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Tarvoc
would prefer not to.
Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44698
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 (#471960) Verfasst am: 11.05.2006, 10:16 Titel: |
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| kolja hat folgendes geschrieben: | | Wobei ich nicht nur beobachten würde, sondern auch bemüht wäre, aktiv Hilfe anzubieten, z.B. die opferbereiten Jungfrauen aufzuklären, dass ihr Schicksal nicht so unausweichlich ist, wie es ihnen scheint ... |
Ich kann mir lebhaft vorstellen, wie sowas abläuft...
kolja: "Willst du das eigentlich?"
Jungfrau: "Aber ja! Es ist eine große Ehre!"
kolja: "Warum?"
Jungfrau: "Ich werde als Konkubine des Großen Kotzazettl in das Reich des Himmlischen Lichts eingehen. Das ist eine große, heilige Ehre, die nur wenigen Auserwählten zuteil wird. Ein Reich ewigen Lichts und ewiger Freuden erwartet mich."
kolja: "Aber was ist, wenn es diesen Kotzazettl überhaupt nicht gibt?"
Jungfrau: "Aber natürlich gibt es ihn, er geht doch jeden Morgen am Horizont auf und versinkt jeden Abend wieder hinter dem Horizont."
kolja: "Ah, du meinst die Sonne. Das ist ein riesiger Ball aus Materie und Energie, in dem ganz komplexe Vorgänge ablaufen, die Energie, also Licht, erzeugen und abstrahlen. Und er versinkt eigentlich gar nicht, sondern die Erde dreht sich um ihn. Nachts bescheint er die andere Seite der Erde."
Jungfrau: "Kotzazettl soll ein Ball aus irgendwas sein? Gotteslästerer! Ergreift ihn! Sperrt ihn ein! Köpft ihn!"
kolja: 
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962
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| (#471970) Verfasst am: 11.05.2006, 10:21 Titel: Re: Menschenopfer |
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| caballito hat folgendes geschrieben: |
Und wer gibt dir das Recht, deine Vorstellung von Würde anderen aufzubürden? |
Pieroth/Schlink, Grundrechte, 19. Auflgage (Scherz).
| Zitat: |
Klar muss man dem auserkonennen Opfer helfen, wenn es nicht sterben will. Klar muss man das willige Opfer aufklären. Aber ihm etwas aufzwingen? Wie ich hier nicht zum ersten Mal schreibe: Wenn Menschen sich darüber einig sind, sind gegenseitig aufzufressen, sollen sie. |
Grundsätzlich ist das richtig. ICh glaube nur dass zu untersuchen ist, ob es sich hier um einen kulturellen Gruppenzwang oder echte freiwilligkeit halten würde.
Ähnlich der Frage, ob die Afgahnine freiwillig verhüllen.
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caballito
zänkisches Monsterpony
Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary
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| (#472058) Verfasst am: 11.05.2006, 12:30 Titel: Re: Menschenopfer |
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| Xamanoth hat folgendes geschrieben: | | caballito hat folgendes geschrieben: |
Und wer gibt dir das Recht, deine Vorstellung von Würde anderen aufzubürden? |
Pieroth/Schlink, Grundrechte, 19. Auflgage (Scherz). |
| Xamanoth hat folgendes geschrieben: | | Zitat: |
Klar muss man dem auserkonennen Opfer helfen, wenn es nicht sterben will. Klar muss man das willige Opfer aufklären. Aber ihm etwas aufzwingen? Wie ich hier nicht zum ersten Mal schreibe: Wenn Menschen sich darüber einig sind, sind gegenseitig aufzufressen, sollen sie. |
Grundsätzlich ist das richtig. ICh glaube nur dass zu untersuchen ist, ob es sich hier um einen kulturellen Gruppenzwang oder echte freiwilligkeit halten würde.
Ähnlich der Frage, ob die Afgahnine freiwillig verhüllen. |
JA, natürlich. Die Aufklärung, von der ich gesprochen habe, ist ja womöglich auch was, wogegen sich jemand erst mal sträubt. Aber mehr als den Leuten ihre Optionen aufzeigen kann man nun mal nicht. Letzlich kann man niemanden zu seinem Glück zwingen. Und wenn ejmand nun einfach partout meint, sich opfern zu müssen, dann mag das noch so traurig sein - man kann nichts dagegen machen. Im Grunde steht man dann vor der selben Wand wie in jener anderen Debatte, vor der man nur noch sagen kann "Ich hab mein möglichstes getan". Auch das Argumnt "Später wird erjenige dankbar sein" hilft da nicht, denn das wird er natürlich nur, wenn er irgednwann einsieht, dass sienen ursprüngliche Position falch war. Und wer vermag zu garantieren, dass er das wird? Und ein Anspruch, dass er es eben einzusehen habe (und selber schuld sei, wenn er es nicht tue), geht schon gleich gar nicht ...
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Die Gedanken sind frei.
Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Cato
Der Freund der Bösen
Anmeldungsdatum: 13.08.2005
Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim
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| (#473465) Verfasst am: 12.05.2006, 20:49 Titel: Re: Menschenopfer |
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| Deus ex Machina hat folgendes geschrieben: | | Angenommen, tief in irgend einem Urwald wird ein kleiner Stamm entdeckt, der keinen Kontakt zur Aussenwelt hat. Er opfert seinem Gott jedes Jahr eine Jungfrau. Ist es die ethische und/oder juristische Pflicht der Regierung, auf deren Teritorium der Stamm lebt, dies zu unterbinden? Was, wenn es für die Opfer eine Ehre ist und sie sich freiwillig melden? |
Man könnte auch gleich fragen: Was gilt mehr, die Souveränität der Staaten oder die Menschenrechte? (Und in beiden Fällen ist die Antwort keine Angenehme: Einmal müsste man im Namen der Souveränität schlimmste Menschenrechtsverletzungen dulden – wie in Saudi-Arabien oder dem Iran – und ein anders Mal müsste man solche Regime mit Gewalt beseitigen um derartiges zu unterbinden; am Irak kann man sehen wie sich so etwas entwickeln kann... beide Wege sind nicht ideal. Gibt es aber eine nennenswerte, demokratische Opposition oder zumindest eine breite Ablehnung des gegenwärtigen Regimes im Volk, so sollte man den Zweiten gehen.)
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Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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