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Maik Biergourmet
Anmeldungsdatum: 19.04.2006 Beiträge: 19
Wohnort: Münster
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(#518405) Verfasst am: 09.07.2006, 01:23 Titel: Die schönsten Religionsunterrichterlebnisse |
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Verzeiht, falls es so einen Thread schon gibt, hab in der Suche-Funktion auf die schnelle sowas nicht gefunden.
Ich fänd mal einen Thread interessant, wo jeder seine "schönsten" Erlebnisse im Religionsunterricht posten kann. Ich mach natürlich auch den Anfang
Ist zwar schon ein paar Wochen her, aber es war doch urkomisch. Es handelt sich um Berufsschule, daher ist es nicht so einfach, das abzuwählen, schliesslich müsste ich die Zeit nacharbeiten, da nehm ich 45 Minuten Freakshow in der Woche gerne in kauf...
Unsere Lehrerin, Doktorin in ihrem Fach, malte ein lustiges Schaubild an die Tafel:
(mal gucken ob ich es hinkrieg...)
Gottesliebe<----> Selbstliebe
^ - - - - - - - - - - - - - - - - ^
| Nächstenliebe |
Also die 3 Begriffe waren mit Pfeilen untereinander verbunden.
Bedeutet: Nur wer Liebe zu Gott empfindet kann auch Selbstliebe und Nächsteliebe empfinden. (Ja, sowas wird an einer staatlichen Schule "gelehrt"!)
Fand ich durchaus interessant zu wissen, dass ich imgrunde ein liebloses Wesen bin, was quasi nur Hass empfinden kann (ok, Hass auf die Kirche ist ja schon mal da...).
Nächstes mal trau ich mich auch zu fragen, ob ich jetzt ein niederes Wesen bin. Aber eines ist klar: Sollte sowas noch mal vorkommen, dass ich mich als Atheist indirekt beledigt fühle, werd ich mal ein ernstes Wort mit der Tussi und mit meinem Chef reden müssen, der die Berufsschule durchaus sehr ernst nimmt und guten Kontakt zur Schule pflegt.
Aber, es gibt ja auch keinen Parapraphen, auf den ich mich berufen könnte. Da behaupte mal jemand es gäbe keine Gefühlsverletzung an Atheisten.
_________________ "Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes."
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx
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Doc Extropy dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 07.03.2006 Beiträge: 6149
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(#518408) Verfasst am: 09.07.2006, 01:27 Titel: |
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Ich hatte mal Petting in der Berufsschule im Religionsunterricht, war in der 2. Klasse.
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Berglichter Highscorer
Anmeldungsdatum: 26.06.2006 Beiträge: 454
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(#518410) Verfasst am: 09.07.2006, 01:31 Titel: |
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Also ich kann nur höchst wehmütig an meinen eigenen Religionsunterricht zurückdenken, es waren mit die interessantesten Stunden überhaupt!
Grund dafür: unser Religionslehrer Willi Klein (Willi, du bist der Beste! Nochmals tausend Dank, wenn du das hier liest - wohl eher nicht - aber egal ), ein aufklärerischer, kleiner Rebell, der so schön wie kein anderer einen christlichen Dummfug nach dem anderen für uns zerlegt und sich einen Dreck um die Meinung seiner linientreuen Kollegen geschert hat! Wäre deshalb auch nie auf den Gedanken gekommen evtl. Ethik zu wählen, das hatten ja wieder die Spießerlehrer inne.
Da würde ich auch sofort meine Kinder zum Religionsunterricht schicken!
_________________ Man soll nicht Religion sagen wo man Politik meint.
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#518412) Verfasst am: 09.07.2006, 01:35 Titel: Re: Die schönsten Religionsunterrichterlebnisse |
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Maik hat folgendes geschrieben: | Sollte sowas noch mal vorkommen, dass ich mich als Atheist indirekt beledigt fühle, werd ich mal ein ernstes Wort mit der Tussi und mit meinem Chef reden müssen, der die Berufsschule durchaus sehr ernst nimmt und guten Kontakt zur Schule pflegt. |
Offensichtlich ist das Bundesverfassungsgericht anderer Meinung.
In seiner Entscheidung vom 25. 02. 1987 (BVerfGE 74, S. 244) erklaerte es, der Religionsunterricht sei "keine überkonfessionelle vergleichende Betrachtung religiöser Lehren, nicht bloße Morallehre, Sittenunterricht, historisierende und relativierende Religionskunde, Religions- und Bibelgeschichte. Sein Gegenstand ist vielmehr der Bekenntnisinhalt, nämlich die Glaubenssätze der jeweiligen Religionsgemeinschaft. Diese als bestehende Wahrheit zu vermitteln ist seine Aufgabe. Dafür, wie dies zu geschehen hat, sind grundsätzlich die Vorstellungen der Kirchen über Inhalt und Ziel der Lehrveranstaltung maßgeblich. Ändert sich deren Verständnis vom Religionsunterricht, muß der religiös neutrale Staat dies hinnehmen". (S. 252f) Abschlieszend wird noch einmal auf die Maszgeblichkeit der Glaubenssaetze der jeweiligen Konfession als den unveraenderlichen Rahmen hingewiesen, "denen der Staat aufgrund des Übereinstimmungsgebots des Art. 7 Abs. 3 Satz 2 Rechnung tragen muß". (S. 253)
Wer hindert Dich daran, Dich vom Religionsunterricht abzumelden?
