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alex6 registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.12.2005 Beiträge: 750
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(#506856) Verfasst am: 24.06.2006, 13:54 Titel: Fight The Kirchlaerm |
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Hallo,
ich wohne nahe einer protestistischen Kirche. Die Evangelen produzieren samstags und sonntags vormittags sehr lautes Glockengelaeut, was ich als stoerend empfinde. Zum Glueck sind es keine Muselmanen oder Katholen, die schon zu nachtschlafender, ja unchristlicher Zeit rumoren. Dennoch: Da die Lutherischen zur vollen Stunde laeuten, muss ich die Radionachrichten stets sehr laut drehen. Kann man etwas gegen die Glockenbelaestigung unternehmen? Hat jemand damit Erfahrung? Welchem Zweck dient das Gelaeut ueberhaupt? Soll an den Kirchgang gemahnt werden? Das ginge - bei den wenigen Schaefchen - mittels Mobiltelephon effizienter.
Vielen Dank fuer Eure Tips!
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Heike J registrierter User
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 26284
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(#506865) Verfasst am: 24.06.2006, 14:01 Titel: |
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Das läuft unter Traditionspflege. Und so ist Glockengeläut auch ausdrücklich aus den Emissionsschutzgesetzen herausgenommen.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#506913) Verfasst am: 24.06.2006, 14:48 Titel: Re: Fight The Kirchlaerm |
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alex6 hat folgendes geschrieben: | Soll an den Kirchgang gemahnt werden? Das ginge - bei den wenigen Schaefchen - mittels Mobiltelephon effizienter. |
Vermutlich wird das auch irgendwann kirchlicherseits eingeführt werden. Bei dem Tempo der Kirche wahrscheinlich nur ganz wenige Jahrhunderte, nachdem das Handy technisch überflüssig sein wird.
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Efna Sextoy
Anmeldungsdatum: 06.06.2006 Beiträge: 184
Wohnort: Thüringen
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(#506925) Verfasst am: 24.06.2006, 14:59 Titel: Re: Fight The Kirchlaerm |
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alex6 hat folgendes geschrieben: | Hallo,
ich wohne nahe einer protestistischen Kirche. Die Evangelen produzieren samstags und sonntags vormittags sehr lautes Glockengelaeut, was ich als stoerend empfinde. Zum Glueck sind es keine Muselmanen oder Katholen, die schon zu nachtschlafender, ja unchristlicher Zeit rumoren. Dennoch: Da die Lutherischen zur vollen Stunde laeuten, muss ich die Radionachrichten stets sehr laut drehen. Kann man etwas gegen die Glockenbelaestigung unternehmen? Hat jemand damit Erfahrung? Welchem Zweck dient das Gelaeut ueberhaupt? Soll an den Kirchgang gemahnt werden? Das ginge - bei den wenigen Schaefchen - mittels Mobiltelephon effizienter.
Vielen Dank fuer Eure Tips! |
Bei den Evangelischen geht das noch die katholischen sind wesentlich schlimmer
_________________ Gefühle haben keine Geschlechter
Schwarz-Rot-gold wir stehen zu dir
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#506927) Verfasst am: 24.06.2006, 14:59 Titel: Re: Fight The Kirchlaerm |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: |
Vermutlich wird das auch irgendwann kirchlicherseits eingeführt werden. Bei dem Tempo der Kirche wahrscheinlich nur ganz wenige Jahrhunderte, nachdem das Handy technisch überflüssig sein wird. |
Wenn Gott tragbare Fernsprecher gewollt hätte, stünden sie in der Bibel. Dieses Teufelswerk ("er spricht mit seiner Hand, verbrennt ihn!") wird keinen Einzug in die Gemeinde des Herrn halten.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#506939) Verfasst am: 24.06.2006, 15:12 Titel: Re: Fight The Kirchlaerm |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: |
Wenn Gott tragbare Fernsprecher gewollt hätte, stünden sie in der Bibel. |
Alos ich hab grad keine Zeit, aber ich bin sicher, dass ich irgendeine Bibelstelle zitieren werden kann, die genau das zu belegen scheint. Und gewiss auch ne Bibelstelle, nach der man das Gegenteil meinen sollte.
