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Verbrecherorganisation ?!
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#460688) Verfasst am: 27.04.2006, 01:53    Titel: Antworten mit Zitat

SoWhy hat folgendes geschrieben:
AntagonisT hat folgendes geschrieben:
SoWhy hat folgendes geschrieben:
Im Durchschnitt sind pro Jahr Christentum 100000 Menschen durch direkte oder indirekte Handlungen bzw Unterlassungen der christlichen Kirchen zu Tode gekommen.


Bitte genauer, bzw. Quellen wären nicht schlecht - bzw. würden mich interessieren.


Stammt von Deschner, ich glaube aus "Mit Gott und den Faschisten", bin mir aber nicht mehr sicher wo genau, wo er sagt, dass die Kirche knapp 200 Millionen Menschen auf dem Gewissen hat, davon:
90 Millionen bei der "Missionierung" Südamerikas
62 Millionen im zweiten Weltkrieg (welcher ohne die Unterstützung der Faschisten durch die rkk wohl nie stattgefunden hätte)
davon allein: ~1 Million im Utascha-Staat, der von der rKK praktisch geleitet wurde (Pius XII nannte Pavelic, einen zweifach verurteilten Mörder einen "praktizierenden Katholiken" und segnete ihn noch auf dem Totenbett)
und Kreuzzüge, Judenprogrom, Hexenverbrennenungen usw usf., wozu ich jetzt grad die Zahlen nicht da hab

Ich hab jetzt die Bücher nicht alle da, aber allein in dem Gutachten zu dem Prozess steht schon das alles angeschnitten. Ich empfehle die Lektüre von Deschners Büchern, auch "Der Antikatechismus" und "Opus Diaboli", sowie natürlich dem hauptwerk, der "Kriminalgeschichte des Christentums"
Die Opferzahlen fand ich auch mal beeindruckend. Aber natürlich kann man so nicht argumentieren.
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Ahriman
Tattergreis



Anmeldungsdatum: 31.03.2006
Beiträge: 17976
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Beitrag(#460742) Verfasst am: 27.04.2006, 10:02    Titel: Antworten mit Zitat

Narziss hat folgendes geschrieben:
Die Opferzahlen fand ich auch mal beeindruckend. Aber natürlich kann man so nicht argumentieren.

Was soll das heißen? Würdest du das mal etwas ausführlicher sagen? Du fandest das mal beeindruckend - heute nicht mehr? Macht nichts, die paar Millionen. Gibt ja genug Menschen auf der Erde. Kann man ruhig mal welche umbringen. Oder?
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#460843) Verfasst am: 27.04.2006, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ahriman hat folgendes geschrieben:
Narziss hat folgendes geschrieben:
Die Opferzahlen fand ich auch mal beeindruckend. Aber natürlich kann man so nicht argumentieren.

Was soll das heißen? Würdest du das mal etwas ausführlicher sagen? Du fandest das mal beeindruckend - heute nicht mehr? Macht nichts, die paar Millionen. Gibt ja genug Menschen auf der Erde. Kann man ruhig mal welche umbringen. Oder?
Jedes Opfer der Gewaltherrschaft ist eines zu viel. Und wenn Karl der Große mal 5000 Sachsen ermordet hat, dann steht das immer noch auf einer Stufe mit den Judenpogromen zu denen die Kirche im Mittelalter aufgerufen hat, denen über die Jahrhunderte hinweg zehntausende Juden zum Opfer fielen. Auch die 60 Mio des 2. Weltkriegs sind nicht viel beeindruckender als die 5-10 Mio Opfer des 30jährigen Krieges. Damals gab es eben weniger menschen in Europa. So oder so - es waren alles brutale Morde.
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SoWhy
The Doctor



Anmeldungsdatum: 21.04.2006
Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS

Beitrag(#460869) Verfasst am: 27.04.2006, 13:38    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist korrekt. Nur die Tatsache, dass die Kirche bis in das letzte Jahrhundert noch aktiv gemordet hat, reicht auch aus, um diese Institution abzulehnen. Sie hat nachweislich Verbrechen im großen Stile begangen und keine andere Organisation hat sie darin übertroffen. Das reicht aus, um die These "Größte Verbrecherorganisation der Welt" zu untermauern. Wenn ich anfange, andere Maßstäbe anzulegen, kann ich auch sagen, dass nach einigen Jahrzehnten Katholizismus in Südamerika nur noch knapp 1-10% der ursprünglichen Bevölkerung gelebt hat...
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Zuletzt bearbeitet von SoWhy am 27.04.2006, 13:40, insgesamt einmal bearbeitet
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#460870) Verfasst am: 27.04.2006, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

SoWhy hat folgendes geschrieben:
Das ist korrekt. Nur die Tatsache, dass die Kirche bis in das letzte Jahrhundert noch aktiv gemordet hat, reicht auch aus, um diese Institution abzulehnen und
Wie geht der Satz weiter?
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SoWhy
The Doctor



Anmeldungsdatum: 21.04.2006
Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS

Beitrag(#460873) Verfasst am: 27.04.2006, 13:41    Titel: Antworten mit Zitat

narziss hat folgendes geschrieben:
SoWhy hat folgendes geschrieben:
Das ist korrekt. Nur die Tatsache, dass die Kirche bis in das letzte Jahrhundert noch aktiv gemordet hat, reicht auch aus, um diese Institution abzulehnen und
Wie geht der Satz weiter?

