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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#422576) Verfasst am: 25.02.2006, 00:40 Titel: Nietzsche & Humanismus |
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Abgeteilt aus Über die Notwendigkeit einer atheistisch-säkularen Partei annox
Sermon hat folgendes geschrieben: | Auch eine Nietzsche-Debatte gehoert nicht in diesen Thread. |
- Da hast Du recht. Aber Kritik an den Humanisten irgendwie schon......
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#422578) Verfasst am: 25.02.2006, 00:52 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Hoppla! Mene Arroganz? Look who's talking!
Wenn sich Dein Religionsunterricht am Ethikunterricht orientiert.. was unterscheidet ihn denn dann von ihm ausser dem Namen? Wäre dann Dein Religionsunterricht nicht angreifbat, weil er eben ein Etikettenschwindel ist?
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mein religionsunterricht? wie dem auch sei... mag sein das er nicht genauso angenommen würde wie "echter unterricht" in koran schulen, aber wenn koranschulen verboten werden sollten wäre eine alternative notwendig, um muslimen eine integration zu ermöglichen.
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Ausserdem: wer sein Kind in religiösen Unterricht schicken will, wird das tun - egal was eine sekuläre Schule für ein Angebot macht oder nicht, den beides gibt es jetzt schon und beides wird angenommen, was ich übrigens absolut in Ordnung finde.
Religionsunterricht verbieten wäre falsch - nur hat er nichts in der Schule zu suchen.
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hmmm, das sehe ich nicht so. ich halte jeglichen konfesionell gebundenen unterricht ausserhalb von staatlichen schulen für falsch! koran schulen ebenso wie konfirmationsunterricht.
es gilt eine alternative unter säkularer kontrolle zu schaffen. wie, weiss ich auch nicht. meine ideen waren nur zugegebenermaßen etwas undurchdacht und spontan geäussert.
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Statt dessen ist es Aufgabe der Pädagogik den Blick auf die Religionen von aussen zu vermitteln um eine weitere Perspektive für den jungen Menschen zu schaffen und ihm die Freiheit der Wahl zu gewährleisten.
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ideal wäre es, beides in der schule zuschaffen im rahmen eines philosophischen diskurses.
solange es koranschulen gibt, erst recht mit lehrern aus saudi arabien, sehe ich wenig chancen für verblendete junge muslime in deutschland.
Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: |
Noch eins: wenn etwas Leichtigkeit und satire für Dich immer gleich ein Konfrontationskurs ist und Du nicht mal über Dich schmunzeln kannst ... geh doch zu dem Islamfundies! Die sind genauso!
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haha.
ich weiss nicht warum du besserwisserlichkeit mit leichtigkeit und satire verwechselst, aber deinen vorschlag finde ich super
übrigens kann ich sehr wohl herzlich über mich lachen, aber muss es so plump sein?
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#422609) Verfasst am: 25.02.2006, 03:04 Titel: |
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L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | übrigens kann ich sehr wohl herzlich über mich lachen, aber muss es so plump sein? |
Verzieh' dem einfachen Geist, der Dir nicht das Wasser reichen kann!
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#422618) Verfasst am: 25.02.2006, 04:32 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich habe Dir jeweils Quellenangaben mitgeliefert.
Das Du mit Deinen Unterstellungen nicht aufhören kannst...und also wiedermal
unsachlich wirst, spricht nicht gerade für Deinen Stil. Naja, ist ja Dein Problem.
Will die Hoffnung da noch nicht aufgeben. |
Bei den alten Griechen galt die Hoffnung als das eigentlich tückischer Übel, weil sie den Hoffenden hinzuhalten verstand und daran ändern alle Quellen der Welt nichts, zumal keine deiner Quellen einer näheren Betrachtung standhielt. Wie auch deine Links und Zitate dir nicht weiter helfen werden...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Und wo hat er sich bedient ? Beim Kastenwesen...er steckte also mit beiden Beinen in der Antike und im Ständestaat. Demokratie ist bei ihm entsprechend
Fehlanzeige. Er betrachtete Demokratie als Verfall des Staates.
Dafür lag ihm mehr an der "Aristokratie". |
Freilich, nicht das irgendjemand auf die Idee kommen könnte, in der Antike wäre die Demokratie erfunden worden. Außerdem bleibt noch die Frage, was unter "Aristokratie" zu verstehen ist? Meint es die "Herrschaft der Besten", nach Aristoteles, so gehört diese zum Ziel der Ämtervergabe durch Wahlen, da man dort den, nach Meinung der Mehrheit, am besten geeigneten Kandidaten in ein Amt berief. Du siehst also, deine dümmlich-plakativen Ausfälle gegen Nietzsche laufen wieder mal ins Leere. Zumal Nietzsche die Demokratie nicht direkt, sondern nur deren Instrumentalisierung durch Christentum und Pöbel beklagt...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Manche sagen bei all seinen widersprüchlichen und paradoxen Aussagen hätte er seinen Geist nicht in der Gewalt gehabt. Dabei wird natürlich übersehen,
dass Nietzsche kein wirklich abgeschlossenes System aufgestellt hat -
und das er die Welt als einen Werdeprozess betrachtete.
Sein Werk beschreibt nichts destotrotz eine "Krisis"
und seinen persönlichen Umgang damit.
Er war ein Kind seiner Zeit, auch wenn er
sich selbst für unzeitgemäß hielt. |
Auf diese nunmehr zum dreißigsten Mal wiedergekäute Litanei - aus Nichtigkeiten, Lügenmärchen und Impertinenz – würden manche meinen, sie müsse von einem leidenschaftlichen Bettnässer stammen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Das klingt für mich wie "Christentum-Light". Statt den Menschen zur "Krone der Schöpfung" zu verklären, erklärt man ihn zum "Mittelpunkt des Universums". |
Eine ziemlich armselige Anschuldigung findest du nicht? Muss man immer gleich so ausfallend werden und andere des Christentums beschuldigen? Im Christentum ist der Mensch einer idiotischen, rachsüchtigen und faschistischen Gottheit bedingungslos unterworfen und somit stellt dieses so ziemlich das Gegenteil meiner Auffassung dar. Außerdem kann ich mich nicht entsinnen, den Menschen zum Mittelpunkt des Universums erklärt zu haben, da dieser lediglich das Maß für die menschliche Gesellschaft darstellt.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich hingegen denke, dass es nichts gibt, was für sich selbst besteht
und das es nichts gibt, das an sich zu finden ist - sondern immer nur
im Kontext zu anderem. |
Die üblichen Afterweisheiten, die natürlich – wie immer – zukünftig zu unterlassen sind, da du mich schon mehr als genug damit gelangweilt hast.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Es kann durchaus lohnenswert sein, nicht alles in schwarz und weiß einzuteilen.  |
Tja, warum probierst du es dann nicht einfach mal aus? :haa:
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#422631) Verfasst am: 25.02.2006, 10:07 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich habe Dir jeweils Quellenangaben mitgeliefert.
Das Du mit Deinen Unterstellungen nicht aufhören kannst...und also wiedermal
unsachlich wirst, spricht nicht gerade für Deinen Stil. Naja, ist ja Dein Problem.
Will die Hoffnung da noch nicht aufgeben. |
Bei den alten Griechen galt die Hoffnung als das eigentlich tückischer Übel, weil sie den Hoffenden hinzuhalten verstand und daran ändern alle Quellen der Welt nichts, zumal keine deiner Quellen einer näheren Betrachtung standhielt. Wie auch deine Links und Zitate dir nicht weiter helfen werden... |
- Du möchtest mir also sagen, dass Du ein hoffnungsloser Fall bist ?
Ich finde so ein Eigentor eigentlich nicht sonderlich lustig.
Eher traurig. Leute die dogmatisch an ihren
"Überzeugungen" festhalten, ohne sie
je mal zu hinterfragen/prüfen haben
mein Mitleid. Quellen wie Nietzsches
Werke sind bei Dir unseriös ?
Und nochmal:
"Mir" soll die Links und Zitate
ja auch nicht helfen.
Zum eigentlichen Thread-Titel...um auf das Thema zurückzukommen:
Einer der mir erst "faust-dick" mit Nietzsche kommen will,
(aber zweifellos kein Nietzschianer ist) - erweist sich
dann auch noch als "Humanist" !
