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Schule & selbständiges Denken
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#467406) Verfasst am: 06.05.2006, 17:50    Titel: Antworten mit Zitat

planet42 hat folgendes geschrieben:
Ist es nicht so dass die Schulen in D im gleichschritt laufen müssen? Vielleicht liegt hier der Hund begraben?! Die Lehrer, Schüller oder Schulen würden gerne wollen und können aber dürfen nicht? Mehr Handlungsspielraum für die Schulen würde doch nicht schaden, solange die Ergebnisse noch stimmen.

"Mehr Handlungsspielraum" ist manchmal auch nur ein Euphemismus dafür, dass Schulen selbst zusehen sollen, wie sie Kürzungen umsetzen.

Eine weitere Frage ist, woran sich die Ergebnisse messen sollen. Man kann Zentralprüfungen machen, die den Stoff der staatlichen Schulen abfragen, und darauf aufbauende Rankings veröffentlichen. Dann kann man die Schulen für autonom erklären, aber es ist wurscht, weil alle Schulen das gleiche unterrichten werden, um nicht im Ranking abzufallen. So läuft es in England, und da geht es um "Wissen reinpauken". Die Wahlfreiheit der Eltern reduziert sich so auf die Methodenfrage. Wie zwingt man am besten das Curriculum in die Schüler rein? Die viel wichtigere Frage, was in der Schule gelernt werden soll und wozu, tritt in den Hintergrund.

planet42 hat folgendes geschrieben:
Dann reden wir endlich nicht mehr vom Bildungssystem in ganz D

Davon reden wir sowieso nicht. Wir reden höchstens vom Bildungssystem in Bayern, NRW oder Hamburg, und wie es ausschaut wird es dabei auch bleiben.

planet42 hat folgendes geschrieben:
sondern reden über verschiedene Konzepte die bereits ausprobiert wurden.

Überleg mal, wie viele alternative Schulkonzepte du kennst. Montessori, Waldorf, Freinet, Jenaplan, Summerhill, kannst du mit diesen Begriffen konkrete Vorstellungen verbinden?

planet42 hat folgendes geschrieben:
Wer hat eigentlich Interesse daran dass sozusagen "Gerechtigkeit/Ungerechtigkeit für alle" Schulen da ist? Konnte ich noch nie nachvollziehen. Am Kopf kratzen

Zum Beispiel Arbeitgeber, die eine schnelle Entscheidungsgrundlage wollen. Der da hat in Englisch eine 4, also taugt der nix für die Rezeption von unserem Hotel.

Zum Beispiel Unis, die mehr Bewerbungen für Studiengänge bekommen als sie Plätze anbieten können. Die möchten eine einfache Methode, um aus den Bewerbern auszuwählen. Zahlen nach Größe zu ordnen ist eine Aufgabe, die deutsche Unis intellektuell gerade noch bewältigen können. Darum sollen Schulen einheitliche Abschlüsse produzieren.

Zum Beispiel Eltern, die nicht viel über die Bildung ihrer Kinder nachdenken wollen. Am Ende der Schulzeit gibt's ein Abi oder eine Mittlere Reife, und das sind die allgemein geforderten Bildungsabschlüsse. Wenn es jetzt neben dem Abi noch 10 andere Abschlüsse gäbe, würden die Deutschen sich beschweren, dass das vereinheitlicht werden muss.

Vielfalt wird in D nicht sonderlich geschätzt. Wir und viele andere Gesellschaften wollen einen einheitlichen Maßstab, selbst wenn zweifelhaft ist, was da eigentlich gemessen wird.

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Im Gegentiel, das Bildungsnivau lässt sich nur durch eine Homogenisierung steigern. Zum Beispiel ein bundeseinheitliches zentralabitur.

Danke für das gute Beispiel.


Zuletzt bearbeitet von Wygotsky am 06.05.2006, 17:52, insgesamt einmal bearbeitet
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kryten
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Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 364

Beitrag(#467408) Verfasst am: 06.05.2006, 17:51    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Im Gegentiel, das Bildungsnivau lässt sich nur durch eine Homogenisierung steigern. Zum Beispiel ein bundeseinheitliches zentralabitur.


Du sprichst von Abitur-->Prüfung. Das sollte schon Zentral/Einheitlich sein. Da bin ich deiner Meinung. Aber der Weg dorthin muss doch nicht immer gleich sein?
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#467412) Verfasst am: 06.05.2006, 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Autoterrorist hat folgendes geschrieben:
Und eine SV hat kaum Handlungsspielraum. Sie hat kein Recht auf einen SV-Raum, lediglich 2 SV-Sitzungen pro Halbjahr dürfen wir während der Unterrichtszeit machen (und außerhalb der Unterrichtszeit kommt kein Klassensprecher).


Ihr dürft 2 Schüler-Versammlungen pro Halbjahr während der Unterrichtszeit machen (also alle Schüler ab Klasse 5).

Der Schülerrat (also die Klassensprecher) können sich immer während der Unterrichtszeit treffen. Auch häufiger. Außerdem soll sich einmal im Monat die Schulleitung mit dem Schülerrat treffen.

Und dann gibt es noch die SV-Stunden, die den einzelnen Klassen einmal pro Quartal gewährt werden.


Liegen euch eigentlich die entsprechenden Erlasse und Gesetze nicht vor? Am Kopf kratzen


Übrigens müssen euch natürlich auch die für eure Tätigkeit erforderlichen Räume zur Verfügung gestellt werden... Habt ihr denn wenigstens ein "Schwarzes Brett" für Bekanntmachungen der SV?
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#467415) Verfasst am: 06.05.2006, 17:56    Titel: Antworten mit Zitat

planet42 hat folgendes geschrieben:
Du sprichst von Abitur-->Prüfung. Das sollte schon Zentral/Einheitlich sein. Da bin ich deiner Meinung. Aber der Weg dorthin muss doch nicht immer gleich sein?

In der Praxis wird sich herausstellen, dass bestimmte Wege nach dem staatlich definierten Maßstab bessere Ergebnisse bringen. Im Wettbewerb müssen sich dann alle daran anpassen. Wenn alle Wege zum gleichen Ziel führen müssen, hat man keine Wahlfreiheit.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#467416) Verfasst am: 06.05.2006, 17:57    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:

Die viel wichtigere Frage, was in der Schule gelernt werden soll und wozu, tritt in den Hintergrund.

1. Auf einen späteren Beruf oder Studium vorbereiten
2. Eine Grundbasis an Bildung und sozialen Kompetenzen zu vermitteln.