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Maik Biergourmet
Anmeldungsdatum: 19.04.2006 Beiträge: 19
Wohnort: Münster
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(#518422) Verfasst am: 09.07.2006, 01:53 Titel: Re: Die schönsten Religionsunterrichterlebnisse |
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Sermon hat folgendes geschrieben: | Maik hat folgendes geschrieben: | Sollte sowas noch mal vorkommen, dass ich mich als Atheist indirekt beledigt fühle, werd ich mal ein ernstes Wort mit der Tussi und mit meinem Chef reden müssen, der die Berufsschule durchaus sehr ernst nimmt und guten Kontakt zur Schule pflegt. |
Offensichtlich ist das Bundesverfassungsgericht anderer Meinung.
In seiner Entscheidung vom 25. 02. 1987 (BVerfGE 74, S. 244) erklaerte es, der Religionsunterricht sei "keine überkonfessionelle vergleichende Betrachtung religiöser Lehren, nicht bloße Morallehre, Sittenunterricht, historisierende und relativierende Religionskunde, Religions- und Bibelgeschichte. Sein Gegenstand ist vielmehr der Bekenntnisinhalt, nämlich die Glaubenssätze der jeweiligen Religionsgemeinschaft. Diese als bestehende Wahrheit zu vermitteln ist seine Aufgabe. Dafür, wie dies zu geschehen hat, sind grundsätzlich die Vorstellungen der Kirchen über Inhalt und Ziel der Lehrveranstaltung maßgeblich. Ändert sich deren Verständnis vom Religionsunterricht, muß der religiös neutrale Staat dies hinnehmen". (S. 252f) Abschlieszend wird noch einmal auf die Maszgeblichkeit der Glaubenssaetze der jeweiligen Konfession als den unveraenderlichen Rahmen hingewiesen, "denen der Staat aufgrund des Übereinstimmungsgebots des Art. 7 Abs. 3 Satz 2 Rechnung tragen muß". (S. 253)
Wer hindert Dich daran, Dich vom Religionsunterricht abzumelden? |
Klar, rein rechtlich kann mich keiner daran hindern. Allerdings weiss ich nicht, wie mein Chef die Sache sehen wird und ich will nach der Ausbildung auch übernommen werden. Wäre ne schöne Scheiße wenn ich mir so eine Chance wegen dem Religionsunterricht verbauen würde.
Wir sind ja kein kleines Familienunternehmen (ca. 2000 Mitarbeiter), ich seh meinen Chef alle Jubeljahre mal, der sitzt sogar in einem ganz anderen Gebäude. Ich könnte also gut damit leben, wenn er jetzt eine völlig andere Ansicht von Religion hätte. Aber er entscheidet trotzdem darüber, ob ich nach dem 3 Jahren Lehre da weitermachen darf oder wieder stempeln gehen darf. Ist eine gewisse Zwickmühle.
Deswegen würde ich es zumindest mal ansprechen und dann bei Bedarf auch mich vom Religionsunterricht abmelden. Je nach dem, was das Gespräch bringt.
Allerdings würde ich dann erst mal mit der Doktorentussi reden, ob ihr das überhaupt bewusst ist, dass auch Nichtgläubige in der Klasse sitzen (allerdings, soweit ich weiss bin ich der Einzige der bekennender Atheist ist, die restlichen Glauben zumindest an Gott, teilweise haben sie aber eine sehr kritische Einstellung zur Institution Kirche, was mich ein wenig beruhigt, aber ich schweife ab...). Und vielleicht merkt sie es gar nicht, dass sie Nichtgläubige mit solchen Aussagen irgendwo trifft. Ok, ich war größtenteils ob des Schwachsinns amüsiert, aber irgendwo Beleidigend ist es schon und das muss ich mir nicht gefallen lassen...
_________________ "Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes."
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx
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Sermon panta rhei
Anmeldungsdatum: 16.07.2003 Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine
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(#518425) Verfasst am: 09.07.2006, 02:03 Titel: Re: Die schönsten Religionsunterrichterlebnisse |
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Maik hat folgendes geschrieben: | Aber er entscheidet trotzdem darüber, ob ich nach dem 3 Jahren Lehre da weitermachen darf oder wieder stempeln gehen darf. Ist eine gewisse Zwickmühle. |
Was bringt Dich auf den Gedanken, dasz Deine Teilnahme am Religionsunterricht fuer den Ausbildungsbetrieb ein wichtiger Faktor ist?
Zitat: | Deswegen würde ich es zumindest mal ansprechen und dann bei Bedarf auch mich vom Religionsunterricht abmelden. Je nach dem, was das Gespräch bringt. |
Du willst Deinen Chef fragen, ob er was dagegen hat, wenn Du Dich vom Religionsunterricht abmelden wuerdest?