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Und wo hat er sich bedient ? Beim Kastenwesen...er steckte also mit beiden Beinen in der Antike und im Ständestaat. Demokratie ist bei ihm entsprechend
Fehlanzeige. Er betrachtete Demokratie als Verfall des Staates.
Dafür lag ihm mehr an der "Aristokratie". |
Freilich, nicht das irgendjemand auf die Idee kommen könnte, in der Antike wäre die Demokratie erfunden worden. |
- Du glaubst sicher Nietzsche sei Demokrat gewesen...freilich.
http://de.wikipedia.org/wiki/Antike
Zitat: | Außerdem bleibt noch die Frage, was unter "Aristokratie" zu verstehen ist? Meint es die "Herrschaft der Besten", nach Aristoteles, so gehört diese zum Ziel der Ämtervergabe durch Wahlen, da man dort den, nach Meinung der Mehrheit, am besten geeigneten Kandidaten in ein Amt berief. |
- Bei Nietzsche:
Jenseits von Gut und Böse
Neuntes Hauptstück:
was ist vornehm?
257
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Manche sagen bei all seinen widersprüchlichen und paradoxen Aussagen hätte er seinen Geist nicht in der Gewalt gehabt. Dabei wird natürlich übersehen,
dass Nietzsche kein wirklich abgeschlossenes System aufgestellt hat -
und das er die Welt als einen Werdeprozess betrachtete.
Sein Werk beschreibt nichts destotrotz eine "Krisis"
und seinen persönlichen Umgang damit.
Er war ein Kind seiner Zeit, auch wenn er
sich selbst für unzeitgemäß hielt. |
Auf diese nunmehr zum dreißigsten Mal wiedergekäute Litanei - aus Nichtigkeiten, Lügenmärchen und Impertinenz – würden manche meinen, sie müsse von einem leidenschaftlichen Bettnässer stammen. |
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Das klingt für mich wie "Christentum-Light". Statt den Menschen zur "Krone der Schöpfung" zu verklären, erklärt man ihn zum "Mittelpunkt des Universums". |
Eine ziemlich armselige Anschuldigung findest du nicht? |
- Nein, ich würde sagen...ins Schwarze getroffen, Volltreffer, usw.
Zitat: | Muss man immer gleich so ausfallend werden und andere des Christentums beschuldigen? |
- Du weißt offensichtlich noch weniger über Humanisten als über Nietzsche.
Da bleibt vor lauter Edelmut kein Auge trocken.
Wer hat das Gebot der Menschlichkeit verletzt ?
"Bumm".
Die Warte des Richters gefällt ja. Den einen werden z.B. bei
Schlächtereien die guten Absichten zu gute gehalten - Rechtfertigung.
Den anderen die bösen Absichten angelastet.
Was sie logischerweise zu "Unmenschen" macht
und zum Ausschluß aus dem Kreis der Menschheit
führt...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: |
- Ich hingegen denke, dass es nichts gibt, was für sich selbst besteht
und das es nichts gibt, das an sich zu finden ist - sondern immer nur
im Kontext zu anderem. |
Die üblichen Afterweisheiten, die natürlich – wie immer – zukünftig zu unterlassen sind, da du mich schon mehr als genug damit gelangweilt hast. |
- Ich habe versucht "einfach" zu formulieren.
Kannst ja mal im Zarathustra nachlesen.
Dem bist Du ja zugänglicher...
Also sprach Zarathustra
Das Eselsfest
10
"Alles verkettet, verfädelt, verliebt"
Eine atheistische Partei, wäre ebenso wie Religion
entsprechend eine Interessen-gemeinschaft,
die Menschen an sich binden möchte.
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L.E.N. im falschen Film
Anmeldungsdatum: 25.05.2004 Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg
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(#422797) Verfasst am: 25.02.2006, 20:53 Titel: |
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Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | übrigens kann ich sehr wohl herzlich über mich lachen, aber muss es so plump sein? |
Verzieh' dem einfachen Geist, der Dir nicht das Wasser reichen kann!  |
wenn du verzeihen meinst, gern... aber jetzt verkehrst du massiv die vorzeichen, ohne das es richtiger wird. egal, prost!
_________________ Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Valen MacLeod Antitheist
Anmeldungsdatum: 11.12.2004 Beiträge: 6172
Wohnort: Jenseits von Eden
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(#422804) Verfasst am: 25.02.2006, 21:54 Titel: |
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L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | Valen MacLeod hat folgendes geschrieben: | L.E.N.|Propagandhi hat folgendes geschrieben: | übrigens kann ich sehr wohl herzlich über mich lachen, aber muss es so plump sein? |
Verzieh' dem einfachen Geist, der Dir nicht das Wasser reichen kann!  |
wenn du verzeihen meinst, gern... aber jetzt verkehrst du massiv die vorzeichen, ohne das es richtiger wird. egal, prost!  |
So ist das eben unter... Parteifreunden!
_________________ V.i.S.d.P.:Laird Valen MacLeod (Pseudonym!)
"... Wenn das hier das Haus Gottes ist, Junge, warum blühen hier dann keine Blumen, warum strömt dann hier kein Wasser und warum scheint dann hier die Sonne nicht, Bürschchen?!" <i>Herman van Veen</i>
Das Schlimme an meinen Katastrophenszenarien ist... dass ich damit über kurz oder lang noch immer Recht behielt.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#422810) Verfasst am: 25.02.2006, 22:34 Titel: |
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@Schmerzlos: Ich habe meine Kritik an deinem Auftreten und meine Ablehnung des Selbigen mehr als deutlich vorgetragen, dass du nun immer wieder dieselben Argumentationsmuster vorträgst spricht nicht gerade für deine Auffassungsgabe. Wenn du meinst Humanismus und Christentum währen deckungsgleich und damit die Menschlichkeit im Humanismus die Selbe wie im Christentum dann ist das deine Sache, ebenso wie deine Deutungen von Nietzsche. Für mich dagegen sind deine Äußerungen vollkommen belanglos...
Ein Nachtrag zu Nietzsches Verhältnis zur Demokratie:
Zitat: | Kritik der Modernität. - Unsre Institutionen taugen nichts mehr: darüber ist man einmüthig. Aber das liegt nicht an ihnen, sondern an uns. Nachdem uns alle Instinkte abhanden gekommen sind, aus denen Institutionen wachsen, kommen uns Institutionen überhaupt abhanden, weil wir nicht mehr zu ihnen taugen. Demokratismus war jeder Zeit die Niedergangs-Form der organisirenden Kraft: ich habe schon in "Menschliches, Allzumenschliches" 1, 318 die moderne Demokratie sammt ihren Halbheiten, wie "deutsches Reich", als Verfallsform des Staats gekennzeichnet. Damit es Institutionen giebt, muss es eine Art Wille, Instinkt, Imperativ geben, antiliberal bis zur Bosheit: den Willen zur Tradition, zur Autorität, zur Verantwortlichkeit auf Jahrhunderte hinaus, zur Solidarität von Geschlechter-Ketten vorwärts und rückwärts in infinitum. Ist dieser Wille da, so gründet sich Etwas wie das imperium Romanum: oder wie Russland, die einzige Macht, die heute Dauer im Leibe hat, die warten kann, die Etwas noch versprechen kann, - Russland der Gegensatz-Begriff zu der erbärmlichen europäischen Kleinstaaterei und Nervosität, die mit der Gründung des deutschen Reichs in einen kritischen Zustand eingetreten ist(...)
