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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#458370) Verfasst am: 23.04.2006, 19:20 Titel: |
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@Tarvoc: Danke übrigens für die tatkräftige Schützenhilfe gegen das Christentum.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Du möchtest sagen, dass bei Dir Hopfen und Malz verloren sind und es
im Grunde zwecklos ist mit Dir zu diskutieren, weil Du sowieso grundsätzlich
recht hast...richtig ? Insofern bin ich mit meinen Versuchen bei Dir mal durchzudringen wohl
tatsächlich gescheitert, weil Du in Deiner eigenen kleinen Welt/Tunnelrealität lebst. |
Wie oft willst du dich eigentlich noch wiederholen und damit meine Geduld missbrauchen? Weder habe ich grundsätzlich Recht noch ist es sinnlos mit mir zu diskutieren, nur stammt mein Wissen eben nicht von - bestenfalls – drittklassigen Internetseiten und folglich ist meinen Standpunkten auch eine gewisse Überlegung und Beschäftigung mit dem spezifischen Gegenstand vorausgegangen; daher verwerfe ich sie auch nicht beider jedem erstbesten Einwand, zumal wenn diese so armselig, verworren und nichtig sind wie deine.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Indoktrination durch Nietzsche ist ja das Eine...
selbstimmunisierendes - allzu selbstimmunisierendes...
Das andere ist Nietzsche mißzuverstehen, ihn z.B. mit dem Humanismus
in eine Kiste zu stecken oder ihn für humanismus-verträglich zu erklären.
Einerseits findest Du es angebracht political correctnis und Gutmenschentum
zu kritisieren, andererseits bist Du sowas von "moralin-sauer", dass mir ganz
anders wird. Moralist hoch 9 und ne große Klappe. |
Auf deine "Kritik" meiner Person kann ich getrost verzichten und bleibe dabei auf den schon erwähnten Spiegel zu verweisen und meine früheren Worte in Erinnerung zu rufen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich brauche mich nicht aus der Affäre zu ziehen, weil ich erstens nicht
in die Christen verliebt bin(so wie Nietzsche) und zweitens, weil es kein
Verbrechen ist Christen "nicht" zu Nazis abzustempeln. Insofern wasche
ich meine Hände in Unschuld wie es so schön heißt. Ich denke Du
hast da eher die "Bringschuld" Dich zu erklären. Dein Hass auf
die Christen ist doch offensichtlich. Aber ich denke es gibt
in diesem Forum einige Atheisten die die Christen "hassen".
Deshalb regt sich hier auch so wenig Widerstand gegen
Deine Polemik und Agitation gegen Christen.
Vielleicht wäre dies anders, wenn es gegen
Juden ginge ? |
Also bitte, was ist denn das für eine armselige Ausrede? Es geht um die Frage, ob man eine Bewegung, die andere Menschen systematisch auszulöschen gedenkt, weil sie nicht an wirre Dogmen glauben, mit den Nationalsozialisten gleichsetzen kann, wenn nicht sogar muss; dass du nun mit der Judenhetze, die Nazis so gut wie Christen betrieben – der Pogrom als Erfindung des überaus christlichen Mittelalters, die Juden als Volk von Gottesmördern ein Werk der Kirche höchst selbst -, ankommst wundert mich nicht, aber sei unbesorgt: Im Grunde ist das Christentum eine bloße jüdische Sekte, also geht es in gewissen Sinne auch gegen Juden – obwohl die Christen sich nicht als solche Verstehen und daher nichts dabei finden die Juden zu hassen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich würde sogar noch weiter gehen. Christen erklären ja z.B. Gott sei die Liebe. Insofern widerspricht das ja "grundsätzlich" einem hasserfüllten Denken.
Wobei es ja stimmt, dass es viele Anhänger des Christentums gab
die sich auch falsch verhalten haben oder sogar Verbrecher waren.
Der Punkt ist, dass ich da nicht pauschalisieren möchte. |
Pauschalisieren ist doch eigentlich alles was du hier bisher getan hast, helfen tut es dir allerdings nichts: Der Nazarener verlangt selbst die Vernichtung der Ungläubigen, sowohl in den Evangelien als auch in der Offenbarung – gewiss eine göttliche Macht soll ihn zum Strafgericht zurück senden; die versprochenen Taten dieser göttlichen Macht gleichen aber gänzlich einem Erlebnisbericht aus den Vernichtungslagern der Nazis. Tarvoc hat bereits auch einige der entsprechenden Textstellen in der Bibel hingewiesen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Ich denke meine Antwort war im Prinzip eindeutig genug.
Ich schrieb es sei absurd Christen mit Nazis gleichzusetzen und
das dies z.B. auch nicht im Sinne der Juden sei. Dies würde
die Verbrechen der Nationalsozialisten relativieren.
Dazu kommt, dass die Nazis das Christentum abschaffen wollten.
Christentum und Nationalsozialismus sind zwei völlig verschiedene
Lehren. |
Beide, Nazis und Christen, verübten ihm Namen ihrer Lehre entsetzlich Verbrechen; dies die Tatsache. Warum dies nicht im Sinne der Juden wäre und inwiefern diese "im Sinne der Juden sein" eine Rolle für die Beurteilungen der Verbrechen des Christentums und des Nationalsozialismus sein sollten bleibt mir ein Rätsel. Ebenso wie es eine Rolle spielen sollten, dass die Nazis das Christentum angeblich abschaffen wollten, dies ändert nichts an der Qualität der von beiden Ideologien verübten Verbrechen, wobei die der Christen an Ausmaß und Dauer noch eher die der Nationalsozialisten übertreffen, während sie deren Grausamkeit durchaus das Wasser reichen können.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nein, dieses Buch ist nicht aus verschiedenen Büchern zusammengesetzt
und es gibt auch nur einen Autor. Zudem der Vergleich zwischen "Mein Kampf"
und der Bibel völlig lächerlich ist. "Das Buch Kohelet" gefällt mir persönlich ganz gut.
Und ich habe die Bibel selbst schon oft genug kritisiert. Trotzdem bin ich kein
Christen-Hasser(wie sicherlich einige hier im Forum). |
Die Theomanie ist der gemeinsame Geist der Bibel so wie Hitlers Postulat vom Rassenwahn durchzogen ist; wobei die von der Bibel geforderten Verbrechen mit der Zeit eher zunahmen als abgenommen haben – waren die Verbrechen des Moses und seiner Erben weitgehend auf das Land Kanaan beschränkt, so fordern der Nazarener und seine Jünger die weltweite Vernichtung der Ungläubigen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Eine sachliche Kritik ist auch was
anderes als ständig über Christen Witze zu machen
oder diese z.B. mit Absicht zu beleidigen.
Das führt doch zu nix. |
Und wie hätte denn so eine sachliche Kritik am Christentum aus? So ganz wie sich die katholische Kirche das vorstellt? Mit Huldigung an den Papstkadaver und blindem Glauben an die wohltätigen Werke der Mutter Theresa? Immerhin: Für Marx war die Religion allgemein eine imaginäre Blume, gewachsen durch die Unterdrückung des Menschen, Feuerbach wollte den christlichen Himmel zertrümmern um die christliche Hölle damit aufzufüllen und Nietzsche? Für den war das Christentum die Verkörperung des niedergehenden Lebens, der Dekadenz. Tja, was daran sachlich sein soll fragt sich also...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Es ist aber keineswegs Anspruch des Christentums Verbrechen zu begehen. Tatsächlich reden die Christen gerne vom "Guten".
Leider verhalten sie sich oftmals "nicht" entsprechend ihren eigenen Maßgaben.
Was denen oftmals erst im nachhinein aufleuchtet.
Denn sie wissen nicht was sie tun, etc. |
Die Forderung nach der weltweiten Vernichtung aller Atheisten und Andersgläubigen wäre deiner Meinung nach kein Verbrechen? Schon die Geschichte, mit deiner "Insektenvernichtung" im Irak, hat offenbart welchen Geistes Kind du bist, aber das du soweit gehen würdest? (Zur Erinnerung: Der Massenmord an den Juden war für die Nazis ebenfalls kein Verbrechen, sie betrachteten dies als moralische Notwenigkeit.)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Der Nationalsozialismus war genau genommen nur eine winzige Periode
in der europäischen Geschichte. Zweifellos das Schlimmste der ganzen
deutschen und europäischen Geschichte. Nichts desto trotz ist das
im Vergleich zu über 2000 Jahren Christentum - gar nichts.
Es ist nicht zu erwarten, dass sich in über 2000 Jahren
alle Anhänger des Christentum immer richtig verhalten.
Dafür nennt man sie ja auch Menschen.
Das rechtfertigt nicht die Verbrechen des Christentums,
dass macht sie aber dennoch nicht zu Nationalsozialisten.
(Das ist wirklich absurd) Denn der Kern des Christentums
ist bekanntlich "Liebe". Nun, dies ließe sich auch trefflich
kritisieren - allerdings müßte Dir jetzt langsam mal
aufgegangen sein, dass die "Lehre" einer Religion
nicht unbedingt das ist, was die Anhänger
daraus machen. Und die Lehre des
Christentums unterscheidet sich nunmal
deutlich vom Nationalsozialismus.
Du nötigst mich echt das Christentum
zu verteidigen. |
Hast du da nicht mal wieder nicht nachgedacht? Nationalsozialismus und Christentum sind natürlich zwei unterschiedliche Ideologien, die sich aber in ihren wesentlichen Punkten gleichen: Führerkult mit unbedingten Gehorsam, heilige Schrift und der Forderung nach Vernichtung der jeweiligen Feinde.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Da müsste ich jetzt wieder fragen "wo" das (genau) steht.
Bei Christen ist doch die "Goldene Regel" sehr beliebt und
gewöhnlich wollen sie doch alle Welt bekehren und missionieren/retten, usw. |
Genau, deshalb stellt Jesus seine Jünger ja auch als kleine, erwählte Gemeinschaft dar, die sich von der sündigen und schlechten Welt abscheiden sollte, da er diese mit Feuer und Vernichtung bestrafen wolle.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Den jüdischen Opfern hätte es nix genützt, wenn sie blau-äugig, blonde Haare, und langköpfig gewesen wären. Diese Art von Anti-semitismus war keine Folge der
nordischen Idee. Da wurden auch noch die blondesten Kommunisten verfolgt
oder blondesten Priester. Und nochmal die Gleichsetzung eines totalitären
Systems mit einem entsprechenden Diktator ist nicht das Gleiche wie
eine Weltreligion mit über 2 Milliarden Anhängern.
Ich empfehle Dir mal, dass Du Dich mit den Inhalten des Christentums
näher beschäftigst. Ebenso wie mit den Inhalten des Nationalsozialismus. |
Ich kenne sowohl Inhalt und Geschichte des Nationalsozialismus wie auch des Christentum und damit die von beiden verübten Schandtaten – es macht also keinen Unterschied und deine Märchen straft die Geschichte Lügen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Da die Bibel stets interpretiert wird, und ich nicht alle Christen als
Fundamentalisten ansehe, bzw. es viele Christen gibt die ziemlich
"friedlich" sind und sich sogar für den Frieden einsetzen,
und sich die Bibel inhaltlich ohnehin in vielem sogar selbst
widerspricht...also gar nicht einheitlich ist...
teile ich Deine "Angst" nicht.
Mach Dich lieber mal schlau.
Eine Phobie kann es echt nicht sein. |
"Mach dich lieber mal schlau" – diesen Satz sollten man über dich stellen, als ein göttliches Gebot, da anderes von dir ja nicht angenommen wird; dann hätte man womöglich Ruhe vor deiner Impertinenz: Die Christen von denen du sprichst sind, nach der in Bibel enthaltenen Definition, gar keine Christen. Zumal viele Atheisten, Agnostiker und Menschen mit abweichenden bzw. andersartigen spirituellen Vorstellungen formell Christen sind – zum einen wegen gesellschaftlichen Zwängen oder auch wegen falsch verstandener Traditionsliebe – von deinen 2 Milliarden Glaubensbrüdern bleiben vielleicht einige hundert Millionen wirkliche Christen übrig; gewisse, genug um der Menschheit schweren Schaden zu tun, es ist dennoch beinahe unmöglich herauszufinden, wie viel Priorität sie der verbrecherischen Lehre einräumen und in wie weit sie den religiösen Autoritäten gehorsam sind. Abrechnen muss man auch die zahlreichen animistischen und polytheistischen Kulte, die unter dem Deckmantel der katholischen Heiligenverehrung die Christianisierung überdauert haben – namentlich in Mittel- und Südamerika.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Z.B. christliche Kunst. Es gibt unglaublich schöne Kirchenmusik.
Ich meine jetzt nicht irgendein Gesinge, sondern z.B. "Bach".
Ebenso gibt es z.B. großartige Malerei - meinetwegen Leonardo da Vinci.
Der Begriff "Seele" bezieht sich nicht nur auf eine persönliche "Unsterblichkeit".
Nietzsche sieht darin z.B. (nur) etwas am Leibe. Manche beziehen
Seele z.B. auch auf einen Gemütszustand oder "Psyche".
(Bei Psychiatern sehr beliebt)
Musik spricht die Seele direkt an.
Das ist in Sachen "Mozart" für mich leicht nachzuvollziehen.
Wenn einer sagt, dass dies die Stimme Gottes sei,
dann kann ich nachvollziehen, was gemeint ist.
(Auch wenn es pathetisch klingt und ich nicht
an einen personalen Schöpfergott glaube) |
Sag mal, ist es nicht ein wenig taktlos, wenn du ausgerechnet mir deine Kunstdeutungen anvertrauen möchtest? Weißt du doch ganz genau, dass ich so etwas in diesem Fall ungelesen verwerfe; was die so genannte "christliche" Kunst anbelangt, so sehe ich kein Problem darin, wenn diese das Christentum überdauert, allerdings sollte es verboten werden, die Ästhetik der sixtinischen Kapelle durch christliche Kulthandlungen zu stören, da hier die Renaissance das Christentum so eindrucksvoll mit den Formen der antiken Mythologie verspottet.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Die Menschen sind für Nietzsche die viel zu Vielen. |
Nicht die Menschen generell, sondern nur die Schwachen und Missratenen.
Zitat: | - Alles hat seine Zeit.
Dir fehlt vermutlich jede Art von Geduld. |
Und das von dir und dazu noch deinen dummdreisten Anklagen gegen die antiken Demokratien und Republiken? Ich bin schockiert.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Weil wir in einer parlamentarischen Demokratie leben ?
Es steht Dir doch frei Dich politisch zu betätigen. |
Sicher, wenn man Vermögen hat oder würdelos genug ist sich durch die Parteienhierarchie zu winden, das Volk selbst hat aber dennoch keine politische Teilhabe – außer das es alle paar Jahre zur Urne gebeten wird um den Anteil der einzelnen Parteien, bei der Ausübung der Macht zu bestimmen oder wie diese die Ämter besetzen dürfen: und das darf nach dem Wortsinn wohl nicht Volksherrschaft heißen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Im Vergleich zu heute finde ich die damaligen Verhältnisse nun mal nicht erstrebenswert. |
Die Meinungen gehen da nun mal stark auseinander...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Das römische Weltreich/Imperium ist zusammengebrochen.
Wozu Tote wiederbeleben. |
Wieso nicht aus dem Vergangen lehren und daraus die richtigen Schlüsse für die Zukunft ziehen?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Es sollte nur deutlich machen, dass Tyrannis und Caesar nicht so verschieden waren... |
Bestreitet dies irgendjemand? Nur ändert dies nichts an der Tatsache, dass Caesar sein Amt nicht von der Republik erhalten hat, sondern diese endgültig beseitigen ließ, um tatsächlich Regent zu werden.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich habe nix ausgeklammert. Die römische Demokratie war nach Cicero gott-gegeben, bzw. gott-gewollt, weil es Gottes Wille sei, dass Rom herrsche. Damit gab es für
die Römer natürlich auch nur gerechte Kriege. |
Das Dumme ist nur, dass dies nichts mit angeblichen Aufständen gegen die römische Republik zu tun hatte, von denen du gesprochen hast; wobei noch anzumerken ist, dass Gott – der unbestimmte Gott – eine Erfindung der Christen ist und daher kann Cicero keine derartige Aussage getroffen haben - zumal, von eben jenem auch noch die Frage stammt, wie es Priester nur vermögen nicht zu lachen, wenn sie einander begegneten.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Pah, ich bin kein Idealist.
Wobei Nietzsche bei mir noch als praktischer Idealist durchgehen würde. |
Was hat diese Aussage denn mit der geforderten Stellungnahme zum Wesen der Schweizer Demokratie zu tun?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Siddharta Gautama Buddha war der Sohn eines Herrscherfürsten(Stamm der Shakya). Der Legende nach wurde seinem Vater prophezeit, dass sein Sohn entweder ein
großer Welt-herrscher werden würde, wenn er sich dem Weltleben zuwenden
würde... oder die Buddhaschaft, wenn er beim Anblick von Alter, Krankheit
und Tod den Weg in die "Hauslosigkeit" beschreiten würde.
Er hat also die Herrschaft über ein ganzes Königreich
ausgeschlagen. Sogar als ihm später erneut eines
angeboten wurde hat er dieses ausgeschlagen. |
Was ändert denn bitte der Verzicht eines Prätendenten an der grundsätzlich herrschenden Unterdrückung? Buddha hat also nicht für die Errichtung der Demokratie gekämpft und folglich – du sein spirituelles Blendwerk – die bestehenden Unterdrückungs- und Herrschaftsverhältnisse nachhaltig gestärkt.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Siddharta Gautama Buddha hat das damalige Kastenwesen "vernichtend" kritisiert und damit der damalig vorherrschenden Priesterkaste, dass recht abgesprochen
etwas besonderes zu sein. Vielmehr hat er alle Kasten für rein erklärt. |
Das ändert nichts daran, dass er die Menschen weder persönlich noch politisch bei ihrem Ringen um die Freiheit unterstützt hat, sondern versucht hat sie zu blenden und die Macht der einen Sekte nur zu brechen, um sie in seiner Neuen nicht minder zu beherrschen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Mach Dich halt mal schlau.
Er wurde noch nach seinem Tod aus der katholischen Kirche verbannt.
Er stand unter der Anklage der Ketzerei. |
Behaupten, nichts als leere Behauptungen – für alles und jeden hast du Texte parat und grottenschlechte Links; nur deinen Meister scheinst du so nicht freisprechen zu können – eigenartig, nicht?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Du liest zuviel germanische Heldensagen....... |
Es gibt germanische Heldensagen? Allenfalls lese ich zu viel Tacitus, wobei man von ihm nicht genug lesen kann.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Das zeigt doch gerade wie voreingenommen Du bist.
Du findest bei denen "gar nichts" ? |
Ein durchaus aussagekräftiges Argument, es genügte jemanden seine intellektuelle Rechtschaffenheit abzusprechen, weil einer nichts Positives an etwas finden kann, soll er voreingenommen sein. Sag findest du denn gar nichts Positives am Nationalsozialismus? Immerhin haben diese die Autobahnen gebaut – merkst du auf welch dünnen Eis du dich bewegst?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Wer ist jetzt von uns beiden der "Idealist"...
Mit Waffen Frieden schaffen ist nicht gerade die feine Art.
Schon gar nicht, wenn es so offensichtlich um Resourcen geht
und weniger um so ein hübsches Ideal wie Freiheit. |
Frieden wird immer mit Waffen geschaffen oder bleibt wegen eben jener bestehen, die Ausnahmen bestätigen hier eher die Regel als das sie zu einem echten Einwand taugten.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nietzsche bezieht sich auf die Biologie - und bezieht sich auf einen biologischen Rassismus.
Die Schwachen und Missrathnen sollen zu Grunde gehen:
erster Satz unsrer Menschenliebe. Und man soll ihnen noch dazu helfen.
(Antichist) |
Überlegende Beweisführung, wieder einmal; Bedauernswerterweise geht ein biologischer Rassismus immer davon aus, dass der Wert eines Menschen von dessen Genen – seiner Abstammung, Hautfarbe – bestimmt würde; Nietzsche könntest du hier allenfalls vorwerfen Sozialkdarwinist zu sein, da aber die Schwachen und Missratenen bei ihm immer die Vergifter und Verächter des Lebens sind, noch nicht einmal das...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nö. Was heißt tendenziös... Du lässt doch sowieso keinerlei Kritik an Nietzsche zu. Und es ist somit ganz egal was ich dazu schreibe. Selbst mit bester
Begründung wäre es Dir doch wurscht. Nicht wahr...  |
Von dir, wohlgemerkt, und nur von dir, lasse ich mir keine Kritik an Nietzsche gefallen, da du das Urteil über ihn schon gefällt hattest, bevor du jemals ein Wort von ihm gelesen hast; wenn du solche Verdammung und Verteufelung nötig hast, dann bitte, such weiter nach den bösen Worten und schlimmen Dingen, aber langweile mich nicht damit.
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#458405) Verfasst am: 23.04.2006, 20:05 Titel: |
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@Cato:
Diene Beiträge sind immer wieder erfrischend und bedenkenswert, Repsekt vor deinen Kenntnissen. Nur eine Frage zu deiner Meinung zur politischen Nichtbeteiligung des Volkes: Ist es nicht tatsächlich jedem Bürger offen, sich in den Parteien zu engagieren und diese - und damit langfristig die Politik - zu verändern? Der Parteienapparat ist nur so lange würdelos, wie sihc genügend Duckmäuser und Schleimer finden, die sich der meinugnsvernichtenden Ochsentour ergeben.
Welche Möglichkeit der plolitischen Betätigung udn SÄystemveränderung siehst Du denn sonst? Ich bemerke (gerade weil ich eine Partei von innen kenne ) auch gerade iene gewisse Verachtung für Parteipolitik und einen gewissen Ekel vor Parteistrebern. Hingegen ein echtes Sympathie für politische Gruppen mit konkreten Zielen (sog. NGO) wie amnesty, IBKA oder Greenpeace.
Welchen Weg der politischen Betätigung siehst Du denn?
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Tso Wang Vergiß es
Anmeldungsdatum: 21.09.2003 Beiträge: 1433
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(#458421) Verfasst am: 23.04.2006, 20:19 Titel: Re: Freigeist |
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Cato hat folgendes geschrieben: | und so musst du verzweifelt auf Paragraphen hoffen, die dich aus deiner Misere retten; |
.
Du, das geht recht schnell. Wenn es nicht anders geht, einfach oben links anklicken (eine Anzeige erstatten). Laß Dich überraschen.
()
_________________ Geh' weiter
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#458441) Verfasst am: 23.04.2006, 20:47 Titel: Re: Freigeist |
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Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Du, das geht recht schnell. Wenn es nicht anders geht, einfach oben links anklicken (eine Anzeige erstatten). Laß Dich überraschen.
() |
Viel Spaß dabei, wünsche ich.
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#458445) Verfasst am: 23.04.2006, 20:50 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | @Tarvoc: Danke übrigens für die tatkräftige Schützenhilfe gegen das Christentum. |
- Na, ob der jetzt begeistert ist...
Wir werden uns in vielen Punkten kaum einig werden.
Dein arrogantes und überhebliches Gehabe langweilt mich
zudem maßlos. Und ich werde jetzt auch nicht alles wiederholen,
was eigentlich schon gesagt ist. Du lässt eh keine Kritik an Nietzsche
zu und Deine absichtlichen Unterstellungen machen es ja auch nicht
besser. Das ich eigentlich kein Gegner Nietzsches bin,
ist Dir Schnarchnase nicht mal aufgefallen.
Ich teile nur nicht alle seine Einsichten und Vorstellungen.
Du bist ja ein eifrig glühender Verehrer Nietzsches.
Allerdings ohne ihn wirklich nachvollziehen zu
können. Bei Dir wird er immer Humanist bleiben
oder Humanismus-verträglich.
Die Christen mit den Nationalsozialisten in eine Schublade
zu stecken zeigt, dass Deine Fähigkeit zu differenzieren
ausgesprochen magelhaft ist. Bei der "christlichen Lehre"
geht es grundsätzlich nicht darum Kriege zu führen.
Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass viele
Atheisten das genau anders sehen.
Das heißt nicht, dass die Christen nicht im Verlauf
ihrer Geschichte nicht auch Kriege geführt haben -
nichts desto trotz haben sich die Christen
den Frieden auf die Fahne geschrieben.
Es ist etwas sehr typisches, dass sich manche Atheisten die
Bibel vornehmen und daraus "wort-wörtlich" zitieren,
um sich mit Christen einen kleinen Spaß zu machen.