Zitat: | Allerdings würde ich dann erst mal mit der Doktorentussi reden, ob ihr das überhaupt bewusst ist, dass auch Nichtgläubige in der Klasse sitzen (allerdings, soweit ich weiss bin ich der Einzige der bekennender Atheist ist, die restlichen Glauben zumindest an Gott, teilweise haben sie aber eine sehr kritische Einstellung zur Institution Kirche, was mich ein wenig beruhigt, aber ich schweife ab...). Und vielleicht merkt sie es gar nicht, dass sie Nichtgläubige mit solchen Aussagen irgendwo trifft. Ok, ich war größtenteils ob des Schwachsinns amüsiert, aber irgendwo Beleidigend ist es schon und das muss ich mir nicht gefallen lassen... |
Es ist genau umgekehrt: Die Gute darf Dich - ohne die Schule ueberhaupt fragen zu muessen - schlicht von der Teilnahme an der religioesen Unterweisung ausschlieszen.
_________________ "Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon)
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Maik Biergourmet
Anmeldungsdatum: 19.04.2006 Beiträge: 19
Wohnort: Münster
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(#518438) Verfasst am: 09.07.2006, 02:19 Titel: Re: Die schönsten Religionsunterrichterlebnisse |
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Sermon hat folgendes geschrieben: | Was bringt Dich auf den Gedanken, dasz Deine Teilnahme am Religionsunterricht fuer den Ausbildungsbetrieb ein wichtiger Faktor ist? |
Ich kann meinen Chef da nicht so richtig einschätzen. Es halt schon 2 Fälle gegeben, wo er versucht hat Azubis loszuwerden. Zugegeben, da waren es betriebsbedingte Sachen. Die Sache ist halt die, dass er die Berufsschule wirklich sehr ernst nimmt. Wir müssen ihm sogar Klausurenspiegel vorlegen. Das Zeugnis sowieso. Wenn ich mich vom Religionsunterricht abmelde muss ich ja die Zeit nacharbeiten, obwohl ich dann in der Zeit ja auch ne Freistunde hätte, der der Religionsunterricht in der 3.Stunde ist. Weiss auch nicht, wie das dann geregelt wird.
Zitat: | Du willst Deinen Chef fragen, ob er was dagegen hat, wenn Du Dich vom Religionsunterricht abmelden wuerdest? |
Nein, nicht in der Form. Ich will zumindest das Gespräch suchen. Naja, zumindest werd ich mich mal bei ehemaligen Azubis umhören. Eventuell haben die ja schon Erfahrungswerte ;)
Ich häng echt an meinem Job und werd alles dafür geben da weitermachen zu können. Also geh ich da kein Risiko ein.
Zitat: | Es ist genau umgekehrt: Die Gute darf Dich - ohne die Schule ueberhaupt fragen zu muessen - schlicht von der Teilnahme an der religioesen Unterweisung ausschlieszen. |
Gut zu wissen. Reizt mich ja ein wenig dass im nächsten Schuljahr auszureizen. Bislang hat sie wohl auch noch eine gute Meinung von mir, schliesslich hab ich ja auch eine 1 auf dem Zeugnis gekriegt (ich! lol!). Hab mich auch immer ein wenig zurückgehalten.
Als nächsten Unterrichtsblock haben wir den Themenschwerpunkt "Sexualität" - das wird spannend! :)
_________________ "Die Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes."
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Marx
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Autoterrorist Die Gottespest
Anmeldungsdatum: 23.04.2006 Beiträge: 846
Wohnort: Duisburg
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(#518445) Verfasst am: 09.07.2006, 02:55 Titel: |
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Ich sprach mal im Reliunterricht den Nihilismus an bzw. antwortete ich damit auf eine göttliche Frage. Jedenfalls führte ich mit meiner Lehrerin dann ein Gespräch darüber, dass der Mensch so gesehen (materiell?) nicht mehr wert sei als ein Stuhl - atomare Masse halt. Sie argumentierte weiter: Wenn Schülerin XY hier nicht säße, dann wäre doch etwas anders - weshlab sie bedeutsam sein muss. Das macht Person XY natürlich trotzdem nicht mehr wert als den Stuhl...Auch die Frage, ob es Zufall oder Vorherbestimmung sei, dass ein Mensch geboren wird, war sehr interessant. Den Diskussionsverlauf sollte ein geübter Zufalls-Befürworter kennen...
Insgesamt darf ich aber sagen, dass Reliunterricht sehr Spaß machen kann - bei dem richtigen Lehrer (eigtl. ist jedes Fach so gut oder so schlecht wie der Lehrer). Man kann dort schön diskutieren. Trotzdem bin ich für die Abschaffung des Religionsunterrichtes!
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Rainer Ponitka Sergeant At Arms
Anmeldungsdatum: 06.04.2006 Beiträge: 555
Wohnort: 51491 Overath
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(#518462) Verfasst am: 09.07.2006, 04:35 Titel: |
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Mein größter Spass war, daß mein Religionslehrer Pater Plümper (kein Scheiß!) regelmäßig im Unterricht einschlief. Grundsätzlich hat der Mann versprochen, keine schlechteren Noten im Religionsunterricht zu vergeben, sollte man den Mummenschanz, entschuldigung, Gottesdienst nicht besuchen, das stimmte schließlich so nicht. Entsprechend haben mich meine Eltern im Alter von 13 Jahren (1978) vom Religionsunterricht abgemeldet.
Man braucht eine Religionsnote die völlig unverständlicher- und schwachsinnigerweise versetzungsrelevant ist nur, um eine andere Note auszugleichen. Ansonsten ist das Unfug.
