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Wann ist Gewalt gerechtfertigt?
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Piwi
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Anmeldungsdatum: 03.07.2006
Beiträge: 411

Beitrag(#520223) Verfasst am: 11.07.2006, 14:23    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube euch ist unterschwellig ein kleiner Denkfehler unterlaufen, denn kein Mensch ist perfekt. Sei es aus emotionalen Überfrachtungen oder auf Grund von Fehlinformationen. Diese Fehler kann man nur bereinigen wenn die Wahrheit auf den Tisch kommt - und da hapert es bei uns Menschen.
Grund:
Jeder ist sich gewohnheitsmäßg zunächsteinmal selbst der Nächste, und handelt also egoistisch.

Dazu ein kleines Beispiel:
Wölfe gehen sehr fürsoglich mit ihren Jungen um (da könnten sich manche Elter eine dicke Scheibe abschneiden), wenn sich aber ein Mitglied des Rudels dem Alphatier nicht unerwirft, dann gibt das mächtigen Ärger. Ich bin der Überzeugung so wie das die Natur regelt ist es optimal, besser geht es nicht. Daraus folgt, euere hypothetisches Anprangern der Gewalt ist sehr Lobenswert, aber ihr habt die Sache nicht durchschaut.

In diesem Sinn noch ein Beispiel:
Reichskanzler Bismark sagte
"Krieg ist die Vortsetzung der Diplomatie mit anderen Mitteln."
Das heißt für mich, derjenige der unter einem Handlungszwang steht, und wenn seine zur Problembereinigung nötige Inteligenz erschöpft ist muß er Gewalt anwenden.
Im Umkehrschluß heißt das, möchte man Gewalt vermeiden ist Bildung zu fördern. Dort wo die Bildung nur Mangelhaft vermittelt wird ist Gewalt vornehmlich zur Abwehr eines Angriffes zu akzeptieren, aber in jeder Form (der Angegriffen kann da nicht lange Philosophieren).

Noch ein Beisiel:
Wie hättet ihr am 11.09. entschieden als absehbar war daß zwei Flugzeuge ins WTC gesteuert werden. Egal wie man entscheidet (ab abschießen oder gewähren lassen), diese Raktion ist zu spät. Sehr lange Zeit vorher hätte den Angreifern Bildung vermittelt werden müssen. Damit hätte man den Extremisten den Boden entzogen.

Das ganze etwas plumper formuliert, könnte man auch sagen:
1. Dumm darf man schon sein, das macht überhaupt nix aus, man muß sich nur zu heflen wissen. Cool
2. Ein Unrecht kann niemals durch ein zweites Unrecht ausgeglichen werden.

Noch eine Überlegung:
Wenn Eltern ein Kind verwahrlosen lassen, kann es vorkommen daß sich das Kind mit Gewalt das nimmt was es braucht. Wenn ein solches Kind aus Gewohnheit das als Erwachsener Forsetzt, wer ist dann zu bestrafen das Kind oder dessen Eltern?


Zuletzt bearbeitet von Piwi am 11.07.2006, 14:41, insgesamt 4-mal bearbeitet
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Sehwolf
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Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#520225) Verfasst am: 11.07.2006, 14:25    Titel: Antworten mit Zitat

Greasel hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Du übersiehst (oder vielleicht willst du es übersehen), daß die Gefahr vom Täter willentlich herbeigeführt wird und auch von ihm beendet werden kann, während sie vom Opfer unfreiwilligerweise erduldet werden muß. Du suggerierst hier, als seien zwei Personen(gruppen) gleichermaßen einer Gefahr ausgesetzt und es würde von Dritten entschieden werden, wer zu retten ist.


Nein, du übersiehst etwas. Du gehst nämlich unzulässiger Weise davon aus, das der "Täter" etwas falsches (böses) tut, an dessen Ausübung man ihn hindern müsse, und zwar kurioser Weise indem man an ihm die selbe "böse" Tat begeht.

Vorstellungen über Gut und Böse sind aber Standpunktabhängig und können im lauf der Zeit variieren.


