Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

Humanistisches Hospiz?
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
Prometheus
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.12.2005
Beiträge: 12
Wohnort: Bochum/NRW

Beitrag(#525126) Verfasst am: 18.07.2006, 10:20    Titel: Humanistisches Hospiz? Antworten mit Zitat

Ich bin seit einigen Jahren Mitglied im Humanistischen Verband Deutschlands und mache derzeit eine (weitere!) Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger.
Während dieser Ausbildung wird man in den verschiedensten Bereichen eingesetzt und mein derzeitiger Einsatzort ist das hiesige Hospiz.

Ich schätze die Arbeit im Hospiz wirklich sehr und halte sie für ungeheuer wichtig, habe nun allerdings erfahren, dass ich als aus der Kirche ausgetretener Humanist perspektivisch keine Chance habe, in einem Hospiz zu arbeiten, weil ich eben konfessionslos bin und alle Hospize kirchliche Träger haben.

Ist dem wirklich so? Gibt es kein humanistisches Hospiz? Ist noch nie an die Gründung eines humanistischen Hospizes gedacht worden?

Ich habe diese Fragen auch direkt per Email an den HVD gesandt, allerdings ohne eine Antwort zu erhalten.

Wir wissen, wie sehr sich die Vorstellungen der Selbstbestimmung des Sterbenden fundamental zwischen den Kirchen und den Humanisten unterscheiden, dennoch muss doch auch der HVD neben der Diskussion zur Sterbehilfe auch noch ganz konkrete Ansätze zum Thema würdevolles Begleiten sterbenskranker Menschen haben und dieses Feld nicht völlig den Kirchen überlassen.

Eine evangelische Seelsorgerin des Hospizes, in dem ich derzeit arbeite, meinte in einem Gespräch, man müsse den sterbenskranken Menschen in ihren letzten Tagen etwas Transzendentes und damit Hoffnungsvolles anbieten können, deshalb wäre sie auch der Meinung, dass Atheisten/Agnostiker nicht für den Bereich des Hospizes geeignet wären.

Was meint Ihr?
_________________
Ein kritischer Dialog zwischen Atheisten und Religiösen im Religionsforum
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sermon
panta rhei



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 18430
Wohnort: Sine Nomine

Beitrag(#525133) Verfasst am: 18.07.2006, 10:31    Titel: Re: Humanistisches Hospiz? Antworten mit Zitat

Prometheus hat folgendes geschrieben:
Eine evangelische Seelsorgerin des Hospizes, in dem ich derzeit arbeite, meinte in einem Gespräch, man müsse den sterbenskranken Menschen in ihren letzten Tagen etwas Transzendentes und damit Hoffnungsvolles anbieten können, deshalb wäre sie auch der Meinung, dass Atheisten/Agnostiker nicht für den Bereich des Hospizes geeignet wären.

Was meint Ihr?


Welcher Nichtkirchliche moechte dereinst schon von solchen "Seelen"rettern belaestigt werden, welche versuchen, eine hilflose Lage fuer ihre Mission auszunutzen? Daher bedarf es auch im Hospizbereich der Schaffung nichtkirchlicher Angebote. Der HVD hat sich dies ja zum Ziel gesetzt. Wende Dich doch an Frau Gita Neumann beim HVD Berlin.
_________________
"Der Typ hat halt so seine Marotten" (Sermon über Sermon) Der Typ hat so seine Macken
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
nothing
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.02.2006
Beiträge: 1153

Beitrag(#525136) Verfasst am: 18.07.2006, 10:44    Titel: Re: Humanistisches Hospiz? Antworten mit Zitat

Prometheus hat folgendes geschrieben:
Ich bin seit einigen Jahren Mitglied im Humanistischen Verband Deutschlands und mache derzeit eine (weitere!) Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger.
Während dieser Ausbildung wird man in den verschiedensten Bereichen eingesetzt und mein derzeitiger Einsatzort ist das hiesige Hospiz.

Ich schätze die Arbeit im Hospiz wirklich sehr und halte sie für ungeheuer wichtig, habe nun allerdings erfahren, dass ich als aus der Kirche ausgetretener Humanist perspektivisch keine Chance habe, in einem Hospiz zu arbeiten, weil ich eben konfessionslos bin und alle Hospize kirchliche Träger haben.

