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Einvernehmliche Verstümmelung mit Todesfolge
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Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#497670) Verfasst am: 14.06.2006, 22:37    Titel: Antworten mit Zitat

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Objektive Wahrheit im Recht gibt es gerade im Strafrecht nahezu nie, im vorliegenden Fall kommen selbst hochrangigste Strafrechtler zu widersprüchlichen Ergebnissen.


Siehst du darin ein Manko, wenn es für die Verurteilung des Angeklagten darauf an kommt, wer auf dem Richterstuhl sitzt? Wenn ja, was würdest du dagegen tun? Gesetze verfeinern?


[.

Das sich nicht jede Hanlung und jeder Schverhalt rechtlich erfassbar ist, müssen Gesetze interprätierbar und auslegungsfähig sein.

Nur kommt man tatsächlich bei unterschiedlicher Interprätation auf Unterscheide, die Jahrzehnte (in Haft) unterschied bedeuten.
Um dieses Manko zu mindern gibt es aber mehrere Instanzen.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#498187) Verfasst am: 15.06.2006, 17:35    Titel: Antworten mit Zitat

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
caballito hat folgendes geschrieben:
Ganz im Gegenteil: Der antidemokratische Charakter dieser Einschhränkungen muss betont werden, weil sonst die Masse nie kapieren wird, wieso man der Mehrheit bestimmte Vorschriften machen kann.


Wer ist 'man'? Doch nur die juristische und politische Elite, oder? Letztlich beruht die Unantasbarkeit der Menschenwürde doch nur darauf, dass diese der Mehrheit ihre Meinung aufzwingt, sie quasi zu ihrem Glück zwingt. Das will ich jetzt nicht kritisieren, aber bei deinen Postings kriege ich häufig das Gefühl, dass sie (die Menschenwürde) auf so etwas wie objektivem Recht beruht .


Wenn du "meine Postings" kenntest, wüsstest du, dass ich die Meinung vertrete, das das einzige Recht, das objektiv gilt, das des Stärkeren ist.
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Die Gedanken sind frei.

Aber nicht alle Gedanken wissen das.
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Deus ex Machina
registrierter User



Anmeldungsdatum: 14.03.2006
Beiträge: 789

Beitrag(#498426) Verfasst am: 15.06.2006, 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

Ich habe vor allem das hier gemeint:

caballito hat folgendes geschrieben:
Gilt aber für die Gaskammern von Auschwitz genauso und macht diese deswegen nicht rechtens.



Ich sehe nicht ganz, ob du mir jetzt darin zustimmst, dass die Menschenwürde nur deshalb nicht antastbar ist, weil es Menschen gibt, die den Willen und die Mittel haben, diese Ansicht durchzusetzen, sofern sie von der Mehrheit nicht vertreten wird.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#498468) Verfasst am: 15.06.2006, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
Ich habe vor allem das hier gemeint:

caballito hat folgendes geschrieben:
Gilt aber für die Gaskammern von Auschwitz genauso und macht diese deswegen nicht rechtens.



Ich sehe nicht ganz, ob du mir jetzt darin zustimmst, dass die Menschenwürde nur deshalb nicht antastbar ist, weil es Menschen gibt, die den Willen und die Mittel haben, diese Ansicht durchzusetzen, sofern sie von der Mehrheit nicht vertreten wird.


Du bringst heir, wie viele, zwei, wenn nicht drei, Ebenen durcheinander. Die eine Ebene ist, was "richtig ist". Darüber lassen sich trefflich Bücher schreiben, aber grundsätzlich gibt es auf diese Frage keine "Richtigen" oder "falschen" Antworten, denn es fehlt jeglicher Bezugspunkt. Die Antwort auf diese Frage definiert Maßstäe, und an was sollte man den Maßstab selber messen? Wenn jemand die Meinung vertritt, es sei eben so, dass jweder schauen muss, wo er bleibt - dann war Auschwitz "rechtens", und es gibt absolut keine Basis, auf der man dagegen argumentieren könnte.

