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Neue Christenkirchen in Afrika

 
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#131733) Verfasst am: 30.05.2004, 11:36    Titel: Neue Christenkirchen in Afrika Antworten mit Zitat

Afrikas Verführer

Zitat:
Christlich-fundamentalistische Sekten und Pfingstkirchen breiten sich in Afrika aus. Sie versprechen Seelenheil durch Unterwerfung. Sie sind das groteskeste Begleitphänomen der afrikanischen Gesellschaftskrise


Zitat:
Die Pfingstkirchen (Pentecostalists), auch charismatische Kirchen oder Erweckungskirchen genannt, sind die schnellstwachsende religiöse Strömung der Welt, nach Angaben der deutschen Sektenexpertin Katharina Hofer mit geschätzt 680 Millionen Anhängern heute, davon 30 Prozent in den USA, und einem anvisierten Wachstum auf 920 Millionen über die nächsten 20 Jahre. Ihr Fundament: die Bibeltreue. Ihr Grundglaube: das individuelle Seelenheil. Ihre Methode: die totale Kontrolle. Die Gesamtzahl der verschiedenen Glaubensgemeinschaften dieser Richtung in Afrika wird auf über 10.000 geschätzt.


Zitat:
Man muss es miterlebt haben, wie Prediger in irgendeinem Schuppen in der heißen tropischen Luft stundenlang einen einzigen beliebigen Bibelspruch so lange auslegen, bis die komplette Weltlage und sämtliche Grundsätze des richtigen Lebens daraus abgeleitet worden sind, um zu begreifen, wie ausdauernd diese Prediger ihre Gläubigen in ihren Bann ziehen. Würden Politiker so viel Energie und Zeit darauf verwenden, die UN-Menschenrechtscharta oder eine demokratische Verfassung ihren Bürgern zu erklären, wäre Afrikas Demokratie gefestigt.


Zitat:
Er führt den Siegeszug der charismatischen Kirchen auf dem Kontinent darauf zurück, dass sie den christlichen Glauben an afrikanische Traditionen anpassen und umgekehrt: sie bieten "eine biblische Version des Übernatürlichen", nehmen Geisterglauben und Wunderheilungen ernst.


Zitat:
Viele Kirchen haben inzwischen eigene Fernsehsender und strahlen Filme von Wunderheilungen aus, in denen wiedergeborene Christen von ihrem Sündenfall und der Rettung durch den Heiligen Geist berichten. Filme dieser Art aus Nigeria sind inzwischen auf dem halben Kontinent berüchtigt. Aufgeklärte Beobachter mögen sie leicht durchschauen: Da wird ein Straßenkind vor die Kamera gezerrt und erzählt, wie Priester X es von Hexerei befreit und seine Seele gerettet hat. In Kinshasa, Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo und eine Hochburg der Sekten, werden daher die shégués, die marodierenden Straßenkinder, als Inkarnation des Bösen verfolgt und zuweilen gelyncht. Alpträume, Angst vor der tiefschwarzen Nacht bei Stromausfall oder vor gewissen Tieren wie Eidechsen und Katzen würden sich bei Kindern ausbreiten, die mit den nigerianischen Filmen traktiert werden, berichtete die kongolesische Zeitung Le Potentiel.


Zitat:
In Kenia unterhalten charismatische Kirchen private Universitäten und Management-Schulen, in Nigeria sind sie an vorderster Front der Internet-Ausbreitung und der Nutzung modernster Technologie. "Viele Kirchen begannen als Immobilienspekulation", erklärt der nigerianische Journalist Jahman Anikulapo. "Während der Wirtschaftskrise der 80er-Jahre kauften Spekulanten aufgegebene Fabrikgelände und holten das Geld wieder rein, indem sie dort Gottesdienste abhielten. Dadurch wurden sie reich." In Nigeria haben viele Könige der Schattenwirtschaft die Religion neben der Internet-Betrügerei als einträgliche Branche entdeckt. Zuweilen sollen die Leiter beider Branchen sogar identisch sein.


