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somnifex registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.07.2006 Beiträge: 24
Wohnort: Stuttgart
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(#520873) Verfasst am: 11.07.2006, 23:16 Titel: |
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Zitat: | Dann weiß man nämlich auch, dass die Bibel nicht von Jesus gebracht wurde, sondern, dass sie von Menschenhand geschrieben wurde und sich somit eventuell, möglicherweise, vielleicht, naja, nennen wir es "künstlerische Ergänzungen" eingeschlichen haben. |
Zitat: | Ich finde es zu wenig jetzt mit "in der Bibel steht: Gott ist zornig, die Welt wurde an 7 Tagen erschaffen, es gibt einen Teufel, etc p.p." anzukommen oder mit Sachen wie "Kreuzzügen, Teufelsaustreibung, Indoktrinierung, Verdummung durch Kirche" den christlichen Glauben zu kritisieren. |
Wie gesagt, ich denke nicht, dass die Bibel oder der Papst heilig ist. Eine reine Überlieferung von der auch noch ein Großteil fehlt.
Zitat: | Du hast die Bibel wohl nicht sehr ausführlich gelesen, oder was denkst Du, hat Jesus damit gemeint, als er sagte " Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein."? |
Warst du dabei oder woher weißt DU, dass er das so wortwörtlich gesagt hat?
_________________ Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus.
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Berglichter Highscorer
Anmeldungsdatum: 26.06.2006 Beiträge: 454
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(#520879) Verfasst am: 11.07.2006, 23:21 Titel: |
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So, also die Grundlage des Christentums ist ja nun die Bibel. Wenn man dort den einen klugen Satz (sinngemäß) "Was du nicht willst, das man dir tut, das füg' auch keinem andern zu", der einem gewissen Jesus zugeschrieben wird, und den Kant auch schon ganz unabhängig davon formuliert hat, extrahiert, was genau bleibt dann noch außer einer mäßig unterhaltsamen Märchengeschichte?
Du, somnifex, möchtest dich gerne von allen Pseudochristen distanzieren, die lediglich die chrsitliche Lehre für ihre Zwecke missbraucht haben. Ok, sehr löblich, aber was bleibt deines Erachtens denn dann noch über, von dem du dich nicht distanzieren möchtest? Religion ist im besten Fall harmloser Schwachsinn, ansonsten ist es nichts anderes als Politik. Immer.
Welche Aussagen über Gott bietet das Christentum denn, von dem sich nicht ebensogut das Gegenteil behaupten ließe? Man soll nicht Religion sagen wo man Humanismus und Ethik meint.
Deine Meinung dazu würde ich mal ganz außerordentlich interessieren.
_________________ Man soll nicht Religion sagen wo man Politik meint.
Zuletzt bearbeitet von Berglichter am 11.07.2006, 23:22, insgesamt einmal bearbeitet |
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Stingery Atholik
Anmeldungsdatum: 06.05.2006 Beiträge: 716
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(#520880) Verfasst am: 11.07.2006, 23:21 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | Zitat: | ...
Sehr viel bleibt von der Nächstenliebe im Christentum nicht übrig. Und lässt man nur diese allein als Lehre stehen, dann hat man entweder etwas, das dem Buddhismus abgesehen vom Wiedergeburtsaberglauben ähnlich ist, oder man hat etwas, das am ehesten dem Gedanken des Humanismus entspricht.
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Danke, die erste Antwort mit der ich etwas anfangen kann. Um deine ersten Aussagen zusammenzufassen könnte man sagen, "die Christliche Kirche und die westlich-christliche Gesellschaft verhält sich unchristlich", d.h. kurz ein "Widerspruch" in sich.
Warum kritisiert man die christliche Lehre, wenn sie niemand richtig ausübt, oder zumindest kein nennenswerter Teil der Menschheit? Das einzige was man den "Christen" vorwerfen kann ist, dass sie sich nicht an das halten was sie predigen, also dass sie "Heuchler" sind. |
Da stimme ich mit dir überein, sofern das auch deine Meinung ist.
»Der einzige Christ starb am Kreuz!«
Friedrich Nietzsche
Solange ein Mensch sich gemäß der christlichen Lehre verhält, demnach überzeugter Pazifist ist, aber nicht seinen Glauben, wie immer der auch aussehen mag, mit irrationalen Argumenten verteidigen und anderen Menschen aufdrücken will, habe ich kein Problem mit ihm. Wenn dieser nächstenliebende Mensch aber keiner oder einer anderen Konfession angehört, dann sind es aber meist die Christen, die ein Problem mit ihm haben.
_________________ Zombie [...bi], der; -[s], -s [engl. zombi(e), westafrik. Wort]: Toter, der ein willenloses Werkzeug dessen ist, der ihn zum Leben erweckt hat.