Eine Sache ist nicht objektiv richtig, sondern sie ist richtig, weil ich (ich!) sie dafür halte. Du amgst eien andere Sache für richtig halten - und hast genauso "recht", Aber gerade deswegen kann ich so apodiktisch sagen, das es etwas richtig oder falsch sei: Eben gerade weil es rein subjektiv ist, ist meine persönlcihe Meinung der einzige Maßstab - und den kann ich allerdings apodiktisch verkünden.

Auf der anderen Seite ist es abrer natürlich so, dass es eben nicht sovile Meinungen wie Menschen zu diesem Thema gibt, sondern dass sich im Grunde alle Menschen über bestimmte Grundprinzipien im Grunde weitgend einig sind. Dieser "Grundkonsens" erlaubt überhaupt erst eine sinnvolle Diskussion, indem er einen intersubjektiven Bezugsrahmen bereitstellt, an dem man etwas messen kann - und anhand dessen man überhaupt erst bestimmen kann, was "recht" ist - deswegen auch die Anführungszeichen im vorigen Absatz. Und zu diesem Grundkonsens gehört eben, dass man sich in Frieden lässt und nicht gegenseitig umbringt. Nicht, weil irgedneine höher macht das so festlegt, sondern weil es schlicht Fakt ist, dass der Mensch an sich in Ruhe gelassen und nicht umgebracht werden will. Und die "Menschenrechte" sind letztlich nichts anderes als die Kodifikation dieses Grundkonsenses, das einzig besondere ist die Abgrenzung (bzw. eben Nicht-Abgrenzung) der "Wir"-Gruppe. Und in deisem Sinne, ja, kann man von "naturgesetzlicher" Geltung sprechen.

Eine völlig andere Frage ist, was faktisch gilt. Und da gilt immer und ausschließlich, das der Stärkere Recht hat. Und trotzdem ist auch hier der Grundkonsens entscheidend, denn es ist letztlich schlicht die schiere, überwältigende Masse derer, die die Menschenrechte zumindest im Prinzip anerkennt, die ihren Verfechtern die Macht verleiht, gemeinsam jener Stärkere zu sein.
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Mario Hahna
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Anmeldungsdatum: 04.04.2005
Beiträge: 9607
Wohnort: München

Beitrag(#498499) Verfasst am: 15.06.2006, 23:19    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Thao hat folgendes geschrieben:
Ja, hab es auch gerade gesehen.

edit: Warum vertrittst du hier nicht die BGH-Meinung bezüglich Mord?

War der BGH nciht für eine Verurteilung wegen Ermöglichungsmord?

Natürlich sind aucha dnere Lösungen vertretbar.
Auch blosse Tötung auf Verlangen, niedrige Beweggründe, und evtl. Begfriedigung des Geschlechtstriebs wär vertretbar.

Kennst du irgendeinen Fall, wo Mordlust bejaht wurde?


Ermöglichungsmord und Befriedigung des Geschlechtstriebs. Das LG Frankfurt wird wohl auch so entscheiden. Nächsten Monat bin ich da bei der Staatsanwaltschaft, bin mal gespannt.
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Deus ex Machina
registrierter User



Anmeldungsdatum: 14.03.2006
Beiträge: 789

Beitrag(#498524) Verfasst am: 15.06.2006, 23:44    Titel: Antworten mit Zitat

caballito hat folgendes geschrieben:
Nicht, weil irgedneine höher macht das so festlegt, sondern weil es schlicht Fakt ist, dass der Mensch an sich in Ruhe gelassen und nicht umgebracht werden will. Und die "Menschenrechte" sind letztlich nichts anderes als die Kodifikation dieses Grundkonsenses, das einzig besondere ist die Abgrenzung (bzw. eben Nicht-Abgrenzung) der "Wir"-Gruppe. Und in deisem Sinne, ja, kann man von "naturgesetzlicher" Geltung sprechen.