- Friedrich Nietzsche, "Götzendämmerung" |
Zitat: | (...) Die christliche Bewegung, als eine europäische Bewegung, ist von vornherein eine Gesammt-Bewegung der Ausschuss- und Abfalls-Elemente aller Art: - diese will mit dem Christenthum zur Macht. Sie drückt nicht den Niedergang einer Rasse aus, sie ist eine Aggregat-Bildung sich zusammendrängender und sich suchender Décadence-Formen von überall. Es ist nicht, wie man glaubt, die Corruption des Alterthums selbst, des vornehmen Alterthums, was das Christenthum ermöglichte: man kann dem gelehrten Idiotismus, der auch heute noch so Etwas aufrecht erhält, nicht hart genug widersprechen. In der Zeit, wo die kranken, verdorbenen Tschandala-Schichten im ganzen imperium sich christianisirten, war gerade der Gegentypus, die Vornehmheit, in ihrer schönsten und reifsten Gestalt vorhanden. Die grosse Zahl wurde Herr; der Demokratismus der christlichen Instinkte siegte ... Das Christenthum war nicht "national", nicht rassebedingt, - es wendete sich an jede Art von Enterbten des Lebens, es hatte seine Verbündeten überall. Das Christenthum hat die rancune der Kranken auf dem Grunde, den Instinkt gegen die Gesunden, gegen die Gesundheit gerichtet. Alles Wohlgerathene, Stolze, Übermüthige, die Schönheit vor Allem thut ihm in Ohren und Augen weh. Nochmals erinnre ich an das unschätzbare Wort des Paulus. "Was schwach ist vor der Welt, was thöricht ist vor der Welt, das Unedle und Verachtete vor der Welt hat Gott erwählt": das war die Formel, in hoc signo siegte die décadence. - Gott am Kreuze - versteht man immer noch die furchtbare Hintergedanklichkeit dieses Symbols nicht? - Alles, was leidet, Alles, was am Kreuze hängt, ist göttlich ... Wir Alle hängen am Kreuze, folglich sind wir göttlich ... Wir allein sind göttlich ... Das Christenthum war ein Sieg, eine vornehmere Gesinnung gieng an ihm zu Grunde, - das Christenthum war bisher das grösste Unglück der Menschheit.
- Friedrich Nietzsche, "Der Antichrist" |
Schwer zu sagen, ob Nietzsche die Demokratie als solches ablehnte, dagegen spricht, dass Rom für ihn bewundernswert erschien, obwohl er nicht zwischen Republik und Kaiserreich trennt, auch vernimmt man von ihm niemals ein Wort zur attischen Demokratie. Obwohl im diese durch Platon und Aristoteles auch mit der entsprechenden Kritik bekannt war. Besonders in der Antike kritisierten viele intellektuelle und gebildete Menschen die direkte Demokratie Athens, aus verschiedenen Gründen, Nietzsche stünde damit nicht allein. Allerdings kritisiert er niemals das Prinzip, sondern lediglich die herrschenden Mentalitäten; ob diese für ihn Systembedingt sind bleibt fraglich. Man könnte ihn sogar soweit verstehen, dass er einen Groß hegt gegen die, die sich die Demokratie auf ihre Fahnen schreiben um den Menschen ganz andere Dinge aufzuzwingen:
http://members.telering.at/islam/index/religionen/demokratismus.htm
So wie die islamischen Glaubensschweinchen hier die Demokratie als "Instrument" bezeichnen, wobei man nicht lange raten muss, um zu erkennen, wofür sie dieses "Instrument" zu gebrauchen denken...
Zugegeben eine etwas hypothetische Deutung Nietzsches, aber wer ein Feind der Demokratie ist, der hasst gewöhnlich das attische Original und das ist bei Nietzsche nicht der Fall.
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#422830) Verfasst am: 25.02.2006, 23:40 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | @Schmerzlos: Ich habe meine Kritik an deinem Auftreten und meine Ablehnung des Selbigen mehr als deutlich vorgetragen, dass du nun immer wieder dieselben Argumentationsmuster vorträgst spricht nicht gerade für deine Auffassungsgabe. |
- Der Unterschied zwischen uns beiden ist zumindest, dass ich argumentiere
und Du einfach nur behauptest. Ich begründe meine Aussagen, wobei Du
mir einfach nur widersprichst ohne Deine eigenen Gedanken mal
ein wenig zu hinterfragen. Ich gestehe mir immerhin zu,
dass sich mein Weltbild verändern kann. Starrsinn
muß ja nicht sein.
Zitat: | Wenn du meinst Humanismus und Christentum währen deckungsgleich |
- Nein, dass hast Du nur wieder unterstellt. Ich habe sowas ja nicht behauptet
und nicht so argumentiert. Das es da Parallelen und Gemeinsamkeiten gibt
würde ich aber nicht bestreiten.
Zitat: | und damit die Menschlichkeit im Humanismus die Selbe wie im Christentum dann ist das deine Sache, ebenso wie deine Deutungen von Nietzsche. Für mich dagegen sind deine Äußerungen vollkommen belanglos... |
- Gleichgültigkeit ist kein guter Ratgeber.
Führt schnell in die Unwissenheit.
„Ein Mann, der sagt: ´das gefällt mir, das nehme ich zu eigen und will es schützen und gegen Jedermann vertheidigen`; ein Mann, der eine Sache führen, einen Entschluss durchführen, einem Gedanken Treue wahren, ein Weib festhalten, einen Verwegenen strafen und niederwerfen kann; ein Mann, der seinen Zorn und sein Schwert hat, und dem die Schwachen, Leidenden, Bedrängten, auch die Thiere gern zufallen und von Natur zugehören, kurz ein Mann, der von der Natur Herr ist,--wenn ein solcher Mann Mitleiden hat, nun! Dies Mitleiden hat Werth!.“
Friedrich Nietzsche , J.G.B, S. 235-236
Zitat: | Schwer zu sagen, ob Nietzsche die Demokratie als solches ablehnte, dagegen spricht, dass Rom für ihn bewundernswert erschien, |
- Eine Demokratie noch mit allerlei Sklaverei.
Zitat: | obwohl er nicht zwischen Republik und Kaiserreich trennt, auch vernimmt man von ihm niemals ein Wort zur attischen Demokratie. Obwohl im diese durch Platon und Aristoteles auch mit der entsprechenden Kritik bekannt war. Besonders in der Antike kritisierten viele intellektuelle und gebildete Menschen die direkte Demokratie Athens, aus verschiedenen Gründen, Nietzsche stünde damit nicht allein. Allerdings kritisiert er niemals das Prinzip, sondern lediglich die herrschenden Mentalitäten; ob diese für ihn Systembedingt sind bleibt fraglich. |
„Meine Philosophie ist auf Rangordnung gerichtet: nicht auf eine individualistische Moral.“
Friedrich Nietzsche, N1886/87, 7[6]; 12, 280, (vgl. auch N 12, 7[42]; 12, 309)
Nietzsches Aristokratismus bestreitet den christlichen Individualismus und Demokratismus.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#423362) Verfasst am: 27.02.2006, 17:59 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Du glaubst sicher Nietzsche sei Demokrat gewesen...freilich.
http://de.wikipedia.org/wiki/Antike |
Aber sag mir, wie kommst du zu der grotesken Behauptung, ich würde "glauben" Nietzsche sei Demokrat gewesen? Überhaupt, dass ich etwas "glauben" würde? Alles was zu Nietzsche und Politik anzumerken ist besteht darin, dass er zu grundsätzlichen Konzeptionen relativ wenig sagt und historische Zustände und (für ihn) Gegenwärtiges kritisiert; wo Nietzsche genau politisch einzuordnen ist dürfte schwierig sein, allerdings kann man sagen, dass ein Kritiker und Denker, wie er, auf keinen Fall mit im Dogmatismus erstarrten Gesellschaften bestehen kann... (und daher auch nur in liberalen und halbliberalen Gesellschaften existieren kann, allen Klagen über den Dogmatismus zum Trotz – die unzeitgemäßen Betrachtungen oder der Antichrist gehören nicht gerade zu der Art Lektüre, die sich deine viel gescholtenen Nazis gerne zu Gemüte führen.)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Der Unterschied zwischen uns beiden ist zumindest, dass ich argumentiere
und Du einfach nur behauptest. Ich begründe meine Aussagen, wobei Du mir einfach nur widersprichst ohne Deine eigenen Gedanken mal ein wenig zu hinterfragen. Ich gestehe mir immerhin zu, dass sich mein Weltbild verändern kann. Starrsinn muß ja nicht sein. |
Aufhören! Gnade! Das ist ja nicht zum aushalten! Wie wäre es mal mit etwas Selbstreflexion?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nein, dass hast Du nur wieder unterstellt. Ich habe sowas ja nicht behauptet
und nicht so argumentiert. Das es da Parallelen und Gemeinsamkeiten gibt
würde ich aber nicht bestreiten. |
Ach nein?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | -Da bleibt vor lauter Edelmut kein Auge trocken.
Wer hat das Gebot der Menschlichkeit verletzt ? |
Was soll denn das für ein Gebot der Menschlichkeit sein? Allein schon die Verwendung des stark biblisch angehauchten Begriffes "Gebot" rückt das Ganze allzu sehr in die Nähe des Nazareners.
