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Rummel um die Maut

 
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Alzi
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 2760
Wohnort: Oberfranken

Beitrag(#43133) Verfasst am: 22.10.2003, 18:01    Titel: Rummel um die Maut Antworten mit Zitat

Toll Collect soll ab Dezember 250.000 Eumel Strafe pro Tag zahlen - boah sooo viel?
Das sind ja im Monat mindestens (äm *Rechner zückt*) siebenkommafünf Millionen Euro!
Das sind ja (*tipp-tipp*) ganze 4,8% des (ab Dezember) verursachten monatlichen Schadens von 156 Millionen Euro!

Aber wer weiß, es kann genau anders herum kommen, wenn die EU die Einführung kippt. Dann haben nämlich wir Steuerzahler an Toll Collect zu plechen.


Wir lassen uns Steuerkühe ja so gerne melken, Herr Müller Milch, denn schließlich haben wir es selbst demokratisch so beschlossen, aber bitte nicht mit eiskalten Händen, Herr Doktah Mangold!



Zitat:
Dr. Mangold ist Mitglied im Kuratorium der American Academy und seit April 2000 Vorsitzender des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft. Informationen zu Mitgliedschaften von Dr. Mangold in Aufsichtsräten und vergleichbaren Kontrollgremien erhalten Sie im Jahresabschluss 2002.


Leider existiert besagte Datei nicht mehr ...
Zum Glück ist die neu gegründete Toll Colle(k/c)t eine GmbH, eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung - so teuer wird es für Herrn Mangold also nicht werden, der demnächst eh abgelöst wird ...


Zitat:
Dr. Peter Mihatsch übernimmt Mitte Dezember 2003 den Vorsitz des Advisory Council von Dr. Klaus Mangold / Neue Geschäftsführer berufen ...


Der Daimler hat also die Maut verhindert, naja, als Produzent von LKWs ...

Riesen Firma, lange URL ...

http://www.heise.de/newsticker/data/uma-11.10.03-001/


Und der Rummel um einen Juristen:

http://www.manager-magazin.de/koepfe/artikel/0,2828,264912,00.html



Zitat:
Neben zahlreicher technischer Pannen war Rummel auch anderweitig ins Zwielicht geraten: Er soll ein Elektronikunternehmen bei der Auftragsvergabe begünstigt haben. "Für das kleine Paderborner Unternehmen OMP (Jahresumsatz 2001: 2,6 Millionen Euro) war der Mautauftrag ein Glücksfall: Software für 400.000 Bordcomputer, die zur Maut-Erfassung in Lkws eingebaut werden, hatte Toll Collect nach Informationen der Zeitung "Die Welt" bei dem Mittelständler geordert. Das Pikante an dem Auftrag ist, dass Rummel laut Handelsregister Aufsichtsrat bei OMP ist", berichtete "Spiegel Online". OMP hat alle Vorwürfe zurückgewiesen und Rummel hat mittlerweile seinen Aufsichtsratssessel geräumt - soweit der "Nebenkriegsschauplatz".

http://www.clickmall.de/news/cm_news_536609.html


Kleine Begünstigung gefällig?
Warum auch nicht, das ist demokratisch abgesegnet!


Zitat:
Rummel werde unter anderem vorgeworfen, dass er den Einbau der Bordgeräte zur Maut-Abrechnung angeordnet hat, obwohl er internen Vermerken zufolge von der Telekom-Tochter T-Systems schriftlich darauf hingewiesen worden sei, dass sie nicht funktionierten, hieß es in dem Bericht weiter. Toll Collect wollte auch dem Blatt über zu Personalfragen keine Stellungnahme abgeben.

Mangold soll ersetzt werden
Dem Bericht nach wackelt auch der Stuhl von Aufsichtsratschef Klaus Mangold. Der Daimler-Chrysler-Manager soll offenbar durch den früheren Mannesmann-Telekommunikationschef Peter Mihatsch ersetzt werden, wie es weiter hieß. Mihatsch berate Toll Collect bereits seit Wochen über das Krisenmanagement. Auf seine Initiative gehe die Entlassung Rummels zurück.

http://www.netzeitung.de/wirtschaft/257932.html



Aber es naht Rettung für die deutsch-französische Entente bei Toll Collect (Daimler-Chrysler, Deutsche Telekom, Cofiroute).
Jetzt wird endlich alles wieder gut, die Deutsche Telekom übernimmt das Ruder!