Dabei wird dann gerne der historische Hintergrund
übersehen und die "alten Geschichten" werden
einfach auf heutige Situationen übertragen -
so als wenn das zulässig wäre.
Viele werden aber zugeben, dass sich
die Zeiten und die Situationen verändert
haben. Insofern sind Atheisten die das Christentum
"hassen"(das ist schon ziemlich übersteigert) auch
nicht besser als die fundamentalistischen Christen
die in Buchstaben herumpoppeln.
"Otto-Normal-Christen" sind jedenfalls nicht so übel drauf.
Jedenfalls nicht, dass sie Atheisten "hassen" würden.
Ich könnte genauso gut versuchen die Atheisten mit
den Nationalsozialisten in eine Schublade zu stecken.
Das würde mir sogar noch viel leichter fallen.
Ich halte sowas aber nicht für zulässig.
Es ist unsinnig zu behaupten, die Christen wollten Andersgläubige
auslöschen. Das sich das Christentum im Verlauf seiner
Geschichte gewandelt hat - ist auch nicht zu übersehen.
Inzwischen gibt es sogar eine christliche demokratische
Partei die mit in der Regierung vertreten ist.
Darüber kann man ja denken was man
will aber die Wahl war demokratisch.
Also erzähl hier keine Märchen, von wegen das Christentum
sei nicht mit Demokratie vereinbar. Tatsächlich haben die sogar
den Kommunismus mit beerdigt. Ich habe ausserdem nicht
behauptet, es gäbe gar keine Kritikpunkte am Christentum.
Deine Argumentation erinnert mich nur stark
an sowas wie Antisemitismus...nur eben das
Dein Feindbild die Christen sind.
Das sich Religionen untereinander im geschichtlichen
Verlauf nicht immer einig waren und sogar gegeneinander
Kriege geführt haben, dass streite ich ja gar nicht ab.
Es ist aber nicht so, dass diese nicht auch friedlich
miteinander auskommen können. Und das
sie das können, haben sie ja im Verlauf
der Geschichte immer wieder gezeigt.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Ich würde sogar noch weiter gehen. Christen erklären ja z.B. Gott sei die Liebe. Insofern widerspricht das ja "grundsätzlich" einem hasserfüllten Denken.
Wobei es ja stimmt, dass es viele Anhänger des Christentums gab
die sich auch falsch verhalten haben oder sogar Verbrecher waren.
Der Punkt ist, dass ich da nicht pauschalisieren möchte. |
Pauschalisieren ist doch eigentlich alles was du hier bisher getan hast, helfen tut es dir allerdings nichts: |
- Ich habe nicht verallgemeinert. Den Rest erspare ich mir jetzt mal.
Zitat: | Tarvoc hat bereits auch einige der entsprechenden Textstellen in der Bibel hingewiesen. |
- Ja, dass hat er schon grandios hingekriegt.
Was nützt es die Worte zu kennen, wenn man den Sinn nicht versteht...
Zitat: | Die Forderung nach der weltweiten Vernichtung aller Atheisten und Andersgläubigen wäre deiner Meinung nach kein Verbrechen? |
- Werde doch mal konkret. Oder ne, eigentlich weiß ich eh schon was da kommt.
Zitat: | Schon die Geschichte, mit deiner "Insektenvernichtung" im Irak, hat offenbart welchen Geistes Kind du bist, aber das du soweit gehen würdest? |
- Ich habe Kritik am Irak-Krieg geübt,
wohin gegen Du über jeden Krieg begeistert bist.
Als ich nachgefragt habe, hast Du dann allerdings nen Rückzieher gemacht.
So beigeistert warst Du dann wohl doch nicht von der amerikanischen Lösung.
Zitat: | Hast du da nicht mal wieder nicht nachgedacht? Nationalsozialismus und Christentum sind natürlich zwei unterschiedliche Ideologien, die sich aber in ihren wesentlichen Punkten gleichen: Führerkult mit unbedingten Gehorsam, heilige Schrift und der Forderung nach Vernichtung der jeweiligen Feinde. |
- Nein.
Zitat: | Sag mal, ist es nicht ein wenig taktlos, wenn du ausgerechnet mir deine Kunstdeutungen anvertrauen möchtest? |
- Es ist nicht meine Kunstdeutung. Es gibt unbestreitbar christliche Kunst.
Auch wenn Du Christen hasst und Dir das nicht eingestehen willst.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Die Menschen sind für Nietzsche die viel zu Vielen. |
Nicht die Menschen generell, sondern nur die Schwachen und Missratenen. |
- Der Mensch ist bei Nietzsche ein Ende. Die Menschheit als ganzes geopfert
für etwas höheres wäre nach Nietzsche ein Fortschritt.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Siddharta Gautama Buddha war der Sohn eines Herrscherfürsten(Stamm der Shakya). Der Legende nach wurde seinem Vater prophezeit, dass sein Sohn entweder ein
großer Welt-herrscher werden würde, wenn er sich dem Weltleben zuwenden
würde... oder die Buddhaschaft, wenn er beim Anblick von Alter, Krankheit
und Tod den Weg in die "Hauslosigkeit" beschreiten würde.
Er hat also die Herrschaft über ein ganzes Königreich
ausgeschlagen. Sogar als ihm später erneut eines
angeboten wurde hat er dieses ausgeschlagen. |
Was ändert denn bitte der Verzicht eines Prätendenten an der grundsätzlich herrschenden Unterdrückung? |
- Siddharta Gautama Buddha hat enorme gesellschaftliche Veränderungen bewirkt.
Man kann es wohl mit einem Erdbeben vergleichen...
Frauen wurden z.B. geringer geschätzt als Männer und
das brahmanische Kastenwesen herrschte.
Das hat Buddha vernichtend kritisiert.
Die ganze brahmaische Götterwelt kommt bei Buddha ziemlich
schlecht weg.
Alle Gesellschaftsschichten wurden von Buddha
belehrt. Ein für damalige Verhältnisse
revolutionärer Schritt. Der Buddhismus beinhaltet
ein Wissen und Erfahrungen, die zeitlos und unabhängig
von einer bestimmten Kultur sind.
z.B.
http://de.wikipedia.org/wiki/Ashoka
"..."
Fortan widmete sich Kaiser Ashoka gezielt der Friedensförderung und der sozialen Wohlfahrt.
"..."
Zitat: | Buddha hat also nicht für die Errichtung der Demokratie gekämpft und folglich – du sein spirituelles Blendwerk – die bestehenden Unterdrückungs- und Herrschaftsverhältnisse nachhaltig gestärkt. |
- Er brauchte auch nicht für die Demokratie kämpfen.
Digha Nikāya
16.2.5 Beim Bilva-Weiler, Buddhas Ausspruch: seit euch selber Zuflucht
"..."
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Siddharta Gautama Buddha hat das damalige Kastenwesen "vernichtend" kritisiert und damit der damalig vorherrschenden Priesterkaste, dass recht abgesprochen
etwas besonderes zu sein. Vielmehr hat er alle Kasten für rein erklärt. |
Das ändert nichts daran, dass er die Menschen weder persönlich noch politisch bei ihrem Ringen um die Freiheit unterstützt hat, |
Du hast ja keine Ahnung.
Zitat: | sondern versucht hat sie zu blenden und die Macht der einen Sekte nur zu brechen, um sie in seiner Neuen nicht minder zu beherrschen. |
- Da liegst Du völlig falsch.
http://www.ringdesbuddha.de/buch/buddhismus/buddhismus_03.htm
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Mach Dich halt mal schlau.
Er wurde noch nach seinem Tod aus der katholischen Kirche verbannt.
Er stand unter der Anklage der Ketzerei. |
Behaupten, nichts als leere Behauptungen – für alles und jeden hast du Texte parat und grottenschlechte Links; nur deinen Meister scheinst du so nicht freisprechen zu können – eigenartig, nicht? |
http://www.eckhart.de/leben.htm
"..."
Zitat: | Frieden wird immer mit Waffen geschaffen |
- Nein.
In dieser Welt hat
Hass noch niemals Hass aufgelöst.
Nur Liebe löst den Hass.
Dies ist das Gesetz,
Uralt und unerschöpflich.
(Dhammapada)
- Ich gönne mir jetzt mal ne Pause.
Also "erwarte" nicht, dass ich gleich antworte...oder überhaupt.
Zuletzt bearbeitet von Schmerzlos am 24.04.2006, 07:59, insgesamt 3-mal bearbeitet |
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Tso Wang Vergiß es
Anmeldungsdatum: 21.09.2003 Beiträge: 1433
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(#458451) Verfasst am: 23.04.2006, 20:57 Titel: Re: Freigeist |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Ob allerdings Zivilcourage gegen deine menschenverachtende Hetze gegen den amerikanischen Präsidenten hilft? |
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Hahahaha! Dein Haß auf Andersdenkende scheint bei Dir diverse Funktionen des logischen Denkens beeinträchtigt zu haben. Auf der einen Seite wirfst Du mir vor, daß ich u.a. Bush vor Deinen pauchalen Haßtiraden (Gleichsetzung von Christen und Nazis) in Schutz nehme (Bush ist Christ), auf der anderen Seite verurteilst Du meine spezifische Kritik an Bushs Politik mit dem Hinweis, das sei aber nicht anständig.
Du besitzt kein Unterscheidungsvermögen. Dein Motto lautet offenbar: "Einfach draufhauen, es wird schon den Richtigen treffen." Mach Sport, da kannst Du Deine Aggressionen abreagieren !
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_________________ Geh' weiter
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Tso Wang Vergiß es
Anmeldungsdatum: 21.09.2003 Beiträge: 1433
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(#458457) Verfasst am: 23.04.2006, 21:01 Titel: Re: Freigeist |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Du, das geht recht schnell. Wenn es nicht anders geht, einfach oben links anklicken (eine Anzeige erstatten). Laß Dich überraschen.
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Viel Spaß dabei, wünsche ich.  |
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Der Forenbetreiber ist nicht für Deine volksverhetzenden Texte verantwortlich, aber er ist rechtlich verpflichtet, sie zu löschen. Mal schauen, ob die Nutzerbedingungen in diesem Forum Ernst genommen werden.
()
_________________ Geh' weiter
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#458460) Verfasst am: 23.04.2006, 21:04 Titel: Re: Freigeist |
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Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Der Forenbetreiber ist nicht für Deine volksverhetzenden Texte verantwortlich, aber er ist rechtlich verpflichtet, sie zu löschen. Mal schauen, ob die Nutzerbedingungen in diesem Forum Ernst genommen werden.
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Ei, meine "volksverhetzenden" Texte? Diesen Vorwurf hätte ich doch gerne sehr genau konkretisiert, danke. Ansonsten ist das nichts weiter als eine infame Verleugnung und du solltest dich dafür selbst bei der Moderation anklagen.
Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Hahahaha! Dein Haß auf Andersdenkende scheint bei Dir diverse Funktionen des logischen Denkens beeinträchtigt zu haben. Auf der einen Seite wirfst Du mir vor, daß ich u.a. Bush vor Deinen pauchalen Haßtiraden (Gleichsetzung von Christen und Nazis) in Schutz nehme (Bush ist Christ), auf der anderen Seite verurteilst Du meine spezifische Kritik an Bushs Politik mit dem Hinweis, das sei aber nicht anständig. |
Deine persönlichen Beleidigungen helfen dir keineswegs weiter, auch deine dreisten Unterstellungen nicht: ich habe nicht Nazis mit Christen gleichgesetzt, sondern lediglich auf die bedenklichen Parallelen zwischen beiden Ideologien hingewiesen; dass nämlich beide ihre angestrebte Utopie nur durch die Vernichtung aller ihnen im Wege stehenden Menschen erreichen wollen – bei den Christen heißt das dann jüngstes Gericht, bei den Nazis Endlösung. Während du die Person George W. Bush angegriffen hast und nicht die von ihm zu vertretende Politik.
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#458789) Verfasst am: 24.04.2006, 07:49 Titel: Re: Freigeist |
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Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Cato hat folgendes geschrieben: | Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Du, das geht recht schnell. Wenn es nicht anders geht, einfach oben links anklicken (eine Anzeige erstatten). Laß Dich überraschen.
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Viel Spaß dabei, wünsche ich.  |
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Der Forenbetreiber ist nicht für Deine volksverhetzenden Texte verantwortlich, aber er ist rechtlich verpflichtet, sie zu löschen. Mal schauen, ob die Nutzerbedingungen in diesem Forum Ernst genommen werden.
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Ja, werden sie.
Deine Vorwürfe hingegen sind mir nicht nachvollziehbar. Bitte nenne doch konkret die Beiträge, die deinen Anstoß finden. Ich versuche schon seit Tagen herauszufinden, wovon du überhaupt sprichst.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Tso Wang Vergiß es
Anmeldungsdatum: 21.09.2003 Beiträge: 1433
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(#458790) Verfasst am: 24.04.2006, 07:50 Titel: Re: Freigeist |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Ei, meine "volksverhetzenden" Texte? Diesen Vorwurf hätte ich doch sehr genau konkretisiert, danke. |
siehe "Demokratie im Alltag"
Deine Verharmlosung des Holocaust lautete so:
"Dummerweise bezichtigt sich das alttestamentliche Judentum selbst der Verbrechen und Praktiken des Nationalsozialismus."
Da kannste jetzt versuchen, wie Rumpelstilzchen von einem Bein aufs andere zu hüpfen und einen rhetorischen Ausweg suchen. Der Satz ist eindeutig. Ein solch hohler Blödsinn ist mir selten untergekommen.
Zitat: | Ansonsten ist das nichts weiter als eine infame Verleugnung |
So etwas nennt man - wenn es denn so wäre - Verleumdung und nicht Verleugnung. Streng Dich mehr an in Deinem Kampf gegen Deine Denkfaulheit.
Zitat: | ...auch deine dreisten Unterstellungen nicht: ich habe nicht Nazis mit Christen gleichgesetzt |
Weder liest Du konzentriert, was andere schreiben, noch liest Du Dein eigenes Geschreibsel. Du hast beide sehr wohl gleichgesetzt: "die Christen sind bestrebt alle Menschen zu vernichten, die nicht an ihre Dogmen glauben, die Nazis alle die sie für rassisch minderwertig halten - wo soll also hier der Unterschied sein ?.....Es gibt somit keinen wirklichen Unterschied zwischen diesen beiden durchweg verbrecherischen und überaus totalitären Ideologien."
Entweder willst Du hier die Leser verarschen oder Du lügst einfach nur ganz gerne, wie auch Deine völlige Verdrehung der Begegnung von Jesus mit Pilatus beweist. Und auf einem solchen Fundament von Fantasien baust Du Dir Dein Haßgebäude auf, über das Du Dich hinterher so aberwitzig aufregst.
Leg Dir nen anderen Nick zu. Unter "Cato" wird Dich wohl kaum noch jemand ernst nehmen können. Höchstens als abschreckendes Beispiel.
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"Gott haßt Idioten wie Dich !"
(Clint Eastwood in "Zwei glorreiche Halunken")
_________________ Geh' weiter
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Tso Wang Vergiß es
Anmeldungsdatum: 21.09.2003 Beiträge: 1433
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(#458799) Verfasst am: 24.04.2006, 08:04 Titel: Re: Freigeist |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Cato hat folgendes geschrieben: | Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Du, das geht recht schnell. Wenn es nicht anders geht, einfach oben links anklicken (eine Anzeige erstatten). Laß Dich überraschen.
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Viel Spaß dabei, wünsche ich.  |
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Der Forenbetreiber ist nicht für Deine volksverhetzenden Texte verantwortlich, aber er ist rechtlich verpflichtet, sie zu löschen. Mal schauen, ob die Nutzerbedingungen in diesem Forum Ernst genommen werden.
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Ja, werden sie.
Deine Vorwürfe hingegen sind mir nicht nachvollziehbar. Bitte nenne doch konkret die Beiträge, die deinen Anstoß finden. Ich versuche schon seit Tagen herauszufinden, wovon du überhaupt sprichst. |
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Seite 14 und 15 in diesem Thread (Zusammenfassung in "Demokratie im Alltag").
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"das es zwischen einem Nazi und einem Christen keinen wesentlichen Unterschied gibt, das habe ich ja schon früher ausgeführt."
(Cato, 18.3.2006, 19:26)
_________________ Geh' weiter
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Tso Wang Vergiß es
Anmeldungsdatum: 21.09.2003 Beiträge: 1433
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(#458987) Verfasst am: 24.04.2006, 15:40 Titel: Re: Freigeist |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Bitte nenne doch konkret die Beiträge, die deinen Anstoß finden. Ich versuche schon seit Tagen herauszufinden, wovon du überhaupt sprichst. |
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Und ? Gefunden ?
Auf Seite 15 gibt Cato übrigens gleich zu Beginn seine Gleichsetzung von Nazis und Christen selbst zu, was er nun wiederum vehement in Abrede stellt. Mit dem "Mann" stimmt was nicht. Ein "agent provocateur", der dem Freigeisterhaus Schaden zufügen will ?
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_________________ Geh' weiter
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#459047) Verfasst am: 24.04.2006, 18:03 Titel: |
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Tarvoc hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Die Nazis haben Nietzsche als Rechtfertigung für ihren Rassenwahn genommen und ihn sogar zu einem Volkshelden gemacht. |
"Es muss unbedingt verhindert werden, dass das Volk Nietzsches Werke liest."
(Josef Goebbels, dt. Propagandaminister, 1936) |
Was kein Widerspruch ist.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#459048) Verfasst am: 24.04.2006, 18:03 Titel: Re: Freigeist |
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Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Bitte nenne doch konkret die Beiträge, die deinen Anstoß finden. Ich versuche schon seit Tagen herauszufinden, wovon du überhaupt sprichst. |
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Und ? Gefunden ?
Auf Seite 15 gibt Cato übrigens gleich zu Beginn seine Gleichsetzung von Nazis und Christen selbst zu, was er nun wiederum vehement in Abrede stellt. Mit dem "Mann" stimmt was nicht. Ein "agent provocateur", der dem Freigeisterhaus Schaden zufügen will ?
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Tun wir doch mal nicht so als wäre Cato der Erste gewesen.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#461705) Verfasst am: 28.04.2006, 18:06 Titel: Re: Freigeist |
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Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Deine Verharmlosung des Holocaust lautete so:
"Dummerweise bezichtigt sich das alttestamentliche Judentum selbst der Verbrechen und Praktiken des Nationalsozialismus."
Da kannste jetzt versuchen, wie Rumpelstilzchen von einem Bein aufs andere zu hüpfen und einen rhetorischen Ausweg suchen. Der Satz ist eindeutig. Ein solch hohler Blödsinn ist mir selten untergekommen. |
Wozu bräuchte ich einen rhetorischen Ausweg zu suchen, wenn Luther deine Lügen höchst selbst zerschmettert? Doch hören wir das alte Testament selbst:
Zitat: | Und der HERR redete mit Mose im Jordantal der Moabiter gegenüber Jericho und sprach: Rede mit den Israeliten und sprich zu ihnen: Wenn ihr über den Jordan gegangen seid in das Land Kanaan, so sollt ihr alle Bewohner vertreiben vor euch her und alle ihre Götzenbilder und alle ihre gegossenen Bilder zerstören und alle ihre Opferhöhen vertilgen und sollt das Land einnehmen und darin wohnen; denn euch habe ich das Land gegeben, daß ihr's in Besitz nehmt. Und ihr sollt das Land austeilen durchs Los unter eure Geschlechter. Dem Geschlecht, das groß ist, sollt ihr ein großes Erbe geben, und dem, das klein ist, sollt ihr ein kleines Erbe geben. Worauf das Los für jeden fällt, das soll er haben. Nach den Stämmen eurer Väter sollt ihr's austeilen. Wenn ihr aber die Bewohner des Landes nicht vor euch her vertreibt, so werden euch die, die ihr übriglaßt, zu Dornen in euren Augen werden und zu Stacheln in euren Seiten und werden euch bedrängen in dem Lande, in dem ihr wohnt. So wird's dann geschehen, daß ich euch tun werde, wie ich gedachte, ihnen zu tun. |
Nach zu lesen im vierten Buch Moses... so und nun noch die Anklagepunkte des Nürnberger Prozesses:
1. Gemeinsamer Plan oder Verschwörung
2. Verbrechen gegen den Frieden
3. Kriegsverbrechen
4. Verbrechen gegen die Menschlichkeit
Wurde der Wille Gottes so ausgeführt, so gleichen sich die Verbrechen gänzlich, in ihrem Charakter, mit der versuchten Eroberung von Lebensraum im Osten durch die Nazis.
Tso Wang hat folgendes geschrieben: | So etwas nennt man - wenn es denn so wäre - Verleumdung und nicht Verleugnung. Streng Dich mehr an in Deinem Kampf gegen Deine Denkfaulheit. |
In diesem Fall würde ich dir dringend raten dir einen Keks zu kaufen.
Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Entweder willst Du hier die Leser verarschen oder Du lügst einfach nur ganz gerne, wie auch Deine völlige Verdrehung der Begegnung von Jesus mit Pilatus beweist. Und auf einem solchen Fundament von Fantasien baust Du Dir Dein Haßgebäude auf, über das Du Dich hinterher so aberwitzig aufregst. |
Weder will ich meine Leser hinters Licht führen noch lüge ich, auch habe ich kein Haßgebäude, sondern bin lediglich bestrebt, das der Christen zum Einsturz zu bringen, falls du in deinem offensichtlichen Mangel an Bildung nicht weißt welches:
http://www.bibel-online.net/buch/66.offenbarung/1.html#1,4
Tso Wang hat folgendes geschrieben: | Leg Dir nen anderen Nick zu. Unter "Cato" wird Dich wohl kaum noch jemand ernst nehmen können. Höchstens als abschreckendes Beispiel. |
Sollte ich mich um dergleichen Konformistenträume kümmern? Wer und warum, mich oder meine Worte ernst nimmt, kümmert mich nicht. Allerdings es würde mir sehr zu denken geben, sollte dies deinesgleichen tun.
Tso Wang hat folgendes geschrieben: | "Gott haßt Idioten wie Dich !"
(Clint Eastwood in "Zwei glorreiche Halunken") |
Soll er nur, solange er mir nicht seinen hündischen Büttel auf den Hals hetzt; wobei mir nicht so richtig klar ist, wer oder was denn nun dein Gott ist – Clint Eastwood oder der Christengott, aber das spielt ja auch keine Rolle.
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#461749) Verfasst am: 28.04.2006, 19:18 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Diene Beiträge sind immer wieder erfrischend und bedenkenswert, Repsekt vor deinen Kenntnissen. |
Danke für die Blumen.
Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Nur eine Frage zu deiner Meinung zur politischen Nichtbeteiligung des Volkes: Ist es nicht tatsächlich jedem Bürger offen, sich in den Parteien zu engagieren und diese - und damit langfristig die Politik - zu verändern? |
Im Prinzip schon, aber außer gescheiterten Versuchen Berliner Studenten, sich der hauptstädtischen FDP zu bemächtigen, sind derartige politische Erweckungserlebnisse bisher ausgeblieben; allerdings müssen die Menschen erstens den Willen aufbringen sich politisch zu betätigen – was den Menschen von klein auf gründlich abtrainiert wird, spätestens die höheren Schulen tun hier den Rest - und zweitens auch dazu in der Lage sein, wirtschaftlich und beruflich. Was de facto den Kreis der möglichen Politiker sehr verengt, und zwar auf die im öffentlichen Dienst tätigen, da diese sich gefahrlos freistellen lassen können, während die in der Privatwirtschafttätigen, und das sind die Meisten, Gefahr laufen entlassen zu werden oder sonstige Nachteile zu erfahren, sofern sie ein politisches Mandat ausüben und das hält das Gros des Volkes davon ab und hier gilt es Seitens des Staates dringend Abhilfe zu schaffen.
Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Der Parteienapparat ist nur so lange würdelos, wie sihc genügend Duckmäuser und Schleimer finden, die sich der meinugnsvernichtenden Ochsentour ergeben. |
Du hast die Opportunisten vergessen, die sind die Schlimmsten von allen. Alle diese Stoibers, Schröders und Vogts... viele der gegenwärtigen "großen" Parteien führen sich auf wie Einheitsparteien diktatorischer Systeme, ohne auch nur ein Mindestmaß an innerparteilicher Demokratie oder eines freien Diskurses; und das ruft der Apart hervor, man denke an Mißfelder, von der Jungen Union, und wie man dieses öffentliche förmlich hinrichtete, nur weil er einer unerwünschten Meinung Ausdruck verliehen hatte; die CDU ist ebenso bedacht auf ihre 60+ Wählerschaft wie es andere Parteien auf ihre spezifische Gefolgschaft sind und daher wird jede Meinung unterdrückt, die das Wahlvolk verärgern könnte und so entsteht eine Situation wie diese; wo die Politik jede organisierende und visionäre Kraft verloren hat, eine ziellose Republik sind wir, die sich nur um Rentenversicherungsbeträge, Krankenkassenbeitragssätze, Börsenkurse und die Arbeitsmarktstatistik kümmert – und dieses Elend geht nun so seit über 30 Jahren, seit Schmidt das Kanzleramt erstmals bekleidet hat.
Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Welche Möglichkeit der plolitischen Betätigung udn SÄystemveränderung siehst Du denn sonst? Ich bemerke (gerade weil ich eine Partei von innen kenne ) auch gerade iene gewisse Verachtung für Parteipolitik und einen gewissen Ekel vor Parteistrebern. Hingegen ein echtes Sympathie für politische Gruppen mit konkreten Zielen (sog. NGO) wie amnesty, IBKA oder Greenpeace. Welchen Weg der politischen Betätigung siehst Du denn? |
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob man dies das Volk sich erkämpfen lassen soll – nach französischen Muster – oder ob der Staat die Menschen förmlich dazu zwingen soll; beides hat so seine Vor- und Nachteile. Verspürt das Volk keinen Willen sich für seine Rechte einzusetzen oder ist zerstritten und zersplittert in religiöse und sonstige Ideologien, so sehe ich hier eher schwarz: divide et impera – das wußten schon die vornehmen Römer, sofern es keinen Grundkonsens unter dem Volk gibt, keine gemeinsame Grundlage, solange werden auch basisdemokratische Ideen auf unfruchtbaren Boden fallen und nun tut es der – nach eigenem Bekunden freiheitlich-demokratische Staat – wie sollte dann im Volk der Tyrannenhass aufkommen, der fast allen freien Staaten eigentümlich ist? Wie sollten die Menschen das Bewußtsein erwerben, für ihre Rechte und Freiheiten einzutreten und zu kämpfen? Kurzum wie kann eine Republik, die dem Volk oktroyiert wurde, von Dauer sein? Eine solche ist nämlich Unsere.
Hilfreich wären auf jeden Fall erstmal Volksabstimmungen zu sämtlichen wichtigen und grundlegenden Entscheidungen und Gesetzen auf Europa-, Bundes-, Länder-, und Kommunalebene. Ebenso die Abschaffung des Kanzleramts und die Direktwahl der einzelnen Ressortbeamten durch das Volk; Selbiges gilt für die Ministerpräsidenten auf Landesebene und die Bürgermeister in den Städten. Dies dürfte geeignet sein, das Primat der Mehrheitsparteien zu brechen und allen gesellschaftlichen Kräften und talentierten Außenseitern Zugang zu Ämtern und Würden zu verschaffen. Übrigens auch ein gutes Mittel, um die "radikalen" Politikwechsel zu vermeiden, da das Volk dazu neigt Vertretern bestimmter Kräfte eher bestimmte Ämter und Aufgaben anzuvertrauen – so bekäme man wohl öfters einen grünen Umweltminister oder einen konservativen Innenminister. Mit dem Gerichtswesen bin ich mal etwas vorsichtiger, den Rechtsstaat zugunsten einer demokratischen Justiz umzugestalten könnte eventuell äußerst destruktiv sein, da es im Volk erhebliche Spannungen gibt und die Richter – gewählt oder durch das Los bestimmt – würden wohl nicht immer so unparteiisch sein wie dies zu wünschen wäre, aber andererseits sind sie das heute? Für weitere Ideen und Vorschläge bin ich dankbar; so gesehen bin ich momentan relativ ratlos, warum gerade so viele junge Menschen nur noch Karriere und Wohlstand im Kopf haben und jedes Streben nach einer besseren Welt oder gesellschaftlicher Mitgestaltung und Teilhabe mit Befremden zur Kenntnis nehmen...
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
Zuletzt bearbeitet von Cato am 28.04.2006, 21:26, insgesamt einmal bearbeitet |
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#461776) Verfasst am: 28.04.2006, 19:54 Titel: |
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@Cato,
Dieses Statement entspricht der Qualität deiner sonstigen Beiträge. Ich vermute , du hast nichts dagegen, wenn ich einzelne Passagen deiner Aussagen für einen Aufsatz verwende, an dem ich gerade schreibe (von den Rechten an Forumstexten kann man sich eh recht wenig kaufen).
Deine Meinung zu den inneren Strukturen der Parteien teile ich weitgehend, es ist recht amüsant, die Gesichter zu sehen, wenn man auf CDU-Sitzungen das böse Wort "Atheismus" benutzt und einfach mal vorschlägt, auf die blöden "christlichen Werte" zu verzichten.
Auch über Mißfelder kenne ich Anekdoten, die diese Hackfresse für jede öffentliche Tätigkeit disqualifizieren. Ich glaube nicht , dass es in den anderen Parteien anders ist, sogar über die Grünen habe ich entsprechendes gehört. Es steigen jene auf, die die meisten Anhänger für sich gewinnen können, wobei die Anhänger so wieder auf einen Aufstieg hoffen, die besten Netzwerker und Selbstdarsteller, nicht die besten Fachleute, Denker und Rhetoriker. Aber das Wissen darum, wie man Wahlen gewinnt und eine Parteikarriere hinlegt, zeugt nicht von der Fähigkeit, ein Land zu regieren. Es ist ihre Unverfälschtheit, das ausserhalb des Parteiklüngels stehende, was mir an der hier so gescholtenen van der Leyen so imponiert.
Es mag überraschend sein, aber deinem Konzept ähnliche Forderungen (Ausweitung des Mehrheitswahlrechts, also Ausweitung der Direktwahl von "Volksvertretern" hat Merz auch schon aufgestellt.
Das Volk... der Volkswille...
Das Volk verharrt entweder in absoluten politischem Desinteresse, egoistischen Klasseninteressen (von allen Seiten und allen Klassen, so der Begriff der Klasse noch sinnvoll ist), oder hoffnungslos ideologischer, realitätsfremder Alles-umstürzen Haltung. Die Macht des Großkapitals, die Gesamtgesellschaftliche Oberflächlichkeit, das Absterben jeder geselllschaftlichen Orientierungspunkte ist quasi allgegenwärtig.
Kaum jemand von uns (uns Jurastudenten meine ich) interessiert sich für die politischen, sozialen oder ideelen Aspekte des Rechts, ab einem gewissen Punkt werden wir nur noch in Richtung Prädikatsexamen gedrängt.
Der perspektivlose Materialismus (der mir in vieler Hinsicht auch zu eigen ist) rührt doch nur daher, das keine Perspektive zu echter Gesellschaftsänderung mehr besteht. Wogegen soll man auch rebellieren, wenn die Generation vor uns sich schon in einer albernen, überzogenen Revolution verausgabt hat, und nun alles toleriert. Revolution und Auflehnung ist es fast, wenn ein junger Mensch (wie ich) ins konservative Lager geht, weil alle Ideale als Schal erscheinen, und wenn werder die Religion, noch der Sozialismus, eventuell höchstens der Humanismus einen Halt bieten, bleibt nur der Nihilimus, die Oberflächlichkeit, der Leistungsgeile, hedonistische Sozialdarwinismus. Wenn man schon die Gesellschaft nicht verändern kann, dann will man aus seinen persönlcihen Möglichkeiten das beste machen.
Höchstens bleibt Raum für privates Engagement, in der Jugendarbeit, beim Roten Kreuz oder ähnlichem. Jede illusion von Revolution erscheint mir als haltlos, jeder Wunsch nach Veränderung als illusorische Träumerei, so bleiben nur die Idole Ralph Lauren, Barbour und Timberland, die Bibel Japro.
Das hat zwar nichts zum Threadthema zu tun, musste aber einfach mal gesagt werden.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#461857) Verfasst am: 28.04.2006, 21:08 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Dieses Statement entspricht der Qualität deiner sonstigen Beiträge. Ich vermute mal, du hast nichts dagegen, wenn ich einzelne Passagen deiner AUssagen für einen Aufsatz verwedne, an dem ich gerade schreibe (von den Rechten an Forumstexten kann man sich eh recht wenig kaufen). |
Nein, es freut mich sogar, und danke das du fragst; allerdings könntest du erwähnen, dass der Autor einer ist, der seine Meinung nicht unter Konventionen, roten Linien und anderen Verboten unterwirft und deswegen von christlichen Agitatoren zu Unrecht verschrien wird, die ihm allerlei Schlechtes unterstellen, damit man ihrer Religion nicht den Spiegel der Wahrheit vorhält – denn sie wissen gar wohl, was man in jenem Spiegel sieht...
Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Deine Meinung zu den innrern Strukturen der Parteien teile ich weitgehend, es ist recht amüsant, die Gesichter zu sehen, dwenn amna uf CDU.Sitzungen das böse Wort "Atheismus" benutzt. |
Ist es nicht auch gefährlich? Oder ist der CDU der christliche Eifer fast ebenso abhanden gekommen wie der restlichen Gesellschaft? Also zumindest ich hätte Angst, dass man versuchen würde irgendwelche böse Geister auszutreiben oder eine Nottaufe vorzunehmen...
Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Auch über Mißfelder kenne ich Anekdoten, die diese Hackfresse für jede öffentliche Tätigkeit disqualifizieren. Ich glabue nicht , dass es in den anderen arteien anders ist, asogar über die Grünen habe ich entsprechendes gehört. Es steigen jene auf, die die meisten Anhänger für sich gewinnen können, wobei die Anhänger so wieder auf einen Aufstieg hoffen, die besten Netzwerker und Selbstdarsteller. Aber das Wissen darum, wie man Wahlen gewinnt und eine Parteikarriere hinlegt, zeugt nicht von der Fähigkeit, ein Land zu reieren. |
Du sagst es, aber musst du mir auch noch die letzten Illusionen nehmen, nicht einmal bei den Grünen gibt es noch so etwas wie Basisdemokratie? Ströbele, Ströbele wie konnte es nur soweit kommen? Die Fähigkeit ein Land zu regieren? Könntest du das mal etwas genauer ausrühren, ich meine, wie genau stellt man das fest? Ich bin eher für kürze Amtszeiten inklusive anschließender Rechenschaftsablegung vor dem Volk und dann ist es aus mit dem Saumagen auf Staateskosten bis ans Lebensende, o Kanzler der verpuschten Einheit!
Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Es mag überraschend sein, aber eeinem Konzept ähnliche Forderungen (Ausweiteung des Mehrheitswahlrechts, also Ausweitung der Direktwahl von "Volksvertretern" hat Merz auch schon aufgestellt. Das Volk... der Volkswille... |
Allerdings geht es mir nicht um die Direktwahl der Volksvertreter, diese ist über die Direktmandate bereits hinlänglich realisiert, sondern um die der Regierungsbeamten – Stichwort: Gewaltenteilung – nebenbei muss ich noch mal die Bundesrepublik loben: Das deutsche Wahlrecht gehört mit Abstand zu den Innovativsten, die mir bekannt sind, dieses durch das angelsächsische Mehrheitswahlrecht eintauschen zu wollen? Auf so etwas kann auch nur ein Merz kommen! Ermöglicht doch gerade dieses Wahlrecht, kleineren Strömungen ebenfalls ins Parlament einzuziehen, so wie die Grünen oder die ehemalige PDS (wie auch immer die SED-Nachfolgerin sich gerade zu nennen pflegt); der gelegentlich Einzug der Rechten, Völkischen und Neubraunen sollte einen nicht großartig stören, so kommen sie in die Parlamente, lange bevor sie entsprechende Mehrheiten erringen können, was dazu führt, dass ihre Ideenlosigkeit und Instrumentalisierung der Parlamente offenbar wird und die etablierten Parteien sowie die Öffentlichkeit gezwungen sind sich mit deren Auftreten und den Ursachen für ihre Erfolge auseinander zu setzen; eine heilsame Schockwirkung, die vielleicht in Erinnerung ruft, das Demokratien immer ein Stück weit bedroht sind und man besser den Anfängen und Ursachen wehren sollte, als sich über spektakuläre Straftaten zu streiten...
Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Das Volk verharrt entweder in absoluten politischem Desinteresse, egoistischen Klasseninteressen (von allen Seiten und allen Klassen, so der Begriff der Klasse noch sinnvoll ist), oder hoffnungslos ideologischer, realitätsfremder Alles-ustürzen Halutng. Die Macht des Großkapitals, die Gesamtgesellschaftliche Oberflächlichkeit, das Absterben jeder geselllschaftlichen Orientierungspunkte ist quasi allgegenwärtig. |
Ich für meinen Teil weiß nicht, ob ich das nun auf das, von Nietzsche prophezeite, Ende der Herden zurückführen soll oder die, von Marx diagnostizierte, unabwendbare Selbstzerstörung des kapitalistischen Systems als Ursache annehme. In der Krise liegen auch große Chancen, schließlich machen Wohlstand, Sicherheit und Frieden die Menschen träge und so werden sie handeln müssen, wollen sie nicht auf dem Planeten Microsoft leben. Zumal ich zum Absterben der gesellschaftlichen Orientierungspunkte auch das Siechtum des Christentums rechne und diesen Vorgang nachdrücklich bejahe; besser keine allgemeine Moral als eine Christliche! Wichtig wäre nun in der Tat eine Wertedebatte, und zwar eine über gesellschaftliche Werte, Normen und Ziele jenseits von religiösen Märchenbüchern und ideologischem Dogmatismus. Eine säkulare Ethik, auf der Basis von Vernunft und Rationalität, die sich die Ziele der Menschenrechte und der Demokratie zu eigenen macht – also die Ideale der persönlichen und die der kollektiv-politischen Freiheit.
Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Kaum jemand von uns (uns Jurastudentenmeine ich) interessiert sich für die politischen und sozialen oderideelen Aspekte des rEchts, ab eienm gewissen Punkt werdne wir nur noch in Richtung Prädikatsexamen gedrängt. |
Davon hörte ich bereits und ich halte dies für fatal, schon der republikanische Richterbund merkte, zu Zeiten der Weimarer Republik, an: Man müsse die Gesetze im Geiste der Demokratie auslegen. Wie Recht man damit hatte, zeigte die später errichtete nationalsozialistische Diktatur – die zumindest einen anderen Diktator benötigt hätte, da ihr Führer 1933 noch immer seine gesetzliche Strafe abgesessen hätte. Doch die Richter hielten ihn für zu "deutsch", um nach den strengeren Gesetzen zum Schutze der Republik verurteilt zu werden! Es wäre zu wünschen, dass man gerade die Juristen in dieser Hinsicht schult, Gesetze kann man im späteren Berufsalltag nachschlagen, aber kann man die thematische Auseinandersetzung mit rechtstaatlichen Prinzipien und demokratischen Freiheiten so einfach voraussetzen?
Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Der perspektivlose Materialismus (der mir in vieler Hinsicht auch zu eigen ist) rührt doch nur daher, das keine Perspektive zu echter GEsellschaftsänderung mehr besteht. Wogegen soll man auch rebellieren, wenn die Generation vor uns isch schon in einer albernen, überzogenenRevolution verausgabt hat, und nun alles toleriert. Revolution und Auflehnung ist es fast, wenn ein junger Mensch (wie ich) ins konservative Lager geht, weil alle Ideale als Schal erscheinen, und wenn werder die Religion, noch der Sozialismus, eventuell höchstens der Humanismus einen halt bieten, bleibt nur der Nihilimus, die Oberflächlichkeit, der Leistungsgeile, hedonistische Sozialdarwinismus. |
Ich weiß, deshalb beneide ich auch die wackeren Heiden so sehr, denkt man sich die Götter als Leitbilder und Verkörperungen, der Dinge, die ihnen zugeschrieben wurden, so versteht man vielleicht auch warum. Wie sagt es doch der Historiker:
Zitat: | Wie die Farben die Wirkungen, aber auch die Trübungen des Lichtes sind, so sind Kunst und Wissenschaft nicht bloß die Geschöpfe, sondern auch die Zerstörer des Glaubens; und so sehr in dieser zugleich Entwicklung und Vernichtung die Notwendigkeit waltet, so sind doch durch das gleiche Naturgesetz auch der naiven Epoche gewisse Erfolge vorbehalten, die man später vergeblich sich bemüht zu erringen. |
– und unsere naive Epoche fand ihr jähes Ende unter den nihilistischen Sirenen der christlichen Missionare. Aber sollten dir Ziele, Visionen und Ideale fehlen und du zudem noch sehr viel Zeit haben: So empfehle ich dir einen Blick in die Werke von Aristoteles, Platon, Nietzsche, Machiavelli und – wenn du wirklich viel Zeit hast – Theodor Mommsens Römische Geschichte und den Peloponnesischen Krieg vom alten Thukydides, diese vermitteln einen recht gelungenen Einblick in das Staatsverständnis der antiken Welt... und nicht zuletzt ist Mommsen der Apostel der bürgerlichen Welt, daher noch ein Zitat von ihm:
Zitat: | Es wäre darum wohl an der Zeit, einmal abzulassen von jener kinderhaften Geschichtsbetrachtung, welche die Griechen nur auf Kosten der Römer oder die Römer nur auf Kosten der Griechen preisen zu können meint und, wie man die Eiche neben der Rose gelten läßt, so auch die beiden großartigen Organismen, die das Altertum hervorgebracht hat, nicht zu loben oder zu tadeln, sondern es zu begreifen, daß ihre Vorzüge gegenseitig durch ihre Mangelhaftigkeit bedingt sind. Der tiefste und letzte Grund der Verschiedenheit beider Nationen liegt ohne Zweifel darin, daß Latium nicht, wohl aber Hellas in seiner Werdezeit mit dem Orient sich berührt hat. Kein Volksstamm der Erde für sich allein war groß genug, weder das Wunder der hellenischen noch späterhin das Wunder der christlichen Kultur zu erschaffen; diese Silberblicke hat die Geschichte da erzeugt, wo aramäische Religionsideen in den indogermanischen Boden sich eingesenkt haben. Aber wenn eben darum Hellas der Prototyp der rein humanen, so ist Latium nicht minder für alle Zeiten der Prototyp der nationalen Entwicklung; und wir Nachfahren haben beides zu verehren und von beiden zu lernen. |
Wer sich für konservative Werte begeistern kann, der ist bei ihm richtig, ein Mensch des 19. Jahrhunderts, der an Nationen glaubt und deutsch mit germanisch gleichsetzt, aber auch ein moralischer Mensch, ein strenger Republikaner und eifriger Verfechter des Parlamentarismus – aber Obacht!
Zitat: | Es ziemt der Historie weder, den treulosen Frevel zu entschuldigen, durch den sie der Herrschaft sich bemächtigten, noch zu vergessen, daß der Gott, der die Sünde der Väter straft bis ins vierte Glied, nicht der Gott der Geschichte ist. Wer sich berufen fühlt, die Sünden anderer zu richten, mag die Menschen verdammen; für Sizilien konnte es heilbringend sein, daß hier eine streitkräftige und der Insel eigene Macht sich zu bilden anfing, die schon bis achttausend Mann ins Feld zu stellen vermochte und die allmählich sich in den Stand setzte, den Kampf, welchem die trotz der ewigen Kriege sich immer mehr der Waffen entwöhnenden Hellenen nicht mehr gewachsen waren, zu rechter Zeit gegen die Ausländer mit eigenen Kräften aufzunehmen. |
Diese und andere Sachen sagt er, der die bürgerliche Welt den Menschen lehrt – ich war beeindruckt, auch wenn ich sonst Rechtfertigungen, Bewertungen und Moralisieren gar nicht mag in Geschichtswerken...
Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Wennman schon die Gesellschat nicht verändern kann, dann will man aus seinen persönlcihen Möglichkeiten das beste machen.
Höchstens bleibt Raum für privates Engagement, in der Jugendarbeit, beim Roten Kreuz oder ähnlichem. Jede illusion von Revolution erscheint mir als haltlos, jeder Wunsch nach Veränderung als illusiorische Träumerei, so bleiben nur die Idole Ralph Lauren, Barbour und Timberland, die Bibel Japro. |
So gering denke ich nicht, da gebe ich doch eher den Demosthenes und merke entnervt an, daß die Leute gar eifrig täten, solange sie um die Rednerbühne ständen und die Vorschläge zu Reformen vernähmen; aber wenn sie nach Hause gekommen seien, denke keiner weiter an das, was er auf dem Markte gehört habe.
Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Das hat zwar ncihts zum Threadthema zu tun, musste aber einfach mal gesagt werden. |
Ich bewundere dich sogar, wenn ich richtig in der Annahme liege, dass du bei der CDU aktiv bist; ich sage es ja nicht gerne: aber manchmal haben diese politischen Christen auch gute Einfälle und Ideen, selbst hier im Süden der Republik – oder besonders da -, manchmal aber auch besonders dumme, wie den Gotteslästerungsparagraphen verschärfen – der ohnehin verfassungswidrig sein dürfte, streng genommen – oder ihre Sympathien für die Wehrmacht, Altnazis, etc.
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#462003) Verfasst am: 29.04.2006, 01:51 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Wir werden uns in vielen Punkten kaum einig werden.
Dein arrogantes und überhebliches Gehabe langweilt mich
zudem maßlos. Und ich werde jetzt auch nicht alles wiederholen,
was eigentlich schon gesagt ist. Du lässt eh keine Kritik an Nietzsche
zu und Deine absichtlichen Unterstellungen machen es ja auch nicht
besser. Das ich eigentlich kein Gegner Nietzsches bin,
ist Dir Schnarchnase nicht mal aufgefallen.
Ich teile nur nicht alle seine Einsichten und Vorstellungen.
Du bist ja ein eifrig glühender Verehrer Nietzsches.
Allerdings ohne ihn wirklich nachvollziehen zu
können. Bei Dir wird er immer Humanist bleiben
oder Humanismus-verträglich. |
Seltsam, dabei hast du ihn als Idioten bezeichnet, sein Denken faschistisch genannt, ihn in eine Reihe mit den Nazis gestellt, als Rassisten, Antisozialisten, Antifeministen, Antidemokraten und was sonst noch heutzutage als böse gilt beschimpft und nicht zuletzt gefordert, dass die Christen ihn – zu Recht (sic!) – auf dem Scheiterhaufen verbrennen gesollt hätten. Aber ein Gegner von ihm bist du eigentlich nicht – eigentlich? Man möchte wohl meinen, jemand der solche Freunde und Bewunderer auf sich zieht, der habe wahrlich keine Gegner mehr nötig. Indes, hatte ich schon erwähnt, dass ich nicht besonders erpicht darauf bin, zu erfahren, was du zu Nietzsche, mir oder sonst wem zu sagen hast oder über bestimmte Ansichten denkst. (alles weitere – insbesondere das mit dem Humanismus, und sofern du nicht bereit bist deine Definition des Selben zu geben, ohne Internetlink oder Textkopie versteht sich, macht es auch keinen Sinn dies weiter auszuführen.)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Die Christen mit den Nationalsozialisten in eine Schublade
zu stecken zeigt, dass Deine Fähigkeit zu differenzieren
ausgesprochen magelhaft ist. Bei der "christlichen Lehre"
geht es grundsätzlich nicht darum Kriege zu führen.
Auch wenn ich mir vorstellen kann, dass viele
Atheisten das genau anders sehen.
Das heißt nicht, dass die Christen nicht im Verlauf
ihrer Geschichte nicht auch Kriege geführt haben -
nichts desto trotz haben sich die Christen
den Frieden auf die Fahne geschrieben. |
Mein Kritikpunkt zielt aber auf ganz andere Parallelen ab, als den Krieg, insbesondere die Totalität der Lehre – unbedingter Gehorsam gegenüber der Führergestalt, die Lehre als Buch der Führergestalt - und nicht zu vergessen, wie beide Lehren gedenken mit allen umzugehen, die nicht in ihre Utopie passen. Ironischerweise lehren beide sogar ein tausendjähriges Reich. Doch zurück zu deiner These mit dem Frieden: "Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert." so Jesus in Matthäus 10 – du siehst also, nicht mal der Messias hat sich den Frieden auf die Fahnen geschrieben und seine Gläubigen erst: Die Kreuzzüge, die Religionskriege, der Dreißigjährige Krieg, der englische Bürgerkrieg, etc.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Es ist etwas sehr typisches, dass sich manche Atheisten die
Bibel vornehmen und daraus "wort-wörtlich" zitieren,
um sich mit Christen einen kleinen Spaß zu machen.
Dabei wird dann gerne der historische Hintergrund
übersehen und die "alten Geschichten" werden
einfach auf heutige Situationen übertragen -
so als wenn das zulässig wäre.