(Nebenbei sind Humanismus und Christentum antithetisch, um nicht zu sagen antagonistisch und unvereinbar. Wenn du mir das nicht glaubst, dann vergleiche mal moderne und geschichtliche Positionen von Humanisten und Christen. Beispiel Abtreibung oder Sterbehilfe.)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Gleichgültigkeit ist kein guter Ratgeber.
Führt schnell in die Unwissenheit. |
Nach alledem, was du bisher hier vorgebracht hast, wäre dir gegenüber nicht gleichgültig zu sein fast schon ein Kriterium für Unwissenheit.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Cato hat folgendes geschrieben: | Schwer zu sagen, ob Nietzsche die Demokratie als solches ablehnte, dagegen spricht, dass Rom für ihn bewundernswert erschien, |
- Eine Demokratie noch mit allerlei Sklaverei. |
Geschichte scheint dir also auch nicht besonders zu liegen, oder? Spätestens nach dem Erlass von ersten Gesetzen gegen die Schuldsklaverei, durch die Plebejer, minimierte sich die Sklaverei in Rom bis sie nach dem zweiten punischen Krieg und Roms rasanter Expansion nach Osten eine nie gekannte Blüte erreichte und zusammen mit dem entfesselten Kapitalismus die römische Republik zugrunde richtete – das ihr nachfolgende Kaiserreich wird man kaum als "stark" bezeichnen können, da es nichts weiter ist als ein hinausgezögerter aber unaufhaltsamer Zerfalls- und Auflösungsprozess ist... im Sinne Nietzsches: "(...)Es hilft nichts: man muss vorwärts, will sagen Schritt für Schritt weiter in der décadence (- dies meine Definition des modernen "Fortschritts" ... ). Man kann diese Entwicklung hemmen und, durch Hemmung, die Entartung selber stauen, aufsammeln, vehementer und plötzlicher machen: mehr kann man nicht. –"
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Nietzsches Aristokratismus bestreitet den christlichen Individualismus und Demokratismus. |
Weder gibt es einen christlichen "Individualismus" noch eine christliche "Demokratie" – nichts hat das Christentum mehr bekämpft als das Individuum und die Demokratie. Nietzsche könnte man allenfalls vorwerfen, er wollte die ungebildeten Massen – den Pöbel, wie er zu sagen pflegte – geknechtet sehen; ansonsten richtet sich seine Philosophie an das Individuum, freilich nicht an das Hedonistische...
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#423617) Verfasst am: 28.02.2006, 18:02 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Du glaubst sicher Nietzsche sei Demokrat gewesen...freilich.
http://de.wikipedia.org/wiki/Antike |
Aber sag mir, wie kommst du zu der grotesken Behauptung, ich würde "glauben" Nietzsche sei Demokrat gewesen? |
- Das liegt daran, dass Du grundsätzlich keine Kritik an Nietzsche lesen möchtest.
Wobei die Ironie oder der Witz für mich darin liegt, dass Du Nietzsche mit
dem Humanismus verbinden möchtest.
„der Cultus des Altruismus ist eine spezifische Form des Egoismus,
die unter bestimmten physiologischen Voraussetzungen regelmäßig auftritt.“
Friedrich Nietzsche, N 1888, 14[29]; 13, 233
Zitat: | Überhaupt, dass ich etwas "glauben" würde? |
- Ach, jetzt legst Du auch noch jedes Wort auf die Goldwaage ?
"Glauben" kann nicht nur als religiöser "Glauben" verstanden
werden, sondern z.B. auch im Sinne von "für-wahr-halten"
oder "Akzeptanz".
Ich glaube, weil ich vernunftslos bin.
Friedrich Nietzsche, (1844 - 1900), deutscher Philosoph
Zitat: | Alles was zu Nietzsche und Politik anzumerken ist besteht darin, dass er zu grundsätzlichen Konzeptionen relativ wenig sagt |
- Da hast Nietzsche nicht wirklich gelesen.
Solltest Dich nicht nur mit dem Vorwort begnügen.
Zitat: | und historische Zustände und (für ihn) Gegenwärtiges kritisiert; wo Nietzsche genau politisch einzuordnen ist dürfte schwierig sein, |
- Bei der Aristokratie.
Zitat: | allerdings kann man sagen, dass ein Kritiker und Denker, wie er, auf keinen Fall mit im Dogmatismus erstarrten Gesellschaften bestehen kann... (und daher auch nur in liberalen und halbliberalen Gesellschaften existieren kann, |
- Mach Dich nicht lächerlich. Nietzsches Leitbild/Ideal war der Übermensch.
Dabei dachte er an einen "Napoleon" und kein liberales wischi-waschi.
Der Herrscher-Typus, Herren-Mensch.
Zitat: | allen Klagen über den Dogmatismus zum Trotz – die unzeitgemäßen Betrachtungen oder der Antichrist gehören nicht gerade zu der Art Lektüre, die sich deine viel gescholtenen Nazis gerne zu Gemüte führen.) |
- Ich habe mich hier noch gar nicht zu den Nazis geäußert.
Geschweige denn, dass ich sie gescholten hätte.
Ebenso wenig wie ich Nietzsche mit denen
gleichgesetzt hätte. Das ist allerdings
das...was Du frecher weise immer
wieder unterstellt hast.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Der Unterschied zwischen uns beiden ist zumindest, dass ich argumentiere
und Du einfach nur behauptest. Ich begründe meine Aussagen, wobei Du mir einfach nur widersprichst ohne Deine eigenen Gedanken mal ein wenig zu hinterfragen. Ich gestehe mir immerhin zu, dass sich mein Weltbild verändern kann. Starrsinn muß ja nicht sein. |
Aufhören! Gnade! Das ist ja nicht zum aushalten! Wie wäre es mal mit etwas Selbstreflexion? |
- Selbstreflexion ist die Droge aller Philosophen.
Also erspare mir Dein Gewieher.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Nein, dass hast Du nur wieder unterstellt. Ich habe sowas ja nicht behauptet
und nicht so argumentiert. Das es da Parallelen und Gemeinsamkeiten gibt
würde ich aber nicht bestreiten. |
Ach nein? |
- Nein. Es gibt sogar christliche Humanisten.
Nie davon gehört; gelesen ?
http://www.philolex.de/humanism.htm
Der Renaissance-Humanismus, ca. 1450 - 1600
Der Humanismus blieb im starken Maße dem Christentum und mittelalterlichen Lehren verpflichtet. Die Humanisten waren zum Teil in der Kirche und bei den Päpsten hochangesehene Leute.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | -Da bleibt vor lauter Edelmut kein Auge trocken.
Wer hat das Gebot der Menschlichkeit verletzt ? |
Was soll denn das für ein Gebot der Menschlichkeit sein? |
- Das kommt dabei raus, wenn sich einer nur so ein bisschen mit der Philosophie
Nietzsches beschäftigt, und dann in gutmenschlicher Manier den "Humanismus"
predigt. Das Leitbild, dass Ideal des Humanismus(wie das Wort schon sagt) -
ist nunmal die Menschlichkeit.
Mach Dich doch bitte "einmal" schlau. Ich kriege sonst Kopfschmerzen.
Zitat: | Allein schon die Verwendung des stark biblisch angehauchten Begriffes "Gebot" rückt das Ganze allzu sehr in die Nähe des Nazareners. |
- Hoffnungslos.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#424529) Verfasst am: 03.03.2006, 00:57 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Das liegt daran, dass Du grundsätzlich keine Kritik an Nietzsche lesen möchtest. Wobei die Ironie oder der Witz für mich darin liegt, dass Du Nietzsche mit
dem Humanismus verbinden möchtest. |
Ich lese gerne sachliche und fundierte Kritik an Nietzsche und anderen, und somit scheidet deine "Kritik" nun mal aus. Aber sag, wie kommst du auf die Idee, dass ich Nietzsche mit dem Humanismus verbinden möchte? Alles was ich sagte, war dass sich Nietzsches Philosophie und der Humanismus – im weiteren Sinn – nicht gegenseitig ausschließen und sich in weiten Teilen sogar ergänzen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ach, jetzt legst Du auch noch jedes Wort auf die Goldwaage ?
"Glauben" kann nicht nur als religiöser "Glauben" verstanden
werden, sondern z.B. auch im Sinne von "für-wahr-halten"
oder "Akzeptanz". |
Wieso nicht? Gegenüber deinesgleichen kann man Nuancen gar nicht genug betonen, ansonsten wird man geradezu erschlagen von Grobschlächtigkeiten.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | -- Da hast Nietzsche nicht wirklich gelesen.
