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Afrika
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#446775) Verfasst am: 07.04.2006, 13:36    Titel: Afrika Antworten mit Zitat

Beim Überfliegen einer Website (ich habe sie nur überflogen, daher hoffe ich niemand unrecht zu tun)

ist mir aufgefallen, daß manchen angesichts der ungeheuren Ungerechtigkeit, was die Stellung von Afrika in der Welt angeht, als erste Assoziation kommt: "Die Abtreibungsrate dort ist zu hoch".

Puuh.

Egal, wie man zur Abtreibung steht: es ist eine Frage des Hirns, zu entscheiden, ob die Prä- oder Postnatale Streblichkeit dort als bedrückender einzustufen ist.

Entwicklungshilfe aus irrationalen Motiven zeichnete sich auch in der Vergangenheit nicht durch übermäßigen Erfolg aus.
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#446798) Verfasst am: 07.04.2006, 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

Ich wollte damit sagen (dies an die Denkweisen mancher christlichen Missionswerke)
daß es, bei allen hehren Motiven etc. außerordentlich dumm, wenn z.B. AIDS oder Überbevölkerung festzustellen ist, den Gebrauch von Kondomen etc. verhindern zu wollen.

Es ist - sorry - schlicht einfach nur saublöd.

Andere Aktivitäten sind sicherlich hochwillkommen.
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#446805) Verfasst am: 07.04.2006, 13:54    Titel: Antworten mit Zitat

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
Ich wollte damit sagen (dies an die Denkweisen mancher christlichen Missionswerke)
daß es, bei allen hehren Motiven etc. außerordentlich dumm, wenn z.B. AIDS oder Überbevölkerung festzustellen ist, den Gebrauch von Kondomen etc. verhindern zu wollen.

Es ist - sorry - schlicht einfach nur saublöd.

Andere Aktivitäten sind sicherlich hochwillkommen.


Ich sage nichts anderes, die ganze Zeit über.

Aber gegen die Blödheit der Christen und Co. kann man halt nix machen.

Gott will es - und Millionen Menschen sterben an AIDS.

Erbrechen
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#446807) Verfasst am: 07.04.2006, 13:57    Titel: Antworten mit Zitat

Ich persönlich würde z.B. gern auch einmal wirklich etwas von den afrikanischen Völkern erfahren, Mythen. Geschichten, ihre Sicht der Dinge.

Hierzulande (ist möglicherweise jetzt etwas überspitzt) hört man in den Medien immer nur etwas von irgendwelchen unglaublich gütigen Initiativen mit angeschlossener Missionsschule. Wie gesagt, dies ist jetzt womöglich etwas überspitzt.

In Wirklichkeit ist es nicht eine Frage von Güte, sondern von Rationalität, um die es geht.

Sollen diese Uralten Kulturen aus dieser Welt verschwinden (egal jetzt, ob per mortem oder per Missionierung zu was auch immer)??
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#446823) Verfasst am: 07.04.2006, 14:13    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe gerade mal spontan bei Wikipedia reingesehen - nur sehr oberflächlich - Wiki ist ja mittelerweile (oder schon immer) recht Labyrinthisch - jedenfalls kam unter "Afrikanische Mythologien" nichts nennenswertes (klar, hätte man auch spezifischer suchen müssen)

Im 3. Band von P. Grimals Anthologie "Mythen der Völker" gibt es eine kleine (sehr kleine, es geht um einen ganzen Kontinent) Auflistung solcher Geschichten.

Afrika scheint letztlich heute immer noch terra incognita zu sein. Da nützen auch Aufklärungssateliten nichts. Es sei denn -

Leider haben sie dort unten auch nicht alle Internet..
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#446828) Verfasst am: 07.04.2006, 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

Kmmt mir bekannt vor, ich hab vor nem Jahr mal nach Literatur über Somali gesucht - kaum was. Ein Lehrbuch und ein Wörterbuch aus den 70ern, als Somali grade reformiert wurde. Wohl anlässlich der Reform. Das war's.

Dabei bin ich auch über zwei Bände afrikanischer Mythologie gestolpert. Wenn ich die nur wiederfinden würde, könnte ich sie jetzt hier posten.
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Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#446847) Verfasst am: 07.04.2006, 14:35    Titel: Antworten mit Zitat

@ shadaik:

Würde es jetzt irgendwie Sinn machen, wenn ich Teile aus dem obengenannten Buch einscannen würde?

