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Pro Christ TV

 
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Cato
Der Freund der Bösen



Anmeldungsdatum: 13.08.2005
Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim

Beitrag(#488811) Verfasst am: 04.06.2006, 05:00    Titel: Pro Christ TV Antworten mit Zitat

Verfolgte Christen

Wie gewöhnlich inszeniert das öffentlich rechtliche Fernsehen mal wieder die Christen in der Martyrerpose – dieses Mal werden sie zu Opfern der islamischen Toleranz...

Nach dem üblichen, pathetischen, verklärenden und vollkommen unkritischen Prolog – inklusive der alten Mordlüge was die gesetzmäßige Hinrichtung des Nazareners betrifft - werden vier Beispiele für die Situation der Christen in verschiedenen islamischen Ländern gezeigt:

Palästina: Hier zeigt der Einfluss der Hamas Wirkung, hauptsächlich wird hier über gesellschaftliche Diskriminierung und sporadische Übergriffe geklagt.

Ägypten: Hier stehen vor allem die Kopten im Schussfeld der Muslimbrüder, ebenfalls umfassende Diskriminierung und gelegentliche Attacken.

Indonesien: Hier finden in Teilen richtige Bürgerkriege statt; im konkreten Fall wird von den Ereignissen in einer Kleinstadt berichtet, wo Christen und Moslems einander abgeschlachtet haben, weil irgendwann eine Kleinigkeit vorgefallen sein soll.

Nigeria: Hier geht es schon heftiger zu Sache, schließlich sind beide Religionen fast gleich stark und auf beiden Seiten wimmelt es nur so von fanatischen Gotteskriegern – eigenartigerweise gibt es aber nur hier einen Dialog und echte Versöhnungsgesten, überall sonst scheinen die Christen so in der Minderheit zu sein, dass sie die Übergriffe dulden müssen und die Obrigkeit auch gewillt ist diese großzügig zu übersehen...

Da diese Dokumentation öffentlich rechtlich ist, werden eben auch die typischen Lesarten und Deutungen proklamiert; sprich: Religion löst nicht selbst Gewalt aus, Religion wird immer nur als Vorwand bzw. Rechtfertigung zur Gewaltausübung verstanden. Die Grundbotschaft der so genannten heiligen Schriften sei natürlich der Frieden. Wirtschaftliche und politische Konflikte stünden hinter den religiösen Auseinandersetzungen – wobei im Film gerade in Nigeria, wo so argumentiert wird, das vorgestellte Predigerduo dazu einen unerfreulichen Kontrast bildet – zumindest haben es die Filmemacher versäumt hier die wirtschaftlichen Intentionen, die beide Bandenführer zu ihrem gottgefälligen Mordwerk veranlassten, aufzuzeigen.

Eine Dokumentation, die zumindest einen Einblick in die Mechanismen des Monotheismus bietet: An sich löscht der Monotheismus zwar jede andere Weltanschauung aus, wenn er Macht über eine Gesellschaft erlangt, eigenartiger Weise lassen jedoch die einzelnen Sekten manch Andere bestehen – wie die Christen das Judentum oder die Mohammedaner Christen- und Judentum. Freilich, werden die Angehörigen dieser Sekten umfassend zurückgesetzt, meistens durch ihre Kleidung kenntlich gemacht und in allen Dingen als Menschen zweiter Klasse behandelt; für die Obrigkeit ein bequemer Sündenbock, auf den man hin und wieder den Mob loslassen kann, sollten Missmut oder Verzweiflung herrschen – hier vor allem im Ägyptenbeispiel zu sehen. Irgendwie fühlt man sich bei den ständig gegen di Christen erhobenen Vorwürfen, den Lügenpropheten Mohamed beleidigt zu haben, an die christlichen Gerüchte im Mittelalter über angebliche Hostienschändungen durch die Juden erinnert...

Ein Gutes haben diese muselmanischen Untaten allerdings: Sie spielen die europäischen Christen in die Hände der säkularen Partei, da diese sich nicht mehr auf eigene Rechnung behaupten können. Eigentlich sind die Schnittmengen zwischen den monotheistischen Sekten erheblich, aber der Umgang mit ihren Glaubensbrüdern in der arabischen Welt lässt die hiesigen Christen nichts gutes Ahnen – vielleicht liegt darin der tiefere Grund für die Haltung einiger CDU-Politiker, während der Angriffe auf Dänemark, die sich als leidenschaftlichste Advokaten der säkularen Staatsordnung hervorgetan haben – ganz im Gegensatz zum übrigen politischen Spektrum...
_________________
Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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Flav
Antischaf



Anmeldungsdatum: 15.05.2006
Beiträge: 161
Wohnort: Forst

Beitrag(#488943) Verfasst am: 04.06.2006, 13:36    Titel: Antworten mit Zitat

die armen christen. da hat man am ende fast mitleid und möchte denen flugtickets kaufen, damit se endlich auf ne einsame insel reisen und dort in ruhe ihrem gott huldigen können(und uns nebenbei in ruhe lassen). meiner meinung nach sollten atheisten auch mal ne sendung machen dürfen. wie schwer unser schicksal doch ist, so umgeben von religiösen fanatikern und nichtswissern Mit den Augen rollen
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Ermanameraz
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.05.2006
Beiträge: 3932