Christ [k...] der; -en, -en <gr>: siehe Zombie
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#520882) Verfasst am: 11.07.2006, 23:22 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | Zitat: | Du hast die Bibel wohl nicht sehr ausführlich gelesen, oder was denkst Du, hat Jesus damit gemeint, als er sagte " Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater, Mutter, Frau, Kinder, Brüder, Schwestern und dazu sich selbst, der kann nicht mein Jünger sein."? |
Warst du dabei oder woher weißt DU, dass er das so wortwörtlich gesagt hat? |
Ich gehe davon aus, dass wir hier über den mythischen Jesus reden, also den Jesus, von dem in der Bibel berichtet wird und an den die Christen glauben - schliesslich heisst der Thread ja "Kritik am Christentum" und nicht "Kritik am historischen Jesus". Ausserdem: Wenn er das, was ich zitiert habe, nicht wortwörtlich gesagt haben soll, woher weisst Du dann, dass er das mit der Nächstenliebe wortwörtlich gesagt hat? Hat Jesus nur das gesagt, was Du für wichtig hältst?
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Toasti allseitig mit Möbiusbutter bestrichen
Anmeldungsdatum: 15.05.2006 Beiträge: 1026
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(#520883) Verfasst am: 11.07.2006, 23:22 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: |
Warum kritisiert man die christliche Lehre, wenn sie niemand richtig ausübt, oder zumindest kein nennenswerter Teil der Menschheit? Das einzige was man den "Christen" vorwerfen kann ist, dass sie sich nicht an das halten was sie predigen, also dass sie "Heuchler" sind. |
nicht nennenswerter Teil ?
Bitte schau dir die beiden Videos an
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?t=13003
Da bekommst du vielleicht eine Ahnung warum dieser angeblich nicht nennenswerte Teil der Christen so gefährlich ist.
Glaubst Du im ernst, die "gemässigten Christen", also deiner Aussage nach die "Heuchler" (ich bezeichne sie etwas liebevoller als Kuschelchristen) unternehmen irgendetwas gegen diese Fundiignoranz?
Zuletzt bearbeitet von Toasti am 11.07.2006, 23:24, insgesamt 2-mal bearbeitet |
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somnifex registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.07.2006 Beiträge: 24
Wohnort: Stuttgart
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(#520884) Verfasst am: 11.07.2006, 23:22 Titel: |
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Zitat: | Hmm, wozu muß man sich ein unverständliches Buch nehmen und dieses interpretieren ? Warum mußt du dir Mord und Totschlag schön reden, wenn es nach christlicher Vorstellung gerechte Strafen Gottes sind ? Warum greifst du nicht zum Koran oder versuchst es mit Konfuzius ? Warum willst du überhaupt an einen Gott glauben ? |
Wollen, müssen, wollen, müssen.
Wer sagt denn das???
Es steckt eben doch ein gewisser philosophischer Anspruch in der Bibel, auch wenn das niemand wahr haben will. Jeder erkennt den großen Intellekt von Geothe und Schiller (den ich auch anerkenne) aber sobald etwas in einfachen unmissverständlichen Sätzen geschrieben ist, muss der philosophische Bildungsadel sofort die Nase rümpfen und sich über diese "stupiden, unrealistischen und bäuerlichen Weisheiten" erheben, ohne sich die Sache mal genauer angeschaut zu haben.
Denn was einfach ist, das ist dumm.
ein großer Irrtum
_________________ Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#520898) Verfasst am: 11.07.2006, 23:28 Titel: |
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Was ist das wahre Christentum?
Gibt es das überhaupt?
Wer hat die Definitionshoheit - die katholiken (welcher Flügel) die russische Orthodoxie, die liberalen Protestanten, die Evangelikalen für die jedes Bibelwort heilig ist?
Was macht einen Christen aus?
Ich würde sagen, folgende gemeinsame Nenner haben eigentlich alle Christen:
1. Glauben an eine überweltliche personale Kraft, die ursächlich für die Welt und die Menschen ist (Gott)
2. Glauben, dass diese Kraft bestimmte Vorstellungen hat, wie die Menschen leben sollen
3. Glauben, dass der Wille dieser Kraft sich am besten in dem Buch findet, dass man "Bibel" nennt
4. Glaube, dáss ein Mensch nanmens Jesus Christus in beosonderer Beziehung zu dieser Kraft steht, evtl. sogar mit ihr identisch ist, dass dieser Mensch am Kreuz gestorben und auferstanden ist - warum und wie auch immer
5. Glauben an ein Jenseits, das zumindesat bei den meisten Lesarten entweder von Gläubigen oder von den guten Menschen (was immer das sein soll) bevölkert ist; während der Rest entweder bestraft oder ausgelöscht wird (die Allversöhnung ist sehr wenig verbreitet)
Was spricht nun gegen dieses christentum? Nun, jede Religion mit Absolutheitsanpruch birgt Gefahren:
1. Aufstellen einer Ethik, die man für alle verbindlcih halten will (Ehe, Sexualmoral, Homosexualität)
2. A bsolutsheitsanpruch, Andersgläubige müssen um jeden Preis überzeugt werden
3. Die Gefahr der Bekämpfung andersdenkender/Gläubiger und Menschen die nicht mit der Ethik kompatibel leben
4. Jenseitsfixiertheit, die zu einer Abkehr von der wirklichen Welt führt (zumindest führen kann)
5. Wissenschafts und Philosophiefeindlichkeit
6. Zumindest hypothetische Demokratiefeindlichkeit
Waren die Kreuzfaherer wahre Christen? Waren die Inquisitoren wahre Christen?