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Miach auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 25.01.2006 Beiträge: 853
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(#506947) Verfasst am: 24.06.2006, 15:23 Titel: |
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Hmmm, ich habe jahrelang in einer Wohnung gelebt, die zu der Liegenschaft einer ev. Kirche gehörte. Ich habe die Glocken immer gerne gehört, und auch immer wenn ich auf Reisen bin und aus der Ferne Glockengeläut bei einer Hochzeit oder ähnliches höre, freue ich mich. Als halbwegs musikalischer Mensch bin ich fasziniert von diesen massiven Musikinstrumenten und habe Hochachtung vor der handwerklichen Leistung, die es vollbrachte solch eine Masse Metall so zu giessen, zu schleifen und zu polieren, daß sie exakt in den Resonanzbereich bestimmter Töne schwingt.
Ich sehe sie mehr als bauhistorisch an, und obwohl ich in keinster Weise religiös bin, denke ich nicht reflexartig an: "Mann, diese gehirngewaschenen Spinner mahnen hier wieder in der Gegend rum und belästigen mich..."
Mich stört vor allen Dingen mehr der Lärm von Autos, Baumaschinen und sonstigen Gelärme in einer Stadt.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#506951) Verfasst am: 24.06.2006, 15:30 Titel: |
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Miach hat folgendes geschrieben: | Mich stört vor allen Dingen mehr der Lärm von Autos, Baumaschinen und sonstigen Gelärme in einer Stadt. |
Mich eigentlich auch, aber ich finde es schon sehr seltsam, dass die Christen von allen Menschen (auch Nichtchristen) erfolgreich fordern am 7. Wochentag auszuruhen (diese Forderung ist ja weitgehend durchgesetzt), aber gleichzeitig Sonntagsmorgens alles erdenkliche tun, um das scheitern zu lassen.
Sind ja nicht nur die Glocken, sondern auch das Gebrabbel und der Verkehr vot der Tür, wenn man neben einer Kirche wohnt. Mal abgesehen davon, dass ein Kirchenbesuch wahrlich nicht streßfrei ablaufen kann, selbst wenn man echt wirklich richtiger Christ ist.
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George auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2004 Beiträge: 4485
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(#506953) Verfasst am: 24.06.2006, 15:32 Titel: |
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Ein bekannter von mir mietete eine Wohnung in der aachener Innenstadt , direkt am markt .
( damals noch 4700 DM Miete im Monat ) als er dann mit seiner Familie dort eingezogen war , wurde ihm schlagartig bewußt was es bedeutet 50m vom Aachener Dom entfernt zu wohnen , das war dann selbst für einen ex Jesuitenschüler zuviel
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#506962) Verfasst am: 24.06.2006, 15:39 Titel: |
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George hat folgendes geschrieben: | Ein bekannter von mir mietete eine Wohnung in der aachener Innenstadt , direkt am markt .
( damals noch 4700 DM Miete im Monat ) als er dann mit seiner Familie dort eingezogen war , wurde ihm schlagartig bewußt was es bedeutet 50m vom Aachener Dom entfernt zu wohnen , das war dann selbst für einen ex Jesuitenschüler zuviel  |
Wie kommt ein Exjesuitenschüler zu einer Familie und dazu, sich ne Wohnung für "damals noch 4700 DM Miete im Monat" leisten zu können?