Ist dem wirklich so? Gibt es kein humanistisches Hospiz? Ist noch nie an die Gründung eines humanistischen Hospizes gedacht worden?

Ich habe diese Fragen auch direkt per Email an den HVD gesandt, allerdings ohne eine Antwort zu erhalten.

Wir wissen, wie sehr sich die Vorstellungen der Selbstbestimmung des Sterbenden fundamental zwischen den Kirchen und den Humanisten unterscheiden, dennoch muss doch auch der HVD neben der Diskussion zur Sterbehilfe auch noch ganz konkrete Ansätze zum Thema würdevolles Begleiten sterbenskranker Menschen haben und dieses Feld nicht völlig den Kirchen überlassen.

Eine evangelische Seelsorgerin des Hospizes, in dem ich derzeit arbeite, meinte in einem Gespräch, man müsse den sterbenskranken Menschen in ihren letzten Tagen etwas Transzendentes und damit Hoffnungsvolles anbieten können, deshalb wäre sie auch der Meinung, dass Atheisten/Agnostiker nicht für den Bereich des Hospizes geeignet wären.

Was meint Ihr?

ich meine- du bist sehr mutig!
und ziehe meinen hut vor dir- dass du das alles so aushalten kannst
und nochdazu anscheinend ein ganz junger mensch bist
"standing ovations"
was dein problem anbelangt - werde ich mich erkundigen
denn eine nachbarin von mir arbeitet auch in einem hospiz - und sie ist aus der kirche ausgetreten
arbeitet aber dennoch bei der "stadt" also die stadt bezahlt sie
unabhängig von kirche
möglich kann sie mir adressen nennen von Hospizen - quer Deutschland


dauert aber sicher etwas
denn sie ist gerade in urlaub

THANX boy! - du bist ein großer!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Prometheus
registrierter User



Anmeldungsdatum: 23.12.2005
Beiträge: 12
Wohnort: Bochum/NRW

Beitrag(#525138) Verfasst am: 18.07.2006, 10:53    Titel: Antworten mit Zitat

@Sermon
Danke für den Tipp!

@nothing
Ich bin 38, also nicht mehr so ganz jung!
Habe allerdings vorher beruflich etwas ganz anderes gemacht!
Ich wundere mich etwas über das Hospiz, in dem Deine Nachbarin arbeitet. Ich habe bisher noch nichts von städtischen Hospizen gehört. Nunja, das gibt zumindest Hoffnung.
_________________
Ein kritischer Dialog zwischen Atheisten und Religiösen im Religionsforum
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nothing
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.02.2006
Beiträge: 1153

Beitrag(#525140) Verfasst am: 18.07.2006, 10:57    Titel: Antworten mit Zitat

ich muss berichtigen - soweit ich mich erinnere - dass sie selbstständig angestellt ist bei der Stadt München
muss also rechnungen schreiben
sie hat übrigens mit weit über deinem alter angefangen- kam über jugendbetreuung in den slums
Münchens - also denjenigen - die da in den containern wohnen
zu diesem job
die ausbildung bezahlte sie sogut wie selbst

also hoffnung gibz sicher
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
phoenix
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.04.2005
Beiträge: 937

Beitrag(#525148) Verfasst am: 18.07.2006, 11:22    Titel: Antworten mit Zitat

Prometheus hat folgendes geschrieben:
Eine evangelische Seelsorgerin des Hospizes, in dem ich derzeit arbeite, meinte in einem Gespräch, man müsse den sterbenskranken Menschen in ihren letzten Tagen etwas Transzendentes und damit Hoffnungsvolles anbieten können, deshalb wäre sie auch der Meinung, dass Atheisten/Agnostiker nicht für den Bereich des Hospizes geeignet wären.

Was meint Ihr?


Was braucht ein Mensch am Ende seines Lebens?