Warum nicht? Ach ja, der Grundsatz der Liebe.
Nur; Ist es nicht Liebe, jemandem, und sei es mit Gewalt, zum Paradieß zu verhelfen?
Was ist schon kurzes irdisches Leid gegen ewiges Glück?
Das was im Mittelalter unterm Christentum abging, erleben wir in der arabischen Welt gerade in grün.
Das Problem ist vielleicht gar nicht mal der inhumane Inhalt der Religion.
Sondern das sie zu inhumanen Zwecken missbraucht werden kann.
Was die Bibel betrifft...
Zumindest das AT Testament ist zu 90% mit einer modernen Ehtik nciht kompatibel. Woher nimmst du den Glauben, dass also der Großteild er Bibel für Gott keine Bedeutung mehr hat?
Auch im neuen Testament bezieehne sich Jesus und auch Paulus oft auf die Autorität des alten Testaments.
Und die ständigen Höllendrohungen des neuen Testaments sind auch nciht als Basis einer Ethik geeignet, dass NT ist brutalter als dass AT, nicht andersherum.
Und ja, die Bibel ist in vielen Teilen ganz große Literatur, udn teilweise auch gorße Philosophie.
Wo du aber Wahrheiten zu finden glaubst, die heute noch besondere Relevanz haben sollen, sit mir nicht ersichtlich.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#520903) Verfasst am: 11.07.2006, 23:31 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | Es steckt eben doch ein gewisser philosophischer Anspruch in der Bibel, auch wenn das niemand wahr haben will. |
Das bestreitet ja niemand. Die Bibel ist eine Sammlung von Schriften, die den Glauben und das Weltbild eines bestimmten Kulturkreises über einen längeren Zeitraum zusammenfasst. Da waren sehr viele Autoren am Werk und die hatten nicht alle durchgängig schlechte Ideen. Nur finden sich diese Ideen nicht nur in der Bibel, sondern auch in anderen Schriften aus anderen Kulturkreisen, teilweise sogar besser formuliert oder begründet.
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Berglichter Highscorer
Anmeldungsdatum: 26.06.2006 Beiträge: 454
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(#520907) Verfasst am: 11.07.2006, 23:33 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | Es steckt eben doch ein gewisser philosophischer Anspruch in der Bibel, auch wenn das niemand wahr haben will. |
Und weiter? In jedem reinen Philosophiebuch findest du das viel konzentrierter. Gefällt dir das Christentum, weil es deiner Meinung nach den "einfachen Leuten" ein bischen Philosophie näherbringt? Oje oje..
Man soll übrigens auch nicht Religion sagen, wenn man Philosophie meint.
_________________ Man soll nicht Religion sagen wo man Politik meint.
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Stingery Atholik
Anmeldungsdatum: 06.05.2006 Beiträge: 716
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(#520917) Verfasst am: 11.07.2006, 23:38 Titel: |
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Zur Philosphie in der Bibel:
In der Bibel wird nicht philosophiert, es werden keine tiefgreifene Gedanken formuliert, sondern nur fabuliert und Mythos als geschichtliche Wahrheit vorgesetzt.
Ein philosophischer Anspruch wird lediglich von denen erhoben, die die Bibel als gottgegeben betrachten oder sie durch Interpretation überschätzen.
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Xamanoth auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.04.2006 Beiträge: 7962
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(#520918) Verfasst am: 11.07.2006, 23:39 Titel: |
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Stingery hat folgendes geschrieben: |
In der Bibel wird nicht philosophiert,. |
Nicht oft, und wenn dann oft schlecht, doch partiell durchaus.
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somnifex registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.07.2006 Beiträge: 24
Wohnort: Stuttgart
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(#520920) Verfasst am: 11.07.2006, 23:40 Titel: |
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Zitat: | So, also die Grundlage des Christentums ist ja nun die Bibel. Wenn man dort den einen klugen Satz (sinngemäß) "Was du nicht willst, das man dir tut, das füg' auch keinem andern zu", der einem gewissen Jesus zugeschrieben wird, und den Kant auch schon ganz unabhängig davon formuliert hat, extrahiert, was genau bleibt dann noch außer einer mäßig unterhaltsamen Märchengeschichte? |
Also, die christliche Lehre von der ich spreche basiert nicht auf der Bibel, wahrscheinlich ist das einzige Problem das, dass wir aneinander vorbeireden.