Ich entschuldige mich, ich hab aus versehen auf Absenden geklickt. Es ist angepasst oben.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22267

Beitrag(#460947) Verfasst am: 27.04.2006, 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ich für meien Teil finde diese Opferzahlen insofern absurd, als hier offenbar die Opfer aller möglichen Ereignisse, an denen die Kirche in irgendeiner Weise möglicherweise Mitschuld trägt - ob durch Unterstützung der Ereignisse, Förderung der Täter, obwohl man die Taten vielleicht nicht gutheißt, Fehleinschätzungen im Handeln, oder auch unterlassene Hilfeleistung - der Kirche so anlastet, als trüge sie die Hauptschuld. Das ist keine sachliche Geschichtsschreibung, sondern reine, interessegeleitete Polemik.
Dass zB der zweite Weltkrieg "ohne die Unterstützung der Faschisten durch die rkk wohl nie stattgefunden hätte", halte ich für eine völlig absurde Einschätzung. Die Toten des Krieges dann einer Opferzahl "der Kirche" zuzurechnen, in der außer der Kirche erst mal keine anderen Täter auftauchen (man könnte, absurder Gedanke, an die Faschisten selber denken), ist geradezu Geschichtsfälschung.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#460975) Verfasst am: 27.04.2006, 15:03    Titel: Antworten mit Zitat

Der Vatikan hat durch seine Konkordatspolitik das deutsche Zentrum geschwächt und so den Weg für Hitler freigemacht.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#460996) Verfasst am: 27.04.2006, 15:20    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich für meien Teil finde diese Opferzahlen insofern absurd, als hier offenbar die Opfer aller möglichen Ereignisse, an denen die Kirche in irgendeiner Weise möglicherweise Mitschuld trägt - ob durch Unterstützung der Ereignisse, Förderung der Täter, obwohl man die Taten vielleicht nicht gutheißt, Fehleinschätzungen im Handeln, oder auch unterlassene Hilfeleistung - der Kirche so anlastet, als trüge sie die Hauptschuld.


Welche der genannten Verbrechen sind denn deiner Meinung nach nicht der Kirche anzulasten?
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#461000) Verfasst am: 27.04.2006, 15:21    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich für meien Teil finde diese Opferzahlen insofern absurd, als hier offenbar die Opfer aller möglichen Ereignisse, an denen die Kirche in irgendeiner Weise möglicherweise Mitschuld trägt - ob durch Unterstützung der Ereignisse, Förderung der Täter, obwohl man die Taten vielleicht nicht gutheißt, Fehleinschätzungen im Handeln, oder auch unterlassene Hilfeleistung - der Kirche so anlastet, als trüge sie die Hauptschuld. Das ist keine sachliche Geschichtsschreibung, sondern reine, interessegeleitete Polemik.
Dass zB der zweite Weltkrieg "ohne die Unterstützung der Faschisten durch die rkk wohl nie stattgefunden hätte", halte ich für eine völlig absurde Einschätzung. Die Toten des Krieges dann einer Opferzahl "der Kirche" zuzurechnen, in der außer der Kirche erst mal keine anderen Täter auftauchen (man könnte, absurder Gedanke, an die Faschisten selber denken), ist geradezu Geschichtsfälschung.


Ich warte ja nur darauf, bis Du anfängst, die Kirchen von der Hexenverfolgung reinzuwaschen. Der einzige Geschichtsfälscher hier bist Du mit Deiner ständigen Heiligsprechung des Pfaffengesindels! Böse
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#461005) Verfasst am: 27.04.2006, 15:28    Titel: Antworten mit Zitat

Die Verbrechen sind doch schon ewig her. Wer weiß ob sie wirklich stattgefunden haben. Waren wohl auch nur Ausrutscher von Einzelnenen. Im Grunde will die Kirche doch nur Frieden und Nächstenliebe propagieren, klar, daß es immer ein paar Ausnahmen gibt, aber deswegen sollte man nicht das große Ganze aus den Augen verlieren. Dann fällt man nämlich auf den Teufel herein. Die Kirche hat doch auch sehr viel Gutes getan.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#461008) Verfasst am: 27.04.2006, 15:31    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast den Ironie-Smiley vergessen
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Dissident
Möchtegernopfer



Anmeldungsdatum: 17.03.2005
Beiträge: 157

Beitrag(#461009) Verfasst am: 27.04.2006, 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

SoWhy hat folgendes geschrieben:
Sie [die Kirche] hat nachweislich Verbrechen im großen Stile begangen und keine andere Organisation hat sie darin übertroffen. Das reicht aus, um die These "Größte Verbrecherorganisation der Welt" zu untermauern.