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Flav Antischaf
Anmeldungsdatum: 15.05.2006 Beiträge: 161
Wohnort: Forst
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(#506989) Verfasst am: 24.06.2006, 16:29 Titel: |
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ich habe leider ne (evangelische) kirche direkt neben der schule auf die ich gehe. ich wusste nciht wie laut die sein können bis ich eben auf die schule gekommen bin. selbst wenn alle fenster im klassenzimmer geschlossen sind, hört man vom lehrer kein wort wenns anfängt zu leuten. und das tuts häufig. ach, was auch noch recht nett ist... mein klassenzimmer is auf der anderen seite der schule, also dort wo man die kriche nicht sieht... -.-
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#507006) Verfasst am: 24.06.2006, 17:13 Titel: |
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Ich finds schön.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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George auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2004 Beiträge: 4485
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(#507031) Verfasst am: 24.06.2006, 17:54 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | George hat folgendes geschrieben: | Ein bekannter von mir mietete eine Wohnung in der aachener Innenstadt , direkt am markt .
( damals noch 4700 DM Miete im Monat ) als er dann mit seiner Familie dort eingezogen war , wurde ihm schlagartig bewußt was es bedeutet 50m vom Aachener Dom entfernt zu wohnen , das war dann selbst für einen ex Jesuitenschüler zuviel  |
Wie kommt ein Exjesuitenschüler zu einer Familie und dazu, sich ne Wohnung für "damals noch 4700 DM Miete im Monat" leisten zu können? |
war ein Manager im Vorstand eines Modekonzerns. Katholisch war der , aber auch ein skrupelloses schwein .
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gwarpy Psychonaut
Anmeldungsdatum: 19.09.2004 Beiträge: 2012
Wohnort: KinA
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(#507062) Verfasst am: 24.06.2006, 18:52 Titel: |
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George hat folgendes geschrieben: | war ein Manager im Vorstand eines Modekonzerns. Katholisch war der , aber auch ein skrupelloses schwein . |
C&A, wo man auf der Führungsebene seinen eigenen Beichtvater zur seite gestellt bekommt?
gwarpy
_________________ Die Menschen glauben das, was sie wünschen.
Gaius Julius Caesar
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Rudolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 19.01.2004 Beiträge: 1460
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(#507075) Verfasst am: 24.06.2006, 19:03 Titel: |
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George hat folgendes geschrieben: | war ein Manager im Vorstand eines Modekonzerns. Katholisch war der , aber auch ein skrupelloses schwein . |
Wieso "aber"?
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Flav Antischaf
Anmeldungsdatum: 15.05.2006 Beiträge: 161
Wohnort: Forst
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(#507117) Verfasst am: 24.06.2006, 19:30 Titel: |
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wollte ich aich fragen. eigtl hätte man den teil ab aber weglassen können weils eh klar is
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#507122) Verfasst am: 24.06.2006, 19:37 Titel: |
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gwarpy hat folgendes geschrieben: | George hat folgendes geschrieben: | war ein Manager im Vorstand eines Modekonzerns. Katholisch war der , aber auch ein skrupelloses schwein . |
C&A, wo man auf der Führungsebene seinen eigenen Beichtvater zur seite gestellt bekommt?
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An C&A hab ich auch sofert gedacht. Hab da schon vor Jahrenden einen Artikel drüber gelesen, wie diese Firma organisiert ist.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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magnusfe MASTERMISSIONATOR OF THEOLOGIK
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 3944
Wohnort: dunkler Ort :
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(#507211) Verfasst am: 24.06.2006, 20:59 Titel: |
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Wenn ein Mensch damals an den Glockenschläger gebunden worden wäre und so zu Tode gekommen wäre - dann dürfte ich statt eines Kreuzes eine Glocke um den Hals tragen und könnte wenigstens Musik machen
_________________ http://www.magnusfe.npage.de
Wer meine Worte klaut wird schlau
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#507229) Verfasst am: 24.06.2006, 21:10 Titel: |
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In D gilt ein Immissionsschutzgesetz. Dieses enthaelt - man ahnt es vielleicht schon - mal wieder eine famose Ausnahmebestimmung fuer das Kirchenglockengelaeut. Trotzdem ist den Kirchen nicht jeder Laerm erlaubt.