Dass Kant diesen Spruch unabhängig davon formuliert hat unterstreicht und unterstützt diesen Satz nur, wie er darauf gekommen ist, das ist völlig egal (damit meine ich Kant UND Jesus), das Resultat zählt.
Das allgemeine Problem ist vielleicht, dass ich mit einer zu speziellen Interpretation (d.h. bestimmte Vernachlässigungen, Auslassungen bestimmter Teil und höhere Bewertung, Aufwertung anderer Komponenten) dieser Lehrer gestartet habe.
Mein Fehler. Erklärung folgt morgen mittag, ich muss nämlich morgen zur Schule und das reicht dann heut nicht mehr.
Zitat: | Solange ein Mensch sich gemäß der christlichen Lehre verhält, demnach überzeugter Pazifist ist, aber nicht seinen Glauben, wie immer der auch aussehen mag, mit irrationalen Argumenten verteidigen und anderen Menschen aufdrücken will, habe ich kein Problem mit ihm. Wenn dieser nächstenliebende Mensch aber keiner oder einer anderen Konfession angehört, dann sind es aber meist die Christen, die ein Problem mit ihm haben. |
Genau dieser Meinung bin ich auch. Kritik am Christentum selbst ist viel schwerer (schwerer, nicht ungerechtfertigt oder sinnlos) als die Kritik an George Bush, dem Papst, Kreationisten, Missionaren, etc.
Das war eine qualifizierte Antwort, nicht weil ich mit ihr übereinstimme, sondern weil auf den Punkt gebracht wurde, was meine Frage ganz am Anfang war.
Es ist wahrscheinlich für manche zu schwer zwischen (ich nenne es jetzt einfach mal so) "wahren Christen" (die stur nach diesen wenigen Geboten leben) und den "Heuchlern" die die Religion zwecks politischer Macht nutzen, was überhaupt nicht mehr christlich ist...
Ein Christ der mir seinen Glauben aufzwingen will, der ist kein wahrer Christ, wahre Christen würden mich durch Taten überzeugen.
Wenn der Papst den Petersdom, sein ganzes Gold und seine Samtkleider verkaufen würde und alles den Armen und Bedürftigen spenden würde, dann würde ich schon sehr viel eher überzeugt werden...
_________________ Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus.
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Claus die Axt im Walde
Anmeldungsdatum: 14.04.2006 Beiträge: 380
Wohnort: Waiblingen
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(#520927) Verfasst am: 11.07.2006, 23:43 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | Also ich bin mir sicher, dass man die Bibel interpretieren muss. |
Warum muss man sie erst interpretieren? Weil sie so, wie sie geschrieben ist, nicht akzeptabel ist?
Oft wird behauptet, man dürfe die Bibel nicht wörtlich nehmen, das sei alles ganz anders gemeint gewesen usw.
Wie glaubwürdig ist diese Behauptung?
Man muss bedenken, dass diese Texte nicht für fast 2000 Jahre später lebende Menschen mit Theologiestudium geschrieben wurden, sondern für das damalige einfache Volk!
Weiter oben wurde dir das Buch "Denn sie wissen nicht, was sie glauben" von Franz Buggle bereits empfohlen. Ich kann mich dieser Empfehlung nur anschließen. Dieses Buch setzt sich mit der christlichen Religion unter ethischen Gesichtspunkten auseinander und räumt vor allem mit der weit verbreiteten, aber unzutreffenden Meinung auf, die christliche Religion sei an sich gut, und dass Christen im Namen Gottes die abscheulichsten Verbrechen gegen die Menschlichkeit begangen haben läge nur daran, dass sie ihre Religion falsch verstanden hätten (oder dass damit Mißbrauch getrieben wurde).
_________________ Was ist das für ein Gott, für den sich Menschen faule Ausreden ausdenken müssen?!!
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SoWhy The Doctor
Anmeldungsdatum: 21.04.2006 Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS
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(#520930) Verfasst am: 11.07.2006, 23:45 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | Also, die christliche Lehre von der ich spreche basiert nicht auf der Bibel, |
Worauf denn sonst?
_________________ Stop believing - start thinking.
Rise up, rise up!
Live a full life, 'cause when it's over, it's done!
So rise up, rise up! Dance and scream and love
(Cursive - Rise up! Rise up!)