Einerseits: Ist es wirklich Hoffnung, die Theisten/Gläubige bieten können?
Andererseits: Viele bekommen Schmerzmittel, also Drogen. Ist es in dieser Situation abzulehnen, eine weitere Droge, die Droge "Transzendenz" zu verabreichen?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nothing
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.02.2006
Beiträge: 1153

Beitrag(#525152) Verfasst am: 18.07.2006, 11:28    Titel: Antworten mit Zitat

phoenix hat folgendes geschrieben:


Was braucht ein Mensch am Ende seines Lebens?


das ist ganz einfach und kurz in einem satz erklärt:

"! Jemanden der - sich für den menschen der stirbt - ( und dieser prozess kann lange dauern) - noch interessiert
ihn in all seinen nöten- seiner verzweiflung und hingabe an das beforestehende ende - ruhig und sicher begleitet"
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Rasmus
entartet und notorisch gottlos - Ich bin Papst



Anmeldungsdatum: 20.05.2004
Beiträge: 17559

Beitrag(#525164) Verfasst am: 18.07.2006, 12:26    Titel: Antworten mit Zitat

phoenix hat folgendes geschrieben:
Einerseits: Ist es wirklich Hoffnung, die Theisten/Gläubige bieten können?
Andererseits: Viele bekommen Schmerzmittel, also Drogen. Ist es in dieser Situation abzulehnen, eine weitere Droge, die Droge "Transzendenz" zu verabreichen?


Wenn ich ein Aspirin brauche und nehme, ist es dann okay, wenn ich direkt einen Schuß Heroin gesetzt kriege? Ist es Okay, daß es mir quasi unmöglich gemacht wird, an Aspirin zu kommen, solange ich das Heroin ablehne?
_________________
Brother Sword of Enlightenment of the Unitarian Jihad
If you ask the wrong questions you get answers like '42' or 'God'.
"Glaubst Du noch oder hüpfst Du schon?"
Sylvia Browne - Wahrsager oder Scharlatan?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nothing
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.02.2006
Beiträge: 1153

Beitrag(#525169) Verfasst am: 18.07.2006, 12:32    Titel: Antworten mit Zitat

absolut daneben - Heroin war ein zufallsprodukt
und hat in der medizin nichts zu suchen

Morphium - wird und wurde .. eingesetzt
(z.b. wenn es vorhanden war - und das war selten - aber immerhin
im 2.weltkrieg - als die soldaten arme und beine abgesägt hatten
aber keiner von denen wusste etwas von "sucht")

und leider noch viel zuwenig- das betäubungsmittel -gesetz in Deutschland
steht da noch weit hinten - ganz ganz hinten
sie geben lieber legalen medikamente - die die leute unmündig - unfähig und desolat
in ihren tod gehen lassen
mit überdosierten schmerzmitteln und schlafmitteln
welche nichts - ausser der Pharma i.- etwas bringen
nämlich geld
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#525186) Verfasst am: 18.07.2006, 13:27    Titel: Antworten mit Zitat

Es gibt auf jeden Fall - wie bei den Krankenhäusern - auch nicht-kirchliche Hospize. Unter hospiz.de und hospiz.net sind Adressen aufgeführt.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#525189) Verfasst am: 18.07.2006, 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

Wie wär's mit Palliativmedizin?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Sanne
gives peas a chance.



Anmeldungsdatum: 05.08.2003
Beiträge: 12088
Wohnort: Nordschland

Beitrag(#525190) Verfasst am: 18.07.2006, 13:42    Titel: Antworten mit Zitat

phoenix hat folgendes geschrieben:
Einerseits: Ist es wirklich Hoffnung, die Theisten/Gläubige bieten können?
Andererseits: Viele bekommen Schmerzmittel, also Drogen. Ist es in dieser Situation abzulehnen, eine weitere Droge, die Droge "Transzendenz" zu verabreichen?

Geschockt
Ich muß dringend eine Patientenverfügung aufsetzen!
Wenn ich krank und pflegebedürftig bin, möchte ich gute Pflege, keine Zwangsernährung, keine künstliche Beatmung, schmerzstillende Mittel, nette Unterhaltung, und keine religiöse Indoktrination, keine Gebete, keine Bibeltexte, keine Predigt, keine Kirchenlieder
_________________
Ich will das Internet doch nicht mit meinen Problemen belästigen! (Marge Simpson)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
QueenCrimson
Bin Beginner, Mann; irgendwas fang ich immer an :)



Anmeldungsdatum: 29.01.2006
Beiträge: 208
Wohnort: Hoch im Norden

Beitrag(#525193) Verfasst am: 18.07.2006, 13:50    Titel: Am Ende des Lebens Antworten mit Zitat

phoenix hat folgendes geschrieben:
Was braucht ein Mensch am Ende seines Lebens?