Mich würde hierbei interessieren, was genau unter "Verbrechen" verstanden wird: Verbrechen im mehr oder weniger juristischen Sinne (also schwere Vergehen gegen geltendes Recht), oder Verbrechen im ethischen Sinne (Verbrechen "gegen die Menschlichkeit").

In jedem Falle aber ist die Kirche ob ihrer Vergehen aus heutiger Sicht zu verurteilen.
Man sollte allerdings auch fairer Weise darauf hinweisen, dass die grausamen Verbrechen nur aus der (mittelalterlichen) Einheit von Kirche und Staat sowie aus der häufigen Verquickung von religiösen und politischen Zielen verstanden werden können.
Das ist durchaus relativierend gemeint.


Zitat:
Nur die Tatsache, dass die Kirche bis in das letzte Jahrhundert noch aktiv gemordet hat...


Hier haben wir ein schönes Beispiel für mangelndes Geschichtsbewusstsein. Morde im Namen oder im Auftrag der Kirche gab es massig, keine Frage. Wenn es allerdings ums "aktive" Morden ging, war "die Kirche" in der Regel auf weltlichen Behörden bzw. ausführende Organe außerhalb der Kirche angewiesen.
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#461012) Verfasst am: 27.04.2006, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
Du hast den Ironie-Smiley vergessen


Mist, erwischt. zwinkern

Aber so denken doch die meisten, auch die Nicht- und Kuschelchristen. Kein Wunder, daß die rkk versucht, jeden Aufklärungsversuch im Keim zu ersticken.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#461013) Verfasst am: 27.04.2006, 15:36    Titel: Antworten mit Zitat

Dissident hat folgendes geschrieben:

Mich würde hierbei interessieren, was genau unter "Verbrechen" verstanden wird: Verbrechen im mehr oder weniger juristischen Sinne (also schwere Vergehen gegen geltendes Recht), oder Verbrechen im ethischen Sinne (Verbrechen "gegen die Menschlichkeit").


Na irgendwie gegen beides. Ethisch gesehen wohl recht eindeutig, juristisch....so eine Sache. Immerhin sind Menschenrechte und Grundgesetz von heute doch "christliche Werte und Erungenschaften", gegen die damals verstoßen wurde. zynisches Grinsen
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#461014) Verfasst am: 27.04.2006, 15:38    Titel: Antworten mit Zitat

Stefan hat folgendes geschrieben:
Surata hat folgendes geschrieben:
Du hast den Ironie-Smiley vergessen


Mist, erwischt. zwinkern

Aber so denken doch die meisten, auch die Nicht- und Kuschelchristen. Kein Wunder, daß die rkk versucht, jeden Aufklärungsversuch im Keim zu ersticken.


Ja, und uns schickt man einen kuschelig anmutenden Agitator vorbei, der hier für eine positive Außenwirkung des Christentums sorgen soll.

Und die Mehrheit der selbsternannten "Freigeister" fällt auch noch darauf rein. Mr. Green
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SoWhy
The Doctor



Anmeldungsdatum: 21.04.2006
Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS

Beitrag(#461079) Verfasst am: 27.04.2006, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Dissident hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Nur die Tatsache, dass die Kirche bis in das letzte Jahrhundert noch aktiv gemordet hat...


Hier haben wir ein schönes Beispiel für mangelndes Geschichtsbewusstsein. Morde im Namen oder im Auftrag der Kirche gab es massig, keine Frage. Wenn es allerdings ums "aktive" Morden ging, war "die Kirche" in der Regel auf weltlichen Behörden bzw. ausführende Organe außerhalb der Kirche angewiesen.


Inkorrekt. Wie Deschner, unbestreitbar durch christliche Theologen, nachgewiesen hat, waren es nur so als Beispiel katholische Priester, die im Utascha Staat 1942-43 Verbrechen und Morde begangen haben.
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narziss
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 21939

Beitrag(#461080) Verfasst am: 27.04.2006, 17:39    Titel: Antworten mit Zitat

SoWhy hat folgendes geschrieben:
Dissident hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Nur die Tatsache, dass die Kirche bis in das letzte Jahrhundert noch aktiv gemordet hat...


Hier haben wir ein schönes Beispiel für mangelndes Geschichtsbewusstsein. Morde im Namen oder im Auftrag der Kirche gab es massig, keine Frage. Wenn es allerdings ums "aktive" Morden ging, war "die Kirche" in der Regel auf weltlichen Behörden bzw. ausführende Organe außerhalb der Kirche angewiesen.


Inkorrekt. Wie Deschner, unbestreitbar durch christliche Theologen, nachgewiesen hat, waren es nur so als Beispiel katholische Priester, die im Utascha Staat 1942-43 Verbrechen und Morde begangen haben.
Vergiss nicht Josef Tiso, Priester und Staatspräsident der faschistischen Slowakei.
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Paschulke
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Anmeldungsdatum: 25.07.2005
Beiträge: 416
Wohnort: Baden

Beitrag(#461152) Verfasst am: 27.04.2006, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

Die Ausrede es handelt sich dabei um Einzelfälle und der Papst hat davon nicht gewußt kann man im Fall der Ustascha Christen sicher nicht gelten lassen. Hat sich eigentlich mal irgendein Papst für diese Greuel entschuldigt?