Oder ist doch alles ganz anders, und wir Steuerzahler müssen Strafe an Toll Collct zahlen? (Wir haben das ja demokratisch beschlossen - auch die EU.)

Zitat:
Im umgekehrten Fall, also wenn aus politischen Gründen das System nicht in Betrieb geht, zahlt die Bundesrepublik Deutschland, bzw. alle die hier Steuern zahlen müssen eine Strafe an Toll Collect. Nach einem Bericht der FTD sieht es ganz danach aus, als würde die EU alles dafür tun, dass Fall zwei in Kraft tritt.

http://trieloff.dyndns.org/sst/archives/000378.html



EU bezweifelt Rechtmäßigkeit der deutschen Lkw-Maut.



Aber der Mihatsch wird's schon richten:
Zitat:
Nachdem er [Dr. Peter Mihatsch] in verschiedenen Positionen bei VARIAN Associates, Standard Elektrik Lorenz, Alcatel und Mannesmann Kienzle tätig war, wurde er 1994 zum Mitglied des Vorstands der Mannesmann AG ernannt, in der er den Telekommunikationsbereich leitete. Mit der erfolgreichen Bewerbung um die D2-Lizenz baute Dr. Mihatsch Mannesmann Mobilfunk sowie Mannesmann Arcor auf und ging für Mannesmann Beteiligungen an einigen ausländischen Netzbetreibern ein. Seit 2000 ist er Mitglied der Geschäftsführung der TaurusHolding. Neben dem Vorsitz im Aufsichtsrat von Infineon hat Dr. Mihatsch weitere Mandate bei Giesecke & Devrient (Vorsitzender des Aufsichtsrats), Arcor (Mitglied des Aufsichtsrats), DaimlerChrysler Services (Mitglied des Aufsichtsrats), Vodafone D2 (Mitglied des Aufsichtsrats), Vodafone AG (Mitglied des Aufsichtsrats), KirchPayTV (Vorsitzender des Aufsichtsrats), EnBW (Mitglied im Beirat) und BT&T Asset Management (Mitglied des Verwaltungsrats).

http://www.infineon.com/news/press/201_030d.htm



Und mit Hans-Burghardt Ziermann (ehemaliger Chief Operating Officer bei Viag Interkom) als Chef kann dem deutschen Steuerzahler rein gar nix mehr passieren:

Zitat:
Die Führung von Toll Collet übernimmt mit sofortiger Wirkung der für das operative Geschäft zuständige Manager und Sprecher der Geschäftsführung, Hans-Burghardt Ziermann. Dieser gehört der Geschäftsführung seit Januar dieses Jahres an. Zum Technik-Chef wurde der auch bisher im Maut-Projekt involvierte Manager Rainer Scholz berufen. Der Telekom-Manager Hans Karsten Kirchmann übernimmt von Dieter Häkes den Finanzbereich. Der französische Manager Alain Estiot bleibt nach wie vor für die Qualität zuständig.

http://rhein-zeitung.de/on/03/10/14/topnews/maut.html



Wir sollten eine Zeichnung machen ...



Und der Bundesverkehrsminister freut sich:
Zitat:
Manfred Stolpe hat den Wechsel im Management begrüßt. Stolpe sagte am Dienstag in Berlin, er sehe darin eine "Chance, Vertrauen zurückzugewinnen". Das Projekt der Lkw-Maut in Deutschland habe zuletzt darunter "gelitten, daß Versprechen nicht eingehalten worden sind".

Link



17.000 Seiten Verträge - aber Verträge wurden anscheinend keine gebrochen, es wurden vielmehr "Versprechen" nicht gehalten und wahrscheinlich wurde auch ein Ehrenwort gebrochen. Pöhse Welt ...
Kopf hoch Herr Stolpe, wir Steuerzahler werden es schon wieder einrenken.
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Wer heilt hat recht!
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#92009) Verfasst am: 17.02.2004, 09:55    Titel: Antworten mit Zitat

Der Vertrag wird gekündigt.

