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Omas und Opas ...
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
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Beitrag(#468341) Verfasst am: 08.05.2006, 00:33    Titel: Antworten mit Zitat

Wären meine anderen Großeltern noch da gewesen, ich hätte Holocaust sehen dürfen, da bin ich mir sicher. Meine Eltern haben mir diese Zeit nie verschwiegen - wie war es mit Euren?
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#468362) Verfasst am: 08.05.2006, 00:47    Titel: Antworten mit Zitat

Also meine Eltern waren sehr großzügig. Ich konnte immer alles mitgucken, bis ich müde wurde. Da habe ich dann auch "Holocaust" in Erstausstrahlung gesehen (war damals wohl 8 oder 9).

Meine Eltern sind Jg. 40 und 42 und haben von der Nazizeit nichts mitbekommen. Ihre Eltern haben geschwiegen bzw. sind im Krieg gestorben.
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
Wohnort: zuhause

Beitrag(#468399) Verfasst am: 08.05.2006, 01:15    Titel: Antworten mit Zitat

Evilbert hat folgendes geschrieben:
Also meine Eltern waren sehr großzügig. Ich konnte immer alles mitgucken, bis ich müde wurde. Da habe ich dann auch "Holocaust" in Erstausstrahlung gesehen (war damals wohl 8 oder 9).

Meine Eltern sind Jg. 40 und 42 und haben von der Nazizeit nichts mitbekommen. Ihre Eltern haben geschwiegen bzw. sind im Krieg gestorben.


Mich hätte es schon interessiert, was meine Großeltern da so mitgemacht haben. Ich darf heute ins Doku-Zentrum Nürnberg rennen und weiß eigentlich, daß meine Familie mir viel bessere Angaben machen könnte. Sie wollten es aber alle nicht. Es muß furchtbar gewesen sein. Gott sei Dank bin ich erst ´69 geboren Mit den Augen rollen
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Critic
oberflächlich



Anmeldungsdatum: 22.07.2003
Beiträge: 16361
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Beitrag(#468443) Verfasst am: 08.05.2006, 01:59    Titel: Antworten mit Zitat

Daisy hat folgendes geschrieben:
Wären meine anderen Großeltern noch da gewesen, ich hätte Holocaust sehen dürfen, da bin ich mir sicher. Meine Eltern haben mir diese Zeit nie verschwiegen - wie war es mit Euren?


Wenn ich jetzt an die Großeltern denke: wir haben auch darüber diskutiert, auch wie man sich in der Zeit durchwurschtelte. Meine Oma erzählte von den Tagen als Luftwaffenhelferin, wie ihr Vater mehrfach verhindert habe, daß die "bei ihm" tätigen Fremdarbeiter Ärger gekriegt haben, von der Flucht ihrer Familie und den Bomben auf Dresden; mein Opa davon, daß er schlau genug war, um nach der Grundausbildung kein Gewehr mehr in die Hand nehmen zu müssen, oder es wurde auch von der Zeit nach dem Krieg erzählt. Wobei ggf. eine ideologische Einordnung dieser Dinge schwerfällt, weil der einfache Mensch ja damals von der "großen Politik" wenig Ahnung hatte, bzw. eben viele Dinge ausgeblendet hat. Die Erzählungen von der Militärzeit bezogen sich dann auf die Kameradschaft, die Verpflegung, auf die Militärtechnik und ob ich nicht selbst eine Laufbahn beim Kommiss einschlagen wolle. Bei meinem letzten Besuch bei ihm bevor er starb, kamen dann die verdrängten Dinge auch zur Sprache, daß wir darauf achten müßten, daß nicht nochmal so etwas passieren kann.

