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Der Deutsche und die Revolution
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#486443) Verfasst am: 31.05.2006, 20:19    Titel: Der Deutsche und die Revolution Antworten mit Zitat

Der Deutsche und die Revolution

Ist der Deutsche zu egoistisch, faul oder feige für die Revolution? Kaum. Erstens existiert DER Deutsche nicht. Marx, Engels, Liebknecht(s), Luxemburg und Thälmann waren ebenso Deutsche wie Bismarck, Hindenburg, Himmler, wie Pieck und Adenauer, Ulbricht, Dutschke und schmeißen-wir-doch-Steine-Fischer, der später zu schmeißen-wir-doch-Bomben-Fischer mutierte. Sozusagen vom Pseudo-Paulus zum offen reaktionären Saulus.

1848/49, 1918/19, 1967/68, ganz zu schweigen von 1945-89, waren Beispiele großer revolutionärer Erhebungen, Mut, Gemeinschaftsgeist und massenhaftem Streben nach dem, was man gemeinhin als „bessere Welt“ und im Speziellen als Sozialismus bezeichnet. Aber auch das jeweilige Ende ist bekannt: Sieg der Konterrevolution und Rückkehr zu Zuständen, die schlechter waren als vor der Erhebung.

Also an Mut, Begeisterung und Entschlossenheit fehlts „dem Deutschen“ erst mal nicht. Was aber fehlte? Das konkrete Ziel und eine Führung, welche die entschlossenen, aber orientierunglosen Massen zu diesem Ziel führen kann. Ausgerechnet die Reaktionäre zeigen immer wieder, wer ihnen am Gefährlichsten ist, indem sie Jene verfolgen, verbieten oder gleich umbringen. Die Jagd nach den Anführern der 1848er Erhebungen, das Sozialistengesetz Bismarcks, der Mord an Liebknecht, Luxemburg und Thälmann, die KPD-, FDJ- und Berufsverbote, der Mordanschlag auf Dutschke, die Siegerjustiz gegen führende Personen der DDR - all diese Maßnahmen sprechen eine deutliche Sprache.

Wer ist also die Zielgruppe der Reaktionäre? Kommunisten und all Jene, welche kommunistische Ansätze zeigen. Wer dagegen nicht? Pseudolinke Volksverwirrer von Kautsky, Ebert und Noske bis hin zu Lafontaine, Gysi und Bisky.

Was brauchen wir also? Erstens ein Bewußtsein der ausgebeuteten und unterdrückten Massen, daß sich was ändern muß. Das hat Viele bereits erfaßt. Zweitens die Ausweglosigkeit des Staates, mit irgendwelchen Maßnahmen die Gesellschaft zu stabilisieren. Das ist längst gegeben. Die Regierung hangelt sich von Notverodnung zu Notverordnung, Reform genannt, jede löchriger und schlampiger gemacht als die vorige. Zudem schafft sie einen beispiellosen Überwachungsstaat und plant, die Armee auch zu Inlandseinsätzen zu legitimieren. Drittens eine Führung, welche die ausgebeuteten und unterdrückten Massen anleitet, nicht nur das Schmarotzerpack wegzufegen, sondern die Leitung des Staates selbst in die Hand zu nehmen.

Und an diesem dritten Punkt haperts derzeit. Die fortschrittlichen Kräfte sind zersplittert, die bedeutenderen unter ihnen haben korrupte Spitzen und so ist an eine massenwirksame Führung nicht zu denken.

Aber es tut sich was. Überall in der BRD flammen Streiks auf. Die Gewerkschaften beginnen von der Basis und mittleren Ebene her wieder gewerkschaftliche Kämpfe - welche die Verräter an der Spitze dann mit saurer Miene mittragen müssen. Fortschrittliche Gruppierungen und Parteien finden sich zu Aktionen zusammen. Und der deutsche Michel, über Jahrzehnte eingelullt durch soziale Leistungen und Wohlstand, die gewährleistet wurden durch den nun weggefallenen Kampf der Systeme, wacht auf.