Ich kenne mich damit leider nicht so gut aus - außerdem ist es ja - ähm, hust - eine Urheberrechtsverletzung..

Na, andere haben das Buch ja auch - ich machs trotzdem mal - schaden kann es ja eigentlich nicht..
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Shadaik
evolviert



Anmeldungsdatum: 17.07.2003
Beiträge: 26377
Wohnort: MG

Beitrag(#446859) Verfasst am: 07.04.2006, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
Würde es jetzt irgendwie Sinn machen, wenn ich Teile aus dem obengenannten Buch einscannen würde?

Eigentlich nicht.

ich meinte auch bei mir, dass ich lediglich die Titelangaben einstelle. Verlegen
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sucker
lusche



Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 556
Wohnort: wenn ich das wüsste...

Beitrag(#446888) Verfasst am: 07.04.2006, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
Ich wollte damit sagen (dies an die Denkweisen mancher christlichen Missionswerke)
daß es, bei allen hehren Motiven etc. außerordentlich dumm, wenn z.B. AIDS oder Überbevölkerung festzustellen ist, den Gebrauch von Kondomen etc. verhindern zu wollen.

Es ist - sorry - schlicht einfach nur saublöd.

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Da sind die doch selbst schuld, wenn die sich keusch verhalten würden wie ein guter Katholik das so tut hätten die das Probblem nicht. zwinkern
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#446913) Verfasst am: 07.04.2006, 15:26    Titel: Antworten mit Zitat

Shadaik hat folgendes geschrieben:
Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
Würde es jetzt irgendwie Sinn machen, wenn ich Teile aus dem obengenannten Buch einscannen würde?

Eigentlich nicht.

ich meinte auch bei mir, dass ich lediglich die Titelangaben einstelle. Verlegen



Hi Shaddy,

ich habe es gerade versucht (das mit dem scannen)

Allerdings war es schwierig, den Scannvorgang zu Überwachen, da
A) mir plötzlich einfiel, daß mein Sohn vom Bus geholt werden mußte - da war es aber schon 2 Minuten zu spät. Rätselhafter Weise hatte ihn aber bereits seine Mutter abgeholt. Gleichzeitig stellte sich plötzlich siedend heiß die Frage, ob sie heute heute Geburtstag hat, was aber nach Auskunft meines Sohnes nicht der Fall war.
B) ein Freund aus seinem Münchner Büro rief an
C) die Mutter meines Sohnes rief an, um mir mitzuteilen, daß es ihr im Treppenhaus langweilig wurde
D) ...

E) jetzt singt mein Sohn überraschnd "Old mac Kuhn" auf Deutsch -- äh

keine Ahnung, ob ich überhaupt irgendetrwas gescannt habe -

Jetzt muß ich doch wohl meine Shbat-Krze anzünden..
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#446921) Verfasst am: 07.04.2006, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Dies letzte soll das Thema des Threads keineswegs ins Lächerliche ziehen. Ich habe halt versucht, den Text zu scannen, um ihn hier einzustellen. Erlich gesagt hätte es mich auch gewundert, wenn es geklappt hätte.

Die bei Wiki etc. können sowas bestimmt besser.
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#446961) Verfasst am: 07.04.2006, 16:03    Titel: Antworten mit Zitat

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
Dies letzte soll das Thema des Threads keineswegs ins Lächerliche ziehen. Ich habe halt versucht, den Text zu scannen, um ihn hier einzustellen. Erlich gesagt hätte es mich auch gewundert, wenn es geklappt hätte.

Die bei Wiki etc. können sowas bestimmt besser.



http://de.wikipedia.org/wiki/Afrika

(nicht ironisch - bitte - ist doch wirklich toll, daß es sowas gibt - wahrscheinlich gibts die Seite ja auch schon länger.

UNd: wahrscheinlich weiß man in der west. Welt gar nicht allzuviel von Afrika..
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#446980) Verfasst am: 07.04.2006, 16:19    Titel: Antworten mit Zitat

Irgendwie zucke ich beim Begriff "Menschenarten" zusammen.

Reflexartig. Ich würde pers. diesen Begriff nicht verwenden.

Er suggeriert, mehr über solche Zusammenhänge zu wissen, als der Fall ist.

