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Trost?
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Lola
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Anmeldungsdatum: 19.06.2006
Beiträge: 1769

Beitrag(#501887) Verfasst am: 19.06.2006, 12:41    Titel: Trost? Antworten mit Zitat

Hallo liebe Freigeister!

Vor dem Tod habt ihr wahrscheinlich keine Angst, denn dann ist für euch ja sowieso alles aus. Kann ich nachvollziehen.

Aber was, wenn es mit dem "Heidenspaß" vorbei ist? Das passiert ja leider oft im Leben ... ein Unfall, eine Diagnose, der Tod eines nahen Menschen (des Lebenspartners oder vielleicht eines Kindes) ... obwohl man sich - als Atheist - seiner Zufälligkeit und Bedeutungslosigkeit bewusst ist (korrigiert mich, falls ich mich irre) kann man mit dem Gedanken z.B. bis zum Ende des Lebens (wonach dann ja sowieso alles aus ist) im Rollstuhl zu sitzen nur schwer abfinden, denke ich. Wo findet ihr Trost?
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#501889) Verfasst am: 19.06.2006, 12:46    Titel: Antworten mit Zitat

In der Familie, bei Freunden. Und gegen tiefe Traurigkeit hilft Musik. Und wenn's das laute mitgröhlen von entsprechenden Liedern ist...

I will survive... I'm still standing. Verlegen
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Greg
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Anmeldungsdatum: 03.03.2006
Beiträge: 1098

Beitrag(#501890) Verfasst am: 19.06.2006, 12:49    Titel: Antworten mit Zitat

Siehe meine Signatur.

Und ansonsten:
Der Tod beendet nicht ein Leben, er vollendet es.

"Wenn uns das Leben gefällt, darf uns der Tod nicht abstoßen."
- Michelangelo
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Stingery
Atholik



Anmeldungsdatum: 06.05.2006
Beiträge: 716

Beitrag(#501893) Verfasst am: 19.06.2006, 13:03    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
obwohl man sich - als Atheist - seiner Zufälligkeit und Bedeutungslosigkeit bewusst ist (korrigiert mich, falls ich mich irre)

Damit unterstellst du dem Atheismus ein Gefühl der Nutzlosigkeit und des "Verloren-Seins". Aber Voruteile und Intolleranz sind ja typisch für den Christen (oder ist das jetzt ein Vorurteil von mir?).
_________________
Zombie [...bi], der; -[s], -s [engl. zombi(e), westafrik. Wort]: Toter, der ein willenloses Werkzeug dessen ist, der ihn zum Leben erweckt hat.

Christ [k...] der; -en, -en <gr>: siehe Zombie
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#501898) Verfasst am: 19.06.2006, 13:07    Titel: Antworten mit Zitat

Bei den großen der Antike, insbesondere Stoikern und Epikureern.

Alles, was ich an mir und de Welt ändern oder verbessern kann, ändere oder verbesseere ich.
Alles was ich nicht ändern kann, verscuhe ich mti Gelassenheit und Ruhe zu akzeptieren.
Gelingt zwar nicht immer, ist aber ein guter Maßstab.

Findet sich übrigens so auch sinngemäß im Buch Prediger.
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Lola
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.06.2006
Beiträge: 1769

Beitrag(#501901) Verfasst am: 19.06.2006, 13:09    Titel: Antworten mit Zitat

Ich kenne da eine Frau, die mit 23 Jahren nach einem Autounfall querschnittsgelähmt wurde. Ein Jahr später ist ihr Mann verstorben. Kurz vor ihrem Unfall hatte sie ein Kind zur Welt gebracht und musste nun allein für ihn sorgen. Als der Junge 7 Jahre alt war, erkrankte er schwer an Leukämie. Dazu muss ich sagen, dass sie in Russland lebt. Dort sind die Krankenhäuser so schlecht ausgestattet, dass sie ihren Sohn im Krankenhaus wegen des Rollstuhles gar nicht besuchen konnte. Nur die alte Oma konnte zum Jungen. Zum Glück befindet er sich gerade in Remission.

Sie sagt, dass nur der Glaube sie trösten und ihr Hoffnung geben konnte.
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Xamanoth
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#501903) Verfasst am: 19.06.2006, 13:11    Titel: Antworten mit Zitat

Lola hat folgendes geschrieben:
Ich kenne da eine Frau, die mit 23 Jahren nach einem Autounfall querschnittsgelähmt wurde. Ein Jahr später ist ihr Mann verstorben. Kurz vor ihrem Unfall hatte sie ein Kind zur Welt gebracht und musste nun allein für ihn sorgen. Als der Junge 7 Jahre alt war, erkrankte er schwer an Leukämie. Dazu muss ich sagen, dass sie in Russland lebt. Dort sind die Krankenhäuser so schlecht ausgestattet, dass sie ihren Sohn im Krankenhaus wegen des Rollstuhles gar nicht besuchen konnte. Nur die alte Oma konnte zum Jungen. Zum Glück befindet er sich gerade in Remission.