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Berglichter Highscorer
Anmeldungsdatum: 26.06.2006 Beiträge: 454
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(#520934) Verfasst am: 11.07.2006, 23:47 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | Zitat: | So, also die Grundlage des Christentums ist ja nun die Bibel. Wenn man dort den einen klugen Satz (sinngemäß) "Was du nicht willst, das man dir tut, das füg' auch keinem andern zu", der einem gewissen Jesus zugeschrieben wird, und den Kant auch schon ganz unabhängig davon formuliert hat, extrahiert, was genau bleibt dann noch außer einer mäßig unterhaltsamen Märchengeschichte? |
Also, die christliche Lehre von der ich spreche basiert nicht auf der Bibel, wahrscheinlich ist das einzige Problem das, dass wir aneinander vorbeireden. |
Also weder Himmel noch Hölle, noch Sünde, Erlösung, einen Gott, der den Menschen nach seinem Ebenbild geschaffen hat, noch Jesus Christus als Gottes Sohn, dazu noch Distanzierung von allen weltlich kirchlichen Mißgriffen im Laufe der letzten 2000 Jahre... und du bist dir sicher, daß du hier das Christentum verteidigen willst?
somnifex hat folgendes geschrieben: | Dass Kant diesen Spruch unabhängig davon formuliert hat unterstreicht und unterstützt diesen Satz nur, wie er darauf gekommen ist, das ist völlig egal (damit meine ich Kant UND Jesus), das Resultat zählt. |
Das sehe ich auch so, aber warum soll dieser Punkt dann einer Religion gutgeschrieben werden, wenn's auch ganz anders geht?
somnifex hat folgendes geschrieben: | Das allgemeine Problem ist vielleicht, dass ich mit einer zu speziellen Interpretation (d.h. bestimmte Vernachlässigungen, Auslassungen bestimmter Teil und höhere Bewertung, Aufwertung anderer Komponenten) dieser Lehrer gestartet habe. |
Na da warten wir vielleicht, bis du uns deinen ganz individuellen Glauben mal dargelegt hast und dann gucken wir mal weiter.
_________________ Man soll nicht Religion sagen wo man Politik meint.
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Evilbert auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 16.09.2003 Beiträge: 42408
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(#520937) Verfasst am: 11.07.2006, 23:50 Titel: |
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Berglichter hat folgendes geschrieben: | So, also die Grundlage des Christentums ist ja nun die Bibel. |
Nö, ist sie keineswegs. Sie sollte es vielleicht sein, war sie aber fast nie.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#520944) Verfasst am: 11.07.2006, 23:56 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: |
Also, die christliche Lehre von der ich spreche basiert nicht auf der Bibel, wahrscheinlich ist das einzige Problem das, dass wir aneinander vorbeireden. |
Dann ist die Lehre, von der Du sprichst, keine christliche Lehre, denn alles, was wir über Jesus wissen, wissen wir aus der Bibel bzw. den Apokryphen.
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menteur registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.07.2006 Beiträge: 888
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(#520952) Verfasst am: 12.07.2006, 00:04 Titel: |
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Kramer hat folgendes geschrieben: | somnifex hat folgendes geschrieben: |
Also, die christliche Lehre von der ich spreche basiert nicht auf der Bibel, wahrscheinlich ist das einzige Problem das, dass wir aneinander vorbeireden. |
Dann ist die Lehre, von der Du sprichst, keine christliche Lehre, denn alles, was wir über Jesus wissen, wissen wir aus der Bibel bzw. den Apokryphen. |
Die Apokryphen werden von allen Christen, die was auf sich halten, heutzutage abgelehnt.
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Kramer postvisuell
Anmeldungsdatum: 01.08.2003 Beiträge: 30878
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(#520961) Verfasst am: 12.07.2006, 00:10 Titel: |
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menteur hat folgendes geschrieben: |
Die Apokryphen werden von allen Christen, die was auf sich halten, heutzutage abgelehnt. |
Alle Christen, die was auf sich halten, sind sich auch darüber einig, dass die christliche Lehre auf der Bibel basiert. Damit ist ja noch nicht gesagt, ob die Bibel die einzige Basis ist.
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SoWhy The Doctor
Anmeldungsdatum: 21.04.2006 Beiträge: 3216
Wohnort: TARDIS
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(#520964) Verfasst am: 12.07.2006, 00:12 Titel: |
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Evilbert hat folgendes geschrieben: | Berglichter hat folgendes geschrieben: | So, also die Grundlage des Christentums ist ja nun die Bibel. |
Nö, ist sie keineswegs. Sie sollte es vielleicht sein, war sie aber fast nie. |
Oh, wenn es um Rechtfertigung von Krieg und dergleichen ging, war sie es oft
_________________ Stop believing - start thinking.
Rise up, rise up!
Live a full life, 'cause when it's over, it's done!
So rise up, rise up! Dance and scream and love
(Cursive - Rise up! Rise up!)
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tillich (epigonal) hat Spaß
Anmeldungsdatum: 12.04.2006 Beiträge: 22263
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(#520987) Verfasst am: 12.07.2006, 00:33 Titel: |
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Xamanoth hat folgendes geschrieben: | Was ist das wahre Christentum?
Gibt es das überhaupt? |
Natürlich gibt es das wahre Christentum!
Und zwar ist es genau MEINS!
Ketzer! Zweifler! Ungläubiger!
Demnächst zweifelst du wohl noch am wahren Schottentum!
Ansonsten ist mir der Thread zu unbestimmt.