Zitat:
Zum Beispiel Arbeitgeber, die eine schnelle Entscheidungsgrundlage wollen. Der da hat in Englisch eine 4, also taugt der nix für die Rezeption von unserem Hotel.
Zum Beispiel Unis, die mehr Bewerbungen für Studiengänge bekommen als sie Plätze anbieten können. Die möchten eine einfache Methode, um aus den Bewerbern auszuwählen. Zahlen nach Größe zu ordnen ist eine Aufgabe, die deutsche Unis intellektuell gerade noch bewältigen können. Darum sollen Schulen einheitliche Abschlüsse produzieren.

Ich kann es mir sehr schwertr vorstellen, total individualisierte Leistungen zu vergleichen. Leistung muss vergleichbar und mesbar sein, sonst hat sie keinen Wert.


Zitat:
Zum Beispiel Eltern, die nicht viel über die Bildung ihrer Kinder nachdenken wollen. Am Ende der Schulzeit gibt's ein Abi oder eine Mittlere Reife, und das sind die allgemein geforderten Bildungsabschlüsse. Wenn es jetzt neben dem Abi noch 10 andere Abschlüsse gäbe, würden die Deutschen sich beschweren, dass das vereinheitlicht werden muss.

Nicht zu Unrecht, siehe oben.



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kryten
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Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 364

Beitrag(#467429) Verfasst am: 06.05.2006, 18:14    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
planet42 hat folgendes geschrieben:
Du sprichst von Abitur-->Prüfung. Das sollte schon Zentral/Einheitlich sein. Da bin ich deiner Meinung. Aber der Weg dorthin muss doch nicht immer gleich sein?

In der Praxis wird sich herausstellen, dass bestimmte Wege nach dem staatlich definierten Maßstab bessere Ergebnisse bringen. Im Wettbewerb müssen sich dann alle daran anpassen. Wenn alle Wege zum gleichen Ziel führen müssen, hat man keine Wahlfreiheit.


Du hast viel geschrieben, ich muss es erstmal verdauen, aber versuch nacheinander deine Punkte durchzugehen.
Hier z.B hab ich eine andere Meinung. Es gibt ein Ziel aber die Lösungen können durchaus verschieden aussehen. Ich bring mal ein saloppes Beispiel. Das Leben ist bsp. komplex genug, aber das Ziel ist gemeinsam --> das Überleben. Es gibt wie du selbst weist viele Überlebungsstrategiehen, und die Evolution ist noch lange nicht am Ende mit ihrem Latein.

Bildlich gesprochen bin ich für ein Evolutionäres konzept, anstelle einer statischen Lösung.

Oder ein anderes Beispiel. Ein Autoprozugent achtet darauf, dass sein Auto durch den Elchtest schafft. Ein gemeinsames Ziel beschränkt durch die Physik, doch gibt es trotzdem unterschiedliche Automodelle. Ich weis dieses Beispiel ist noch platter.

In England könnte das Problem sein, dass die Schulen dort, genauso wie hier, immer notorisch knapp bei Kasse sind und deswegen auch denselben Weg fahren müssen.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#467433) Verfasst am: 06.05.2006, 18:20    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
1. Auf einen späteren Beruf oder Studium vorbereiten
2. Eine Grundbasis an Bildung und sozialen Kompetenzen zu vermitteln.

Und das sollen angeblich nur staatlich normierte Abschlüsse können. Damit dieses Dogma nicht in Frage gestellt werden kann, darf es keine Vergleichmöglichkeiten geben. Man erklärt den staatlichen Abschluss zur Eingangsvoraussetzung. Wer ihn nicht vorweisen kann, darf nicht in den Beruf oder ins Studium. Damit ist der Beweis erbracht, dass der staatliche Abschluss zur Vorbereitung nötig ist.

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Ich kann es mir sehr schwertr vorstellen, total individualisierte Leistungen zu vergleichen. Leistung muss vergleichbar und mesbar sein, sonst hat sie keinen Wert.

Ich habe ein ziemlich gutes Abi. Die Zahlen auf meinen Zeugnissen kann man mit den Zahlen anderer Schüler vergleichen. Die Vorstellung, dass das etwas über meine Eignung für einen Beruf aussagt, halte ich für so offensichtlichen Humbug, dass ich nicht begreifen kann, dass intelligente Menschen an so etwas glauben.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#467437) Verfasst am: 06.05.2006, 18:25    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ich habe ein ziemlich gutes Abi.

Schön, ich auch.

Zitat:
Die Zahlen auf meinen Zeugnissen kann man mit den Zahlen anderer Schüler vergleichen.

Ja.

Zitat:
Die Vorstellung, dass das etwas über meine Eignung für einen Beruf aussagt, halte ich für so offensichtlichen Humbug, dass ich nicht begreifen kann, dass intelligente Menschen an so etwas glauben.

Ich habe zunächst in Marburg studiert und bin dann aus verschiedenen Gründen nach vier Semestern nach Freiburg gewechselt. In Marburg kann jeder studieren der Lust hat. In Freiburg besteht ein NC von 1,4 für Jura (kann sich inzwischen geändert haben). Die Mehrzahl des Semesters hat dieses Level erreicht. In Marburg war die Hälfte der Leute nach zwei Semestern weg. In Freiburg sind die Studenten im Durchschnitt begabter, intelligenter und fleißiger, das sagt zumindest mein subjektiver Eindruck. Die Prüfungen fallen besser aus, obwohl sie (nach meiner Meinung) deutlich schwerer sind und viel mehr Stoff gefragt wird. Die Abbrecherquoten, die in Marburg mehr als 50% betragen, sind verschwindend gering. Ich kann natürlich nur für mein Fach sprechen.


Zuletzt bearbeitet von Xamanoth am 06.05.2006, 18:57, insgesamt einmal bearbeitet
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#467439) Verfasst am: 06.05.2006, 18:29    Titel: Antworten mit Zitat

planet42 hat folgendes geschrieben:
Du hast viel geschrieben, ich muss es erstmal verdauen, aber versuch nacheinander deine Punkte durchzugehen.
Hier z.B hab ich eine andere Meinung. Es gibt ein Ziel aber die Lösungen können durchaus verschieden aussehen. Ich bring mal ein saloppes Beispiel. Das Leben ist bsp. komplex genug, aber das Ziel ist gemeinsam --> das Überleben. Es gibt wie du selbst weist viele Überlebungsstrategiehen, und die Evolution ist noch lange nicht am Ende mit ihrem Latein.