_________________
Grüßchen,
Rainer
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Rainer Ponitka Sergeant At Arms
Anmeldungsdatum: 06.04.2006 Beiträge: 555
Wohnort: 51491 Overath
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(#518463) Verfasst am: 09.07.2006, 04:47 Titel: |
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Autoterrorist hat folgendes geschrieben: | Zitat: | - bei dem richtigen Lehrer (eigtl. ist jedes Fach so gut oder so schlecht wie der Lehrer). | |
Ich gebe Dir völlig Recht - jeder Schüler steht und fällt mit dem Lehrer ... nee, das stimmt nicht, meistens fällt nur der Schüler .. verdammt, wie kann das sein?
Aber es ist gewiss so, daß die Persönlichkeit des Lehrers/ der Lehrerin die Qualität des Unterrichtes ausmacht, hier ein Zitat von Albert Einstein zu dem Thema:
"Am schlimmsten ist es, wenn die Schule mit den Mitteln von Furcht, Zwang und künstlicher Autorität arbeitet. Solche Behandlung vernichtet das gesunde Lebensgefühl, die Aufrichtigkeit und das Selbstvertrauen. Sie erzeugt den unterwürfigen Untertan. Es ist einfach, die Schule von diesem Schlimmsten aller Übel frei zu halten: Man gibt dem Lehrer möglichst wenig Zwangsmittel in die Hand. Dann ist die einzige Quelle des Respekts der Schüler vor dem
Lehrer dessen menschliche und intellektuelle Qualität."
Albert Einstein
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Grüßchen,
Rainer
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Jolesch Freund des kleineren Übels
Anmeldungsdatum: 11.07.2004 Beiträge: 7390
Wohnort: Omicron Persei VIII
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(#518482) Verfasst am: 09.07.2006, 09:47 Titel: Re: Die schönsten Religionsunterrichterlebnisse |
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Zitat: | Die schönsten Religionsunterrichterlebnisse |
Wir dürften ein Referat zu einem Thema halten das uns irgendwie "wichtig" ist oder uns "berührt" hat.
Mein Referat: "Die Apokalypse"
_________________ Storm by Tim Minchin
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Ralf Rudolfy Auf eigenen Wunsch deaktiviert.
Anmeldungsdatum: 11.12.2003 Beiträge: 26674
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(#518488) Verfasst am: 09.07.2006, 09:58 Titel: |
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War mal auf einer Katholen-Realschule. Hausaufgabe im Reli-Unterricht (6.Kl. oder so): Tischgebet aufschreiben. Also schrieb ich:
"Komm Herr Jesus sei unser Gast
Wenn du was zu essen hast
Hast du nichts, dann bleib ruhig fern
Denn wir essen selber gern."
Fand die Reli-Lehrerin überhaupt nicht lustig.
_________________ Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#518491) Verfasst am: 09.07.2006, 10:11 Titel: |
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Mein Relilehrer war bekennender Atheist (naja -wirklich bekennend erst, als ich ihn dann in der Oberstufe in Philosophie hatte).
Genaugenommen hat mich dieser Mensch von meinem naiven Kuschelchristentum befreit, und wir hatten auch nach dem Abitur noch Briefkontakt zum philosophischen Austausch.
Die besten Szenen waren, wie er einen Mitschüler der in einer evangelikalen Freikirche war, regelmäßig herrlich verarscht hat.
Überhaupt bekam man mit frommem Geschwafel bei ihm keine guten Noten, und es gab auch mal vieren und fünfen (warum sollte die Bewertung im Religionsunterricht bessser benotet werden als anderswo?)
Insgesamt muss ich sagen, das also bizarrerweise kaum ein Schulfach meiner intellektuellen Entwicklung so förderlich war, wie der Religionsunterricht.
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Balalon lebenslustig
Anmeldungsdatum: 30.04.2006 Beiträge: 204
Wohnort: Niederösterreich
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(#518514) Verfasst am: 09.07.2006, 11:05 Titel: |
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Unser Religionslehrer im Gymnasium meinte, dass Sex ausschließlich Eheleuten zur Kinderzeugung erlaubt wäre. Zitat: "Sex vor der Ehe muss doch nicht sein, es gibt doch auch so viele andere Arten, Zärtlichkeit zu zeigen. Händchenhalten zum Beispiel!"
_________________ Ich bin nicht abergläubisch - das bringt Unglück!
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Greg auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 03.03.2006 Beiträge: 1098
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(#518529) Verfasst am: 09.07.2006, 11:27 Titel: |
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Meinen Religionslehrer konnte man, wenn man ihn nur auf dem Flur entlanggehen sah, für einen krassen Misanthropen halten. Im Unterricht aber entpuppte er sich als Zyniker, der mit einem einmaligen Humor den ganzen Unsinn aus der Bibel filterte und ihn uns präsentierte. Besonders die katholische Kirche nahm er gern ins Kreuzfeuer.
Zum Beispiel erklärte er die meisten Sakramente für total nutzlos.
Ehen würden nicht vom Priester geschlossen, sondern von den Ehepartnern etc.
"Die Sitte ist ein Bereich bei der Polizei und die guckt nach wo zuviel gebumst wird."
Leider ist er schon längst in Pension, ich würd was drum geben, nochmal in seinem Unterricht zu sitzen.
