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BWL ist religiöser Studiengang ...
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Muslim
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Anmeldungsdatum: 06.10.2004
Beiträge: 684

Beitrag(#519579) Verfasst am: 10.07.2006, 16:02    Titel: Antworten mit Zitat

Es geht nicht um Preisfindung, es geht nicht um Marktplätze oder einem Basar.

Es geht darum ob der MARKT, der KAPITALISMUS die Umwelt, die Gesellschaft reguliert
Und die Entscheidung ob man sich diesem Götzen unterwirft, sich von ihm regulieren lassen will.

Einige Gesellschaften wollen das, das ist ihre Sache,
andere Gesellschaften wollen das nicht,
ob das dann noch ihre Entscheidung und Sache sein darf
oder unterworfen werden soll, wird entscheidend sein ob die zukunft friedlich oder gewaltätig wird,
insbesondere was islamische gesellschaften angeht,
das hat der artikel schreiber genau richtig dargestellt.


Wie sehr der Götze MARKT regulierend in die Umwelt eingreift dafür reicht ein blick auf die Straße, ,…. und sieht man an den Gegenreaktionären Bewegungen der letzten zeit,
wie z.b den Grünen,
die aber auch dann erst als Parlament fähig galten als sie ihre anfänglichen aus den Emotionen kommenden Abwehrhaltung zum GÖTZEN verwarfen und jetzt damit paktieren.

Gesellschaften die vor Götzen in die Knie gehen, ihren gelüsten folgen werden verderben und wieder untergehen, das ist ganz einfach.

Eine Gesellschaft die es erlaubt das ein jeder jeden belügen darf,
jeden erdenklichen mist verkaufen darf, fast alles ist erlaubt außer vielleicht Drogen,
da sie die produktivität, das produzieren der "Markteilnehmer" beeinträchtigen könnten,
außer wiederum den alkohol, den einige große gesellschaftsgruppen zum betäuben ihreres unsinniges leben brauchen, ohne alkohol solche gesellschaften gar nicht mehr auskommen, funktionieren könnten.

-kann mich an der zahl erinnern das 80% der dinge die in einer Apotheke erhältlich sind nicht wirken, nutzlos sind, trug und schein, trotzdem alten Damen ganz unverschämt verkauft wird.
Ganz zu schweigen von Ärzten, Bänkern, Versicherungsleuten alles Abzockende lügende Betrüger, aber es wird ihnen kein einhalt geboten oder nur ganz vorsichtig,
aber nicht wegen des betruges, sondern weil es sich nicht mehr rechnet, die kasse leer sind,
es wird wirtschatlich argumentiert, nicht was wahrheit und lüge ist.

-Es gibt Swinger Clubs in dem Ehepartner mit Kindern für Geld ihre Orgien feiern können,
egal ob dies zerstörerischere Wirkungen auf die Familie, Gesellschaft haben wird.

-In Japan kann man sich gebrauchte Unterhosen von jungen Mädchen aus dem Automaten ziehen.

-Im fernsehen haben sich diese abzocke Telefon Quiz Sendungen wie eine pest ausgebreitet und es darf ganz öffentlich den nicht ganz hellen Leuten dieser gesellschaft das Geld aus der tasche gezogen werden mit schleimigen yuppie gequatsche.

-Es gibt Spielhallen indem einige ihre ganze Sozialhilfe und sonstiges einkommen verschleudern können, diese sucht wird öffentlich verkauft, Menschen werden ganz legal, rechtlich abgesichert ins elend gestützt, abgezockt in schulden gestürtzt.

-solch Verbrecher abzock Banken wie die City Bank aus den USA dürfen sich hier ganz normal ausbreiten und ganze gesellschaftsgruppen von menschen mit ihren süchten in die schuldenfalle treiben und beherrschen.

-von den medien, zeitschriften, pharmaindustrie, nahrungsindustrie, angeblichen dienstleistungsunternehmen ....will ich gar nicht erst ausfürlicher eingehen und erwähnen.

Ich könnte die liste so lange fortsetzen das würde den thread sprengen.

Alles erlaubt was Geld bringen kann,
ganz offensichtliche für jeden mit etwas verstand ersichtlicher
betrug, schein, lügen, schadhaft, dies zählt aber alles nicht,
nur der Markt der alles regulieren soll, einen GÖTZEN den man sich vollkommen ergeben hat,
den man ungebändigt, zügelos freien lauf lässt,
den man sich nicht einzeln aber gesellschaftlich unterworfen hat.