Auszug aus Karlheinz Deschner "Die beleidigte Kirche" S.34-35

Zitat:
Geistliche, besonders Jesuiten und mehr noch Franziskaner, führten bewaffnete Mordbanden an, organisierten Massaker, brüllten: „Nieder mit den Serben!" Sie gestanden, „oft nach dem Maschinengewehr" zu greifen; erklärten, es sei „die Zeit gekommen für den Revolver und das Gewehr", es sei „keine Sünde mehr, ein siebenjähriges Kind zu töten, wenn es gegen die Gesetzgebung der Ustaschen verstößt". „Alle Serben in möglichst kurzer Zeit zu töten", das nannte der Franziskaner Simic, ein Militärvikar der Ustaschen, gegenüber dem italienischen General der „Sassari-Division" am 21. Mai 1941 „unser Programm". Der Franziskaner Hermenegildo alias Castimir Hermann initiierte, zusammen mit dem Justizminster Mirko Puk, ein Blutbad in der Kirche von Glina (Bosnien), die man acht Tage lang in einen Schlachthof verwandelte. „Die Uniformen der Schlächter mußten gewechselt werden, weil sie vom Blute durchnäßt waren. Man findet später aufgespießte Kinder mit noch vor Schmerz gekrümmten Gliedern".
Franziskaner waren auch Henker in Konzentrationslagern, die im „Unabhängigen Staat Kroatien", im „Kroatien Gottes und Marias", nur so aus dem Boden schössen. Das Konzentrationslager Jasenovac, berüchtigt wegen seiner Massenenthauptungen - etwa 200.000 Serben und Juden kamen darin um - hatte zeitweise den Franziskaner Filipovic-Majstorovic, genannte „Bruder Teufel", zum Kommandanten. In vier Monaten wurden dort unter seiner Leitung 40.000 Menschen liquidiert. Allein der Franziskaner-Stipendiat Brzica hat da in einer Nacht, am 29. August 1942, 1.360 Menschen mit einem Spezialmesser geköpft.


Die Kirche ist die größte Verbrecherorganisation der Menschheitsgeschichte. Wie kann man heutzutage einem so von Blut triefenden Verein angehören? Wie muß man sein Hirn verbiegen um über dieses ganze Greuel einfach hinwegzugehen? Und vorallem: Wie unverfrohren muß man sein für diesen Verein auch noch missionarisch tätig zu sein?

mir ist schlecht Erbrechen
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SoWhy
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Anmeldungsdatum: 21.04.2006
Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS

Beitrag(#461175) Verfasst am: 27.04.2006, 20:29    Titel: Antworten mit Zitat

Es reicht schon, dass Pius XII Pavelic noch auf dem Totenbett gesegnet hat, ein Mann, der, abgesehen von allen Verbrechen, die er befohlen hat, selbst in zwei Ländern rechtlich einwandfrei als Mörder veurteilt war. Selbst ein devoter, fanatischer Katholik kann kaum behaupten, dass der Papst davon nichts wusste...
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#461288) Verfasst am: 27.04.2006, 22:22    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Dass zB der zweite Weltkrieg "ohne die Unterstützung der Faschisten durch die rkk wohl nie stattgefunden hätte", halte ich für eine völlig absurde Einschätzung.


Ohne die aktive Einmischung Pacellis, des späteren Papst Pius XII. hätte es nach Ansicht einiger Historiker weder die Selbstauflösung des katholischen Zentrums noch dessen kurz davor abgegebene Zustimmung zum "Ermächtigungsgesetz" gegeben.

Die NS-Zeit hätte also evtl. nicht 12 Jahre, sondern nur unwesentlich mehr als 12 Wochen andauern müssen.

Ob das stimmig ist, wage ich nicht zu beurteilen. Ein Urteil , egal in welcher Richtung für eine "völlig absurde Einschätzung" zu halten würde ich mir jedoch erst recht nicht anmaßen. Obwohl immerhin eine Examensarbeit meinerseits zu einem NS-Thema in einer Universitätsbibliothek steht.
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SoWhy
The Doctor



Anmeldungsdatum: 21.04.2006
Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS

Beitrag(#461294) Verfasst am: 27.04.2006, 22:35    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Dass zB der zweite Weltkrieg "ohne die Unterstützung der Faschisten durch die rkk wohl nie stattgefunden hätte", halte ich für eine völlig absurde Einschätzung.


Ohne die aktive Einmischung Pacellis, des späteren Papst Pius XII. hätte es nach Ansicht einiger Historiker weder die Selbstauflösung des katholischen Zentrums noch dessen kurz davor abgegebene Zustimmung zum "Ermächtigungsgesetz" gegeben.

