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Nach dem "Ehrenmord"-Prozess: Schwester will Sohn der Ermordeten
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Claus
die Axt im Walde



Anmeldungsdatum: 14.04.2006
Beiträge: 380
Wohnort: Waiblingen

Beitrag(#453908) Verfasst am: 17.04.2006, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Claus hat folgendes geschrieben:

Dass es zu gewalttätigen Übergriffen gegen diese Familie kommt will ich nicht.


Dann solltest du den letzten Satz deines Postings ändern. Es ist geradezu die Befürwortung eines solchen Übergriffes.


Okay. Ich hab' ihn gelöscht. Es ist schon problematisch.
_________________
Was ist das für ein Gott, für den sich Menschen faule Ausreden ausdenken müssen?!!
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Sokrateer
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#453910) Verfasst am: 17.04.2006, 19:30    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
joyborg hat folgendes geschrieben:

Sowas heißt "gemeinschaftlicher Mord", dabei ist es egal, wer konkret das Opfer erschießt. Nur: Auch hier mußt du Beweise haben. Deine Einlassung, wie es deiner Meinung nach in türkischstämmigen Familien so läuft, wird dafür nicht ausreichen.


Das ist ja gar nicht meine Einlassung. Das ist die übereinstimmende Aussage eines jeden Türken und einer jeden Türkin, deren Meinung ich dazu bisher gelesen und gehört habe.

Inklusive Cem Özdemir wohlgemerkt.

Wir haben es hier mit einem ähnlichen Problem wie bei der Mafia zu tun. Das Gesetz des Schweigens und die Bereitschaft einiger hier als Bauernopfer zu fungieren.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#453912) Verfasst am: 17.04.2006, 19:35    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Wir haben es hier mit einem ähnlichen Problem wie bei der Mafia zu tun.

Sehe ich genauso. Die Frage ist eben, wie man sowas löst, ohne rechtsstaatliche Prinzipien zu verletzen.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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joyborg
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Anmeldungsdatum: 20.01.2004
Beiträge: 2235

Beitrag(#453923) Verfasst am: 17.04.2006, 19:48    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
joyborg hat folgendes geschrieben:

Sowas heißt "gemeinschaftlicher Mord", dabei ist es egal, wer konkret das Opfer erschießt. Nur: Auch hier mußt du Beweise haben. Deine Einlassung, wie es deiner Meinung nach in türkischstämmigen Familien so läuft, wird dafür nicht ausreichen.


Das ist ja gar nicht meine Einlassung. Das ist die übereinstimmende Aussage eines jeden Türken und einer jeden Türkin, deren Meinung ich dazu bisher gelesen und gehört habe.


Zitat:
Zitat:
Dass man in gleich gelagerten Fällen nicht gleich urteilt, liegt an der ausgeprägten Islamophilie der deutschen Justiz und erregt mit Recht in der Türkei bis ins dortige Parlament hinein Unverständnis und Empörung.


Mit der "Islamophilie der deutschen Justiz" könntest du auch meinen, daß tatsächlich alle Rechtssubjekte gleich behandelt werden. Das glaube ich zwar auch nicht immer, aber eine Islamophilie diesem Richter oder gar der ganzen Justiz zu unterstellen, halte ich für absurd.
Ich glaube, du willst einfach ein Exempel schaffen, die Familie soll verknackt werden, die Brüder, der Vater, die Schwester und alle Verwandten inklusive Kind sollen rausgeschmissen werden.

Das ist aber nur dein Bauchgefühl. Den Rechtsstaat sollten wir, finde ich, auch dann verteidigen, wenns weh tut.


Ich sehe, dass hier offenkundig das Recht gebrochen wurde. Ein Gericht darf allenfalls feststellen, dass Beweise nicht vorhanden sind. Bedauert es diesen Umstand, ist klar, dass es das Gesetz verletzt hat. Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder die Richter waren von Anfang an befangen und wollten die Angeklagten verurteilen - ganz egal ob schuldig oder nicht. Dann ist verständlich, dass sie bedauern, keine Beweise zu haben. Oder aber die Richter sind von der Schuld der Angeklagten überzeugt - dann müssen sie sie jedoch verurteilen. Tun sie es nicht und behaupten statt dessen (bedauernd!), keine Beweise zu haben, lassen sie aus welchem Grunde auch immer Schuldige laufen. Egal welche Alternative zutrifft: So darf sich ein Gericht in einem Rechtsstaat nicht verhalten.