Ich habe da leider auch noch einen Komplex. Einen Tag vor seinem Tod hat meine Oma nochmal angerufen, und dann unvermittelt gefragt, ob ich ihn sprechen wolle. In dem Moment wußte ich nicht, was ich sagen sollte. Im Hintergrund habe ich ihn etwas sagen gehört, aber ich habe das nicht mehr verstanden. Nach ein paar Momenten hat sie dann so "Gut, dann nicht. Wiederhören." gemeint. Währenddessen habe ich mit den Tränen gekämpft. Und noch heute denke ich daran zurück, ob wir uns vielleicht besser hätten verabschieden können. Ich habe später dann von ihm geträumt. Ich hatte bis dahin selten in Farbe geträumt, auch deswegen ist mir das in Erinnerung geblieben: Wir saßen im Wohnzimmer der - ich glaube - in realiter kurz zuvor aufgelösten Wohnung. Dann kam er rein, und wir haben uns alle umarmt. In dem Moment empfand ich Glück, aber nur ein paar Momente später wachte ich auf. Danach habe ich - zumindest soweit mir bewußt ist - nie wieder von meinem Opa geträumt, während meine Mutter regelmäßig davon berichtet, sie träume von ihm, sehe häufig Gestalten durch ihre Träume laufen, die sein Gesicht hätten.

Sie hat meiner Oma auch davon erzählt, die hat das aber relativ gleichmütig abgetan. Sie wußte auch davon, daß meine Mutter im Altersheim dann und wann einen alten Herrn besuchte, der ihrer Aussage nach dieselben Hände hatte wie mein Opa. Als sie dann meine Oma nach dem Mann fragte, meinte sie platt: "Ach übrigens, bevor ich's vergesse, der ist tot." Ich weiß natürlich nicht, wie man nach 47 Ehejahren trauert. Aber das wirkte eben in dem Moment sehr auf-sich-allein-bezogen Mit den Augen rollen. Da spielte ein Stückweit sicher eine Rolle, daß im Altersheim das Leben ja an ihr vorbeiging und sie es nur noch durchs Fenster beobachten konnte.
_________________
"Die Pentagon-Gang wird in der Liste der Terrorgruppen geführt"

Dann bin ich halt bekloppt. Mit den Augen rollen

"Wahrheit läßt sich nicht zeigen, nur erfinden." (Max Frisch)
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
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Beitrag(#468445) Verfasst am: 08.05.2006, 02:01    Titel: Antworten mit Zitat

Dasy ist zwar ein wenig ot - aber gibt es holocoust eigentlich auf DVD zu kaufen? Kenne bisher nur das Buch.
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
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Beitrag(#468446) Verfasst am: 08.05.2006, 02:03    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Dasy ist zwar ein wenig ot - aber gibt es holocoust eigentlich auf DVD zu kaufen? Kenne bisher nur das Buch.


findest Du das jetzt angebracht?
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#468449) Verfasst am: 08.05.2006, 02:04    Titel: Antworten mit Zitat

Daisy hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Dasy ist zwar ein wenig ot - aber gibt es holocoust eigentlich auf DVD zu kaufen? Kenne bisher nur das Buch.


findest Du das jetzt angebracht?

Ich würde es gerne wissen. Über meine liebenverstorbenen großeltern gibt es wenig zu erzählen.
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Daisy
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Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
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Beitrag(#468451) Verfasst am: 08.05.2006, 02:06    Titel: Antworten mit Zitat

Critic hat folgendes geschrieben:
Daisy hat folgendes geschrieben:
Wären meine anderen Großeltern noch da gewesen, ich hätte Holocaust sehen dürfen, da bin ich mir sicher. Meine Eltern haben mir diese Zeit nie verschwiegen - wie war es mit Euren?


Wenn ich jetzt an die Großeltern denke: wir haben auch darüber diskutiert, auch wie man sich in der Zeit durchwurschtelte. Meine Oma erzählte von den Tagen als Luftwaffenhelferin, wie ihr Vater mehrfach verhindert habe, daß die "bei ihm" tätigen Fremdarbeiter Ärger gekriegt haben, von der Flucht ihrer Familie und den Bomben auf Dresden; mein Opa davon, daß er schlau genug war, um nach der Grundausbildung kein Gewehr mehr in die Hand nehmen zu müssen, oder es wurde auch von der Zeit nach dem Krieg erzählt. Wobei ggf. eine ideologische Einordnung dieser Dinge schwerfällt, weil der einfache Mensch ja damals von der "großen Politik" wenig Ahnung hatte, bzw. eben viele Dinge ausgeblendet hat. Die Erzählungen von der Militärzeit bezogen sich dann auf die Kameradschaft, die Verpflegung, auf die Militärtechnik und ob ich nicht selbst eine Laufbahn beim Kommiss einschlagen wolle. Bei meinem letzten Besuch bei ihm bevor er starb, kamen dann die verdrängten Dinge auch zur Sprache, daß wir darauf achten müßten, daß nicht nochmal so etwas passieren kann.