Die NS-Zeit hätte also evtl. nicht 12 Jahre, sondern nur unwesentlich mehr als 12 Wochen andauern müssen.

Ob das stimmig ist, wage ich nicht zu beurteilen. Ein Urteil , egal in welcher Richtung für eine "völlig absurde Einschätzung" zu halten würde ich mir jedoch erst recht nicht anmaßen. Obwohl immerhin eine Examensarbeit meinerseits zu einem NS-Thema in einer Universitätsbibliothek steht.


Abgesehen davon hat der Vatikan und die rKK in Spanien, Italien und Kroatien die faschistischen Machthaber nicht nur tolleriert sondern aktiv unterstützt. Das ist Fakt...
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#461304) Verfasst am: 27.04.2006, 22:50    Titel: Antworten mit Zitat

In Österreich auch. Auch in Österreich hatten wir eine brutale faschistische Diktatur 1934 - 1938. Und zwar von der Vorgängerpartei der ÖVP getragen! Böse
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Der unbekannte Gott
apolitischer Atheist



Anmeldungsdatum: 24.07.2003
Beiträge: 1595
Wohnort: Das alte Europa

Beitrag(#461321) Verfasst am: 28.04.2006, 00:21    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dass sie im Zuge dessen eine Unzahl von Verbrechen begangen hat, ist freilich richtig; und um diese Tatsache überspitzt und polemisch zu benennen, mag die Bezeichnung "Vebrecherorganisation" durchgehen. Streng sachlich bleibt sie falsch, auch für Leitung.

Rechtfertigt das Bestrafung? Darum geht es doch bei der ganzen Sache.
Vor kurzem las ich in der Zeitung einen Leserbrief eines Christen, der sich ereiferte, daß die armen Kinder in Berlin nun "Ethik" als Unterrichtsfach verbindlich wird, was man einem christlichen Schäfchen nicht zumuten kann, weil das "Atheistenunterricht" ist, der von den Roten erschaffen wurde, um den bösen Atheismus zu verbreiten, er stellte also wertneutralen Unterricht der religiösen Indoktrination gleich, was eine Falschaussage ist. Sollte soetwas auch strafbar sein?
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"Unwissenden scheint, wer Weises sagt, nicht klug zu sein." (Euripides)
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#461375) Verfasst am: 28.04.2006, 08:39    Titel: Antworten mit Zitat

Der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dass sie im Zuge dessen eine Unzahl von Verbrechen begangen hat, ist freilich richtig; und um diese Tatsache überspitzt und polemisch zu benennen, mag die Bezeichnung "Vebrecherorganisation" durchgehen. Streng sachlich bleibt sie falsch, auch für Leitung.

Rechtfertigt das Bestrafung? Darum geht es doch bei der ganzen Sache.
Vor kurzem las ich in der Zeitung einen Leserbrief eines Christen, der sich ereiferte, daß die armen Kinder in Berlin nun "Ethik" als Unterrichtsfach verbindlich wird, was man einem christlichen Schäfchen nicht zumuten kann, weil das "Atheistenunterricht" ist, der von den Roten erschaffen wurde, um den bösen Atheismus zu verbreiten, er stellte also wertneutralen Unterricht der religiösen Indoktrination gleich, was eine Falschaussage ist. Sollte soetwas auch strafbar sein?

Ich kenne viele die das so sehen. Geh mal auf (ja ist wieder ein politisches Eigentor, aber egal) auf www.cdu-freiburg.de Erbrechen Odeer google "KLaus Schüle", synonym "Das blöde Arschloch"
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22267

Beitrag(#461590) Verfasst am: 28.04.2006, 15:07    Titel: Antworten mit Zitat

Surata hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Ich für meien Teil finde diese Opferzahlen insofern absurd, als hier offenbar die Opfer aller möglichen Ereignisse, an denen die Kirche in irgendeiner Weise möglicherweise Mitschuld trägt - ob durch Unterstützung der Ereignisse, Förderung der Täter, obwohl man die Taten vielleicht nicht gutheißt, Fehleinschätzungen im Handeln, oder auch unterlassene Hilfeleistung - der Kirche so anlastet, als trüge sie die Hauptschuld.

Welche der genannten Verbrechen sind denn deiner Meinung nach nicht der Kirche anzulasten?