Einerseits: Ist es wirklich Hoffnung, die Theisten/Gläubige bieten können?
Andererseits: Viele bekommen Schmerzmittel, also Drogen. Ist es in dieser Situation abzulehnen, eine weitere Droge, die Droge "Transzendenz" zu verabreichen?

Ich denke, was ein Mensch am Ende seines Lebens braucht, um sich "leicht" und ohne Verbitterung oder andere seelische Schmerzen (gegen körperliche kann in der Regel ja etwas getan werden) davon Abschied nehmen zu können, ist vor allem das Gefühl, nicht "umsonst gelebt" zu haben.

Das Leben, auf das man zurückblickt, sollte einen "Sinn" gehabt haben.

Aber dieser "Sinn" sollte durch den Betreffenden selbst und nicht von Theologen oder Klerikern (welchen Glaubens auch immer) definiert werden - soviel geistige Freiheit am Ende eines Lebens halte ich jedenfalls für ausgesprochen wünschenswert.

Mein Vater beispielsweise, schon als junger Mann aus der Kirche ausgetreten, sah diesen Sinn in der Familie, für die er sich Zeit seines Lebens verantwortlich gefühlt hatte.

Deshalb war es für ihn in seinen letzten Wochen und Tagen auch das Wichtigste und Beglückendste, daß ich ihn möglichst täglich besucht habe und auch seine Enkel so oft wie möglich bei ihm waren.

Noch ganz zuletzt, in einem Stadium der Demenz, in dem Wortfindungsprobleme eine "normale" Kommunikation nahezu unmöglich machen, hat er (als ich ihm vom bevorstehenden Besuch seiner Enkel erzählte) in einem "lichten Moment" ausgesprochen, was er als den Sinn seines erfüllten Lebens ansah:

"... Daß es immer weitergeht."
_________________
Das Universum ist nicht nur merkwürdiger, als wir annehmen;
es ist merkwürdiger, als wir überhaupt annehmen können." J.B.S. Haldane
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nothing
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.02.2006
Beiträge: 1153

Beitrag(#525196) Verfasst am: 18.07.2006, 13:56    Titel: Antworten mit Zitat

die Patientenverfügung nützt dir garnüschte
denn im falle -es um leben oder tod geht - wird jede anwesende arzt sich die "pfoten reinwaschen"

du kannst die patientenverfügung ausweiten indem du an deinen hausarzt eine schriftliche verfügung unterschreibst :was du willst und was du nicht willst
das ist sehr sehr wichtig!

ob die das machen ist dahingestellt

denn bislang gilt : jeden menschen leben zu retten- selbszt wenn sie geinau wissen - dass es umsonst ist

patientenverfügung hin oder her
sie müssen haargnau diesem folgen
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
phoenix
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.04.2005
Beiträge: 937

Beitrag(#525197) Verfasst am: 18.07.2006, 13:58    Titel: Antworten mit Zitat

Sanne hat folgendes geschrieben:
phoenix hat folgendes geschrieben:
Einerseits: Ist es wirklich Hoffnung, die Theisten/Gläubige bieten können?
Andererseits: Viele bekommen Schmerzmittel, also Drogen. Ist es in dieser Situation abzulehnen, eine weitere Droge, die Droge "Transzendenz" zu verabreichen?

Geschockt
Ich muß dringend eine Patientenverfügung aufsetzen!
Wenn ich krank und pflegebedürftig bin, möchte ich gute Pflege, keine Zwangsernährung, keine künstliche Beatmung, schmerzstillende Mittel, nette Unterhaltung, und keine religiöse Indoktrination, keine Gebete, keine Bibeltexte, keine Predigt, keine Kirchenlieder


Sanne! Auch mir graut es davor, im Sterben zu liegen und gegen meinen Willen eine letzte Ölung verabreicht zu bekommen. Transzendenz nur mit Zustimmung des Patienten, alles andere ist fies und hässlich.

