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Ahmadinedschad malt Gespenst des Zionismus

 
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#484456) Verfasst am: 28.05.2006, 22:59    Titel: Ahmadinedschad malt Gespenst des Zionismus Antworten mit Zitat

Vorweg: ich bin mir bewußt, daß etliche meiner Beiträge hier (aber nicht alle), die ich in der Vergangenheit hier gepostet habe, nicht sehr ernst genommen werden konnten (Grund: Alkoholsucht - ich bin aber jetzt "trocken" und auch diesbez. weiter in Behandlung, um Rückfälle auszuschließen - weiterhin bin ich froh und dankbar, daß mir meine pers. Freunde und meine Familie evt. merkwürdiges Verhalten in der Vergangenheit "nicht krumm nehmen" - im Gegenteil, ich werde von ihnen auf das warmherzigste unterstützt, worüber ich sehr dankbar bin)

Ich will auf das Interview des "Spiegel" mit Ahmadinedschad in der aktuellen Printausgabe hinweisen (nicht in der Online-Ausgabe eingestellt):

Das Gespräch beginnt mit der Frage nach dem Besuch des iran. Präsidenten der Fußball-WM, auf welche Ahmadinedschad ausweichend reagiert. Und schon geht es um das Thema des Holocaust, der nach A. möglicherweise nicht stattgefunden hat, jedenfalls, so sagt er, sei freie Forschung im Westen diesbez. nicht möglich (im Gegensatz zum Iran, wo es allein möglich sei, eine objektiv-wissenschaftliche Haltung diesbez. zu kultivieren). Den Spiegel fragt er, ob die Zeitung "befugt" sei, über dergleichen ZUsammenhänge wahrheitsgemäß zu berichten - er versucht also den "Spieß umzudrehen", den Iran als Hort "wissenschaftlicher"und objektiver Geschichtsforschung darzustellen, während im Westen "Zionistische Netzwerke" alles progandamäßig-manipulativ verfälschen.

Dies alles setzt er dann in direkten Zusammenhang mit dem Problem von Israel und den Palästinensern. Ob der Holocaust stattgefunden hat, ist seiner (im Sinne von Propaganda nicht ungeschickten) Argumentation schon mehr als fraglich (dabei interessiert ihn offenbar nicht im mindesten, daß es im Westen - besonders in Deutschland - jahrzehntelange Forschung dazu gegeben hat, und der Holocaust nun wirklich als eines der bestdokumentierten Zusammenhänge der jüngeren Geschichte gelten muß) - wenn es aber doch einige Untaten gegenüber den Juden gegeben haben sollte, sei dies ein rein europäisches Problem, für das nicht die Palästinenser "bestraft" werden dürften. Die Juden mit ihrem "Regime" müßten demzufolge nach Europa zurückkehren. Eine äußerst gefährliche Scheinlogik, wie ich finde.

Weiterhin behauptet er, daß deutsche Volk sei vom "Zionismus" unterdrückt und erniedrigt, ja, "Geisel der Zionisten".

Ich will hier nicht noch mehr von diesem unsäglichen Zeug wiedergeben, es steht im aktuellen Spiegel.

Was sehr auffällig ist: diese verschwörungstheoretische Wahnidee vom "Zionismus", der in Ahmadinedschads Gedankenwelt nicht nur das (vorgeschobene) Zentralproblem der gesamten arabischen Welt zu sein scheint, sondern auch noch zusätzlich willens und in der Lage, etliche weitere Völker zu unterdrücken und erniedrigen - eigentlich ist in dieser "propagandistischen Weltanschauung" des iranischen Präsidenten der "Zionismus" der Dreh- und Angelpunkt und das "Zentral-Schreckgespenst" jeglichen Gedankengangs. Man könnte auch sagen, er versucht, seine Anhänger auf ein "universelles Feindbild" einzuschwören.

Dabei ist das einzige, was der Zionismus nachweislich will, die Sicherung der Existenz des Staates Israels. Das 10-Millionen-Volk der Juden hält die ganze Welt in ihrer Schreckensherrschaft? Es ist zu lächerlich, um das ernst zu nehmen. "Zionistische Netzwerke", die mit teuflicher Rafinesse mehr oder weniger die ganze Welt infiltirieren?