Beitrag(#489534) Verfasst am: 05.06.2006, 02:25    Titel: Antworten mit Zitat

cato

ich finde deine beiträge hier meistens immernoch am interessantesten. allerdings sehe ich es wirklich so, dass überwiegend interessen hinter religiösen konflikten stehen, bzw mit diesen koexistieren. das erzuegen von gewaltbereitschaft im namen der religion ist eine verbreitete waffe und es ist nicht selten schwer zu sagen, was im vordergrund steht.
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Chinasky
dirty ol' man



Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#489569) Verfasst am: 05.06.2006, 10:19    Titel: Antworten mit Zitat

Eine Angabe der genauen Sendung (inklusive Sendezeit) wäre hilfreich gewesen, eventuell mit Link.
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Mein Zeugs auf deviantart
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rotwang
Kreator des Homunculus



Anmeldungsdatum: 24.03.2006
Beiträge: 2887
Wohnort: Bochum

Beitrag(#489622) Verfasst am: 05.06.2006, 12:07    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Eine Angabe der genauen Sendung (inklusive Sendezeit) wäre hilfreich gewesen, eventuell mit Link.


Sie kam Mittwoch nach Harald Schmidt
_________________
Niveau sieht nur von unten aus wie Arroganz..
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Chinasky
dirty ol' man



Anmeldungsdatum: 27.03.2006
Beiträge: 1264
Wohnort: Hoher Norden

Beitrag(#489638) Verfasst am: 05.06.2006, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

Ach so, ich dachte, Cato sei vielleicht irgendwie Insider und wolle auf diese Sendung im Vorhinein aufmerksam machen.
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Efna
Sextoy



Anmeldungsdatum: 06.06.2006
Beiträge: 184
Wohnort: Thüringen

Beitrag(#490613) Verfasst am: 06.06.2006, 18:48    Titel: Re: Pro Christ TV Antworten mit Zitat

Cato hat folgendes geschrieben:
Verfolgte Christen

Wie gewöhnlich inszeniert das öffentlich rechtliche Fernsehen mal wieder die Christen in der Martyrerpose – dieses Mal werden sie zu Opfern der islamischen Toleranz...

Nach dem üblichen, pathetischen, verklärenden und vollkommen unkritischen Prolog – inklusive der alten Mordlüge was die gesetzmäßige Hinrichtung des Nazareners betrifft - werden vier Beispiele für die Situation der Christen in verschiedenen islamischen Ländern gezeigt:

Palästina: Hier zeigt der Einfluss der Hamas Wirkung, hauptsächlich wird hier über gesellschaftliche Diskriminierung und sporadische Übergriffe geklagt.

Ägypten: Hier stehen vor allem die Kopten im Schussfeld der Muslimbrüder, ebenfalls umfassende Diskriminierung und gelegentliche Attacken.

Indonesien: Hier finden in Teilen richtige Bürgerkriege statt; im konkreten Fall wird von den Ereignissen in einer Kleinstadt berichtet, wo Christen und Moslems einander abgeschlachtet haben, weil irgendwann eine Kleinigkeit vorgefallen sein soll.

Nigeria: Hier geht es schon heftiger zu Sache, schließlich sind beide Religionen fast gleich stark und auf beiden Seiten wimmelt es nur so von fanatischen Gotteskriegern – eigenartigerweise gibt es aber nur hier einen Dialog und echte Versöhnungsgesten, überall sonst scheinen die Christen so in der Minderheit zu sein, dass sie die Übergriffe dulden müssen und die Obrigkeit auch gewillt ist diese großzügig zu übersehen...

Da diese Dokumentation öffentlich rechtlich ist, werden eben auch die typischen Lesarten und Deutungen proklamiert; sprich: Religion löst nicht selbst Gewalt aus, Religion wird immer nur als Vorwand bzw. Rechtfertigung zur Gewaltausübung verstanden. Die Grundbotschaft der so genannten heiligen Schriften sei natürlich der Frieden. Wirtschaftliche und politische Konflikte stünden hinter den religiösen Auseinandersetzungen – wobei im Film gerade in Nigeria, wo so argumentiert wird, das vorgestellte Predigerduo dazu einen unerfreulichen Kontrast bildet – zumindest haben es die Filmemacher versäumt hier die wirtschaftlichen Intentionen, die beide Bandenführer zu ihrem gottgefälligen Mordwerk veranlassten, aufzuzeigen.

