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Die Verblödung der Massen
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Greg
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Anmeldungsdatum: 03.03.2006
Beiträge: 1098

Beitrag(#528625) Verfasst am: 24.07.2006, 19:05    Titel: Die Verblödung der Massen Antworten mit Zitat

Ich frage mich seit längerem, wieso die Medien(Fernsehn, Zeitungen;Boulevard-Magazine, BILD, EXPRESS etc.) einen so geringen Anspruch aufweisen.
Wieso ist es ein Riesenthema wie es Promi XY geht und wieso kommen politisch und gesellschaftlich wichtige Themen dagegen weniger und wenn doch nur unzureichend (oft sogar falsch dargestellt) zur Sprache?
Mir scheint es, als würden die Leute darauf getrimmt, schlechte Unterhaltungsprogramme gut zu finden, als würden sie darauf getrimmt, sich mehr für die Schuhmode von Person XY zu interessieren, als dafür, dass der Staat schon wieder irgendwas verteuert oder Mist baut.

Mir kommt es so vor, als würden die Leute durch die Medienkultur bewusst verdummt.

Wie seht ihr das?
Habt ihr Artikel und Links zu dem Thema?
Postet sie bitte hier.
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Louseign
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Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 5585

Beitrag(#528637) Verfasst am: 24.07.2006, 19:15    Titel: Re: Die Verblödung der Massen Antworten mit Zitat

Greg hat folgendes geschrieben:
Habt ihr Artikel und Links zu dem Thema?
Hmm... Am Kopf kratzen Eigentlich gibt es doch sowas schon. Schau doch mal hier:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=239997#239997
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#528640) Verfasst am: 24.07.2006, 19:15    Titel: Re: Die Verblödung der Massen Antworten mit Zitat

Greg hat folgendes geschrieben:

Mir kommt es so vor, als würden die Leute durch die Medienkultur bewusst verdummt.


Aber nicht doch! Jeder weiß, daß die Medien in der freiheitlich-demokratischen sozialen Marktwirtschaft keine andere Aufgabe haben, als den mündigen Bürger objektiv so mit Informationen zu versorgen, daß er sich selbst durch sein im Bildungssystem hervorragend geschultes Denken einen qualifizierten und fundierten Standpunkt erarbeiten kann.

Und woher weiß das Jeder?

Aus der BILD.
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Greg
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Anmeldungsdatum: 03.03.2006
Beiträge: 1098

Beitrag(#528644) Verfasst am: 24.07.2006, 19:23    Titel: Re: Die Verblödung der Massen Antworten mit Zitat

Ava&vT hat folgendes geschrieben:
Greg hat folgendes geschrieben:
Habt ihr Artikel und Links zu dem Thema?
Hmm... Am Kopf kratzen Eigentlich gibt es doch sowas schon. Schau doch mal hier:
http://freigeisterhaus.de/viewtopic.php?p=239997#239997


Hmm....äh...
Mir gings jetzt darum....also eigtl. wollte ich Infos und Artikel zur Medienkultur haben, die sich mit dem Problem der Populärkultur beschäftigen.
Mit der Tatsache, dass in Bereich der Kunst (Fílm, Musik,Literatur) das Niveau sinkt und auf Bereich der Nachrichtendienste nur noch Müll veröffentlicht wird.

Äh, oder so... Am Kopf kratzen
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GiordanoBruno
...



Anmeldungsdatum: 01.04.2006
Beiträge: 1516

Beitrag(#528658) Verfasst am: 24.07.2006, 19:32    Titel: Re: Die Verblödung der Massen Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Greg hat folgendes geschrieben:

Mir kommt es so vor, als würden die Leute durch die Medienkultur bewusst verdummt.


Aber nicht doch! Jeder weiß, daß die Medien in der freiheitlich-demokratischen sozialen Marktwirtschaft keine andere Aufgabe haben, als den mündigen Bürger objektiv so mit Informationen zu versorgen, daß er sich selbst durch sein im Bildungssystem hervorragend geschultes Denken einen qualifizierten und fundierten Standpunkt erarbeiten kann.

Und woher weiß das Jeder?

Aus der BILD.