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,286686,00.html
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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#92012) Verfasst am: 17.02.2004, 10:00    Titel: Antworten mit Zitat

Ob die Verantwortlichen als nächstes ein öffentliches Gebäude ohne Fenster bauen und das Sonnenlicht mit Eimern reintragen? Am Kopf kratzen
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frajo
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 25.08.2003
Beiträge: 11440

Beitrag(#92017) Verfasst am: 17.02.2004, 10:13    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Ob die Verantwortlichen als nächstes ein öffentliches Gebäude ohne Fenster bauen und das Sonnenlicht mit Eimern reintragen? Am Kopf kratzen

wenn es dafür pöstchen gibt und dabei genug zu verdienen, sicherlich.
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#92367) Verfasst am: 17.02.2004, 21:23    Titel: Antworten mit Zitat

Wer glaubt, dass mit Toll-Collect in einigen Jahren auch PKW abkassiert werden sollen?
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#92369) Verfasst am: 17.02.2004, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Wygotsky,

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Wer glaubt, dass mit Toll-Collect in einigen Jahren auch PKW abkassiert werden sollen?


ich fände das gerechter als eine Erhöhung der KFZ- oder Mineralölsteuer.

Vielleicht gelingt es dann, den Menschen die tatsächlichen Kosten, die Autofahren verursacht, in Rechnung zu stellen? Wäre doch die sauberste Lösung: man zahlt Steuer pro gefahrenen Kilometer.

Grüßle

Thomas
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#92374) Verfasst am: 17.02.2004, 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

Ich fände das in der gegenwärtigen Situation unzumutbar und unsozial. Schon bei der Ökosteuer hat man behauptet, dass es ja nur gerecht sei, wenn die Vielfahrer auch mehr zahlen. Die Leute fahren aber nicht nur zum Spaß durch die Gegend, sondern ab und zu auch um zur Arbeit zu kommen oder ihre Kinder zur Schule zu bringen. Gerade Familien mit mehreren Kindern werden durch die Ökosteuer wieder mal benachteiligt. Interessant finde ich, dass immer wieder betont wird, dass Arbeitnehmer nicht nur wohnortnahe Jobs suchen sondern mobil sein sollen. Diese Mobilität muss man sich bei den hohen Spritkosten erst mal leisten können. Zum Arbeitsplatz ziehen, wäre eine Lösung. Aber da man Arbeitsplätze heutzutage immer seltener lange behält, ist das auch nicht leicht. Für Singles geht's ja noch, aber bei Familien muss dann der Partner immer gleich mitmobil sein. Als ob der in der neuen Stadt ohne weiteres Arbeit fände.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#92378) Verfasst am: 17.02.2004, 21:48    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Wygotsky,

[ ... ]

nun, man könnte problemlos den Weg zur Arbeit oder andere 'wichtige' Fahrten von der Maut ausnehmen. Das System könnte man ja entsprechend auslegen.

Du hast diese Ungerechtigkeit doch schon heute via Mineralsteuer. Worin der qualitative Unterschied zu einem Modell, das gefahrene Kilometer anders abrechnet besteht, leuchte mir nicht ein.

Ist halt immer dasselbe bei derartigen Diskussionen: jeder pickt sich das heraus, was in sein Weltbild passt. Wenn ein gesellschaftlicher Konsens bestünde, wäre die Umsetzung nur Detailarbeit.

Das siehst Du doch schon beim Thema Subventionsabbau. Solange Subventionen abgebaut werden, die einen nicht betreffen, hat man nichts dagegen.

Grüßle

Thomas
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#92379) Verfasst am: 17.02.2004, 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
nun, man könnte problemlos den Weg zur Arbeit oder andere 'wichtige' Fahrten von der Maut ausnehmen. Das System könnte man ja entsprechend auslegen.

Das ist ganz schlecht. Das macht das Problem langfristig noch schlimmer. Je billiger die Anfahrt zur Arbeit wird, desto weiter ziehen die Leute weg. Und je weiter sie wegzeihen, desto abhängiger werden sie vom Pendeln und vom billigen Individualverker. Mit der Zersiedelung steigen auch die Kosten für alles mögliche andere. Wasser/Abwasser, Strom, Telefon, Straßenbau, der Verkehr steigt an usw.
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El Schwalmo
Naturalistischer Ignostiker



Anmeldungsdatum: 06.11.2003
Beiträge: 9073

Beitrag(#92382) Verfasst am: 17.02.2004, 22:02    Titel: Antworten mit Zitat

Hi Sokrateer,

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
nun, man könnte problemlos den Weg zur Arbeit oder andere 'wichtige' Fahrten von der Maut ausnehmen. Das System könnte man ja entsprechend auslegen.