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#521116) Verfasst am: 12.07.2006, 09:26 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: | Es steckt eben doch ein gewisser philosophischer Anspruch in der Bibel, auch wenn das niemand wahr haben will. Jeder erkennt den großen Intellekt von Geothe und Schiller (den ich auch anerkenne) aber sobald etwas in einfachen unmissverständlichen Sätzen geschrieben ist, muss der philosophische Bildungsadel sofort die Nase rümpfen und sich über diese "stupiden, unrealistischen und bäuerlichen Weisheiten" erheben, ohne sich die Sache mal genauer angeschaut zu haben.
Denn was einfach ist, das ist dumm.
ein großer Irrtum |
Nun ja, komisch nur, daß laut der Christen in der Bibel keineswegs einfache, unmißverständliche Sätze geschrieben stehen. Wenn Jesus Feigenbäume verflucht, weil sie Feigenbäume sind, dann ist die einfache, unmißständliche Folgerung, daß er entweder ein Vollidiot ist oder (Dreieinigkeit mal vorausgesetzt) oder der Tyrann, der seine eigene Schöpfung für das Verhalten bestraft, das er ihnen angeschöpft hat.
Nur die Christen verbiegen mit ihrer Apologetik diese Geschichte so, daß sie mit den einfachen Sätzen nichts mehr zu tun hat.
Und beim AT ist der Spaß noch größer. Dort steht in einfachen, unmißständlichen Sätzen, daß man Schwule und Zauberer töten soll, ungehorsamer Nachwuchs gesteinigt gehört, Menschenopfer zur Ehre Jehovas eine tolle Sache sind, ein Mantel exakt 4 Quasten haben muß, ein Baumwoll-Elastan-Gemisch eine Sünde ist und Insekten vier Beine haben.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#521119) Verfasst am: 12.07.2006, 09:29 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: |
Warst du dabei oder woher weißt DU, dass er das so wortwörtlich gesagt hat? |
Ja, genau das ist ein Riesenproblem. Die EINZIGE Quelle, die Auskunft über Jesus' Sprücheklopfen gibt, ist die Bibel. Nun mag sie seine Sprüche korrekt wiedergeben, dann kann man damit arbeiten, oder sie gibt sie nicht korrekt wieder, dann kann man aber auch KEINERLEI Aussage darüber machen, was er tatsächlich gesagt haben könnte.
Seine u.U. nur halbrichtigen Sprüche zu nehmen und so zu stutzen, daß die eigene Meinung bei rauskommt, ist unredlich. Da kann man auch gleich sagen, hier, das ist meine Meinung, anstatt sie mit angeblich göttlicher Vorlage zu untermauern.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#521152) Verfasst am: 12.07.2006, 10:54 Titel: |
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Jesus droht auch in der Bergpredigt mit ewiger Höllenfolter als Strafe für endliche Verbrechen. Das wesentlich grausamer und amoralischer als die Strafe des Gottes aus dem AT, der die Leute mit Krankheiten und Unheil bestraft, aber die Strafe spätestens mit dem eigenen Tod aufhört.
Zitat: | 5,27 Ihr habt gehört, daß gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. 5,28 Ich aber sage euch, daß jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, schon Ehebruch mit ihr begangen hat in seinem Herzen. 5,29 Wenn aber dein rechtes Auge dir Anlaß zur Sünde gibt, so reiß es aus und wirf es von dir; denn es ist dir besser, daß eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. 5,30 Und wenn deine rechte Hand dir Anlaß zur Sünde gibt, so hau sie ab und wirf sie von dir; denn es ist dir besser, daß eins deiner Glieder umkommt und nicht dein ganzer Leib in die Hölle geworfen wird. |
Sexfeindlichkeit sieht man hier, wie auch in anderen Passagen im Testament. Schöne Frauen sind zum anschauen da! Das Gegenteil gilt natürlich auch für schöne Männer und Frauen als Betrachter.
Zitat: | 5,31 Es ist aber weiter gesagt: Wer seine Frau entlassen will, gebe ihr einen Scheidebrief. 5,32 Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlassen wird, außer aufgrund von Hurerei, macht, daß sie Ehebruch begeht; und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch. |
Hier verbietet Jesus die Scheidung. Das ist antihumanistisch. Warum will Jesus unkgückliche Partner zu ewigem Unglück zwingen? Außerdem ist nicht einzusehen, warum gerade "Hurerei" etwas am Scheidungsverbot ändern soll. Was hat Jesus gegen Prostituierte?
Wie üblich begründet Jesus auch hier seine aufgezählten Regeln und Mahnungen nicht. Das ist an sich schon mal schlecht. In einer aufgeklärten Welt zählt nicht die Autorität ("Macht, was ich euch sage"), sondern die Vernunft ("Dieses Gesetz ist aus folgenden Gründen sinnvoll: ....")