Solltest Dich nicht nur mit dem Vorwort begnügen. |
Allein, dass du das sagst genügt schon um vor Lachen umzufallen; doch sag mir oh du größter aller Unwissenden, an welcher Stelle seines Werkes entwirft Nietzsche denn die Konzeption einer umfassenden tragfähigen politisch-staatlichen Ordnung, wie es beispielsweise Hobbes, Platon oder Aristoteles getan haben?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Cato hat folgendes geschrieben: | und historische Zustände und (für ihn) Gegenwärtiges kritisiert; wo Nietzsche genau politisch einzuordnen ist dürfte schwierig sein, |
- Bei der Aristokratie.  |
Ich hoffe doch nicht bei derselben, die Aristoteles lehrt. Sonst hast du dir mal wieder selbst ins Bein geschossen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Mach Dich nicht lächerlich. Nietzsches Leitbild/Ideal war der Übermensch.
Dabei dachte er an einen "Napoleon" und kein liberales wischi-waschi.
Der Herrscher-Typus, Herren-Mensch. |
Das sich Lächerlich machen ist doch deine Spezialität. Doch hören wir Nietzsche selbst:
Zitat: | Ein grosser Gewalt-Herr könnte kommen, ein gewitzter Unhold, der mit seiner Gnade und Ungnade alles Vergangene zwänge und zwängte: bis es ihm Brücke würde und Vorzeichen und Herold und Hahnenschrei.
Diess aber ist die andre Gefahr und mein andres Mitleiden: - wer vom Pöbel ist, dessen Gedenken geht zurück bis zum Grossvater, - mit dem Grossvater aber hört die Zeit auf.
Also ist alles Vergangene preisgegeben: denn es könnte einmal kommen, dass der Pöbel Herr würde und in seichten Gewässern alle Zeit ertränke.
Darum, oh meine Brüder, bedarf es eines neuen Adels, der allem Pöbel und allem Gewalt-Herrischen Widersacher ist und auf neue Tafeln neu das Wort schreibt "edel''.
Vieler Edlen nämlich bedarf es und vielerlei Edlen, dass es Adel gebe! Oder, wie ich einst im Gleichniss sprach: "Das eben ist Göttlichkeit, dass es Götter, aber keinen Gott giebt!''
- Friedrich Nietzsche, "also sprach Zarathustra" |
Zumal Napoleon sich durchaus in der Tradition der französischen Revolution befindet und sich auch so verstanden hat, weshalb er deren Erbe konservierte und kodifizieren ließ, wir erinnern uns an seinen code civil. Und bei Caesar schließlich verkehrt sich dein vorschnelles Urteil resch ins Gegenteil, sofern man dem Geschichtsschreiber Glauben schenken will:
Zitat: | (...)Es geschah in beiden Fällen mit einer gewissen Naivität, mit dem guten Glauben an die Möglichkeit, ein freies Gemeinwesen wo nicht durch fremde, doch durch den eigenen Säbel begründen zu können. Man sieht es ohne Mühe ein, daß dieser Glaube trog und daß niemand den bösen Geist zum Diener nimmt, ohne ihm selbst zum Knecht zu werden; aber die größten Männer sind nicht die, welche am wenigsten irren. Wenn noch nach Jahrtausenden wir ehrfurchtsvoll uns neigen vor denn, was Caesar gewollt und getan hat, so liegt die Ursache nicht darin, daß er eine Krone begehrt und gewonnen hat, was an sich so wenig etwas Großes ist wie die Krone selbst, sondern darin, daß sein mächtiges Ideal: eines freien Gemeinwesens unter einem Herrscher - ihn nie verlassen und auch als Monarchen ihn davor bewahrt hat, in das gemeine Königtum zu versinken. |
Zitat: | (...)Caesar wollte der Wiederhersteller des bürgerlichen Gemeinwesens werden und ward der Gründer der von ihm verabscheuten Militärmonarchie; er stürzte den Aristokraten- und Bankierstaat im Staate nur, um an deren Platz den Soldatenstaat im Staate zu setzen, und das Gemeinwesen blieb wie bisher tyrannisiert und exploitiert von einer privilegierten Minorität. Aber dennoch ist es ein Privilegium der höchsten Naturen, also schöpferisch zu irren. Die genialen Versuche großer Männer, das Ideal zu realisieren, wenn sie auch ihr Ziel nicht erreichen, bilden den besten Schatz der Nationen. Es ist Caesars Werk, daß der römische Militärstaat erst nach mehreren Jahrhunderten zum Polizeistaat ward und daß die römischen Imperatoren, wie wenig sie sonst auch dem großen Begründer ihrer Herrschaft glichen, doch den Soldaten wesentlich nicht gegen den Bürger verwandten, sondern gegen den Feind, und Nation und Armee beide zu hoch achteten, um diese zum Konstabler über jene zu setzen. |
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich habe mich hier noch gar nicht zu den Nazis geäußert.
Geschweige denn, dass ich sie gescholten hätte.
Ebenso wenig wie ich Nietzsche mit denen
gleichgesetzt hätte. Das ist allerdings
das...was Du frecher weise immer
wieder unterstellt hast. |
Du hast also niemals behauptet, dass die Nazis im Sinne Nietzsches gehandelt hätten oder dieser faschistisch gewesen sein?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Selbstreflexion ist die Droge aller Philosophen.
Also erspare mir Dein Gewieher. |
Das Posenreisen dagegen ist das Gewerbe der Narren; nur ich wünschte, du würdest dieses Gewerbe woanders treiben.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nein. Es gibt sogar christliche Humanisten.
Nie davon gehört; gelesen ? |
Und es gab sogar christliche Wissenschaftler, Zuckerbäcker und Fischhändler. Noch nie davon gehört, gelesen?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | http://www.philolex.de/humanism.htm
Der Renaissance-Humanismus, ca. 1450 - 1600
Der Humanismus blieb im starken Maße dem Christentum und mittelalterlichen Lehren verpflichtet. Die Humanisten waren zum Teil in der Kirche und bei den Päpsten hochangesehene Leute. |
Ich sag's ja, eine typische Internetbedingte Halbbildung. Sag mir, warum trägt wohl die Renaissance ihren Namen? Was wurde damals wiedergeboren? Na? Richtig, die klassische Antike in Denken, Kunst und Philosophie. Doch war diese denn christlich? Nein. Dazu passt übrigens auch, was Nietzsche zum Thema Renaissance und Kirchenfürsten anzumerken hat:
Zitat: | (...)Versteht man endlich, will man verstehn, was die Renaissance war? Die Umwerthung der christlichen Werthe, der Versuch, mit allen Mitteln, mit allen Instinkten, mit allem Genie unternommen, die Gegen-Werthe, die vornehmen Werthe zum Sieg zu bringen ... Es gab bisher nur diesen grossen Krieg, es gab bisher keine entscheidendere Fragestellung als die der Renaissance, - meine Frage ist ihre Frage -: es gab auch nie eine grundsätzlichere, eine geradere, eine strenger in ganzer Front und auf das Centrum los geführte Form des Angriffs! An der entscheidenden Stelle, im Sitz des Christenthums selbst angreifen, hier die vornehmen Werthe auf den Thron bringen, will sagen in die Instinkte, in die untersten Bedürfnisse und Begierden der daselbst Sitzenden hineinbringen ... Ich sehe eine Möglichkeit vor mir von einem vollkommen überirdischen Zauber und Farbenreiz: - es scheint mir, dass sie in allen Schaudern raffinirter Schönheit erglänzt, dass eine Kunst in ihr am Werke ist, so göttlich, so teufelsmässig-göttlich, dass man Jahrtausende umsonst nach einer zweiten solchen Möglichkeit durchsucht; ich sehe ein Schauspiel, so sinnreich, so wunderbar paradox zugleich, dass alle Gottheiten des Olymps einen Anlass zu einem unsterblichen Gelächter gehabt hätten - Cesare Borgia als Papst ... Versteht man mich? ... Wohlan, das wäre der Sieg gewesen, nach dem ich heute allein verlange -: damit war das Christenthum abgeschafft! (...)