Noch vor Kurzem glaubte ich, „der Deutsche“ sei erst dann zur Revolution bereit, wenn sie ringsum schon erfolgreich war und er mit den entsprechenden Formularen von staatlichen Stellen die Erlaubnis zur Durchführung der Revolution erhält. Aber die Geschichte lehrt etwas Anderes. „Der Deutsche“ ist unter entsprechenden Umständen sehr wohl bereit, für eine bessere Zukunft zu kämpfen und sogar zu sterben. Die erfolgreiche Revolution ist möglich. Nicht heute, nicht morgen ... aber wer hätte 1988 gedacht, daß sich innerhalb von 2 Jahren 17 Millionen Deutsche - wiederum ohne Führung - unter das Joch des Kapitals zurückrevolutionieren? Das muß ja wohl erst recht auch vorwärts möglich sein!
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Ölbendölp
junger, adretter Kreazzicrank



Anmeldungsdatum: 27.01.2005
Beiträge: 514
Wohnort: Sachsen

Beitrag(#486599) Verfasst am: 31.05.2006, 23:20    Titel: Re: Der Deutsche und die Revolution Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
wer hätte 1988 gedacht, daß sich innerhalb von 2 Jahren 17 Millionen Deutsche - wiederum ohne Führung - unter das Joch des Kapitals zurückrevolutionieren? Das muß ja wohl erst recht auch vorwärts möglich sein!


Torsten, unter diesem Joch des Kapitals genieße ich Freiheiten, die sich 1988 noch keiner in der DDR hätte träumen lassen. Mit den Augen rollen
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#486609) Verfasst am: 31.05.2006, 23:32    Titel: Antworten mit Zitat

Naja, zumindest EINEN großen Führer hatten wir in Deutschland ja schon.

z.Zt. sehe ich das Problem bei der Linken, keinen geeigneten Führer zu haben, allerdings auch.
Aber was will man machen. Seit dem Mordanschlag auf Dutschke hat sich eben keiner mehr getraut.

Und ich hocke eben nur hier in Osnabrück. Wenn aber die Revolution hier an meine Tür klopfen würde, würde ich mich schon bereiterklären, sie ein Stück den Weg entlang zu führen. zwinkern
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#486622) Verfasst am: 31.05.2006, 23:59    Titel: Re: Der Deutsche und die Revolution Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Drittens eine Führung, welche die ausgebeuteten und unterdrückten Massen anleitet.

Und viertens brauchen wir ein neues Verständnis. Wer immer die Führung fordert, den soll man anspucken und fortschicken, denn mehr als Blendwerk und Täuschung hat er nicht zu bieten. Wenn es Anführer geben soll, dann nicht, weil sie sich aus welchen Gründen auch immer dazu berufen fühlen! Nicht, weil sie auf uns zugehen, um uns irgendeinen Scheiß einzureden, sondern weil wir auf sie zugehen und sie darum bitten, diese Aufgabe zu übernehmen. Denn wir wissen besser als irgendeine überhebliche Avantgarde, was wir wollen und brauchen. Wir können euer überhebliches Geschwätz nicht mehr ertragen, das in unseren Ohren um nichts besser klingt als das Geschwätz der Kapitalisten.

Wir brauchen keine selbstgerechten Dummschwätzer wie dich, Torstiboy, die sich als große Führer aufspielen und nichts als Müll labern.
Wenn du mit uns kämpfen willst, dann tue das - und partizipiere an unseren Entscheidungen und Handlungen, aber wage es nicht, dich über sie oder uns zu erheben, sei es politisch, weltanschaulich oder sonstwie! Wenn du uns aber einreden willst, dass wir dich oder deine Genossen als Führung bräuchten, dann verschwinde besser, denn wir brauchen dich nicht.
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"Die Tradition der Unterdrückten belehrt uns darüber, daß der Ausnahmezustands in dem wir leben, die Regel ist."
- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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beachbernie
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Anmeldungsdatum: 16.04.2006
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Beitrag(#486628) Verfasst am: 01.06.2006, 00:04    Titel: Mal langsam.... Antworten mit Zitat

Revolution? Hat das nicht bis nach der WM Zeit? Hab' mir extra so 'ne neue Glotze mit Flachbildschirm gekauft und das Bier im Kuehlschrank lass' ich schon gar nicht verkommen...

Gruss, Bernie
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Defund the gender police!! Let's Rock
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GiordanoBruno
...