Viele werden aber zugeben, dass sich
die Zeiten und die Situationen verändert
haben. |
So spaßig finde ich das nicht; erklärt man eine solche Religion zur Religion des Guten, des Friedens und der Liebe, dann scheint mir dies völlig absurd, da man mehr Indizien für das Gegenteil findet – in Theorie und Praxis – zumal in der Geschichte jener Religion. Wenn dann auch noch das Christentum zur Grundlage der Kultur erklärt wird und das Grundgesetz, das kein einziges Mal das Christentum erwähnt, zur Zusammenfassung der 10 Gebote erklärt wird, dann ist es aber endgültig genug.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Insofern sind Atheisten die das Christentum
"hassen"(das ist schon ziemlich übersteigert) auch
nicht besser als die fundamentalistischen Christen
die in Buchstaben herumpoppeln.
"Otto-Normal-Christen" sind jedenfalls nicht so übel drauf.
Jedenfalls nicht, dass sie Atheisten "hassen" würden. |
Da hantiert doch jemand wieder mit Begriffen, ohne diese vorher zu definiert zu haben. Ein Christ der keine Atheisten hasst? Wie soll denn das bitteschön gehen? Laut Bibel jedenfalls nicht und darüber sind die Christen nun mal definiert – ein Christentum, dass biblische Hauptlehren, wie die vom jüngsten Gericht ablehnt, das wäre ja vollkommen absurd. Ein Christ muss folglich an die Lehren der Bibel glauben oder er ist keiner. Basta. Wobei die Christen, in ihrem Bekehrungseifer, eine recht eigenartige Art zu hassen haben; als Beispiel kann hier Martin Luther dienen. Zuerst war ja der Martin total begeistert, hatte er doch jüngst in der Bibel erfahren, dass Jesus als Jude geboren wurde - das war 1523 - und machte sich eifrig ans Missionieren der Juden, doch als er damit keinen Erfolg hatte, da wurde der Martin ziemlich wüst:
Martin Luther hat folgendes geschrieben: | Was wollen wir Christen nun tun mit diesem verworfenen, verdammten Volk der Juden? Zu leiden ist's uns nicht, nachdem sie bei uns sind und wir solch Lügen, Lästern und Fluchen von ihnen wissen, damit wir uns nicht teilhaftig machen aller ihrer Lügen, Flüche und Lästerungen. So können wir das unlöschliche Feuer göttlichen Zorns nicht löschen noch die Juden bekehren. Ich will meinen treuen Rat geben:
Erstlich, dass man ihre Synagogen und Schulen mit Feuer anstecke, und, was nicht verbrennen will, mit Erde überhäufe und beschütte, dass kein Mensch einen Stein oder Schlacke davon sehe ewiglich. Und solches soll man tun unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen seien und solch öffentlich Lügen, Fluchen und Lästern seines Sohnes und seiner Christen wissentlich nicht geduldet noch gebilligt haben.
Zum anderen, dass man auch ihre Häuser desgleichen zerbreche und zerstöre; denn sie treiben eben dasselbe darinnen, was sie in ihren Schulen treiben. Dafür mag man sie etwa unter ein Dach oder Stall tun, wie die Zigeuner, auf dass sie wissen, sie seien nicht Herren in unserem Land, wie sie rühmen.
Zum dritten, dass man ihnen nehme all ihre Betbüchlein und Talmudisten, darin solche Abgötterei, Lügen, Fluch und Lästerung gelehrt wird.
Zum vierten dass man ihren Rabbinern bei Leib und Leben verbiete, hinfort zu lehren; denn solch Amt haben sie mit allem Recht verloren.
Zum fünften, dass man den Juden das Geleit und Strasse ganz und gar aufhebe; denn ihr sollt sie nicht schützen, es sei denn, ihr wolltet vor Gott aller ihrer Greuel teilhaftig sein.
Zum sechsten, dass man ihnen den Wucher verbiete. Alles was sie haben, haben sie uns geraubt durch ihren Wucher.
Zum siebenten, dass man den jungen starken Juden und Jüdinnen in die Hand gebe Flegel, Axt, Karst, Spaten, Rocken, Spindel und lasse sie ihr Brot verdienen im Schweiss der Nasen, wie Adams Kindern auferlegt ist.
Was wollen wir armen Prediger indes tun? Wir wollen glauben, dass unser Herr Jesus Christus wahrhaftig sei, der von solchen Juden, die ihn nicht annahmen, sondern kreuzigten, ein solch Urteil spricht: Ihr seid Schlangengezücht und Teufelskinder! – Nun werden uns unsere Herrschaften und alle solche barmherzigen Heiligen, die den Juden wohlwollen, zum wenisten den Raum lassen, dass wir glauben mögen Jesus Christus unserem Herrn, der freilich alle Herzen besser kennt als solche barmherzigen Heiligen, dass diese Juden müssen Schlangengezücht und Teufelskinder sein, die uns ebenso viel Gutes gönnen, wie ihr Vater, der Teufel. Wer nun Lust hat, solche giftigen Schlangen und Teufel, die ärgsten Feinde Christi und unser aller, zu beherbergen und zu ehren, der lasse sich diese Juden treulich befohlen sein und rühme sich danach, er sei barmherzig gewesen, habe den Teufel und seine jungen Teufel gestärkt, zu lastern unseren lieben Herrn. So ist er dann ein vollkommner Christ voller Werke der Barmherzigkeit, die ihm Christus belohnen wird am jüngsten Tage mit den Juden im ewigen höllischen Feuer.
- Von den Juden und ihren Lügen (1543) |
Tja, wer hat denn da den Martin keine 400 Jahre später beim Wort genommen, na wer war denn das bloß? (und der Martin tritt später noch mal auf, ich hoffe du freust dich.)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Ich könnte genauso gut versuchen die Atheisten mit
den Nationalsozialisten in eine Schublade zu stecken.
Das würde mir sogar noch viel leichter fallen.
Ich halte sowas aber nicht für zulässig. |
Könntest du das? Wo du doch gerade Martin Hohmann von der CDU so treffend zitiert hast (daher ist es natürlich gleich doppelt so lustig, dass ausgerechnet du mir antisemitische Agitationsmuter vorwerfen willst):
Zitat: | Mit einer gewissen Berechtigung könnte man im Hinblick auf die Millionen Toten dieser ersten Revolutionsphase nach der "Täterschaft" der Juden fragen. Juden waren in großer Anzahl sowohl in der Führungsebene als auch bei den Tscheka-Erschießungskommandos aktiv. Daher könnte man Juden mit einiger Berechtigung als "Tätervolk" bezeichnen. Das mag erschreckend klingen. Es würde aber der gleichen Logik folgen, mit der man Deutsche als Tätervolk bezeichnet.
Daher sind weder "die Deutschen", noch "die Juden" ein Tätervolk. Mit vollem Recht aber kann man sagen: Die Gottlosen mit ihren gottlosen Ideologien, sie waren das Tätervolk des letzten, blutigen Jahrhunderts. |
Toll nicht? Nur vergesst ihr beiden da, in eurer christlichen Agitation, nicht dass:
I. Der Nationalsozialismus nicht atheistisch war, schließlich schickte Hitler die Vorsehung, und auch nicht als solcher wahrgenommen wurde. Was eindrucksvoll die Kumpanei mit den großen, christlichen Kirchen zeigte.
II. Basiert der Atheismus lediglich auf der Erkenntnis, dass es tatsächlich keinen Gott gibt. Ein Zusammenhang mit der nationalsozialistischen Ideologie besteht durchaus nicht, anders dagegen beim Christentum: Hier wurden alle Verbrechen im eifrigen Streben, Gott wohlgefällig zu sein verübt, von den Bekehrungskriegen gegen die Sachsen und Wenden, den Kreuzzügen, dem Hexenwahn, der Inquisition, die Eroberung Amerikas, die Religionskriege bis zum Dreißigjährigen Krieg und darüber hinaus, immer war der Glauben eine entscheidende Triebfeder bei all diesen Verbrechen. (wobei das Christentum in Verstärkung mit anderen Konflikten fast eine noch mörderische Wirkung entfaltet: So beim englischen Bürgerkrieg oder in den Bauernkriegen – die Teilung der Welt in ein starres Gut und Böse führt eben im Konfliktfall zu entsprechenden Ergebnissen...)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Es ist unsinnig zu behaupten, die Christen wollten Andersgläubige
auslöschen. Das sich das Christentum im Verlauf seiner
Geschichte gewandelt hat - ist auch nicht zu übersehen. |
Du gibst also zu, dass sie es früher tun wollten und behauptest nun, jetzt nicht mehr? So richtig kaufe ich das der Kirche und ihren Anhängern aber nicht ab, die großem Fanatiker – á la Bernhard von Clairvaux oder Martin Luther – gelten noch heute als Heilige und große Menschen und di Lehre vom Jüngsten Gericht hat bisher noch kein Christ öffentlich widerrufen, also was soll sich denn so großartig geändert haben?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Inzwischen gibt es sogar eine christliche demokratische
Partei die mit in der Regierung vertreten ist.
Darüber kann man ja denken was man
will aber die Wahl war demokratisch.
Also erzähl hier keine Märchen, von wegen das Christentum
sei nicht mit Demokratie vereinbar. Tatsächlich haben die sogar
den Kommunismus mit beerdigt. |
Ein wenig zu übereifrig ist er da der kalte Krieger - man könnte jetzt natürlich darüber hadern ob nun der Nationalsozialismus unter Hitler oder der Sowjetkommunismus unter Stalin die höhern Leichenberge aufgehäuft hat - doch dies ändert nichts an der Rolle der Kirche beim Sturz der Demokratie in Deutschland – es war die katholische Zentrumspartei, welche dem Ermächtigungsgesetz zustimmte und damit Hitler auf "legalem" Wege die Vollmachten zur Errichtung der Diktatur erteilten, während die Kirchen vor Jubel frohlockten -, in Italien – wo der Papst den Liberalismus (die parlamentarische Demokratie) verdammte und Mussolini begeistert empfing, da dessen Faschisten das Kreuz Christi vorantragen würden -, in Portugal – dessen Estado Novo gänzlich ein christliches Klerikalfaschismus war -, in Spanien – wo sich die katholischen Kräfte zuerst mit Franco gegen die legitime Republik erhoben und später eine zentrale Stütze der faschistischen Diktatur wurden, Opus Dei treibt heute noch munter sein Unwesen-, in Österreich – dessen Austrofaschismus fast zum Synonym für den Klerikalfaschismus wurde, so sehr lag der Kirche dieser Faschismus am Herzen, - und so weiter und so fort... dies also die Dienste, welche das Christentum der Demokratie in der jüngsten Vergangenheit leistete. Ein Zufall ist dies nicht gesetzt den Fall, Luther habe sein Politik- und Staatsverständnis tatsächlich aus der Schrift, wie er so vehement behauptet:
http://www.luther.glaubensstimme.de/300.htm
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Ich habe ausserdem nicht
behauptet, es gäbe gar keine Kritikpunkte am Christentum.
Deine Argumentation erinnert mich nur stark
an sowas wie Antisemitismus...nur eben das
Dein Feindbild die Christen sind.
Das sich Religionen untereinander im geschichtlichen
Verlauf nicht immer einig waren und sogar gegeneinander
Kriege geführt haben, dass streite ich ja gar nicht ab.
Es ist aber nicht so, dass diese nicht auch friedlich
miteinander auskommen können. Und das
sie das können, haben sie ja im Verlauf
der Geschichte immer wieder gezeigt. |
Die Geschichte hat bitte was gezeigt? Monotheisten – sofern gläubig – kommen weder mit anderen Religionen aus, siehe Indien und Persien in Verbindung mit dem Islam, noch mit ihres gleichen. Die stärkste Sekte knechtet eben alle anderen und diskriminiert deren Anhänger, das taten die Christen mit den Juden vom Mittelalter bis in die Neuzeit und die Muselmanen tun dies noch heute mit den Christen und Juden in ihren Ländern. Wo also derartige Religionen friedlich und gleichberechtigt mit einander auskommen sollen, dass fragt sich allerdings. (das amerikanische Quasiparadoxon ignoriere ich jetzt mal)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ja, dass hat er schon grandios hingekriegt.
Was nützt es die Worte zu kennen, wenn man den Sinn nicht versteht... |
Nette Ausrede, ändert aber nichts an den eindeutigen Textstellen und die fallen eben negativ aus, allen mystischen Umdeutungsversuchen zum trotz. Zumal hier die historische Auffassung und Auslegung der Bedeutung mit zu berücksichtigen ist und wie sie verstanden wurde die Bibel, das wiederum zeigt tatsächlich die Geschichte...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Werde doch mal konkret. Oder ne, eigentlich weiß ich eh schon was da kommt.  |
Sicher? Beispielsweise das: http://www.bibel-online.net/buch/66.offenbarung/1.html so, wenn das nicht genügt, der Nazarener kündigt sein göttliches Strafgericht – mit entsprechender Marter der Ungläubigen und Sünder – auch in den Evangelien an...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich habe Kritik am Irak-Krieg geübt,
wohin gegen Du über jeden Krieg begeistert bist.
Als ich nachgefragt habe, hast Du dann allerdings nen Rückzieher gemacht.
So beigeistert warst Du dann wohl doch nicht von der amerikanischen Lösung. |
Eigenartige Form der Kritik, wahrlich – und was deine Anschuldigungen gegen mich bezüglich des Irakkrieges angeht: Wieso sollte ich begeistert sein? Amerikas Lösung wird nicht funktionieren, woran die US-Regierung keine Schuld trägt, wie sollte man auch ein Land von einem Despoten befreien, indem es keine demokratische Opposition gibt, der man damit zur Macht verhelfen könnte und erschaffen kann man sie wohl auch nicht...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Es ist nicht meine Kunstdeutung. Es gibt unbestreitbar christliche Kunst.
Auch wenn Du Christen hasst und Dir das nicht eingestehen willst. |
Hass ist etwas Reines und Klares, und diesen gegenüber dem Christentum zu vergeuden? Nein, dazu magst du dich herablassen, ich aber begnüge mich diesem mit Ablehnung und Abscheu entgegenzutreten. Hassen könnte ich hier allenfalls den alten Oliver Cromwell oder Isabella die Katholische – so fern sie denn auch wirklich Christen waren und dieses nicht nur vortäuschten...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Der Mensch ist bei Nietzsche ein Ende. Die Menschheit als ganzes geopfert
für etwas höheres wäre nach Nietzsche ein Fortschritt. |
Und? Meinst du der Homo Sapiens wäre ewig? So wenig wird er es sein wie es der Neandertaler war...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Siddharta Gautama Buddha hat enorme gesellschaftliche Veränderungen bewirkt. Man kann es wohl mit einem Erdbeben vergleichen...
Frauen wurden z.B. geringer geschätzt als Männer und
das brahmanische Kastenwesen herrschte.
Das hat Buddha vernichtend kritisiert.
Die ganze brahmaische Götterwelt kommt bei Buddha ziemlich
schlecht weg. |
Mag sein, aber über 80% der Inder gehören nach wie vor dem Hinduismus an und nicht mal 1% dem Buddhismus, also scheint es ein recht kleines Erdbeben gewesen zu sein – so Stärke 0.1 auf der Richterskala. Die schlimmsten Auswüchse des Hinduismus schafften erst die Briten und die mit ihnen eingeschleiften Wertvorstellungen ab und das fast 2500 Jahre später...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Alle Gesellschaftsschichten wurden von Buddha
belehrt. Ein für damalige Verhältnisse
revolutionärer Schritt. Der Buddhismus beinhaltet
ein Wissen und Erfahrungen, die zeitlos und unabhängig
von einer bestimmten Kultur sind. |
Ein Ding der Unmöglichkeit: nicht nur das Buddha durchweg ein Produkt der altindischen Kultur ist, so gibt es grundsätzlich kein Wissen und auch keine Erfahrung die zeitlos ist oder gar losgelöst von ihrem Kontext existieren könnte.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Da liegst Du völlig falsch.
http://www.ringdesbuddha.de/buch/buddhismus/buddhismus_03.htm |
Es gibt da auch andere Stimmen zum Thema Buddhismus in der Praxis: http://www.cityinfonetz.de/homepages/hammerschmitt/low_goldner.html
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nein.
In dieser Welt hat
Hass noch niemals Hass aufgelöst.
Nur Liebe löst den Hass.
Dies ist das Gesetz,
Uralt und unerschöpflich.
(Dhammapada) |
Hä? Seit wann besteht denn ein kausaler Zusammenhang zwischen Frieden und Liebe auf der einen Seite und Hass und Krieg auf der anderen? Als ob es eine Rolle spielte und niemals hat bisher Liebe Hass austilgen gemocht und Krieg und Frieden werden im Wesentlichen von den Möglichkeiten der einzelnen Staaten bestimmt und von dem Willen der jeweils in diesen herrschenden Körperschaften....
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich gönne mir jetzt mal ne Pause.
Also "erwarte" nicht, dass ich gleich antworte...oder überhaupt. |
Habe ich das etwa jemals getan? Also wirklich...
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#462079) Verfasst am: 29.04.2006, 10:40 Titel: |
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@Cato
Ich gehe jetzt nicht wieder einzeln auf jede Passage ein.
Das versaut die Lesbarkeit. Ich werde stattdessen mal etwas
zusammenhängender Antworten. Hat auch den Vorteil,
dass es hoffentlich kürzer wird.
Wie ich schon sagte, bin ich grundsätzlich kein Gegner Nietzsches.
Allerdings teile ich auch nicht alle seine Einsichten. Konntest Du
mir soweit folgen ? Ist doch nicht so schwer...
Ich habe nichts destotrotz Kritik an Nietzsche geübt.
Das hat Dir bereits grundsätzlich mißfallen.
Ich wollte Nietzsche nicht zum Nazi machen,
wie ich nun schon mehrfach betont habe -
sondern ich schrieb sein Werk beinhalte
faschistisches Gedankengut.
Natürlich haben die Nazis sein Werk auch
für ihre Zwecke benutzt - also nicht im
Sinne Nietzsches. Er hat es ihnen
aber unerhört leicht gemacht.
"..."
Es ist eitel Schwärmerei und Schönseelenthum, von der Menschheit noch viel (oder gar: erst recht viel) zu erwarten, wenn sie verlernt hat, Kriege zu führen. Einstweilen kennen wir keine anderen Mittel, wodurch mattwerdenden Völkern jene rauhe Energie des Feldlagers, jener tiefe unpersönliche Hass, jene Mörder-Kaltblütigkeit mit gutem Gewissen, jene gemeinsame organisirende Gluth in der Vernichtung des Feindes, jene stolze Gleichgültigkeit gegen grosse Verluste, gegen das eigene Dasein und das der Befreundeten, jenes dumpfe erdbebenhafte Erschüttern der Seele ebenso stark und sicher mitgetheilt werden könnte, wie diess jeder grosse Krieg thut: von den hier hervorbrechenden Bächen und Strömen, welche freilich Steine und Unrath aller Art mit sich wälzen und die Wiesen zarter Culturen zu Grunde richten, werden nachher unter günstigen Umständen die Räderwerke in den Werkstätten des Geistes mit neuer Kraft umgedreht. [...] Man wird noch vielerlei [..] Surrogate des Krieges ausfindig machen, aber vielleicht durch sie immer mehr einsehen, dass eine solche hoch cultivirte und daher nothwendig matte Menschheit, wie die der jetzigen Europäer, nicht nur der Kriege, sondern der grössten und furchtbarsten Kriege - also zeitweiliger Rückfälle in die Barbarei - bedarf, um nicht an den Mitteln der Cultur ihre Cultur und ihr Dasein selber einzubüssen." (Menschliches, Allzumenschliches, Aph. 477).
- Nietzsches Rassegedanke, seine antidemokratischen Thesen, seine eigenwillige Interpretation der Moral(mit der man sich ja länger beschäftigen kann), sein Anti-feminismus(das sind schon abgefahrene Sprüche), und noch so einiges...sind nunmal Sachen mit denen ich mich nicht anfreunden werde. Nietzsche sah sich selbst als Aristokrat und
seine Auslegung des damals voherrschenden Darwinismus fand in
seinem Werk Anklang. Dieser Darwinismus wurde zu der Zeit
für alle möglichen Kriege als Rechtfertigung herangezogen.
Z.B. dann die Kolonialisierung...das war also noch nicht
die Evolutionstheorie oder Lehre - wie wir sie heute
kennen(weiterentwickelt).
Nietzsche war ein Kind seiner Zeit und also gar
nicht so unzeitgemäß wie er es gerne gehabt hätte.
Zu den Christen:
Das Du mich jetzt mit irgendwelchen "Rechten"(ganz rechts außen) Spinnern,
in eine Schublade stecken willst, ist wiedermal typisch. Du mußt es ja echt nötig haben.
Darauf werde ich nicht weiter eingehen.
Ich schrieb es sei genauso dümmlich die Christen zu Nazis zu erklären,
wie die Atheisten in eine Schublade mit den Nazis zu stecken.
Ansonsten spricht das Gesagte von Dir für sich selbst
und ich lasse diesen Unsinn mal einfach so stehen.
Zu Martin Luther:
Nicht das ich ein Fan von wäre aber ihm ging es wohl eher um die Bekehrung der Juden
zum Christentum. Nicht um deren Ermordung. Luther ist zudem ja gerade derjenige
der mit der damals traditionellen Kirche in Konflikt geraten ist. Also wohl nicht
gerade ein "typischer Christ". Katholiken und Protestanten berufen
sich zwar beide auf die Bibel - legen sie aber jeweils
anders aus. Insofern ist die Bibel weder katholisch noch
protestantisch. Gibt ja viele Konfessionen, etc.
Du hast oben z.B. aus dem Alten Testament zitiert.
Die Christen bezeichnen sich aber nunmal nicht
als Juden, sondern beziehen sich entsprechend
(nur) historisch auf das Alte Testament.
Jesus ermahnte seine Anhänger nämlich
ausdrücklich nicht dem alten Gesetz zu folgen...
Ebenso wie es ohne den historischen Kontext
bei solchen Texten nutzlos ist, diese auf heutige
Verhältnisse zu übertragen. Das machen natürlich
auch viele Christen, um ihre Handlungsweisen
zu rechtfertigen. Ist trotzdem Unfug.
Man kann die Bibel schließlich immer
gerade so interpretieren, wie man lustig ist,
wenn man es darauf abgesehen hat seinen
eigenen Standpunkt zu rechtfertigen.
Das Ergebnis steht also schon vorher fest.
Damit wird man aber solchen Texten nicht gerecht.
Da fehlt also das Textverständnis. Da kannst Du Gleichnisse
und Offenbarungen beliebig ausdeuten ohne den eigentlichen
Sinn zu fassen zu kriegen.
Das heißt natürlich nicht, dass man am Christentum keine
Kritik üben kann aber mit solchen Anfängerfehlern,
haben die Christen doch leichtes Spiel.
Vielleicht kapierst Du ja erstmal, dass die Bibel aus
verschiedenen Büchern besteht mit verschiedenen Autoren ?
Zitat: | Hass ist etwas Reines und Klares, und diesen gegenüber dem Christentum zu vergeuden? |
Liebe und Haß sind nicht blind,
aber sie sind geblendet von dem Feuer,
das sie selber mit sich tragen.
Friedrich Nietzsche, (1844 - 1900)
Zum Buddhismus:
http://de.wikipedia.org/wiki/Buddhismus
Zitat: | Mag sein, aber über 80% der Inder gehören nach wie vor dem Hinduismus an |
- Heutzutage. Weltweit gibts aber ein paar Millionen Buddhisten.
Nicht zu vergessen die ganzen heimlichen Buddhisten - z.B. in China oder
die auch ohne irgendwo beigetreten zu sein auf Buddhas Spuren wandeln.
"..."
Während der Buddhismus so weitere Verbreitung fand, wurde er in Indien ab dem 10. Jahrhundert allmählich zurückgedrängt. Zum einen wandten sich viele Menschen dem Hinduismus zu, und zum anderen war es relativ leicht, die Dharma-Anhänger durch Tötung der Mönche entscheidend zu schwächen und dann zwangsweise zu islamisieren. Deshalb gehörten die letzten Hochburgen des Buddhismus auf dem indischen Subkontinent (Sind, Bengalen) auch schnell zu den islamisierten Gebieten. Auch auf dem malayischen Archipel (Malaysia, Indonesien) sind heute – mit Ausnahme Balis – nur noch Ruinen zu sehen, die zeigen, dass hier einstmals buddhistische Kulturen geblüht hatten.
"..."
