geschrieben: | Und in der Tat denke ich, dass du dich in was verrannt hast, wenn du einen konstituierenden christlichen Einfluss auf die Entwicklung unserer Gesellschaftsform und unseres Menschenbildes abstreitest. |
Du meinst das Menschenbild von dem armen Wurm, der sündig auf die Welt kommt, sein Lebtag lang nicht in der Lage ist, sich von dieser (ihm angehängten Schuld) zu befreien und der sich ohne Pfaffenhilfe in ewiger Verdammnis wiederfindet?
Das ist dann auch dass, was sie deinem Kind indoktrinieren, wenn es ihnen im RU ausgeliefert ist.
Das halte ich es doch lieber mit dem guten, alten Shakespeare: "Welch ein Meisterwerk ist der Mensch? Wie edel durch Vernunft, wie unbegrenzt an Fähigkeiten, in Gestalt und Bewegung wie bedeutend und würdig, im Handeln ähnlich einem Engel, im Begreifen ähnlich einem Gott!"
Sorry für die vielen einzelnen postings!! Ich hoffe, das wird nicht Langweilig!
ich hab erst danach gesehen, was ich alles geschrieben hab...
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Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
Zuletzt bearbeitet von Valen MacLeod am 28.01.2006, 02:28, insgesamt einmal bearbeitet |
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#409309) Verfasst am: 28.01.2006, 01:52 Titel: |
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Femina hat folgendes geschrieben: | Eine sehr aufgeschlossene und gebildete Nachbarin, die mich neulich lesender Weise im Bus überraschte, sagte mir, sie ist auch Atheistin und sieht das so ähnlich wie wir, aber sie hat ihre Kinder in diesen Unterricht geschickt, damit sie sich selbst ein Bild machen können über diese Heuchelei. |
Ohja, "Liebe Kinderlein, geht doch mal in die Jesus-Show, habt einfach Spass mit dem lustigen Pfaffen, der Euch was Nettes andrehen will... aber fallt blos nicht drauf rein!!!"
Nene, so geht das nicht.
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Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Lissie registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.02.2004 Beiträge: 457
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(#409738) Verfasst am: 28.01.2006, 21:05 Titel: |
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Femina hat folgendes geschrieben: | Ich habe in der Sache bereits mit Frau Siglinde Schaub telefoniert. Sie ist Mitglied in diesem Ausschuß, ich glaube sogar Vorsitzende (weiß ich nicht mit Bestimmtheit). Außerdem ist sie wohl Mitglied im HVD. Sie hat mir selbst vorgeschlagen, eine Petition zu schreiben. Natürlich nur zu dem konkreten Vorfall an der Schule. Klar sagte sie, eine weitere Chance gebe es nicht, damit kommen wir nicht durch. Aber ich wollte meine weiteren Forderungen dennoch stehen lassen, einfach, um damit zur Kenntnis genommen zu werden. Ich finde es nämlich im Ernst auch skandalös, dass die Kinder solche Dinge in der Schule nicht lernen.
Wenn der Ausschuß sich in einigen Dingen nicht zuständig fühlt, wird er mir erfahrungsgemäß die Zuständigkeiten nennen. So habe ich auch bereits vom Petitionsausschuß des Deutschen Bundestages, der sich nicht zuständig fühlt, eben als Zuständigkeit die Kultusministerkonferenz und die Länder (hier das Land Berlin) genannt bekommen. |
Vergiß aber trotzdem die Dienstaufsichtsbeschwerde über diese inkompetente Schulleiterin nicht. Und zwar möglichst sachlich und trocken.
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Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
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(#409782) Verfasst am: 28.01.2006, 22:46 Titel: |
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Zur Quelle des Zitats aus der Schulbibel, S. 81: Ich habe ja hier nicht aus selbiger zitiert, sondern aus dem Buch von Franz Buggle, der diese zitiert hat. Es geht hier um eine ?von der deutschen Bischofskonferenz herausgegebene und durch das Geleitwort von Kardinal Höffner ? empfohlene Bibel für die Grundschule?, München, 1979. Das von mir als Originaltext bezeichnete zugehörige Zitat aus der Bibel (1 Sam.15;3) ist aus der Einheitsübersetzung von 1980 oder aus der deutschen Übersetzung von M. Luther, Stuttgart, 1952.
Interessant, Alex, der Hinweis, dass es da noch verschiedene Bibeln teils unterschiedlichen Inhalts gibt. Ich wußte bisher, dass es schon diverse verschiedene Übersetzungen gab, man sich aber dann 1980 auf eine Fassung geeinigt hat. - Ich habe übrigens kein Bibel-Exemplar zu Hause und werde für diese ?jugendgefährdende Schrift? auch kein Geld investieren.
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Femina registrierter User
Anmeldungsdatum: 24.07.2005 Beiträge: 1038
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(#409785) Verfasst am: 28.01.2006, 22:53 Titel: |
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Lissie - Dienstaufsichtsbeschwerde - wo schicke ich die denn hin? Ich bin ja auf meinem zweiten Gleis schon beim Grundschulamt gelandet. Mit denen habe ich aber nur telefoniert. (Hier auch wirklich nur zur primären Sache) Die Frau war recht nett und sagte mir, die Schulleiterin wird aufgefordert, dazu Stellung zu nehmen und dann werden sie sich bei mir melden.
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