Ich wundere mich nur, dass mein Posting diesen Eindruck ausgelöst hat. Gut, war event. missverständlich.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#525198) Verfasst am: 18.07.2006, 14:01    Titel: Antworten mit Zitat

phoenix hat folgendes geschrieben:
Transzendenz nur mit Zustimmung des Patienten, alles andere ist fies und hässlich.

Ich wundere mich nur, dass mein Posting diesen Eindruck ausgelöst hat.


Das widerspricht ja nicht Sannes Reaktion, ihren Wunsch schriftlich festzulegen. Nicht immer können Sterbende ihre Zustimmung bzw. Nicht-Zustimmung klar zum Ausdruck bringen.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
phoenix
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.04.2005
Beiträge: 937

Beitrag(#525204) Verfasst am: 18.07.2006, 14:09    Titel: Antworten mit Zitat

QueenCrimson hat folgendes geschrieben:
Deshalb war es für ihn in seinen letzten Wochen und Tagen auch das Wichtigste und Beglückendste, daß ich ihn möglichst täglich besucht habe und auch seine Enkel so oft wie möglich bei ihm waren.


Ja, so sollte es sein. Als meine Oma starb war im Krankenhaus leider keiner bei ihr. War irgendwie liederlich, wie es ablief. Vielleicht war es auch Zufall, dass sie in einem Moment starb, als keiner da war. Es war halt keine Dauerwache.

@Jackler: Stimmt. Aber gint es das denn wirklich? Zwangsmissionierung ganz am Ende des Lebens?


Zuletzt bearbeitet von phoenix am 18.07.2006, 14:21, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nothing
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.02.2006
Beiträge: 1153

Beitrag(#525211) Verfasst am: 18.07.2006, 14:19    Titel: Antworten mit Zitat

ach sou? wie klasse!

normalenweise rufen krankenhäuser an - sofern du eine nummer hinterlässt
und sie sagen:
" es geht zu ende - wenn Sie ihre Oma nochmal sehen wollen - dann kommen Sie in den nächste 2 oder eine stunde "

warum warst du nicht bei ihr und tippst hier die schuld an - Krankenhäuser?

meine kinder waren jeden tag in KH - sie mussten mitanschauen wie ihre geliebte Oma verstarb
im koma - und wie sie jeden tag dicker wurde aufrund einer Nieren dys:
sie haben mit ihr geredet und sich von ihr verabschiedet
obwohl sie garnichmehr da war - angeschlossen an lungen und herz - geräten

wo warst du?
ha?
wo ?
warst du?


Zuletzt bearbeitet von nothing am 18.07.2006, 14:30, insgesamt 2-mal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Heike J
registrierter User



Anmeldungsdatum: 16.07.2003
Beiträge: 26284

Beitrag(#525214) Verfasst am: 18.07.2006, 14:26    Titel: Antworten mit Zitat

phoenix hat folgendes geschrieben:

@Jackler: Stimmt. Aber gint es das denn wirklich? Zwangsmissionierung ganz am Ende des Lebens?


Ja, meinst du denn, bei den Unfällen fragt der Unfallseelsorger, ob du Kirchenmitglied bist? Und was ist mit denen, die sich nicht äußern können? Meinst du, ein gutmeinender Pfarrer oder Pfleger käme auf die Idee, man wollte ein Gebet nicht?

Und woher sollen sie es auch wissen, wenn es ihnen niemand sagt?

Kommt noch dazu, dass nicht wenige von uns gläubige Verwandte haben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nothing
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.02.2006
Beiträge: 1153

Beitrag(#525222) Verfasst am: 18.07.2006, 14:41    Titel: Antworten mit Zitat

das ist doch alles hinfällig und totalen mist was du vondir gibst:

natürlich kommen irgwelche pfarrer
weil sie angestellt sind in den KH`s
aber die habennichts und auch garnichts zu sagen!
überhaupt nichts!

diejenigen die was zu tönen haben sind diejenigen die die windeln wechseln
oder ihnen die zähne putzen ohne ein "ansehen des menschen"


!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
phoenix
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.04.2005
Beiträge: 937

Beitrag(#525225) Verfasst am: 18.07.2006, 14:44    Titel: Antworten mit Zitat

Ein guter Unfallseelsorger sollte seine Worte an die jeweilige Person anpassen.