Ich mag das Wort halt nicht.
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#447009) Verfasst am: 07.04.2006, 16:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich versuche nur mal (bitte, ich bin kein Ethnologe!) ein paar Dinge aufzuzählen, die mich am Begriff "Menschenarten" stören.

1) Irgendwie scheint mir dieser Begriff "pseudo-biologistisch-darwinistisch" o.ä. zu sein. Grund: wir wissen doch überhaupt nicht wirklich, wie die Menschen "entstanden" sind.

2) Es ist die Rede von "Völkern", "Ethnien", "Kulturen" etc. (klar, daß man bei solchen abstrakten Kategorien nicht von Einzelmenschen reden kann).

Kulturelle Zusammenhänge werden mit Sicherheit nicht nur gentisch vermittelt. Wozu gäbe es sonst Sprachen, Schriften, Riten, Wissenschaften, Bücher etc.?

Daß es auch eine genetische Verbindung gibt, ist insoweit klar, als die wenigsten Mitglieder eines Kulturkreises per Jungfrauengeburt das Licht der Welt erblickt haben dürften. Mehr weiß man nicht. Dies ist eine Tatsache.

Verhaltensforschung hin oder her. Als Nicht-Wissenschaftler nehme ich mir das Recht heraus, bei gewissen "biologistischen Denkweisen" extrem misstrauisch zu sein.

Fachidioten gibt es überall.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
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Beitrag(#1635976) Verfasst am: 10.05.2011, 07:32    Titel: Antworten mit Zitat

Warum Entwicklungshilfe in Afrika für`n Arsch ist:

Die Idee war vorbildlich: Deutsche Spender bringen viel Geld auf und bauen ein Gymnasium in Nairobi. Leider unterschätzen sie die Macht der Korruption in Kenia - die Schule wird zweimal komplett zerstört.

So kann das nix werden.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
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Beitrag(#1635986) Verfasst am: 10.05.2011, 08:33    Titel: Antworten mit Zitat

zu pauschal. man muss es nur besser angehen, dann klappts auch.
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1636000) Verfasst am: 10.05.2011, 09:13    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
zu pauschal. man muss es nur besser angehen, dann klappts auch.

So? Was hätte man denn besser angehen müssen? Daran denken, den Polizeichef zu schmieren (und wen auch immer, bei dem es üblich ist)?
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1636013) Verfasst am: 10.05.2011, 10:14    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
zu pauschal. man muss es nur besser angehen, dann klappts auch.

So? Was hätte man denn besser angehen müssen? Daran denken, den Polizeichef zu schmieren (und wen auch immer, bei dem es üblich ist)?


natürlich kann jeder außenstehende bequem kritik üben, aber grundsätzlich sind es die initiatoren zu naiv angegangen. möglicherweise war auch nicht abzusehen, dass soetwas passieren würde - doch dann den fehler wiederholen ist blauäugig.
aus diesem beispiel pauschal zu folgern derartige hilfe für kenia oder gar ganz afrika bzw arme länder überhaupt sei "für'n arsch" ist ohne das ethisch bewerten zu wollen zumindest voreilig.
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Deus ex Machina
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Anmeldungsdatum: 14.03.2006
Beiträge: 789

Beitrag(#1636031) Verfasst am: 10.05.2011, 11:08    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
aus diesem beispiel pauschal zu folgern derartige hilfe für kenia oder gar ganz afrika bzw arme länder überhaupt sei "für'n arsch" ist ohne das ethisch bewerten zu wollen zumindest voreilig.


Da gebe ich Dir Recht. Es gibt aber viel grundsätzlichere Kritiken an den üblichen Formen der Entwicklungshilfe, siehe z.B. http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,487746,00.html.

Zitat:
Lang ist die Liste der Afrikaner, die deshalb fordern, den Unsinn zu beenden. Sie reicht vom nigerianischen Literaturnobelpreisträger Wole Soyinka, zum ugandischen Journalisten Andrew Mwenda oder dem kenianischen Wirtschaftsfachmann James Shikwati. Ihre These lautet im Kern: Ohne Hilfe müssten sich unsere Bonzen um andere Geldquellen bemühen. Sie müssten Handel betreiben und Steuern einnehmen. Sie müssten ihre Regimes reformieren, womöglich demokratisieren, weil Diktatur und Stamokap mit erfolgreicher Marktwirtschaft nicht vereinbar sind. Nirgendwo, nicht nur in Afrika.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1636044) Verfasst am: 10.05.2011, 11:44    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
zu pauschal. man muss es nur besser angehen, dann klappts auch.

