Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#409365) Verfasst am: 28.01.2006, 03:53 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Cato hat folgendes geschrieben: | Sicher? So unrealistisch finde ich das Szenario eigentlich gar nicht. |
Ich sagte nicht unrealistisch, sondern trivial.
Dass ein Volk durch geschlossenes öffentliches Auftreten den Kurs einer Regierung ändern bzw. sogar die Regierung beseitigen kann, ist nun wirklich kein rein auf Demokratien beschränktes Phänomen... |
So gesehen schon, aber sollte das Volk einfach nur ein Anliegen zum Ausdruck bringen wollen, dann kann das ganz schön ins Auge gehen, so wie das basisdemokratische Studentensommerlager auf dem Platz des himmlischen Friedens, auf dem nach Eingreifen der Armee dann auch tatsächlich ein himmlischer Frieden herrschte; erweißt sich allerdings die Gewalt als zu schwach, dann fällt die alte, diktatorische Regierung und macht einer demokratischen Platz (in der Regel) – wie beispielsweise in der DDR.
Hierzulande fehlt es einfach an einem demokratischen Willen, die Entmündigung durch das repräsentative System abzumildern oder ganz abzuschaffen und diese demokratische Partei zu erzeugen wäre wichtiger als die spätere Konsequenz für trivial zu erachten. Allerdings steht man mit solchen Forderungen sehr einsam dar; mehr noch: Es werden zum Teil Stimmen laut die den am "besten" Qualifizierten für eine Aufgabe wollen und "den Mann auf der Strasse" keinen Einfluss auf die politischen Entscheidungen gewähren wollen…
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Critic oberflächlich
Anmeldungsdatum: 22.07.2003 Beiträge: 16362
Wohnort: Arena of Air
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(#409373) Verfasst am: 28.01.2006, 04:32 Titel: |
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Polykratie. Und im USAnischen Bürgerkrieg hat man zu Anfang tatsächlich nicht nach Fähigkeit die Kommandoposten vergeben, sondern nach Beliebtheit. So konnte dann der Bürgermeister des Kaffs, das das Freiwilligenregiment aufgestellt hatte, von diesem zum Colonel gewählt werden, wenn auch er gemäß seiner militärischen Fähigkeiten es in einer regulären Armee nicht weit gebracht hätte. Was ja im Prinzip so geblieben ist, auch hierzulande. Sprich: auch unter den Politikern ist es nicht besser. Kaum ein Politiker hat von Volkswirtschaft Ahnung, kaum einer gehörte mal zu den - in dem Sinne - Arbeitnehmern, deren Interessen er dem gemeinen Hausverstand nach doch vertreten sollte. Jetzt kann man natürlich streiten, ob die "Verpflichtung auf das Gewissen" eine so gute Idee war, weil es den Politiker ja vielleicht nicht weiter tangieren wird, wenn er mal wieder zu etwas Ja sagt, das zumindest ihn nicht schädigt. Zumindest bei Marx fand sich das Konzept, daß der Mandatsträger jederzeit von seinen Wählern abberufen werden konnte, wenn diese der Meinung sind, er vertrete nicht länger deren Interessen.
_________________ "Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"
Dann bin ich halt bekloppt.
"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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