Anmeldungsdatum: 01.04.2006
Beiträge: 1516

Beitrag(#486644) Verfasst am: 01.06.2006, 00:44    Titel: Re: Mal langsam.... Antworten mit Zitat

beachbernie hat folgendes geschrieben:
Revolution? Hat das nicht bis nach der WM Zeit? Hab' mir extra so 'ne neue Glotze mit Flachbildschirm gekauft und das Bier im Kuehlschrank lass' ich schon gar nicht verkommen...

Gruss, Bernie


Keinen Stress beach. Bis der "An"Führer in Spe, Thorsten, die Massen um sich gescharrt, dauerts noch.
Also lass dir dein Bier schmecken. Die Revolution ist abgesagt zumindest bis nach der WM. Und dann fahren alle in Urlaub. Auch eine Massenbewegung.

gb
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Jolesch
Freund des kleineren Übels



Anmeldungsdatum: 11.07.2004
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Beitrag(#486747) Verfasst am: 01.06.2006, 08:23    Titel: Antworten mit Zitat

Wie war das? Die Revolution ist wie ein Fahrrad... zwinkern


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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Beitrag(#486805) Verfasst am: 01.06.2006, 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Geiler Schraubenschlüssel. Geschockt
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Hatuey
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Beitrag(#486951) Verfasst am: 01.06.2006, 14:08    Titel: Re: Der Deutsche und die Revolution Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Der Deutsche und die Revolution

Ist der Deutsche zu egoistisch, faul oder feige für die Revolution? Kaum. Erstens existiert DER Deutsche nicht. Marx, Engels, Liebknecht(s), Luxemburg und Thälmann waren ebenso Deutsche wie Bismarck, Hindenburg, Himmler, wie Pieck und Adenauer, Ulbricht, Dutschke und schmeißen-wir-doch-Steine-Fischer, der später zu schmeißen-wir-doch-Bomben-Fischer mutierte. Sozusagen vom Pseudo-Paulus zum offen reaktionären Saulus.

Weisst du denn nicht was dein Idol Stalin über Revolutionen in Deutschland sagte? Er soll gesagt haben, deutsche Arbeiter würden, ehe sie einen Bahnhof erstrürmen eine Bahnsteigkarte kaufen.

Du hast vergessen den Volksaufstand 1953 in der DDR zu erwähnen, die ganze DDR-Führung suchte Schutz bei der Roten Armee, an Ende mussten russische Panzer den Aufstand niederwalzen.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#486988) Verfasst am: 01.06.2006, 14:39    Titel: Re: Der Deutsche und die Revolution Antworten mit Zitat

milhous hat folgendes geschrieben:
Weisst du denn nicht was dein Idol Stalin über Revolutionen in Deutschland sagte? Er soll gesagt haben, deutsche Arbeiter würden, ehe sie einen Bahnhof erstrürmen eine Bahnsteigkarte kaufen.

Das stammt nicht von Stalin, sondern von Lenin. Mit den Augen rollen
_________________
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Hatuey
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 2821

Beitrag(#486993) Verfasst am: 01.06.2006, 14:48    Titel: Re: Der Deutsche und die Revolution Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
milhous hat folgendes geschrieben:
Weisst du denn nicht was dein Idol Stalin über Revolutionen in Deutschland sagte? Er soll gesagt haben, deutsche Arbeiter würden, ehe sie einen Bahnhof erstrürmen eine Bahnsteigkarte kaufen.

Das stammt nicht von Stalin, sondern von Lenin. Mit den Augen rollen

Ich habe mich geirrt, aber das spielt kaum eine Rolle. Aber die russische Führung wurde durch den Volksaufstand in der DDR eines besseren belehrt.
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#486997) Verfasst am: 01.06.2006, 14:49    Titel: Antworten mit Zitat

Kann man nicht sagen, daß die einzige "geglückte" (und positiv einzuschätzende) - nun ja - deutsche Revolution der "Aufstand der Bürgerrechtler" in der Schlußphase der DDR war?

Diese Leute genießen (teilweise) bis heute nicht die Anerkennung, die sie verdient hätten. Andere sind "auf den Zug aufgesprungen" (was ja in Ordnung ist) - viele derer, die wirklich Mut bewiesen haben, haben keinen wirklichen "Anschluß an die Gesellschaft" gefunden.
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#487025) Verfasst am: 01.06.2006, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:

Diese Leute genießen (teilweise) bis heute nicht die Anerkennung, die sie verdient hätten.