Sicherlich können es viele Atheisten nicht mit ihrer Würde vereinbaren, mit religiösen Ritualen zwangskonfrontiert zu werden. Aber es sind und bleiben für den Atheisten doch nur leere Worte und Rituale ohne jede weitere Konsequenz. Das ändert natürlich nichts daran, dass es in jedem Fall zu unterlassen wäre.

@nothing: Dein Postingstil erschwert Lesbarkeit und Verständlichkeit.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
phoenix
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.04.2005
Beiträge: 937

Beitrag(#525227) Verfasst am: 18.07.2006, 14:47    Titel: Antworten mit Zitat

nothing hat folgendes geschrieben:
wo warst du?
ha?
wo ?
warst du?


Was soll das?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nothing
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.02.2006
Beiträge: 1153

Beitrag(#525229) Verfasst am: 18.07.2006, 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

was soll denn ein guter Unfallseelsorger - bitte? - sagen?

wovon redest du überhaupt?

was - bitte kann kein Unfallseelsorger einem jungen mädchen sagen- die schön wie ein engel ist
18 jahre alt
die unter einem baum stand und ihr pausenbrot gegessen hat und ein ast ihr in das genick gefallen ist
und sie fortan - von kopf bis fuss gelähmt ist?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
phoenix
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.04.2005
Beiträge: 937

Beitrag(#525235) Verfasst am: 18.07.2006, 14:53    Titel: Antworten mit Zitat

Hilfe unabhängig von der Weltanschauung des Opfers. Oder helfen bei Unglücken etwa nur Leute von der Kirche?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nothing
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.02.2006
Beiträge: 1153

Beitrag(#525236) Verfasst am: 18.07.2006, 14:59    Titel: Antworten mit Zitat

phoenix hat folgendes geschrieben:
nothing hat folgendes geschrieben:
wo warst du?
ha?
wo ?
warst du?


Was soll das?


wo warst du?
rede nicht oder VERURTEILE NICHT irgendwelchen leuten oder institutionen
wenn duselbst nicht fähig bist - an der situation - die dich betrifft
etwas ändern zu können
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
QueenCrimson
Bin Beginner, Mann; irgendwas fang ich immer an :)



Anmeldungsdatum: 29.01.2006
Beiträge: 208
Wohnort: Hoch im Norden

Beitrag(#525241) Verfasst am: 18.07.2006, 15:11    Titel: Antworten mit Zitat

phoenix hat folgendes geschrieben:
Als meine Oma starb war im Krankenhaus leider keiner bei ihr. War irgendwie liederlich, wie es ablief. Vielleicht war es auch Zufall, dass sie in einem Moment starb, als keiner da war. Es war halt keine Dauerwache.

An dem Morgen, an dem mein Vater eingeschlafen ist, war ich auch noch nicht im Pflegeheim angekommen.

Aber das war okay. Wir hatten noch am Tag zuvor ein paar gemeinsame Stunden.

Und eigentlich haben wir uns - vielleicht auch nur ich mich; wir konnten uns darüber ja nicht mehr verbal austauschen - schon während seines ganzen letzten Jahres darauf vorbereiten können.

Wenn jemand an Demenz erkrankt, dann ist das ja bereits ein kleiner Abschied - von der Persönlichkeit, die du vorher gekannt und geliebt hast. Und wenn jemand ins Koma fällt, gilt das in noch stärkerem Maße.

Es ist natürlich traurig, wenn dann im letzten Moment gerade kein Angehöriger da ist.

Aber ich finde es weitaus wichtiger, wenn in der Zeit davor so oft wie möglich jemand da ist.

Im Pflegeheim meines Vaters habe ich soviele entsetzlich einsame, alte Menschen erlebt...
_________________
Das Universum ist nicht nur merkwürdiger, als wir annehmen;
es ist merkwürdiger, als wir überhaupt annehmen können." J.B.S. Haldane
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
phoenix
registrierter User



Anmeldungsdatum: 26.04.2005
Beiträge: 937

Beitrag(#525242) Verfasst am: 18.07.2006, 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

nothing hat folgendes geschrieben:
phoenix hat folgendes geschrieben:
nothing hat folgendes geschrieben:
wo warst du?
ha?
wo ?
warst du?