Zitat: | Ein Ding der Unmöglichkeit: nicht nur das Buddha durchweg ein Produkt der altindischen Kultur ist, |
- Ist wohl in vieler Hinsicht eher umgekehrt.
Zitat: | so gibt es grundsätzlich kein Wissen und auch keine Erfahrung die zeitlos ist oder gar losgelöst von ihrem Kontext existieren könnte. |
- Vergleiche z.B. die "vier edlen Wahrheiten",
die Bedingte Entstehung(paticca-samuppāda) und die Anatta-Lehre.
(Nietzsche hat sich reichlich bedient, allerdings vieles verzerrt dargestellt)
Gegen eine Buddhismus-Kritik habe ich nix. Sofern diese wenigstens trefflich ist.
Leider wird der tibetische Buddhismus gerne als der "ursprüngliche" angesehen.
Dem ist aber nicht so. Man nennt den tibetischen Buddhismus manchmal
auch esoterischen Buddhimus. Etwas das z.B. dem Theravada-Buddhismus
(die Schule der Alten) fremd ist. (Öffentlicher geht es nicht)
Beim Tibetischen Buddhismus werden also Positionen
vertreten die in vieler Hinsicht nicht mit der ursprünglichen
Lehre zusammenpassen.
Trotzdem sind die Aussagen die sich bei diesem Link finden in weiten Teilen
oberflächlich und schlicht falsch. Nur ein Beispiel:
"..."
fragwürdigste Ideologiebestandteil des gesamten Buddhismus ist zweifelsohne die Karma-Lehre. Die Behauptung, daß das gegenwärtige Geschick eines Menschen unmittelbar mit dem Verhalten in einem früheren Leben zusammenhängt und seinerseits wiederum Art und Qualität noch folgender Wiedergeburten bestimmt, kann so interpretiert werden, daß jeder Mensch für jede Art von Unglück aufgrund „böser“ Handlungen in einem früheren Leben selbst verantwortlich sei.
"..."
- Wiedergeburt meint bei Buddha nicht Seelenwanderung.
Karma bedeutet auch nicht Schicksal.
http://www.payer.de/einzel/karma.htm#3.1.
Zu finden im Palikanon:
Milindapañha, Teil 3
Mil. 3.2.7. Identität des Täters
Milindapañha, Teil 3
Mil. 3.2.8. Unaufzeigbarkeit verübter Taten
Majjhima Nikaya, Mittlere Sammlung
M. 101. (XI,1) Devadaha Sutta (Vor dem Götterteich)
Zitat: | Hä? Seit wann besteht denn ein kausaler Zusammenhang zwischen Frieden und Liebe auf der einen Seite und Hass und Krieg auf der anderen? |
"..."
Sagtet ihr jemals ja zu Einer Lust? Oh, meine Freunde, so sagtet ihr Ja auch zu allem Wehe. Alle Dinge sind verkettet, verfädelt, verliebt, -
- wolltet ihr jemals Ein Mal Zwei Mal, spracht ihr jemals ``du gefällst mir, Glück! Husch! Augenblick!'' so wolltet ihr Alles zurück!
"..."
(A.s.Z. - Nietzsche)
Nie was von Dialektik gehört ?
Kann ein lohnenswertes Sprachspiel sein.
Damit will ich es jetzt erstmal bewenden lassen.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#462361) Verfasst am: 29.04.2006, 21:01 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Ich habe nichts destotrotz Kritik an Nietzsche geübt.
Das hat Dir bereits grundsätzlich mißfallen. |
Du nanntest ihn einen Idioten und hast mir deine Verdammungslitanei vorgebetet, dies hat mir missfallen und es tut dies noch.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Ich wollte Nietzsche nicht zum Nazi machen,
wie ich nun schon mehrfach betont habe -
sondern ich schrieb sein Werk beinhalte
faschistisches Gedankengut. |
Was ich nach wie vor energisch bestreite. Zumal Faschismus und Nationalsozialismus nun wirklich nicht in einen Topf zu werfen sind, die Komponente des Rassenwahns ist dem Nationalsozialismus eigen und tritt bei anderen faschistischen Systemen kaum oder nur äußerst verkümmert auf. (vergleiche Mussolinis Italien) Faschismus als Sammelbegriff für diverse autoritäre und totalitäre Diktaturen passt ihm Bezug auf Nietzsche noch weniger, da ihm der Kollektivismus und der Nationalstaatsgedanke, der gewöhnlich vom Faschismus in fast religiöse Dimensionen gesteigert wird, sind ihm fremd...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Natürlich haben die Nazis sein Werk auch
für ihre Zwecke benutzt - also nicht im
Sinne Nietzsches. Er hat es ihnen
aber unerhört leicht gemacht. |
Nicht mehr als Schiller oder Beethoven und selbst Kant hätte da so einige Probleme, wenn die Nazis seinen kategorischen Imperativ für sich entdeckt hätten: "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde." – ein Denker kann also nur für das, von ihm unmissverständlich, Geforderte verantwortlich gemacht werden und Nietzsche forderte kein Einziges der NS-Verbrechen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nietzsches Rassegedanke, seine antidemokratischen Thesen, seine eigenwillige Interpretation der Moral(mit der man sich ja länger beschäftigen kann), sein Anti-feminismus(das sind schon abgefahrene Sprüche), und noch so einiges...sind nunmal Sachen mit denen ich mich nicht anfreunden werde. |
Zwingt dich ja niemand; aber diese Kritik gesittet zu artikulieren, halte ich für unverzichtbar, wenn du an sachlichen Diskussionen darüber interessiert sein solltest...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Nietzsche sah sich selbst als Aristokrat und
seine Auslegung des damals voherrschenden Darwinismus fand in
seinem Werk Anklang. Dieser Darwinismus wurde zu der Zeit
für alle möglichen Kriege als Rechtfertigung herangezogen.
Z.B. dann die Kolonialisierung...das war also noch nicht
die Evolutionstheorie oder Lehre - wie wir sie heute
kennen(weiterentwickelt).
Nietzsche war ein Kind seiner Zeit und also gar
nicht so unzeitgemäß wie er es gerne gehabt hätte. |
Den Darwinismus und den Sozialdarwinismus ineinander zu werfen, halte ich für höchst unanständig, oder hat es Darwin auch unerhört leicht gemacht? Nietzsches Denken mag einige, nicht unerhebliche Elemente des Sozialdarwinismus enthalten, aber ist er dafür zu tadeln? Jeder bewusste Eingriff in die Gesellschaft stellt eine Art Sozialdarwinismus dar, ebenso wie das bewusste unterlassen, da man dort das gegenwärtige Selektionsmodel einfach so akzeptiert – selbst Marx wäre bei einer freien Fassung dieses Begriffs Sozialdarwinist, da auch er die Gesellschaft in eine bestimmte Richtung entwickeln möchte... auch wenn der Begriff heute extrem negativ behaftet ist. Noch ein kleines Zitat:
Zitat: | Anti-Darwin. - Was den berühmten Kampf um's Leben betrifft, so scheint er mir einstweilen mehr behauptet als bewiesen. Er kommt vor, aber als Ausnahme; der Gesammt-Aspekt des Lebens ist nicht die Nothlage, die Hungerlage, vielmehr der Reichthum, die Üppigkeit, selbst die absurde Verschwendung, - wo gekämpft wird, kämpft man um Macht ... Man soll nicht Malthus mit der Natur verwechseln. - Gesetzt aber, es giebt diesen Kampf - und in der That, er kommt vor -, so läuft er leider umgekehrt aus als die Schule Darwin's wünscht, als man vielleicht mit ihr wünschen dürfte: nämlich zu Ungunsten der Starken, der Bevorrechtigten, der glücklichen Ausnahmen. Die Gattungen wachsen nicht in der Vollkommenheit: die Schwachen werden immer wieder über die Starken Herr, - das macht, sie sind die grosse Zahl, sie sind auch klüger ... Darwin hat den Geist vergessen (- das ist englisch!), die Schwachen haben mehr Geist ... Man muss Geist nöthig haben, um Geist zu bekommen, - man verliert ihn, wenn man ihn nicht mehr nöthig hat. Wer die Stärke hat, entschlägt sich des Geistes (- "lass fahren dahin! denkt man heute in Deutschland - das Reich muss uns doch bleiben" ... ). Ich verstehe unter Geist, wie man sieht, die Vorsicht, die Geduld, die List, die Verstellung, die grosse Selbstbeherrschung und Alles, was mimicry ist (zu letzterem gehört ein grosser Theil der sogenannten Tugend). |
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zu den Christen: Das Du mich jetzt mit irgendwelchen "Rechten"(ganz rechts außen) Spinnern, in eine Schublade stecken willst, ist wiedermal typisch. Du mußt es ja echt nötig haben.
Darauf werde ich nicht weiter eingehen.
Ich schrieb es sei genauso dümmlich die Christen zu Nazis zu erklären,
wie die Atheisten in eine Schublade mit den Nazis zu stecken.
Ansonsten spricht das Gesagte von Dir für sich selbst
und ich lasse diesen Unsinn mal einfach so stehen. |
So, so. Unsinn also? Tja, dann nehme ich mal an, du hast dem gesagten nichts Argumentatives entgegenzusetzen und bevor du völlig in Hohmanns Argumentationsschema abgleitest, lässt du es wohl lieber sein...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zu Martin Luther:
Nicht das ich ein Fan von wäre aber ihm ging es wohl eher um die Bekehrung der Juden
zum Christentum. Nicht um deren Ermordung. Luther ist zudem ja gerade derjenige
der mit der damals traditionellen Kirche in Konflikt geraten ist. Also wohl nicht
gerade ein "typischer Christ". Katholiken und Protestanten berufen
sich zwar beide auf die Bibel - legen sie aber jeweils
anders aus. Insofern ist die Bibel weder katholisch noch
protestantisch. Gibt ja viele Konfessionen, etc. |
Luther ist vor allem der Archetyp des bibeltreuen Christen – bei einer etwas freieren Deutung des Christentums könnte man natürlich meinen, dass Jesus vor Leuten vom Schlage Luthers gewarnt hätte, da dieser dieselbe Geisteshaltung habe wie die Schriftgelehrten von damals – aber zu deiner Behauptung, zumal mir der verharmlosende Unterton nicht gefällt, ist das Hinzufügen der physischen Vernichtung, da nicht kaum mehr als die letzte Konsequenz?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Du hast oben z.B. aus dem Alten Testament zitiert.
Die Christen bezeichnen sich aber nunmal nicht
als Juden, sondern beziehen sich entsprechend
(nur) historisch auf das Alte Testament.
Jesus ermahnte seine Anhänger nämlich
ausdrücklich nicht dem alten Gesetz zu folgen... |
Eigenartig, sonst wehrst du dich immer gegen eine wörtliche Interpretation und nun, wo es nützt? Na so was, allerdings hast du da den Jesus ganz falsch verstanden, zumindest den, von dem Matthäus (5,17) berichtet: "Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. Wer nun keines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich."
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Ebenso wie es ohne den historischen Kontext
bei solchen Texten nutzlos ist, diese auf heutige
Verhältnisse zu übertragen. Das machen natürlich
auch viele Christen, um ihre Handlungsweisen
zu rechtfertigen. Ist trotzdem Unfug.
Man kann die Bibel schließlich immer
gerade so interpretieren, wie man lustig ist,
wenn man es darauf abgesehen hat seinen
eigenen Standpunkt zu rechtfertigen.
Das Ergebnis steht also schon vorher fest. |
Ein netter Abriss, der bisherigen Bibelauslegung, nur bedauerlicher Weise ist eben jenes Machwerk auch geeignet allerlei Grausamkeiten und Hass hervorzurufen und nicht nur zu rechtfertigen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Damit wird man aber solchen Texten nicht gerecht.
Da fehlt also das Textverständnis. Da kannst Du Gleichnisse
und Offenbarungen beliebig ausdeuten ohne den eigentlichen
Sinn zu fassen zu kriegen.
Das heißt natürlich nicht, dass man am Christentum keine
Kritik üben kann aber mit solchen Anfängerfehlern,
haben die Christen doch leichtes Spiel. |
Das bezweifle ich, bei so eindeutigen Textstellen dürften sie heutzutage in arge Schwierigkeiten kommen:
Zitat: | Da ließ Jesus das Volk gehen und kam heim. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. Er antwortete und sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist's, der den guten Samen sät. Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reichs. Das Unkraut sind die Kinder des Bösen. Der Feind, der es sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. Wie man nun das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird's auch am Ende der Welt gehen. Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus seinem Reich alles, was zum Abfall verführt, und die da Unrecht tun, und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat, der höre!
- Matthäus; 13, 18 |
...und werden daher dem äußerst negativen Verdikt nicht entgehen: denn derartige Textstellen ihren menschenverachtenden Charakter zu nehmen, halte ich für ganz und gar ausgeschlossen und daher missbillige ich diese Verharmlosung der christlichen Lehre und deren Anhänger – mir gibt es zu denken, als Unkraut bezeichnet zu werden, das ausgejätet und ins Feuer geworfen werden soll; wohlan denn Christen, wenn ihr das so wollt, seht euch vor, dass euch am Ende nicht das Schicksal der Zeloten ereilt.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Vielleicht kapierst Du ja erstmal, dass die Bibel aus
verschiedenen Büchern besteht mit verschiedenen Autoren ? |
Mag sein, aber diese Menschenverachtung zieht sich nun einmal wie ein roter Faden durch alle Bücher und ebenso gleichen sich die Geisteshaltungen und Weltbilder dieser Autoren...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Heutzutage. Weltweit gibts aber ein paar Millionen Buddhisten.
Nicht zu vergessen die ganzen heimlichen Buddhisten - z.B. in China oder
die auch ohne irgendwo beigetreten zu sein auf Buddhas Spuren wandeln. |
Wir sprachen von Buddha und dessen unmittelbarer Wirkung auf die indische Gesellschaft und die scheint mir nicht gerade berauscht gewesen zu sein, die spätere Ausbreitung im restlichen Asien und deren Niederschlag auf die dortigen Gesellschaften würde hier wohl zu weit führen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Ein Ding der Unmöglichkeit: nicht nur das Buddha durchweg ein Produkt der altindischen Kultur ist, |
- Ist wohl in vieler Hinsicht eher umgekehrt.  |
Bitte was? Wie soll denn das funktionieren, wie sollte Buddha eine Kultur prägen, die vor ihm existierte und deren Gegenwart ihn in seinem Denken prägte? Zu Erinnerung: Zeitreisen gibt es nicht...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Vergleiche z.B. die "vier edlen Wahrheiten",
die Bedingte Entstehung(paticca-samuppāda) und die Anatta-Lehre.
(Nietzsche hat sich reichlich bedient, allerdings vieles verzerrt dargestellt) |
Das soll ewiges Wissen sein? Wird aber schwer überschätzt und basiert zudem auf einer ganzer Menge Werturteile, die höchst Kultur gebunden sind: Leben als Leiden zu verstehen, etc. nein, nein – diese Lehren gehören nach Indien und zu denen, die sie nötig haben; ich weise sie weit von mir, auch wenn zu wünschen wäre, dass alle die Religion bedürfen und nicht Gefallen am Heidentum finden, mögen sich doch bitte solche Götzenbilder formen und anbeten...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Gegen eine Buddhismus-Kritik habe ich nix. Sofern diese wenigstens trefflich ist. Leider wird der tibetische Buddhismus gerne als der "ursprüngliche" angesehen.
Dem ist aber nicht so. Man nennt den tibetischen Buddhismus manchmal
auch esoterischen Buddhimus. Etwas das z.B. dem Theravada-Buddhismus
(die Schule der Alten) fremd ist. (Öffentlicher geht es nicht)
Beim Tibetischen Buddhismus werden also Positionen
vertreten die in vieler Hinsicht nicht mit der ursprünglichen
Lehre zusammenpassen. |
Der Vergleich mit der katholischen Kirche im Mittelalter und deren Bezug zum Urchristentum trägt sich hier wohl nicht zufällig auf...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Trotzdem sind die Aussagen die sich bei diesem Link finden in weiten Teilen
oberflächlich und schlicht falsch. Nur ein Beispiel: |
Das vermag ich nicht zu beurteilen, da ich weder so tiefen Einblick in den Buddhismus habe, noch über den Hintergrund und die Reputation des Autors nähere Kenntnis habe; ich tendiere aber dazu dem Buch mehr Glauben zu schenken...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Nie was von Dialektik gehört ?
Kann ein lohnenswertes Sprachspiel sein. |
Ändert nichts an deiner haltlosen These, die Ursachen des Krieges mit "Liebe" und "Hass" zu erklären ist zu schlicht und geht an Mechanik und Ursachen von bewaffneten Konflikten weitgehend vorbei...
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#462453) Verfasst am: 30.04.2006, 00:06 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Ich habe nichts destotrotz Kritik an Nietzsche geübt.
Das hat Dir bereits grundsätzlich mißfallen. |
Du nanntest ihn einen Idioten und hast mir deine Verdammungslitanei vorgebetet, dies hat mir missfallen und es tut dies noch. |
- Nun, da Nietzsche ja auch nicht davor zurückschreckte "Jesus" einen "Idioten"
zu nennen, warum sollte ich davor zurückschrecken Nietzsche einen Idioten zu
nennen. So zart besaitet ? Wer austeilt muß ja bekanntlich auch einstecken
können. Zudem es wirklich ein paar gute Argumente gegen Nietzsche gibt.
Aus heutiger Sicht stellen sich die Dinge ja noch ein wenig anders dar,
als zu Zeiten Nietzsches. Ausserdem bin ich kein Fan von Leuten,
die Nietzsche hinterherkriechen und sich vor lauter "Heldenverehrung"
einen Schrein basteln. Personenkult ist nicht so mein Ding.
Nietzsche spielt mir auch zu sehr den Apostel.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Ich wollte Nietzsche nicht zum Nazi machen,
wie ich nun schon mehrfach betont habe -
sondern ich schrieb sein Werk beinhalte
faschistisches Gedankengut. |
Was ich nach wie vor energisch bestreite. |
- Mach mal.
Zitat: | Zumal Faschismus und Nationalsozialismus nun wirklich nicht in einen Topf zu werfen sind, |
- Das habe ich ja nicht.
Ich schrieb Nietzsches Werk beinhalte faschistisches Gedankengut.
Das macht ihn nicht zum Nazi. Die gab es da ja noch gar nicht.
Zitat: | die Komponente des Rassenwahns ist dem Nationalsozialismus eigen und tritt bei anderen faschistischen Systemen kaum oder nur äußerst verkümmert auf. |
- Ja, der Rassenwahn tritt speziell bei den Nationalsozialisten auf.
Ändert aber nichts daran, dass Nietzsche Rassist war.
Freilich nicht von der Art wie die Nazis.
Die Juden gehörten für Nietzsche z.B. zu den "vornehmen Rassen".
Zitat: | (vergleiche Mussolinis Italien) Faschismus als Sammelbegriff für diverse autoritäre und totalitäre Diktaturen passt ihm Bezug auf Nietzsche noch weniger, da ihm der Kollektivismus und der Nationalstaatsgedanke, der gewöhnlich vom Faschismus in fast religiöse Dimensionen gesteigert wird, sind ihm fremd... |
- Dafür sind ihm Phantasien vom "großen Krieg" gar nicht fremd.
Sein Verlangen nach dem Übermenschen, seine These dem Leben vorrang
vor dem Intellekt zu geben, seine Gegnerschaft gegen die Mitleidethik.
Sein Züchtungsgedanke einer neuen Herrenrasse.
Mussolini war übrigens "deutlich" von Nietzsche beeinflusst,
was ich Nietzsche aber nicht anlassten möchte.
Napoleon galt Nietzsche als perfekte Synthese
von Übermensch und Unmensch.
Nietzsches Worten nach gibt es Herren- und Sklavenrassen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Natürlich haben die Nazis sein Werk auch
für ihre Zwecke benutzt - also nicht im
Sinne Nietzsches. Er hat es ihnen
aber unerhört leicht gemacht. |
Nicht mehr als Schiller oder Beethoven und selbst Kant hätte da so einige Probleme, wenn die Nazis seinen kategorischen Imperativ für sich entdeckt hätten: "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde." |
- Ich habe ja auch nicht gesagt Nietzsche sei ein Nazi.
Kant war ein Moralist. Seine Philosophie steht also in einem krassen
Gegensatz zu Nietzsche. Die Nazis haben sich überall reichlich bedient
und alles mögliche für ihre Zwecke verbogen und erlogen.
Das ändert ja trotzdem nichts an den Worten Nietzsches,
wenn er nicht Frieden sondern sogar Krieg "fordert".
Die Nationalsozialisten wollten Nietzsches Elite-Gedanken
schließlich "politisch" umsetzen.
Zitat: | – ein Denker kann also nur für das, von ihm unmissverständlich, Geforderte verantwortlich gemacht werden und Nietzsche forderte kein Einziges der NS-Verbrechen... |
"Das Wesentliche an einer guten und gesunden Aristokratie ist aber, dass sie sich nicht als Funktion (sei es des Königthums, sei es des Gemeinwesens), sondern als dessen Sinn und höchste Rechtfertigung fühlt, - dass sie deshalb mit gutem Gewissen das Opfer einer Unzahl Menschen hinnimmt, welche um ihretwillen zu unvollständigen Menschen, zu Sklaven, zu Werkzeugen herabgedrückt und vermindert werden müssen. Ihr Grundglaube muss eben sein, dass die Gesellschaft nicht um der Gesellschaft willen dasein dürfe, sondern nur als Unterbau und Gerüst, an dem sich eine ausgesuchte Art Wesen zu ihrer höheren Aufgabe und überhaupt zu einem höheren Sein emporzuheben vermag ..." (Jenseits von Gut und Böse, Aph. 258).
- Es gibt so viele unappetitliche Stellen bei Nietzsche...
Seine "Herrschafts-Phantasien" sind ein Wahn.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Nietzsches Rassegedanke, seine antidemokratischen Thesen, seine eigenwillige Interpretation der Moral(mit der man sich ja länger beschäftigen kann), sein Anti-feminismus(das sind schon abgefahrene Sprüche), und noch so einiges...sind nunmal Sachen mit denen ich mich nicht anfreunden werde. |
Zwingt dich ja niemand; aber diese Kritik gesittet zu artikulieren, halte ich für unverzichtbar, wenn du an sachlichen Diskussionen darüber interessiert sein solltest... |
- Meine Ausdrucksweise ist manchmal sogar so sachlich/unpersönlich,
dass das beleidigend wirken kann. Deshalb habe ich mich schon ein
wenig angepasst. Allerdings finde ich das Dir ein wenig mehr
Leidenschaftlosigkeit gut tun würde.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Nietzsche sah sich selbst als Aristokrat und
seine Auslegung des damals voherrschenden Darwinismus fand in
seinem Werk Anklang. Dieser Darwinismus wurde zu der Zeit
für alle möglichen Kriege als Rechtfertigung herangezogen.
Z.B. dann die Kolonialisierung...das war also noch nicht
die Evolutionstheorie oder Lehre - wie wir sie heute
kennen(weiterentwickelt).
Nietzsche war ein Kind seiner Zeit und also gar
nicht so unzeitgemäß wie er es gerne gehabt hätte. |
Den Darwinismus und den Sozialdarwinismus ineinander zu werfen, halte ich für höchst unanständig, oder hat es Darwin auch unerhört leicht gemacht? |
- Ja, Darwin hat es auch unerhört leicht gemacht.
Er hat vieles verheimlicht.
http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/ganzer_artikel.asp?artikelid=170
Ausserdem habe ich das nicht ineinander geworfen.
Die Evolutionstheorie wie wir sie heute kennen,
ist nicht dasselbe wie zu Zeiten Darwins.
Zitat: | Nietzsches Denken mag einige, nicht unerhebliche Elemente des Sozialdarwinismus enthalten, aber ist er dafür zu tadeln? |
- Ja, klar. Warum denn nicht ?
Zitat: | Jeder bewusste Eingriff in die Gesellschaft stellt eine Art Sozialdarwinismus dar, |
? Du meinst es würde funktionieren biologische Vorgänge
in der Natur auf die menschlichen Verhältnisse zu übertragen ?
Dafür sind Menschen viel zu sehr auf Gerechtigkeit aus.
Zitat: | ebenso wie das bewusste unterlassen, da man dort das gegenwärtige Selektionsmodel einfach so akzeptiert – selbst Marx wäre bei einer freien Fassung dieses Begriffs Sozialdarwinist, da auch er die Gesellschaft in eine bestimmte Richtung entwickeln möchte... auch wenn der Begriff heute extrem negativ behaftet ist. |
- Nun ja, evolutionäre Vorgänge würde ich nicht mit einer Höherentwicklung gleichsetzen.