Die Frage, ob der Rechtsweg angesichts einer oft kirchenfreundlichen Rechtssprechung ueberhaupt aussichtsreich ist, koennte im konkreten Fall nur ein Fachanwalt einschaetzen.
Das Thema Glockengelaeut ist nicht neu.
Das Buch eines franzoesischen Historikers zeigt, dasz es sich hier mitnichten um ein lokales, nur heutiges oder bloß juristisches (s.u.) Phaenomen handelt:
Alain Corbin: Die Sprache der Glocken. Laendliche Gefuehlskultur und symbolische Ordnung im Frankreich des 19. Jahrhunderts. Frankfurt/M. 1995 ISBN 3-10-010210-X.
Es wurde damals regional hoechst unterschiedlich für alles moegliche gelaeutet: Wahlen, Weinlese, Schulbeginn und -ende, Sperrstunde, Naechtliche Ausgangssperre, Vesper- oder Mittagspause, Ankunft des Steuereintreibers, Gemeinderatssitzungen, Holzauktion, Markt, Rekrutierung, Almauf- und abtrieb, Dienstverpflichtungen, oeffentliche Proklamationen, manchmal sogar nach einem amtlich verordneten Laeut-Reglement.
Bereits 1560 schrieb Théodore de Béze gegen die Unanehmlichkeiten des Laeutens, eine Glockenkritik, welche in den Staedten seitdem virulent blieb.
Auch war die weltliche Obrigkeit zur Aufrechterhaltung der oeffentlichen Moral vehement gegen deprimierendes Totengelaeut in Epidemiephasen. Und die Verwissenschaftlichung der Krankenbetreuung ließ excessives Glockengelaeut neben Krankenhaeusern und in aufstrebenden Thermalkurorten wenig 'heilsam' erscheinen. Offenbar scheinen Kirchenvertreter hier oftmals lokal jede sinnvolle Diskussion um eine Einschraenkung mit Demonstrationsgelaeut beantwortet zu haben (was also, wenn man an das Mahngelaeut gegen Abtreibungen denkt, auch nichts Neues ist, aber zeigt, wo die Borniertheit (s.o.) sitzt!). Auf dem Lande, wo in der Landwirtschaft arbeitende Menschen sehr frueh aufstanden und schon um neun Uhr abends zu Bett gingen, wurde im 19. Jahrhundert das Abendgeläut um 22 Uhr - insbesondere im Sommer - als schaedlich empfunden, während in den Staedten vor allem das Morgengelaeut ganzjaehrig als laestig angesehen wurde.
Des ewigen Laeutens muede schrieb der antiklerikale Buergermeister von Aix-les-Bains am 12. April 1881 an den Kultusminister: "Ich habe mit eigenen Augen gesehen an Ort und Stelle, wie sogar Hunde dagegen protestieren, die von der ploetzlichen Laermattacke ueberrascht werden, enerviert bis zum Paroxysmus, und von einem Jaulen ins andere fallen. Dieser 'Aufstand der Kesselschmiede' ein brutaler, dummer Laerm wie jeder andere Laerm ist ein Anschlag auf die Freiheit meiner Ruhe". Er fuegt hinzu: "Der Klerus hat nicht das Recht mir den Hoersinn durch diese scheuszliche Stimme zu vergaellen, die einst zu den Scheiterhaufen von Sevilla laeutete...". Die Zeitung L'Aurore nannte die Haltung der Kleriker im Konflikt um das Angeluslaeuten schlicht: 'Glockenfolter'.