Keine Ahnung, ob Ahmadinedschad selbst an diesen Unsinn glaubt. Er ist aber ein recht geschickter Agitator, der mit seinen antisemitischen Auslassungen an historische Vorbilder anknüpft. Der Mann ist sicher nicht dumm, und er ist gefährlich.

Möglicherweise will er auch deutsche Neo-Nazis zur WM "ermuntern". Ich hoffe, daß ihm dies nicht gelingt.
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Mondschaf
Schosshundi



Anmeldungsdatum: 28.05.2006
Beiträge: 428
Wohnort: Mond, wo sonst?

Beitrag(#485097) Verfasst am: 29.05.2006, 21:32    Titel: Antworten mit Zitat

Huhu

Er sagt wohl noch vieles wenn der Tag lang ist. Auf jeden Fall weiss er, wie man sich Gehör verschafft. Tja wäre er doch der einzige, der nach Anerkenunng und Aufmerksamkeit lechtzt. *wünsch*

/hmm?
mein Schwager hat in Pakistan Politologie studiert und sieht die Welt auch vom Zionismus bedroht.

Tja die politische Beeinflussung der Medien kann wohl kaum bestritten werden. Schau dir mal FOX an.... das ist krass wie einseitig die Berichterstattung ist.

Die Welt ist so, wie man sie sich vorstellt und die Sender leisten ihren Beitrag.

Biba Mondschaf
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Morrigan - der große Rabe
Gast






Beitrag(#485207) Verfasst am: 30.05.2006, 00:26    Titel: Re: Ahmadinedschad malt Gespenst des Zionismus Antworten mit Zitat

Zitat:
Dabei ist das einzige, was der Zionismus nachweislich will, die Sicherung der Existenz des Staates Israels. Das 10-Millionen-Volk der Juden hält die ganze Welt in ihrer Schreckensherrschaft? Es ist zu lächerlich, um das ernst zu nehmen. "Zionistische Netzwerke", die mit teuflicher Rafinesse mehr oder weniger die ganze Welt infiltirieren?


Umu,

natürlich ist das lächerlicher, irrsinniger Schwachsinn von Wirrköpfen, denn es gibt kein zionistisch-jüdisches Schreckgespenst, keine jüdische Weltverschwörung, ausser in der abstrusen Gedankenwelt von Judenhassern. Achmedbenzin steht hier in schönster narzisstischer Tradition, wie sehr viele arabische Staaten und der unsägliche Gröfaz mit seiner Brut. Der Onkel von Arafat, sowie auch er selbst, sind hierfür ein "schönes" Beispiel.

Achmedbenzin will sich offensichtlich zum „moralischen Führer“ der arabischen Staaten gegen Israel und die Juden aufschwingen. Der Typ ist ein religiöser und politischer Fanatiker. Ein Brandstifter der ganz gefährlichen Sorte. Geschockt

saluti e buona notte
Susanna
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Queen of Las Vegas
Lebenserotiker



Anmeldungsdatum: 11.12.2005
Beiträge: 1891
Wohnort: Mannheim

Beitrag(#486324) Verfasst am: 31.05.2006, 18:16    Titel: Antworten mit Zitat

Das Interview hat mich ein bischen enttäusch da es nur das bestätigt was man schon wusste. Ich glaube das Aust u. Bednart ihm noch viel skurrilere Visionen hätten entlocken können wenn sie Mahmud nicht so scheinheilig Kontra gegeben hätten. Das mußten sie natürlich tun aber ich hätte mich zum Schein auf Mahmuds Kampfrhetorik eingelasssen und abgewartet bis wo er sich emotional hochschaukelt. Vieleicht hätte er ja die Idee von einem vollständig islamisiertem Europa bestätigt und sogar mit Zeitplan? Kollege Gaddhafi fande ich da mutiger... zynisches Grinsen
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Cato
Der Freund der Bösen



Anmeldungsdatum: 13.08.2005
Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim

Beitrag(#488807) Verfasst am: 04.06.2006, 03:37    Titel: Antworten mit Zitat

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,418312,00.html

Befliesen ist er ja schon, unsrer bärtiger Antisemit. Äußerst geschickt bedient er sich der antiimperialistischen Rhetorik, spielt mit allen gerne gehegten Klischees der neuen und alten Rechten und verdeckt geschickt seinen religiösen Fanatismus...