Jeder darf jeden abziehen,
betrügen und gesellschaftlich schädliche Maßlosigkeit verbreiten ist im Islam nicht erlaubt, alhamdulillah.
Wird von Muslimischen Gesellschaften komplett abgelehnt,
es soll keiner glauben Muslime in islamischen gebieten wüßten nicht was im westen für zustände herrschen,
durch moderne kommunikationsmittel satelitten-tv, einwanderung,.....
wissen die muslime in den islamischen gebieten gerade heute genaustens bescheid,
was für zustände im westen herrschen und sieht für sie nicht sehr attraktiv aus,
es sollte ihre entscheidung sein,
ob sie es anderen gesellschaften gleich tun wollen oder nicht
und sie wollen nicht, alhamdulillah
und falls es von oben oder außen aufgedrängt wird,
das ihr leben, ihr gesellschaftliches zusammenleben dahin gehend verändert werden soll,
sie eine materialistische bis in die knochen gehende metamorphose durchlaufen sollen
dann wird es jetzt ärger geben und auch in zukunft.


@sokarateer

ja wir Glauben an Allah, den Alleinig Kraft und Macht habenden,
jeden dem man diese Kraft und Macht zuschreiben will, außer dem Schöpfer, Gestalter Erhalter, Versorger, Zerstörer dieser seiner Schöpfung ist ein illusionärer GÖTZE.

und Da du so ein sportlicher typ bist und dich mit Fettabnahme beschäftigst,
ein Beispiel nur für dich sokarteer ich laß mal all die fitneß industrie mit all ihren magazinen, experten, mittelchen, nahrungsergänzungskram und mit ihrem economic science gequatsche beiseite:

es gibt diesen vibrierenden Diät Gürtel mit Batterieantrieb dem man sich um den bauch schnallen kann und den man ganz öffentlich im fernsehen tatsächlich an die leute bringen darf mit seinen angeblich erstaunlichen wirkungen, wen man sich ihn viel zu überteuert kauft, umschnallt und vibrieren läßt,
obwohl es eine ganz klare Lüge und eindeutiger BETRUG ist,
darf man dies verkaufen, die lügen Öffentlich via fernsehen verbreiten
um unwissende personen zu BETRÜGEN, zu BESTEHLEN.

ich wäre eher dafür diesen muskelbepackten lügenden verkäufer in der werbung und den kapitalistischen yuppies im hintergund ganz öffentlich auszupeitschen und dies im fernsehen auszustrahlen.

nicht der Markt GÖTZE sollte feien lauf gelassen werden und regulieren,
sondern die WAHRHEIT.


Zuletzt bearbeitet von Muslim am 10.07.2006, 16:27, insgesamt einmal bearbeitet
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#519589) Verfasst am: 10.07.2006, 16:26    Titel: Antworten mit Zitat

Was sagst du zu dem Hadith, der in dem Artikel erwähnt wurde? Der wonach Allah den Markt beherrscht und Mohammed daher nicht in den Markt eingegriffen hat?

Menschen glauben allerhand Unfug, z.B. Homöopathie. Und der Glaube an die Homöopathie ist auch unter Apothekern verbreitet. Dass das 80% ausmacht, glaube ich aber nicht. Solange jemand daran glaubt, wird es gekauft und das ist in islamischen Ländern nicht anders. Alleine, wenn man bedenkt, was die Leute für die Pilgerfahrt rausschmeißen. Alles um eine alte, steinerne Götze anzubeten...... Mit den Augen rollen

Oder was ist mit Amuletten gegen den bösen Blick? Ist doch der gleiche Schwachsinn.