"Ein gewachsenes Verlangen nach individueller Freiheit reizte dazu, die Einfoermigkeit der Ablaeufe in Frage zu stellen. Dieses zunehmende Beduerfnis nach morgentlicher Ruhe ließ jenes Modell in Vergessenheit geraten, das - einst vom kloesterlichen Leben inspiriert und von den Pensionaten uebernommen - das Bett, die Nacht und den Schlaf als Domaenen gefaehrlicher Phantasmen hinstellte und der Morgenglocke den Sinn eines Aufrufs verlieh, Gott für die Behuetungen vor den Versuchungen der Nacht zu danken."(S. 408)
"Mit den Jahrzehnten drueckte Autoritaet sich immer weniger durch klingenden Befehl und immer mehr durch den geschriebenden Text aus. Im Laufe des 19. Jahrhunderts haben das Plakat, die gedruckte Ein- und Vorladung, das Ziffernblatt der eigenen Uhr, der Kalender allmaehlich die Vorherrschaft des Visuellen gesichert. Die Funktion der Glocke geht zurueck, wie gleichzeitig der Primat des Geruechts schwindet und die Interpretationsbreite von Ereignissen geringer wird. Die Glockengelaeute geraten justament mit dem Siegeszug der Lese- und Schreibfertigkeit ins Abseits."(S. 414)
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Der konservative katholische Kirchenjurist, wissend, dasz fuer kirchliche Immissionen im Immissionsschutzgesetz privilegierende Sonderbestimmungen stehen, formuliert so:
Josef Isensee: Rechtsschutz gegen Kirchenglocken. Rechtsweg und Rechtsqualifikation bei Nachbarschaftsklagen auf Unterlassung kirchlicher Immissionen. In: GS Constantinesco, Köln u.a. 1983, 301ff
Weitere Literatur zum Thema:
Gerhard Dilcher: Der Streit um die Glocke. In: Juristische Schulung 1986, S. 185ff.
Kaup: Rechtsschutz gegen kirchliches Mahngeläut? In: Bayerische Verwaltungsblätter 1992, S. 161ff
Hans-Werner Laubinger: Nachbarschutz gegen kirchliches Glockengeläut. In: Verwaltungsarchiv 83 (1992), S. 623-659 [Immissionsschutzrecht, Rechtswegfragen; materialreich]
Peter Müssing: Kirchliches Glockengeläute und öffentlicher Rechtsweg. In: Deutsches Verwaltungsblatt 1985, S. 837ff
Michael Stolleis: Kirchliches Glockenläuten und staatliche Gerichte. In: Zeitschrift für evangelisches Kirchenrecht 17 (1972), S. 150ff
Das Ganze hat natuerlich auch Auswirkungen auf den Muezzinruf:
http://www.ibka.org/presse/muezzin.html
http://www.kath.net/detail.php?id=6843
http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=151634&kat=10
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Florian Gast
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(#507710) Verfasst am: 25.06.2006, 13:15 Titel: |
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Glocken sind das schönste Musikinstrument der Welt, und der Kölner Dom hat das schönste Glockengeläut der Welt, Gott sei Dank ab dem Wintersemester hör ich es jeden Tag.
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#507711) Verfasst am: 25.06.2006, 13:16 Titel: |
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Florian hat folgendes geschrieben: | Glocken sind das schönste Musikinstrument der Welt, und der Kölner Dom hat das schönste Glockengeläut der Welt, Gott sei Dank ab dem Wintersemester hör ich es jeden Tag. |
Ich mag Musik ja auch, ABER NUR, WENN ICH SIE NUR DANN HÖREN MUSS, WENN ICH WILL!
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Florian Gast
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(#507716) Verfasst am: 25.06.2006, 13:29 Titel: |
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Shadaik hat folgendes geschrieben: | Florian hat folgendes geschrieben: | Glocken sind das schönste Musikinstrument der Welt, und der Kölner Dom hat das schönste Glockengeläut der Welt, Gott sei Dank ab dem Wintersemester hör ich es jeden Tag. |
Ich mag Musik ja auch, ABER NUR, WENN ICH SIE NUR DANN HÖREN MUSS, WENN ICH WILL! |
Deswegen wird trotzdem geläutet, Verkehrslärm ist viel viel schlimmer aber darüber regt sich niemand auf, aber wenn die Kirchen am Sonntagmorgen 5 Minuten mit allen Glocken läuten stört es euch, dass find ich etwas komisch.