Dann müsste der Staat prüfen, ob Schüler mit ihrer Schulbildung im Leben gut zurechtkommen. Eben das findet aber nicht statt. Der Staat sorgt vielmehr dafür, dass Leute ohne den vorgeschriebenen Abschluss im Leben möglichst nicht zurechtkommen können, indem er ihnen z.B. verweigert, in bestimmte Berufe oder Ausbildungsgänge einzutreten.

Um in der Evolutionsmetapher zu bleiben - der Staat sagt: "Was für Tiere ihr werdet ist egal, solange ihr nur einen möglichst langen Rüssel habt."
Nach einer Weile gibt es nur noch Elefanten.

planet42 hat folgendes geschrieben:
Oder ein anderes Beispiel. Ein Autoprozugent achtet darauf, dass sein Auto durch den Elchtest schafft. Ein gemeinsames Ziel beschränkt durch die Physik, doch gibt es trotzdem unterschiedliche Automodelle. Ich weis dieses Beispiel ist noch platter.

Nein, so platt ist es nicht. Die Käufer können nämlich entscheiden, was für ein Auto sie wollen. Ein sparsames? Ein schnelles? Es schickes? Ein bequemes? Ein sicheres? Ein verrücktes? Ein uraltes?

Der Elchtest ist ein Kriterium, an dem man Autos messen kann, so wie die Leistungen im Abitur ein Kriterium sind, an dem man die Bildung eines Schülers messen kann. Die Frage ist, ob man Schülern und Eltern zugestehen will, andere Kriterien an Bildung anzulegen, und wie man sie dafür abstraft, wenn sie es tun.

planet42 hat folgendes geschrieben:
In England könnte das Problem sein, dass die Schulen dort, genauso wie hier, immer notorisch knapp bei Kasse sind und deswegen auch denselben Weg fahren müssen.

Nein, das ist nicht das Problem. Es gibt einheitliche Tests. Der Unterricht ist darauf ausgerichtet, bei den Tests möglichst gut abzuschneiden. Heraus kommt dabei - surprise, surprise - ein Bildungssystem, dass auf das Bestehen von Tests vorbereitet.
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kryten
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Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 364

Beitrag(#467442) Verfasst am: 06.05.2006, 18:31    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:

Davon reden wir sowieso nicht. Wir reden höchstens vom Bildungssystem in Bayern, NRW oder Hamburg, und wie es ausschaut wird es dabei auch bleiben.

Und? was sind die wesentlichen Unterschiede? Vielleicht kommt ja durch die Föderalismusreform
etwas Konkurenz in Gang?

Wygotsky hat folgendes geschrieben:

Überleg mal, wie viele alternative Schulkonzepte du kennst. Montessori, Waldorf, Freinet, Jenaplan, Summerhill, kannst du mit diesen Begriffen konkrete Vorstellungen verbinden?

ich bin kein Experte. Waldorf ist das nicht das, wo mehrere Klassen zusammenlernen. Aber du wirst sie mir hoffentlich erklären Lachen Und wo in D werden diese angewandt? Vielleicht hätte ich dann davon was gehört. Sind das Theoretische konzepte die dann in der Schublade für Proffesoren liegen.
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kryten
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Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 364

Beitrag(#467458) Verfasst am: 06.05.2006, 18:56    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:

planet42 hat folgendes geschrieben:
Oder ein anderes Beispiel. Ein Autoprozugent achtet darauf, dass sein Auto durch den Elchtest schafft. Ein gemeinsames Ziel beschränkt durch die Physik, doch gibt es trotzdem unterschiedliche Automodelle. Ich weis dieses Beispiel ist noch platter.

Nein, so platt ist es nicht. Die Käufer können nämlich entscheiden, was für ein Auto sie wollen. Ein sparsames? Ein schnelles? Es schickes? Ein bequemes? Ein sicheres? Ein verrücktes? Ein uraltes?

Der Elchtest ist ein Kriterium, an dem man Autos messen kann, so wie die Leistungen im Abitur ein Kriterium sind, an dem man die Bildung eines Schülers messen kann. Die Frage ist, ob man Schülern und Eltern zugestehen will, andere Kriterien an Bildung anzulegen, und wie man sie dafür abstraft, wenn sie es tun.

Ok, das Beispiel mit dem Auto hat dir gefallen zwinkern Ich möchte den Eltern mehr zugestehen. Bildung ist etwas worüber sich die Eltern schon gedanken machen müssen. Einfach die Verantwortung an der Schultür abgeben ist einbishen schwach. Mit dem Abstrafen hab ich jetzt nicht verstanden. Das Abstrafen bezogen auf die Eltern/Kinder oder auf die Schule? Vielleicht wenn die Eltern bestimmen können wohin ihr Kind geht auf welche Schule, dann wird die mit den wenigsten Schüllern abgestraft.


Wygotsky hat folgendes geschrieben:

planet42 hat folgendes geschrieben:
In England könnte das Problem sein, dass die Schulen dort, genauso wie hier, immer notorisch knapp bei Kasse sind und deswegen auch denselben Weg fahren müssen.

Nein, das ist nicht das Problem. Es gibt einheitliche Tests. Der Unterricht ist darauf ausgerichtet, bei den Tests möglichst gut abzuschneiden. Heraus kommt dabei - surprise, surprise - ein Bildungssystem, dass auf das Bestehen von Tests vorbereitet.


Hätte ich prinzipiel nichts gegen. Auf Tests wirst du mehr oder weniger in der heutigen Schule auch vorbereitet. Die andere Seite, die über die Tests hinausgeht, hab ich in der Schule nicht erlebt. Wir hatten immer stupide den Stundenplan abarbeiten müssen. Also was hat man zu verlieren?
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Wygotsky
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Beiträge: 5014

Beitrag(#467478) Verfasst am: 06.05.2006, 19:15    Titel: Antworten mit Zitat

planet42 hat folgendes geschrieben:
ich bin kein Experte. Waldorf ist das nicht das, wo mehrere Klassen zusammenlernen. Aber du wirst sie mir hoffentlich erklären Lachen

Das wäre mir zu mühsam. Und nur mit Montessori kenne ich mich einigermaßen aus. Nein, das sind nicht nur theoretische Konzepte. Montessori-Schulen gibt es in ganz Deutschland. Gleiches gilt für Waldorf-Schulen. Freinet und Jenaplan dürften seltener sein, aber auch das gibt es. Etwas mit Summerhill vergleichbares wäre hier in D wohl illegal, weil in Summerhill die Teilnahme am Unterricht freiwillig ist.