Probiotische Joghurts, Grander-Wasser. Eigentlich sollte man einen Funktionsnachweis für jedes Produkt verlangen. Aber das ist nicht durchführbar, weil die Leute an das Zeug nun mal glauben. Genausowenig kann man eine Religion oder einen Aberglauben verbieten. Da hilft nur Aufklärung.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#519608) Verfasst am: 10.07.2006, 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Mark_M hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:

Du hast die Rückkoppellung außer acht gelassen. Du kannst nicht vorhersagen, wie die Menschen in einer Woche wählen werden.
Wie sie heute wählen würden, kann man leicht feststellen. Genauso kann man leicht feststellen welche Temperatur es heute hat. Und ebenso man kann feststellen, welchen Preis Öl heute hat.
Es geht nicht um die Bewertung des status quo, sondern um Vorhersagen.
Das schließt natürlich auch bedingte Vorhersagen ein, wie z.B., "wenn wir die Einkommenssteuer um X% senken, dann werden Y neue Jobs entstehen".


machen wirs doch pragmatisch : wenn Du sagst daß die chaostheorie diese zusammenhänge beschreibt, dann stehst Du also auf dem posten, daß ein und dasselbe ausgangsland innerhalb kürzester zeit vollkommen verschiedene entwicklungen durchmachen könnten ?
da kann ich natürlich nicht zustimmen.

Kleinste Unterschiede im Anfangszustand eines chaotischen Systems bewirken langfristig enorme Effekte, sodass das System unvorhersehbar wird. Man nennt das den Schmetterlingseffekt.

Es geht überhaupt nicht um außerordentliche Taten, sondern der Flügelschlag eines Schmetterlings reicht völlig. Das gesamte Wetter musst du ohnehin in eine Wirtschaft einrechnen. Lange Winter, oder geringe Niederschläge wirken sich auf die Ernte aus. Geringer Schneefall hat in Österreich Einfluss auf den Tourismus usw. Ich vergleiche die Wirtschaft nicht nur mit dem Wetter. Das Wetter ist Teil der Wirtschaft.

Selbst außergewöhnliche menschliche Taten hängen von unzähligen zufälligen Vorbedingungen ab. Was, wenn Hitlers Vater seine Mutter niemals kennengelernt hätte? Was, wenn Hitler ein Mädchen geworden wäre?

In chaotischen Systemen gibt es Wendepunkte, an denen ein System an der Kippe steht und eine kleinste Veränderung bestimmt, wohin die Reise geht. Nimm ein Pendel und richte es exakt nach oben aus. Niemand kann vorhersehen, in welche Richtung es fallen wird, da alle Kräfte, die auf das Pendel wirken und damit alle Gravitationskräfte des gesamten Universums, aufsummiert werden müssten und eben ein winziger Unterschied den Ausschlag gibt.
Oder nimm ein Chaospendel. Das ist ein Pendel mit mehreren Magneten in der Basis. Magnetfelder sind gut erforscht und mit einfachen Gleichungen berechenbar. Nur sobald du mehrere Magnetfelder hast, die auf ein Pendel einwirken hat man, bis auf gewisse Bereiche der Stabilität, ein chaotisches System. Das Pendel schwingt wild hin und her und es lässt sich nicht vorhersehen, bei welchem Magneten es am Ende hängen bleiben wird. Und es wird dir auch nicht gelingen das Pendel gezielt so anzuschubsen, dass es immer beim gleichen Magneten landet oder gar den immer gleichen Weg beschreibt.

Organisationsideen, Geschäftsideen, Erfindungen sind übrigens keine Selbstverständlichkeit. Billig-Airlines hätte es auch schon vor 20 Jahren geben können. Damals ist keiner auf die Idee gekommen. Die Maya kannten das Rad, bauten damit aber nur Kinderspielzeuge. Für Transportzwecke haben sie sich selber abgeschleppt.

Mark_M hat folgendes geschrieben:

viele wirtschaftswissenschaftler behaupten nun heute : das hätten sie sehr wohl gekonnt und auch sehr genau so vorhergesagt.

Wenn du hundert VWLer eine Prognose machen lässt, dann wird einer zufällig ins Schwarze treffen.

Mark_M hat folgendes geschrieben:

es gibt viele viele mathematische modelle um verhalten komplexer systeme zu beschreiben und vorhersehbar zu machen. natürlich : je mehr zeitdillata , desto unvorhersehbarer. aber : je besser die mathematischen methoden und die simulationsmittel (computer) -> desto besser die vorhersagen. Willst Du behaupten die vorhersagemethoden seien in den letzten jahrzenten schlechter geworden ? die wirtschaftswissenschaftler sind total-versager ?
auch rückkoppelungseffekte sind vorhersehbar.

Die Klimatologen und Meteorologen würde ich niemals als Versager bezeichnen, weil sie die Zukunft nicht im Detail vorhersehen können. Denn diese Disziplinen sind sich darüber im Klaren, wie ungenau ihre Modelle sind und worüber sie keine Aussagen machen können.