Allerdings sehen die Spiegel Leute ganz schon alt aus: Nicht nur, dass sie die Möglichkeit versäumt haben, die alten Kamellen, um die Zerstörung Athens durch die Perser vor 2500 Jahren, zu thematisieren, wenn der iranische Despot allzu dick aufschneidet und meint: "Wir benötigen keine Waffen, wir sind ein zivilisiertes und kulturreiches Volk, unsere Geschichte zeigt, dass wir niemals irgendein Land angegriffen haben." – sondern auch die Holocaustdebatte wurde äußerst dilettantisch geführt; es waren die Nazis und nicht die Deutschen, die damals die Verbrechen verübt haben – auch, wenn viele Deutsche damals Nazis waren... und anstatt dem Despoten ein paar gemeine Fangfragen zustellen und sein Wissen über die NS-Verbrechen zu testen – beispielsweise ihn über die Rolle Heydrichs im Dritten Reich zu befragen – wiederholt man einfach litaneiartig, es sei historisch alles bewiesen und gesichert und der Iraner antwortet dann ganz keck mit allerlei Andeutungen, Vermutungen und Anspielungen, wobei er natürlich der unabhängige Wahrheitssucher ist – allen Detailfragen dagegen weicht er aus; wie beispielsweise der nach der Identität, der angeblich inhaftierten Wissenschaftlern, die den Holocaust in Frage gestellt hätten.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,418728,00.html

Der Spiegel ist sich seines peinlichen Auftrittes wohl bewusst und rasselt zur Vergeltung nun selbst mit der ultima Ratio der militärischen Mittel...
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Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Sokrateer
souverän



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Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#488812) Verfasst am: 04.06.2006, 06:30    Titel: Antworten mit Zitat

Aha. Bin ich also nicht der einzige, der die Arbeit des Journalisten für dilettantisch hielt?

Er hat sich die Strohmänner Ahmadinedschads angeeignet und als die Position der Deutschen betrachtet. (z.B. die Kollektivschuld des deutschen Volkes inklusive der heutigen Nachfahren)

Dass Juden das Recht haben, deutsche Staatsbürger zu haben, wurde ebensowenig erwähnt, wie, dass Forschung im Bereich des Holocaust sehr wohl legal und sicher nicht abgeschlossen ist. Außerdem ist öffentlich-ideologische Holocaustleugnung in vielen europäischen und amerikanischen Ländern legal. Und die Holocaustleugner bekommen da auch nichts zustande.

Naja, die Fehler des Journalisten sind manigfaltig. Der Hauptfehler liegt aber darin, dass dem Interviewer nicht klar war, was er eigentlich wollte. Wenn man schon debattieren will, dann sollte man aber auch wissen, wovon man spricht.
Ich hätte es viel interessanter gefunden, wenn er mehr interessante Fragen gestellt hätte, statt sich auf einen Streit einzulassen.
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII

Beitrag(#488822) Verfasst am: 04.06.2006, 09:12    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Ich hätte es viel interessanter gefunden, wenn er mehr interessante Fragen gestellt hätte, statt sich auf einen Streit einzulassen.


Stimmt, einfach unprofessionell. Ein Interview ist keine Podiumsdiskussion (Und wenn, möchte ich kompetentere Leute auf dem Podium sehen)
_________________
Storm by Tim Minchin
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Cato
Der Freund der Bösen



Anmeldungsdatum: 13.08.2005
Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim

Beitrag(#511553) Verfasst am: 29.06.2006, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Aha. Bin ich also nicht der einzige, der die Arbeit des Journalisten für dilettantisch hielt?


Spaßig wäre es ja auch gewesen den Spieß umzudrehen und die Mohamedkarikaturen zu thematisieren und dann den Vergleich zu ziehen, was schlimmer sei: über Mohamed lachen oder die NS-Verbrechen zu leugnen und dann hätten sie ihn schon am Angelhaken gehabt...
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Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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