- Friedrich Nietzsche, "der Antichrist" |
Zugegeben, etwas theatralisch – dennoch noch ein Jahrhundert der Renaissancepäpste hätte wohl das Christentum nicht überlebt, nur die Reformation rettete die Kirche aus dem Sumpf der grenzenlosen Korruption und des skrupellosen Machtmissbrauchs; andernfalls wäre der christliche Gott wohl weit früher für das Gros des Volkes unglaubwürdig geworden. Verhielten sich seine Diener auf Erden doch ganz so als gäbe es ihn nicht und somit auch kein Jenseits, in dem man für seine irdischen Sünden bestrafft werden würde...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Das kommt dabei raus, wenn sich einer nur so ein bisschen mit der Philosophie Nietzsches beschäftigt, und dann in gutmenschlicher Manier den "Humanismus"
predigt. Das Leitbild, dass Ideal des Humanismus(wie das Wort schon sagt) -
ist nunmal die Menschlichkeit. |
Menschlichkeit ist nicht gleich Menschlichkeit, wie Nietzsche schließe ich die Unmenschlichkeit keineswegs aus, wo sie von Nutzen ist.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Mach Dich doch bitte "einmal" schlau. Ich kriege sonst Kopfschmerzen. |
Schön, dann kannst du ja endlich einmal nachvollziehen, wie es denn anderen beim Lesen deiner Beiträge ergeht.
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#424600) Verfasst am: 03.03.2006, 11:14 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Das liegt daran, dass Du grundsätzlich keine Kritik an Nietzsche lesen möchtest. Wobei die Ironie oder der Witz für mich darin liegt, dass Du Nietzsche mit
dem Humanismus verbinden möchtest. |
Ich lese gerne sachliche und fundierte Kritik an Nietzsche und anderen, und somit scheidet deine "Kritik" nun mal aus. |
- Behauptung ist keine Argumentation. Du kannst es einfach nicht lassen.
Sachlichkeit ist nicht Deine Stärke. Würde Dein Diskussionsniveau verbessern.
Zitat: | Aber sag, wie kommst du auf die Idee, dass ich Nietzsche mit dem Humanismus verbinden möchte? |
- Bei Dir war von einer atheistischen Partei die Rede, in der Du den evolutionären
Humanismus einbauen wolltest. Damit hast Du also deutlich gemacht, dass Du
entsprechend humanistisches Gedankengut vertreten willst/möchtest.
Nun, Nietzsche vertrat aber geradezu einen Anti-Humanismus.
Ihm gings um den Übermenschen. Nicht um für ihn harmlose,
"nach ihm" - jämmerliche verachtungswürdige Kleinzüchtungen.
Nix mit Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.
Zitat: | Alles was ich sagte, war dass sich Nietzsches Philosophie und der Humanismus – im weiteren Sinn – nicht gegenseitig ausschließen und sich in weiten Teilen sogar ergänzen... |
- Sofern Nietzsche der Humanismus nützlich ist, wird er ihn wohl nicht ausschließen.
Viele seiner Gedankengänge sind sehr stark von einem "Naturalismus" geprägt.
"Menschlichkeit"
333.
"Menschlichkeit". — Wir halten die Tiere nicht für moralische Wesen. Aber meint ihr denn, dass die Tiere uns für moralische Wesen halten? — Ein Tier, welches reden konnte, sagte:
"Menschlichkeit ist ein Vorurteil, an dem wenigstens wir Tiere nicht leiden".
Morgenröte
Gedanken über die moralischen Vorurteile
Nietzsche
- Wenn für Dich eine naturalistische Perspektive und Humanismus "das Gleiche" ist,
dann kann ich Dir auch nicht helfen. Menschenliebe heißt bei Nietzsche die
Schwachen sollen zugrunde gehen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Ach, jetzt legst Du auch noch jedes Wort auf die Goldwaage ?
"Glauben" kann nicht nur als religiöser "Glauben" verstanden
werden, sondern z.B. auch im Sinne von "für-wahr-halten"
oder "Akzeptanz". |
Wieso nicht? Gegenüber deinesgleichen kann man Nuancen gar nicht genug betonen, ansonsten wird man geradezu erschlagen von Grobschlächtigkeiten. |
- Du lebst wieder in Deiner eigenen kleinen Tunnelrealität,
wo Du nur das siehst was Du sehen möchtest, was aber
gegebenenfalls gar nicht vorhanden ist.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | -- Da hast Nietzsche nicht wirklich gelesen.
Solltest Dich nicht nur mit dem Vorwort begnügen. |
Allein, dass du das sagst genügt schon um vor Lachen umzufallen; doch sag mir oh du größter aller Unwissenden, |
- Es ist möglich soviel von einer Sache zu wissen, dass man gänzlich unwissend wird.
Zitat: | an welcher Stelle seines Werkes entwirft Nietzsche denn die Konzeption einer umfassenden tragfähigen politisch-staatlichen Ordnung, wie es beispielsweise Hobbes, Platon oder Aristoteles getan haben? |
- Von einer Staatordnung war noch gar nicht die Rede.
Aber er entwirft ein Gesellschaftsbild.
Demgemäss müssen wir uns dazu verstehen, als grausam klingende Wahrheit hizustellen, dass zum Wesen einer Kultur das Sklaventhum gehöre: ein Wahrheit freilich, die über den absoluten Werth des Daseins keinen Zweifel übrig lässt. Sie ist der Geier, der dem prometheischen Förderer der Kultur an der Leber nagt. Das Elend der mühsam lebenden Menschen muss noch gesteigert werden, um einer geringen Anzahl olympischer Menschen die Produktion der Kunstwelt zu ermöglichen. Nachgelassene Schriften—1872
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Cato hat folgendes geschrieben: | Zitat: | und historische Zustände und (für ihn) Gegenwärtiges kritisiert; wo Nietzsche genau politisch einzuordnen ist dürfte schwierig sein, |
- Bei der Aristokratie.  |
Ich hoffe doch nicht bei derselben, die Aristoteles lehrt. Sonst hast du dir mal wieder selbst ins Bein geschossen. |
"Leben selbst ist wesentlich Aneignung, Verletzung, Überwältigung des Fremden und Schwächeren, Unterdrückung, Härte, Aufzwängung eigner Formen, Einverleibung und mindestens, mildestens, Ausbeutung" (Jenseits von Gut und Böse, Aph. 259).
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Mach Dich nicht lächerlich. Nietzsches Leitbild/Ideal war der Übermensch.
Dabei dachte er an einen "Napoleon" und kein liberales wischi-waschi.
Der Herrscher-Typus, Herren-Mensch. |
Das sich Lächerlich machen ist doch deine Spezialität. |
- Wenn es so wäre, würde es mich nicht weiter kratzen.
Du hältst Dich ja für "besonders" schlau.
Ich hingegen glaube, dass ich noch
was dazulernen kann.
etc.
Ich beende das jetzt mal an dieser Stelle.
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Fluse KLERIKERFEINDIN
Anmeldungsdatum: 27.10.2003 Beiträge: 2034
Wohnort: Niedersachsen
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(#426783) Verfasst am: 08.03.2006, 03:59 Titel: |
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<Ich schenke den plausiblen Theorien von Cato mehr Glauben ein als von dir Schmerzlos!
Deine Phrasen sind doch zu merkwürdig etc.in meinen Ohren!
Sorry, ansonsten bist du in meinen Augen ein sehr kluger Mann!
Aber da scheinst du mir auf komischen Wegen zu wandeln.
_________________ Die Bibel ist ein HIRNWEICHSPÜLER und HIRNWEISSFÄRBER mit
Extra Sündenlösekraft und Weissfärbekraft ( Magnusfe)
Jesusfreak zahl allein für deine Pfaffen!
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#435241) Verfasst am: 18.03.2006, 21:10 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Behauptung ist keine Argumentation. Du kannst es einfach nicht lassen.
Sachlichkeit ist nicht Deine Stärke. Würde Dein Diskussionsniveau verbessern. |
Mein Diskussionsniveau verbessern? Na ja, im Vergleich zu dir habe ich wenigstens eines.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Bei Dir war von einer atheistischen Partei die Rede, in der Du den evolutionären Humanismus einbauen wolltest. Damit hast Du also deutlich gemacht, dass Du
entsprechend humanistisches Gedankengut vertreten willst/möchtest.
Nun, Nietzsche vertrat aber geradezu einen Anti-Humanismus.