Keine davon sind der Kirche gar nicht anzulasten (deswegen frage ich mich auch, wie Doc seinen Geschichtsfälschungsvorwurf begründet, außer mit "ätschibätschi, wers sagt ists selber").
Aber ich möchte zwischen Allein-, Haupt- und Mitschuld unterschieden wissen, und dann auch, in welcher Art die Kriche jeweils schuldig geworden ist. Natürlich gibt es Verbrechen, für die die Kirche die alleinige oder die Hauptverantwortung trägt, wie die Inquisition, die Hexenverfolgungen, die Kreuzzüge etc. Es gibt andere Verbrechen, die sie gemeinsam mit weltlichen Institutionen begangen hat, wie die mit der Mission verquickte Kolonisation Südamerikas. (In eine dieser beiden Kategorien werden die kroatischen Kriegsverbrechen fallen, mit denen ich mich nicht auskenne und über die ich deswegen alles hinnehme, was hier gesagt wird.) Und es gibt aber auch andere, die sie möglicherweise durch falsches Verhalten nicht verhindert hat und für die sie deswegen eine Mitverantwortung hat, die ihr aber nicht als eigene Schuld anzulasten sind. Und dazu würde ich die Entfesselung des 2.WK rechnen. Möglicherweise hätte das 3. Reich nicht so lange gehalten, wenn die Kirche sich in seinen Anfangsjahren anders verhalten hätte (in den von Evilbert genannten Fragen, die zweifellos ein düsteres Kapitel der Kirchengeschichte sind). Schon das wäre ziemlich spekulativ, aber dann hätte die Kirche eine Mitverantwortung für das Folgende. Aber um deswegen der Kirche eigentliche (Haupt- oder Mit-)Schuld am 2.WK und seinen Opfern zu geben, müsste man sagen können, dass die Kirche den Beginn des Kriegs selbst gewollt und unterstützt habe. Und das halte ich, nach wie vor, für eine absurde Behauptung (Gegenbelege?). Die eigentliche Schuld am Beginn des 2.WK tragen die Nazis. Es sei denn, man mache jeden Hitlerwähler von 1933 auch für den Kriegsbeginn verantwortlich. Dann verschwindet die Kategorie "Schuld/Verantwortung" aber völlig im Nebel.
Und wenn man die Opfer von all diesen unterschiedlichen Verantwortungsgraden einfach zusammenzählt, ohne diese Differenzierungen vorzunehmen, um dann mit der Aussage "Die Kirche hat Schuld an soundsoviel Toten" eine Hauptschuld der Kirche an allen Opfern zu unterstellen, halte ich das für geschichtsfälschend. Dabei bleibe ich.
All diese Differenzierung möchte ich übrigens gar nicht nur um der Kirche willen haben. Die RKK wäre mir als Evangele eh Latte (wobei sich die Evangelische Kirche natürlich auch, wenn auch in anderer Weise, schuldig gemacht hat, ja, auch die Bekennende Kirche - um das zu wissen, musste ich allerdings kein Deschner-Buch lesen, sondern nur im kirchengeschichtlichen Seminar aufpassen). Aber wenn man nicht diffrenziert und wirklich nach den Ursachen forscht, sondern einfach möglichst viel der Kirche anhängen will, versteht man nichts - und kann nichts aus der Gechichte lernen. Dann "weiß" man nur, dass die Kirche an allem Schuld ist - das "wusste" man dann aber auch schon vorher. Man verpasst aber die Möglichkeit, zu verstehen, wann aus Weltanschauungen Morde entstehen, wann soziologische Bedingungen Institutionen korrumpieren, wann Weltanschauungen blind machen - und wann es aber auch anders laufen kann.

der unbekannte Gott hat folgendes geschrieben:
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Dass sie im Zuge dessen eine Unzahl von Verbrechen begangen hat, ist freilich richtig; und um diese Tatsache überspitzt und polemisch zu benennen, mag die Bezeichnung "Vebrecherorganisation" durchgehen. Streng sachlich bleibt sie falsch, auch für Leitung.
Rechtfertigt das Bestrafung? Darum geht es doch bei der ganzen Sache.

Nein, die Unsinnigkeit der Behauptung (nach meiner Einschätzung) rechtfertigt natürlich keine Bestrafung. Deswegen hatte ich sie ja als polemische Überspitzung auch akzeptiert. Ich hatte nur das Diskussionsthema von der Bestrafungswürdigkeit auf die Sinnhaftigkeit der Behauptung verschoben.

Doc Etropy hat folgendes geschrieben:
Ja, und uns schickt man einen kuschelig anmutenden Agitator vorbei, der hier für eine positive Außenwirkung des Christentums sorgen soll.

Sind das jetzt noch die üblichen ad-hominem-"Argumente" oder schon echter Verfolgungswahn ...?
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Dissident
Möchtegernopfer



Anmeldungsdatum: 17.03.2005
Beiträge: 157

Beitrag(#461716) Verfasst am: 28.04.2006, 18:28    Titel: Antworten mit Zitat

SoWhy hat folgendes geschrieben:
Dissident hat folgendes geschrieben:
Hier haben wir ein schönes Beispiel für mangelndes Geschichtsbewusstsein. Morde im Namen oder im Auftrag der Kirche gab es massig, keine Frage. Wenn es allerdings ums "aktive" Morden ging, war "die Kirche" in der Regel auf weltlichen Behörden bzw. ausführende Organe außerhalb der Kirche angewiesen.


Inkorrekt. Wie Deschner, unbestreitbar durch christliche Theologen, nachgewiesen hat, waren es nur so als Beispiel katholische Priester, die im Utascha Staat 1942-43 Verbrechen und Morde begangen haben.


