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Berglichter Highscorer
Anmeldungsdatum: 26.06.2006 Beiträge: 454
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(#518309) Verfasst am: 08.07.2006, 19:47 Titel: |
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step hat folgendes geschrieben: | Berglichter hat folgendes geschrieben: | Sie bedeuten dir vielleicht nichts. Wenn sie die Grenzen des möglich Wissbaren aufzeigen, finde ich das schon sehr viel. |
Wenn jemand heutzutage sagt: "Was ist der Urgrund allen Seins? Warum ist nicht nichts? Das ist die Letztfrage, und niemand kann sie beantworten. Schaut, ich die Grenzen des Wissbaren aufgezeigt." - so ist das keine allgemein nützliche Leistung. Allenfalls als mäßiges Gehirnjogging könnte es durchgehen. |
Ich habe nicht behauptet hier irgendwo diese Leistung vollbracht zu haben.
Die Benutzung von Alltagssprache hat dir ja (vielleicht zu recht) nicht gepaßt. Das Aufzeigen der Grenzen des Wissbaren in einer eigenen, dem Menschen immer noch zugänglichen und möglichst einfachen Sprache - das würde ich als eine Leistung bezeichenen wollen.
_________________ Man soll nicht Religion sagen wo man Politik meint.
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Berglichter Highscorer
Anmeldungsdatum: 26.06.2006 Beiträge: 454
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(#518311) Verfasst am: 08.07.2006, 19:49 Titel: Re: Aus nichts kann nichts entstehen |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ist im Grunde genommen recht einfach! Indem man darauf hinweist, dass sich hier die Katze in den Schwanz beisst. Wenn "nichts aus nichts entstehen" kann, dann muss das auch fuer Gott gelten. Daraus folgt die Gegenfrage: Woraus ist dann Gott entstanden? Folgt darauf die Antwort, dass Gott eben da war, dann kann man messerscharf folgern, dass die Eingangsbehauptung "Aus nichts kann nichts entstehen" somit wiedelegt ist, die Diskussion ueberfluessig wird und die Gegenseite ihren Gott wieder einpacken kann, weil er nicht gebraucht wird!
Oder natuerlich man fuehrt die Kausalkette unendlich weiter und so ad absurdum: Es muss einen Uebergott geben, der Gott geschaffen hat und natuerlich einen Ueberuebergott dem wir den Uebergott verdanken zu haben etc.
Das Postulat der Existenz Gottes verschiebt also nur die Frage nach dem Ursprung aller Dinge und beantwortet sie nicht!
Am Vernuenftigsten erscheint es mir persoenlich anzuerkennen, dass es Dinge gibt, die fuer mich als endliches Wesen nicht ergruendbar sind. Ich kann mir letztlich weder Endlichkeit noch Unendlichkeit vorstellen, deshalb ist es mir auch nicht moeglich befriedigend zu erklaeren, ob es eine "erste Ursache" gab, die die kosmische Kausalkette irgendwann einmal startete oder ob diese Kette unendlich ist. Deshalb fuehle ich mich von der Pflicht entbunden diese "erste Ursache" zu bestimmen, weil ich nur das Eine weiss: Naemlich, dass es mir aus prinzipiellen Gruenden unmoeglich ist zu entscheiden, ob es eine solche "erste Ursache" ueberhaupt gibt oder nicht!
Gruss, Bernie |
Schön gesagt. Aber paß auf, gleich macht sich step über deine Argumentationsweise her.
_________________ Man soll nicht Religion sagen wo man Politik meint.
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#518317) Verfasst am: 08.07.2006, 20:21 Titel: Re: Aus nichts kann nichts entstehen |
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Berglichter hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | ... weil ich nur das Eine weiss: Naemlich, dass es mir aus prinzipiellen Gruenden unmoeglich ist zu entscheiden, ob es eine solche "erste Ursache" ueberhaupt gibt oder nicht! | Schön gesagt. Aber paß auf, gleich macht sich step über deine Argumentationsweise her. |
Danke fürs Anmoderieren.