Er gab auch noch Deutschunterricht und wir konnten die ihm zugeteilte Referendarin davon überzeugen sich auch mal bei ihm in den Religionsunterricht zu setzen, so einmalig fand der ganze Kurs das.
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#518531) Verfasst am: 09.07.2006, 11:32 Titel: Re: Die schönsten Religionsunterrichterlebnisse |
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Maik hat folgendes geschrieben: | Bedeutet: Nur wer Liebe zu Gott empfindet kann auch Selbstliebe und Nächsteliebe empfinden. |
Das erscheint mir logisch. Ich halte mich auch immer für den strahlenden Apoll, wenn ich Selbst- oder Nächtenliebe mache.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#518576) Verfasst am: 09.07.2006, 13:00 Titel: Re: Die schönsten Religionsunterrichterlebnisse |
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Maik hat folgendes geschrieben: | Verzeiht, falls es so einen Thread schon gibt, hab in der Suche-Funktion auf die schnelle sowas nicht gefunden.
Ich fänd mal einen Thread interessant, wo jeder seine "schönsten" Erlebnisse im Religionsunterricht posten kann. Ich mach natürlich auch den Anfang .... |
Hab richtig heftige Backpfeifen bekommen. Das war in der Grundschule. Der "Reli-Lehrer" war gleichzeitig der Pfaffe der Gemeinde. Backpfeife ist natürlich ein Euphemismus, bei den Dingern hat mich es jedes mal aus dem Hocker gehauen. Teils hab ich sie kassiert weil ich rotzfrech war, manchmal aber auch für irgend welche komischen Fragen.
Das war so Mitte der 70er und meine Eltern meinten, ich habe das wohl verdient.
Der Typ war eh so ein oller Kommißkopp-Heini. Seine Methoden zur Unterrichtung von Messdiener (ja ich war tatsächlcih auch mal so einer) hatte er wahrscheinlich bei der HJ oder so gelernt.
T.
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Amaterasu deaktiviert
Anmeldungsdatum: 18.02.2005 Beiträge: 293
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(#518617) Verfasst am: 09.07.2006, 14:06 Titel: |
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Die schönste Gescichte?
In der Berufsschule (wärend der Ausbildung) ist im dritten Lehrjahr der reli Unterricht sehr oft ausgefallen und alle haben trotzdem eine Gute Note bekommen
Der Lehrer war evang und irgrndwie esotherisch angehaucht. Auch hatte er eine Abneigung gegen Frauen (und wir waren eine klasse von Mädels mit einem Jungen *gg*) Der Relilehrer hat irgendwann mal eine "Frauenfeindliche" Äußerung* gemacht, die die Alphagruppe nicht hingenommen hat und wir als Klasse haben uns beim Direx beschwert, worauf er eine Abmahnung bekam und uns nicht mehr unterrichten wollte (aus angst warscheinlich )
(*er ist in einer (oder war, ist ja schon lange her) Selbsthilfegruppe von Männern (gewesen), die von Frauen vergewaltigt worden sind. (angeblich) und sagte, das Frauen selber schuld sind wenn sie vergewaltigt werden, da sie sich sehr aufreizend anziehen würden. (bitte was ist an einer 70 jahre Alten Frau anreizend?)
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Sebastian registrierter User
Anmeldungsdatum: 10.11.2004 Beiträge: 42
Wohnort: München
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(#519882) Verfasst am: 10.07.2006, 22:16 Titel: |
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Als der Lehrer gegen Ende der 13 den Kurs bat, sich aufzuteilen: Alle, die sich als richtige Christen sehen, sollten auf seiner Seite des Zimmers bleiben, die anderen auf die andere Seite gehen. (Wahrscheinlich hat er nicht zufällig "meine" Seite des Zimmers als Atheistenseite ausgesucht. )
Der Lehrer saß dann allein auf seiner Seite.
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Mrs. Krabs culona inchiavabile
Anmeldungsdatum: 23.09.2005 Beiträge: 239
Wohnort: NRW
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(#519920) Verfasst am: 10.07.2006, 23:14 Titel: Re: Die schönsten Religionsunterrichterlebnisse |
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Sehwolf hat folgendes geschrieben: | Hab richtig heftige Backpfeifen bekommen. Das war in der Grundschule. Der "Reli-Lehrer" war gleichzeitig der Pfaffe der Gemeinde. |
Bei uns in der Grundschule hat unser Pfarrer auch einige Religionsstunden übernommen. Nur hat er keine Backpfeifen verteilt, sondern der Übeltäter musste an seinem Platz stehen.
Mit das albernste finde ich heute, als wir unserer Religionslehrerin Situationen schildern sollten, in denen "Gott zu uns gesprochen hat".
_________________ "Ich bin nicht mehr schön. Was hat das Leben noch für einen Sinn?" (aus "Das wandelnde Schloss")
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Sehwolf registrierter User
Anmeldungsdatum: 26.03.2006 Beiträge: 10077
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(#519938) Verfasst am: 10.07.2006, 23:36 Titel: Re: Die schönsten Religionsunterrichterlebnisse |
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britta hat folgendes geschrieben: | Sehwolf hat folgendes geschrieben: | Hab richtig heftige Backpfeifen bekommen. Das war in der Grundschule. Der "Reli-Lehrer" war gleichzeitig der Pfaffe der Gemeinde. |
Bei uns in der Grundschule hat unser Pfarrer auch einige Religionsstunden übernommen. Nur hat er keine Backpfeifen verteilt, sondern der Übeltäter musste an seinem Platz stehen.