Zitat: | 6,24 Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhängen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon. 6,25 Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise und der Leib mehr als die Kleidung? 6,26 Seht hin auf die Vögel des Himmels, daß sie nicht säen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie [doch]. Seid ihr nicht viel vorzüglicher als sie? 6,27 Wer aber unter euch kann mit Sorgen seiner Lebenslänge eine Elle zusetzen? 6,28 Und warum seid ihr um Kleidung besorgt? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen: sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht. 6,29 Ich sage euch aber, daß selbst nicht Salomo in all seiner Herrlichkeit bekleidet war wie eine von diesen. 6,30 Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute steht und morgen in den Ofen geworfen wird, so kleidet, [wird er das] nicht vielmehr euch [tun], ihr Kleingläubigen? 6,31 So seid nun nicht besorgt, indem ihr sagt: Was sollen wir essen? Oder: Was sollen wir trinken? Oder: Was sollen wir anziehen? 6,32 Denn nach diesem allen trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr dies alles benötigt. 6,33 Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden. 6,34 So seid nun nicht besorgt um den morgigen Tag, denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug. |
Sorry, das ist einsiedlerischer, weltfremder Schwachsinn im wahrsten Sinne des Wortes. Das entfremdet die Menschen von der Welt, die tatsächlich existiert und selbst den geringsten Grundlagen für unser Wohl, wie Nahrung und Kleidung. Stattdessen empfiehlt Jesus, seinen leeren Versprechungen zu folgen.
Die Idee mit der anderen Wange, die man hinhalten soll, ist in den meisten Fällen idiotisch und kontraproduktiv. Wer sich missbrauchen lässt, lädt weiteren Missbrauch ein. In manchen Fällen ist es effektiv dem anderen aufzuzeigen, dass er der Aggressor ist. Aber im Regelfall ist es angebracht sich gegen Angriffe zu wehren.
Allerdings halten sich Christen sowieso nicht an dieses Pazifismusgebot, da es zig andere Gebote und Einstellungen gibt, die in eine andere Richtung weisen. Manche indische oder buddhistische Sekten sind wirklich extrem pazifistisch. Aber totale Wehrlosigkeit lehne ich, aus den obigen Gründen, ja ab.
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kolja der Typ im Maschinenraum

Anmeldungsdatum: 02.12.2004 Beiträge: 16631
Wohnort: NRW
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(#521154) Verfasst am: 12.07.2006, 11:02 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Außerdem ist nicht einzusehen, warum gerade "Hurerei" etwas am Scheidungsverbot ändern soll. Was hat Jesus gegen Prostituierte? |
Vorsicht, Hurerei meint gewöhnlich jegliche außereheliche Beziehung.
_________________ Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#521157) Verfasst am: 12.07.2006, 11:07 Titel: |
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Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Die Idee mit der anderen Wange, die man hinhalten soll, ist in den meisten Fällen idiotisch und kontraproduktiv. Wer sich missbrauchen lässt, lädt weiteren Missbrauch ein. In manchen Fällen ist es effektiv dem anderen aufzuzeigen, dass er der Aggressor ist. Aber im Regelfall ist es angebracht sich gegen Angriffe zu wehren.
Allerdings halten sich Christen sowieso nicht an dieses Pazifismusgebot, da es zig andere Gebote und Einstellungen gibt, die in eine andere Richtung weisen. Manche indische oder buddhistische Sekten sind wirklich extrem pazifistisch. Aber totale Wehrlosigkeit lehne ich, aus den obigen Gründen, ja ab. |
Das ist übrigens der einzige orignär christliche Wert. Und ja, der ist so idiotisch, daß er im gesellschaftlich relevanten Maßstab im christlichen Abendland, das ohne die christlichen Werte ja angeblich nicht existieren könnte, noch nie angewendet worden ist.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#521159) Verfasst am: 12.07.2006, 11:11 Titel: |
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kolja hat folgendes geschrieben: | Sokrateer hat folgendes geschrieben: | Außerdem ist nicht einzusehen, warum gerade "Hurerei" etwas am Scheidungsverbot ändern soll. Was hat Jesus gegen Prostituierte? |
Vorsicht, Hurerei meint gewöhnlich jegliche außereheliche Beziehung. |
Dafür steht doch normalerweise "Unzucht". Aber es kann sein, dass in der Elberfelder eine andere Nomenklatur verwendet wird.
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somnifex registrierter User
Anmeldungsdatum: 11.07.2006 Beiträge: 24
Wohnort: Stuttgart
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(#522286) Verfasst am: 13.07.2006, 17:09 Titel: |
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Zitat: | Jesus droht auch in der Bergpredigt mit ewiger Höllenfolter |
Was ist wenn Jesus mit Höllenfolter nicht den Ort 20 km unter der Erde in feurigen Tiefen meint, sondern er mit "Hölle" die Konsequenz von unredlichem Verhalten bezeichnet? Jesus spricht immer in Metaphern und Gleichnissen warum sollte er es dann hier anders tun?
Du sagst er droht ihnen, aber für mich klingt das eher wie eine Warnung, denn er hat ja nicht gesagt "wenn du das machst, dann werde ich dich in den Höllenschlund schmeißen".