Zitat:
Heute sind in Kinshasa, der ärmsten Millionenstadt Afrikas, Priester und Popstars die Jugendidole. Logischerweise hat sich Kongos größter Sänger Papa Wemba der größten Kirchenführerin Maman Elisabeth Olangi angeschlossen, zu deren gigantischen Messen regelmäßig die hohe Politik pilgert. Als der "Erzbischof" Fernando Kutino der kongolesischen "Siegeskirche" in Opposition zu Präsident Joseph Kabila ging und Anhänger für eine Aktion "Retten wir den Kongo" warb, war das Regime höchst alarmiert, die Kirche wurde verboten, Oppositionelle demonstrierten für den "Erzbischof" und er selbst zog nach Paris. In Kongos heruntergekommener Hauptstadt wimmelt es nur so von Sekten, die die Heilung der Seele versprechen. Die erfolgreichsten ihrer Führer haben sich sogar in die USA ausgedehnt.


Was sind Pfingstkirchen?

Zitat:
Heute zählen Pfingstkirchen in Afrika zur größten Glaubensgemeinschaft neben der katholischen Kirche. Der Kontinent zählt insgesamt rund 300 Millionen Muslime und 350 Millionen Christen. Viele der neueren Pfingstkirchen in Afrika entstanden in den 70er- und 80er-Jahren als Reaktion gegen die Staatsnähe der etablierten Kirchen. Die oft unterstellte Nähe zu US-amerikanischen Missionaren ist weniger häufig als vermutet.


Zitat:
Die "Holy Spirit"-Bewegung der 80er-Jahre in Uganda, aus der die noch heute aktive und sehr brutale Rebellenbewegung "Lords Resistance Army" hervorging, predigt die Rückkehr zu den Zehn Geboten ebenso wie ruandische und burundische Hutu-Milizen in den Wäldern Kongos und Burundis auf die Bibel schwören. In vielen Kriegen in Afrika, von Sierra Leone über Kongo bis Mosambik, tauchen "Priester" auf, die bewaffnete Kämpfer einer Miliz mit Weihwasser segnen und angeblich unverwundbar machen - wenn das nicht klappt, war das unglückliche Opfer eben nicht gläubig genug.

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"[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#131735) Verfasst am: 30.05.2004, 11:49    Titel: Antworten mit Zitat

680 Millionen klingt n bisschen krass, wenn man bedenkt, dass es doch nur ca 2 Mrd Christen gibt und die Hälfte davon katholen sind. Außerdem gibt es auch noch ne Menge orthodoxe Gläubige. Für restliche christliche Konfessionen bleibt dann ja nicht mehr viel übrig.
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 1474
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Beitrag(#131813) Verfasst am: 30.05.2004, 17:31    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
680 Millionen klingt n bisschen krass, wenn man bedenkt, dass es doch nur ca 2 Mrd Christen gibt und die Hälfte davon katholen sind. Außerdem gibt es auch noch ne Menge orthodoxe Gläubige. Für restliche christliche Konfessionen bleibt dann ja nicht mehr viel übrig.


Kann schon sein, dass die Schätzung ein paar Milliönchen zu hoch ausfallen mag ...

Aber sooo weit weg auch wieder nicht, zumal viele Afrikaner wohl offiziell "Katholik" oder "Anglikaner" sind, in Wirklichkeit ihren Glauben aber längst freikirchlich pflegen. Und bei 350 Mio Christen in Afrika (davon 107 Mio Katholiken) sinds vielleicht schon 200 Mio Freikirchler und dazu dann vielleicht 200 Mio US-Amis, die Freikirchler sind, fehlt nicht mehr viel für die "übrige Welt" und du bist bei den 680 Mio ...

Die Freikirchler werden hierzulande halt unterschätzt ... eine deutsche Perspektive, käme in den USA niemand auf die Idee ... da ist es halt das Standardchristentum ...