Sie sagt, dass nur der Glaube sie trösten und ihr Hoffnung geben konnte.

Was aber nciht für die Wahrehit des Glaubens spricht.

Das Christentum ist eben ursprünglich eine Religion der Schwacehn, leidenden. Trost ist da eben der entscheidende Zweck.

Die Stoiker schlagen, wenn das Leben unausweichlihc unerträglich wird, und man niemandem gegenüber verantwortlich ist, den Suizid vor.
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#501904) Verfasst am: 19.06.2006, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Lola hat folgendes geschrieben:
Ich kenne da eine Frau, die mit 23 Jahren nach einem Autounfall querschnittsgelähmt wurde. Ein Jahr später ist ihr Mann verstorben. Kurz vor ihrem Unfall hatte sie ein Kind zur Welt gebracht und musste nun allein für ihn sorgen. Als der Junge 7 Jahre alt war, erkrankte er schwer an Leukämie. Dazu muss ich sagen, dass sie in Russland lebt. Dort sind die Krankenhäuser so schlecht ausgestattet, dass sie ihren Sohn im Krankenhaus wegen des Rollstuhles gar nicht besuchen konnte. Nur die alte Oma konnte zum Jungen. Zum Glück befindet er sich gerade in Remission.

Sie sagt, dass nur der Glaube sie trösten und ihr Hoffnung geben konnte.

Sagt ihr der Glaube auch, warum ein allmächtiger Gott so etwas zulässt?
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Stingery
Atholik



Anmeldungsdatum: 06.05.2006
Beiträge: 716

Beitrag(#501905) Verfasst am: 19.06.2006, 13:12    Titel: Antworten mit Zitat

Lola hat folgendes geschrieben:
Ich kenne da eine Frau, die mit 23 Jahren nach einem Autounfall querschnittsgelähmt wurde. Ein Jahr später ist ihr Mann verstorben. Kurz vor ihrem Unfall hatte sie ein Kind zur Welt gebracht und musste nun allein für ihn sorgen. Als der Junge 7 Jahre alt war, erkrankte er schwer an Leukämie. Dazu muss ich sagen, dass sie in Russland lebt. Dort sind die Krankenhäuser so schlecht ausgestattet, dass sie ihren Sohn im Krankenhaus wegen des Rollstuhles gar nicht besuchen konnte. Nur die alte Oma konnte zum Jungen. Zum Glück befindet er sich gerade in Remission.

Sie sagt, dass nur der Glaube sie trösten und ihr Hoffnung geben konnte.

Durchaus verständlich. Aber ist ein Glaube nur deswegen wahr, weil er selig macht?
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SoWhy
The Doctor



Anmeldungsdatum: 21.04.2006
Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS

Beitrag(#501907) Verfasst am: 19.06.2006, 13:14    Titel: Re: Trost? Antworten mit Zitat

Lola hat folgendes geschrieben:
obwohl man sich - als Atheist - seiner Zufälligkeit und Bedeutungslosigkeit bewusst ist (korrigiert mich, falls ich mich irre)

Nanana, nicht alle Atheisten sind zugleich Pessimisten. Atheismus ist der Naturzustand des Menschen, er wird nicht gläubig geboren und wenn er es richtig macht, lebt er auch ohne Glauben. Aus dem Fehlen einer Sache, die natürlich dem Menschen nicht inne wohnt, auf seinen Charakter zu schließen halte ich für gewagt... (oder, ums als Jurist zu sagen, für nicht zulässig).
Man findet auch Trost bei Familie, Freunden und anderen Beschäftigungen, da muss man keine Sache erfinden, die Trost spenden soll. Mir z.B. hilft Musik sehr wenn ich mich ärgere und beruhigen muss. Aber ich habe auch die Einstellung, mich nicht zuviel über Dinge aufzuregen, die ich nicht ändern kann (das macht den Logiker aus, keine Energie für Dinge zu verschwenden, die sich nicht lohnt^^)
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SoWhy
The Doctor



Anmeldungsdatum: 21.04.2006
Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS

Beitrag(#501914) Verfasst am: 19.06.2006, 13:16    Titel: Antworten mit Zitat

Lola hat folgendes geschrieben:
Ich kenne da eine Frau, die mit 23 Jahren nach einem Autounfall querschnittsgelähmt wurde. Ein Jahr später ist ihr Mann verstorben. Kurz vor ihrem Unfall hatte sie ein Kind zur Welt gebracht und musste nun allein für ihn sorgen. Als der Junge 7 Jahre alt war, erkrankte er schwer an Leukämie. Dazu muss ich sagen, dass sie in Russland lebt. Dort sind die Krankenhäuser so schlecht ausgestattet, dass sie ihren Sohn im Krankenhaus wegen des Rollstuhles gar nicht besuchen konnte. Nur die alte Oma konnte zum Jungen. Zum Glück befindet er sich gerade in Remission.

Sie sagt, dass nur der Glaube sie trösten und ihr Hoffnung geben konnte.

Was nichts aussagt über den Wahrheitsgehalt des Glaubens. Vor 2000 Jahren fanden Römer Trost in ihrem Götter-Glauben wenn so etwas geschieht. Ändert das etwas am Wert des Glaubensinhalts?
Marx sagte, Religion sei Opium für's Volk. Das gilt auch in solchen Fällen, denn Drogen beruhigen auch und geben den Leuten, die sie nehmen, ein Glücksgefühl. Mit den Augen rollen
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#501920) Verfasst am: 19.06.2006, 13:20    Titel: Antworten mit Zitat

SoWhy hat folgendes geschrieben:
[Vor 2000 Jahren fanden Römer Trost in ihrem Götter-Glauben wenn so etwas geschieht.

Bei den Römern brauchte es (wie oben geschrieben) keine Götter dazu.
Ließ mal Marc Aurel oder Seneca, sehr empfehlenswert und zeitlos gültig.
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#501931) Verfasst am: 19.06.2006, 13:31    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
SoWhy hat folgendes geschrieben:
[Vor 2000 Jahren fanden Römer Trost in ihrem Götter-Glauben wenn so etwas geschieht.

Bei den Römern brauchte es (wie oben geschrieben) keine Götter dazu.
Ließ mal Marc Aurel oder Seneca, sehr empfehlenswert und zeitlos gültig.

Marc Aurel hat folgendes geschrieben:
Es ist dumm, sich über die Welt zu ärgern. Es kümmert sie nicht.
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SoWhy
The Doctor



Anmeldungsdatum: 21.04.2006
Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS

Beitrag(#501937) Verfasst am: 19.06.2006, 13:35    Titel: Antworten mit Zitat

Xamanoth hat folgendes geschrieben:
SoWhy hat folgendes geschrieben:
[Vor 2000 Jahren fanden Römer Trost in ihrem Götter-Glauben wenn so etwas geschieht.

Bei den Römern brauchte es (wie oben geschrieben) keine Götter dazu.
Ließ mal Marc Aurel oder Seneca, sehr empfehlenswert und zeitlos gültig.

Ich meinte nicht die Denker, die brauchen heute auch keinen Gott. Aber das einfache Volk hat immer schon den Glauben gebraucht, auch damals^^
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Lola
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.06.2006
Beiträge: 1769

Beitrag(#501961) Verfasst am: 19.06.2006, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Leute,

Vielen Dank für die Rückmeldungen.


Stingery hat folgendes geschrieben:
Zitat:
obwohl man sich - als Atheist - seiner Zufälligkeit und Bedeutungslosigkeit bewusst ist (korrigiert mich, falls ich mich irre)

Damit unterstellst du dem Atheismus ein Gefühl der Nutzlosigkeit und des "Verloren-Seins". Aber Voruteile und Intolleranz sind ja typisch für den Christen (oder ist das jetzt ein Vorurteil von mir?).


Stingery, entschuldige falls ich was Falsches gesagt habe. Ich kenne mich mit dem theoretischen Gerüst des Atheismus nicht aus, obwohl ich viele Jahre auch eine praktische Atheistin war. Ich habe das nach der Lektüre eines Artikels auf dieser Seite angenommen... Klär mich doch auf, was ist der Sinn Deines Lebens? Wieso fühlst Du Dich nützlich?

Vorurteile haben wir alle. Ob die Intoleranz für „den“ Christen typisch ist, kann ich nicht behaupten, es gibt – wie m.E. überall - solche und solche. Und ja, ich bin Christin (katholisch).




Xamanoth hat folgendes geschrieben:
Lola hat folgendes geschrieben:
Sie sagt, dass nur der Glaube sie trösten und ihr Hoffnung geben konnte.