Bei den Klimatologen und Meteorologen gibt es, soweit ich weiß, auch keine ideologisierten Fraktionen, so wie in der VWL.

Deine Regierungskritik tut hier übrigens überhaupt nichts zur Sache. Ob du glaubst von denen da oben verarscht zu werden, ändert nichts an der Wissenschaftlichkeit der VWL. Die Aktionen der Regierung sind Teil der Wirtschaft und müssten deshalb ebenfalls in diese Simulationen, von denen du sprichst, einfließen.

Das ist eine typische Ausrede des Wirtschaftswissenschaftlers. Meine Prognose hätte gestimmt, wenn nicht X und Y nicht eingetroffen wäre.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#519895) Verfasst am: 10.07.2006, 22:51    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
In dem Artikel wurde auch nicht behauptet, dass der Markt mit einem transzendenten Wesen vergleichbar wäre, sondern eher, dass er argumentativ auf ähnliche Weise verwurstet wird, und dass genügend Leute sich davon blenden lassen.

"Der Markt fordert", "Der Markt regelt" ...


Wenn ein Consultant oder ein Manager "Der Markt fordert" sagt, dann meint er damit sicher nicht das, was ihm gerne unterstellt wird. zwinkern

Wenn du sagts "der Anstand erfordert" meinst du auch keine halbgotthafte Instanz, der du Rede und Antwort stehen musst. Du sprichst von einem komplexen Zusammenspiel aus eigenen Einstellungen und Werten und Erwartungen, die dein soziales Umfeld und die "Gesellschaft" an dich stellen.

Das, wo Unternehmen und damit ihre Manager zusammentreffen ist in aller Regel nun mal der Markt. Keine Ahnung, warum man nun nicht vom "Markt" sprechen soll, wenn man über Erfordernisse im Rahmen dieses Zusammentreffens spricht.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
P.S.: Meinst du übernatürlich statt transzendendal? Letzteres ist ja schon erfahrbar. Sonst gäbe es ja keine transzendentale Meditation.

Ich meine schon "transzendent", also im Sinne von "nicht erfahrbar", "die Vorstellung übersteigend".

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Klimatologen und Meteorologen würde ich niemals als Versager bezeichnen, weil sie die Zukunft nicht im Detail vorhersehen können. Denn diese Disziplinen sind sich darüber im Klaren, wie ungenau ihre Modelle sind und worüber sie keine Aussagen machen können.


Der Unterschied zwischen Klimatologen/ Meteorologen und Managern ist, dass die ersten keine Aussagen machen müssen (es aber oft genug auch ohne abgesichertes Wissen tun), Manager aber entscheiden müssen, ob sie nun wollen oder nicht.
Ideologische Grabenkämpfe gibt es darüberhinaus bestimmt in allen universitären Disziplinen. Wäre alles eindeutig, müsste nicht mehr geforscht werden.

Ich verstehe nicht, warum ausgerechnet die Wirtschaftswissenschaftler oder erst recht die Manager "an der Front" sich von Entscheidern in anderen Disziplinen unterscheiden sollen. Ich möchte mal behaupten, dass sie noch zu denen gehören, die die Konsequenzen ihrer Entscheidungen recht unmittelbar erleben und so besonders wenig anfällig für Ideologien sind bzw. sich diese besonders wenig leisten können.

Die Wirtschaft spielt sich nun mal zum großen Teil da ab, wo Angebot und Nachfrage zusammentreffen. Dem Markt also.
Wenn Du mal im Titel des Beitrags "Und wo Angebot und Nachfrage zusammentreffen ist Gott geworden", dann siehst du unabhängig vom Satzbau, was das inhaltlich für ein Mist ist.
"Wirtschaftler" verstehen unter "Markt" aber genau das.

Die "religiösen" Assoziationen mit dem Label "Markt" kommen doch allein aus einer sehr ideologisch gefärbten Wirtschaftskritik. In deren Rahmen ein anthropomorphes Konzept des Konstrukts Markt als Übeltäter und Sündenbock für vieles herhalten muss.
Diejenigen, die beruflich dort tätig sind "wo Angebot und Nachfrage zusammentreffen" haben aber mit dem Hilfskonstrukt Marktgott nichts zu tun.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Aber in der VWL gibt es kaum Möglichkeiten für die praktische Durchführung von Experimenten. Man bräuchte mehrere vergleichbare Volkswirtschaften. Mir fallen auf Anhieb nicht mal zwei ein.