Von daher ist das Unfug. Und Marx Vorstellungswelt vom Menschen als fleissiger
Bienenstaat ist wie jede Utopie gescheitert.
Menschen sind keine Bienen und lassen
sich nunmal nicht für immer einsperren.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Zu den Christen: Das Du mich jetzt mit irgendwelchen "Rechten"(ganz rechts außen) Spinnern, in eine Schublade stecken willst, ist wiedermal typisch. Du mußt es ja echt nötig haben.
Darauf werde ich nicht weiter eingehen.
Ich schrieb es sei genauso dümmlich die Christen zu Nazis zu erklären,
wie die Atheisten in eine Schublade mit den Nazis zu stecken.
Ansonsten spricht das Gesagte von Dir für sich selbst
und ich lasse diesen Unsinn mal einfach so stehen. |
So, so. Unsinn also? |
- Unsinn also.
Zitat: | Tja, dann nehme ich mal an, du hast dem gesagten nichts Argumentatives entgegenzusetzen und bevor du völlig in Hohmanns Argumentationsschema abgleitest, lässt du es wohl lieber sein... |
- Ich könnte es so wie Du machen und z.B. einfach behaupten gottloser Atheismus
würde zum Kommunismus führen oder zum Nationalsozialismus oder irgendeiner
sonstigen extremen Gesellschaftsform. (Behaupten ja auch viele Religiöse)
Für sowas bin ich mir aber ehrlich gesagt zu schade.
Ich finde das genauso dümmlich wie Christen mit den Nazis
in eine Schublade zu stecken. Ebenso bin ich mir
zu schade irgendwelche Vergleiche an den
Haaren herbeizuziehen. Ich könnte ja
z.B. behaupten die Millionen Toten
im zweiten Weltkrieg gingen zum
Großteil auf das Konto der Atheisten.
Meinetwegen Stalin.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Zu Martin Luther:
Nicht das ich ein Fan von wäre aber ihm ging es wohl eher um die Bekehrung der Juden
zum Christentum. Nicht um deren Ermordung. Luther ist zudem ja gerade derjenige
der mit der damals traditionellen Kirche in Konflikt geraten ist. Also wohl nicht
gerade ein "typischer Christ". Katholiken und Protestanten berufen
sich zwar beide auf die Bibel - legen sie aber jeweils
anders aus. Insofern ist die Bibel weder katholisch noch
protestantisch. Gibt ja viele Konfessionen, etc. |
Luther ist vor allem der Archetyp des bibeltreuen Christen – bei einer etwas freieren Deutung des Christentums könnte man natürlich meinen, dass Jesus vor Leuten vom Schlage Luthers gewarnt hätte, da dieser dieselbe Geisteshaltung habe wie die Schriftgelehrten von damals – aber zu deiner Behauptung, zumal mir der verharmlosende Unterton nicht gefällt, ist das Hinzufügen der physischen Vernichtung, da nicht kaum mehr als die letzte Konsequenz? |
- Ich denke nicht daran, dass Christentum zu rechtfertigen.
Nichts desto trotz sind mir die Protestanten in vieler Hinsicht
lieber als das Papsttum. Da gab es zumindest ein bisschen
Reformation. Und das ist ja immerhin etwas. Wenn auch
nicht viel. Überhaupt haben die sich ja immer wieder
gegenseitig die Köpfe eingeschlagen.
Meine Beigeisterung für mosaische Religionen
hält sich daher in Grenzen. Warum soll ich da irgend
einer Konfession oder Sekte den "Schwarzen
Peter" zuschieben. Ich bin schließlich kein
Christ.
Und nein, die letzte Konsequenz ist
die physische Vernichtung nicht.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Du hast oben z.B. aus dem Alten Testament zitiert.
Die Christen bezeichnen sich aber nunmal nicht
als Juden, sondern beziehen sich entsprechend
(nur) historisch auf das Alte Testament.
Jesus ermahnte seine Anhänger nämlich
ausdrücklich nicht dem alten Gesetz zu folgen... |
Eigenartig, sonst wehrst du dich immer gegen eine wörtliche Interpretation und nun, wo es nützt? |
- Du hättest die Bibel lieber noch mal etwas genauer gelesen...
Zitat: | Na so was, allerdings hast du da den Jesus ganz falsch verstanden, zumindest den, von dem Matthäus (5,17) berichtet: "Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht vergehen der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen vom Gesetz, bis es alles geschieht. Wer nun keines von diesen kleinsten Geboten auflöst und lehrt die Leute so, der wird der Kleinste heißen im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird groß heißen im Himmelreich." |
- Tja, Du hast irgendwie noch nicht gerafft, wie die Christen das verstehen.
Jesus ist bei denen der prophezeite Messias der das Gesetz erfüllt.
Er muß sich als Jude konsequenterweise auf die alten Schriften
beziehen, bzw. das Alte Testament um sich selbst zu legitimieren.
So - nun gibt es einen "Neuen Bund", bzw. das Neue Testament.
(Das nach Jesu Tod in Kraft tritt)
Bei Jesus geht es jetzt nicht nur darum, das (alte) Gesetz
zu befolgen. Es geht also nicht einfach nur darum strickten
Regeln zu folgen. Z.B.
Johannes-Evangelium
8,1 Jesus aber ging zum Ölberg.
8,2 Und frühmorgens kam er wieder in den Tempel,
"...."
Befreiung vom Gesetz durch Christus
1Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, ist zwischen ihm und einem Knecht kein Unterschied, ...
"...."
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Ebenso wie es ohne den historischen Kontext
bei solchen Texten nutzlos ist, diese auf heutige
Verhältnisse zu übertragen. Das machen natürlich
auch viele Christen, um ihre Handlungsweisen
zu rechtfertigen. Ist trotzdem Unfug.
Man kann die Bibel schließlich immer
gerade so interpretieren, wie man lustig ist,
wenn man es darauf abgesehen hat seinen
eigenen Standpunkt zu rechtfertigen.
Das Ergebnis steht also schon vorher fest. |
Ein netter Abriss, der bisherigen Bibelauslegung, nur bedauerlicher Weise ist eben jenes Machwerk auch geeignet allerlei Grausamkeiten und Hass hervorzurufen und nicht nur zu rechtfertigen... |
- Oder eben auch Frieden.
Das ändert natürlich nix an der seltsamen Vorstellungswelt mancher
Christen die z.B. behaupten, die Erde sei erst 4000 Jahre alt oder sowas.
Ich sehe die Bibel nicht als ein Tatsachenbericht an.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Damit wird man aber solchen Texten nicht gerecht.
Da fehlt also das Textverständnis. Da kannst Du Gleichnisse
und Offenbarungen beliebig ausdeuten ohne den eigentlichen
Sinn zu fassen zu kriegen.
Das heißt natürlich nicht, dass man am Christentum keine
Kritik üben kann aber mit solchen Anfängerfehlern,
haben die Christen doch leichtes Spiel. |
Das bezweifle ich, bei so eindeutigen Textstellen dürften sie heutzutage in arge Schwierigkeiten kommen:
Zitat: | Da ließ Jesus das Volk gehen und kam heim. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. Er antwortete und sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist's, der den guten Samen sät. Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reichs. Das Unkraut sind die Kinder des Bösen. Der Feind, der es sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. Wie man nun das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird's auch am Ende der Welt gehen. Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus seinem Reich alles, was zum Abfall verführt, und die da Unrecht tun, und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat, der höre!
- Matthäus; 13, 18 |
...und werden daher dem äußerst negativen Verdikt nicht entgehen: denn derartige Textstellen ihren menschenverachtenden Charakter zu nehmen, halte ich für ganz und gar ausgeschlossen und daher missbillige ich diese Verharmlosung der christlichen Lehre und deren Anhänger – mir gibt es zu denken, als Unkraut bezeichnet zu werden, das ausgejätet und ins Feuer geworfen werden soll; wohlan denn Christen, wenn ihr das so wollt, seht euch vor, dass euch am Ende nicht das Schicksal der Zeloten ereilt. |
http://www.eckhart.de/legende.htm
"..."
Wisset, solange der gute Mensch auf Erden lebt, solange hat seien Seele Fortgang in der Ewigkeit. Darum haben gute Menschen das Leben lieb.
"..."
Meister Eckhart
Traktate
Gespräch zwischen Schwester
Kathrei und dem Beichtvater
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Vielleicht kapierst Du ja erstmal, dass die Bibel aus
verschiedenen Büchern besteht mit verschiedenen Autoren ? |
Mag sein, aber diese Menschenverachtung zieht sich nun einmal wie ein roter Faden durch alle Bücher und ebenso gleichen sich die Geisteshaltungen und Weltbilder dieser Autoren... |
- Die Autoren dieser Bibel gleichen sich eben nicht.
Ansonsten gäbe es wohl kaum so viele Widersprüche.
Auch der philosophische Anspruch ist jeweils anders.
Zwischen Lukas und Matthäus gibts wesentliche
Unterschiede. Sogar verschiedene Versionen
des Vater Unser. "Das Buch Kohelet" eines
der Weisheitsbücher der Bibel dürfte ein
echter "Christen-Schocker" sein.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Heutzutage. Weltweit gibts aber ein paar Millionen Buddhisten.
Nicht zu vergessen die ganzen heimlichen Buddhisten - z.B. in China oder
die auch ohne irgendwo beigetreten zu sein auf Buddhas Spuren wandeln. |
Wir sprachen von Buddha und dessen unmittelbarer Wirkung auf die indische Gesellschaft und die scheint mir nicht gerade berauscht gewesen zu sein, |
- Dir scheint.
Der historische Buddha
Autor: Hans Wolfgang Schumann
Leben und Lehre des Gotama
(Taschenbuch)
Zitat: | die spätere Ausbreitung im restlichen Asien und deren Niederschlag auf die dortigen Gesellschaften würde hier wohl zu weit führen... |
- Vermutlich.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Zitat: | Ein Ding der Unmöglichkeit: nicht nur das Buddha durchweg ein Produkt der altindischen Kultur ist, |
- Ist wohl in vieler Hinsicht eher umgekehrt.  |
Bitte was? Wie soll denn das funktionieren, wie sollte Buddha eine Kultur prägen, die vor ihm existierte und deren Gegenwart ihn in seinem Denken prägte? Zu Erinnerung: Zeitreisen gibt es nicht... |
- Er kann als Reformator verstanden werden. Sicher.
Allerdings konnten ihn alle damaligen vorherrschenden
Lehren nicht zufriedenstellen, so hat er sich also selbst
auf den Weg gemacht und seinen eigenen Weg
gefunden. Vielleicht ist Dir ja schon aufgefallen,
dass es im Buddhismus keinen Schöpfergott
gibt. Die "Götter" von denen die Rede ist,
sind allesamt sterblich. Die Kultur hat
mit Buddha ja nicht aufgehört.
Er hat sie mit seinem Denken
geprägt wie kein anderer.
Nur eines, ihr Mönche, verkündige ich, heute wie früher: das Leiden und des Leidens Ausrodung.
(M 22)
Die Zeit ist übrigens zyklisch im Buddhismus angelegt.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Vergleiche z.B. die "vier edlen Wahrheiten",
die Bedingte Entstehung(paticca-samuppāda) und die Anatta-Lehre.
(Nietzsche hat sich reichlich bedient, allerdings vieles verzerrt dargestellt) |
Das soll ewiges Wissen sein? |
- Ein Fingerzeig auf den Mond ist nicht der Mond.
Zitat: | Wird aber schwer überschätzt und basiert zudem auf einer ganzer Menge Werturteile, die höchst Kultur gebunden sind: |
- Um diese durchaus sehr philosophischen Lehren nachzuvollziehen,
braucht es eine ganze Menge Geduld und Ausdauer.
Zitat: | Leben als Leiden zu verstehen, etc. nein, nein – |
- Es heißt eigentlich nicht "Leben ist Leiden",
sondern die Wahrheit vom Leiden.
Das ist jetzt nicht haarspalterisch gemeint.
Buddha ging es ja nicht darum zu leiden,
sondern darum, dass Leiden zu überwinden.
Der buddhistische Begriff "Dukkha" ist dann auch
sehr viel umfassender gemeint als einfach nur "Leiden".
Es gibt kein passendes deutsches Wort.
Zitat: | diese Lehren gehören nach Indien und zu denen, die sie nötig haben; ich weise sie weit von mir, |
"..."
Leben selbst ist wesentlich Aneignung, Verletzung, Überwältigung des Fremden und Schwächeren, Unterdrückung, Härte, Aufzwängung eigner Formen, Einverleibung und mindestens, mildestens, Ausbeutung
"..."
(Nietzsche)
Zitat: | auch wenn zu wünschen wäre, dass alle die Religion bedürfen und nicht Gefallen am Heidentum finden, mögen sich doch bitte solche Götzenbilder formen und anbeten... |
- Es ist nicht Buddhas Anspruch angebetet zu werden.
Seine Verklärung und Vergöttlichung kam erst später.
Das wäre dann der volkstümliche Buddhismus.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Gegen eine Buddhismus-Kritik habe ich nix. Sofern diese wenigstens trefflich ist. Leider wird der tibetische Buddhismus gerne als der "ursprüngliche" angesehen.
Dem ist aber nicht so. Man nennt den tibetischen Buddhismus manchmal
auch esoterischen Buddhimus. Etwas das z.B. dem Theravada-Buddhismus
(die Schule der Alten) fremd ist. (Öffentlicher geht es nicht)
Beim Tibetischen Buddhismus werden also Positionen
vertreten die in vieler Hinsicht nicht mit der ursprünglichen
Lehre zusammenpassen. |
Der Vergleich mit der katholischen Kirche im Mittelalter und deren Bezug zum Urchristentum trägt sich hier wohl nicht zufällig auf... |
- Na, es gibt so viele verschiedene Konfessionen.
Die Frage nach der Authenzität finde ich schon sehr wichtig.
Bei Jesus wird man sich da super schwer tun. Die Jesus-Forschung
ist wohl recht enttäuschend. Bei Buddha finden sich immerhin
recht gute Quellen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Trotzdem sind die Aussagen die sich bei diesem Link finden in weiten Teilen
oberflächlich und schlicht falsch. Nur ein Beispiel: |
Das vermag ich nicht zu beurteilen, da ich weder so tiefen Einblick in den Buddhismus habe, noch über den Hintergrund und die Reputation des Autors nähere Kenntnis habe; ich tendiere aber dazu dem Buch mehr Glauben zu schenken... |
- Ist ja Deine Voreingenommenheit.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Nie was von Dialektik gehört ?
Kann ein lohnenswertes Sprachspiel sein. |
Ändert nichts an deiner haltlosen These, die Ursachen des Krieges mit "Liebe" und "Hass" zu erklären ist zu schlicht und geht an Mechanik und Ursachen von bewaffneten Konflikten weitgehend vorbei... |
- Ich habe die Ursachen des Krieges mit Liebe und Hass erklärt ?
Hass kann zu Liebe werden oder Liebe zu Hass...
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#462558) Verfasst am: 30.04.2006, 12:05 Titel: |
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Als Schreinersohn war Jesus doch höchtwahrscheinlich ein "Idiot", also ein Illiterat.
Verstehe nicht, wieso man Nietzsche ob dieser wahrscheinlichen Vermutung einen strick drehen will.
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lu.gal Adios
Anmeldungsdatum: 09.03.2006 Beiträge: 900
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(#462567) Verfasst am: 30.04.2006, 12:12 Titel: |
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Mein Gott, wird hier eine Menge warme Luft hin-und hergeschoben...
}.-]
_________________ Eines noch, Heike, meine süße Prinzessin:
Paßt es Dir wirklich, das kleine Krönchen des Admin, oder ist selbst dein klotziger Kopf zu klein, um es tragen zu können?
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#462665) Verfasst am: 30.04.2006, 13:45 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Als Schreinersohn war Jesus doch höchtwahrscheinlich ein "Idiot", also ein Illiterat.
Verstehe nicht, wieso man Nietzsche ob dieser wahrscheinlichen Vermutung einen strick drehen will. |
- Naja, "Idiot" meint ja auch Schwachkopf oder Trottel.
Nicht unbedingt Illiterat. (Also beleidigend)
Es geht mir nicht darum Nietzsche einen Strick zu drehen.
Nietzsches Ausdrucksweise zeugte zumeist nicht gerade
von Bescheidenheit, sondern eher von Egozentrik.
Er war schon sehr von sich selbst eingenommen.
Da muß er sich schon mal Kritik gefallen lassen.
Insbesondere, wo ich Nietzsche nicht
gerade zu den Skeptikern rechnen würde.
Sein "Also sprach Zarathustra" wird auch
von manchen als ein Gegen-"evangelium"
angesehen. Als ein fünftes Evangelium.
Die Frage, ob das also überhaupt noch
"Philosophie" ist, kann man zumindest
mal stellen.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#462756) Verfasst am: 30.04.2006, 17:05 Titel: |
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Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nun, da Nietzsche ja auch nicht davor zurückschreckte "Jesus" einen "Idioten" zu nennen, warum sollte ich davor zurückschrecken Nietzsche einen Idioten zu
nennen. So zart besaitet ? Wer austeilt muß ja bekanntlich auch einstecken
können. |
Stimmt, etwas verharmlosend ist Nietzsche da schon, bedenkt man was Jesus so lehrt. Dennoch ist seine Argumentation recht stichhaltig, während deine dagegen völlige verworren und absurd ist...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zudem es wirklich ein paar gute Argumente gegen Nietzsche gibt. |
Die da wären?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Ausserdem bin ich kein Fan von Leuten,
die Nietzsche hinterherkriechen und sich vor lauter "Heldenverehrung"
einen Schrein basteln. Personenkult ist nicht so mein Ding.
Nietzsche spielt mir auch zu sehr den Apostel. |
Ich wiederum bin wenig begeistert von Leuten, die offenbar derart beschränkt und verbohrt in ihrem Denken sind, dass es ihnen völlig entgangen ist, wie sehr Nietzsche mit seinem Zarathustra die religiösen Heiligengeschichten parodiert – namentlich die Lutherbibel und ihm Gewand der Religion eine atheistische Philosophie lehrt; aber kann man das wirklich Nietzsche vorhalten? Mehr als sein Buch "ein Buch für alle und keinen" zu nennen kann man nun wirklich nicht tun...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Das habe ich ja nicht.
Ich schrieb Nietzsches Werk beinhalte faschistisches Gedankengut.
Das macht ihn nicht zum Nazi. Die gab es da ja noch gar nicht. |
Wie wäre es mal wenn du dem Rest der Welt dieses faschistische Gedankengut nennen würdest? Und übrigens: Den Faschismus gab es damals genauso wenig wie den Nationalsozialismus.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ja, der Rassenwahn tritt speziell bei den Nationalsozialisten auf.
Ändert aber nichts daran, dass Nietzsche Rassist war.
Freilich nicht von der Art wie die Nazis.
Die Juden gehörten für Nietzsche z.B. zu den "vornehmen Rassen". |
Verwechselt da nicht etwa jemand die Begriffe Rasse und Volk?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Dafür sind ihm Phantasien vom "großen Krieg" gar nicht fremd.
Sein Verlangen nach dem Übermenschen, seine These dem Leben vorrang
vor dem Intellekt zu geben, seine Gegnerschaft gegen die Mitleidethik.
Sein Züchtungsgedanke einer neuen Herrenrasse. |
Noch mal: Nietzsche verwendet den Begriff "Herrenrasse" nicht, man kann ihm allenfalls vorwerfen eine neue Elite, herrschende Kaste oder Schicht herausbilden gewollt zu haben, mehr nicht. Was der Nationalsozialismus mit Phantasien von einem "großen Krieg" zu tun haben soll, bleibt mir schleierhaft – schließlich ist für die Nazis der Krieg ein bloßes Mittel zum Zweck in ihrem Rassenwahn...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Mussolini war übrigens "deutlich" von Nietzsche beeinflusst,
was ich Nietzsche aber nicht anlassten möchte.
Napoleon galt Nietzsche als perfekte Synthese
von Übermensch und Unmensch.
Nietzsches Worten nach gibt es Herren- und Sklavenrassen. |
Tja, da reiht sich Aristoteles mühelos mit ein und weitaus radikaler, da für diesen ein solcher Zustand von Natur ausgegeben ist, während er für Nietzsche aus dem Aufstieg und Niedergang der Völker resultiert... und Mussolini soll Nietzsche gelesen haben? Kann ich mir schwer vorstellen, einen Beweis wenn ich bitten darf. Nebenbei: Es gehört schon eine enorme Dreistigkeit dazu Napoleon und Mussolini überhaupt in einem Atemzug zu nennen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich habe ja auch nicht gesagt Nietzsche sei ein Nazi.
Kant war ein Moralist. Seine Philosophie steht also in einem krassen
Gegensatz zu Nietzsche. Die Nazis haben sich überall reichlich bedient
und alles mögliche für ihre Zwecke verbogen und erlogen.
Das ändert ja trotzdem nichts an den Worten Nietzsches,
wenn er nicht Frieden sondern sogar Krieg "fordert".
Die Nationalsozialisten wollten Nietzsches Elite-Gedanken
schließlich "politisch" umsetzen. |
Erläuterst du uns noch Nietzsches Elite-Gedanken? Zumal es eine beispiellose Frechheit ist, zu behaupten die Nazis wollten Gedanken von Nietzsche umsetzen; die nationalsozialistische Ideologie basiert auf völlig anderen Elementen wie das Denken von Nietzsche – dieser hat namentlich den Überlegenheitsanspruch einer deutsch-germanischen Rasse schon zu seiner Zeit verworfen...
Zurück zu Kant: du hast natürlich nicht bedacht, dass man mit deinen Worte einen schönen Syllogismus anfertigen kann: Wenn Nietzsche, wie du sagst, kein Nazi ist und Kant, weil er Moralist ist, im krassen Gegensatz zu Nietzsche steht, würde ihn das dann nicht zum Nazi machen?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | "Das Wesentliche an einer guten und gesunden Aristokratie ist aber, dass sie sich nicht als Funktion (sei es des Königthums, sei es des Gemeinwesens), sondern als dessen Sinn und höchste Rechtfertigung fühlt, - dass sie deshalb mit gutem Gewissen das Opfer einer Unzahl Menschen hinnimmt, welche um ihretwillen zu unvollständigen Menschen, zu Sklaven, zu Werkzeugen herabgedrückt und vermindert werden müssen. Ihr Grundglaube muss eben sein, dass die Gesellschaft nicht um der Gesellschaft willen dasein dürfe, sondern nur als Unterbau und Gerüst, an dem sich eine ausgesuchte Art Wesen zu ihrer höheren Aufgabe und überhaupt zu einem höheren Sein emporzuheben vermag ..." (Jenseits von Gut und Böse, Aph. 258). |
Wenn du das im Nationalsozialismus wieder erkennst, dann empfehle ich dir mal ein Studium der maßgeblichen Werke der NS-Ideologie, die Nazis haben nämlich ganz andere Dinge zum Ziel...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Es gibt so viele unappetitliche Stellen bei Nietzsche...
Seine "Herrschafts-Phantasien" sind ein Wahn. |
Wenn ich bedenke wie viele unappetitliche Stellen und Wahn es bei dir gibt, dann kommt Nietzsche noch recht gut weg. Nebenbei dürften Gefallen und Geschmack wohl kaum als objektive Bewertungskriterien angesehen werden...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Meine Ausdrucksweise ist manchmal sogar so sachlich/unpersönlich,
dass das beleidigend wirken kann. Deshalb habe ich mich schon ein
wenig angepasst. Allerdings finde ich das Dir ein wenig mehr
Leidenschaftlosigkeit gut tun würde. |
Ich dagegen finde, dass Selbstbeweihräucherung als wahrhaft bemitleidenswert anzusehen ist.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ja, Darwin hat es auch unerhört leicht gemacht.
Er hat vieles verheimlicht.
http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/ganzer_artikel.asp?artikelid=170
Ausserdem habe ich das nicht ineinander geworfen.
Die Evolutionstheorie wie wir sie heute kennen,
ist nicht dasselbe wie zu Zeiten Darwins. |
Darwin hat vieles verheimlicht? Der Wissenschaftler, der als Erster die natürlichen Ausleseprozesse untersuchte, hat Dinge verheimlicht? Meine Güte, da hat aber jemand einen Wissenschaftsbegriff; wie sieht es dann eigentlich mit Demokrit aus? Hat er auch Dinge verheimlicht und es leicht gemacht? Immerhin hat er die Atomlehre erfunden und daraus sind dann später die Atombombe und Tschernobyl geworden...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | ? Du meinst es würde funktionieren biologische Vorgänge
in der Natur auf die menschlichen Verhältnisse zu übertragen ?