Was aber nciht für die Wahrehit des Glaubens spricht.

Das Christentum ist eben ursprünglich eine Religion der Schwacehn, leidenden...


Da stimme ich Dir zu.

Leute, ich habe weder vor euch zu missionieren noch euch die Wahrheit des Glaubens zu beweisen. Also, keine Angst! zwinkern Beides würde mir wahrscheinlich eh nicht gelingen.

Der Hintergrund meiner Frage ist folgender: Ich arbeite für eine karitative Organisation, die übrigens weder kirchlich noch irgendwie religiös ist, die sich um krebskranke Menschen, vor allem Kinder, kümmert. Als ich die Geschichten der Kinder und ihrer Eltern las, ist mir aufgefallen, dass so gut wie alle sagen, dass ihnen gerade der Glaube dabei hilft mit der Situation zurecht zu kommen. Natürlich ist der Zusammenhalt der Familie ungeheuer wichtig, aber nicht alle haben eine (so gute) Familie. Auch Freunde, Musik, sonstige Freuden sind wichtig und helfen...Keine Frage. Aber wenn das geliebte Kind auf dem Sterbebett liegt, dann hilft auch die schönste Musik nicht.


Xamanoth hat folgendes geschrieben:

Die Stoiker schlagen, wenn das Leben unausweichlihc unerträglich wird, und man niemandem gegenüber verantwortlich ist, den Suizid vor.


Auch für das Pflegepersonal und für die Ärzte ist die Situation sehr belastend. Xamanoth, wenn Du der behandelnde Arzt wärst, der der Mutter sagen muss, dass das Kind sterben wird, hättest Du dann den Mut ihr mit den Stoiken zu kommen?

Yamato hat folgendes geschrieben:
Sagt ihr der Glaube auch, warum ein allmächtiger Gott so etwas zulässt?


Nun ja, in der Bibel gibt es viele Ansätze, die sich mit der Frage befassen (Buch Hiob z.B.). Ob für sie diese Antworten zufriedenstellend sind, weiß ich nicht. Für mich sind sie es nicht. Aber der Glaube und vor allem die Hoffnung, dass alles doch irgendwie einen Sinn hat und dass der Tod nicht das Ende ist, helfen sich mit der Situation abzufinden.



Yamato hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
SoWhy hat folgendes geschrieben:
[Vor 2000 Jahren fanden Römer Trost in ihrem Götter-Glauben wenn so etwas geschieht.

Bei den Römern brauchte es (wie oben geschrieben) keine Götter dazu.
Ließ mal Marc Aurel oder Seneca, sehr empfehlenswert und zeitlos gültig.

Marc Aurel hat folgendes geschrieben:
Es ist dumm, sich über die Welt zu ärgern. Es kümmert sie nicht.


Das meinte ich eben mit der Zufälligkeit und der Bedeutungslosigkeit. Eine Mutation, eine zufällig entartete Zelle löst eine Wucherung aus und die Eltern verlieren innerhalb weniger Wochen ihr Kind. Mag ja sein, dass es – wie Marc Aurel sagt – die Welt nicht kümmert. Uns kümmert es aber?

Und daher meine Frage: Wo findet ihr Trost, wenn alle Stricke reißen? Im Suizid?
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#501968) Verfasst am: 19.06.2006, 14:05    Titel: Antworten mit Zitat

Lola hat folgendes geschrieben:
Und daher meine Frage: Wo findet ihr Trost, wenn alle Sticke reißen? Im Suizid?

Ich finde den Gedanken, daß am Ende ohnehin alles sinnlos ist, enorm tröstlich.
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"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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ohne Maulkorb
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Anmeldungsdatum: 11.06.2006
Beiträge: 28
Wohnort: Wien

Beitrag(#501972) Verfasst am: 19.06.2006, 14:08    Titel: Re: Trost? Antworten mit Zitat

Lola hat folgendes geschrieben:
... obwohl man sich - als Atheist - seiner Zufälligkeit und Bedeutungslosigkeit bewusst ist (korrigiert mich, falls ich mich irre) kann man mit dem Gedanken z.B. bis zum Ende des Lebens (wonach dann ja sowieso alles aus ist) im Rollstuhl zu sitzen nur schwer abfinden, denke ich. Wo findet ihr Trost?

Schublade auf, Atheist hinein, Schublade zu.