Ihm gings um den Übermenschen. Nicht um für ihn harmlose,
"nach ihm" - jämmerliche verachtungswürdige Kleinzüchtungen.
Nix mit Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. |
Noch nie habe ich so viele Halbwahrheiten und dreiste Lügen auf einmal zu lesen bekommen, sagt, wie kommt es, dass dir deine eigene Unzulänglichkeit verborgen bleibt? Humanismus bedeutet bei mir nichts anderes, als das der Mensch das Maß aller Dinge ist und die Ideale das klassischen Humanismus können eben nur eine Seite dieses Menschen sein, denn diese kann er sich nur dann dauerhaft erlauben, wenn er auch willens und in der Lage ist gegenteilige Handlungen, zur Abwehr von Bedrohungen, anzuwenden.
Der Übermensch ist ein Ziel auf das die Entwicklung der Menschheit hin ausgerichtet werden muss, andernfalls hieße das den Verfall des Menschen zulassen, denn was wäre der Mensch wenn er nicht nach höheren Zielen und großen Dingen streben würde? Doch bereits Aristoteles erkannte welche Gräben sich im Gemeinweisen auftun müssen, durch den Konflikt zwischen den Minder- und Höherwertigen im Streben nach Gütern. (und bitte keine Schlagworte der französischen Revolution, du weißt ja: Selbst die Jakobiner knechteten deine vielgeliebten Christen.)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Wenn für Dich eine naturalistische Perspektive und Humanismus "das Gleiche" ist, dann kann ich Dir auch nicht helfen. Menschenliebe heißt bei Nietzsche die
Schwachen sollen zugrunde gehen. |
Sollen sie ja auch, oder kannst du mir verraten, wozu dieses Christengezücht gut sein soll? Und selbstverständlich hat sich der Humanismus auf Basis des Naturzustandes zu beweisen und zu rechtfertigen, auch wenn er anführen kann, dass durch die Entwicklung der Zivilisation viele Naturgesetze für den Menschen keine Gültigkeit haben. So wird der Humanismus zwangsweise zugeben müssen, dass eine genetische Selektion bei der Fortpflanzung notwendig ist, um krankhafte und schädliche Gene auszusondern, da der Mensch eben jenen Mechanismus außer Kraft gesetzt hat und nun gewaltige Ressourcen aufwenden muss, damit die an Gen-Defekten leidenden Menschen am Leben bleiben können; ein Schicksal das zukünftigen Generationen erspart bleiben könnte... doch nun zu Nietzsche, dir scheint nicht klar zu sein, was Nietzsche bekämpft hat:
Zitat: | ...Von nun an sind alle Dinge des Lebens so geordnet, dass der Priester überall unentbehrlich ist; in allen natürlichen Vorkommnissen des Lebens, bei der Geburt, der Ehe, der Krankheit, dem Tode, gar nicht vom Opfer ("der Mahlzeit") zu reden, erscheint der heilige Parasit, um sie zu entnatürlichen: in seiner Sprache zu "heiligen" ... Denn dies muss man begreifen: jede natürliche Sitte, jede natürliche Institution (Staat, Gerichts-Ordnung, Ehe, Kranken- und Armenpflege), jede vom Instinkt des Lebens eingegebne Forderung, kurz Alles, was seinen Werth in sich hat, wird durch den Parasitismus des Priesters (oder der "sittlichen Weltordnung") grundsätzlich werthlos, werth-widrig gemacht: es bedarf nachträglich einer Sanktion, - eine werthverleihende Macht thut noth, welche die Natur darin verneint, welche eben damit erst einen Werth schafft ... Der Priester entwerthet, entheiligt die Natur: um diesen Preis besteht er überhaupt. - Der Ungehorsam gegen Gott, das heisst gegen den Priester, gegen "das Gesetz" bekommt nun den Namen "Sünde"; die Mittel, sich wieder "mit Gott zu versöhnen", sind, wie billig, Mittel, mit denen die Unterwerfung unter den Priester nur noch gründlicher gewährleistet ist: der Priester allein "erlöst" ... Psychologisch nachgerechnet werden in jeder priesterlich organisirten Gesellschaft die "Sünden" unentbehrlich: sie sind die eigentlichen Handhaben der Macht, der Priester lebt von den Sünden, er hat nöthig, dass "gesündigt" wird ... Oberster Satz: "Gott vergiebt dem, der Busse thut" - auf deutsch: der sich dem Priester unterwirft. -
- Friedrich Nietzsche, "der Antichrist" |
Nämlich dich.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Du lebst wieder in Deiner eigenen kleinen Tunnelrealität,
wo Du nur das siehst was Du sehen möchtest, was aber
gegebenenfalls gar nicht vorhanden ist. |
Warum verklagst du mich nicht einfach? Ich bin deine grundlosen Anschuldigungen und feigen Unterstellungen jedenfalls leid.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Es ist möglich soviel von einer Sache zu wissen, dass man gänzlich unwissend wird. |
Ich gratuliere, es scheint dir bei Nietzsche und im Bereich von Geschichte und Politik jedenfalls eindrucksvoll gelungen zu sein.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: |
- Von einer Staatordnung war noch gar nicht die Rede.
Aber er entwirft ein Gesellschaftsbild. |
Alles Politische erschöpft sich notwendigerweise im Staat, wenn Nietzsche also – wie du behauptest – die Aristokratie vertritt, so verlange ich von dir, dass du mir Nietzsches Entwurf eines aristokratischen Staates vorlegst. Ansonsten entwirft Nietzsche gesellschaftliche Zielsetzungen und Werturteile aber kein Gesellschaftsbild, da er niemals die Relationen zwischen den einzelnen Teilen der Selbigen ausführt.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | "Leben selbst ist wesentlich Aneignung, Verletzung, Überwältigung des Fremden und Schwächeren, Unterdrückung, Härte, Aufzwängung eigner Formen, Einverleibung und mindestens, mildestens, Ausbeutung" (Jenseits von Gut und Böse, Aph. 259). |
Nett, nur wo bleibt da die Aristokratie gemäß Aristoteles? Dein übliches Manöver, keine Argumente mehr, also vom Thema abschweifen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Wenn es so wäre, würde es mich nicht weiter kratzen.
Du hältst Dich ja für "besonders" schlau.
Ich hingegen glaube, dass ich noch
was dazulernen kann.  |
Bedenke ich was du bisher gelernt hast oder besser gesagt gelernt zu haben glaubst, so würde ich dir dringend davon abraten, weiteres Wissen zu erwerben oder aber zumindest deine Mitmenschen zukünftig damit zu verschonen.
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Skeptiker "I can't breathe!"
Anmeldungsdatum: 14.01.2005 Beiträge: 16834
Wohnort: 129 Goosebumpsville
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(#435482) Verfasst am: 19.03.2006, 14:22 Titel: Humanismus und Religionskritik nur gegen, nicht mit Nietzsche möglich |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Behauptung ist keine Argumentation. Du kannst es einfach nicht lassen.
Sachlichkeit ist nicht Deine Stärke. Würde Dein Diskussionsniveau verbessern. |
Mein Diskussionsniveau verbessern? Na ja, im Vergleich zu dir habe ich wenigstens eines.
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Nein, das ist einfach nur schwach, was Du hier bringst, Cato - im Gegensatz zu "schmerzlos", der mit seinen kompetenten Ausführungen im wesentlichen Recht hat.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Nietzsche vertrat aber geradezu einen Anti-Humanismus. Ihm gings um den Übermenschen. Nicht um für ihn harmlose,
"nach ihm" - jämmerliche verachtungswürdige Kleinzüchtungen.
Nix mit Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. |
Weder vereinbart sich der Nietzscheanische Prä-Faschismus mit Humanismus oder Demokratie noch mit echter Religionskritik, sondern repräsentiert selber eine irrationale, wissenschafts- und lebensfeindliche Ideologie der Ausbeutung und des Imperialismus.
Siehe dazu meinen damaligen Beitrag an Zumsel:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=394864#394864
Skeptiker
_________________ °
K.I.Z - Frieden
Das ist Postmoderne Ideologie! Psychologe und Philosoph analysieren RASSISMUS-Video
Informationsstelle Militarisierung e.V.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#438217) Verfasst am: 25.03.2006, 19:07 Titel: Re: Humanismus und Religionskritik nur gegen, nicht mit Nietzsche möglich |
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Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Nein, das ist einfach nur schwach, was Du hier bringst, Cato - im Gegensatz zu "schmerzlos", der mit seinen kompetenten Ausführungen im wesentlichen Recht hat. |
Schwach ist allenfalls dem "schmerzlos" kompetente Ausführungen oder gar noch Rechthaben zu attestieren. Doch sag mir in welchen wesentlichen Ausführungen soll er denn Recht haben, deiner Meinung nach?