Ich habe da leider auch noch einen Komplex. Einen Tag vor seinem Tod hat meine Oma nochmal angerufen, und dann unvermittelt gefragt, ob ich ihn sprechen wolle. In dem Moment wußte ich nicht, was ich sagen sollte. Im Hintergrund habe ich ihn etwas sagen gehört, aber ich habe das nicht mehr verstanden. Nach ein paar Momenten hat sie dann so "Gut, dann nicht. Wiederhören." gemeint. Währenddessen habe ich mit den Tränen gekämpft. Und noch heute denke ich daran zurück, ob wir uns vielleicht besser hätten verabschieden können. Ich habe später dann von ihm geträumt. Ich hatte bis dahin selten in Farbe geträumt, auch deswegen ist mir das in Erinnerung geblieben: Wir saßen im Wohnzimmer der - ich glaube - in realiter kurz zuvor aufgelösten Wohnung. Dann kam er rein, und wir haben uns alle umarmt. In dem Moment empfand ich Glück, aber nur ein paar Momente später wachte ich auf. Danach habe ich - zumindest soweit mir bewußt ist - nie wieder von meinem Opa geträumt, während meine Mutter regelmäßig davon berichtet, sie träume von ihm, sehe häufig Gestalten durch ihre Träume laufen, die sein Gesicht hätten.

Sie hat meiner Oma auch davon erzählt, die hat das aber relativ gleichmütig abgetan. Sie wußte auch davon, daß meine Mutter im Altersheim dann und wann einen alten Herrn besuchte, der ihrer Aussage nach dieselben Hände hatte wie mein Opa. Als sie dann meine Oma nach dem Mann fragte, meinte sie platt: "Ach übrigens, bevor ich's vergesse, der ist tot." Ich weiß natürlich nicht, wie man nach 47 Ehejahren trauert. Aber das wirkte eben in dem Moment sehr auf-sich-allein-bezogen Mit den Augen rollen. Da spielte ein Stückweit sicher eine Rolle, daß im Altersheim das Leben ja an ihr vorbeiging und sie es nur noch durchs Fenster beobachten konnte.


An Dir sieht man spätestens, wie wichtig es ist, Abschied zu nehmen, Critic. Ich bedaure für Dich , daß das alles nicht so geklappt hat, wie es hätte sein sollen.
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
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Beitrag(#468453) Verfasst am: 08.05.2006, 02:07    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Daisy hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Dasy ist zwar ein wenig ot - aber gibt es holocoust eigentlich auf DVD zu kaufen? Kenne bisher nur das Buch.


findest Du das jetzt angebracht?

Ich würde es gerne wissen. Über meine liebenverstorbenen großeltern gibt es wenig zu erzählen.


Xamanoth, Du magst Den Holocaust noch als lustig empfinden - unsereins tut es nicht. Bitte informier Dich an anderer Stelle, ok?
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#468455) Verfasst am: 08.05.2006, 02:09    Titel: Antworten mit Zitat

Daisy hat folgendes geschrieben:

Xamanoth, Du magst Den Holocaust noch als lustig empfinden - ?

Geschockt Wenn der Film auch nur ansatzweise an das Buch herankommt will ich ihn sehen. Wo ist da der Witz?
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Daisy
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Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
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Beitrag(#468459) Verfasst am: 08.05.2006, 02:13    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Daisy hat folgendes geschrieben:

Xamanoth, Du magst Den Holocaust noch als lustig empfinden - ?

Geschockt Wenn der Film auch nur ansatzweise an das Buch herankommt will ich ihn sehen. Wo ist da der Witz?


IOch mag Dich, Xamanoth - aber jetzt wirst Du blöd. Bitte reiss Dich zusammen.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#468462) Verfasst am: 08.05.2006, 02:17    Titel: Antworten mit Zitat

Daisy hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Daisy hat folgendes geschrieben:

Xamanoth, Du magst Den Holocaust noch als lustig empfinden - ?

Geschockt Wenn der Film auch nur ansatzweise an das Buch herankommt will ich ihn sehen. Wo ist da der Witz?


IOch mag Dich, Xamanoth - aber jetzt wirst Du blöd. Bitte reiss Dich zusammen.