Ich fürchte, wir verzetteln uns da allmählich. Aber deine Alternative (Befangenheit oder Schludrigkeit) verstehe ich nicht ganz.

Es ist nun wirklich allgemein bekannt, aber nochmal: "In dubio pro reo". Ganz grundlegendes Prinzip unserer Rechtsordnung, wenn auch von allen möglichen Seiten nach und nach angeknabbert.

Jeder Richter kann natürlich nach dem Urteil persönliche Anmerkungen machen, z.B. kann er bedauern, daß die Staatsanwaltschaft eine "gefühlte" Verstrickung der anderen Angeklagten nicht nachweisen konnte.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#453927) Verfasst am: 17.04.2006, 19:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, Raphael will darauf hinaus, dass die Richter sich nicht als Privatpersonen emotional zu dem Urteil hätten äußern dürfen (woraus er dann eine Voreingenommenheit konstruiert). Nun gut, das mag man sehen, wie man will. Fast bin ich geneigt, ihm darin zuzustimmen, dass sich die Richter besser nicht als Privatpersonen hätten äußern sollen (ob sie es rein rechtlich überhaupt dürfen, ist eine andere Frage). Jedoch geht es mitnichten primär darum, ob die Richter befangen waren, sondern ob die vorliegenden Beweise bei unbefangenen Richtern ausgereicht hätten. Und das lässt sich überhaupt nur klären, wenn man die Beweislage kennt.
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joyborg
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Anmeldungsdatum: 20.01.2004
Beiträge: 2235

Beitrag(#453941) Verfasst am: 17.04.2006, 20:02    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Jedoch geht es mitnichten primär darum, ob die Richter befangen waren, sondern ob die vorliegenden Beweise bei unbefangenen Richtern ausgereicht hätten. Und das lässt sich überhaupt nur klären, wenn man die Beweislage kennt.


So ist es. Die Beweislage kennt aber niemand von uns.
Mein Punkt war, daß wir hier nicht über eine juristische, sondern über eine soziologische Frage diskutieren.
Soll die Schwester der Ermordeten das Sorgerecht für ihren Neffen bekommen?

edit @Sokrateer: Was sagt Cem Özdemir denn dazu?
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Sokrateer
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Beiträge: 11649
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Beitrag(#453959) Verfasst am: 17.04.2006, 20:18    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Wir haben es hier mit einem ähnlichen Problem wie bei der Mafia zu tun.

Sehe ich genauso. Die Frage ist eben, wie man sowas löst, ohne rechtsstaatliche Prinzipien zu verletzen.

Den Hauptanteil wohl sowieso die Überzeugungsarbeit leisten. Wir müssen auch den Tätern zeigen, dass eine individualistische Lebensweise in ihrem eigenen Vorteil ist. Der Verurteilte ist ein Vollidiot, der die besten Jahre seines Lebens dafür weggeworfen hat, dass sein Vater im türkischen Kaffee nicht schief angesehen wird. Seine Familie kann ihm nicht bieten, was diesen Verlust jemals ausgleichen wird.
Und was ist mit den Brüdern, dem Vater und möglicherweise der Mutter? Wenn sie schon den Mord an Hatun Sürücü forderten, warum geben sie es nicht zu? Diese Typen sind allesamt ehrlos, weil sie nicht zum Mord stehen.

Die Frauen müssen ermutigt werden, trotz der Bedrohung durch Ehrenmorde auf ihre Freiheiten zu bestehen. Dazu müssen auch institutionelle Möglichkeiten geschaffen werden.

Schon in der Schule muss klar gezeigt werden, dass die Macht der Eltern Grenzen hat. (Siehe leidiges Thema Sport- und Schwimmunterricht usw.) Auch: Ethik-Unterricht.