Hm, ja. Ich sehe aber ein Problem (wenn das der richtige Ausdruck ist) darin, dass es schwierig bis unmöglich ist, die "natürlichen" moralischen Interessen der Menschen zu erkennen, sofern solche überhaupt durch das genetische Erbe festgelegt sind; vielmehr wird jede Kultur ihre Leitprinzipien als die natürlichen bezeichnen - diese können auch "Kampf ums Dasein" heissen - und wird dafür auch immer Argumente finden. So scheinen die natürlichen Prinzipien eher aus den kulturellen zu folgen, als umgekehrt. Aber die Historie gibt dir natürlich darin Recht, dass in der überwiegenden Zahl der Kulturen - unabhängig voneinander und zu allen Zeiten - etwas wie das Recht darauf, nicht (schuldlos) getötet zu werden vorherrschte. Nur dass man dieses Recht allen (ich meine jetzt weniger nicht nur den schuldlosen sondern auch den fremden) Menschen zuspricht, ist eine ziemlich neue Idee. Vielleicht kann man aber den Trend erkennen, dass diese Idee je weniger galt, je grösser die materielle Armut und die Autorität der Herrschenden war. Dann würde sie sich gleichsam mit Freiheit und Wohlstand von selbst ausbreiten. Ok, das hat nun überhaupt nichts mehr mit dem anfänglichen Thema zu tun, ich lass es mal bleiben.
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caballito
zänkisches Monsterpony



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 12112
Wohnort: Pet Sematary

Beitrag(#498886) Verfasst am: 16.06.2006, 13:32    Titel: Antworten mit Zitat

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
Hm, ja. Ich sehe aber ein Problem (wenn das der richtige Ausdruck ist) darin, dass es schwierig bis unmöglich ist, die "natürlichen" moralischen Interessen der Menschen zu erkennen, sofern solche überhaupt durch das genetische Erbe festgelegt sind;


Moment. Natürliche Interessen "der" Menschen gibt es nicht, nur sockhe eines jeden einzelnen Menschen, und die lassen sich z.B. erfahren, indem man ihn fragt. zwinkern

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
vielmehr wird jede Kultur ihre Leitprinzipien als die natürlichen bezeichnen - diese können auch "Kampf ums Dasein" heissen - und wird dafür auch immer Argumente finden.


Es ist viel behauptet und als "Wissenschaft" verkauft worden. Die Frage ist, was die Empirie hergibt. Und die ergibt in aller Regel Regel, dass die meisten menschen anders Leben als die betreffendnen Lweitprinzipien vorgeben, und diese also gar so natürlich nicht sein können. Ich berufe mich ja ganz bewusst gerade nicht auf einzelne kulturelle Traditionen, sondern auf Features, die amn in [i9allen[/i] kulturellen Traditionen findet.

Deus ex Machina hat folgendes geschrieben:
Aber die Historie gibt dir natürlich darin Recht, dass in der überwiegenden Zahl der Kulturen - unabhängig voneinander und zu allen Zeiten - etwas wie das Recht darauf, nicht (schuldlos) getötet zu werden vorherrschte. Nur dass man dieses Recht allen (ich meine jetzt weniger nicht nur den schuldlosen sondern auch den fremden) Menschen zuspricht, ist eine ziemlich neue Idee.


Eben. Das,w as wir hute menschenrechte nennen nennen, gilt immer und überall unter gleichen, innerhalb einer "Wir"-Gruppe. Selbst in den schlimmsten Diktaturen galten innerhalb der Führungsschicht eben diese Regeln, und ich eknnen keinen noch so brutalen Herrscher, der nicht genau diese Rechte für sich selber ganz selbstverständlich vorausgesetzt hat.

Das einzig revolutionäre an den Menschenrechten, wie wir sie kennen, ist das "alle Menschen sind gleich", die Universalisierung der "Wir"-Gruppe. Und im Grunde ist nicht mal das wirklich neu, denn auch das war schon immer und überall der Wunsch derer, die in ihrer Gesellschaft weniger gleich waren als andere. Und es ist historich belegt mindestens seit den römischen Ständekämpfen und dem Spartakus-Aufstand. Es will ebne keienr weniger gleich sein als andere, udn das ebste Mittel, um poannungen vorzubeugen, ist, dass alle gleich sind ...


Vielleicht kann man aber den Trend erkennen, dass diese Idee je weniger galt, je grösser die materielle Armut und die Autorität der Herrschenden war. Dann würde sie sich gleichsam mit Freiheit und Wohlstand von selbst ausbreiten. Ok, das hat nun überhaupt nichts mehr mit dem anfänglichen Thema zu tun, ich lass es mal bleiben.[/quote]
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