So? Was hätte man denn besser angehen müssen? Daran denken, den Polizeichef zu schmieren (und wen auch immer, bei dem es üblich ist)?


natürlich kann jeder außenstehende bequem kritik üben, aber grundsätzlich sind es die initiatoren zu naiv angegangen. möglicherweise war auch nicht abzusehen, dass soetwas passieren würde - doch dann den fehler wiederholen ist blauäugig.
aus diesem beispiel pauschal zu folgern derartige hilfe für kenia oder gar ganz afrika bzw arme länder überhaupt sei "für'n arsch" ist ohne das ethisch bewerten zu wollen zumindest voreilig.

Finde ich nicht. Daß Korruption, Kleptokratie und Mißwirtschaft zu den gravierendsten und kaum auszutreibenden Problemen vieler afrikanischer Länder zählt, würde ich als hinlänglich erwiesen ansehen. Solange das so ist, ist jede gutgemeinte Hilfe letztlich zum Scheitern verurteilt. Ich sehe mich auch nicht imstande, dies als Teil der örtlichen Kultur anzusehen, mit der sich potentielle Geber arrangieren müßten.
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii

Beitrag(#1636148) Verfasst am: 10.05.2011, 18:05    Titel: Re: Afrika Antworten mit Zitat

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
Beim Überfliegen einer Website (ich habe sie nur überflogen, daher hoffe ich niemand unrecht zu tun)

ist mir aufgefallen, daß manchen angesichts der ungeheuren Ungerechtigkeit, was die Stellung von Afrika in der Welt angeht, als erste Assoziation kommt: "Die Abtreibungsrate dort ist zu hoch".

Puuh.

Egal, wie man zur Abtreibung steht: es ist eine Frage des Hirns, zu entscheiden, ob die Prä- oder Postnatale Streblichkeit dort als bedrückender einzustufen ist.

Entwicklungshilfe aus irrationalen Motiven zeichnete sich auch in der Vergangenheit nicht durch übermäßigen Erfolg aus.



Angesichts der grossen Zahl von Menschen, die in Afrika immer noch hungern und verhungern, halte ich jede Klage ueber "zu hohe Abtreibungszahlen" fuer zynisch.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1636273) Verfasst am: 10.05.2011, 22:54    Titel: Antworten mit Zitat

5 jahre. rekord?
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16339
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Beitrag(#1636292) Verfasst am: 10.05.2011, 23:25    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
zu pauschal. man muss es nur besser angehen, dann klappts auch.

So? Was hätte man denn besser angehen müssen? Daran denken, den Polizeichef zu schmieren (und wen auch immer, bei dem es üblich ist)?


Das ist ein seit langem in der Wirtschaftsethik diskutiertes Feld: In wieweit engagiert man sich in Ländern, in denen Korruption üblich ist, und wo zieht man die Grenze? Ist das Bakschisch für den kleinen Beamten oder der kleine "family support" für den Ortspolizisten noch in Ordnung, der neue gepanzerte Benz für den Provinzgouverneur aber nicht mehr, oder zieht man sich generell von dort zurück und übt ggf. Druck auf die Regierung aus, Korruption zu bekämpfen? Oder wäre eine solche Forderung am Ende "zu groß", weil das, was man als Korruption ansieht, nicht bloß eine finanzielle, sondern auch eine kulturelle Angelegenheit ist, sollte man also Bakschisch, Bestechungsgeld o.ä. in "moderater Höhe" gleich mit einkalkulieren?
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Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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goatmountain
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Anmeldungsdatum: 10.10.2009
Beiträge: 2810

Beitrag(#1636332) Verfasst am: 11.05.2011, 05:46    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
zu pauschal. man muss es nur besser angehen, dann klappts auch.

So? Was hätte man denn besser angehen müssen? Daran denken, den Polizeichef zu schmieren (und wen auch immer, bei dem es üblich ist)?