Das ist ganz schlecht. Das macht das Problem langfristig noch schlimmer. Je billiger die Anfahrt zur Arbeit wird, desto weiter ziehen die Leute weg. Und je weiter sie wegzeihen, desto abhängiger werden sie vom Pendeln und vom billigen Individualverker. Mit der Zersiedelung steigen auch die Kosten für alles mögliche andere. Wasser/Abwasser, Strom, Telefon, Straßenbau, der Verkehr steigt an usw.


stimmt natürlich auch wieder. Du hast aber das, was ich für wesentlicher hielt, gesnippt: man muss sich über _Ziele_ einigen.

Es soll schon Zeiten gegeben haben, da hatte niemand ein Auto und viele Menschen kamen nicht weiter als ein paar Kilometer von ihrem Geburtsort entfernt herum.

Ich sehe nur nicht, wo das Problem bestehen soll, falls PKW mit satellitengestützten Systemen zu einer Maut herangezogen werden.

Grüßle

Thomas
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#92389) Verfasst am: 17.02.2004, 22:09    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Das siehst Du doch schon beim Thema Subventionsabbau. Solange Subventionen abgebaut werden, die einen nicht betreffen, hat man nichts dagegen.


So undifferenziert sehe ich das nicht.

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:

nun, man könnte problemlos den Weg zur Arbeit oder andere 'wichtige' Fahrten von der Maut ausnehmen. Das System könnte man ja entsprechend auslegen.


So hätte ich auch gar nichts dagegen. Die paar privaten Fahrten würd ich anstandslos blechen. Nur wird es garantiert nicht so kommen. Das sieht man ja schon jetzt bei der Kilometerpauschale. Die wird als Subvention deklariert, die man abbauen muss. Die Kilometerpauschale ist aber keine Subvention. Ein Unternehmer versteuert nicht seinen Umsatz sondern den Gewinn, der sich aus dem Umsatz abzüglich der Kosten errechnet. Der Umsatz des Arbeitnehmers ist sein Einkommen. Die Fahrtkosten muss er aufwenden, um sein Einkommen überhaupt erzielen zu können. Die steuerliche Absetzbarkeit solcher Ausgaben halte ich für selbstverständlich.

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:

Du hast diese Ungerechtigkeit doch schon heute via Mineralsteuer. Worin der qualitative Unterschied zu einem Modell, das gefahrene Kilometer anders abrechnet besteht, leuchte mir nicht ein.


Ich glaube, dass er nicht anders sondern zusätzlich abgerechnet werden wird. Wahrscheinlich wird entgegen aller Beteuerungen die Steuer und Abgabenlast erneut steigen. Hier wird also nicht eine Ungerechtigkeit durch die andere ersetzt, sondern eine Ungerechtigkeit hinzugefügt. Bestimmt gibt es dann geringverdienende Arbeitnehmer, die sich den Weg zur Arbeit nicht mehr leisten können.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#92394) Verfasst am: 17.02.2004, 22:18    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Es soll schon Zeiten gegeben haben, da hatte niemand ein Auto und viele Menschen kamen nicht weiter als ein paar Kilometer von ihrem Geburtsort entfernt herum.


Gegen solche Zeiten hätte ich nichts einzuwenden. Ich bin jetzt 30 und hatte bis vor 2 Jahren kein Auto. Ich habe auch erst mit 23 den Führerschein gemacht, so pro Forma, falls ich ihn mal brauchen würde. Ich war wirklich nicht scharf darauf, Tag für Tag meine Zeit in dieser Blechbüchse zu vergeuden. Leider wird diese Welt immer stärker auf Autofahrer ausgerichtet. Arbeitsplätze in den Siedlungen, Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe, kulturelle, soziale und medizinische Einrichtungen auch ohne Auto gut zu erreichen, das wäre was. Und ein Netz öffentlicher Verkehrsmittel, das nicht immer weiter ausgedünnt wird. Am besten auch zu bezahlbaren Ticketpreisen. (Seit der Euroeinführung haben bei uns alle Fahrkartenautomaten ein hintergrundbeleuchtetes farbiges Touchdisplay. Die Dinger waren offenbar so teuer, dass es jetzt an jeder Haltestelle nur noch einen Automaten gibt. Die Hälfte der Fahrgäste muss jetzt rüber auf den anderen Bahnsteig joggen, um rechtzeitig eine Fahrkarte zu ziehen. So ein Unsinn!) Die Maut ist ja kein Versuch, daran etwas zu ändern, sondern an dieser erzwungenen Abhängigkeit zu verdienen. Und das ständige Gerede von der unbegrenzten beruflichen Mobilität hilft auch nicht gerade, die Blechlawine zu stoppen.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#92402) Verfasst am: 17.02.2004, 22:40    Titel: Antworten mit Zitat

Thomas Waschke hat folgendes geschrieben:
Es soll schon Zeiten gegeben haben, da hatte niemand ein Auto und viele Menschen kamen nicht weiter als ein paar Kilometer von ihrem Geburtsort entfernt herum.