Mag durchaus sein. Jetzt will ich aber endlich wissen, warum das, was ich geschrieben habe, inkorrekt sein soll.

gott hat folgendes geschrieben:
...er stellte also wertneutralen Unterricht der religiösen Indoktrination gleich, was eine Falschaussage ist. Sollte soetwas auch strafbar sein?

Nein, ich finde, hier können wir noch 'mal ein Auge zudrücken.
Aber was meinst du eigentlich mit "wertneutralem" Unterricht? Den Ethikunterricht etwa?

Und überhaupt: Wie kann ein Unterricht, der Wert auf Wertneutralität legt, wertneutral sein?

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:

Und wenn man die Opfer von all diesen unterschiedlichen Verantwortungsgraden einfach zusammenzählt, ohne diese Differenzierungen vorzunehmen, um dann mit der Aussage "Die Kirche hat Schuld an soundsoviel Toten" eine Hauptschuld der Kirche an allen Opfern zu unterstellen, halte ich das für geschichtsfälschend.


Naja. "Geschichtsfälschend" ist vielleicht ein wenig hart formuliert. Zwar ist im Verlaufe der Jahrhunderte schon so mancher Unsinn als historische Tatsache verkauft worden, aber der hier angesprochene Stuss ist dann doch etwas zu blöde, um Einfluss auf die Geschichtsschreibung ausüben zu können.

Tillich hat folgendes geschrieben:
Aber wenn man nicht diffrenziert und wirklich nach den Ursachen forscht, sondern einfach möglichst viel der Kirche anhängen will, versteht man nichts - und kann nichts aus der Gechichte lernen. Dann "weiß" man nur, dass die Kirche an allem Schuld ist - das "wusste" man dann aber auch schon vorher. Man verpasst aber die Möglichkeit, zu verstehen, wann aus Weltanschauungen Morde entstehen, wann soziologische Bedingungen Institutionen korrumpieren, wann Weltanschauungen blind machen - und wann es aber auch anders laufen kann.


Volle Zustimmung.
Nun geht es allerdings manchen Diskutanten - und das sollte man ruhig anerkennen - überhaupt nicht um eine "differenzierte", womöglich noch geschichtsbewusste Betrachtung des zur Rede stehenden Themas, sondern es geht schlicht und ergreifend darum, sich auszukotzen. Und je doller gekotzt wird, desto doller das anschließende Gefühl der Erleichterung.
Insofern bitte ich um etwas mehr Verständnis, wenn bei der großen Kotzerei das Verstehen auf der Strecke bleibt.

tillich hat folgendes geschrieben:
Doc Etropy hat folgendes geschrieben:
Ja, und uns schickt man einen kuschelig anmutenden Agitator vorbei, der hier für eine positive Außenwirkung des Christentums sorgen soll.

Sind das jetzt noch die üblichen ad-hominem-"Argumente" oder schon echter Verfolgungswahn ...?

Also wirklich, tillich. So langsam müsstest du doch wissen, dass dieser Kerl in Wirklichkeit ein Ultrachrist der allerschlimmsten Sorte ist, der hier - getarnt als (angeblicher) At(ti)heist - mit dem einzigen Ziel schreibt, alle Atheisten in ein schlechtes Licht zu rücken. Ganz klarer Fall!


Zuletzt bearbeitet von Dissident am 28.04.2006, 19:06, insgesamt einmal bearbeitet
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King Lui
Großstadtdschungelist



Anmeldungsdatum: 19.11.2004
Beiträge: 211

Beitrag(#461737) Verfasst am: 28.04.2006, 19:02    Titel: Antworten mit Zitat

tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben:
Keine davon sind der Kirche gar nicht anzulasten (deswegen frage ich mich auch, wie Doc seinen Geschichtsfälschungsvorwurf begründet, außer mit "ätschibätschi, wers sagt ists selber").
Aber ich möchte zwischen Allein-, Haupt- und Mitschuld unterschieden wissen, und dann auch, in welcher Art die Kriche jeweils schuldig geworden ist. Natürlich gibt es Verbrechen, für die die Kirche die alleinige oder die Hauptverantwortung trägt, wie die Inquisition, die Hexenverfolgungen, die Kreuzzüge etc. Es gibt andere Verbrechen, die sie gemeinsam mit weltlichen Institutionen begangen hat, wie die mit der Mission verquickte Kolonisation Südamerikas.

Das Problem ist, wie will man eine Gruppe von fast 100% gläubigen Christen, die alle bereits im Kleinkindalter getauft wurden und daher in diese Gruppe aufgenommen wurden, und deren weltliche Oberhäupter auch Christen sind auseinanderdividieren?
Es gibt die Kirche als Institution. Diese hat mitgemischt.

Es gibt die Kirche als Gemeinschaft der Gläubigen. Diese hat mitgemischt.
Nichtchristen gab es fast nicht.