Weil ihre Ziele nicht den Ergebnissen entsprachen. Wir hatten nämlich nicht vor, in einem nach Wegfall des Sozialismus immer asozialer werdenden imperialistischen Staat zu landen, sondern wollten einen besseren Sozialismus (wie das der Erzverräter Gorbatschow ja auch z.B. versprach). Und natürlich finden Leute, die den Sozialismus wollen, in den Kapitalistenmedien und seitens politischer Lakaien des Kapitals keine Anerkennung.

milhous hat folgendes geschrieben:

Du hast vergessen den Volksaufstand 1953 in der DDR zu erwähnen ...


Du meinst den erfolglosen Versuch einiger Konterrevolutionäre, den Unmut über bereits rückgängig gemachte Regierungsentscheidungen zu nutzen, wogegen sich der Staat der Werktätigen erfolgreich zur Wehr setzte? Von Revolutionen verstehste wahrlich nicht viel.
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Hatuey
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 2821

Beitrag(#487035) Verfasst am: 01.06.2006, 15:27    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
....

Du meinst den erfolglosen Versuch einiger Konterrevolutionäre, den Unmut über bereits rückgängig gemachte Regierungsentscheidungen zu nutzen, wogegen sich der Staat der Werktätigen erfolgreich zur Wehr setzte? Von Revolutionen verstehste wahrlich nicht viel.


Ohne die Rote Armee hätte Walter Ulbricht in Moskau Asyl beantragt, es waren russische Truppen, die den den Aufstand niederschlugen, genauso wie in Ungarn 1956.

Die Stasi fahndete erfolglos nach Provokateuren aus dem Westen, am Aufstand waren zu einem grossen Teil Arbeiter aus der DDR beteiligt.
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#487037) Verfasst am: 01.06.2006, 15:30    Titel: Antworten mit Zitat

milhous hat folgendes geschrieben:

Die Stasi fahndete erfolglos nach Provokateuren aus dem Westen ...


Na ja, nach dem RIAS brauchte man nicht lange fahnden, der war problemlos zu hören.
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Umunmutamnak
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Anmeldungsdatum: 30.11.2005
Beiträge: 1725

Beitrag(#487041) Verfasst am: 01.06.2006, 15:35    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:

Diese Leute genießen (teilweise) bis heute nicht die Anerkennung, die sie verdient hätten.


Weil ihre Ziele nicht den Ergebnissen entsprachen. Wir hatten nämlich nicht vor, in einem nach Wegfall des Sozialismus immer asozialer werdenden imperialistischen Staat zu landen, sondern wollten einen besseren Sozialismus (wie das der Erzverräter Gorbatschow ja auch z.B. versprach). Und natürlich finden Leute, die den Sozialismus wollen, in den Kapitalistenmedien und seitens politischer Lakaien des Kapitals keine Anerkennung.



Hm. Ich finde es schon sehr schwer, dich "einzuordnen" - was ich auch eigentlich gar nicht will. "Gorbatschow Erzverräter"? "Politische Lakaien des Kapitals"? Diese Rhetorik klingt für mich - sorry - eher nach stalinistischem hardliner und totalitär. Ich habe keine Ahnung, aus welchen Gründen du so etwas schreibts. Ich würde mir jedenfalls so eine Rhetorik niemals zueigen machen. Ich bin auch weder Christ noch Kommunist.
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Hatuey
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Beiträge: 2821

Beitrag(#487046) Verfasst am: 01.06.2006, 15:42    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
milhous hat folgendes geschrieben:

Die Stasi fahndete erfolglos nach Provokateuren aus dem Westen ...


Na ja, nach dem RIAS brauchte man nicht lange fahnden, der war problemlos zu hören.



Wenn Menschen in einen kapitalistischen Land gegen eine ungerechte Regierung Wiederstand leisten, es ist für dich ein gerechter Wiederstand. Geschieht das selbe in einen sozialistischen Land, dann sind die Menschen Konterrevolutionäre, weil nach deiner Logik, es kein Unrecht in einem sozialistischen Land gibt .
Was ist denn deine Meinung zum Volksaufstand in Ungarn? Selbst Stalin hätte bei der Niederschlagung kaum anders gehandelt.
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Baldur
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Anmeldungsdatum: 05.10.2005
Beiträge: 8326

Beitrag(#487049) Verfasst am: 01.06.2006, 15:47    Titel: Re: Der Deutsche und die Revolution Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
milhous hat folgendes geschrieben:
Weisst du denn nicht was dein Idol Stalin über Revolutionen in Deutschland sagte? Er soll gesagt haben, deutsche Arbeiter würden, ehe sie einen Bahnhof erstrürmen eine Bahnsteigkarte kaufen.