Was soll das?


wo warst du?
rede nicht oder VERURTEILE NICHT irgendwelchen leuten oder institutionen
wenn duselbst nicht fähig bist - an der situation - die dich betrifft
etwas ändern zu können


Ich vermute, du hast etwas falsch aufgefasst:

phoenix hat folgendes geschrieben:
Als meine Oma starb war im Krankenhaus leider keiner bei ihr. War irgendwie liederlich, wie es ablief. Vielleicht war es auch Zufall, dass sie in einem Moment starb, als keiner da war. Es war halt keine Dauerwache.


Wo habe habe ich etwas verurteilt? Der Vorwurf, eher das Bedauern richtete sich nicht gegen die Institution, sondern gegen mich und meine Familie. Ist ein wunder Punkt, den ich noch nicht ganz verarbeitet habe.

Ansonsten stocher ruhig weiter in der Wunde rum. Immerhin war ich der erste, der sie am Totenbett erreicht hatte.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nothing
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.02.2006
Beiträge: 1153

Beitrag(#525248) Verfasst am: 18.07.2006, 15:17    Titel: Antworten mit Zitat

gut!
sorry- soll ich sagen es tut mir leid? na wirklich nich!
habe ich was wiedemal falsch verstanden

ich enschuldige mich hiemit - bei dir für worte...
die ich schnell getippt hatte - aber du hast das auch getan
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
nothing
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 11.02.2006
Beiträge: 1153

Beitrag(#526804) Verfasst am: 21.07.2006, 11:34    Titel: Re: Humanistisches Hospiz? Antworten mit Zitat

Prometheus hat folgendes geschrieben:


Ich schätze die Arbeit im Hospiz wirklich sehr und halte sie für ungeheuer wichtig, habe nun allerdings erfahren, dass ich als aus der Kirche ausgetretener Humanist perspektivisch keine Chance habe, in einem Hospiz zu arbeiten, weil ich eben konfessionslos bin und alle Hospize kirchliche Träger haben.

Ist dem wirklich so?

alsou my friend - ich kann dir - nachdem ich gestern abend diese freundin auf dem nachhauseweg getroffen hatte- folgendes berichten:
Palliatsfachkräfte werden HÄNDERINGEND quer Deutschland gesucht
es stellt einen beruf der zukunft dar ....
( ich gehe davon aus - dass du diesen schein hast )
edit: du hast den krankenpflegerschein ? gut! sehr gut! du musst den palliats auch machen!
dann kannst du z.b. ohne probleme amulant arbeiten oder in "Palliatsstationen" die angeschlossen an krankenhäuser sind
( heißt: stationen die sich zwar im KH befinden - aber nachdem menschen im KH nichtmehr sterben dürfen - vergeben sie zimmer )
die frau hat ein buch von 2005 das voll mit e.V.`s - Stiftungen u.s.w. ist
sie sagte du sollst mir die postleitzahl deines wohnortes geben
( mach per p.n. bitte )
dann kann sie alle adressen die sie hat - in deiner nähe heraussuchen
die du anrufen kannst - oder dir eine fax oder @ geben


vergiß dein humanistiches verband ... zeuchs skeptisch

greetz
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Konstrukt
konstruktiver Radikalist



Anmeldungsdatum: 19.08.2005
Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten

Beitrag(#526826) Verfasst am: 21.07.2006, 12:56    Titel: Re: Humanistisches Hospiz? Antworten mit Zitat

Prometheus hat folgendes geschrieben:
Gibt es kein humanistisches Hospiz? Ist noch nie an die Gründung eines humanistischen Hospizes gedacht worden?




Ich habe einen sehr guten Bekannten der eine Stiftung gegründet hat und v.a. Kinderhospize finanziell unterstützt. Seine Stiftung heißt Bethe-Stiftung. Entweder Du googelst da mal nach oder schaust Dir die links hier an.
Es gibt viel zu wenig...aber es gibt sie.

http://www.art-fabrik-hotel.de/deutsch/stiftung.htm
http://www.kinderhospiz-allgaeu.de/weitere_partnerschaften/sponsoren/sponsoren.php?navanchor=2010021
http://www.bundesverband-kinderhospiz.de/mitglieder.htm
_________________
"Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite 1, 2  Weiter
Seite 1 von 2

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group