Gesetzestext Bremen hat folgendes geschrieben:
Gebraucht der Polizeivollzugsbeamte die Schusswaffe als das einzige Mittel und die erforderliche Verteidigung, um einen rechtswidrigen Angriff mit gegenwärtiger Lebensgefahr oder gegenwärtiger Gefahr einer schwerwiegenden Verletzung der körperlichen Unversehrtheit von sich oder einem anderen abzuwehren, so ist sein Handeln auch dann zulässig, wenn es unvermeidbar zum Tode des Angreifers führt; insoweit wird das Grundrecht auf Leben eingeschränkt. § 42 Abs. 1 S. 1 (Handeln auf Anordnung) findet im Falle des Satzes 2 keine Anwendung.



Greasel hat folgendes geschrieben:
Soweit so gut. Die Frage ist jetzt doch, wer darf unter welchen Umständen das Leib und Leben eines anderen bedrohen? Welchen Grund, welche Überzeugung rechtfertigt es einen Menschen zu töten. Können die Überzeugungen eines einzelnen Grund genug sein? Oder sind es die Überzeugungen der Mehrheit?
Die Festsstellung ob Leben oder körperliche Unversehrtheit gegenwärtig bedorht sind dürfte sich unabhängig von Mehrheiten und Modefragen treffen lassen.


T.
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Anmeldungsdatum: 02.12.2004
Beiträge: 16631
Wohnort: NRW

Beitrag(#520234) Verfasst am: 11.07.2006, 14:36    Titel: Antworten mit Zitat

Greasel hat folgendes geschrieben:
Nein, du übersiehst etwas. Du gehst nämlich unzulässiger Weise davon aus, das der "Täter" etwas falsches (böses) tut, an dessen Ausübung man ihn hindern müsse, und zwar kurioser Weise indem man an ihm die selbe "böse" Tat begeht.

Nein, Du übersiehst etwas. Wir alle halten das Risiko, zum Opfer eines durchgeknallten Mörders zu werden für größer, als das Risiko, selbst zum durchgeknallten Mörder und damit zum Opfer des finalen Rettungsschusses zu werden. Wir entscheiden uns für die Regelung, die unser gefühltes Risiko minimiert.
_________________
Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#520237) Verfasst am: 11.07.2006, 14:37    Titel: Antworten mit Zitat

Piwi hat folgendes geschrieben:
2. Ein Unrecht kann niemals durch ein zweites Unrecht ausgeglichen werden.

Es geht beim "Finalen Rettungsschuß" aber nicht um Ausgleich, sondern um Abwehr.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#520239) Verfasst am: 11.07.2006, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Wir alle halten das Risiko, zum Opfer eines durchgeknallten Mörders zu werden für größer, als das Risiko, selbst zum durchgeknallten Mörder und damit zum Opfer des finalen Rettungsschusses zu werden. Wir entscheiden uns für die Regelung, die unser gefühltes Risiko minimiert.

Das hast Du schön ausgedrückt. Sehr richtig.
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#520241) Verfasst am: 11.07.2006, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Piwi hat folgendes geschrieben:
2. Ein Unrecht kann niemals durch ein zweites Unrecht ausgeglichen werden.

Minus mal Minus macht Plus. (Homer Simpson)
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#520242) Verfasst am: 11.07.2006, 14:38    Titel: Antworten mit Zitat

Piwi hat folgendes geschrieben:
Ich glaube euch ist unterschwellig ein kleiner Denkfehler unterlaufen,
...
Noch ein Beisiel:
Wie hättet ihr am 11.09. entschieden als absehbar war daß zwei Flugzeuge ins WTC gesteuert werden. Egal wie man entscheidet (ab abschießen oder gewähren lassen), diese Raktion ist zu spät. Sehr lange Zeit vorher hätte den Angreifern Bildung vermittelt werden müssen. Damit hätte man den Extremisten
den Boden entzogen.