Das stammt nicht von Stalin, sondern von Lenin. Mit den Augen rollen


Stalin sagte, dass es in Deutschland niemals eine Revolution geben können, weil man dafür den Rasen betreten müsse. zwinkern
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#487059) Verfasst am: 01.06.2006, 16:06    Titel: Antworten mit Zitat

milhous hat folgendes geschrieben:

Was ist denn deine Meinung zum Volksaufstand in Ungarn? Selbst Stalin hätte bei der Niederschlagung kaum anders gehandelt.


Das ist Spekulation. Er war bekanntlich bereits tot.

Zitat:
Stalin sagte, dass es in Deutschland niemals eine Revolution geben können, weil man dafür den Rasen betreten müsse.


Selbst der liebe und verehrte Genosse konnte sich ja mal irren - auch wenn bisher keine Revolution aus eigener Kraft erfolgreich war. Und auch die Sowjetunion wurde wieder zerschlagen, auch wenn das nach seinem Tode noch fast 40 Jahre dauerte.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#487061) Verfasst am: 01.06.2006, 16:12    Titel: Antworten mit Zitat

Umunmutamnak hat folgendes geschrieben:
Diese Rhetorik klingt für mich - sorry - eher nach stalinistischem Hardliner und totalitär.

Bingo. zwinkern Hast du dir 'mal seine Webseite 'reingezogen? Mit den Augen rollen
_________________
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- Walter Benjamin, VIII. These zum Begriff der Geschichte
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Hatuey
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 2821

Beitrag(#487066) Verfasst am: 01.06.2006, 16:16    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
milhous hat folgendes geschrieben:

Was ist denn deine Meinung zum Volksaufstand in Ungarn? Selbst Stalin hätte bei der Niederschlagung kaum anders gehandelt.


Das ist Spekulation. Er war bekanntlich bereits tot.

Welche Meinung aber hast du zu dem Volksaufstand in Ungarn?
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DerTorsten
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Beitrag(#487074) Verfasst am: 01.06.2006, 16:29    Titel: Antworten mit Zitat

milhous hat folgendes geschrieben:

Welche Meinung aber hast du zu dem Volksaufstand in Ungarn?


Keine. Ich weiß zuwenig darüber.

Aber eins ist allgemeingültig: Ein sozialistischer Staat kann niemals neutral sein, sonst wird er irgendwann von den Kapitalisten geschluckt. Sozialismus und Internationalismus sind untrennbar. Die Mißachtung dieser Tatsache durch Erklärung der Neutralität war das deutliche Zeichen, daß in Ungarn konterrevolutionäre Kräfte die möglicherweise zunächst berechtigte Revolte genutzt hatten, die Restaurierung des Kapitalismus vorzubereiten, wie das ja dann 1989ff. gelang.

Du kannst von mir wohl kaum erwarten, daß ich Konterrevolutionäre verteidige. Schade um die Opfer, welche verblendet an das angebliche Ziel eines besseren Sozialismus glaubten.
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Hatuey
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 2821

Beitrag(#487075) Verfasst am: 01.06.2006, 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
milhous hat folgendes geschrieben:

Welche Meinung aber hast du zu dem Volksaufstand in Ungarn?


Keine. Ich weiß zuwenig darüber....

Du weisst zu wenig darüber? Eigentlich schade. Hier sind ein paar Informationen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ungarischer_Volksaufstand
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DerTorsten
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Beitrag(#487081) Verfasst am: 01.06.2006, 16:45    Titel: Antworten mit Zitat

milhous hat folgendes geschrieben:

Du weisst zu wenig darüber? Eigentlich schade. Hier sind ein paar Informationen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ungarischer_Volksaufstand


Na klar, ich gehe zum Fleischer, um mich über vegetarische Ernährung zu informieren. Aber sonst gehts Dir noch gut?
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Hatuey
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Beiträge: 2821

Beitrag(#487087) Verfasst am: 01.06.2006, 16:51    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
milhous hat folgendes geschrieben:

Du weisst zu wenig darüber? Eigentlich schade. Hier sind ein paar Informationen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Ungarischer_Volksaufstand


Na klar, ich gehe zum Fleischer, um mich über vegetarische Ernährung zu informieren. Aber sonst gehts Dir noch gut?