Schau dir einfach mal die Homepage einer Montessori-Schule in Passau an.
http://www.montessori-passau.de/
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#467493) Verfasst am: 06.05.2006, 19:34    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Ich habe zunächst in Marburg studiert und bin dann aus verschiedenen Gründen nach vier Semestern nach Freiburg gewechselt. In Marburg kann jeder studieren der Lust hat. In Freiburg besteht ein NC von 1,4 für Jura (kann sich inzwischen geändert haben). Die Mehrzahl des Semesters hat dieses Level erreicht. In Marburg war die Hälfte der Leute nach zwei Semestern weg. In Freiburg sind die Studenten im Durchschnitt begabter, intelligenter und fleißiger, das sagt zumindest mein subjektiver Eindruck. Die Prüfungen fallen besser aus, obwohl sie (nach meiner Meinung) deutlich schwerer sind und viel mehr Stoff gefragt wird. Die Abbrecherquoten, die in Marburg mehr als 50% betragen, sind verschwindend gering. Ich kann natürlich nur für mein Fach sprechen.

Das finde ich glaubwürdig und einleuchtend.

Aber warte doch mal ab, bis du im Beruf stehst. Ob du dann immer noch der Meinung bist, dass die Leute mit den besten Noten auch die beste Arbeit machen.

Eigentlich hatte ich noch eine viel längere Erwiderung geschrieben, aber dann ist mein Browser abgeschmiert, und jetzt habe ich keinen Bock mehr.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#467502) Verfasst am: 06.05.2006, 19:56    Titel: Antworten mit Zitat

Hab noch was für euch. Leider nur als PDF.

Hier geht es um externe Qualitätsprüfung, eine Forderung die seit PISA immer wieder im Hinblick auf das deutsche Bildungswesen erhoben wird.

Und diesen Text habe ich von der Homepage der Bundeszentrale für politische Bildung.

bpb hat folgendes geschrieben:
Eines Tages beschlossen die Tiere, dass sie etwas unternehmen müssten, um den Anforderungen der Zukunft gewachsen zu sein, und gründeten eine Schule. Sie führten einen Lehrplan für Leibesübungen mit den Fächern Laufen, Klettern, Schwimmen und Fliegen ein und beschlossen (weil das die Durchführung vereinfachte), dass jedes Tier an jedem Fach teilnehmen musste. - Die Ente war ein hervorragender Schüler im Schwimmunterricht und sogar besser als ihr Lehrer, bekam befriedigende Noten im Fliegen, war aber schwach im Laufen. Da sie im Laufen so langsam war, musste sie häufig nachsitzen und auch das Schwimmen aufgeben, um das Laufen zu üben. Das ging so lange, bis ihre Schwimmfüße arg verschlissen waren und sie nur noch ein durchschnittlicher Schwimmer war. Aber Durchschnittlichkeit wurde an der Schule akzeptiert, so dass sich keiner Gedanken darüber machte - außer der Ente. - Der Hase war anfangs Klassenbester im Laufen, erlitt dann aber einen Nervenzusammenbruch, weil er im Schwimmen so viel nachholen musste. - Das Eichhörnchen war ausgezeichnet im Klettern, bis der Unterricht im Fliegen es total frustrierte: Auf Anweisung des Lehrers musste es stets vom Boden aufwärts starten statt vom Baumwipfel aus nach unten. Diese Überanstrengung hatte zur Folge, dass das Eichhörnchen schließlich lahmte und eine Drei im Klettern und eine Vier im Laufen bekam. - Der Adler war ein Sorgenkind und wurde streng herangenommen. Im Klettern war er stets als erster auf dem Baum, bestand allerdings auch hartnäckig auf seiner eigenen Methode hinaufzukommen. - Am Ende des Schuljahres hatte ein nicht ganz normaler Aal, der außerordentlich gut schwimmen und auch ein bißchen laufen, klettern und fliegen konnte, den besten Notendurchschnitt und durfte auf der Abschlussfeier die Abschiedsrede halten.
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George
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Anmeldungsdatum: 16.09.2004
Beiträge: 4485

Beitrag(#467506) Verfasst am: 06.05.2006, 20:01    Titel: Antworten mit Zitat

planet42 hat folgendes geschrieben:
AdvocatusDiaboli hat folgendes geschrieben:
Die Schüler sollten in der Schule das Lernen lernen. Die Schule sollte moderne lernpsychologische Methoden lehren und anwenden. Dann klappt es auch mit der Motivation der Schüler. Kreativität ist doch in der Schule ein Fremdwort... Konzentrationsübungen und Lerntechniken sind mir in meiner Schulzeit nie vermittelt worden... es drehte sich alles nur um den Stoff und es hieß "Friss oder fall durch". Das herrschende Schulsystem ist eine Schande für eine fortschrittliche Demokratie, die sich Bildung und Wissenschaft auf die Fahnen geschrieben hat...


Coole Sache, das... du nimmst mir doch glatt die Zunge aus dem Mund,äääh den Mund aus der Zunge, na du weist schon... (hätt ich doch blos in der Schule besser aufgepasst)



das ist ein sehr wichtiges und gutes Argument . Dennoch muß man irgendwann zu einer wirklichen Selbstständgkeit kommen , ansonsten macht es keinen sinn zu studieren.
Es geht also eher darum wann lehrt man die Kinder was .
Ich halte unser schulsytem für eine große scheiße , aus diesem Grund habe ich meine Kinder damals auf die Waldorfschule geschickt , ich nahm sie dann später wieder runter , mitlerweile habe sie beide ihr Abi , dennoch, auch die Waldorfschule würde ich heute niemandem mehr empfehlen.
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Wygotsky
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Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#467508) Verfasst am: 06.05.2006, 20:05    Titel: Antworten mit Zitat

George hat folgendes geschrieben:
Ich halte unser schulsytem für eine große scheiße , aus diesem Grund habe ich meine Kinder damals auf die Waldorfschule geschickt , ich nahm sie dann später wieder runter , mitlerweile habe sie beide ihr Abi , dennoch, auch die Waldorfschule würde ich heute niemandem mehr empfehlen.