Immerhin ist sich beachbernie im Gegensatz zu Dir nicht sicher, ob es eine erste Ursache geben muß. Seinen ganzen Beitrag finde ich ok, nur das prinzipiell gefällt mir nicht richtig. Beweisen und damit absolut sicher wissen können wir natürlich nie etwas, aber als Physiker kann man heute nicht mehr ernstnehmen, wenn jemand mit einem Ursachenparadox auf quantenphysikalische oder kosmologische Dimensionen losgeht. Man ist heute einfach einen Schritt weiter, und offene Fragen treten heute an einem anderen Horizont auf. Aber ich will mich nicht zu oft wiederholen.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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beachbernie male Person of Age and without Color
Anmeldungsdatum: 16.04.2006 Beiträge: 45792
Wohnort: Haida Gwaii
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(#518334) Verfasst am: 08.07.2006, 21:55 Titel: Re: Aus nichts kann nichts entstehen |
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Hallo step,
step hat folgendes geschrieben: | Berglichter hat folgendes geschrieben: | beachbernie hat folgendes geschrieben: | ... weil ich nur das Eine weiss: Naemlich, dass es mir aus prinzipiellen Gruenden unmoeglich ist zu entscheiden, ob es eine solche "erste Ursache" ueberhaupt gibt oder nicht! | Schön gesagt. Aber paß auf, gleich macht sich step über deine Argumentationsweise her. |
Danke fürs Anmoderieren.
Immerhin ist sich beachbernie im Gegensatz zu Dir nicht sicher, ob es eine erste Ursache geben muß. Seinen ganzen Beitrag finde ich ok, nur das prinzipiell gefällt mir nicht richtig. Beweisen und damit absolut sicher wissen können wir natürlich nie etwas, aber als Physiker kann man heute nicht mehr ernstnehmen, wenn jemand mit einem Ursachenparadox auf quantenphysikalische oder kosmologische Dimensionen losgeht. Man ist heute einfach einen Schritt weiter, und offene Fragen treten heute an einem anderen Horizont auf. Aber ich will mich nicht zu oft wiederholen. |
Ich bin ja auch kein Physiker und kann mich aus diesem Grunde kaum kompetent ueber Quantenphysik und solche Geschichten verbreiten.
Ich komme aus der Biologie und mein Argument ist ganz einfach, dass unser Gehirn nicht daran angepasst ist, solche Zusammenhaenge ergruenden zu koennen. Unsere geistigen Faehigkeiten unterliegen naemlich Beschraenkungen, die letztlich in ihrer Evolution begruendet sind. Darauf bezieht sich mein "prinzipiell"...
..und richtig, beweisen kann ich diese meine Behauptung nicht, das ist also nur eine begruendete Spekulation, die mir persoenlich allerdings ausreicht um die Frage nach der "ersten Ursache" als unbeantwortbar ad acta zu legen.
Gruss, Bernie
_________________ Defund the gender police!!
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step registriert
Anmeldungsdatum: 17.07.2003 Beiträge: 22782
Wohnort: Germering
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(#518528) Verfasst am: 09.07.2006, 11:26 Titel: Re: Aus nichts kann nichts entstehen |
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beachbernie hat folgendes geschrieben: | Ich komme aus der Biologie und mein Argument ist ganz einfach, dass unser Gehirn nicht daran angepasst ist, solche Zusammenhaenge ergruenden zu koennen. Unsere geistigen Faehigkeiten unterliegen naemlich Beschraenkungen, die letztlich in ihrer Evolution begruendet sind. Darauf bezieht sich mein "prinzipiell"... |
Da gebe ich Dir insofern recht, als unser Alltagsverstand tatsächlich nur mit Alltagssituationen gut umgehen kann. Gerade aus diesem Grund benötigen wir eine wissenschaftliche Methode, die Fehlschlüsse aufgrund von mesokosmischer Extrapolation verhindert, wenn wir uns in nicht alltägliche Bereiche begeben (Bewußtseinsforschung, Kosmologie, Quantenphysik usw.). Deswegen sind introspektive Ansätze (Philosophie) für diese Bereiche ungeeignet. Die naturwissenschaftliche Methode dagegen unterstützt den Erkenntnisgewinn in diesen exotischen Bereichen u.a. mit
- Geräten, die unseren Wahrnehmungsbereich erweitern
- Mathematisierung von Theorien (z.B. mehr Dimensionen)
- Intersubjektivität, Falsifikationsprinzip und dgl.
beachbernie hat folgendes geschrieben: | ..und richtig, beweisen kann ich diese meine Behauptung nicht, das ist also nur eine begruendete Spekulation, die mir persoenlich allerdings ausreicht um die Frage nach der "ersten Ursache" als unbeantwortbar ad acta zu legen. |
Tja, und ich lege sie eben als vorläufig geklärt ad acta.
_________________ Was ist der Sinn des Lebens? - Keiner, aber Leere ist Fülle für den, der sie sieht.
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