Das ist ein seit langem in der Wirtschaftsethik diskutiertes Feld: In wieweit engagiert man sich in Ländern, in denen Korruption üblich ist, und wo zieht man die Grenze? Ist das Bakschisch für den kleinen Beamten oder der kleine "family support" für den Ortspolizisten noch in Ordnung, der neue gepanzerte Benz für den Provinzgouverneur aber nicht mehr, oder zieht man sich generell von dort zurück und übt ggf. Druck auf die Regierung aus, Korruption zu bekämpfen? Oder wäre eine solche Forderung am Ende "zu groß", weil das, was man als Korruption ansieht, nicht bloß eine finanzielle, sondern auch eine kulturelle Angelegenheit ist, sollte man also Bakschisch, Bestechungsgeld o.ä. in "moderater Höhe" gleich mit einkalkulieren?

letzteres!
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Standpunkt
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Anmeldungsdatum: 22.12.2009
Beiträge: 195
Wohnort: Chattischer Bibelgürtel

Beitrag(#1636539) Verfasst am: 11.05.2011, 18:21    Titel: Antworten mit Zitat

goatmountain hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
zu pauschal. man muss es nur besser angehen, dann klappts auch.

So? Was hätte man denn besser angehen müssen? Daran denken, den Polizeichef zu schmieren (und wen auch immer, bei dem es üblich ist)?


Das ist ein seit langem in der Wirtschaftsethik diskutiertes Feld: In wieweit engagiert man sich in Ländern, in denen Korruption üblich ist, und wo zieht man die Grenze? Ist das Bakschisch für den kleinen Beamten oder der kleine "family support" für den Ortspolizisten noch in Ordnung, der neue gepanzerte Benz für den Provinzgouverneur aber nicht mehr, oder zieht man sich generell von dort zurück und übt ggf. Druck auf die Regierung aus, Korruption zu bekämpfen? Oder wäre eine solche Forderung am Ende "zu groß", weil das, was man als Korruption ansieht, nicht bloß eine finanzielle, sondern auch eine kulturelle Angelegenheit ist, sollte man also Bakschisch, Bestechungsgeld o.ä. in "moderater Höhe" gleich mit einkalkulieren?

letzteres!


Ich war mal längere Zeit in Burkina Faso. Dort berichtete ein Entwicklungshelfer der EU, dass 5 (i.B. fünf) Behörden - von der Regierung bis in die lokale Ebene - geschmiert werden mussten, damit in einem nicht eben kleinen Ort ein Brunnen als Ersatz für die verseuchte Wasserquelle gebohrt werden dürfte. Verantwortungsgefühl für die Gesundheit der Ortsbewohner war nicht feststellbar.

Die Ermordung des Präsidenten Thomas Sankara (Korruptionsgegner) war kein Zufall. Sein Mörder ist jetzt seit Jahrzehnten dort Präsident.
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L.E.N.
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Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#1636573) Verfasst am: 11.05.2011, 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

wenn in einem land für wirkungsvolle hilfe zu viel korruption herrscht, sollte sie unterbleiben bzw darin bestehen diese korruption zu senken.
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Ilmor
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Anmeldungsdatum: 13.12.2008
Beiträge: 7151

Beitrag(#1636723) Verfasst am: 12.05.2011, 09:29    Titel: Antworten mit Zitat

L.E.N. hat folgendes geschrieben:
wenn in einem land für wirkungsvolle hilfe zu viel korruption herrscht, sollte sie unterbleiben bzw darin bestehen diese korruption zu senken.


Das finde ich nicht. Man muss halt die richtigen Leute schmieren, dann kommt Hilfe auch bei Bedürftigen an.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#1636730) Verfasst am: 12.05.2011, 09:51    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
wenn in einem land für wirkungsvolle hilfe zu viel korruption herrscht, sollte sie unterbleiben bzw darin bestehen diese korruption zu senken.


Das finde ich nicht. Man muss halt die richtigen Leute schmieren, dann kommt Hilfe auch bei Bedürftigen an.

Ja, sicher ...
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Telliamed
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Anmeldungsdatum: 05.03.2007
Beiträge: 5125
Wohnort: Wanderer zwischen den Welten

Beitrag(#1636758) Verfasst am: 12.05.2011, 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

Standpunkt hat folgendes geschrieben:
goatmountain hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
zu pauschal. man muss es nur besser angehen, dann klappts auch.

So? Was hätte man denn besser angehen müssen? Daran denken, den Polizeichef zu schmieren (und wen auch immer, bei dem es üblich ist)?