Dafür sind Menschen viel zu sehr auf Gerechtigkeit aus. |
Gerechtigkeit ist eine Illusion und der Versuch sie zu erreichen führt ebenfalls zu einer Modifikation der Auswahlprozesse; aber darum geht es nicht – es gibt schließlich den soziologischen Auswahlprozess und den biologischen. Letzterem ist die Menschheit noch immer völlig unterworfen, auch wenn sie ihn durch die Zivilisation – namentlich die Fortschritte in der Medizin – weitgehend ausgeschaltet hat, zumindest in den Industrieländern; ganz abschaffen wird ihn allerdings erst die Beherrschung der Genetik, wenn es möglich sein wird, die (erblichen) Krankheiten zu heilen, durch die in der freien Natur der betreffende Mensch keinerlei Überlebens- oder Fortpflanzungschancen hätte bzw. nur sehr schlechte. Allerdings tritt dann an Stelle der natürlichen Auswahl und Mutation ein gesteuerter und bewusster Prozess... den soziologischen Auswahlprozess dagegen steuert die Menschheit weitgehend selbst und diesen meinte ich vor allem.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Nun ja, evolutionäre Vorgänge würde ich nicht mit einer Höherentwicklung gleichsetzen. Von daher ist das Unfug. Und Marx Vorstellungswelt vom Menschen als fleissiger
Bienenstaat ist wie jede Utopie gescheitert.
Menschen sind keine Bienen und lassen
sich nunmal nicht für immer einsperren. |
Dein antikommunistischer Eifer ist ja kaum zu bremsen; die marxsche Utopie von der klassenlosen Gesellschaft als Bienenstaat zu diffamieren. Also wirklich... aber es geht hier nicht um die Bewertung von Marx, sondern lediglich darum, dass dieser eben auch Sozialdarwinist war (in einem gewissen Sinne).
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ein Fingerzeig auf den Mond ist nicht der Mond. |
Hier schwirrt glaube ich noch einer rum, der meint, dass man anhand von Naturphänomenen und physikalischen Gesetzen allgemein verbindliche und absolute ethische, politische und soziologische Wahrheiten ableiten könne – allerdings sagt er sich von sich selbst: "Kommunist weil Christ", also ich weiß nicht in wie weit einer solcher Ansicht das nötige Maß an geistiger Klarheit zu Grunde liegt...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Um diese durchaus sehr philosophischen Lehren nachzuvollziehen,
braucht es eine ganze Menge Geduld und Ausdauer. |
Oder auch Selbstbetrug und geistige Borniertheit...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Es heißt eigentlich nicht "Leben ist Leiden",
sondern die Wahrheit vom Leiden.
Das ist jetzt nicht haarspalterisch gemeint.
Buddha ging es ja nicht darum zu leiden,
sondern darum, dass Leiden zu überwinden.
Der buddhistische Begriff "Dukkha" ist dann auch
sehr viel umfassender gemeint als einfach nur "Leiden".
Es gibt kein passendes deutsches Wort. |
Aber ein Antidot gibt es gegen einen solchen Pessimismus durchaus; der alte Nietzsche hatte so eines gefunden:
Zitat: | Diese reine Fiktions-Welt unterscheidet sich dadurch sehr zu ihren Ungunsten von der Traumwelt, dass letztere die Wirklichkeit wiederspiegelt, während sie die Wirklichkeit fälscht, entwertete, verneint. Nachdem erst der Begriff "Natur" als Gegenbegriff zu "Gott" erfunden war, musste "natürlich" das Wort sein für "verwerflich", - jene ganze Fiktions-Welt hat ihre Wurzel im Hass gegen das Natürliche (- die Wirklichkeit! -), sie ist der Ausdruck eines tiefen Missbehagens am Wirklichen ... Aber damit ist Alles erklärt. Wer allein hat Gründe sich wegzulügen aus der Wirklichkeit? Wer an ihr leidet. Aber an der Wirklichkeit leiden heisst eine verunglückte Wirklichkeit sein ... Das Übergewicht der Unlustgefühle über die Lustgefühle ist die Ursache jener fiktiven Moral und Religion: ein solches Übergewicht giebt aber die Formel ab für décadence ... |
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | diese Lehren gehören nach Indien und zu denen, die sie nötig haben; ich weise sie weit von mir, |
"..."
Leben selbst ist wesentlich Aneignung, Verletzung, Überwältigung des Fremden und Schwächeren, Unterdrückung, Härte, Aufzwängung eigner Formen, Einverleibung und mindestens, mildestens, Ausbeutung
"..."
(Nietzsche) |
Ach ja, das alte Zitatspiel:
Zitat: | "Du sollst nicht rauben! Du sollst nicht todtschlagen!'' - solche Worte hiess man einst heilig; vor ihnen beugte man Knie und Köpfe und zog die Schuhe aus.
Aber ich frage euch: wo gab es je bessere Räuber und Todtschläger in der Welt, als es solche heilige Worte waren?
Ist in allem Leben selber nicht - Rauben und Todtschlagen? Und dass solche Worte heilig hiessen, wurde damit die Wahrheit selber nicht - todtgeschlagen?
Oder war es eine Predigt des Todes, dass heilig hiess, was allem Leben widersprach und widerrieth? - Oh meine Brüder, zerbrecht, zerbrecht mir die alten tafeln!
- Friedrich Nietzsche, "also Sprach Zarathustra" |
Bitte sehr.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Es ist nicht Buddhas Anspruch angebetet zu werden.
Seine Verklärung und Vergöttlichung kam erst später.
Das wäre dann der volkstümliche Buddhismus. |
Götzenanbetung – im weiteren Sinn – und Aberglaube sind nun mal der Wesenskern jeder Religion...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Na, es gibt so viele verschiedene Konfessionen.
Die Frage nach der Authenzität finde ich schon sehr wichtig.
Bei Jesus wird man sich da super schwer tun. Die Jesus-Forschung
ist wohl recht enttäuschend. Bei Buddha finden sich immerhin
recht gute Quellen. |
Außerreligiöse Quellen? Objektiv-historische Quellen?
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Cato Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005 Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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(#462758) Verfasst am: 30.04.2006, 17:05 Titel: |
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Es ist schon erschreckend, dass du Nietzsche für dieselben Dinge anklagen willst, für die du die Christen in Schutz nimmst und rechtfertigst.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich könnte es so wie Du machen und z.B. einfach behaupten gottloser Atheismus würde zum Kommunismus führen oder zum Nationalsozialismus oder irgendeiner
sonstigen extremen Gesellschaftsform. (Behaupten ja auch viele Religiöse)
Für sowas bin ich mir aber ehrlich gesagt zu schade.
Ich finde das genauso dümmlich wie Christen mit den Nazis
in eine Schublade zu stecken. Ebenso bin ich mir
zu schade irgendwelche Vergleiche an den
Haaren herbeizuziehen. |
Der Nationalsozialismus ist aber nicht atheistisch, somit ist diese Behauptung schon mal völlig falsch; Hitler glaubte von der Vorsehung auserwählt zu sein und diese begriff er als handelende Macht, die vermochte ihn vor Mordanschlägen zu schätzen – diese stellt also ebenso eine handelnde, transzendente Macht dar, wie Gott-Vater bei den Christen; und selbst Himmler wird mit den Worten zitiert, dass er vor Gott (sic!) und Hitler die Verantwortung für die Taten seiner Untergebenen trage... sieht also schlecht aus mit deinem angeblich "atheistischen" Nationalsozialismus, nicht wahr? Daher brauchst du dich also nicht zu wundern, wenn du Antisemitismus austeilen willst und dann welchen eingeschenkt bekommst – zu mal du fast darum gebettelt hast, dass man dir Hohmanns Argumentation vorhält... und der Kommunismus? Tja, der ist ersten nicht ursächlich mit dem Atheismus verbunden, sprich nicht jeder Atheist muss Kommunist sein aber jeder Kommunist muss Atheist sein – zumindest nach der reinen Lehre von Marx; es ist also unzulässig, wenn du versuchst den Atheismus als solchen für die Taten einer bestimmten Strömung des Selbigen verantwortlich zu machen. Zumal dir die Marxisten ebenso die Abweichungen von ihrer Lehrer durch die späteren Diktaturen entgegen halten, mit der du nun versuchst das Christentum von Schuld rein zu waschen...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Ich könnte ja
z.B. behaupten die Millionen Toten
im zweiten Weltkrieg gingen zum
Großteil auf das Konto der Atheisten.
Meinetwegen Stalin. |
Igitt! Da ist gerade jemand in einen riesigen braunen Haufen Scheiße getreten und hat es noch nicht einmal gemerkt. Ein Großteil, der Toten des Zweiten Weltkrieges, geht also auf das Konto von Stalin? Wie soll das denn bitte funktionieren? Verlor doch die Sowjetunion über 27 Millionen Menschen in ihrer Abwehrschlacht gegen den Faschismus. Mittelbar könnte man Stalin eine Teilschuld daran geben, da er, durch seinen Pakt mit Hitler, dem Nationalsozialismus erst erlaubte sein Zerstörungs- und Vernichtungspotenzial derart zu entfalten. Während er die Sowjetunion durch seine verbrecherische Politik soweit schwächte und ausblutete, dass sie der Naziinvasion kaum standzuhalten vermochte. Unmittelbar jedoch gehen fast alle Toten auf das Konto von Adolf Hitler und dessen Vorsehung. Oder höre ich da etwa die alte Präventivkrieglüge der Revisionisten heraus? Ich bitte um Klarstellung.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Ich denke nicht daran, dass Christentum zu rechtfertigen. |
Wieso tust du es dann die ganze Zeit?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Und nein, die letzte Konsequenz ist
die physische Vernichtung nicht. |
Wirklich? Fassen wir zusammen: Luther forderte, die Synagogen und heiligen Schriften zu verbrennen und die Nazis taten es, Luther forderte die Zerstörung der jüdischen Häuser - gut die haben die Nazis nur enteignet, Luther forderte Berufsverbote für Juden und die Nazis taten es, Luther forderte die Einziehung der jüdischen Vermögen und wieder taten es die Nazis, Luther forderte die Juden in Ställen unterzubringen – nun gut die Nazis hatten Baracken, Luther forderte die Ausweißung der Juden und wirklich anfangs waren die Nazis sehr erpicht darauf deren Auswanderung zu erzwingen und Luther forderte auch Zwangsarbeit und wieder waren es die Nazis, die ihm diesen Wunsch erfüllten. Bedenkt man wie sehr Luther von führenden Antisemiten des Dritten Reiches geschätzt wurde – namentlich Alfred Rosenberg und Julius Streicher – und wie sehr der Nationalsozialismus dem christlich-kleinbürgerlichen Milieu der Kaiserzeit entsprungen ist, mit dem krankhaften Nationalismus und latenten Antisemitismus, so wird man wohl nach der Verantwortlichkeit Luthers fragen müssen. Seltsam, dass du dies nicht tust, wo du doch sonst immer auf der Verantwortung des Autors für seine Worte pochst – aber wenn dir solche Protestanten lieber sind...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Tja, Du hast irgendwie noch nicht gerafft, wie die Christen das verstehen.
Jesus ist bei denen der prophezeite Messias der das Gesetz erfüllt.
Er muß sich als Jude konsequenterweise auf die alten Schriften
beziehen, bzw. das Alte Testament um sich selbst zu legitimieren.
So - nun gibt es einen "Neuen Bund", bzw. das Neue Testament.
(Das nach Jesu Tod in Kraft tritt)
Bei Jesus geht es jetzt nicht nur darum, das (alte) Gesetz
zu befolgen. Es geht also nicht einfach nur darum strickten
Regeln zu folgen. Z.B. |
Höchst nichtssagend verklausuliert, aber auch deine theologische Ergebenheitsadresse an den Nazarener ändert nichts daran, dass dieser sich hier eindeutig zum alten Testament und dessen Gesetzen bekannt hat und deren volle Erfühlung fordert; somit auch der darin enthaltenen Befehle zum Genozid und zum Massenmord, ebenso wie er deren berichtete Ausführung nachdrücklich begrüßt und legitimiert.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Oder eben auch Frieden.  |
Wo und wann hat denn das Christentum jemals Frieden gebracht?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Das ändert natürlich nix an der seltsamen Vorstellungswelt mancher
Christen die z.B. behaupten, die Erde sei erst 4000 Jahre alt oder sowas.
Ich sehe die Bibel nicht als ein Tatsachenbericht an. |
Tja, da stehst du ziemlich allein in der historischen Entwicklung des Christentums und wenn man sich da so einige heutige Äußerungen so anhört, dann scheint sich da nicht viel geändert zu haben...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | http://www.eckhart.de/legende.htm
"..."
Wisset, solange der gute Mensch auf Erden lebt, solange hat seien Seele Fortgang in der Ewigkeit. Darum haben gute Menschen das Leben lieb.
"..."
Meister Eckhart
Traktate
Gespräch zwischen Schwester
Kathrei und dem Beichtvater |
Eigenartig, dass dir nichts anderes zu diesen schwerwiegenden Vorwürfen einfällt, als einen Mystiker zu zitieren, den du bisher als Erzketzer und Kirchenfeind hinstellen wolltest. Es ändert dies aber nichts an der Schwere der Vorwürfe:
Zitat: | Da ließ Jesus das Volk gehen und kam heim. Und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut auf dem Acker. Er antwortete und sprach zu ihnen: Der Menschensohn ist's, der den guten Samen sät. Der Acker ist die Welt. Der gute Same sind die Kinder des Reichs. Das Unkraut sind die Kinder des Bösen. Der Feind, der es sät, ist der Teufel. Die Ernte ist das Ende der Welt. Die Schnitter sind die Engel. Wie man nun das Unkraut ausjätet und mit Feuer verbrennt, so wird's auch am Ende der Welt gehen. Der Menschensohn wird seine Engel senden, und sie werden sammeln aus seinem Reich alles, was zum Abfall verführt, und die da Unrecht tun, und werden sie in den Feuerofen werfen; da wird Heulen und Zähneklappern sein. Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne in ihres Vaters Reich. Wer Ohren hat, der höre!
Matthäus [13, 18] |
Die hier zugrunde liegende Geisteshaltung gleicht sich völlig mit der Vernichtungsideologie der Nationalsozialisten, auch diese stempelten ihre Feinde zu Ungeziefer und Schädlichen ab – ebenfalls in einem sehr biologischen Sinn. Genau wie im Christentum stellt die Vernichtung jener Menschen den Weg in die gewünschte Utopie dar; ich kann derart menschenverachtende Hetze und Propaganda nicht hinnehmen: daher fordere ich die Staatsgewalt auf, ihren in Artikel 1 des Grundgesetzes dargelegten Verpflichtungen nachzukommen und die christliche Agitation ebenso zu unterbinden wie die der Nationalsozialisten oder aber beide Anschauungen im Rahmen von Artikel 4 und 5 gewähren zu lassen. Wo kommen wir denn da hin, wenn man hier mit zweierlei Maß misst?
Man wende mir dagegen nun nicht ein, die Christen meinten es ja nicht so: Prominente Christen lassen keinen Zweifel daran, was ihr Geist zu tun gedenkt, sollten sie noch einmal die Macht dazu bekommen sollten. So sinniert etwa ein gewisser Kardinal Meisner ganz ungenieren: "Unsere Frage lautet deshalb: Kann der europäische Mensch aus eigener Kraft all diese Gifte ausschwitzen oder überwinden?" (ein wirklich lustiges Wortspiel, aus der Zeit, wo die Kirche noch eifrig für Hitler und dessen Kampf gegen das Untermenschentum im Osten predigte... - wobei die Gifte hier im Wesentlichen auf Atheisten, Homosexuelle und Drogensüchtige abzielte.) – ohne das sich dagegen von den Christen großartig Protest erheben würde oder das Meisner Sanktionen zu befürchten hätte.
Unkraut vergeht nicht; und dieses hier ist fest entschlossen weder sich noch andere ausjäten und verbrennen zu lassen.
_________________ Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#462925) Verfasst am: 30.04.2006, 20:28 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zudem es wirklich ein paar gute Argumente gegen Nietzsche gibt. |
Die da wären? |
- Nietzsche wollte die Leiden noch in die Unendlichkeit steigern,
weil seiner Meinung nach nur so sich Übermenschen aus der
Masse herausheben. Zum Beispiel. Aber eigentlich habe
ich bereits soviele Kritikpunkte gebracht...die Dir
irgendwie am Allerwertesten vorbei gehen.
Sklaverei ist bei Dir wohl O.K. ?
Antifeminismus ?
Antidemokratisch ?
Antimoralisch ? (Alles ist erlaubt)
etc., usw., usf.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Ausserdem bin ich kein Fan von Leuten,
die Nietzsche hinterherkriechen und sich vor lauter "Heldenverehrung"
einen Schrein basteln. Personenkult ist nicht so mein Ding.
Nietzsche spielt mir auch zu sehr den Apostel. |
Ich wiederum bin wenig begeistert von Leuten, die offenbar derart beschränkt und verbohrt in ihrem Denken sind, dass es ihnen völlig entgangen ist, wie sehr Nietzsche mit seinem Zarathustra die religiösen Heiligengeschichten parodiert – |
- Na, da dürften die Meinungen auseinander gehen.
Nietzsches "Parodie" bezieht sich dann in weiten Teilen
auf das alte Indien, bzw. deren Philosophien.
Nach-christliche pantheistische Einflüsse
sind ja wohl kaum zu übersehen.
Zitat: | namentlich die Lutherbibel und ihm Gewand der Religion eine atheistische Philosophie lehrt; |
- Dafür übt er an den "Atheisten" aber ganz schön Kritik.
Atheismus ergab sich für ihn aus einem Selbstverständnis heraus.
Zitat: | aber kann man das wirklich Nietzsche vorhalten? |
- Die Stiftung eines neuen Glaubens ?
Das kommt doch ganz darauf an was er lehrte.
Allerdings ist sein Schaffen, Ausdruck einer Krisis -
einer tiefen Selbstzerrissenheit.
Zitat: | Mehr als sein Buch "ein Buch für alle und keinen" zu nennen kann man nun wirklich nicht tun... |
- Du meinst Nietzsche weißt alle Verantwortung für sein Werk von sich ?
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Das habe ich ja nicht.
Ich schrieb Nietzsches Werk beinhalte faschistisches Gedankengut.
Das macht ihn nicht zum Nazi. Die gab es da ja noch gar nicht. |
Wie wäre es mal wenn du dem Rest der Welt dieses faschistische Gedankengut nennen würdest? |
- Du bist nicht sehr aufmerksam.
Nochmal die kurzen Stichworte:
Kastensystem, Sklaverei, Herren- und Herdenmoral , die Forderung nach Vernichtungskriegen,
die Züchtung einer gesamteuropäischen Herrenrasse, etc.
Zitat: | Und übrigens: Den Faschismus gab es damals genauso wenig wie den Nationalsozialismus. |
- Es gab aber, dass was den Faschismus aus macht.
z.B. das Bestreben Macht und Gewalt an die Stelle der Vernunft zu setzen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Ja, der Rassenwahn tritt speziell bei den Nationalsozialisten auf.
Ändert aber nichts daran, dass Nietzsche Rassist war.
Freilich nicht von der Art wie die Nazis.
Die Juden gehörten für Nietzsche z.B. zu den "vornehmen Rassen". |
Verwechselt da nicht etwa jemand die Begriffe Rasse und Volk? |
- Nein, Du kannst das klar nachlesen.
"Jenseits von Gut und Böse":
"Die Juden sind aber ohne allen Zweifel die stärkste, zäheste und reinste Rasse, die jetzt in Europa lebt; sie verstehen es, selbst noch unter den schlimmsten Bedingungen sich durchzusetzen (besser sogar als unter günstigen), vermöge irgendwelcher Tugenden, die man heute gerne zu Lastern stempeln möchte – dank vor allem einem resoluten Glauben, der sich vor den ‘modernen Ideen’ nicht zu schämen braucht; sie verändern sich, wenn sie sich verändern, immer nur so, wie das russische Reich seine Eroberungen macht – als ein Reich, das Zeit hat und nicht von gestern ist –: nämlich nach dem Grundsatz ‘so langsam als möglich!’"
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | - Dafür sind ihm Phantasien vom "großen Krieg" gar nicht fremd.
Sein Verlangen nach dem Übermenschen, seine These dem Leben vorrang
vor dem Intellekt zu geben, seine Gegnerschaft gegen die Mitleidethik.
Sein Züchtungsgedanke einer neuen Herrenrasse. |
Noch mal: Nietzsche verwendet den Begriff "Herrenrasse" nicht,[/quote]
http://de.wikipedia.org/wiki/Herrenrasse
In "Zur Genealogie der Moral":
"Ich gebrauche das Wort 'Staat'; es versteht sich von selbst, wer damit gemeint ist - irgend ein Rudel blonder Raubtiere, eine Eroberer- und Herren-Rasse, welche, kriegerisch organisiert und mit der Kraft, zu organisieren, unbedenklich ihre furchtbaren Tatzen auf eine der Zahl nach vielleicht ungeheuer überlegene, aber noch gestaltlose, noch schweifende Bevölkerung legt. (...) Wer befehlen kann, wer von Natur 'Herr' ist, wer gewalttätig in Werk und Gebärde auftritt - was hat der mit Verträgen zu schaffen!"
Zitat: | man kann ihm allenfalls vorwerfen eine neue Elite, herrschende Kaste oder Schicht herausbilden gewollt zu haben, mehr nicht. |
- Ach so, mehr nicht.
Kuschel-Nietzsche.
Zitat: | Was der Nationalsozialismus mit Phantasien von einem "großen Krieg" zu tun haben soll, bleibt mir schleierhaft – schließlich ist für die Nazis der Krieg ein bloßes Mittel zum Zweck in ihrem Rassenwahn... |
- Nein, die hatten mehr sowas wie "Weltherrschaft" im Auge...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Mussolini war übrigens "deutlich" von Nietzsche beeinflusst,
was ich Nietzsche aber nicht anlassten möchte.
Napoleon galt Nietzsche als perfekte Synthese
von Übermensch und Unmensch.
Nietzsches Worten nach gibt es Herren- und Sklavenrassen. |
Tja, da reiht sich Aristoteles mühelos mit ein und weitaus radikaler, |
- Ob Aristoteles in mancher Hinsicht genauso mies drauf war
oder nicht rechtfertigt nunmal in keiner Weise Nietzsche.
Zitat: | da für diesen ein solcher Zustand von Natur ausgegeben ist, während er für Nietzsche aus dem Aufstieg und Niedergang der Völker resultiert... und Mussolini soll Nietzsche gelesen haben? |
http://de.wikipedia.org/wiki/Friedrich_Nietzsche
"..."
[i]Der deutsche Nationalsozialismus und der italienische Faschismus bezogen sich selektiv auf Bruchstücke aus Nietzsches Werk. Besonders Benito Mussolini war von Nietzsche begeistert und wurde in seiner Lesart aus dem Nietzsche-Archiv bestärkt.
"..."
Zitat: | Kann ich mir schwer vorstellen, einen Beweis wenn ich bitten darf. Nebenbei: Es gehört schon eine enorme Dreistigkeit dazu Napoleon und Mussolini überhaupt in einem Atemzug zu nennen... |
- Beides Despoten. Ich würde die allerdings nicht gleichsetzen.
Nietzsche verheerlichte die schlimmsten Diktatoren.
Hitler, Stalin, Mussolini hat er ja nicht mehr erleben dürfen.
Für Nietzsche war "Napoleon" sogar das Ereignis des Jahrhunderts.
Alkibiades, Cesare Borgia, Ivan der Schreckliche,
Macchiavelli...Herrenmenschen die nach Macht streben
fand er super.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Ich habe ja auch nicht gesagt Nietzsche sei ein Nazi.
Kant war ein Moralist. Seine Philosophie steht also in einem krassen
Gegensatz zu Nietzsche. Die Nazis haben sich überall reichlich bedient
und alles mögliche für ihre Zwecke verbogen und erlogen.
Das ändert ja trotzdem nichts an den Worten Nietzsches,
wenn er nicht Frieden sondern sogar Krieg "fordert".
Die Nationalsozialisten wollten Nietzsches Elite-Gedanken
schließlich "politisch" umsetzen. |
Erläuterst du uns noch Nietzsches Elite-Gedanken? |
Was ist gut? - Alles, was das Gefühl der Macht, den Willen zur Macht, die Macht selbst im Menschen erhöht.