Ich glaube ich gehe jetzt schlafen. So wie du das grad aufgefasst hast, war das wirklich nicht gemeint.
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
Wohnort: zuhause

Beitrag(#468464) Verfasst am: 08.05.2006, 02:18    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Daisy hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Daisy hat folgendes geschrieben:

Xamanoth, Du magst Den Holocaust noch als lustig empfinden - ?

Geschockt Wenn der Film auch nur ansatzweise an das Buch herankommt will ich ihn sehen. Wo ist da der Witz?


IOch mag Dich, Xamanoth - aber jetzt wirst Du blöd. Bitte reiss Dich zusammen.

Ich glaube ich gehe jetzt schlafen. So wie du das grad aufgefasst hast, war das wirklich nicht gemeint.


Danke ... schlaf gut zwinkern
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#469234) Verfasst am: 08.05.2006, 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Daisy hat folgendes geschrieben:
Ich bin ein bißchen sentimental und hoffe, Ihr könnt mir das verzeihen. Aber ich habe immer die beiden Portraits meiner Großeltern über dem Computer hängen und ich weiß, sie gucken von oben irgendwie auf mich.


Lachen
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Wygotsky
registrierter User



Anmeldungsdatum: 25.01.2004
Beiträge: 5014

Beitrag(#469245) Verfasst am: 08.05.2006, 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

Mein einer Opa ist vor meiner Geburt gestorben. Mein anderer Opa gehörte zu denen, die auch nach dem 2. Weltkrieg Nazis geblieben sind.
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kolja
der Typ im Maschinenraum
Betreiber



Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#469251) Verfasst am: 08.05.2006, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Mein Opa mütterlicherseits ist kurz nach meiner Geburt an Staublunge gestorben.

Meine Oma mütterlicherseits hat bis vor einigen Jahren noch gelebt, sie war ein netter und großzügiger Mensch. Allerdings fand sie es nicht so toll, dass ich mich von den Zeugen Jehovas abgewandt habe. Sie fürchtete, mich nach ihrer Auferstehung im Paradies auf Erden nicht anzutreffen. Das tat mir leid, konnte ich aber nicht ändern.

Meine Oma väterlicherseits war auch sehr nett, am besten erinnere ich mich an den Schokobrei, den sie mir jedesmal bereitet hat, wenn ich sie besucht habe. Sie hat allerdings öfter mal über die Zeugen Jehovas geschimpft, deswegen war ich als Kind immer hin- und hergerissen. Leider hat mein Stiefvater irgendwann den Kontakt zu meinem leiblichen Vater unterbunden, so dass ich sie nicht mehr gesehen habe, bis sie an einer Hirnblutung gestorben ist. Scheiße.

Mein Opa väterlicherseits lebt als einziger noch, allerdings ist er ziemlich krank.
_________________
Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Freya
Wotans Sekretärin :-D



Anmeldungsdatum: 25.04.2006
Beiträge: 75

Beitrag(#470889) Verfasst am: 10.05.2006, 13:10    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Großeltern sind mir sehr wichtig, da sie für mich quasi die Eltern waren (und noch immer sind).
Da die Generation zwischen uns sich von der Familie abgewendet hat, ist das Verhältnis zwischen uns sehr eng.
Wenn ich meine Erfahrungen so mit anderen vergleiche, dann sind meine Beiden für diese Altersgruppe sehr tolerant und aufgeschlossen gegenüber Neuem. (z. B. meine schwarze Kluft, die sie NIE mit Vorurteilen ala "Satanismus" in Verbindung gebracht haben).

Die Eltern meines biologischen Erzeugers habe ich nie kennengelernt.
_________________
Alle Menschen werden als Unikat geboren.
Aber die meisten sterben als Kopie...

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Heike N.
wundert gar nix mehr



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26138
Wohnort: Bottrop

Beitrag(#470904) Verfasst am: 10.05.2006, 13:26    Titel: Re: Omas und Opas ... Antworten mit Zitat

Daisy hat folgendes geschrieben:
... sind sie Euch wichtig?


Meine Oma hat mich weitgehend geprägt. Sie hat mich erzogen und bei allen negativen Begleiterscheinungen ihrer Generation (Jahrgang 1912, Kriegsüberlebende - "nur ein dickes Kind ist ein gesundes Kind"; diverse Erziehungsmethoden, die nicht ganz astrein waren, etc.) habe ich sie in besserer Erinnerung als meine eigene Mutter.