Den Denkfehler begehst du imho.
1. Die Abwägung der Alternativen in Falle des WTC ist nicht im mindesten mit der Abwägung beim gezielten Tötungsschuss oder Notwehr zu vergleichen. Du betrachtest den Vorfall in dem historischen Kontext, also mit dem Wissen dessen, was passiert ist und mutmaßt, dass du das vorher hättest wissen können. Das ist einer der Gründe warum das Luftsicherheitsgesetz Unsinn ist mE. Man hätte im konkreten Fall a) nicht wissen können, dass die Flugzeuge ins WTC stützen b) was dabei passiert und c) nicht garantieren können, das beim Abschuss nicht weit schlimmeres passiert.
Man stelle sich mal konkret vor. Vier zivile voll besetze Flugzeuge werden abgeschossen. Die Regierung behauptet hinterher sie hätte gewußt was sonst geschieht. Ein Jahr später wird die Nachricht eines Passagiers auf einer Mailbox entdeckt, aus der hervorgeht, die Passagiere versuchen die Terroristen zu überwältigen (kurz vor dem Abschuss). Zusätzlich stelle man sich vor diese Maschine sei nicht auf einem freien Feld abgestützt sondern über einem bewohnten Gebiet.
2. Vorbeugung ist die bessere Methode, das sind wir uns glaub ich alle einig, es geht aber hier genau um die Fälle in denen de Vorbeugung versagt hat. Das ist wie du feststellst Teil unserer Realität
3. Das war nicht Bismarck sondern Clausewitz (glaub ich) zwinkern



T.


Zuletzt bearbeitet von Sehwolf am 11.07.2006, 14:44, insgesamt einmal bearbeitet
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Stefan
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Anmeldungsdatum: 03.08.2004
Beiträge: 6217

Beitrag(#520243) Verfasst am: 11.07.2006, 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:

Wir alle halten das Risiko, zum Opfer eines durchgeknallten Mörders zu werden für größer, als das Risiko, selbst zum durchgeknallten Mörder und damit zum Opfer des finalen Rettungsschusses zu werden.


Ich nicht. noc
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Piwi
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Anmeldungsdatum: 03.07.2006
Beiträge: 411

Beitrag(#520253) Verfasst am: 11.07.2006, 14:58    Titel: Antworten mit Zitat

Sehwolf hat folgendes geschrieben:
n Denkfehler begehst du imho.
1. Die Abwägung der Alternativen in Falle des WTC ist nicht im mindesten mit der Abwägung beim gezielten Tötungsschuss oder Notwehr zu vergleichen.

Doch, das ist sehr wohl nötig und auch sinnvoll, aber nicht aus deiner Argumentation, sondern um das kleinere Übel herausfinden zu können.

Sehwolf hat folgendes geschrieben:

3. Das war nicht Bismarck sondern Clausewitz (glaub ich)

Auf Grund deines Einwandes bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher, bei Gelegenheit muß ich mal danach Gooogeln.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#520255) Verfasst am: 11.07.2006, 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

Piwi hat folgendes geschrieben:

Doch, das ist sehr wohl nötig.



Dann erklär nochmal was du damit meinst (das habe ich nämlich nicht verstanden) und warum du den finalen Rettungsschuß (meinetwegen auch polizeilichen Todesschuß) ablehnst.
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Piwi
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Anmeldungsdatum: 03.07.2006
Beiträge: 411

Beitrag(#520258) Verfasst am: 11.07.2006, 15:05    Titel: Antworten mit Zitat

Du hast den Kern meiner Aussage nicht verstanden.
Ich sage wir müssen mit der Gealt leben, sei es die Gewalt eines Killer oder die Gealt die vom finalen Rettungsschuß ausgeht.
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#520259) Verfasst am: 11.07.2006, 15:06    Titel: Antworten mit Zitat

Piwi hat folgendes geschrieben:
Du hast den Kern meiner Aussage nicht verstanden.
Ich sage wir müssen mit der Gealt leben, sei es die Gewalt eines Killer oder die Gealt die vom finalen Rettungsschuß ausgeht.

Ja. Aber das ist trivial. Eine Banalität, keine Aussagen von irgendeinem Wert.
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Piwi
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Anmeldungsdatum: 03.07.2006
Beiträge: 411

Beitrag(#520262) Verfasst am: 11.07.2006, 15:08    Titel: Antworten mit Zitat

Das glaube ich nicht, denn daraus kann zumindest hypothetisch eine Strategie abgeleitet werde, wie man die bereitschaft zur Gewalt minimieren könnte.