Das ist ein seit langem in der Wirtschaftsethik diskutiertes Feld: In wieweit engagiert man sich in Ländern, in denen Korruption üblich ist, und wo zieht man die Grenze? Ist das Bakschisch für den kleinen Beamten oder der kleine "family support" für den Ortspolizisten noch in Ordnung, der neue gepanzerte Benz für den Provinzgouverneur aber nicht mehr, oder zieht man sich generell von dort zurück und übt ggf. Druck auf die Regierung aus, Korruption zu bekämpfen? Oder wäre eine solche Forderung am Ende "zu groß", weil das, was man als Korruption ansieht, nicht bloß eine finanzielle, sondern auch eine kulturelle Angelegenheit ist, sollte man also Bakschisch, Bestechungsgeld o.ä. in "moderater Höhe" gleich mit einkalkulieren?

letzteres!


Ich war mal längere Zeit in Burkina Faso. Dort berichtete ein Entwicklungshelfer der EU, dass 5 (i.B. fünf) Behörden - von der Regierung bis in die lokale Ebene - geschmiert werden mussten, damit in einem nicht eben kleinen Ort ein Brunnen als Ersatz für die verseuchte Wasserquelle gebohrt werden dürfte. Verantwortungsgefühl für die Gesundheit der Ortsbewohner war nicht feststellbar.

Die Ermordung des Präsidenten Thomas Sankara (Korruptionsgegner) war kein Zufall. Sein Mörder ist jetzt seit Jahrzehnten dort Präsident.


Durch Deinen Beitrag wurde ich zum Nachsehen veranlasst, und es wurde mir jetzt etwas klar:
http://de.wikipedia.org/wiki/Thomas_Sankara

Thomas Sankaras (1949-1987) Tod wurde damals in der DDR durchaus zur Kenntnis genommen. Dass er sich auf Kuba orientierte, war auch bekannt, während sein Gesinnungsgenosse Jerry Rowlings in Ghana praktisch in den Zeitungen nicht vorkam, Kwame Nkrumah in Ghana als einer seiner Vorgänger (in der Schule: bitte buchstabieren!) zu Beginn der 1960er Jahre hingegen sehr wohl, Walter Ulbricht galt als mit ihm befreundet, und etliche Studenten gerade aus Ghana kamen nach Leipzig.
Offenbar bedeutete aber der teilweise wohl effektive Kampf Sankaras gegen die Korruption und den Hunger, dass er noch einen anderen Weg eingeschlagen hatte, als zahlreiche andere afrikanische Staatsführer. Die setzten dermaßen auf den Marxismus-Leninismus, die Sowjetunion und die DDR, dass bei Militärparaden die Bilder von Marx, Engels und Lenin über den Tribünen prangten. Darunter gab es ziemlich üble Menschenschlächter.
Mal sehen, ob ich die noch zusammenkriege, die den Marxismus-Leninismus vor 1989 auf ihre Fahnen geschrieben haben - Burkina Faso war es ebensowenig wie Ghana

Äthiopien unter Mengistu Haile Mariam, Angola, Mozambique, Guinea-Bissau, Volksrepublik Kongo (Brazzaville), Volkrepublik Benin (das frühere Dahomey; aber eben nicht das benachbarte Togo, mit dessen Präsident Eyadema der Botschafter der DDR befreundet war, sofort nach der Wende wurde er von den Genschers und Kinkels trotz seiner enormen Landeskenntnisse entlassen, wie die meisten Diplomaten der DDR), auch Madagaskar unter Didier Ratsiraka,
habe ich ein Land übersehen?
In der arabischen Welt war es nur für ein paar Jahre der von Aden aus zentralistisch regierte Südjemen, die Volksdemokratische Republik Jemen, während der noch heute an der Macht festhaltende Ali Saleh im Nordjemen mit der Sowjetunion verbündet war, aber sich nicht so weit herauslehnte und lieber auf seine Stammesgesellschaften Rücksicht nahm.

Flugs waren alle spätestens wieder 1989 auf prowestlichem Kurs.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#1636851) Verfasst am: 12.05.2011, 16:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ilmor hat folgendes geschrieben:
L.E.N. hat folgendes geschrieben:
wenn in einem land für wirkungsvolle hilfe zu viel korruption herrscht, sollte sie unterbleiben bzw darin bestehen diese korruption zu senken.


Das finde ich nicht. Man muss halt die richtigen Leute schmieren, dann kommt Hilfe auch bei Bedürftigen an.


es kommt aber nicht so gut an, das beim spendensammeln an die große glocke zu hängen.
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