Mit das albernste finde ich heute, als wir unserer Religionslehrerin Situationen schildern sollten, in denen "Gott zu uns gesprochen hat". |
Oh Mann. Das sind echt üble Sachen.
Ist ja hoffentlich heutzutage nicht mehr so. Vermutlich werde ich Amok laufen, wenn das meiner kleinen Maus mal passiert.
So ab der 7. oder vielleicht 8. Klasse haben wir je regelrecht draruf gewartet, dass ein Lehrer sich mal traut. In der Zeit geisterte das Gerücht durch die Hallen unserer ehrwürdigen Lehranstalt, es gäbe ein Schulgesetz, nachdem eine reflexhafte Abwehr des Angriffes durch einen Lehrer zulässig sei.
Völlig OT: Fällt mir ein, weil ich den alten Knochen neulich getroffen hab:
In der 8. (1980) bin ich nach einem Schulwechsel auf eine richtigen Nazi-Lehrer gestossen. Waschechter und blütenreiner Holocaust- und Kriegschuld-Leugner. Dummerweise nutze er Mathe- und Physikstunden zur Verbreitung seiner kruden Thesen und seiner völlig beknackten Kriegs- und Hitleranekdoten. Das einzige Jahr meiner Schulkarriere, in dem ich in Mathe und Physik auf glatte 6 abrutschte, wie man sich vorstellen kann.
Meine erste 6 überhaupt kassierte ich exakt fünf Minuten nach meinem ersten Auftritt in der neuen Schule
T.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22267
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(#520265) Verfasst am: 11.07.2006, 15:15 Titel: |
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Noch mal zur Ursprungsgeschichte:
Das könnte so theoretisch in meinem künftigen Religionsunterricht auch passieren, obgleich ich - ich hoffe, das merkt man meinen Beiträgen an - Atheisten keinesfalls für "niedere Wesen" halte, wie du es nennst.
Den geschilderten Zusammenhang vo Gottes-, Selbst- und Nächstenliebe würde ich auch genau so beschreiben, und ich halte ihn in der christlichen Theologie auch für zentral: Den Zusammenhang von Gottes- und Nächstenliebe über ihre Zusammenstellung im sog. Doppelgebiet der Liebe (dem wichtigsten Gebot), den von Selbst- und Nächstenliebe im Gebot der Nächstenliebe selbst ("wie dich selbst").
Allerdings sollte man beachten, dass das logischerweise eine Aussage innerhalb der Theologie ist, dh: Unter der Voraussetzung, dass "Gott" als Prämisse gilt. Sie ist also erstmal nur innerhalb eines theitischen Glaubens nötig.
Wird diese Prämisse nicht anerkannt - wie du es als Atheist ja tust - ist die Aussage auch nicht anwendbar. Natürlich gibt es nun fundamentalistische Theologen, die aus der Ablehnung des ausformulierten christlichen Glaubens auch auf Gottesfeindschaft und damit auf Unfähigkeit zu rechter Nächsten- und Selbstliebe schließen würden. Dazu muss man aber das offensichtlich ethisch hochstehende, auch aus christlicher Ethik zu bejahende Handeln vieler Atheisten ausblenden, sprich sich die Wirklichkeit zurechtbiegen.
Ich würde deshalb theologisch sagen: Auch Atheisten können möglicherweise das lieben, was ich mit meinen schwachen menschlichen Worten als "Gott" bezeichne - und können deshalb selbstverständlich auch Nächstenliebe üben. Wie sie das dann nennen, ist irrelevant - und wer dabei "Recht hat", ebenso. Auf die Ergebnisse kommt es an.
Möglicherweise könnte es ja auch zu fruchtbaren Diskussionen kommen, wie Atheisten den Zusammenhang zwischen Selbst- und Nächstenliebe sehen würden und ob auch da ein übergreifendes Prinzp eine Rolle spielt.
Möglicherweise sieht das deine Lehrerin ja genau so. Dass diese Frage für einen aus der Klasse wichtig sein könnte, kann sie ja nicht unbedingt wissen. Insofern würde ich dich tatsächlich zur Nachfrage ermuntern: Sprechenden Menschen kann viel besser geholfen werden als denen, die stumm beleidigt sind.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#520304) Verfasst am: 11.07.2006, 16:11 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Den geschilderten Zusammenhang vo Gottes-, Selbst- und Nächstenliebe würde ich auch genau so beschreiben, und ich halte ihn in der christlichen Theologie auch für zentral: |
Das rechtfertigt rein gar nichts.
tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: |
Möglicherweise könnte es ja auch zu fruchtbaren Diskussionen kommen, wie Atheisten den Zusammenhang zwischen Selbst- und Nächstenliebe sehen würden und ob auch da ein übergreifendes Prinzp eine Rolle spielt. |
Liebe ist ein biochemischer Vorgang im Gehirn, den es schon lange vor der Religion gab.