Und das wiederum hat meines Erachtens die Menschheit bitter nötig. Das ist aber nur das Ziel und wie du richtig formulierst ist das Ziel alleine Sinnlos, der Weg dorthin ist viel wichtiger.

Ich meine da kann man schon ins grübeln kommen Idee
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Spekulatia
furchteinflößend



Anmeldungsdatum: 27.12.2004
Beiträge: 625
Wohnort: ja

Beitrag(#520268) Verfasst am: 11.07.2006, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Und ja: selbstverständlich muß man einen, der andere als Geiseln nimmt, daran hindern, diese umzubringen. Was denn sonst?! Ich denke, dies ist die weit überwiegende Auffassung unter zivilisierten Menschen.

Sehe ich auch so (diese Diskussion zieht sich ja schon einige Beiträge lang hin). Dem Täter zu helfen, ist ein wünschenswerter Luxus, den man sich leisten kann, wenn Unschuldige außer Gefahr sind.

Nun frage ich mich nur, was das mit Zivilisation zu tun hat? zwinkern

venicius hat folgendes geschrieben:
Wie sähe es denn aus, wenn man zwei Täter töten müsste um ein Leben zu retten?
Ginge die KZ-Rechnung dann auch noch auf?

Ich weiß nicht, warum das eine KZ-Rechnung sein soll. Aus meiner Sicht wäre es gerechtfertigt, 10 Täter zu töten um ein unschuldiges Leben zu retten. Die Unterdrückten schulden dem Unterdrücker nichts. (natürlich sollte dies immer die letzte Alternative sein)

Piwi hat folgendes geschrieben:
Sehr lange Zeit vorher hätte den Angreifern Bildung vermittelt werden müssen. Damit hätte man den Extremisten den Boden entzogen.

Du scheinst dir ziemlich sicher zu sein, dass Bildung diese Tat verhindert hätte... warum bist du dir da so sicher?
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Piwi
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Anmeldungsdatum: 03.07.2006
Beiträge: 411

Beitrag(#520272) Verfasst am: 11.07.2006, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

Weil
eine ungute Erziehung maßgeblich zur Gewaltbereitschaft beiträgt.

Ich wiederhole meine Frage:
Wenn Eltern ein Kind verwahrlosen lassen, kann es vorkommen daß sich das Kind mit Gewalt das nimmt was es braucht. Wenn ein solches Kind aus Gewohnheit das als Erwachsener Forsetzt, wer ist dann zu bestrafen das Kind oder dessen Eltern?

Normal wird das Kind bestraft, unter diesen Bedinungen kann aber eine Strafe beim besten Willen nichts nützen.

Oder anders formuliert, eine Gesellschaft hat die Verbrecher die sie verdient.
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Sehwolf
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.03.2006
Beiträge: 10077

Beitrag(#520276) Verfasst am: 11.07.2006, 15:27    Titel: Antworten mit Zitat

Piwi hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:
n Denkfehler begehst du imho.
1. Die Abwägung der Alternativen in Falle des WTC ist nicht im mindesten mit der Abwägung beim gezielten Tötungsschuss oder Notwehr zu vergleichen.

Doch, das ist sehr wohl nötig.

Nötig? Ja meinetwegen.
Möglich? Nein.