Zitat: | Oh, wenn es um Rechtfertigung von Krieg und dergleichen ging, war sie es oft |
Natürlich, weil die Menschen sie einfach für ihre niederen Zwecke instrumentalisiert haben, sei es politische Macht, Geld, etc.
Die meißten Menschen im Westen benutzen die Bibel, sie leben aber nicht nach ihr, sonst könnten sie nämlich niemals soetwas wie Krieg rechtfertigen.
Zitat: | Warum muss man sie erst interpretieren? Weil sie so, wie sie geschrieben ist, nicht akzeptabel ist? |
Muss man das hier interpretieren?
Zitat: | Ich befahl mein Pferd aus dem Stall zu holen. Der Diener verstand mich nicht. Ich ging selbst in den Stall, sattelte mein Pferd und bestieg es. In der Ferne hörte ich eine Trompete blasen, ich fragte ihn, was das bedeute. Er wußte nichts und hatte nichts gehört. Beim Tore hielt er mich auf und fragte: "Wohin reitest du, Herr?" "Ich weiß es nicht", sagte ich, "nur weg von hier, nur weg von hier. Immerfort weg von hier, nur so kann ich mein Ziel erreichen." "Du kennst also dein Ziel?" fragte er. "Ja", antwortete ich, "ich sagte es doch: 'Weg-von-hier', das ist mein Ziel." "Du hast keinen Eßvorrat mit", sagte er. "Ich brauche keinen", sagte ich, "die Reise ist so lang, daß ich verhungern muß, wenn ich auf dem Weg nichts bekomme. Kein Eßvorrat kann mich retten. Es ist ja zum Glück eine wahrhaft ungeheure Reise."
Franz Kafka |
Du kannst natürlich sagen, dass diese Geschichte hier rein gar nichts zu sagen hat, vielleicht einen Idioten beschreibt der ohne Essen von zu Hause wegreitet und dann zur nächsten Geschichte gehen.
Das wirst du aber sicherlich nicht machen, weil du von einigen "klugen" Menschen gehört hast, dass der Autor Kafka geistreiche Sachen schreibt UND dass man diese nicht ohne Interpretation verstehen kann.
Warum wehrst du dich so dagegen, soetwas auch bei den wenigen wichtigen Sachen der Worte von Jesus zu tun? Warum siehst du (wie im obigen Beispiel) die Hölle als Ort und nicht vielleicht als Allegorie für die "schlechten Konsequenzen" deiner "falschen" Handlungen?
Ich meine, nur weil man schlechte Erfahrungen mit dem Christentum hat, kann man doch nicht ganz pauschal sagen, dass alles scheiße und dumm ist! Jeder blockt sofort ab, bei dem Gedanken Jesus eine gute (vielleicht nicht richtige, das stellt sich erst im Weiterdenken heraus) Idee auch als gut zuzugestehen.
_________________ Parturiunt montes, nascetur ridiculus mus.
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Surata auf eigenen Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 29.03.2005 Beiträge: 17383
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(#522294) Verfasst am: 13.07.2006, 17:17 Titel: |
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somnifex hat folgendes geschrieben: |
Natürlich, weil die Menschen sie einfach für ihre niederen Zwecke instrumentalisiert haben, sei es politische Macht, Geld, etc.
Die meißten Menschen im Westen benutzen die Bibel, sie leben aber nicht nach ihr, sonst könnten sie nämlich niemals soetwas wie Krieg rechtfertigen.
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Darf ich mal ganz blöd fragen, wie man es anstellt, nach einem Buch zu leben?
Wer macht das?
Und gäbe es da nicht bessere Bücher?
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Stingery Atholik
Anmeldungsdatum: 06.05.2006 Beiträge: 716
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(#522298) Verfasst am: 13.07.2006, 17:18 Titel: |
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Zitat: | Was ist wenn Jesus mit Höllenfolter nicht den Ort 20 km unter der Erde in feurigen Tiefen meint, sondern er mit "Hölle" die Konsequenz von unredlichem Verhalten bezeichnet? Jesus spricht immer in Metaphern und Gleichnissen warum sollte er es dann hier anders tun? |
Wenn das tatsächlich so gemeint wäre, dann hättest du damit den christlichen Glauben widerlegt.
Aber wie soll man es dann verstehen, wenn in den Evangelien zu lesen ist, Jesus sei nach seinem Tode in die Hölle hinabgestiegen und hätte dort mit dem Teufel ein Schwätzchen gehalten? (Bitte sag mir jemand die genaue Stelle in der Bibel, da ich das gerne nochmal schriftlich hätte.)
_________________ Zombie [...bi], der; -[s], -s [engl. zombi(e), westafrik. Wort]: Toter, der ein willenloses Werkzeug dessen ist, der ihn zum Leben erweckt hat.
Christ [k...] der; -en, -en <gr>: siehe Zombie
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