Personen die im Rollstuhl sitzen wollen i.d.R. nicht getröstet werden sondern als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft gelten. Ob es sie tröstet zu denken Gott hat gewollt das sie im Rollstuhl sitzten ist sehr fraglich.
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Lola
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.06.2006
Beiträge: 1769

Beitrag(#501975) Verfasst am: 19.06.2006, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Lola hat folgendes geschrieben:
Und daher meine Frage: Wo findet ihr Trost, wenn alle Sticke reißen? Im Suizid?

Ich finde den Gedanken, daß am Ende ohnehin alles sinnlos ist, enorm tröstlich.



Wirklich? Aber Du hast Dir in Deinem Leben doch bestimmt schon was aufgebaut, nicht? Du hast sicherliche einen Beruf, eine Familie, Menschen, die Dir am Herzen liegen? Das wäre Dir doch bestimmt nicht gleichgültig, wenn Du das verlieren würdest? Oder Deine Gesundeheit? Angenommen Du erfährst morgen, dass Du schwer krank bist, das würde Dich doch auch treffen?
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Stingery
Atholik



Anmeldungsdatum: 06.05.2006
Beiträge: 716

Beitrag(#501978) Verfasst am: 19.06.2006, 14:11    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Klär mich doch auf, was ist der Sinn Deines Lebens? Wieso fühlst Du Dich nützlich?

Der Sinn, dem ich meinem Leben geben möchte, ist der mir bestmögliche.

Worin siehst du den Sinn deines Lebens?
Viele Christen fühlen sich berufen ihrem Gott zu dienen, sich ihm zu unterwerfen, egal was kommen mag. Ich persönlich finde eine solche Einstellung mehr als erschreckend, da man sich auf diese Weise selbst nur zu einer unbedeutenden Nummer in einer Reihe von Schafen macht. Dies ist m.E. nicht weiter an Bedeutungslosigkeit zu toppen. Was ich aber noch schlimmer finde ist die konsequente Ignoranz und die Blindheit, mit der viele Christen ihren Glauben leben. Zweifel dürfen nicht aufkommen und Zweifler werden als böse Menschen dargestellt. Eine geäußerte Kritik wird nicht aufgenommen oder verstanden, sondern nur als Versuchung und Prüfung des Glaubens ausgelegt. Ich persönlich möchte keinen Glauben annehmen, den ich nur auf Kosten der Vernuft und meines Verstandes behalten kann.
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SoWhy
The Doctor



Anmeldungsdatum: 21.04.2006
Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS

Beitrag(#501979) Verfasst am: 19.06.2006, 14:12    Titel: Antworten mit Zitat

Lola hat folgendes geschrieben:
Hallo Leute,

Vielen Dank für die Rückmeldungen.


Stingery hat folgendes geschrieben:
Zitat:
obwohl man sich - als Atheist - seiner Zufälligkeit und Bedeutungslosigkeit bewusst ist (korrigiert mich, falls ich mich irre)

Damit unterstellst du dem Atheismus ein Gefühl der Nutzlosigkeit und des "Verloren-Seins". Aber Voruteile und Intolleranz sind ja typisch für den Christen (oder ist das jetzt ein Vorurteil von mir?).


Stingery, entschuldige falls ich was Falsches gesagt habe. Ich kenne mich mit dem theoretischen Gerüst des Atheismus nicht aus, obwohl ich viele Jahre auch eine praktische Atheistin war.?

Es gibt kein theoretisches Konstrukt des Atheismus, das wäre wie ein theoretisches Kontrukt des Nichts. Atheismus ist nichts mehr als die Einsicht, dass der Mensch a.) ohne Glauben geboren wurde, b.) wunderbar ohne Glauben leben kann und c.) es keine Gründe gibt, unbewiesene Dinge zu glauben. Mehr verbindet Atheisten nicht. Sie pflegen nur den natürlichen Grundzustand ohne unbeweisbaren Erfindungen nachzuhängen...
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Deus ex Machina
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Anmeldungsdatum: 14.03.2006
Beiträge: 789

Beitrag(#501986) Verfasst am: 19.06.2006, 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

Lola hat folgendes geschrieben:
...obwohl ich viele Jahre auch eine praktische Atheistin.


Vielleicht eine dumme Frage, aber wie sieht den praktizierter Atheismus aus? Atheismus besteht ja vor allem darin, bestimmte Dinge nicht zu tun.


Zitat:
Wo findet ihr Trost, wenn alle Stricke reißen? Im Suizid?


Da ich noch nie in einer solchen Situation war, kann ich Dir die Frage nicht beantworten. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass Suizid für mich nie eine Option wäre. Meinem Leben vorzeitig ein Ende setzten würde ich allenfalls bei nicht ertragbaren physischen (!) Schmerzen.