Falls es tatsächlich Leute gibt, die in sich selbst verliebt sind, dann würde ich das als Störung bezeichnen, ähnlich der Objektsexualität.
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#520314) Verfasst am: 11.07.2006, 16:32 Titel: Re: Die schönsten Religionsunterrichterlebnisse |
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Sehwolf hat folgendes geschrieben: | Dummerweise nutze er Mathe- und Physikstunden zur Verbreitung seiner kruden Thesen und seiner völlig beknackten Kriegs- und Hitleranekdoten. |
Wie ging das?
"Eine mit 500kg Bombenlast und 1000l Treibstoff beladener StuKa fliegt nach Warschau..."
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#520317) Verfasst am: 11.07.2006, 16:33 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Liebe ist ein biochemischer Vorgang im Gehirn, den es schon lange vor der Religion gab.
Falls es tatsächlich Leute gibt, die in sich selbst verliebt sind, dann würde ich das als Störung bezeichnen, ähnlich der Objektsexualität. |
Ich glaube im Religiösen Sinne ist das nicht mit Liebe gemeint.
Ich glaube eher, dass bedeutet so etwas wie "emphatie", "Respekt", "Wertschätzung".
Also heißt "Liebet eure Feinde" so etwa: Bring selbst deinen Feinden Respekt entgegen, es sind auch Menschen, die du fair und mit Wertschätzung behandeln solltest.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#520328) Verfasst am: 11.07.2006, 16:42 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: |
Liebe ist ein biochemischer Vorgang im Gehirn, den es schon lange vor der Religion gab.
Falls es tatsächlich Leute gibt, die in sich selbst verliebt sind, dann würde ich das als Störung bezeichnen, ähnlich der Objektsexualität. |
Ich glaube im Religiösen Sinne ist das nicht mit Liebe gemeint.
Ich glaube eher, dass bedeutet so etwas wie "emphatie", "Respekt", "Wertschätzung".
Also heißt "Liebet eure Feinde" so etwa: Bring selbst deinen Feinden Respekt entgegen, es sind auch Menschen, die du fair und mit Wertschätzung behandeln solltest. |
Ich weiß schon. Mir gefällt es nicht, wenn so etwas wichtiges, wie das schönste menschliche Gefühl, für irgendwelche theologischen, nationalistischen oder sonstigen Ideologien missbraucht wird. Ich weigere mich, mich darauf einzulassen.
@tillich:
Was hältst du von meiner aus dem Finger gesogenen Theorie. "Liebe ist exklusiv. Wer also Gott liebt, kann keinen anderen Menschen lieben. Folglich können Gläubige unmöglich hilfsbereit sein und anderen Menschen helfen."
Diese Behauptung könnte ich auch leicht in Diagramm-Form an eine Tafel kritzeln. Nimm's halt nicht persönlich, aber du kannst nicht hilfbereit sein. Ich werde halt einer ganzen Schulklasse von Kindern beibringen, dass du als Gläubiger ein Egoist bist. Aber nichts für ungut, du musst meinen Prämissen ja nicht zustimmen.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22267
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(#520350) Verfasst am: 11.07.2006, 17:04 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Den geschilderten Zusammenhang vo Gottes-, Selbst- und Nächstenliebe würde ich auch genau so beschreiben, und ich halte ihn in der christlichen Theologie auch für zentral: |
Das rechtfertigt rein gar nichts. |
Deswegen habe ich auch noch ein paar Wörters mehr geschrieben, die du zur Kenntnis nehmen könntest, wenn du wolltest. Darin zeige ich, dass die von die insinuierte Beleidigung von Atheisten in meiner Aussage gar nicht enthalten ist. Dass du das nicht tust, ist simple Argumentationssverweigerung.
Zitat: | Was hältst du von meiner aus dem Finger gesogenen Theorie. "Liebe ist exklusiv. Wer also Gott liebt, kann keinen anderen Menschen lieben. Folglich können Gläubige unmöglich hilfsbereit sein und anderen Menschen helfen."
Diese Behauptung könnte ich auch leicht in Diagramm-Form an eine Tafel kritzeln. Nimm's halt nicht persönlich, aber du kannst nicht hilfbereit sein. Ich werde halt einer ganzen Schulklasse von Kindern beibringen, dass du als Gläubiger ein Egoist bist. Aber nichts für ungut, du musst meinen Prämissen ja nicht zustimmen. |
Die Ausgangsgeschichte war eine Aussage innerhalb des christlichen Glaubens. Dass eine negative Beurteilung derer, die ihn gar nicht teilen, darin gar nicht notwendig enthalten ist, habe ich ziemlich ausführlich beschrieben. Schlimmstenfalls handelt es sich also um eine indirekte, implizite Beleidigung von Atheisten - das würde ich ablehnen -, möglicherweise (ich denke wahrscheinlicher) aber auch nur um ein Missverständnis, das nicht aufgeklärt wurde, weil der, der sich beleidigt gefühlt hat, sich gar nicht geäußert hat. Bei deiner - ich nehme mal an fiktiven - Aussage würde es sich hingegen um eine direkte, ausdrückliche und unmissverständliche Beleidigung von Christen. Beurteile den Unterschied selbst.