Fall 1. Jemand hält dir eine Kanrre an den Kopf, ein Polizist kann ihn stoppen. Der Polizsit ist ein so guter Schütze, dass er sich ziemlich sicher ist einen gezielten Schuss anzubringen, er nimmt dabei die Tötung des Täters in kauf, nur die Tötung alleine des Täters, im Falle eines Treffers. Das sind zwei ganz klare Alternativen: Entweder du oder er. Die Abwägung fällt hier mE niemadem schwer.
Fall 2. Flugzeug. Etliche Hundert Passagiere, Personal und eine Handvoll Terroristen. Die Flugüberwachung bemerkt Kursabweichung, die Polizei hat Hinweise darauf was das das Ziel der Terroristen ist: Stadion in Berlin, Sonntag 10.07.2006 21.00 Uhr. Ein Abfängjäger startet mit Befehl die Maschine abzuschießen. Wo befindet sich die Maschiene? Unbewohntes Gebiet im Umkreis Berlins? Wohl kaum. Bei der Explosion einer Luft-Luft-Rakete wird die Maschine nicht in der Luft zerfetzt und löst sich auf. Im Gegenteil, IR-Raketen zielen auf ein Triebwerk reissen vielleicht eine Tragfläche ab. Das Ding kann noch zig Kilometer unkontrolliert weitertrudeln. Wer will sicherstellen, dass das Ding nicht irgendwo anders einschlägt, wo der Schaden ebenso groß sein könnte, oder sogar noch größer, schließlich kann niemand genau vorhersagen welcher Schaden im Ziel entstehen würde. Opfern musst du in jedem Fall mindestens die Passagiere. Du wägst ihr Leben gegen das Leben von anderen ab, und kannst nicht mal mit Sicherheit sagen wer diese anderen sind und wieviele es sind. Der Trugschluss (bei manchen Diskutanten ist ein Trick) ist man wäge das Leben einer kleinen Zahl gegen das einer bedeutend größerenZahl ab.


Piwi hat folgendes geschrieben:
Sehwolf hat folgendes geschrieben:

3. Das war nicht Bismarck sondern Clausewitz (glaub ich)

Auf Grund deines Einwandes bin ich mir jetzt nicht mehr so sicher, bei Gelegenheit muß ich mal danach Gooogeln.

http://de.wikiquote.org/wiki/Carl_von_Clausewitz

T.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#520278) Verfasst am: 11.07.2006, 15:29    Titel: Antworten mit Zitat

Spekulatia hat folgendes geschrieben:


venicius hat folgendes geschrieben:
Wie sähe es denn aus, wenn man zwei Täter töten müsste um ein Leben zu retten?
Ginge die KZ-Rechnung dann auch noch auf?

Ich weiß nicht, warum das eine KZ-Rechnung sein soll.

Ist doch klar. Eine andere Meinung soll durch Herstellen eines bewußt falschen Zusammenhangs von Vornherein diskeditiert werden -- ein beliebtes, aber gleichwohl nicht legitimes rhetorisches Mittel.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
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Piwi
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Anmeldungsdatum: 03.07.2006
Beiträge: 411

Beitrag(#520281) Verfasst am: 11.07.2006, 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

zu Carl von Clausewitz (1780-1831)
eiskypeusky
klasse, merci vielmals Sehr glücklich

bei manchen Diskutanten ist ein Trick
Auch du hast den Kern meiner Aussage nicht verstanden.
Ich legitimiere die Gewalt, um gesellschaftliche Mißtände aufdecken zu können. Dieses Aufdecken ist mir wichtig, wie auf Gewalt reagiert wird ist mir mehr oder weniger egal.
Muß mir egal sein, denn unabhängig davon wie wir damit umgehen, wir müssen in jedem Fall damit lernen leben zu können.
Die Gewalt ist da und sie wird auch weiterhin da sein.
Wenn wir also mit Gewalt konfrontiert werden, nicht wie aufgescheuchte Hühner rumrennen, sondern zur Tagesordnung übergehen als wenn nichts gewesen wäre.

Zur Klärung möchte ich noch anfügen, der Angriff auf das WTC hat sehr viel Menschen veranlaßt nicht mehr mit dem Flugzeug zu reisen. Das hat Weltweit viele Arbeitsplätze gefordert. Diese Arbeitslosen empfinden das sicherlich als eine sehr subtile Form von Gewalt, aber es ist Gewalt.

Daraus könnte man ableiten, die Terroristen haben ihre Gewaltbereitschaft vertausendfacht.
Das gilt es wirksam zu minimieren. Das minimieren ist wichtig, aber nicht nur im großen sondern auch im kleinen.


Zuletzt bearbeitet von Piwi am 11.07.2006, 16:04, insgesamt 2-mal bearbeitet
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Piwi
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Anmeldungsdatum: 03.07.2006
Beiträge: 411

Beitrag(#520293) Verfasst am: 11.07.2006, 15:48    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Piwi hat folgendes geschrieben:
2. Ein Unrecht kann niemals durch ein zweites Unrecht ausgeglichen werden.