Aber abseits hiervon: wieviele es genau sind ist nicht erstrangig; relevant ist das rasante Ausbreiten; dass es sich um eine aggressive Form des Christentums handelt; und die Wirkungen für Politik und Gesellschaft in Afrika, wie sie im Artikel beschrieben sind ... da ist es eigentlich nebensächlich, obs 680 oder nur 550 Mio sind oder so ähnlich ...
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"[Die Kirchen versuchen] ... das, was sie an unmittelbarem Einfluß auf die moderne Gesellschaft verloren haben, mittelbar durch staatskirchenrechtliche Institutionalisierung zurückzugewinnen" Der Staatsrechtler Konrad Hesse 1965.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
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Beitrag(#131815) Verfasst am: 30.05.2004, 17:38    Titel: Antworten mit Zitat

Pfingstkirchler sind also keine Konfession sondern ein Oberbegriff für viele Freikichliche/Evangelikale?
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#131820) Verfasst am: 30.05.2004, 17:58    Titel: Antworten mit Zitat

Gib mal "Pfingstler", "Pfingstkirchen" o.ä. in eine Suchmaschine. Da tut sich was. In meiner knapp 100 000 Einwohner zählenden Heimatstadt gibt es je eine Gemeinde der Baptisten, der Methodisten, der Adventisten, der Pfingstler, der Freien Evangelischen, der Selbständigen Lutheraner, der Mormonen, der Neuapostolischen, der Nazarener und zwei Gemeinden der Zeugen Jehovas. Die gehören natürlich nicht alle in einen Topf, aber es ist schon beachtlich, wie viele mehr oder weniger christliche Gemeinschaften selbst in einer eher kleinen Stadt neben den beiden Großkirchen bestehen. Die Gemeinden der Pfingstler und der Freien Evangelischen sind übrigens Gründungen der neuesten Zeit, was durchaus zur hier beschriebenen Tendenz passt. Auch in meiner Wohngemeinde ist eine gewisse Aktivität zu beobachten. Die besteht aus kleineren Orten von zusammen knapp 15 000 Einwohnern, und hier macht sich neuerdings neben den Protestanten, den Katholiken und den schon seit Jahrhunderten stark vertretenen Mennoniten auch eine Pfingstlertruppe breit. Man muss allerdings anmerken, dass all diese "Erweckten" und "Wiedergeborenen" auf Grund des großen amerikanischen Bevölkerungsanteils hier in der Gegend eh schon einen Fuß in der Tür haben. Die hiesigen Baptisten sind ausschließlich, die Mormonen weit überwiegend und die Selbständigen Lutheraner zu großen Teilen Amerikaner. Dagegen sind die Freien Evangelischen fast gänzlich Einwanderer aus der früheren Sowjetunion, die bei den Pfingstlern auch stark vertreten sind.
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schinkentee
pathologischer Amnesist



Anmeldungsdatum: 27.05.2004
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Beitrag(#131822) Verfasst am: 30.05.2004, 18:06    Titel: Antworten mit Zitat

Bitter daran (neben dem System der Kirche) finde ich den Vergleich mit der Politik.
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du Halodrian!
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 1474
Wohnort: Rheinland

Beitrag(#131824) Verfasst am: 30.05.2004, 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Pfingstkirchler sind also keine Konfession sondern ein Oberbegriff für viele Freikichliche/Evangelikale?


Sicher sind nicht alle Pfingstler, aber sie machen wohl den größten Teil der Freikirchler aus (und "Pfingstler" ist mE auch nicht als "Konfession" im Sinne von "Lutheraner" oder "Katholik" zu verstehen).

Im zweiten Teil des Artikels werden ja einige, unter sich wieder verschiedene Gemeinschaften ausdrücklich als Pfingstler bezeichnet (Methodisten, Baptisten - zwei Konfessionen oder eine ... ?), andere werden als "sonstige Fundamentalisten" ausgeschieden ("Holy Spirit" in Uganda etc) ... im Artikel ist außerdem von etwa 10.000 (!) verschiedenen christlichen Kirchen in Afrika die Rede ... wie die alle definitorisch unter einen Hut bringen? Und wie herausfinden, wie das Selbstverständnis all dieser Kirchen ist?