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Weder vereinbart sich der Nietzscheanische Prä-Faschismus mit Humanismus oder Demokratie noch mit echter Religionskritik, sondern repräsentiert selber eine irrationale, wissenschafts- und lebensfeindliche Ideologie der Ausbeutung und des Imperialismus. |
Nietzsche kann man nicht als prä-faschistisch bezeichnen, was lehren die Fschisten zu erst und vor allem? "Du bist nichts, dein Volk ist alles" – Nietzsche dagegen vertritt die gegenteilige Position, das scheidet also völlig aus. Dass Nietzsche Demokratie und ein Stückweit auch dem Humanismus kritisch bzw. ablehnend gegenüberstand heißt noch lange nicht, dass er deren Antipoden gewollt und gefordert hat, vielmehr lässt er an denen noch viel weniger ein gutes Haar; außerdem ist festzustellen, dass Nietzsche keine Gesellschaftsmodelle oder politische Systeme konzipiert hat sondern alles Zielsetzungen und Wertvorstellungen für die Allgemeinheit aufstellt, wenn überhaupt.
Nietzsche kann man nicht als prä-faschistisch bezeichnen, was lehren die Fschisten zu erst und vor allem? "Du bist nichts, dein Volk ist alles" – Nietzsche dagegen vertritt die gegenteilige Position, das scheidet also völlig aus. Dass Nietzsche Demokratie und ein Stückweit auch dem Humanismus kritisch bzw. ablehnend gegenüberstand heißt noch lange nicht, dass er deren Antipoden gewollt und gefordert hat, vielmehr lässt er an denen noch viel weniger ein gutes Haar; außerdem ist festzustellen, dass Nietzsche keine Gesellschaftsmodelle oder politische Systeme konzipiert hat sondern alles Zielsetzungen und Wertvorstellungen für die Allgemeinheit aufstellt, wenn überhaupt. Was unter echter Religionskritik zu verstehen ist, sei mal dahin gestellt - wer ist denn hier die Referenz? Die spekulative Methode zur Bestimmung der Ursprünge und Mechanismen religiösen Glauben halte ich für durchaus fundiert und logisch schlüssig; Nietzsche Irrationalität und Wissenschaftlichkeit zu unterstellen für eine Frechheit, die allenfalls mit der Unkenntnis seiner Schriften zu entschuldigen wäre. Den Vogel schießt allerdings das Postulat ab, bei Nietzsches Werken handle es sich um eine lebensfeindliche Ideologie – nichts könnte Nietzsche fremder sein als Feindschaft gegen das Leben oder die Erschaffung einer Ideologie, ich verweise hier auf sein – dem Ankläger offensichtlich unbekanntes – Werk. Ob Nietzsche etwas mit Ausbeutung und Imperialismus zu schaffen hat und wie er dazu steht, dass wäre eine Frage die man durchaus erörtern könnte; allerdings macht dies Sinn, wenn der Stab so vorschnell und einfältig über dem alten Friedrich schon gebrochen wurde? Ich denke nicht...
Skeptiker hat folgendes geschrieben: | Siehe dazu meinen damaligen Beitrag an Zumsel: |
Danke nein, mir ist bereits schlecht, nachdem wenigen was du hier zum Besten gegeben hast.
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#438228) Verfasst am: 25.03.2006, 19:34 Titel: Re: Humanismus und Religionskritik nur gegen, nicht mit Nietzsche möglich |
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Nietzsche ist ganz sicher kein Philosoph, den man einseitig betrachten kann. Was man auch von ihm halten mag: Nietzsche war dazu ein zu vielseitiger Geist. Zu große Verherrlichung und Schwärmerei oder unkritische Verteidigung seines Denkens wird ihm ebensowenig gerecht wie Stigmatisierung und Etikettierung mit negativen politischen Begrifflichkeiten, die nicht den Kern der Sache treffen können. Eine differenzierte Auseinandersetzung wäre da in jedem Fall angebrachter.
Nietzsche selbst hatte schon zu Lebzeiten vorhergesehen, dass man seinen Namen für alles Mögliche missbrauchen würde, aber auch, dass man ihn verfluchen würde. Nun wird hier beides getan. Eine differenzierte Auseinandersetzung wird damit leider scheinbar unmöglich, und zwar auf beiden Seiten. Und das macht mich traurig, weil Nietzsche es m.E. wert ist, sich mit ihm ernsthaft und differenziert auseinanderzusetzen.
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#438278) Verfasst am: 25.03.2006, 20:22 Titel: |
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@Tarvoc: Danke. (außer dass du mich hier auf eine Seite stellst, auf der ich nun wirklich nicht stehe bzw. stehen möchte... wofür missbrauche ich denn bitte Nietzsche?)
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Tarvoc would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004 Beiträge: 44649
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(#438293) Verfasst am: 25.03.2006, 20:40 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Wofür missbrauche ich denn bitte Nietzsche? |
Nun ja, missbrauchen würde ich das nicht nennen. Obwohl ich bei manchen deiner Aussagen nicht das Gefühl habe, dass Nietzsche sie so teilen würde, aber ich werde mich ganz sicher nicht anmaßen, darüber zu spekulieren. Aber manchmal habe ich das Gefühl, du bewunderst Nietzsche mehr, als er selbst sich das vermutlich gewünscht hätte.
Manche Arten der Verteidigung gegen Angriffe hat sein Werk auch einfach nicht nötig.
Z.B. das, was du dir z.T. gegenüber Schmerzlos leistest...
Nietzsches Werk hat definitiv auch eine Schattenseite. Das ist es, was ihn zu einem großen Philosophen macht.
Aber das bedeutet auch, dass man ihn nicht auf einen zu hohen Sockel heben sollte...
_________________ "Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#442598) Verfasst am: 01.04.2006, 06:17 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Nun ja, missbrauchen würde ich das nicht nennen. Obwohl ich bei manchen deiner Aussagen nicht das Gefühl habe, dass Nietzsche sie so teilen würde, aber ich werde mich ganz sicher nicht anmaßen, darüber zu spekulieren. Aber manchmal habe ich das Gefühl, du bewunderst Nietzsche mehr, als er selbst sich das vermutlich gewünscht hätte. |
"Bewundern" ist etwas zu stark – mögen und schätzen trifft es eher; und ja, der alte Friedrich ist ein elitärer Klotz und nicht gerade begeistert von demokratischen Institutionen oder dem Sozialismus, aber von deren Gegenteilen hält er ebenso wenig...
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Manche Arten der Verteidigung gegen Angriffe hat sein Werk auch einfach nicht nötig.
Z.B. das, was du dir z.T. gegenüber Schmerzlos leistest... |
In diesem Fall beruht es auf Gegenseitigkeit und hat mit Nietzsches Werk nur noch relativ wenig zu tun...
Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Nietzsches Werk hat definitiv auch eine Schattenseite. Das ist es, was ihn zu einem großen Philosophen macht.
Aber das bedeutet auch, dass man ihn nicht auf einen zu hohen Sockel heben sollte... |
Eine? Mir würden jetzt spontan mehrere einfallen... aber darum geht es nicht, sowenig wie es darum geht, hier jemanden auf einen Sockel zu stellen, vielmehr geht es um solche Ausfälle:
Zitat: | Weder vereinbart sich der Nietzscheanische Prä-Faschismus mit Humanismus oder Demokratie noch mit echter Religionskritik, sondern repräsentiert selber eine irrationale, wissenschafts- und lebensfeindliche Ideologie der Ausbeutung und des Imperialismus. |
Wer derartige heruntergeleierten Pauschalurteile nötig hat, um beim Gedanken an Nietzsche ruhig schlafen zu können – bitte. Aber, wer mir so etwas kundtut, der muss eben auch akzeptieren, dass es andere Meinungen zu Nietzsche gibt. Hier dagegen versucht man diese unzulängliche und verfälschende Sicht auf Nietzsches Werk als absolute Wahrheit darzustellen und unterstellt mir ganz dreist, ich hätte halt nicht genug von Nietzsche gelesen...
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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