Und du schwärmst noch immer von idealen Kommunismus, aber ignoriert den realen Sozialismus, der nur eine gleichmässige Verteilung des Elends mit sich bringt.
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#487092) Verfasst am: 01.06.2006, 16:57    Titel: Antworten mit Zitat

milhous hat folgendes geschrieben:

... den realen Sozialismus, der nur eine gleichmässige Verteilung des Elends mit sich bringt.


Hmm, ich habe in der DDR gelebt und kann das mit dem Elend nicht nachvollziehen. Wenn ich aber jetzt in die Stadt gehe, sehe ich jede Menge davon - Bettler, Obdachlose, Trinker. Kann es sein, daß Du hier zwei Systeme verwechselst?
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Hatuey
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Anmeldungsdatum: 26.02.2004
Beiträge: 2821

Beitrag(#487098) Verfasst am: 01.06.2006, 17:20    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
milhous hat folgendes geschrieben:

... den realen Sozialismus, der nur eine gleichmässige Verteilung des Elends mit sich bringt.


Hmm, ich habe in der DDR gelebt und kann das mit dem Elend nicht nachvollziehen. Wenn ich aber jetzt in die Stadt gehe, sehe ich jede Menge davon - Bettler, Obdachlose, Trinker. Kann es sein, daß Du hier zwei Systeme verwechselst?

Sollte man Nordkoreas Hauptstadt besuchen, dann sähe man auch keine Bettler, Obdachlose und Trinker auf den Strassen.

Aber was ist ihre Meinung zum Volksaufstand in Ungarn? Was das der Versuche eine Revolution der der reaktionäre Versuch einer Gegenrevolution?
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#487103) Verfasst am: 01.06.2006, 17:27    Titel: Antworten mit Zitat

milhous hat folgendes geschrieben:
Sollte man Nordkoreas Hauptstadt besuchen, dann sähe man auch keine Bettler, Obdachlose und Trinker auf den Strassen.

Nordkorea ist allerdings auch kein Sozialismus - soweit ich weiss auch nach Torstiboys Maßstäben nicht. Mit den Augen rollen
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pyrrhon
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Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#487106) Verfasst am: 01.06.2006, 17:37    Titel: Antworten mit Zitat

Tarvoc hat folgendes geschrieben:
milhous hat folgendes geschrieben:
Sollte man Nordkoreas Hauptstadt besuchen, dann sähe man auch keine Bettler, Obdachlose und Trinker auf den Strassen.

Nordkorea ist allerdings auch kein Sozialismus - soweit ich weiss auch nach Torstiboys Maßstäben nicht. Mit den Augen rollen

Und auch nicht nur philosophisch (ich definiere "in N-Korea ist kein Sozialismus", also ist N-Korea kein Sozialismus), sondern auch in Wirklichkeit nicht.
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Tarvoc
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Anmeldungsdatum: 01.03.2004
Beiträge: 44650

Beitrag(#487111) Verfasst am: 01.06.2006, 17:42    Titel: Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:
Und auch nicht nur philosophisch, sondern auch in Wirklichkeit nicht.

Also, dann werden wir 'mal philosophisch. zwinkern Begriffe müssen natürlich mit Inhalt gefüllt (oder 'definiert') werden. (In den natürlichen Sprachen geschieht dies in den meisten Fällen allerdings durch den Gebrauch selbst.) Wenn man allerdings sagt, dass X nicht ein Y ist (d.h. nicht die Eigenschaft hat, ein Y zu sein), dann muss man durchaus in der Lage sein, ein Abgrenzungskriterium zwischen X und Dingen, die ein Y sind, zu formulieren. Und dieses Abgrenzungskriterium kann natürlich nicht sein: 'X ist gleich X'. Denn das ist nichts weiter als eine Tautologie, und Tautologien sind freilich überhaupt keine Kriterien für irgendwas (auch für Philosophen nicht)... Mit den Augen rollen
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