Vernünftiger wäre es wohl, wenn man einen Überblick gewinnen will, den Begriff "Freikirchler" zu verwenden: Also Christen minus Katholiken minus Lutheraner minus Anglikaner minus Orthodoxe und minus einiger kleinerer Sonderkirchen wie ZJ oder Mormonen ... die 680 Mio im Artikel beziehen sich aber auf "Pfingstler".
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notkerbakker
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 1474
Wohnort: Rheinland

Beitrag(#131827) Verfasst am: 30.05.2004, 18:26    Titel: Antworten mit Zitat

schinkentee hat folgendes geschrieben:
Bitter daran (neben dem System der Kirche) finde ich den Vergleich mit der Politik.


Du meinst wohl zB diese Passage?

Zitat:
Würden Politiker so viel Energie und Zeit darauf verwenden, die UN-Menschenrechtscharta oder eine demokratische Verfassung ihren Bürgern zu erklären, wäre Afrikas Demokratie gefestigt.

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Tarvoc
would prefer not to.



Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44649

Beitrag(#131828) Verfasst am: 30.05.2004, 18:29    Titel: Re: Neue Christenkirchen in Afrika Antworten mit Zitat

Zitat:
Würden Politiker so viel Energie und Zeit darauf verwenden, die UN-Menschenrechtscharta oder eine demokratische Verfassung ihren Bürgern zu erklären, wäre Afrikas Demokratie gefestigt.


Warum tut man es dann nicht einfach? Geschockt Böse
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#131831) Verfasst am: 30.05.2004, 18:36    Titel: Re: Neue Christenkirchen in Afrika Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Würden Politiker so viel Energie und Zeit darauf verwenden, die UN-Menschenrechtscharta oder eine demokratische Verfassung ihren Bürgern zu erklären, wäre Afrikas Demokratie gefestigt.


Warum tut man es dann nicht einfach? Geschockt Böse


Was fürn Interesse hätten die Politiker denn an Demokratie?
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Raphael
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Anmeldungsdatum: 01.02.2004
Beiträge: 8362

Beitrag(#131832) Verfasst am: 30.05.2004, 18:38    Titel: Re: Neue Christenkirchen in Afrika Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Würden Politiker so viel Energie und Zeit darauf verwenden, die UN-Menschenrechtscharta oder eine demokratische Verfassung ihren Bürgern zu erklären, wäre Afrikas Demokratie gefestigt.


Warum tut man es dann nicht einfach? Geschockt Böse



Du weißt doch, wie wenig Überzeugungskraft unsere Politprominenz besitzt. Meinst Du, in Afrika sind die Politbonzen vertrauenswürdiger?
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Nordseekrabbe
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 31152
Wohnort: Dresden

Beitrag(#131860) Verfasst am: 30.05.2004, 20:55    Titel: Re: Neue Christenkirchen in Afrika Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Würden Politiker so viel Energie und Zeit darauf verwenden, die UN-Menschenrechtscharta oder eine demokratische Verfassung ihren Bürgern zu erklären, wäre Afrikas Demokratie gefestigt.


Warum tut man es dann nicht einfach? Geschockt Böse


Was fürn Interesse hätten die Politiker denn an Demokratie?