Es wäre interessant etwas über deine Gründe zu erfahren. Über Waldorf weiß ich noch nicht viel. Das wenige, das ich weiß, kommt mir teilweise ganz schön esoterisch vor.
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kryten
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Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 364

Beitrag(#467511) Verfasst am: 06.05.2006, 20:08    Titel: Antworten mit Zitat

@Wygotsky
gute Geschichte
was lehrt uns das?
Zitat:
Die Lehrer helfen uns Probleme zu lösen, die wir ohne sie nicht hätten

hat mal jemand so gesagt Lachen , ok ich hör jetzt auch auf, zu schönes Wetter
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Autoterrorist
Die Gottespest



Anmeldungsdatum: 23.04.2006
Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg

Beitrag(#467513) Verfasst am: 06.05.2006, 20:10    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Übrigens müssen euch natürlich auch die für eure Tätigkeit erforderlichen Räume zur Verfügung gestellt werden... Habt ihr denn wenigstens ein "Schwarzes Brett" für Bekanntmachungen der SV?
Ja, das schwarze Brett haben wir, es steht uns auch zu.

Zitat:
Ihr dürft 2 Schüler-Versammlungen pro Halbjahr während der Unterrichtszeit machen (also alle Schüler ab Klasse 5).
So weit ich weiß sind es 2 Schülervollversammlungen pro Jahr. Und auch dürfen wir nicht so viele SV-Sitzungen während der Unterrichtszeit machen wie wir wollen. Da bist du falsch informiert. Woher nimmst du diese Informationen?

Bei der Notengebung muss ich mich noch einmal genauer informieren. Jedoch glaube ich weiterhin nicht, dass die mündliche Beteiligung 50% der Note ausmacht.

Zitat:
Dann lügen mich und meine Tochter die Lehrer an den Sprechtagen immer an? Die fordern ständig bessere Beteiligung und so mancher Schüler hat dadurch seine Versetzung gerettet...
Vorab: Ich spreche nur für NRW. Kommst du aus NRW? Zudem denkst du sehr subjektiv und einseitig. Du hast nur ein Beispiel und das ist die Schule deiner Töchter.

Zitat:
Dass die SV aber gar nichts zu sagen hat, stimmt so nicht. Das gleiche beträfe ja auch die Eltern und ich sehe schon, dass gemeinsam versucht wird, Lösungen zu finden.
Ja, für die Eltern trifft es auch zu, die haben jetzt auch nichts mehr zu sagen. Und Lösungen werden nicht gemeinsam gefunden. Das einzige Gremium, wo sich alle Betiligten treffen, ist die Schulkonferenz. Und da entscheiden die Lehrer.

Zitat:
Solange der Lehrer verpflichtet ist, mir Dinge beizubringen, die ich nicht lernen will, kann sein Unterricht für mich keine gute Qualität haben.
Na gut, dann sage ich mal der Lehrer gibt nicht das Maximum an Leistung, was er geben müsste.

Zitat:
Ich glaube nicht, dass man so etwas in einem Unterricht lernen kann. Ich wüsste nicht, welche Ausbildung dafür qualifizieren könnte, so etwas zu lehren.
Es gibt bspw. Verhaltensregeln, kleine Broschüren, die darüber aufklären. Ich habe sogar eine vom DGB, das ist ganz interessant. Und dafür eine Stunde zu opfern, wäre nicht unbedingt verkehrt. Es tendiert ja auch in die Richtung Solidarität. Und Soldarität gibt es nicht, wenn bei uns jmd. verprügelt wird, schauen 100 andere zu.
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#467527) Verfasst am: 06.05.2006, 20:25    Titel: Antworten mit Zitat

Autoterrorist hat folgendes geschrieben:

Zitat:
Ihr dürft 2 Schüler-Versammlungen pro Halbjahr während der Unterrichtszeit machen (also alle Schüler ab Klasse 5).
So weit ich weiß sind es 2 Schülervollversammlungen pro Jahr.


Stimmt, da hatte ich mich verlesen.

Zitat:
Und auch dürfen wir nicht so viele SV-Sitzungen während der Unterrichtszeit machen wie wir wollen. Da bist du falsch informiert. Woher nimmst du diese Informationen?


Aus dem SV-Erlass.

Zitat:
Der Schülerrat kann während der allgemeinen Unterrichtszeit
zusammentreten; dabei ist auf die Unterrichtsveranstaltungen
Rücksicht zu nehmen. Der Schülerrat informiert die Schulleiterin
oder den Schulleiter rechtzeitig vor jeder Sitzung über Tagesordnung,
Zeit und Ort der Sitzung. Er teilt der Schulleiterin oder
dem Schulleiter die Beschlüsse des Schülerrats schriftlich mit.


Allein dieser Passus sieht ja schon ein monatliches Treffen vor:

Zitat:
Die Schulleiterin oder der Schulleiter oder eine von ihr oder ihm
beauftragte Lehrkraft
– erörtert einmal im Monat mit dem Schülerrat in Anwesenheit
der Verbindungslehrerin oder des Verbindungslehrers schulische
Fragen,


Von zweimal pro Halbjahr kann jedenfalls gar keine Rede sein.

Zitat:
Bei der Notengebung muss ich mich noch einmal genauer informieren. Jedoch glaube ich weiterhin nicht, dass die mündliche Beteiligung 50% der Note ausmacht.


Merkwürdig. An der Schule meiner Tochter wissen das eigentlich alle. So hat eine Freundin von ihr auch in der 8. Klasse in Französisch trotz schriftlich 4-5 eine 3 als Endnote erhalten und so - da nun einen Ausgleich für eine andere 5 - die Versetzung geschafft.

Zitat:
Zitat:
Dann lügen mich und meine Tochter die Lehrer an den Sprechtagen immer an? Die fordern ständig bessere Beteiligung und so mancher Schüler hat dadurch seine Versetzung gerettet...
Vorab: Ich spreche nur für NRW. Kommst du aus NRW? Zudem denkst du sehr subjektiv und einseitig. Du hast nur ein Beispiel und das ist die Schule deiner Töchter.



Ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Richtlinien nur für einzelne Schulen statt landesweit gelten. Ich komme aus Bochum.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#467542) Verfasst am: 06.05.2006, 20:42    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
[
Ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Richtlinien nur für einzelne Schulen statt landesweit gelten. Ich komme aus Bochum.

Das kommt drauf an, was das für eine Richtlinie war. Bei uns war es aber genauso (ist aber auch nicht weit von Bochum weg).
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Heike J
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Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#467558) Verfasst am: 06.05.2006, 20:56    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
[
Ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Richtlinien nur für einzelne Schulen statt landesweit gelten. Ich komme aus Bochum.