Man kann jetzt zwischen "wahren Christen" und "falschen Christen" unterscheiden. Da dies aber ein "falscher Schotte" ist, ist diese Aussage heiße Luft. "Wahre Christen" mit Gutmenschen zu assoziieren und "Falsche Christen" mit Menschen, die den "christlichen Glauben" eben falsch verstanden haben ist immer möglich.
Man bemerkt hier in der Kirche als Organisation einen grundsätzlichen Konstruktionsfehler, da sie zu großzügig im Herauspicken ihrer Heiligen ist. Zumal der christliche Glaube auch noch Staatsreligion war und "Glaube" eben dann auch mit weltlichen Methoden verbreitet wurde.
Es heißt "ich glaube an die Gemeinschaft der Heiligen". An welche Heiligen denn jetzt?
Man sieht hier das Verhalten einer ganz gewöhnlichen menschlichen undemokratischen religiösen Gemeinschaft, die alle gemeinsame Sache machen.
_________________
Bastelanleitung für ein ideologisches Weltbild:
1. Stülpe den Tatsachen eine höhere Wahrheit über.
2. Passe die Tatsachen der höheren Wahrheit an.
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Surata
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Anmeldungsdatum: 29.03.2005
Beiträge: 17383

Beitrag(#461794) Verfasst am: 28.04.2006, 20:14    Titel: Antworten mit Zitat

@tillich:

ich vergleiche es mal so,

-waren Hitler und Co and den Verbrechen der Wermacht schuld? Immerhin haben sie ja nicht selbst vergewaltigt und gemeuchelt
-waren Hitler und Co Schuld aun den Pöbeleien, Beschimpfungen und Prügeleigen gegen Juden? Immerhin haben sie ja nicht selbst mitgemischt sondern "nur" Gesetze erlassen, die die Juden ausgegrenzt haben
-waren Hitler und Co schuld, dass Frauen in Kzs vergewaltigt wurden? auch da waren sie nicht selbst vor Ort
waren Hitler und Co schuld, dass KzLeiter Sadisten waren?

da gibts sicher noch mehr, nur momentan fällt mir nix mehr ein

An kaum einem dieser Verbrechen waren Hitler und Co direkt beteiligt, aber zum Beispiel am Bau der Kzs, Der Endlösung, der Verstärkung des Judenhasses, der Auslebung des Judenhasses, dem Kriegsbeginn usw.

Da könntest du auch unterscheiden zwischen Allein- Haupt- und Mitschuld, ändert nichts daran, dass das Naziregime verbrecherisch war und insgesamt Ursache der ganzen Tragik war.

Und genauso wie die Kirche(n) Hauptschuld tragen an den Hexenverbrennungungen, den Vorgehen gegen "Ketzer", Anstiftungen zu den Judenpogrome, Ursache des Antijudaismus und Antisemitismus, usw. sind sie Ursache für viele andere Verbrechen, an denen sie vielleicht nicht als Hauptakteure beteiligt waren, die jedoch eindeutig auf ihr Wirken und Denken zurückzufolgen sind.

Mit der Zerpflückung der Schuld machst du dir vielleicht als Historiker Ehre, aber den Kern der Sache übersiehst du.
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tillich (epigonal)
hat Spaß



Anmeldungsdatum: 12.04.2006
Beiträge: 22267

Beitrag(#461872) Verfasst am: 28.04.2006, 21:27    Titel: Antworten mit Zitat

@ King Lui
Öh ... Bezüglich einer Unterscheidung in "wahre und falsche Gläubige" bestreitest du ein Argument, dass ich gar nicht gebracht habe. Frage

Surata hat folgendes geschrieben:
ich vergleiche es mal so,
-waren Hitler und Co and den Verbrechen der Wermacht schuld? Immerhin haben sie ja nicht selbst vergewaltigt und gemeuchelt [... weitere Beispiele]
An kaum einem dieser Verbrechen waren Hitler und Co direkt beteiligt, aber zum Beispiel am Bau der Kzs, Der Endlösung, der Verstärkung des Judenhasses, der Auslebung des Judenhasses, dem Kriegsbeginn usw.
Da könntest du auch unterscheiden zwischen Allein- Haupt- und Mitschuld, ändert nichts daran, dass das Naziregime verbrecherisch war und insgesamt Ursache der ganzen Tragik war.

Bei all diesen Verbrechen ist es völlig klar, dass das Naziregime allein- oder hauptschuldig ist, weil es sie als verantwortliche Regierung verursacht, geplant und durchgeführt hat. Ähnliches kann man für die Kirche und Hexenverfolgungen, Inquisition und Kreuzzüge sagen, für Kirche und den 2. WK aber eben so nicht. Deswegen hinkt der Vergleich für das, was ich bestreite (die Möglichkeit, die Toten des 2.WK summarisch auf das Schuldkonto der Kirche zu setzen) leider total.
Surata hat folgendes geschrieben:
Mit der Zerpflückung der Schuld machst du dir vielleicht als Historiker Ehre, aber den Kern der Sache übersiehst du.

Wie soll man sich denn mit der Beurteilung von Fragen historischer Verantwortung sonst auseinander setzen? Und was ist der Kern der Sache?
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