Eine Dokumentation, die zumindest einen Einblick in die Mechanismen des Monotheismus bietet: An sich löscht der Monotheismus zwar jede andere Weltanschauung aus, wenn er Macht über eine Gesellschaft erlangt, eigenartiger Weise lassen jedoch die einzelnen Sekten manch Andere bestehen – wie die Christen das Judentum oder die Mohammedaner Christen- und Judentum. Freilich, werden die Angehörigen dieser Sekten umfassend zurückgesetzt, meistens durch ihre Kleidung kenntlich gemacht und in allen Dingen als Menschen zweiter Klasse behandelt; für die Obrigkeit ein bequemer Sündenbock, auf den man hin und wieder den Mob loslassen kann, sollten Missmut oder Verzweiflung herrschen – hier vor allem im Ägyptenbeispiel zu sehen. Irgendwie fühlt man sich bei den ständig gegen di Christen erhobenen Vorwürfen, den Lügenpropheten Mohamed beleidigt zu haben, an die christlichen Gerüchte im Mittelalter über angebliche Hostienschändungen durch die Juden erinnert...

Ein Gutes haben diese muselmanischen Untaten allerdings: Sie spielen die europäischen Christen in die Hände der säkularen Partei, da diese sich nicht mehr auf eigene Rechnung behaupten können. Eigentlich sind die Schnittmengen zwischen den monotheistischen Sekten erheblich, aber der Umgang mit ihren Glaubensbrüdern in der arabischen Welt lässt die hiesigen Christen nichts gutes Ahnen – vielleicht liegt darin der tiefere Grund für die Haltung einiger CDU-Politiker, während der Angriffe auf Dänemark, die sich als leidenschaftlichste Advokaten der säkularen Staatsordnung hervorgetan haben – ganz im Gegensatz zum übrigen politischen Spektrum...


Das Proplem ist das es keinen Christen intressieren würde wenn dort auch andere Religionen bedroht werden.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#491107) Verfasst am: 07.06.2006, 11:29    Titel: Re: Pro Christ TV Antworten mit Zitat

Efna hat folgendes geschrieben:
Das Proplem ist das es keinen Christen intressieren würde wenn dort auch andere Religionen bedroht werden.

Wieso Konjunktiv? Es interessiert keinen Christen, daß dort auch andere Religionen bedroht werden.
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"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Cato
Der Freund der Bösen



Anmeldungsdatum: 13.08.2005
Beiträge: 970
Wohnort: Wolkenkuckucksheim

Beitrag(#511548) Verfasst am: 29.06.2006, 15:49    Titel: Antworten mit Zitat

Efna hat folgendes geschrieben:
Das Proplem ist das es keinen Christen intressieren würde wenn dort auch andere Religionen bedroht werden.


...und das werden sie ja tagtäglich; wenn man dann noch erfährt, dass die hiesigen Ausländerbehörden Hindus nach Afghanistan zurückschicken, fragt man sich wirklich, wie dass den nun gemeint sei, mit der unverletzlichen Menschenwürde. (es steckt also eine gewisse Heuchelei hinter dieser Sendung, die man: "die bedrohte Religionsfreiheit" betitelt hat. Weder wird über die Verfolgung von Nichtreligiösen und Undogmatischen berichtet, noch auf die Verfolgung von anderen Religionen hingewiesen, so als gäbe es dort nur Christen und Muselmanen.)

Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
ich finde deine beiträge hier meistens immernoch am interessantesten. allerdings sehe ich es wirklich so, dass überwiegend interessen hinter religiösen konflikten stehen, bzw mit diesen koexistieren. das erzuegen von gewaltbereitschaft im namen der religion ist eine verbreitete waffe und es ist nicht selten schwer zu sagen, was im vordergrund steht.


Freilich, solche Konflikte gibt es auch und Politik, Wirtschaft und Tradition mischen sich von alters her mit der Religion; doch Religion ist ein Totschlagargument gegen neue Ideen, gegen Humanismus, Demokratie und sämtlichen gesellschaftlichen Fortschritt und jede Veränderung des Bestehenden; ein lähmender Todeshauch. Doch wir haben es hier nicht ausschließlich mit Konflikten a la Nordirland zu tun, wo die indigene Bevölkerung gegen die fremden Siedler steht und die Konfession nur die Zugehörigkeit zu einer der ethnischen Gruppen markiert; der Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern ist ja auch primär kein Religionskrieg zwischen Islam und Judentum – die religiöse Wahrheit spielt hier ja kaum eine Rolle; auch wenn jüdische Extremisten den Felsendom abreisen wollen, um dort einen neuen Tempel zu errichten, so wäre dies dennoch im Wesentlichen ein nationales Symbol für das wiedererstandene Israel. Da dieses jedoch sakral sanktioniert ist, aber immer ein religiöses Symbol; die Religion abzuschaffen bedeutet hier, dass die hinter ihr kaschierten Konflikte sichtbar und damit auch lösbar werden – säkulare Gesellschaften neigen dazu lieber die Hälfte ihrer Ziele zu erreichen anstatt auf das vollkommene Paradies im Jenseits zu hoffen... (aber dein Einwand ist berechtigt)
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Im Übrigen bin ich dafür, dass der Monotheismus zerstört werden muss.
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