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Stefan auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.08.2004 Beiträge: 6217
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(#507717) Verfasst am: 25.06.2006, 13:32 Titel: |
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Florian hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Florian hat folgendes geschrieben: | Glocken sind das schönste Musikinstrument der Welt, und der Kölner Dom hat das schönste Glockengeläut der Welt, Gott sei Dank ab dem Wintersemester hör ich es jeden Tag. |
Ich mag Musik ja auch, ABER NUR, WENN ICH SIE NUR DANN HÖREN MUSS, WENN ICH WILL! |
Deswegen wird trotzdem geläutet, Verkehrslärm ist viel viel schlimmer aber darüber regt sich niemand auf, aber wenn die Kirchen am Sonntagmorgen 5 Minuten mit allen Glocken läuten stört es euch, dass find ich etwas komisch. |
Es geht um 5 min. 1x pro Woche?
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Shadaik evolviert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 26377
Wohnort: MG
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(#507719) Verfasst am: 25.06.2006, 13:34 Titel: |
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Florian hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Florian hat folgendes geschrieben: | Glocken sind das schönste Musikinstrument der Welt, und der Kölner Dom hat das schönste Glockengeläut der Welt, Gott sei Dank ab dem Wintersemester hör ich es jeden Tag. |
Ich mag Musik ja auch, ABER NUR, WENN ICH SIE NUR DANN HÖREN MUSS, WENN ICH WILL! |
Deswegen wird trotzdem geläutet, Verkehrslärm ist viel viel schlimmer aber darüber regt sich niemand auf, aber wenn die Kirchen am Sonntagmorgen 5 Minuten mit allen Glocken läuten stört es euch, dass find ich etwas komisch. |
Dass sich über Verkehrslärm niemand aufregt wäre mir neu.
Allerdings liege ich hier in einer verkehrlich sehr ruhigen Zone. daher gibt es hier keinen Verkehrslärm.
_________________ Fische schwimmen nur in zwei Situationen mit dem Strom: Auf der Flucht und im Tode
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Florian Gast
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(#507721) Verfasst am: 25.06.2006, 13:36 Titel: |
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Stefan hat folgendes geschrieben: | Florian hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Florian hat folgendes geschrieben: | Glocken sind das schönste Musikinstrument der Welt, und der Kölner Dom hat das schönste Glockengeläut der Welt, Gott sei Dank ab dem Wintersemester hör ich es jeden Tag. |
Ich mag Musik ja auch, ABER NUR, WENN ICH SIE NUR DANN HÖREN MUSS, WENN ICH WILL! |
Deswegen wird trotzdem geläutet, Verkehrslärm ist viel viel schlimmer aber darüber regt sich niemand auf, aber wenn die Kirchen am Sonntagmorgen 5 Minuten mit allen Glocken läuten stört es euch, dass find ich etwas komisch. |
Es geht um 5 min. 1x pro Woche?  |
Ja gut dann kommt halt jeden Tag noch das fünfmalige Läuten zu den Gebetzeiten, dann sind es halt pro Tag 25 Minuten. Wie viele Minuten oder besser gesagt Stunden fährt den der Verkehr bei dir am Haus vorbei. Sei froh das du nicht neben uns wohnst wir haben eine Privatkapelle mit Glocke.