Interessanter sind in der Regel ja bestimmte Entwicklungen und die Frage nach dafür nötigen Rahmenbedingungen. Hinsichtlich dieser Bedingungen kann man dann Volkswirtschaften sehr wohl vergleichen.

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
In der Medizin verwendet man Blindstudien mit vielen Versuchspersonen.

Klinische Studien sind übrigens auch (ohne dass es den Durchführenden normalerweise bewusst ist) schon in ihrer Planung auf das Bekenntnis zu einem ideologischen Lager angewiesen. Meistens ist es das frequentistische Lager.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#519908) Verfasst am: 10.07.2006, 23:02    Titel: Antworten mit Zitat

EDIT: Nanu, war da nicht gerade noch ein Beitrag von Kolja?


Dann streich ich meine Antwort mal
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Sokrateer
souverän



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Wohnort: Wien

Beitrag(#520049) Verfasst am: 11.07.2006, 08:42    Titel: Antworten mit Zitat

Latenight hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Klimatologen und Meteorologen würde ich niemals als Versager bezeichnen, weil sie die Zukunft nicht im Detail vorhersehen können. Denn diese Disziplinen sind sich darüber im Klaren, wie ungenau ihre Modelle sind und worüber sie keine Aussagen machen können.


Der Unterschied zwischen Klimatologen/ Meteorologen und Managern ist, dass die ersten keine Aussagen machen müssen (es aber oft genug auch ohne abgesichertes Wissen tun), Manager aber entscheiden müssen, ob sie nun wollen oder nicht.

Das ist BWL, nicht VWL. (Meteorologen müssen auch entscheiden, nämlich was sie für Wetterberichte liefern. Ich habe bisher noch keinen Wetterbericht fürs übernächste Monat gesehen.)

Ein Manager eines Unternehmens muss wesentlich weniger Variablen bedenken und er kann sich auf die Schwankungen, die es erfahrungsgemäß in seinem Metier gibt, vorbereiten. Ein Produkt, dass sich heute verkauft, wird sich auch morgen verkaufen lassen. Zu welchem Preis, das weiß man nicht genau, aber meistens ändert sich nicht viel und wenn die Einnahmen chronisch geringer als die Ausgaben fallen, dann muss irgendwas verändert werden.

Latenight hat folgendes geschrieben:

Ideologische Grabenkämpfe gibt es darüberhinaus bestimmt in allen universitären Disziplinen. Wäre alles eindeutig, müsste nicht mehr geforscht werden.

Aber nicht einmal annähernd so politisch, wie unter den VWLern. Und es ist nicht abzusehen, dass sich diese so genannte Wissenschaft auf etwas einigt, dass also die falschen Richtungen aussortiert werden. Eben, weil kaum empirische Mittel zur Verfügung stehen. Jeder hat sein Modell und seine Betrachtungsweise und für jede Bewegung in den Daten können die Anhänger der Chicagoer Schule, die Keynsianisten und wie sie alle heißen eine erklärende Antwort rationalisieren.

Latenight hat folgendes geschrieben:

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Aber in der VWL gibt es kaum Möglichkeiten für die praktische Durchführung von Experimenten. Man bräuchte mehrere vergleichbare Volkswirtschaften. Mir fallen auf Anhieb nicht mal zwei ein.

Interessanter sind in der Regel ja bestimmte Entwicklungen und die Frage nach dafür nötigen Rahmenbedingungen. Hinsichtlich dieser Bedingungen kann man dann Volkswirtschaften sehr wohl vergleichen.

Genau darum geht es. Welche Volkswirtschaften sind bezüglich ihrer Entwicklungen vergleichbar?

Man kann schon Vergleiche anstellen. So ist es nun auch wieder nicht. Wenn eine Volkswirtschaft etwas wirklich verrücktes macht und anschließen den Bach runter geht, dann kann man die verrückte Maßnahme dafür verantwortlich machen. Wenn jemand eine andere Substanz als Bachblüten nimmt und dann stirbt, dann dürfte die Substanz daran Schuld gewesen sein.