Was ich aber in einer Situation wie der von dir beschriebenen tun würde, wäre wohl auch Trost bei Freunden zu suchen. Aber, da hast du natürlich recht, vielmehr als gutes Zureden kann man natürlich nicht bekommen. Letztlich wäre es wohl die Gewissheit, dass jeder Schmerz und jede Trauer irgendwann vorbeigeht, dass das Leben weitergeht, dass es noch viel Interessantes und Schönes zu erleben gibt, auf das ich nicht verzeichten will, dass es noch zu früh zum aufgeben wäre.
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#501987) Verfasst am: 19.06.2006, 14:16    Titel: Antworten mit Zitat

Lola hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Ich finde den Gedanken, daß am Ende ohnehin alles sinnlos ist, enorm tröstlich.

Wirklich?

Ja, wirklich.
Zitat:
Aber Du hast Dir in Deinem Leben doch bestimmt schon was aufgebaut, nicht? Du hast sicherliche einen Beruf, eine Familie, Menschen, die Dir am Herzen liegen? Das wäre Dir doch bestimmt nicht gleichgültig, wenn Du das verlieren würdest? Oder Deine Gesundeheit? Angenommen Du erfährst morgen, dass Du schwer krank bist, das würde Dich doch auch treffen?

Na und? In tausend Jahren kräht kein Hahn mehr danach. Und in 6 Mrd. Jahren explodiert die Sonne, dann ist endgültig Schicht im Schacht.
Und nein, alles was ich mir aufgebaut habe und was ich so besitze, ist mir nicht gleichgültig. Ich habe mich nur von dem Gedanken gelöst, daß das Leben einen Sinn haben sollte, außer dem, daß es einfach ist. Leben ist reiner Selbstzweck, es hat keinen "höheren" Zweck. Und wenn man den nicht sucht, kommt man erst gar nicht in die Verlegenheit, sich trösten zu müssen, wenn man ihn nicht findet.
Buddha sagt (sinngemäß), wir leiden, weil die Welt nicht unseren Wünschen entspricht. Akzeptiere die Welt so, wie sie ist, dann leidest du auch nicht.
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)


Zuletzt bearbeitet von GermanHeretic am 19.06.2006, 14:17, insgesamt einmal bearbeitet
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Yamato
Teeist



Anmeldungsdatum: 21.08.2004
Beiträge: 4548
Wohnort: Singapore

Beitrag(#501988) Verfasst am: 19.06.2006, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Lola hat folgendes geschrieben:
Yamato hat folgendes geschrieben:
Sagt ihr der Glaube auch, warum ein allmächtiger Gott so etwas zulässt?

Nun ja, in der Bibel gibt es viele Ansätze, die sich mit der Frage befassen (Buch Hiob z.B.). Ob für sie diese Antworten zufriedenstellend sind, weiß ich nicht. Für mich sind sie es nicht. Aber der Glaube und vor allem die Hoffnung, dass alles doch irgendwie einen Sinn hat und dass der Tod nicht das Ende ist, helfen sich mit der Situation abzufinden.

Das mag sein. Der Glaube an Allah, Jahwe oder die Wiedergeburt helfen dabei sicher auch. Wahr werden sie dadurch trotzdem nicht.
Zitat:
Yamato hat folgendes geschrieben:
Xamanoth hat folgendes geschrieben:
SoWhy hat folgendes geschrieben:
[Vor 2000 Jahren fanden Römer Trost in ihrem Götter-Glauben wenn so etwas geschieht.

Bei den Römern brauchte es (wie oben geschrieben) keine Götter dazu.
Ließ mal Marc Aurel oder Seneca, sehr empfehlenswert und zeitlos gültig.

Marc Aurel hat folgendes geschrieben:
Es ist dumm, sich über die Welt zu ärgern. Es kümmert sie nicht.

Das meinte ich eben mit der Zufälligkeit und der Bedeutungslosigkeit. Eine Mutation, eine zufällig entartete Zelle löst eine Wucherung aus und die Eltern verlieren innerhalb weniger Wochen ihr Kind. Mag ja sein, dass es – wie Marc Aurel sagt – die Welt nicht kümmert. Uns kümmert es aber?

Was kein Grund ist religiös zu werden.
Zitat:
Und daher meine Frage: Wo findet ihr Trost, wenn alle Stricke reißen? Im Suizid?