Wichtig war sie insofern auch für mich, dass ich eine unmittelbare Zeitzeugin der Nazizeit als Gesprächspartnerin hatte, die nie verhuscht oder entschuldigend was von "das wussten wir alles nicht" gemurmelt hat, sondern konkret Missstände benannt hat.

Daisy hat folgendes geschrieben:
Und sie waren geradezu SKANDALÖS drauf für ihre Zeit Mr. Green Das erste Kind gabs offiziell nicht, das zweite auch nicht und das dritte wurde notgedrungen für die Hochzeit vorgeschoben Lachen


Lachen Meine Oma ist als junges Mädchen nachts aus dem Dachfenster geklettert, um tanzen zu gehen ("Ich habe Prügel von Vater bekommen, aber das war es mir wert"), ist mit 17 Jahren unehelich schwanger geworden (das hatte sie nun davon), aber von ihren Eltern dennoch unterstützt worden. Für diese Zeit sicherlich beeindruckend.

Sie war eine sehr freiheitsliebende Frau und ein Genussmensch bis ins hohe Alter hinein. Es machte Spaß, auch die schon 80jährige Dame ins Auto zu setzen und mit ihr Tagesausflüge zu machen, oder einfach nur Essen zu gehen. Sie hatte einen wundervollen satirischen/sarkastischen Humor. Ich liebe es...
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Front Deutscher Äpfel (F.D.Ä.) - Nationale Initiative gegen die Überfremdung des deutschen Obstbestandes und gegen faul herumlungerndes Fallobst
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Anmeldungsdatum: 04.12.2005
Beiträge: 801
Wohnort: New Sodom (Karlsruhe)

Beitrag(#471087) Verfasst am: 10.05.2006, 17:40    Titel: Antworten mit Zitat

Ich hab nur noch 2 Omis (Die Männer sind im Krieg gefallen).
Unser Verhältnis war und ist nicht sooo eng, sie sind mir dennoch sehr wichtig.
Eine ist noch ganz fit und gut drauf.

Die andere hat Pakinson, Demenz, Herz-Kreislauf Probleme, und viel durchgemacht in ihrem Leben.

Es ist traurig sie so zu sehen. Traurig
_________________
Viel Glück uns allen!
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Evilbert
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Anmeldungsdatum: 16.09.2003
Beiträge: 42408

Beitrag(#471100) Verfasst am: 10.05.2006, 17:56    Titel: Re: Omas und Opas ... Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Sie hatte einen wundervollen satirischen/sarkastischen Humor.


Eigentlich glaube ich ja nicht, dass Humor genetisch vererbbar ist...
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lu.gal
Adios



Anmeldungsdatum: 09.03.2006
Beiträge: 900

Beitrag(#471108) Verfasst am: 10.05.2006, 18:01    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Großeltern im August 1927. In der darauffolgenden Sylvesternacht ist meine Mutter gezeugt worden.



}.-]
_________________
Eines noch, Heike, meine süße Prinzessin:
Paßt es Dir wirklich, das kleine Krönchen des Admin, oder ist selbst dein klotziger Kopf zu klein, um es tragen zu können?
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
Wohnort: zuhause

Beitrag(#471687) Verfasst am: 11.05.2006, 00:02    Titel: Re: Omas und Opas ... Antworten mit Zitat

Heike N. hat folgendes geschrieben:
Sie war eine sehr freiheitsliebende Frau und ein Genussmensch bis ins hohe Alter hinein. Es machte Spaß, auch die schon 80jährige Dame ins Auto zu setzen und mit ihr Tagesausflüge zu machen, oder einfach nur Essen zu gehen. Sie hatte einen wundervollen satirischen/sarkastischen Humor. Ich liebe es...


Meine hat mich mit 89 noch gefahren Lachen
Ich weiß, was Du meinst ... wer mit so einer Oma gesegnet ist, hat wirklich was erlebt Coole Sache, das... Lachen
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
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Beitrag(#471694) Verfasst am: 11.05.2006, 00:04    Titel: Antworten mit Zitat

[quote="lu.gal"]Meine Großeltern im August 1927. In der darauffolgenden Sylvesternacht ist meine Mutter gezeugt worden.[quote]

Ein wunderschönes Bild! Sehr glücklich Coole Sache, das...