Das kommt drauf an, was das für eine Richtlinie war. Bei uns war es aber genauso (ist aber auch nicht weit von Bochum weg).


In der Allgemeinen Schulordnung hieß es, dass beide Bereiche (schriftlich/mündlich) gleich in die Bewertung einfließen. Im jetzten Schulgesetz heißt es, dass beide Bereiche angemessen zu berücksichgtigen sind.

In der Regel geben die Dezernate Bewertungsgrundsätze vor, die dann auch für alle Schulen gelten. Die Auskunft 50% habe ich noch in diesem Schuljahr zuletzt vom Deutschlehrer gehört.
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Evilbert
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Beitrag(#467571) Verfasst am: 06.05.2006, 21:14    Titel: Antworten mit Zitat

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
[
Ich kann mir nicht vorstellen, dass solche Richtlinien nur für einzelne Schulen statt landesweit gelten. Ich komme aus Bochum.

Das kommt drauf an, was das für eine Richtlinie war. Bei uns war es aber genauso (ist aber auch nicht weit von Bochum weg).


In der Allgemeinen Schulordnung hieß es, dass beide Bereiche (schriftlich/mündlich) gleich in die Bewertung einfließen. Im jetzten Schulgesetz heißt es, dass beide Bereiche angemessen zu berücksichgtigen sind.

In der Regel geben die Dezernate Bewertungsgrundsätze vor, die dann auch für alle Schulen gelten. Die Auskunft 50% habe ich noch in diesem Schuljahr zuletzt vom Deutschlehrer gehört.


Gehört zwar nicht ganz zum Thema, aber diese dämliche 50%-Regel ist mir aus meiner Sek. I. -Schulzeit noch bekannt und ich empfand sie als total ungerecht (auch wenn ich persönlich nicht davon betroffen war, ich hatte selbstverständlich mündlich und schriftlich immer in allen Fächern eine Eins.)

Das fett zitierte fänd ich gar nicht mal so schlecht, wenn sie zu der Einsicht führen würde, dass ein Schüler, der in einem der Bereiche ganz andere Leistungen zeigt als im Anderen eben wohl ein Problem hat, welches nicht im Zusammenhang mit der tatsächlichen Leistungsfähigkeit steht. Anstatt mechanistisch einfach beides zu addieren und durch zwei zu teilen sollten Pädagogen dran denken dass sie pädagogen, nicht Taschenrechner sein sollten.
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Beitrag(#467684) Verfasst am: 06.05.2006, 23:58    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:

Autoterrorist hat folgendes geschrieben:
Man denkt immer noch mit einem Praktikum wüssten die SchülerInnen wie die Arbeitswelt aussieht.

Viele Schüler wählen ihr Praktikum unter Bequemlichkeitsgesichtspunkten. Ich frage mich, warum die Schule Praktika organisieren muss. Es gibt Ferien. Es gibt freie Nachmittage. Leider zeigen viele Schüler wenig Initiative. Und dem begegnen Schulen, indem sie Praktika anordnen.

Ich wundere mich manchmal über unsere Schülerpraktikanten. Am ersten Tag bringen die eine Riesenmappe von der Schule mit. Die ist voll mit Fragebögen und Aufgaben. Statt einfach mitzuarbeiten und mal zu erleben, wie der Job läuft, ist der Schüler ständig damit befasst, irgendwelche Aufgaben für die Schule zu erledigen. So wird die Welt durch Unterricht zerstört. Am besten würden die Schüler einfach so ein Praktikum machen. Da hätten sie mehr von.


1. Es gibt aber auch die Gegenposition. Wieviele Schüler nehmen mittlerweile Pillen, weil sie sich schlicht und einfach von der Schule überfordert fühlen. Man wird Tag für Tag mit Sachen zugeknallt, zu denen man keinen Bezug hat, die dann auf Teufel komm 'raus abgeprüft werden. Andere Inhalte, die einen interessieren würden, kann man einfach nicht weiter vertiefen. (Wenn ich mich zurückerinnere, so hatte ich während meiner Schulzeit mehr Streß als während meines Studiums -- zumindest ausschließlich der letzten 13 Monate --, eben weil ich in der Regel freier arbeiten und damit auch "atmen" konnte. Ich kenne auch einen Fall, in dem ein Mitschüler den Prüfungsstreß nicht mehr aushalten konnte und erst einmal ein halbes Jahr "krankgeschrieben" war.) Da wäre tatsächlich eine Erleichterung für die Schüler, daß sie zumindest eine Zeitlang machen dürften, was sie interessiert - und wenn auch mal nichts.

2. Seinerzeit hatten wir ja auch einen solchen Fragebogen. Allerdings haben sich die Antworten auf solche Fragen "ganz natürlich" aus dem Arbeitsprozeß ergeben (etwa: Hat man in der Firma einen spezifischen Jargon, ...).

Wygotsky hat folgendes geschrieben:

Autoterrorist hat folgendes geschrieben:
Doch, den Nationalsozialismus besprechen wir jetzt in der 10. zum ersten Mal. Ich finde das kommt zu spät.

Bei uns wurde der Scheiß-Nationalsozialismus bis zum Erbrechen behandelt. Im Deutschunterricht hatte jedes 2. Buch mit Antisemitismus oder Krieg zu tun. Im Reli-Unterricht kam es mehrfach dran. In Politik. Und dann zur 10 noch mal in Geschichte. Und in der Oberstufe nochmal in Geschichte. Und wieder zigfach im Deutsch-Unterricht. Und in SoWi. Und in Kunst. Und wir hatten so sehr die Schnauze voll davon, dass wir Naziparolen an die Schulwände geschmiert und auf dem Schulhof Nazilieder gesungen haben.


Damit hat die Schule das Ziel, daß Ihr die Nazis hassen lernen solltet, wohl voll erreicht... Lachen.

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Ich habe zunächst in Marburg studiert und bin dann aus verschiedenen Gründen nach vier Semestern nach Freiburg gewechselt. In Marburg kann jeder studieren der Lust hat. In Freiburg besteht ein NC von 1,4 für Jura (kann sich inzwischen geändert haben). Die Mehrzahl des Semesters hat dieses Level erreicht. In Marburg war die Hälfte der Leute nach zwei Semestern weg. In Freiburg sind die Studenten im Durchschnitt begabter, intelligenter und fleißiger, das sagt zumindest mein subjektiver Eindruck. Die Prüfungen fallen besser aus, obwohl sie (nach meiner Meinung) deutlich schwerer sind und viel mehr Stoff gefragt wird. Die Abbrecherquoten, die in Marburg mehr als 50% betragen, sind verschwindend gering. Ich kann natürlich nur für mein Fach sprechen.