Minus mal Minus macht Plus. (Homer Simpson)


-3 * -3 = +9
Dein Einwand ist insofern richtig.

ABER

-3 + -3 = -6

oder

-3 / -3 = +1

oder

-3 - -3 = 0

das sollte man nicht übersehen.
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Spekulatia
furchteinflößend



Anmeldungsdatum: 27.12.2004
Beiträge: 625
Wohnort: ja

Beitrag(#520307) Verfasst am: 11.07.2006, 16:13    Titel: Antworten mit Zitat

Piwi hat folgendes geschrieben:
Weil
eine ungute Erziehung maßgeblich zur Gewaltbereitschaft beiträgt.

Das ist ein Faktor, aber nicht der Einzige. Außerdem ist Bildung nicht gleich gute Erziehung.

Piwi hat folgendes geschrieben:
Ich wiederhole meine Frage:
Wenn Eltern ein Kind verwahrlosen lassen, kann es vorkommen daß sich das Kind mit Gewalt das nimmt was es braucht. Wenn ein solches Kind aus Gewohnheit das als Erwachsener Forsetzt, wer ist dann zu bestrafen das Kind oder dessen Eltern?

Normal wird das Kind bestraft, unter diesen Bedinungen kann aber eine Strafe beim besten Willen nichts nützen.

Ja, aber die Eltern haben sich dieses Verhalten höchstwahrscheinlich auch nicht bewusst ausgesucht. Die erste Ursache zu finden ist da bestenfalls schwer und wahrscheinlich unmöglich.

"bestrafen" halte ich eh für den falschen Ansatz.
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Greasel
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Anmeldungsdatum: 13.06.2006
Beiträge: 1055

Beitrag(#520318) Verfasst am: 11.07.2006, 16:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
.....Die Begriffe gut und böse hast allein du ins Feld geführt. Und ja: selbstverständlich muß man einen, der andere als Geiseln nimmt, daran hindern, diese umzubringen. Was denn sonst?! Ich denke, dies ist die weit überwiegende Auffassung unter zivilisierten Menschen........


Na, da hast du ja Glück das sich deine Auffassung und die "weit überwiegende Auffassung von uns zivilisierten Menschen" decken. Was hätte wohl die "weit überwiegende Auffassung der zivilisierten Menschen" vor fünfhunderd Jahren dazu gemeint, dass du nachts im Wald Kräuter sammeln gehst? Oder was hätte die "weit überwie......" vor ca 67 Jahren duzu gemeint das du ein perverser homosexueller bist?

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:

Dafür gibt es Gesetze, das ist ihr Sinn. Und nach denen ist Notwehr ein rechtfertigender Umstand.


Ja, momentan und hier in Deutschland. Es könnten aber auch wie in teilen der USA Gesetze angestrebt werden, nach denen es erlaubt ist von der Schusswaffe gebrauch zu machen, nur weil man sich subjektiv bedroht fühl. Gesetze sind variabel. Ausserdem sind meine Argumente abstrakter Natur. Es geht mir um grundlegende Erkenntnisse und Feststellungen. Wie diese Erkenntnisse dann hinterher im Staat per Gesetz umgesetzt werden ist eine andere Frage.

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:

Warte, bis Dir jemand eine Knarre an den Schädel hält, um ... ach egal was damit zu erreichen. Da wird Dein Hirn ganz schnell rechtfertigen, den Typen wegzupusten, und Du wirst drum betteln, daß das jetzt einer tun möge.


Guckst du hier -->
Greasel hat folgendes geschrieben:
......Die Affekthandlung eines einzelnen kann ich verstehen und nachvollziehen. Auch eine Notwehrhandlung. Niemals darf aber der Staat per Gesetz Leben relativieren. Gruß


kolja hat folgendes geschrieben:
Nein, Du übersiehst etwas. Wir alle halten das Risiko, zum Opfer eines durchgeknallten Mörders zu werden für größer, als das Risiko, selbst zum durchgeknallten Mörder und damit zum Opfer des finalen Rettungsschusses zu werden. Wir entscheiden uns für die Regelung, die unser gefühltes Risiko minimiert.