Was ist schlecht? - Alles, was aus der Schwäche stammt.
Was ist Glück? - Das Gefühl davon, dass die Macht wächst, dass ein Widerstand überwunden wird.
Nicht Zufriedenheit, sondern mehr Macht; nicht Friede überhaupt, sondern Krieg; nicht Tugend, sondern Tüchtigkeit (Tugend im Renaissance-Stile, virtù, moralinfreie Tugend)
Die Schwachen und Missrathnen sollen zu Grunde gehen: erster Satz unsrer Menschenliebe. Und man soll ihnen noch dazu helfen.
Was ist schädlicher als irgend ein Laster? - Das Mitleiden der That mit allen Missrathnen und Schwachen - das Christenthum ...
"..."
Der Antichrist, 2. Kapitel.
Zitat: | Zumal es eine beispiellose Frechheit ist, zu behaupten die Nazis wollten Gedanken von Nietzsche umsetzen; |
- Das ist keine Frechheit. Sie haben sich schließlich sogar direkt auf ihn berufen.
Zitat: | die nationalsozialistische Ideologie basiert auf völlig anderen Elementen wie das Denken von Nietzsche – dieser hat namentlich den Überlegenheitsanspruch einer deutsch-germanischen Rasse schon zu seiner Zeit verworfen... |
- Ich habe das ja auch nicht gleichgesetzt.
Es ist jedoch eine Legende, dass jede Verbindung Nietzsches mit dem Faschismus
alleine an seiner "bösen, bösen" Schwester lag. In Jenseits von gut und böse
hat Nietzsche schon seine politischen Vorstellungen zur Genüge kund getan.
Zitat: | Zurück zu Kant: du hast natürlich nicht bedacht, dass man mit deinen Worte einen schönen Syllogismus anfertigen kann: Wenn Nietzsche, wie du sagst, kein Nazi ist und Kant, weil er Moralist ist, im krassen Gegensatz zu Nietzsche steht, würde ihn das dann nicht zum Nazi machen? |
- Nein, denn die gab es ja noch gar nicht.
Bei mir war von Moralist und Immoralist die Rede.
Ein Immoralist ist bei mir nicht gleichbedeutend mit Nazi.
Ebenso wenig wie Moralist bei mir gleichbedeuted mit "Gutmensch"
oder sowas ist. Zwischen Worten und Taten besteht in mancher
Hinsicht durchaus ein Unterschied.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | "Das Wesentliche an einer guten und gesunden Aristokratie ist aber, dass sie sich nicht als Funktion (sei es des Königthums, sei es des Gemeinwesens), sondern als dessen Sinn und höchste Rechtfertigung fühlt, - dass sie deshalb mit gutem Gewissen das Opfer einer Unzahl Menschen hinnimmt, welche um ihretwillen zu unvollständigen Menschen, zu Sklaven, zu Werkzeugen herabgedrückt und vermindert werden müssen. Ihr Grundglaube muss eben sein, dass die Gesellschaft nicht um der Gesellschaft willen dasein dürfe, sondern nur als Unterbau und Gerüst, an dem sich eine ausgesuchte Art Wesen zu ihrer höheren Aufgabe und überhaupt zu einem höheren Sein emporzuheben vermag ..." (Jenseits von Gut und Böse, Aph. 258). |
Wenn du das im Nationalsozialismus wieder erkennst, dann empfehle ich dir mal ein Studium der maßgeblichen Werke der NS-Ideologie, die Nazis haben nämlich ganz andere Dinge zum Ziel... |
- Nein, ich schrieb Nietzsches Werk beinhalte faschistoides Gedankengut.
Vom Nationalsozialismus war da noch keine Rede. Die haben sich später
bei Nietzsche bedient. Es gibt ja auch vieles an Nietzsches Philosophie
das sich z.B. Erkenntnistheorie auseinandersetzt. Was also wesentlich
unpolitischer gelesen werden kann. Trotzdem wird Nietzsche bei
mit nicht zu nem Unschuldslamm. Er sah sich ja sogar selbst
als Raubtier.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Es gibt so viele unappetitliche Stellen bei Nietzsche...
Seine "Herrschafts-Phantasien" sind ein Wahn. |
Wenn ich bedenke wie viele unappetitliche Stellen und Wahn es bei dir gibt, dann kommt Nietzsche noch recht gut weg. |
- War das jetzt ein Argument ?
Zitat: | Nebenbei dürften Gefallen und Geschmack wohl kaum als objektive Bewertungskriterien angesehen werden... |
- Tatsächlich ? Wie denkst Du denn ist uns die Erkenntnis gegeben ?
Vermittels der Sinnlichkeit wie Kant einmal feststellte.
Ich konsumiere wirklich nicht jeden Mist. Könnte verdammt ungesund sein.
Es sei denn Du bringst es fertig nen Liter Benzin zu trinken.
Ist jedenfall nicht mein Geschmack.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Meine Ausdrucksweise ist manchmal sogar so sachlich/unpersönlich,
dass das beleidigend wirken kann. Deshalb habe ich mich schon ein
wenig angepasst. Allerdings finde ich das Dir ein wenig mehr
Leidenschaftlosigkeit gut tun würde. |
Ich dagegen finde, dass Selbstbeweihräucherung als wahrhaft bemitleidenswert anzusehen ist. |
- Hab ich keine Zeit für.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Ja, Darwin hat es auch unerhört leicht gemacht.
Er hat vieles verheimlicht.
http://www.pm-magazin.de/de/heftartikel/ganzer_artikel.asp?artikelid=170
Ausserdem habe ich das nicht ineinander geworfen.
Die Evolutionstheorie wie wir sie heute kennen,
ist nicht dasselbe wie zu Zeiten Darwins. |
Darwin hat vieles verheimlicht? Der Wissenschaftler, der als Erster die natürlichen Ausleseprozesse untersuchte, hat Dinge verheimlicht? |
- Nicht nur das. Er hat sogar geklaut.
http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Russel_Wallace
Darwin hat die ganzen "Lorbeeren" eingeheimst.
Kein Schwein kennt Alfred Russel Wallace.
Zitat: | Meine Güte, da hat aber jemand einen Wissenschaftsbegriff; wie sieht es dann eigentlich mit Demokrit aus? Hat er auch Dinge verheimlicht und es leicht gemacht? Immerhin hat er die Atomlehre erfunden und daraus sind dann später die Atombombe und Tschernobyl geworden... |
- Hättest den Link ja einfach lesen können.
Dann mußt Du auch nicht am Sarkasmus ersticken.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | ? Du meinst es würde funktionieren biologische Vorgänge
in der Natur auf die menschlichen Verhältnisse zu übertragen ?
Dafür sind Menschen viel zu sehr auf Gerechtigkeit aus. |
Gerechtigkeit ist eine Illusion |
- Du erklärst Gerechtigkeit für eine Illusion.
Wenn das so ist, kommst Du auch nicht umhin,
alles was dazugehört mit zu einer Illusion zu erklären.
Damit dürftest Du zumindest den menschlichen
Lebensumständen nicht mehr "gerecht" werden.
Zitat: | und der Versuch sie zu erreichen führt ebenfalls zu einer Modifikation der Auswahlprozesse; aber darum geht es nicht – es gibt schließlich den soziologischen Auswahlprozess und den biologischen. |
- Keine Ahnung. Vermutlich glaubst Du, der Mensch sei
eine Ansammlung von Schrauben und Nieten oder so.
Menschen verhalten sich gewöhnlich aber ohnehin
nicht rational. Bei Dir ist vermutlich alles Kampf
ums Dasein, etc. Der Mensch lebt nicht vom
Brot allein.
Zitat: | Letzterem ist die Menschheit noch immer völlig unterworfen, auch wenn sie ihn durch die Zivilisation – namentlich die Fortschritte in der Medizin – weitgehend ausgeschaltet hat, zumindest in den Industrieländern; |
- Nö. Schon längst nicht mehr. Menschen heiraten keineswegs immer nur die Stärksten
und Durchsetzungsfähigsten. Überhaupt ist der natürliche Ausleseprozess der in
der Natur stattfindet, beim Menschen keineswegs mehr "so" geben.
Zitat: | ganz abschaffen wird ihn allerdings erst die Beherrschung der Genetik, wenn es möglich sein wird, die (erblichen) Krankheiten zu heilen, durch die in der freien Natur der betreffende Mensch keinerlei Überlebens- oder Fortpflanzungschancen hätte bzw. nur sehr schlechte. Allerdings tritt dann an Stelle der natürlichen Auswahl und Mutation ein gesteuerter und bewusster Prozess... den soziologischen Auswahlprozess dagegen steuert die Menschheit weitgehend selbst und diesen meinte ich vor allem. |
- Evolution meint nicht automatisch Höherentwicklung,
sondern hat mehr mit Anpassung zu tun.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Nun ja, evolutionäre Vorgänge würde ich nicht mit einer Höherentwicklung gleichsetzen. Von daher ist das Unfug. Und Marx Vorstellungswelt vom Menschen als fleissiger
Bienenstaat ist wie jede Utopie gescheitert.
Menschen sind keine Bienen und lassen
sich nunmal nicht für immer einsperren. |
Dein antikommunistischer Eifer ist ja kaum zu bremsen; |
- Nö. Es gibt da ja viele gute Gedanken, die sich auch bei uns durchgesetzt haben.
Der Kommunismus ist ja in einer Zeit entstanden wo das Kapital die Menschen
sehr stark ausgebeutet hat. Also der soziale Friede letztlich gesprengt wurde.
Zitat: | die marxsche Utopie von der klassenlosen Gesellschaft als Bienenstaat zu diffamieren. |
- Ist das bereits ein diffamieren ?
Marx hat sich sehr wohl auf die Natur bezogen.
(Materialist)
Zitat: | Also wirklich... aber es geht hier nicht um die Bewertung von Marx, sondern lediglich darum, dass dieser eben auch Sozialdarwinist war (in einem gewissen Sinne). |
- Totalitär, würde ich das nennen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Ein Fingerzeig auf den Mond ist nicht der Mond. |
Hier schwirrt glaube ich noch einer rum, der meint, dass man anhand von Naturphänomenen und physikalischen Gesetzen allgemein verbindliche und absolute ethische, politische und soziologische Wahrheiten ableiten könne – allerdings sagt er sich von sich selbst: "Kommunist weil Christ", also ich weiß nicht in wie weit einer solcher Ansicht das nötige Maß an geistiger Klarheit zu Grunde liegt... |
- Christen und Kommunisten passen nicht wirklich gut zusammen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Um diese durchaus sehr philosophischen Lehren nachzuvollziehen,
braucht es eine ganze Menge Geduld und Ausdauer. |
Oder auch Selbstbetrug und geistige Borniertheit... |
- Wie heißt es so schön: Wenn man keine Ahnung hat...
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Es heißt eigentlich nicht "Leben ist Leiden",
sondern die Wahrheit vom Leiden.
Das ist jetzt nicht haarspalterisch gemeint.
Buddha ging es ja nicht darum zu leiden,
sondern darum, dass Leiden zu überwinden.
Der buddhistische Begriff "Dukkha" ist dann auch
sehr viel umfassender gemeint als einfach nur "Leiden".
Es gibt kein passendes deutsches Wort. |
Aber ein Antidot gibt es gegen einen solchen Pessimismus durchaus; der alte Nietzsche hatte so eines gefunden: |
- Das ist kein Pessimismus. Schopenhauer war ein Pessimist.
Allerdings ist der in Bezug auf den Buddhismus auf halben Wegen
praktisch stehen geblieben. Bei Buddha geht es ja gerade darum,
dass Leiden zu überwinden. Der "Mittlere Pfad" ist da ein Begriff.
Nietzsche ist völlig über das Ziel hinausgeschossen,
ebenso unheilsam. Er ist mit seiner Philosophie
letztlich so gescheitert wie Marx. Utopie.
Zitat: | Diese reine Fiktions-Welt unterscheidet sich dadurch sehr zu ihren Ungunsten von der Traumwelt, dass letztere die Wirklichkeit wiederspiegelt, während sie die Wirklichkeit fälscht, entwertete, verneint. Nachdem erst der Begriff "Natur" als Gegenbegriff zu "Gott" erfunden war, musste "natürlich" das Wort sein für "verwerflich", - jene ganze Fiktions-Welt hat ihre Wurzel im Hass gegen das Natürliche (- die Wirklichkeit! -), sie ist der Ausdruck eines tiefen Missbehagens am Wirklichen ... Aber damit ist Alles erklärt. Wer allein hat Gründe sich wegzulügen aus der Wirklichkeit? Wer an ihr leidet. Aber an der Wirklichkeit leiden heisst eine verunglückte Wirklichkeit sein ... Das Übergewicht der Unlustgefühle über die Lustgefühle ist die Ursache jener fiktiven Moral und Religion: ein solches Übergewicht giebt aber die Formel ab für décadence ... |
- Und was hat das jetzt mit dem Buddhismus zu tun ?
Das ist eine Kritik am Christentum Du Schlauberger.
Nietzsche hat sich doch gerade beim Buddhismus
bedient. Allerdings hat er vieles verzerrt dargestellt
und für seine Zwecke umgedeutet. Eine wahre
und eine scheinbare Welt gibt es nur bei
Dualisten. Da bist Du bei Buddha an
der falschen Adresse.
Es geht bei Buddha auch nicht darum,
dass Leiden wegzulügen. Vor dem
Leiden kann man sich nicht verstecken.
Es will bewältigt sein. Siehe z.B. den 8fachen Pfad.
Die den Leiden entfliehen wollen, eilen bloß auf das Leiden zu.
Schon durch den Wunsch nach Glück zerstören sie, Feinden gleich, töricht ihr Glück.
Shantideva, (lebte im 7./8. Jh. n Chr.)
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Zitat: | diese Lehren gehören nach Indien und zu denen, die sie nötig haben; ich weise sie weit von mir, |
"..."
Leben selbst ist wesentlich Aneignung, Verletzung, Überwältigung des Fremden und Schwächeren, Unterdrückung, Härte, Aufzwängung eigner Formen, Einverleibung und mindestens, mildestens, Ausbeutung
"..."
(Nietzsche) |
Ach ja, das alte Zitatspiel:
Zitat: | "Du sollst nicht rauben! Du sollst nicht todtschlagen!'' - solche Worte hiess man einst heilig; vor ihnen beugte man Knie und Köpfe und zog die Schuhe aus.
Aber ich frage euch: wo gab es je bessere Räuber und Todtschläger in der Welt, als es solche heilige Worte waren?
Ist in allem Leben selber nicht - Rauben und Todtschlagen? Und dass solche Worte heilig hiessen, wurde damit die Wahrheit selber nicht - todtgeschlagen?
Oder war es eine Predigt des Todes, dass heilig hiess, was allem Leben widersprach und widerrieth? - Oh meine Brüder, zerbrecht, zerbrecht mir die alten tafeln!
- Friedrich Nietzsche, "also Sprach Zarathustra" |
Bitte sehr. |
- Besser kann man "Leben ist Leiden" nicht ausdrücken.
Allerdings ist Nietzsches Anspruch völlig daneben.
Statt das Leiden zu bewältigen, will er es "steigern".
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Es ist nicht Buddhas Anspruch angebetet zu werden.
Seine Verklärung und Vergöttlichung kam erst später.
Das wäre dann der volkstümliche Buddhismus. |
Götzenanbetung – im weiteren Sinn – und Aberglaube sind nun mal der Wesenskern jeder Religion... |
- Nun, alle Kinder werden irgendwann erwachsen.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Na, es gibt so viele verschiedene Konfessionen.
Die Frage nach der Authenzität finde ich schon sehr wichtig.
Bei Jesus wird man sich da super schwer tun. Die Jesus-Forschung
ist wohl recht enttäuschend. Bei Buddha finden sich immerhin
recht gute Quellen. |
Außerreligiöse Quellen? Objektiv-historische Quellen? |
Z.B. außerreligiöse Quellen oder meinetwegen objektiv-historische Quellen.
Ich hatte ein Buch empfohlen: Der historische Buddha.
Der Palikanon in dem z.B. viele Lehrreden Buddhas
schriftlich niedergelegt sind umfasst viele Tausend Seiten.
Sehr viel sachlicher und "klarer" dargelegt als die Bibel.
Trotzdem nicht für jeden ganz leicht zu lesen,
weil der Stil sehr anspruchsvoll ist.
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Schmerzlos auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 02.08.2003 Beiträge: 4554
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(#462938) Verfasst am: 30.04.2006, 20:39 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Es ist schon erschreckend, dass du Nietzsche für dieselben Dinge anklagen willst, für die du die Christen in Schutz nimmst und rechtfertigst. |
- Nö. Ich bin nur nicht für das allgemeine Draufschlagen.
Ich war doch ziemlich konkret. Du wolltest einfach nur
platt alle Christen zu Nazis abstempeln.
Zitat: | Der Nationalsozialismus ist aber nicht atheistisch, somit ist diese Behauptung schon mal völlig falsch; ......... |
http://www.schmidt-salomon.de/atheismus.htm
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Ich könnte ja
z.B. behaupten die Millionen Toten
im zweiten Weltkrieg gingen zum
Großteil auf das Konto der Atheisten.
Meinetwegen Stalin. |
Igitt! Da ist gerade jemand in einen riesigen braunen Haufen Scheiße getreten und hat es noch nicht einmal gemerkt. |
- Igitt ! Da hat einer gerade nicht gemerkt, dass ich den Konjunktiv benutzt habe.
Das ich eine derartige Argumentation dümmlich finde hatte ich ja bereits vorher
gesagt. Du wolltest es aber noch mal genauer wissen. Ich schrieb Religiöse
könnten genauso argumentieren wie Du und z.B. Atheisten mit Nazis gleichsetzen.
Ich schrieb das sei dämmlich.
Schmerzlos hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - Ich denke nicht daran, dass Christentum zu rechtfertigen. |
Wieso tust du es dann die ganze Zeit? |
- Das ist keine Rechtfertigung.
Manche Sachen laufen für mich schlicht unter der Gürtellinie.
Das wäre z.B. Antisemitismus oder Leute die meinen sie
müssten ihren Hass auf das Christentum unter die Leute
bringen. Das ist keine sachliche Auseinandersetzung.
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Tso Wang Vergiß es
Anmeldungsdatum: 21.09.2003 Beiträge: 1433
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(#463010) Verfasst am: 30.04.2006, 22:53 Titel: |
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Cato hat folgendes geschrieben: | Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Diene Beiträge sind immer wieder erfrischend und bedenkenswert, Repsekt vor deinen Kenntnissen. |
Danke für die Blumen.
Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Nur eine Frage zu deiner Meinung zur politischen Nichtbeteiligung des Volkes: Ist es nicht tatsächlich jedem Bürger offen, sich in den Parteien zu engagieren und diese - und damit langfristig die Politik - zu verändern? |
Im Prinzip schon, aber außer gescheiterten Versuchen Berliner Studenten, sich der hauptstädtischen FDP zu bemächtigen, sind derartige politische Erweckungserlebnisse bisher ausgeblieben; allerdings müssen die Menschen erstens den Willen aufbringen sich politisch zu betätigen – was den Menschen von klein auf gründlich abtrainiert wird, spätestens die höheren Schulen tun hier den Rest - und zweitens auch dazu in der Lage sein, wirtschaftlich und beruflich. Was de facto den Kreis der möglichen Politiker sehr verengt, und zwar auf die im öffentlichen Dienst tätigen, da diese sich gefahrlos freistellen lassen können, während die in der Privatwirtschafttätigen, und das sind die Meisten, Gefahr laufen entlassen zu werden oder sonstige Nachteile zu erfahren, sofern sie ein politisches Mandat ausüben und das hält das Gros des Volkes davon ab und hier gilt es Seitens des Staates dringend Abhilfe zu schaffen.
Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Der Parteienapparat ist nur so lange würdelos, wie sihc genügend Duckmäuser und Schleimer finden, die sich der meinugnsvernichtenden Ochsentour ergeben. |
Du hast die Opportunisten vergessen, die sind die Schlimmsten von allen. Alle diese Stoibers, Schröders und Vogts... viele der gegenwärtigen "großen" Parteien führen sich auf wie Einheitsparteien diktatorischer Systeme, ohne auch nur ein Mindestmaß an innerparteilicher Demokratie oder eines freien Diskurses; und das ruft der Apart hervor, man denke an Mißfelder, von der Jungen Union, und wie man dieses öffentliche förmlich hinrichtete, nur weil er einer unerwünschten Meinung Ausdruck verliehen hatte; die CDU ist ebenso bedacht auf ihre 60+ Wählerschaft wie es andere Parteien auf ihre spezifische Gefolgschaft sind und daher wird jede Meinung unterdrückt, die das Wahlvolk verärgern könnte und so entsteht eine Situation wie diese; wo die Politik jede organisierende und visionäre Kraft verloren hat, eine ziellose Republik sind wir, die sich nur um Rentenversicherungsbeträge, Krankenkassenbeitragssätze, Börsenkurse und die Arbeitsmarktstatistik kümmert – und dieses Elend geht nun so seit über 30 Jahren, seit Schmidt das Kanzleramt erstmals bekleidet hat.
Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Welche Möglichkeit der plolitischen Betätigung udn SÄystemveränderung siehst Du denn sonst? Ich bemerke (gerade weil ich eine Partei von innen kenne ) auch gerade iene gewisse Verachtung für Parteipolitik und einen gewissen Ekel vor Parteistrebern. Hingegen ein echtes Sympathie für politische Gruppen mit konkreten Zielen (sog. NGO) wie amnesty, IBKA oder Greenpeace. Welchen Weg der politischen Betätigung siehst Du denn? |
Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob man dies das Volk sich erkämpfen lassen soll – nach französischen Muster – oder ob der Staat die Menschen förmlich dazu zwingen soll; beides hat so seine Vor- und Nachteile. Verspürt das Volk keinen Willen sich für seine Rechte einzusetzen oder ist zerstritten und zersplittert in religiöse und sonstige Ideologien, so sehe ich hier eher schwarz: divide et impera – das wußten schon die vornehmen Römer, sofern es keinen Grundkonsens unter dem Volk gibt, keine gemeinsame Grundlage, solange werden auch basisdemokratische Ideen auf unfruchtbaren Boden fallen und nun tut es der – nach eigenem Bekunden freiheitlich-demokratische Staat – wie sollte dann im Volk der Tyrannenhass aufkommen, der fast allen freien Staaten eigentümlich ist? Wie sollten die Menschen das Bewußtsein erwerben, für ihre Rechte und Freiheiten einzutreten und zu kämpfen? Kurzum wie kann eine Republik, die dem Volk oktroyiert wurde, von Dauer sein? Eine solche ist nämlich Unsere.
Hilfreich wären auf jeden Fall erstmal Volksabstimmungen zu sämtlichen wichtigen und grundlegenden Entscheidungen und Gesetzen auf Europa-, Bundes-, Länder-, und Kommunalebene. Ebenso die Abschaffung des Kanzleramts und die Direktwahl der einzelnen Ressortbeamten durch das Volk; Selbiges gilt für die Ministerpräsidenten auf Landesebene und die Bürgermeister in den Städten. Dies dürfte geeignet sein, das Primat der Mehrheitsparteien zu brechen und allen gesellschaftlichen Kräften und talentierten Außenseitern Zugang zu Ämtern und Würden zu verschaffen. Übrigens auch ein gutes Mittel, um die "radikalen" Politikwechsel zu vermeiden, da das Volk dazu neigt Vertretern bestimmter Kräfte eher bestimmte Ämter und Aufgaben anzuvertrauen – so bekäme man wohl öfters einen grünen Umweltminister oder einen konservativen Innenminister. Mit dem Gerichtswesen bin ich mal etwas vorsichtiger, den Rechtsstaat zugunsten einer demokratischen Justiz umzugestalten könnte eventuell äußerst destruktiv sein, da es im Volk erhebliche Spannungen gibt und die Richter – gewählt oder durch das Los bestimmt – würden wohl nicht immer so unparteiisch sein wie dies zu wünschen wäre, aber andererseits sind sie das heute? Für weitere Ideen und Vorschläge bin ich dankbar; so gesehen bin ich momentan relativ ratlos, warum gerade so viele junge Menschen nur noch Karriere und Wohlstand im Kopf haben und jedes Streben nach einer besseren Welt oder gesellschaftlicher Mitgestaltung und Teilhabe mit Befremden zur Kenntnis nehmen... |
Ulli Hoeness von rechts zu Müller. Müller köpft, doch leider köpft er die Latte (nach französischem Muster). Das tut weh !
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_________________ Geh' weiter
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