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Flav Antischaf
Anmeldungsdatum: 15.05.2006 Beiträge: 161
Wohnort: Forst
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(#507858) Verfasst am: 25.06.2006, 15:33 Titel: |
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Florian hat folgendes geschrieben: | Stefan hat folgendes geschrieben: | Florian hat folgendes geschrieben: | Shadaik hat folgendes geschrieben: | Florian hat folgendes geschrieben: | Glocken sind das schönste Musikinstrument der Welt, und der Kölner Dom hat das schönste Glockengeläut der Welt, Gott sei Dank ab dem Wintersemester hör ich es jeden Tag. |
Ich mag Musik ja auch, ABER NUR, WENN ICH SIE NUR DANN HÖREN MUSS, WENN ICH WILL! |
Deswegen wird trotzdem geläutet, Verkehrslärm ist viel viel schlimmer aber darüber regt sich niemand auf, aber wenn die Kirchen am Sonntagmorgen 5 Minuten mit allen Glocken läuten stört es euch, dass find ich etwas komisch. |
Es geht um 5 min. 1x pro Woche?  |
Ja gut dann kommt halt jeden Tag noch das fünfmalige Läuten zu den Gebetzeiten, dann sind es halt pro Tag 25 Minuten. Wie viele Minuten oder besser gesagt Stunden fährt den der Verkehr bei dir am Haus vorbei. Sei froh das du nicht neben uns wohnst wir haben eine Privatkapelle mit Glocke. |
der unterschied ist aber, dass man den verkehrslärm nicht einfach mal abschalten könnte. dieses gebimmel der kirchenglocken is unsinnig und könnte abgeschafft werden ohne irgendwelche probleme zu verursachen
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alex6 registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.12.2005 Beiträge: 750
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(#507889) Verfasst am: 25.06.2006, 16:07 Titel: ? |
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Ich rege mich ueber Verkehrslaerm, laute Musik, ruecksichtslose Nachbarn ggf. genauso auf und natuerlich besitze ich selbst auch kein Auto oder Motorrad und hoere Musik nur so laut, dass sich noch kein Nachbar bei mir beschweren musste.
Wenn die Kirchchristen meinen, dass es in Ordnung ist 25 Minuten am Tag Glocken toenen zu lassen, kann der Muezzin auch 25 Minuten am Tag rufen, die Satanisten koennen 25 Minuten am Tag Death Metal droehnen lassen usw. usf.
Welch eine Kakophonie!
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alex6 registrierter User
Anmeldungsdatum: 22.12.2005 Beiträge: 750
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(#507892) Verfasst am: 25.06.2006, 16:10 Titel: |
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Sermon hat folgendes geschrieben: | Bereits 1560 schrieb Théodore de Béze gegen die Unanehmlichkeiten des Laeutens, eine Glockenkritik, welche in den Staedten seitdem virulent blieb. |
Ist dieser Text irgendwo verfuegbar? Moeglichst in deutscher oder englischer Uebersetzung?
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alfons Bär
Anmeldungsdatum: 24.04.2005 Beiträge: 1167
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(#508372) Verfasst am: 25.06.2006, 23:01 Titel: |
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Folgende Meldung fand ich vor ein paar Tagen im Internet:
Zitat: | Priester klagt gegen Glockenlärm
Dijon. Seinen Ruhestand im verträumten ostfranzösischen Örtchen Clessé hatte sich ein Pariser Priester anders vorgestellt: Jede Nacht stören die Glocken der Dorfkirche aus dem 11. Jahrhundert seinen Schlaf. Weil die Gemeinde seiner Forderung nach Nachtruhe nicht nachkommen wollte, zog der Priester vor das Verwaltungsgericht von Dijon. Der Kläger verlange 60 000 Euro Schadenersatz, die Hälfte der jährlichen Steuereinnahmen, erklärte die Gemeinde. Der Hauptstadt-Priester hatte vor 20 Jahren die alte Pfarrei von Clessé als Ferienwohnung erworben, die direkt neben der Kirche liegt. Hier will er seinen ruhigen Lebensabend verbringen. Er verlangt den Verzicht auf Glockengeläut zwischen 22 Uhr und 7 Uhr und um 11.30 Uhr.
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