Weiters: Verhindern, dass weitere Importbräute nach Europa geholt werden. Wir können diese Probleme hier nicht lösen, wenn es einen konstanten Zustrom von Erwachsenen gibt, die in dieser archaischen Kultur sozialisiert wurden und niemals vernünftig Deutsch lernen werden. Wenn das so weitergeht, dann wird es bei uns noch Ehrenmorde geben, lange nachdem es sie in der Türkei (hoffentlich) nicht mehr geben wird.
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Sokrateer
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Wohnort: Wien

Beitrag(#453961) Verfasst am: 17.04.2006, 20:21    Titel: Antworten mit Zitat

joyborg hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Jedoch geht es mitnichten primär darum, ob die Richter befangen waren, sondern ob die vorliegenden Beweise bei unbefangenen Richtern ausgereicht hätten. Und das lässt sich überhaupt nur klären, wenn man die Beweislage kennt.


So ist es. Die Beweislage kennt aber niemand von uns.
Mein Punkt war, daß wir hier nicht über eine juristische, sondern über eine soziologische Frage diskutieren.
Soll die Schwester der Ermordeten das Sorgerecht für ihren Neffen bekommen?

edit @Sokrateer: Was sagt Cem Özdemir denn dazu?

"Nicht das Signal, das wir brauchen"

Nochwas:
«Todesurteile werden gewöhnlich durch den Familienrat gefällt»
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Tarvoc
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Beiträge: 44698

Beitrag(#453985) Verfasst am: 17.04.2006, 21:01    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Den Hauptanteil wohl sowieso die Überzeugungsarbeit leisten.

Sehe ich auch so. Dementsprechend sollte man auch eine starke Öffentlichkeit, also eine Stärkung des öffentlichen Raums und des öffentlichen Lebens anstreben, um der Aufklärungsarbeit eine vernünftige Plattform zu bieten. Meinungsfreiheit und öffentliche Meinungsäußerungsfreiheit müssen wieder groß geschrieben werden in diesem Land. Das ist übrigens nicht nur für dieses Problem ein Lösungsansatz...
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joyborg
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Anmeldungsdatum: 20.01.2004
Beiträge: 2235

Beitrag(#454023) Verfasst am: 17.04.2006, 21:40    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Den Hauptanteil wohl sowieso die Überzeugungsarbeit leisten.

Sehe ich auch so. Dementsprechend sollte man auch eine starke Öffentlichkeit, also eine Stärkung des öffentlichen Raums und des öffentlichen Lebens anstreben, um der Aufklärungsarbeit eine vernünftige Plattform zu bieten. Meinungsfreiheit und öffentliche Meinungsäußerungsfreiheit müssen wieder groß geschrieben werden in diesem Land. Das ist übrigens nicht nur für dieses Problem ein Lösungsansatz...


Ja, dafür ist dieses Forum ein kleines Beispiel. Das Thema "Ehrenmorde" erfährt ja auch seit Monaten (besonders seit, aber nicht erst seit dem Mord in Berlin) eine gewisse öffentliche Aufmerksamkeit. Ich hoffe mal, daß das auch in den betroffenen Familien etwas verändert.
Im "öffentlichen Raum" läßt sich allerdings leicht reden - wie die Überzeugungsarbeit aber in der Praxis aussehen könnte, das weiß ich nicht. Diejenigen, die direkt betroffen sind, reden oder schreiben (z.B. hier) nicht. Und im RL sehe ich keine Gelegenheit, an solche Familienstrukturen auch nur ansatzweise heranzukommen.

@Sokrateer, danke für die Links. Abgesehen von der Forderung nach "türkisch- oder kurdischstämmigen Staatsanwältinnen" klingt das vernünftig, was Özdemir sagt.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#454046) Verfasst am: 17.04.2006, 22:08    Titel: Antworten mit Zitat

joyborg hat folgendes geschrieben:
Wie die Überzeugungsarbeit aber in der Praxis aussehen könnte, das weiß ich nicht.

Es geht nicht nur um die betreffenden Familien, sondern die Gesellschaft als Ganzes muss auf das Problem aufmerksam gemacht werden. Viele Hirne liefern auch viele Ideen. Außerdem ist die Gesellschaft selbst bereits eine (weit unterschätzte) Kontrollinstanz. Wenn sich die Leute dafür interessieren, was in ihrer Umgebung abläuft, ist das bereits ein großer Gewinn. Die 'Ich-misch-mich-nicht-ein'-Mentalität muss (nicht nur in diesem Punkt) durchbrochen werden.