Damit erklärst du warum wir etwas tun, nicht etwa ob es gut, wünschenswert oder zu rechtfertingen ist. Und selbst diese Erklärung ist zweifelhaft, weil sie von einer Art "Homo Oeconomicus" ausgeht. Menschen entscheiden aber nicht immer rational.

Gruß
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Xamanoth
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Anmeldungsdatum: 07.04.2006
Beiträge: 7962

Beitrag(#520320) Verfasst am: 11.07.2006, 16:35    Titel: Antworten mit Zitat

Greasel hat folgendes geschrieben:

Es könnten aber auch wie in teilen der USA Gesetze angestrebt werden, nach denen es erlaubt ist von der Schusswaffe gebrauch zu machen, nur weil man sich subjektiv bedroht fühl.


Das ist auch in Deutschland so - und auch das ist meiner Ansicht nach gut so.
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weyoun
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Anmeldungsdatum: 02.02.2006
Beiträge: 46

Beitrag(#520332) Verfasst am: 11.07.2006, 16:46    Titel: Antworten mit Zitat

Piwi hat folgendes geschrieben:

Wie hättet ihr am 11.09. entschieden als absehbar war daß zwei Flugzeuge ins WTC gesteuert werden. Egal wie man entscheidet (ab abschießen oder gewähren lassen), diese Raktion ist zu spät. Sehr lange Zeit vorher hätte den Angreifern Bildung vermittelt werden müssen. Damit hätte man den Extremisten den Boden entzogen.



was meinst du damit? die meisten der flugzeugentführer waren menschen mit akademischer bildung.
die al-kaida führungs riege setzt sich auch nicht aus dummköpfen zusammen, sondern aus einem bau-unternehmer oder zum beispiel einen kinder arzt.
diese menschen waren und sind auf keinen fall ungebildet.
_________________
gutes buch:
michael heinrich: kritik der politischen ökonomie
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#520338) Verfasst am: 11.07.2006, 16:54    Titel: Antworten mit Zitat

Piwi hat folgendes geschrieben:

Zur Klärung möchte ich noch anfügen, der Angriff auf das WTC hat sehr viel Menschen veranlaßt nicht mehr mit dem Flugzeug zu reisen. Das hat Weltweit viele Arbeitsplätze gefordert. Diese Arbeitslosen empfinden das sicherlich als eine sehr subtile Form von Gewalt, aber es ist Gewalt.

Die Erdatmosphäre würde das anders sehen.
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Ralf Rudolfy
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Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#520348) Verfasst am: 11.07.2006, 17:03    Titel: Antworten mit Zitat

Greasel hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
.....Die Begriffe gut und böse hast allein du ins Feld geführt. Und ja: selbstverständlich muß man einen, der andere als Geiseln nimmt, daran hindern, diese umzubringen. Was denn sonst?! Ich denke, dies ist die weit überwiegende Auffassung unter zivilisierten Menschen........


Na, da hast du ja Glück das sich deine Auffassung und die "weit überwiegende Auffassung von uns zivilisierten Menschen" decken. Was hätte wohl die "weit überwiegende Auffassung der zivilisierten Menschen" vor fünfhunderd Jahren dazu gemeint, dass du nachts im Wald Kräuter sammeln gehst? Oder was hätte die "weit überwie......" vor ca 67 Jahren duzu gemeint das du ein perverser homosexueller bist?

Dsa ist ja wohl völlig absurd. Die Bewertung eines zum Mord bereiten Geiselnehmers (und ich erinnere mich nicht, daß jemand jemals den Todesschuß in einem anderen als diesem Kontext befürwortet hätte) ist wohl kaum kurzfristigen Schwankungen unterworfen, und es ist nicht anzunehmen, daß man das vielleicht in fünfzig Jahren ganz in Ordnung findet. Von daher ist der Vergleich mit der in der Gesellschaft zu großen Teilen (nicht bei allen, wie wir wissen) gewandelten Auffassung zu Homosexualität vollkommen -- ja, ich kanns nicht anders sagen -- idiotisch.
_________________
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#520359) Verfasst am: 11.07.2006, 17:13    Titel: Re: Wann ist Gewalt gerechtfertigt? Antworten mit Zitat

Spekulatia hat folgendes geschrieben:

Ist Widerstand, der nicht gewaltlos ist, grundsätzlich zu verurteilen? (siehe Link)
Kann man Leben gegeneinander aufrechnen? Gibt es Leben, die mehr wert sind als andere?
Gibt es Taten, die auch aus Notwehr nicht begangen werden dürfen? Ist Gewalt im Angesicht der Zerstörung der Lebensgrundlage eines Wesens Notwehr?
Ist Sachbeschädigung eine Art von Gewalt? Wenn ja, ist sie schlimmer, genau so schlimm oder weniger schlimm als Körperverletzung?