Bei großen Auswirkungen auf außergewöhnliche Maßnahmen, ist die Wahrscheinlichkeit eines Fehlers oder von unintuitiven Erklärungen gering. In der Medizin wird auch niemand eine doppelt blinde Studie über die Effektivität einen Gips bei Beinbrüchen machen. Die Leute, die ihre gebrochenen Beine nicht behandelt bekommen bleiben verkrüppelt. Alle mit Gips nicht. Da ist alles klar.

Aber viele VWLer wollen uns weiß machen, sie wüten, wie sich ein paar Prozent Veränderung irgendeiner Steuer auswirken, oder wie sich welcher Ölpreis auf die Konjunktur auswirkt. Und da bin ich sehr skeptisch. Jeder, der mehr als nur ein Kurzzeitgedächnis hat, weiß, wie systematisch die Wirtschaftsforscher daneben tippen.
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Latenight
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Anmeldungsdatum: 17.05.2005
Beiträge: 2549

Beitrag(#520204) Verfasst am: 11.07.2006, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Genau darum geht es. Welche Volkswirtschaften sind bezüglich ihrer Entwicklungen vergleichbar?

Man kann schon Vergleiche anstellen. So ist es nun auch wieder nicht. Wenn eine Volkswirtschaft etwas wirklich verrücktes macht und anschließen den Bach runter geht, dann kann man die verrückte Maßnahme dafür verantwortlich machen. Wenn jemand eine andere Substanz als Bachblüten nimmt und dann stirbt, dann dürfte die Substanz daran Schuld gewesen sein.

Man hat heute schon recht viel Datenmaterial zur Verfügung, um beispielseweise der Frage fundiert nachzugehen, unter welchen Bedingungen Marktwirtschaften auch breiten Wohlstand erzeugen. Oder viel wichtiger beispielsweise die Frage, welche sehr armen Länder warum eine funktionierende Hungerprävention betreiben. Oder auch welche Bevölkerungsgruppen an Hungersnöten zugrunde gehen und welche nicht (ein Punkt, den ich noch in keiner öffentlichen Diskussion differenziert aufgegriffen gesehen habe).

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Aber viele VWLer wollen uns weiß machen, sie wüten, wie sich ein paar Prozent Veränderung irgendeiner Steuer auswirken, oder wie sich welcher Ölpreis auf die Konjunktur auswirkt. Und da bin ich sehr skeptisch.

Da bist du vollkommen zu Recht skeptisch. Das bin ich auch. Und solche linear modellierten Zusammenhänge empfinde ich als die reinste Volksverdummung. Genauso wie die oft implizierte Annahme, dass es zwischen den Faktoren keine Wechselwirkungseffekte gibt oder dass man keine Schwelleneffekte modelliert. Und und und.
Allerdings kennt ein normaler "VWLer" über diese Modelleinschränkungen und kann das bei seiner Meinungsbildung berücksichtigen. Das Problem ist, wie undifferenziert diese Zusammenhänge dem Laien präsentiert werden.

Da muss man zwischen dem unterscheiden, was in den Medien vermittelt wird oder worüber einzelne sich profilieren wollen. Grundsätzlich kann die VWL schon auf ein sehr elaboriertes Methodenrüstzeug zurückgreifen. Nur ist es halt wie überall das Problem, dass man mit zunehmend differenzierter Betrachtung immer weniger konkrete Aussagen machen kann.

Und man muss sich allerdings auch Fragen, woher beispielsweise Gewerkschafter oder Politiker die unerschütterliche Überzeugung hinter ihren Forderungen nehmen, wenn schon die Experten ihre liebe Not mit all der Komplexität haben.


Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Jeder, der mehr als nur ein Kurzzeitgedächnis hat, weiß, wie systematisch die Wirtschaftsforscher daneben tippen.

Das ist ein sehr gutes Argument dafür, dass eine zentrale Lenkung der Wirtschaft nicht wirkungsvoll sein kann. Der Mensch hat einfach nicht die Informationsverarbeitungskapazität, um den Komplex Wirtschaft auch nur rudimentär zu erfassen.
Nicht umsonst sind die Volkswirtschaften am wohlhabendsten, die möglichst viele Bürger dazu motivieren, sich unternehmerisch zu betätigen und ihnen dabei hinreichend viele Freiheiten lassen.

Sprich das ist eine logische Begründung dafür, "den Markt" die Dinge selbst regeln zu lassen, die kein Mensch in ihrer Komplexität überschauen kann. Und das hat rein gar nichts mit irgendwelcher quasireligiöser Verblendung zu tun.
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