Ich selbst leiste Aufklärungsarbeit zu verschiedenen gesellschaftlichen Problemen, z.B. Streetwork, oder poste eben in Foren.
Der Mut zu sprechen und der Mut zu denken sind immer noch die zwei wichtigsten Grundpfeiler der Freiheit.
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Sokrateer
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
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Beitrag(#454050) Verfasst am: 17.04.2006, 22:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Den Hauptanteil wohl sowieso die Überzeugungsarbeit leisten.

Sehe ich auch so. Dementsprechend sollte man auch eine starke Öffentlichkeit, also eine Stärkung des öffentlichen Raums und des öffentlichen Lebens anstreben, um der Aufklärungsarbeit eine vernünftige Plattform zu bieten. Meinungsfreiheit und öffentliche Meinungsäußerungsfreiheit müssen wieder groß geschrieben werden in diesem Land. Das ist übrigens nicht nur für dieses Problem ein Lösungsansatz...

Man muss auch denjenigen, die für Ehrenmorde sind, auch die Gelegenheit geben, ihre Argumente vorzubringen um mit ihnen streiten. Aus diesen Gründen bin ich auch für die amerikanische Form der Meinungsfreiheit.

Gut finde ich Aktionen von diesem Kaliber: CLAUDIA ROTH IM "TAL DER WÖLFE"

Zitat:
Die Grünen-Chefin Claudia Roth wollte es genau wissen: In einem Berliner Kino sah sie sich den umstrittenen Film "Tal der Wölfe" an und diskutierte anschließend mit dem mehrheitlich türkischstämmigen Publikum. Das wollte sich den Film aber nicht schlechtreden lassen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#454067) Verfasst am: 17.04.2006, 22:33    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Man muss auch denjenigen, die für Ehrenmorde sind, auch die Gelegenheit geben, ihre Argumente vorzubringen um mit ihnen streiten.

Nein, genau das muss man nicht. Ich muss zu meiner Schande zugeben dass ich mich vielleicht nicht präzise genug ausgedrückt habe. Verlegen
Allerdings könntest du dir inzwischen aus der Gesamtheit meiner Äußerungen einen gewissen 'Kontext' zusammengebaut haben.
Bei mir war von einer starken (demokratischen) Öffentlichkeit die Rede. Eine solche kann durchaus gewisse Meinungen ausschließen, notfalls auch mit rechtlichen und staatlichen Mitteln. Das nennt man auch 'wehrhafte Demokratie' und das steht zumindest meistens überhaupt nicht im Widerspruch zum Konzept der Meinungsfreiheit an sich.

Es ist völlig klar, dass Aufklärung das Gebot der Stunde ist. Das hast du ja selbst schonmal gesagt.
Und wie willst du bitte sinnvoll öffentliche Aufklärung betreiben, wenn du den öffentlichen Raum immer mehr beschränkst?

Ach ja: Dass die Grünen arg einen an der Waffel und noch dazu oft keinen Mumm haben, weiss ich ohnehin schon.
Das ist nichts Neues. Ich habe noch nie mit den Grünen sympathisiert.
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 17.04.2006, 22:42, insgesamt einmal bearbeitet
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Morrigan - der große Rabe
Gast






Beitrag(#454070) Verfasst am: 17.04.2006, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

joyborg hat folgendes geschrieben:

Ja, dafür ist dieses Forum ein kleines Beispiel. Das Thema "Ehrenmorde" erfährt ja auch seit Monaten (besonders seit, aber nicht erst seit dem Mord in Berlin) eine gewisse öffentliche Aufmerksamkeit. Ich hoffe mal, daß das auch in den betroffenen Familien etwas verändert.
Im "öffentlichen Raum" läßt sich allerdings leicht reden - wie die Überzeugungsarbeit aber in der Praxis aussehen könnte, das weiß ich nicht. Diejenigen, die direkt betroffen sind, reden oder schreiben (z.B. hier) nicht. Und im RL sehe ich keine Gelegenheit, an solche Familienstrukturen auch nur ansatzweise heranzukommen.