Ein gutes Abitur wird natürlich als ein starker Indikator für die letztendliche Leistungsfähigkeit gewertet. Und es hat mich natürlich schon zum Nachdenken gebracht, daß in der ersten Vorlesung neben mir (Abi 1.6) dann einer mit 3.9 saß. Einerseits wollte ich ja schon möglichst gut abschneiden und habe schon in der 12 immer hochgerechnet, welchen Abischnitt ich denn hätte, wenn meine Leistungen denn so blieben et cetera. Konsequenterweise habe ich natürlich Sport aus der Wertung nehmen lassen und auch in Chemie schließlich keine Klausuren mehr geschrieben, weil die mir gegenüber der reinen Mündlichkeit nichts gebracht haben. Andererseits sind diejenigen, die gerade soviel machen, daß sie auskommen, vielleicht im Leben die Besseren.

Die Endnote sagt nämlich nichts darüber aus, wie die entsprechende Leistung realisiert wurde, ob nämlich durch Intelligenzleistung oder per "Brute Force": Derjenige mit den Bestnoten hat darüber vielleicht graue Haare gekriegt und sich ausgearbeitet bis zum Letzten, während der Andere, der vielleicht nur so mittelprächtig ist, vielleicht besser weiß, wie man effizient arbeitet und sich diejenigen Inhalte aneignet, auf die es ankommt, und daneben noch Zeit hat, effektiv abzuschalten. Darüber hinaus sind laut einer aktuellen Studie Arbeitswütige sogar kontraproduktiv für den Betrieb, weil sie in ihrem Perfektionismus kein Ende finden und entsprechend Deadlines reißen, dadurch im Endeffekt dem Betrieb sogar schaden können, von Krankheitskosten infolge "burnout" mal ganz abgesehen.

Und es gibt auch noch den Pferdefuß bei der Notengebung: Den Englischlehrer, der seinen Kurs mit den Worten "Wer hier eine 2 haben will, [das geht gar nicht]" eröffnet und entsprechend am Ende des Halbjahres nochmal gründlich in der zweiten Klausur nach kleinen Fehlern sucht, um diese noch um einen Punkt nach unten korrigieren zu können und entsprechend einem keine 2 geben zu müssen. Oder den anderen, bei dem man den Arm in eine von der Decke hängende Schlaufe legen kann und trotzdem im Mündlichen nicht über eine 3 hinauskommt, während man in seinen Klausuren glatt 1 steht und offenbar vermittelt hat, daß man die Materie -- zumindest im Sinne des Lehrers -- komplett durchdrungen hat. (Das Mündliche war bei mir immer das große Manko. Sei es aus Idealismus -- nämlich zu wollen, daß die Anderen auch mal darüber nachdenken und nicht ein paar Wenige immer machen zu lassen --, daraus, daß es stets andere Wege gab, die eigenen Fähigkeiten darzustellen, oder eben aus Gehemmtheit.)

Da steht schon ein notorisches Motiv drin, oder sagen wir, ein Ideal, das man diskutieren müßte, nämlich das einer "Bewertung in Ansehung der eigenen Person": Der Lehrer stellt einen Erwartungshorizont auf und vergibt seine Noten in Abhängigkeit davon, wie gut die Schüler diesen Horizont erreichen. Nicht aber in Abhängigkeit vom Durchschnittsniveau eines Schülers. Einerseits ist es ja positiv, ein gewisses Niveau motivieren zu wollen. Andererseits aber darf das Niveau ja nicht eine Utopie sein.
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Wygotsky
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Beitrag(#467736) Verfasst am: 07.05.2006, 10:17    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Wieviele Schüler nehmen mittlerweile Pillen, weil sie sich schlicht und einfach von der Schule überfordert fühlen. Man wird Tag für Tag mit Sachen zugeknallt, zu denen man keinen Bezug hat, die dann auf Teufel komm 'raus abgeprüft werden. Andere Inhalte, die einen interessieren würden, kann man einfach nicht weiter vertiefen.

Wenn du dir meine Postings mal durchliest, wirst du rasch feststellen, dass ich eine Abkehr von der Paukschule und der ständigen Testerei will.

Critic hat folgendes geschrieben:
Seinerzeit hatten wir ja auch einen solchen Fragebogen. Allerdings haben sich die Antworten auf solche Fragen "ganz natürlich" aus dem Arbeitsprozeß ergeben (etwa: Hat man in der Firma einen spezifischen Jargon, ...).

Ja, solche Fragebögen kenne ich. Was ist der Wert, wenn ein Schüler ankreuzt, dass es an seiner Praktikumsstelle einen spezifischen Jargon gibt? Das ist typisch Schule. Es muss irgendeine schulmäßige Aufgabe geben, ob das nun Sinn macht oder nicht. Außerdem erstellt der Lehrer einen solchen Fragebogen für ALLE Schüler. Die Fragen müssen darum so allgemein gehalten sein, dass sie möglichst auf jede Arbeitsstelle passen. Die Praktikanten arbeiten nun ihren Bogen ab und stellen uninteressante und irrelevante Fragen. Eigene Fragen stellen sie kaum. Vielleicht weil die eigene Neugier durch den Fragebogen schon vorweggenommen wurde.

Critic hat folgendes geschrieben:
Die Endnote sagt nämlich nichts darüber aus, wie die entsprechende Leistung realisiert wurde, ob nämlich durch Intelligenzleistung oder per "Brute Force"

Es gibt Studiengänge, in denen "Brute Force" erforderlich ist. Nach meiner Einschätzung gehören dazu Jura und Medizin. Zumindest so wie diese Studiengänge zur Zeit organisiert sind.

Ob die Ausbildung aller Schüler sich an den Erfordernissen einiger weniger Studiengänge auszurichten hat, ist eine andere Frage.
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Heike J
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Beitrag(#467741) Verfasst am: 07.05.2006, 10:31    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Wieviele Schüler nehmen mittlerweile Pillen, weil sie sich schlicht und einfach von der Schule überfordert fühlen. Man wird Tag für Tag mit Sachen zugeknallt, zu denen man keinen Bezug hat, die dann auf Teufel komm 'raus abgeprüft werden. Andere Inhalte, die einen interessieren würden, kann man einfach nicht weiter vertiefen.