Trost benötigt nur, wer es zulässt sich über die Welt zu ärgern.
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SoWhy
The Doctor



Anmeldungsdatum: 21.04.2006
Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS

Beitrag(#501989) Verfasst am: 19.06.2006, 14:17    Titel: Antworten mit Zitat

Stingery hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Klär mich doch auf, was ist der Sinn Deines Lebens? Wieso fühlst Du Dich nützlich?

Der Sinn, dem ich meinem Leben geben möchte, ist der mir bestmögliche.

Worin siehst du den Sinn deines Lebens?
Viele Christen fühlen sich berufen ihrem Gott zu dienen, sich ihm zu unterwerfen, egal was kommen mag. Ich persönlich finde eine solche Einstellung mehr als erschreckend, da man sich auf diese Weise selbst nur zu einer unbedeutenden Nummer in einer Reihe von Schafen macht. Dies ist m.E. nicht weiter an Bedeutungslosigkeit zu toppen. Was ich aber noch schlimmer finde ist die konsequente Ignoranz und die Blindheit, mit der viele Christen ihren Glauben leben. Zweifel dürfen nicht aufkommen und Zweifler werden als böse Menschen dargestellt. Eine geäußerte Kritik wird nicht aufgenommen oder verstanden, sondern nur als Versuchung und Prüfung des Glaubens ausgelegt. Ich persönlich möchte keinen Glauben annehmen, den ich nur auf Kosten der Vernuft und meines Verstandes behalten kann.

Schön gesagt Coole Sache, das...
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Beiträge: 1769

Beitrag(#501990) Verfasst am: 19.06.2006, 14:18    Titel: Re: Trost? Antworten mit Zitat

ohne Maulkorb hat folgendes geschrieben:
Lola hat folgendes geschrieben:
... obwohl man sich - als Atheist - seiner Zufälligkeit und Bedeutungslosigkeit bewusst ist (korrigiert mich, falls ich mich irre) kann man mit dem Gedanken z.B. bis zum Ende des Lebens (wonach dann ja sowieso alles aus ist) im Rollstuhl zu sitzen nur schwer abfinden, denke ich. Wo findet ihr Trost?

Schublade auf, Atheist hinein, Schublade zu.


Ohne Maulkorb, wie gesagt, ich lasse mich gerne eines Besseren belehren.


ohne Maulkorb hat folgendes geschrieben:

Personen die im Rollstuhl sitzen wollen i.d.R. nicht getröstet werden sondern als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft gelten. Ob es sie tröstet zu denken Gott hat gewollt das sie im Rollstuhl sitzten ist sehr fraglich.


Jemand, der heute erfährt, dass er sein Leben lang an den Rollstuhl gefesselt sein wird, muss getröstet werden und vor allem muss er einen Weg finden sich mit der Situation abzufinden. Das bedeutet doch nicht, dass man die Menschen nur vertrösten muss und sie dann ruhig ausgrenzen darf.

ohne Maulkorb hat folgendes geschrieben:
Ob es sie tröstet zu denken Gott hat gewollt das sie im Rollstuhl sitzten ist sehr fraglich.


Mag sein, aber die Erfahrung zeigt, dass sich Menschen in solchen Extremsituationen oft an Gott wenden.
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Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#501994) Verfasst am: 19.06.2006, 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Als ich noch gläubig war, habe ich mich mal in einer Extremsituation an "Gott" gewandt.

Ich habe gefragt "Warum". Dummerweise hatte er keine Zeit zu antworten.
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Stingery
Atholik



Anmeldungsdatum: 06.05.2006
Beiträge: 716

Beitrag(#501996) Verfasst am: 19.06.2006, 14:21    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Und daher meine Frage: Wo findet ihr Trost, wenn alle Stricke reißen? Im Suizid?

Wenn wirklich alle Stricke reißen, ich zu einem emotionalen Wrack werde und die Trauer dermaßen gewaltig ist, dass mir jeder Widerspruch, all meine Hintergrundkenntnisse und grob gesagt mir meine Vernuft egal wären, dann kann es durchaus passieren, dass auch ich mich an eine Glaubensgemeinschaft wende, um mir dort den fehlenden Trost und die Zusprache zu holen.
Doch worauf willst du mit dieser Frage hinaus? Dass der Glaube, dabei spielt es keine Rolle, woran explizit geglaubt wird, Trost spenden kann, sollte eigentlich klar sein.
_________________
Zombie [...bi], der; -[s], -s [engl. zombi(e), westafrik. Wort]: Toter, der ein willenloses Werkzeug dessen ist, der ihn zum Leben erweckt hat.