Doch, einige Betroffene brechen ihr Schweigen. Hier zum Thema "Zwangsehen": http://www.mdr.de/nah_dran/1836183.html Sie scheinen aber entweder kein Gehör zu finden oder kaum jemand interessiert sich dafür. Woran dies wohl liegen mag? skeptisch

Persönlich glaube ich nicht, das "Überzeugungsarbeit" wirklich hilfreich ist. Ich kenne eine wunderschöne Afghanin aus HH. Sie studiert Medizin, ihre familia lebt schon sehr viele Jahre hier, vermittelt einen aufgeklärten und integrierten Eindruck. Mittelstand. Aber der Schein trügt. Denn der in den sie sich verliebt hat, auch ein Medizinstudent, ist kein Muslim... Und damit ist er "out of order". Erschreckend, aber leider wahr. Beide fürchten mit dem Schlimmsten, wenn sie sich ganz auf eine Beziehung einlassen. Denn ihr Vater würde ihn nicht einmal akzeptieren, wenn er zum muslimischen Glauben wechselt, weil Steve kein "echter Gläubiger" wäre, weil er nur wegen ihr den Glauben wechseln würde... Mit den Augen rollen

Es ist eine sehr trügerische Hoffung a) zu glauben diese Probleme liegen nur bei den "Ungebildeteten und nicht integrierten" Muslimen und b) hier wären die kulturellen und religiösen Bande nicht mehr so stark.

Ich war wirklich erschrocken feststellen zu müssen, das diese alten Traditionen derart tief verwurzelt sind, das sie selbst für eine solche familia gelten... Das hätte ich nie gedacht.

saluti
Susanna
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Sokrateer
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
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Beitrag(#454071) Verfasst am: 17.04.2006, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Man muss auch denjenigen, die für Ehrenmorde sind, auch die Gelegenheit geben, ihre Argumente vorzubringen um mit ihnen streiten.

Nein, genau das muss man nicht. Ich muss zu meiner Schande zugeben dass ich mich vielleicht nicht präzise genug ausgedrückt habe. Verlegen
Bei mir war von einer starken (demokratischen) Öffentlichkeit die Rede. Du kannst dich ja mal informieren, wie in den verschiedenen Demokratietheorien dieser Begriff belegt ist und warum er gewisse Meinungen durchaus ausschließen kann, notfalls auch mit rechtlichen und staatlichen Mitteln.

Die Demokratie kann gewisse Meinungen ausschließen, sie kann sie aber auch zulassen. Was sinnvoll ist, ist eine andere Frage. Ich wäre auch <s>für</s> gegen die Veröffentlichung eines Buchs "Ehrenmord leicht gemacht". Aber wenn jemand in einer Diskussion für den Ehrenmord eintritt, dann soll er unbehelligt bleiben.

Edit: Hab "für" durch "gegen" ausgebessert.


Zuletzt bearbeitet von Sokrateer am 17.04.2006, 22:47, insgesamt 3-mal bearbeitet
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#454072) Verfasst am: 17.04.2006, 22:42    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Das ist bei deinem geistigen Entwicklungsstand ganz einfach die natürliche Reaktion auf meine Frage. Nun ja: Ich bin dir nicht böse, aber verlang' bitte nicht von mir, dass ich dich als Diskussionspartner ernst nehme. zwinkern



Dass die Beiträge unserer Islamophieliefraktion sich inzwischen fast nur noch in persönlichen Beleidigungen und in schlichten Lügen (z.B. Sermon) erschöpfen, zeigt, wie sehr diese Hobbyallahuakbars sich argumentativ auf verlorenem Posten sehen.


Nichtmal Ehrenmorde sind für diese Leute ein Grund, sich was zu denken! Böse


Zuletzt bearbeitet von Doc Extropy am 17.04.2006, 22:47, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#454074) Verfasst am: 17.04.2006, 22:43    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Demokratie kann gewisse Meinungen ausschließen, sie kann sie aber auch zulassen.

Soll ich konkreter werden?

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Was sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

So weit, so trivial. Muss ich dir ernsthaft Gründe nennen, warum die rechtliche Bekämpfung einer Meinung, die den Ehrenmord vertritt, sinnvoll ist?
Ich glaube nicht.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ich wäre auch für die Veröffentlichung eines Buchs "Ehrenmord leicht gemacht".