Meine Eltern wissen ja viel nicht mehr, aber daß ich auf einer MÜLLKIPPE gezeugt wurde, grad noch Ohnmacht noc
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
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Beitrag(#471696) Verfasst am: 11.05.2006, 00:05    Titel: Antworten mit Zitat

Pug hat folgendes geschrieben:
Es ist traurig sie so zu sehen. Traurig


Ein Grund mehr, sie zu besuchen, Pug! Smilie
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Greg
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Anmeldungsdatum: 03.03.2006
Beiträge: 1098

Beitrag(#471739) Verfasst am: 11.05.2006, 00:28    Titel: Antworten mit Zitat

Meine Großeltern

Meine Großmutter mütterlicherseits...naja, Dagobert Duck war im Gegensatz zu ihr verschwenderisch.
Mein Großvater mütterlicherseits muss laut Aussage meiner Mutter ein herzensguter Mensch gewesen sein, den ich unbedingt hätte kennenlernen sollen. Nur verstarb er leider bevor das geschehn konnte.

Mein Großvater väterlicherseits war ein herzensguter Mensch. In seiner Polstererwerkstatt durften ich und mein kleiner Bruder immer spielen und wir haben mit ihm sogar eine Seifenkiste gebastelt in der er uns die Straße hinuntergezogen hat. Er hat immer gerne zugehört, wenn ich ihm was erzählte (er sah zwar Fern, hatte aber nicht so den Durchblick, was in der Welt grade so abging). Er mochte sogar Power-Metal Mr. Green: "Joa, hört sich ja nett an..."
Halma spielte er gerne und beim Romme (schreibt man das so?) zockte er alle ab; ließ aber auch mal andere gewinnen Lachen .
Leider hatte er als vertriebener Sudetendeutscher gigantisches Heimweh nach dem Altvatergebirge und fühlte sich in unserer Westdeutschen Kleinstadt nie heimisch. Am besten man sprach ihn nicht drauf an und wenn er von selbst dahin kam, lenkte man ihn besser schnell ab. Mit meiner Oma hatte er aber noch nette Urlaubsreisen bestritten, sogar bis nach Italien. Im Krieg war er auch viel rumgekommen, von Barcelona bis irgendwo nach Russland und überlebte nicht nur diesen sonder auch noch einen Schuss. Zu schaffen machten ihm bis zuletzt seine Krampfadern in den Beinen, welche eigtl. nur noch blau-schwarze tote Stelzen waren, mit denen er beharrlich eigenständig ging! Geschockt Andere sitzen schon mit 70 im Rollstuhl oder nehmen Gehhulfen in Anspruch.
Leider verstarb er im Dezember im Alter von 90 Jahren. Er hatte selber keine Lust mehr.

Geblieben ist mir meine Oma väterlicherseits, die immer fällt, weil sie sich eine Fusshaltung angewöhnt hat, die das gradezu provoziert. Und mit ihrer Diabetis hält sie uns auch ganz schön auf Trab, sie lebt nicht danach und nascht viel.
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Daisy
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Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
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Beitrag(#471757) Verfasst am: 11.05.2006, 00:38    Titel: Antworten mit Zitat

Greg hat folgendes geschrieben:
... sie lebt nicht danach und nascht viel.


Meine Oma sagte so mit 93 mal zu mir, daß Altwerden zum kotzen ist - das mag der Grund sein?
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Greg
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Anmeldungsdatum: 03.03.2006
Beiträge: 1098

Beitrag(#471781) Verfasst am: 11.05.2006, 00:55    Titel: Antworten mit Zitat

Daisy hat geschrieben:
Zitat:
Meine Oma sagte so mit 93 mal zu mir, daß Altwerden zum kotzen ist - das mag der Grund sein?


Keine Ahnung. Nur haben wir, die Nachkommen, besseres zu tun, als jemanden zu pflegen, der im Prinzip auch auf sich selber aufpassen könnte. Sie kann mit ihrem Zucker umgehen. Tuts aber nicht.
Und wir dürfen dann hüpfen und springen. Naja...