Ach Torsten. Es spiegelt, so traurig das sein mag, den Durchschnittsgeschmack wieder. Zieh die Summe aller Programme zusammen und mach einen Schnitt, und du hast JoAverage. Oder wieviele Leser hat die TAZ? zynisches Grinsen

gb
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#528664) Verfasst am: 24.07.2006, 19:38    Titel: Re: Die Verblödung der Massen Antworten mit Zitat

GiordanoBruno hat folgendes geschrieben:

Es spiegelt, so traurig das sein mag, den Durchschnittsgeschmack wieder.


Und woher kommt der? Hat sich Säugling Jo eines Tages gedacht: So, jetzt werde ich Fan des unbekannten Daniel Küblböck, und die Kapitalistenmedien schlossen sich dem Geschmack des Trendsettersäuglings an?
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#528673) Verfasst am: 24.07.2006, 19:43    Titel: Re: Die Verblödung der Massen Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
GiordanoBruno hat folgendes geschrieben:

Es spiegelt, so traurig das sein mag, den Durchschnittsgeschmack wieder.


Und woher kommt der? Hat sich Säugling Jo eines Tages gedacht: So, jetzt werde ich Fan des unbekannten Daniel Küblböck, und die Kapitalistenmedien schlossen sich dem Geschmack des Trendsettersäuglings an?


Da muß ich Dir recht geben. Auch ich halte es für unwahrscheinlich, daß eine intelligente Lebensform wie der Mensch sich solchem Scheißdreck zuwenden könnte, wie er heutzutage im Radio gespielt wird.

In der Tat glaube ich, daß das gesteuert wird. Chartgeräusch ist billig und schnell produziert und es wird gleich teuer verkauft wie richtige Musik. Und Konsumenten sind schnell hinmanipuliert. Zur Reduktion kapitalismusstörender Gehirnzellen hat man ja das Fernsehen eingeführt. Daumen hoch!
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GiordanoBruno
...



Anmeldungsdatum: 01.04.2006
Beiträge: 1516

Beitrag(#528678) Verfasst am: 24.07.2006, 19:51    Titel: Re: Die Verblödung der Massen Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
GiordanoBruno hat folgendes geschrieben:

Es spiegelt, so traurig das sein mag, den Durchschnittsgeschmack wieder.


Und woher kommt der? Hat sich Säugling Jo eines Tages gedacht: So, jetzt werde ich Fan des unbekannten Daniel Küblböck, und die Kapitalistenmedien schlossen sich dem Geschmack des Trendsettersäuglings an?


Ganz so unrecht hast du dabei gar nicht. Der Infobit, die kleinste Kommunizierbare Informationseinheit ist durch unser Merkgedächtnis begrenzt. Es war der Verdienst der (Bürgerlichen) Kultur, diese Grenzen zu erhöhen.

gb
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Louseign
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Anmeldungsdatum: 02.06.2006
Beiträge: 5585

Beitrag(#528685) Verfasst am: 24.07.2006, 20:03    Titel: Re: Die Verblödung der Massen Antworten mit Zitat

Greg hat folgendes geschrieben:
Hmm....äh...
Mir gings jetzt darum....also eigtl. wollte ich Infos und Artikel zur Medienkultur haben, die sich mit dem Problem der Populärkultur beschäftigen.
Mit der Tatsache, dass in Bereich der Kunst (Fílm, Musik,Literatur) das Niveau sinkt und auf Bereich der Nachrichtendienste nur noch Müll veröffentlicht wird.

Äh, oder so... Am Kopf kratzen
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Spekulatia
furchteinflößend



Anmeldungsdatum: 27.12.2004
Beiträge: 625
Wohnort: ja

Beitrag(#528703) Verfasst am: 24.07.2006, 20:27    Titel: Antworten mit Zitat

Greg hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich seit längerem, wieso die Medien(Fernsehn, Zeitungen;Boulevard-Magazine, BILD, EXPRESS etc.) einen so geringen Anspruch aufweisen.
Wieso ist es ein Riesenthema wie es Promi XY geht und wieso kommen politisch und gesellschaftlich wichtige Themen dagegen weniger und wenn doch nur unzureichend (oft sogar falsch dargestellt) zur Sprache?
Mir scheint es, als würden die Leute darauf getrimmt, schlechte Unterhaltungsprogramme gut zu finden, als würden sie darauf getrimmt, sich mehr für die Schuhmode von Person XY zu interessieren, als dafür, dass der Staat schon wieder irgendwas verteuert oder Mist baut.