Zitat: | Ich weiß schon. Mir gefällt es nicht, wenn so etwas wichtiges, wie das schönste menschliche Gefühl, für irgendwelche theologischen, nationalistischen oder sonstigen Ideologien missbraucht wird. Ich weigere mich, mich darauf einzulassen. |
Dann lass es. Besser, als meine Äußerungen aus dem Zusammenhang zu reißen.
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#520353) Verfasst am: 11.07.2006, 17:08 Titel: |
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Mein "schönstes" (im Sinne von lehrreich) Erlebnis hatte ich zwar nicht im Religionsunterricht, aber dafür im Konfirmandenunterricht. In meiner ersten Stunde. Mein Tischnachbar kicherte und redete mit mir...darauf kam der Pfarrer und tachelte ihm eine links und rechts...so kam es, daß es zugleich auch meine letzte Stunde war. ... an meinem 15.Geburtstag bin ich dann aus der Kirche ausgetreten.
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#520361) Verfasst am: 11.07.2006, 17:15 Titel: |
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tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | tillich (epigonal) hat folgendes geschrieben: | Den geschilderten Zusammenhang vo Gottes-, Selbst- und Nächstenliebe würde ich auch genau so beschreiben, und ich halte ihn in der christlichen Theologie auch für zentral: |
Das rechtfertigt rein gar nichts. |
Deswegen habe ich auch noch ein paar Wörters mehr geschrieben, die du zur Kenntnis nehmen könntest, wenn du wolltest. Darin zeige ich, dass die von die insinuierte Beleidigung von Atheisten in meiner Aussage gar nicht enthalten ist. Dass du das nicht tust, ist simple Argumentationssverweigerung. |
Ach ja deine Apolegetik, wonach Atheisten in Wahrheit doch Theisten sind.
Nun hier meine Beschwichtigung zu meiner Theorie: Der Glaube an Gott bedingt zwar den Egoismus, aber das heißt nicht, dass Theisten deswegen Egoisten sind. Denn die Gläubigen glauben in Wahrheit selbst nicht an Gott.
Ist doch Unfug und außerdem wird keines der Kinder auf diese absurde Interpretation kommen.
Wir Atheisten glauben nicht an Gott. Was ist daran so schwer zu begreifen? Wenn du das nicht zur Kenntnis nimmst und einfach behauptest, dass wir es doch tun, dann hältst du uns wohl für debil oder wie?
Du glaubst an Gott? Jaja, nett, aber ich weiß, dass du ohnehin nicht an einen Gott glaubst. Nimms nicht persönlich, aber was du sagst nehme ich einfach nicht ernst. Bei allem Respekt, aber deinen Glauben bildest du dir nur ein.
Naja, nachdem das klargestellt ist, werde ich weiter überall erzählen, dass Theisten allesamt Egoisten sind. Nimms nicht persönlich, du glaubst ja nicht an Gott, bist also nicht gemeint, aber Leute die an Gott glauben, können einfach nicht nett und liebevoll sein.
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22267
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(#520396) Verfasst am: 11.07.2006, 17:39 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Ach ja deine Apolegetik, wonach Atheisten in Wahrheit doch Theisten sind. [...]
Wir Atheisten glauben nicht an Gott. Was ist daran so schwer zu begreifen? Wenn du das nicht zur Kenntnis nimmst und einfach behauptest, dass wir es doch tun, dann hältst du uns wohl für debil oder wie? |
Das ist Quatsch. Meine Aussage: "Auch Atheisten können möglicherweise das lieben, was ich mit meinen schwachen menschlichen Worten als "Gott" bezeichne - und können deshalb selbstverständlich auch Nächstenliebe üben." - stellt nicht die Selbstdefinition als Atheist infrage. Sie sagt nur, dass Atheisten und Theisten möglicherweise dasselbe meinen - und räumt (unzureichend formuliert mit dem Ausdruck "mit meinen schwachen Kräften") die Möglichkeit meines Irrtums in der Beschreibung ein. Sie dient dazu, Atheisten gerade nicht als defizitär darzustellen.
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Nun hier meine Beschwichtigung zu meiner Theorie: Der Glaube an Gott bedingt zwar den Egoismus, aber das heißt nicht, dass Theisten deswegen Egoisten sind. Denn die Gläubigen glauben in Wahrheit selbst nicht an Gott. [...]
Du glaubst an Gott? Jaja, nett, aber ich weiß, dass du ohnehin nicht an einen Gott glaubst. Nimms nicht persönlich, aber was du sagst nehme ich einfach nicht ernst. Bei allem Respekt, aber deinen Glauben bildest du dir nur ein. |
Ja, das ist die gängige atheistische Position zum Gottesglauben. Kann ich mit leben, sofern ich damit nicht zum schlechten Menschen erklärt werde. So lange wir uns gegenseitig als Menschen azeptieren, ist das OK.
Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Naja, nachdem das klargestellt ist, werde ich weiter überall erzählen, dass Theisten allesamt Egoisten sind. Nimms nicht persönlich, du glaubst ja nicht an Gott, bist also nicht gemeint, aber Leute die an Gott glauben, können einfach nicht nett und liebevoll sein. |
Tja, und siehst du, im Unterschied zu mir, der ich mich ausdrücklich von einer Abwertung des anderen distanziere, würdest du damit auf dieser Abwertung beharren. Viel Spaß damit.
*PLONK*
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