Meine Großmutter mütterlicherseits war kein angenehmer Mensch. Sie hatte viele Feinde im Dorf, sogar in der eigenen Verwandschaft. Zurecht.
Letztes Jahr ist sie im Alterheim gestorben, nach dem sie wegen Altersdemenz weder mich noch meine Mutter, die einzige Tochter, die sich bis zuletzt um sie gekümmert hatte und immer nur Spott, Schimpfe dafür bekam, erkannt hat.
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
Wohnort: zuhause

Beitrag(#471787) Verfasst am: 11.05.2006, 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

Greg hat folgendes geschrieben:
Daisy hat geschrieben:
Zitat:
Meine Oma sagte so mit 93 mal zu mir, daß Altwerden zum kotzen ist - das mag der Grund sein?


Keine Ahnung. Nur haben wir, die Nachkommen, besseres zu tun, als jemanden zu pflegen, der im Prinzip auch auf sich selber aufpassen könnte. Sie kann mit ihrem Zucker umgehen. Tuts aber nicht.
Und wir dürfen dann hüpfen und springen. Naja...

Meine Großmutter mütterlicherseits war kein angenehmer Mensch. Sie hatte viele Feinde im Dorf, sogar in der eigenen Verwandschaft. Zurecht.
Letztes Jahr ist sie im Alterheim gestorben, nach dem sie wegen Altersdemenz weder mich noch meine Mutter, die einzige Tochter, die sich bis zuletzt um sie gekümmert hatte und immer nur Spott, Schimpfe dafür bekam, erkannt hat.


Demenz ist was gar nicht schönes, Greg. Die Leute wissen nicht mehr wirklich, was sie sagen oder tun. Meine Oma starb letzten Endes daran und hatte auch ein paar verbale Aussetzer, die sie nicht mehr wirklich koordinieren konnte. Die Grenze zwischen Alzheimer und Demenz ist eine sehr schmale laut Ärzten.
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#471795) Verfasst am: 11.05.2006, 01:06    Titel: Antworten mit Zitat

Keine Großeltern.
Nie gehabt. Ich glaub die zweite Frau (oder so) meines Opas väterl. ist gestorben als ich 8/9 war, Ihr einzgier Satz ,den sie bei jedem der wenigen Besuche wiederholte:
Zitat:
Mönschsch Thoooooooomasss.... watttt bössss duuu jjjrußßßß wuuuuurddenn

Angeblich hab ich mein erstes Wort "Mama" zu meiner ältesten SChwester gesagt, könnte also sogar sein dass ich zu der Zeit meine Ma für meine Oma gehalten hab. Das ganze dauerte aber nur kurz (meine Ma fand das natürlich später ziemlich Scheisse, wir haben das aber geklärt!)

Kriegserlebnisse: Mein Dad (Jg27), das übliche(?): HJ/RAD/Volkssturm usw. Da hat er sich aber dann paar Wochen vor dem Ende in den Wald verdrückt. Ein Nazi war er ganz sicher nicht, hat aber hin und wieder die typischen Sprüche abgelassen: "Das hätte es früher ..." "War ja auch nicht alles schlecht..." etc. Klar, dass es da jedesmal erbitterte Diskussionen gab.

Holocaust: Gesehen! (ob erlaubt, hätte nicht interessiert, wahrscheinlich schon)
Extrem wichtig würde ich sagen. Hat mich damals ziemlich schockiert und mein immer noch anhaltendes "Interesse" geweckt.


@xamo: Ist DVD-Kopie einer ursprünglich analogen VHS-Aufzeichnung (allerdings im AVI-Format) legal? Falls ja, kannste eine haben.

@Daisy: Was du über deine Omi sagst klingt verdammt gut. Schade das ich sowas nicht hatte. Im "hohen Alter" war meine Mutter für mich so ähnlich: "Verdammt cool drauf" einfach - irgendwie halt.



T.
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
Wohnort: zuhause

Beitrag(#471798) Verfasst am: 11.05.2006, 01:12    Titel: Antworten mit Zitat

@Sehwolf:

Es hat einfach was, wenn ältere Leute lässiger drauf sind als unsereins Lachen
Kürzlich hab ich ne ehemalige Journalistin kennengelernt, die etwas über 70 war - da gabs Sprüche, daß mir die Ohren abfielen Lachen
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