Dann schenkten uns die Götter das Dampfross.
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#92411) Verfasst am: 17.02.2004, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

Das Maut-Desaster und unsere dilettantische Regierung in Deutschland ... zynisches Grinsen
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Heike N.
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#124384) Verfasst am: 13.05.2004, 10:19    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/sptv/magazin/0,1518,299236,00.html

Zitat:
Bremer Schüler lösen Maut-Problem

Rund zwei Milliarden Euro hat das Maut-Erfassungssystem von Toll Collect gekostet - und es funktioniert noch immer nicht. Nun haben drei Bremer Schüler im Rahmen von "Jugend forscht" ein "Digitales Verkehrs-Überwachungssystem" entwickelt, das zwei entscheidende Vorteile hat: Es ist preiswert - und es funktioniert.

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Wolpertinger
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Anmeldungsdatum: 22.04.2004
Beiträge: 418
Wohnort: Ein kleines Planetchen im Universum

Beitrag(#124442) Verfasst am: 13.05.2004, 13:25    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/sptv/magazin/0,1518,299236,00.html

Zitat:
Bremer Schüler lösen Maut-Problem

Rund zwei Milliarden Euro hat das Maut-Erfassungssystem von Toll Collect gekostet - und es funktioniert noch immer nicht. Nun haben drei Bremer Schüler im Rahmen von "Jugend forscht" ein "Digitales Verkehrs-Überwachungssystem" entwickelt, das zwei entscheidende Vorteile hat: Es ist preiswert - und es funktioniert.


Angenommen, dieses oder ein ähnlich einfaches System würde übernommen werden, käme wieder dermaßen viel komplizierte Schnickschnacktechnik dazu (um es teurer zu vermarkten), dass es dann letztendlich doch wieder nicht funktioniert. Schulterzucken
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#124629) Verfasst am: 13.05.2004, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
http://www.spiegel.de/sptv/magazin/0,1518,299236,00.html

Zitat:
Bremer Schüler lösen Maut-Problem

Rund zwei Milliarden Euro hat das Maut-Erfassungssystem von Toll Collect gekostet - und es funktioniert noch immer nicht. Nun haben drei Bremer Schüler im Rahmen von "Jugend forscht" ein "Digitales Verkehrs-Überwachungssystem" entwickelt, das zwei entscheidende Vorteile hat: Es ist preiswert - und es funktioniert.


Darüber habe ich vor ein paar Wochen eine TV-Reportage gesehen. Ich liebe es...
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#124721) Verfasst am: 14.05.2004, 08:02    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Ich fände das in der gegenwärtigen Situation unzumutbar und unsozial. Schon bei der Ökosteuer hat man behauptet, dass es ja nur gerecht sei, wenn die Vielfahrer auch mehr zahlen. Die Leute fahren aber nicht nur zum Spaß durch die Gegend, sondern ab und zu auch um zur Arbeit zu kommen oder ihre Kinder zur Schule zu bringen. Gerade Familien mit mehreren Kindern werden durch die Ökosteuer wieder mal benachteiligt.

Hier zeigt sich der Unsinn hiesiger Subventionspolitik: durch staatliche Begünstigung (Eigenheimzulage) bringt man die Leute dazu, "auf dem Land" in riesige Hundehütten-Ghettos zu ziehen, die sich durch öffentliche Verkehrsmittel nicht mehr sinnvoll erschließen lassen. Oder ebenfalls hoch subventionierte Einkaufszentren auf dem Acker, die sich nur mit dem Auto erreichen lassen und die die wohnungsnahe Einzelhandelsstruktur kaputtmachen. Man schafft einerseits durch Subventionen ein erhöhtes Verkehrsbedürfnis, dessen finanziellen Forlgen wiederum subventiniert werden müssen.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Spock
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Beiträge: 4185
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Beitrag(#176407) Verfasst am: 08.09.2004, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Offensichtlich ist jetzt endlich geklärt, wie die Sache mit der Maut ablaufen soll:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/50760

Bleibt zu hoffen, dass diesmal nicht wieder alles kurzfristig schief geht Mit den Augen rollen
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