Ich nicht. Aufruf zum Mord ist aus guten Gründen strafbar.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Aber wenn jemand in einer Diskussion für den Ehrenmord eintritt, dann soll er unbehelligt bleiben.

Ganz sicher nicht. Aufruf zum Mord ist aus guten Gründen strafbar.
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Sokrateer
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
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Wohnort: Wien

Beitrag(#454075) Verfasst am: 17.04.2006, 22:46    Titel: Antworten mit Zitat

L'Aurora hat folgendes geschrieben:

Ich war wirklich erschrocken feststellen zu müssen, das diese alten Traditionen derart tief verwurzelt sind, das sie selbst für eine solche familia gelten... Das hätte ich nie gedacht.

Ich kenne einen atheistischen und total westlich lebenden Türken, der trotzdem die Ehe einging, die sein Vater kurz nach seiner Geburt arrangiert hatte.
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Sokrateer
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Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#454082) Verfasst am: 17.04.2006, 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Was sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

So weit, so trivial. Muss ich dir ernsthaft Gründe nennen, warum die rechtliche Bekämpfung einer Meinung, die den Ehrenmord vertritt, sinnvoll ist?
Ich glaube nicht.

Du kannst eine Meinung nur sehr oberflächlich mit rechtlichen Mitteln bekämpfen. Der Ehrenmord wird durch Mundpropaganda innerhalb der türkischen Parallelgesellschaft weitergegeben. Da kann der Rechtsstaat nicht greifen.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ich wäre auch für die Veröffentlichung eines Buchs "Ehrenmord leicht gemacht".

Ich nicht. Aufruf zum Mord ist aus guten Gründen strafbar.

Ich bin auch dagegen, hab mich verschrieben, siehe die Ausbesserung meines Postings.

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Aber wenn jemand in einer Diskussion für den Ehrenmord eintritt, dann soll er unbehelligt bleiben.

Ganz sicher nicht. Aufruf zum Mord ist aus guten Gründen strafbar.

Dann kann kein öffentlicher Streit stattfinden.
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Claus
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Anmeldungsdatum: 14.04.2006
Beiträge: 380
Wohnort: Waiblingen

Beitrag(#454089) Verfasst am: 17.04.2006, 22:55    Titel: Antworten mit Zitat

dragonfly hat folgendes geschrieben:


In die Türkei sollten sie trotzdem, -freiwillig am Besten. Einfach deshalb, weil sie durch ihr Verhalten (auch das nach dem Urteil) gezeigt haben, dass sie sich weder integriert haben, noch sich integrieren wollen.

"Freiwillig" halte ich nicht für optimal. Hier ist die Grenze eindeutig überschritten. Solche Leute gehören nicht höflich darum gebeten, zu gehen. Solche Leute gehören ganz unehrenhaft rausgeschmissen. Andernfalls wird uns das als Schwäche ausgelegt. Und dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn die meinen, sie könnten uns auf der Nase herumtanzen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698

Beitrag(#454093) Verfasst am: 17.04.2006, 22:57    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Du kannst eine Meinung nur sehr oberflächlich mit rechtlichen Mitteln bekämpfen.

Natürlich. Falls du es nicht bemerkt hattest, ging meine ursprüngliche Aussage in die Richtung, dass Aufklärung und eine starke demokratische Öffentlichkeit diesbezüglich von Nöten seien. Darauf muss unser Fokus liegen, die rechtlichen Mittel können nur ein weiteres Werkzeug sein.

Langsam drehen wir uns aber etwas im Kreis... Mit den Augen rollen

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ich bin auch dagegen, hab mich verschrieben, siehe die Ausbesserung meines Postings.

Ach so, alles klar. Ich dachte, du wolltest mich veräppeln. Lachen

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Dann kann kein öffentlicher Streit stattfinden.