Wer mir eine Freude machen will, darf die Fragen gerne alle beantworten, eigentlich sind sie aber mehr als Anregung gedacht...


Ich denke Gewalt ist dann gerechtfertigt, wenn es keine andere Lösung mehr gibt (es muß aber wirklich alles ausgeschöpft werden) und die Sache für die man Gewalt anwendet objektiv und nach Möglichkeit demokratisch im Sinne der jeweiligen Bevölkerung ist, bzw. es um das eigene Leben geht.
Manchmal brauchen die Leute aber auch einfach mal so auf die Fresse zynisches Grinsen
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Rinderwahn
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Beiträge: 3013

Beitrag(#520365) Verfasst am: 11.07.2006, 17:18    Titel: Re: Wann ist Gewalt gerechtfertigt? Antworten mit Zitat

Konstrukt23 hat folgendes geschrieben:
(es muß aber wirklich alles ausgeschöpft werden)


Auch das offensichtlich Nixnützige?
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Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#520368) Verfasst am: 11.07.2006, 17:19    Titel: Re: Wann ist Gewalt gerechtfertigt? Antworten mit Zitat

Rinderwahn hat folgendes geschrieben:
Konstrukt23 hat folgendes geschrieben:
(es muß aber wirklich alles ausgeschöpft werden)


Auch das offensichtlich Nixnützige?


Ich denke schon..aber ich ahne worauf Du hinauswillst. Hinterher ist es vielleicht wichtig auch das Nixnützige probiert zu haben. Meistens nennt man das Diplomatie zwinkern
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kolja
der Typ im Maschinenraum
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Wohnort: NRW

Beitrag(#520390) Verfasst am: 11.07.2006, 17:34    Titel: Antworten mit Zitat

kolja hat folgendes geschrieben:
Nein, Du übersiehst etwas. Wir alle halten das Risiko, zum Opfer eines durchgeknallten Mörders zu werden für größer, als das Risiko, selbst zum durchgeknallten Mörder und damit zum Opfer des finalen Rettungsschusses zu werden. Wir entscheiden uns für die Regelung, die unser gefühltes Risiko minimiert.
Greasel hat folgendes geschrieben:
Damit erklärst du warum wir etwas tun, nicht etwa ob es gut, wünschenswert oder zu rechtfertingen ist.

Du überinterpretierst den Begriff "gut" zu sehr. "Gut" ist, was uns und/oder möglichst vielen anderen nützt, was dem (teilweise unbewussten) Sozialvertrag entspricht, usw ...

Greasel hat folgendes geschrieben:
Und selbst diese Erklärung ist zweifelhaft, weil sie von einer Art "Homo Oeconomicus" ausgeht. Menschen entscheiden aber nicht immer rational.

Quatsch. Wir reden nicht von einer Einzelentscheidung, sondern von gesellschaftlichen Konventionen, die sich teilweise unbewusst-evolutionär gebildet haben, teilweise bewusst-reflektierend festgelegt worden sind. Die müssen nicht dem Optimum entsprechen, sondern nur in der Vergangenheit soweit funktional gewesen sein, dass die Gesellschaft bis heute überlebt hat.
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Baldur
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Beiträge: 8326

Beitrag(#520415) Verfasst am: 11.07.2006, 17:54    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
venicius hat folgendes geschrieben:
Wie sähe es denn aus, wenn man zwei Täter töten müsste um ein Leben zu retten?
Ginge die KZ-Rechnung dann auch noch auf?

Was für eine KZ-Rechnung bitte?


Eine Rechnung, die Menschenleben gegeneinander aufrechnet ist für mich eine KZ-Rechnung.
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