Nun, vielleicht das sie gewählt würden? zwinkern
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Wolpertinger
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Beitrag(#131873) Verfasst am: 30.05.2004, 21:15    Titel: Antworten mit Zitat

Irgendwann enwickelt sich Afrika immer mehr zum bestechlichen Bürokratenstaat mit dem Schleier einer "Demokratie" - so meine Befürchtung. Und da die Kirchen dort schon seit geraumer Zeit Fuß gefasst und die Bevölkerung bewußt unter dem
Pseudonym "Entwicklungshilfe" im Zaum gehalten und missioniert haben, sind der Ausbeutung der Masse der Armen in diesem Kontinent Tore und Türe geöffnet.... Weinen
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Fluse
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Anmeldungsdatum: 27.10.2003
Beiträge: 2034
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Beitrag(#132096) Verfasst am: 31.05.2004, 02:10    Titel: Antworten mit Zitat

@ Krabbe
deine Glaubensbrüder halt! Mit den Augen rollen
aber du glaubst ja trotzdem noch an deien Jesus
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Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#445576) Verfasst am: 05.04.2006, 23:29    Titel: Antworten mit Zitat

Bericht in der Taz über Straßenkinder in Kongo

Zitat:
Weil sie angeblich "Hexen" sind, leben in Kongo Hauptstadt ganze Generationen von Kindern auf der Straße, wo sie sich notdürftig über Wasser halten können - in Rudeln und Jugendbanden
.....

Straßenkinder gibt es überall in Entwicklungsländern. Aber im Kongo scheint das Phänomen besondere Sorge zu erregen. Das Land ist nach einem Jahrzehnt des Krieges verwüstet. Viele Familien haben sich einfach aufgelöst. Es gibt eine Million Aidswaisen. Manche Bürgerkriegsfraktionen bestanden zur Hälfte aus Kindersoldaten.

Diese sozialen Verwerfungen sind jedoch nicht der einzige Grund dafür, warum so viele Kinder für sich selbst sorgen müssen. Untersuchungen zufolge landen bis zu 70 Prozent der Straßenkinder in Kinshasa auf der Straße, weil man ihnen vorwirft, vom Teufel besessen zu sein oder Hexerei auszuüben - wenn eben ein Familienangehöriger an Aids stirbt oder wenn es der Großfamilie plötzlich schlecht geht.

Verbreitet ist das vor allem in besonders christlichen Haushalten, wo die Eltern sich als "wiedergeboren" bezeichnen und zu fundamentalistischen Pfingstkirchen gehen: Wir haben doch alles richtig gemacht, wie es in der Bibel steht - wenn wir immer noch leiden, dann muss der Teufel unter uns sein


Zitat:
"Immer mehr Kinder werden auf die Straße gejagt, weil Pastoren von Gott die Offenbarung erhalten haben sollen, dass sie Hexen sind", schreibt der kongolesische Informatiker Cedric Kalonji


Zitat:
Manche der rund 2.000 Erweckungskirchen und Sekten in Kinshasa organisieren Exorzismusriten, die an Folter grenzen. Die Kinder werden ausgehungert und gequält, bis sie im Delirium sind. Das ist dann das Zeichen, dass der Teufel in ihnen steckte.

Es gab sogar einen 12-jährigen Kongolesen in London, den seine Familie zwecks Teufelsaustreibung nach Kinshasa zurückschickte - das BBC-Fernsehen hat ihn aufgetrieben. Die für diesen Fall verantwortliche Kirche "Combat Spirituel" (Geistiger Kampf), geleitet vom Ehepaar Olangi, ist eine der mächtigsten und reichsten Pfingstkirchen Kinshasas und zählt Präsident Joseph Kabila zu ihren Anhängern.

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Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
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fisch
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 252

Beitrag(#445742) Verfasst am: 06.04.2006, 11:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ich finde es verwerflich, wie die Pfingstgemeinden und Freikirchen in Afrika und auch in Südamerika nicht nur die dortigen Religionen sondern damit auch deren Kultur zerstören!

Wir wissen eh nicht wirklich viel darüber, was in Afrika alles so passiert. So viel wird darüber nämlich gar nicht berichtet. Und dass die "Demokratie", wie wir sie kennen auch Schaden anrichtet und die Korruption fördert, da die traditionelle Ordnung dadurch auf den Kopf gestellt ist, erfährt man auch nicht in unseren Medien. Das erfährt man nur von in Afrika humanistisch Engagierten, wenn die mal Luft ablassen, weil sie's auch nicht mehr mit ansehen können.
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