Wenn du dir meine Postings mal durchliest, wirst du rasch feststellen, dass ich eine Abkehr von der Paukschule und der ständigen Testerei will.


Seit PISA geht's in die andere Richtung: Immer mehr Tests und Prüfungen.
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Beitrag(#468320) Verfasst am: 08.05.2006, 00:15    Titel: Antworten mit Zitat

Wygotsky hat folgendes geschrieben:
Critic hat folgendes geschrieben:
Wieviele Schüler nehmen mittlerweile Pillen, weil sie sich schlicht und einfach von der Schule überfordert fühlen. Man wird Tag für Tag mit Sachen zugeknallt, zu denen man keinen Bezug hat, die dann auf Teufel komm 'raus abgeprüft werden. Andere Inhalte, die einen interessieren würden, kann man einfach nicht weiter vertiefen.

Wenn du dir meine Postings mal durchliest, wirst du rasch feststellen, dass ich eine Abkehr von der Paukschule und der ständigen Testerei will.


Also muß sich erst einmal das "System Schule" ändern, damit das möglich ist. Nur leider wendet man für die Probleme weiter die althergebrachten Instrumente an, das heißt: mehr Tests und noch stärkere Selektion:

Heike Jackler hat folgendes geschrieben:
Seit PISA geht's in die andere Richtung: Immer mehr Tests und Prüfungen.


Zitat:

Critic hat folgendes geschrieben:
Seinerzeit hatten wir ja auch einen solchen Fragebogen. Allerdings haben sich die Antworten auf solche Fragen "ganz natürlich" aus dem Arbeitsprozeß ergeben (etwa: Hat man in der Firma einen spezifischen Jargon, ...).

Ja, solche Fragebögen kenne ich. Was ist der Wert, wenn ein Schüler ankreuzt, dass es an seiner Praktikumsstelle einen spezifischen Jargon gibt? Das ist typisch Schule. Es muss irgendeine schulmäßige Aufgabe geben, ob das nun Sinn macht oder nicht. Außerdem erstellt der Lehrer einen solchen Fragebogen für ALLE Schüler. Die Fragen müssen darum so allgemein gehalten sein, dass sie möglichst auf jede Arbeitsstelle passen. Die Praktikanten arbeiten nun ihren Bogen ab und stellen uninteressante und irrelevante Fragen. Eigene Fragen stellen sie kaum. Vielleicht weil die eigene Neugier durch den Fragebogen schon vorweggenommen wurde.


Den Eindruck hatte ich damals nicht. Zumindest persönlich habe ich den Teufel getan, den Fragebogen zur Arbeitsstelle mitzubringen und die Leute danach auszufragen. Sondern ich habe die in Reflektion der konkreten Arbeitserfahrungen beantwortet. Es nützt ja relativ wenig, irgendwo losgelöst zu fragen. Anstatt der schlichten Beantwortung der Fragen habe ich dann auch dargestellt, in welchen Situationen ich gesteckt habe und was ich konkret an Wissen zur Lösung haben mußte. Wobei ich dann hinterher sogar noch Tips ausgearbeitet habe, wie sich die Effizienz der Arbeit steigern ließe (z.B.: Formulare und Bildschirmmasken stärker aneinander anpassen, damit die Eingabe schneller möglich ist).

Zitat:
Critic hat folgendes geschrieben:
Die Endnote sagt nämlich nichts darüber aus, wie die entsprechende Leistung realisiert wurde, ob nämlich durch Intelligenzleistung oder per "Brute Force"

Es gibt Studiengänge, in denen "Brute Force" erforderlich ist. Nach meiner Einschätzung gehören dazu Jura und Medizin. Zumindest so wie diese Studiengänge zur Zeit organisiert sind.

Ob die Ausbildung aller Schüler sich an den Erfordernissen einiger weniger Studiengänge auszurichten hat, ist eine andere Frage.


Das sind dann häufig auch Studien, bei denen - jedenfalls nach der Darstellung eines Juristen -das "große Bild" ein wenig fehle, sondern man sich nur "von Schein zu Schein hang[le]". Wie gesagt, es gibt natürlich in jeder Disziplin einen Wortschatz, der gelernt werden muß, damit man sich überhaupt mit dem Fach auseinandersetzen kann. Andererseits wird zum Beispiel bei Medizin ja immer wieder kritisiert, daß der Student zu wenig Kontakt zur Praxis habe.
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Beitrag(#470745) Verfasst am: 10.05.2006, 03:09    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Nur leider wendet man für die Probleme weiter die althergebrachten Instrumente an, das heißt: mehr Tests und noch stärkere Selektion [...]


In dem Zusammenhang ist dieses Zitat interessant:

Wikipedia:Arbeiterfamilie hat folgendes geschrieben:
Nach der Befreiung vom nationalsozialistischen Regime setzen die Alliierten eine Kommission ein, welche ergründen sollte, inwiefern das deutsche Bildungssystem dazu beigetragen hat, dass sich der Nationalsozialismus in Deutschland entfalten konnte. Die ZOOK-Kommission kam zu dem Schluss, dass die sehr frühe Einteilung des dreigliedrigen Schulsystem ein Standesdenken fördere, welches eine Untertanenmentalität hervorbringe. Daher empfahl die Kommission (Direktive 54 der Allierten Kontrollbehörde) die Ersetzung dieses Schultyps durch eine Einheitsschule. Diese sollte aus einer sechsjährigen Grundschule und darauf aufeinanderfolgende Abschnitte bestehen, jedoch nicht aus verschiedenen Schulformen.

[....]

Laut Grundgesetz darf in Bundesrepublik Deutschland niemand aufgrund seiner Herkunft, worunter die soziale Herkunft zu verstehen ist, benachteiligt werden. Tatsächlich konstatieren diverse Bildungsstudien eine Bildungsbenachteiligung von Menschen mit einer niedrigen sozialen Herkunft. Bis in die 1980er Jahre hat diese Diskriminierung abgenommen. Seit 1990 nimmt sie wieder zu. Dabei hat sich die soziale Benachteiligung verschoben: während noch in den 1970er Jahren "Katholische Arbeitertochter vom Land" eine Formel für Mehrfachbenachteiligung war, wird heute eher vom "Islamischen Gastarbeitersohn aus dem Problemviertel" gesprochen. Geblieben ist als Merkmal einer extremen Bildungsbenachteiligung die Herkunft aus Arbeiterfamilien.

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