Ein öffentlicher Streit darüber, ob man Ehrenmorde zulassen soll? Erst einmal dachte ich an öffentliche Aufklärungskampanien über Ehrenmorde. Dabei wird vermutlich ohnehin eine Diskussion aufkommen, aber doch hoffentlich eine, die auf Lösungsvorschläge für dieses Problem abzielt und nicht auf die Legalisierung von Ehrenmorden. (Für so intelligent und aufgeklärt halte ich die Deutschen dann trotz allem doch.) Ich finde, eine gewisse Wehrhaftigkeit gegenüber manchen Ansichten sollte sich die Demokratie aber schon bewahren.
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Zuletzt bearbeitet von Tarvoc am 17.04.2006, 23:00, insgesamt 2-mal bearbeitet
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alfons
Bär



Anmeldungsdatum: 24.04.2005
Beiträge: 1167

Beitrag(#454094) Verfasst am: 17.04.2006, 23:00    Titel: Antworten mit Zitat

Raphael hat folgendes geschrieben:
Ja, ja... Kaum sagt mal wieder jemand die simple Wahrheit, dass eine bestimmte Art von Leuten in Deutschland nichts verloren habt, schon wird die Maschinerie "Was seid Ihr doch für widerliche Rassisten, die nur heuchlerisch Vorwände suchen, anständige Muslime, die hierher gehören und das Recht Recht Recht auf Aufenthalt in Deutschland haben und keine Pflicht, sich hier an die gesellschaftlichen und rechtlichen Regeln zu halten, aus dem Land zu jagen".


Meine Achtung, ja Hochachtung vor einem - wie ich bislang annahm - gebildeten, lebenserfahrenen und nachdenklichen Menschen ist in diesem Augenblick zusammen gebrochen.

Schade, Raphael.
Wirklich schade.
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#454095) Verfasst am: 17.04.2006, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

alfons hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Ja, ja... Kaum sagt mal wieder jemand die simple Wahrheit, dass eine bestimmte Art von Leuten in Deutschland nichts verloren habt, schon wird die Maschinerie "Was seid Ihr doch für widerliche Rassisten, die nur heuchlerisch Vorwände suchen, anständige Muslime, die hierher gehören und das Recht Recht Recht auf Aufenthalt in Deutschland haben und keine Pflicht, sich hier an die gesellschaftlichen und rechtlichen Regeln zu halten, aus dem Land zu jagen".


Meine Achtung, ja Hochachtung vor einem - wie ich bislang annahm - gebildeten, lebenserfahrenen und nachdenklichen Menschen ist in diesem Augenblick zusammen gebrochen.

Schade, Raphael.
Wirklich schade.


Gutmenschen sind ein seltsames Volk.

Einerseits hätten sie gerne das große Rudelbumsen und das Nudistenparadies auf Erden, mit totaler Gleichberechtigung.

Andererseits wollen sie den Islam bei uns haben.

Sie werden nie begreifen, daß man nicht beides haben kann.

Raphi und ich sind keine Gutmenschen, weil wir den Widerspruch zwischen Freiheit und Islam erkannt haben. Und weil wir wissen, daß Freiheit einen Preis hat.
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Wanderer
Bestienbändiger



Anmeldungsdatum: 19.07.2003
Beiträge: 3496
Wohnort: Bielefeld

Beitrag(#454101) Verfasst am: 17.04.2006, 23:04    Titel: Antworten mit Zitat

Richtig, ihr seid keine Gutmenschen.
Ihr seid Dualisten.
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#454104) Verfasst am: 17.04.2006, 23:05    Titel: Antworten mit Zitat

Wanderer hat folgendes geschrieben:
Richtig, ihr seid keine Gutmenschen.
Ihr seid Dualisten.


Ich zumindest betrachte das für mich als wahre Aussage - ich bin gerne und aus tiefster Überzeugung Dualist.
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Evilbert
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#454105) Verfasst am: 17.04.2006, 23:06    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:
alfons hat folgendes geschrieben:
Raphael hat folgendes geschrieben:
Ja, ja... Kaum sagt mal wieder jemand die simple Wahrheit, dass eine bestimmte Art von Leuten in Deutschland nichts verloren habt, schon wird die Maschinerie "Was seid Ihr doch für widerliche Rassisten, die nur heuchlerisch Vorwände suchen, anständige Muslime, die hierher gehören und das Recht Recht Recht auf Aufenthalt in Deutschland haben und keine Pflicht, sich hier an die gesellschaftlichen und rechtlichen Regeln zu halten, aus dem Land zu jagen".