Christ [k...] der; -en, -en <gr>: siehe Zombie
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Lola
registrierter User



Anmeldungsdatum: 19.06.2006
Beiträge: 1769

Beitrag(#501997) Verfasst am: 19.06.2006, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

Stingery hat folgendes geschrieben:
Zweifel dürfen nicht aufkommen und Zweifler werden als böse Menschen dargestellt. Eine geäußerte Kritik wird nicht aufgenommen oder verstanden, sondern nur als Versuchung und Prüfung des Glaubens ausgelegt. Ich persönlich möchte keinen Glauben annehmen, den ich nur auf Kosten der Vernuft und meines Verstandes behalten kann.


Kann ich nachollziehen. Ich kann nicht für alle spechen, aber ich habe weder etwas gegen Zweifel noch gegen Kritik.

Wir haben weiter oben über die "Nutzlosigkeit" gesprochen. Was macht Deine Nützlichkeit aus?
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SoWhy
The Doctor



Anmeldungsdatum: 21.04.2006
Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS

Beitrag(#501998) Verfasst am: 19.06.2006, 14:25    Titel: Re: Trost? Antworten mit Zitat

Lola hat folgendes geschrieben:
ohne Maulkorb hat folgendes geschrieben:

Personen die im Rollstuhl sitzen wollen i.d.R. nicht getröstet werden sondern als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft gelten. Ob es sie tröstet zu denken Gott hat gewollt das sie im Rollstuhl sitzten ist sehr fraglich.


Jemand, der heute erfährt, dass er sein Leben lang an den Rollstuhl gefesselt sein wird, muss getröstet werden und vor allem muss er einen Weg finden sich mit der Situation abzufinden. Das bedeutet doch nicht, dass man die Menschen nur vertrösten muss und sie dann ruhig ausgrenzen darf.

Meine Ex-Freundin hatte in ihrer frühen Jugend einen Unfall, der sie an den Rollstuhl fesselte und damals schien es, als wäre das für ihr ganzes Leben. Zum Glück war dem nicht so. Aber sie hat mir erzählt, dass es sie furchtbar aufgeregt hat, dass alle sie trösten wollten und als Rollstuhlfahrerin sie anders behandelten. Da ich annehme, dass du nicht im Rollstuhl sitzt, sage ich mal kühn, dass meine Ex das besser beurteilen kann als du.

Lola hat folgendes geschrieben:
ohne Maulkorb hat folgendes geschrieben:
Ob es sie tröstet zu denken Gott hat gewollt das sie im Rollstuhl sitzten ist sehr fraglich.


Mag sein, aber die Erfahrung zeigt, dass sich Menschen in solchen Extremsituationen oft an Gott wenden.

Und weiter? Wird Gott dadurch existent, weil Leute Selbstgespräche führen? Viele Leute wenden sich auch gerade in solchen Situationen von Gott ab, weil er sowas zuliess und dass passte dann nimmer in ihr Weltbild...so what?
_________________
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Lola
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Anmeldungsdatum: 19.06.2006
Beiträge: 1769

Beitrag(#502001) Verfasst am: 19.06.2006, 14:29    Titel: Antworten mit Zitat

SoWhy hat folgendes geschrieben:
Lola hat folgendes geschrieben:
Hallo Leute,

Vielen Dank für die Rückmeldungen.


Stingery hat folgendes geschrieben:
Zitat:
obwohl man sich - als Atheist - seiner Zufälligkeit und Bedeutungslosigkeit bewusst ist (korrigiert mich, falls ich mich irre)

Damit unterstellst du dem Atheismus ein Gefühl der Nutzlosigkeit und des "Verloren-Seins". Aber Voruteile und Intolleranz sind ja typisch für den Christen (oder ist das jetzt ein Vorurteil von mir?).


Stingery, entschuldige falls ich was Falsches gesagt habe. Ich kenne mich mit dem theoretischen Gerüst des Atheismus nicht aus, obwohl ich viele Jahre auch eine praktische Atheistin war.?

Es gibt kein theoretisches Konstrukt des Atheismus, das wäre wie ein theoretisches Kontrukt des Nichts. Atheismus ist nichts mehr als die Einsicht, dass der Mensch a.) ohne Glauben geboren wurde, b.) wunderbar ohne Glauben leben kann und c.) es keine Gründe gibt, unbewiesene Dinge zu glauben. Mehr verbindet Atheisten nicht. Sie pflegen nur den natürlichen Grundzustand ohne unbeweisbaren Erfindungen nachzuhängen...


Danke für die Info. Gibt es im Atheismus eine Vorstellung/verschiedene Vorstellungen über den Sinn des Lebens/des Menschen/der Welt?
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