Meine Achtung, ja Hochachtung vor einem - wie ich bislang annahm - gebildeten, lebenserfahrenen und nachdenklichen Menschen ist in diesem Augenblick zusammen gebrochen.

Schade, Raphael.
Wirklich schade.


Gutmenschen sind ein seltsames Volk.

Einerseits hätten sie gerne das große Rudelbumsen und das Nudistenparadies auf Erden, mit totaler Gleichberechtigung.

Andererseits wollen sie den Islam bei uns haben.

Sie werden nie begreifen, daß man nicht beides haben kann.

Raphi und ich sind keine Gutmenschen, weil wir den Widerspruch zwischen Freiheit und Islam erkannt haben. Und weil wir wissen, daß Freiheit einen Preis hat.


Nur das was ihr beiden unter "Freiheit" versteht nichts anderes bedeutet als : eine Gesellschaft nach euren Regeln aufbauen.

In einer solchen Gesellschaft möchte ich zwar zugegebenermaßen eher leben als in einer islamischen, aber nur deshalb, weil ich deren Spielregeln bereits erfasst habe, nicht etwa, weil sie mir symphatischer sei.
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Claus
die Axt im Walde



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Beitrag(#454114) Verfasst am: 17.04.2006, 23:10    Titel: Antworten mit Zitat

dragonfly hat folgendes geschrieben:


In die Türkei sollten sie trotzdem, -freiwillig am Besten. Einfach deshalb, weil sie durch ihr Verhalten (auch das nach dem Urteil) gezeigt haben, dass sie sich weder integriert haben, noch sich integrieren wollen.

"Freiwillig" halte ich nicht für optimal. Hier ist die Grenze eindeutig überschritten. Solche Leute gehören nicht höflich darum gebeten, zu gehen. Solche Leute gehören ganz unehrenhaft rausgeschmissen. Andernfalls wird uns das als Schwäche ausgelegt. Und dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn die meinen, sie könnten uns auf der Nase herumtanzen.
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Was ist das für ein Gott, für den sich Menschen faule Ausreden ausdenken müssen?!!
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Sokrateer
souverän



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Beitrag(#454123) Verfasst am: 17.04.2006, 23:14    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Dann kann kein öffentlicher Streit stattfinden.

Ein öffentlicher Streit darüber, ob man Ehrenmorde zulassen soll? Erst einmal dachte ich an öffentliche Aufklärungskampanien über Ehrenmorde. Dabei wird vermutlich ohnehin eine Diskussion aufkommen, aber doch hoffentlich eine, die auf Lösungsvorschläge für dieses Problem abzielt und nicht auf die Legalisierung von Ehrenmorden. (Für so intelligent und aufgeklärt halte ich die Deutschen dann trotz allem doch.) Ich finde, eine gewisse Wehrhaftigkeit gegenüber manchen Ansichten sollte sich die Demokratie aber schon bewahren.

Nochmal: Wie soll eine Diskussion zustandekommen, wenn die Argumente der Ehrenmord-Befürworter darin nicht vorkommen?

Öffentliche Aufklärungskampagnen? Wie? Plakate? Eine Belangsendung im ARD/ORF? Broschüren im Arbeitsamt? Diejenigen, die für Ehrenmorde sind, werden das alles ignorieren. Und wie willst du über etwas aufklären, das du gar nicht kennst?
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Tarvoc
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Beitrag(#454134) Verfasst am: 17.04.2006, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Was wäre dann dein Vorschlag?
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Sokrateer
souverän



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Beitrag(#454147) Verfasst am: 17.04.2006, 23:35    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
Was wäre dann dein Vorschlag?

Wie schon erwähnt. Die Befürworter diskutieren lassen. Nur dann wäre die breite Masse der Befürworter dieser archaischen Traditionen auch bereit der Diskussion zuzuhören und nur so kann man sie auch direkt erreichen.

Aus den gewonnenen Erkenntnissen kann man dann ja noch immer Plakate, Belangsendungen und Broschüren machen, die dann vor allem der Stärkung der Ehrenmord-Gegner dienen.

An manchen Punkten kann man allerdings auch mit Zwangsbeschallung ansetzen: In der Schule, oder bei Staatsbürgerschaftskursen.
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