3 Worte: Brot und Spiele Schulterzucken

Oder auch: Konsum ist das Opium fürs Volk. In mehrerlei Hinsicht, da Opium ein Schmerzmittel ist. Das "Betäuben" des Volkes macht also für beide Gruppen Sinn, für die Einen da das Volk beschäftigt ist und die Machthaber machen lässt, andererseits für das Volk, das sich "betäuben", ablenken kann von - mitunter politisch bedingter/n - Wut, Ohnmacht, Demütigungen.
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remember when life used to be simple and cool?
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DerTorsten
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Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#528712) Verfasst am: 24.07.2006, 20:32    Titel: Antworten mit Zitat

Spekulatia hat folgendes geschrieben:

Oder auch: Konsum ist das Opium fürs Volk. In mehrerlei Hinsicht, da Opium ein Schmerzmittel ist. Das "Betäuben" des Volkes macht also für beide Gruppen Sinn, für die Einen da das Volk beschäftigt ist und die Machthaber machen lässt, andererseits für das Volk, das sich "betäuben", ablenken kann von - mitunter politisch bedingter/n - Wut, Ohnmacht, Demütigungen.


Ich bin begeistert. Allerdings wird hier ein falsches Zitat verwendet, was zu falschen Schlüssen führt. Marx schrieb von der Religion "Opium des Volkes". Das Volk produziert und reproduziert ab einer kritischen Masse seine Verblödung selbst. Und strebt nach und produziert mehr Ablenkung.

Ich mache viel zu oft die Erfahrung, daß Leute mir zwar bezüglich meiner radikalen Kapitalismuskritik zustimmen, aber sagen, damit wollten sie sich nicht beschäftigen, weil sie das depressiv mache und/oder sie so schon genug "andere" Probleme hätten und erst mal selbst sehen müssen, wie sie mit dem Arsch an die Wand kommen - und dann kaufen sie die nächte Bild und geilen sich daran auf, daß Michel D. über Jahre seinen Hund mißhandelte. Und rufen dann die Bild an, um einen weiteren Fall der Tierquälerei auf dem Nachbargrundstück zu melden, der dann am nächten Tag die Gemüter der "Nation" erhitzt und dem Informanten zudem das gute Gefühl gibt, selbst an der umfassenden Information der Volksgemeinschaft (über auch jeden Scheiß) beteiligt zu sein.
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Schmerzlos
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Anmeldungsdatum: 02.08.2003
Beiträge: 4554

Beitrag(#528728) Verfasst am: 24.07.2006, 21:03    Titel: Antworten mit Zitat

Na, die Medienkultur beschränkt sich ja nicht nur auf "leicht zu habende"(billige) Yellow-Press.
Die Medien, die die niederen Bedürfnisse einer breiten Masse befriedigen - sind ja
nicht die einzigen Nachrichten und News. Und letztlich bekommen die Menschen
die sowas lesen auch nur das, worum sie gebeten haben. (Selbst schuld)
Dementsprechend hat das auch seine Berechtigung.
Gibt natürlich immer Experten die alles besser wissen,
und nicht viel von Pressefreiheit oder Meinungsfreiheit halten...
selbst wenn sie meinen sie müssten das Niveau allgemein anheben.
Es macht jedenfalls nicht viel Sinn den Menschen "Verstand" einzuprügeln.
Die Feststellung: "Es ist was faul im Staate Deutschland", ist ja nicht neu.

Das fängt mit Schule und Bildung an und letztlich auch der Erziehung.
Also auch die Veränderung von Rahmenbedingungen.
(Die allerdings ziemlich lahm voranschreiten,
wie ich finde).

Das übliche Genörgel und Gejammer finde ich dennoch wenig
hilfreich. zwinkern
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Spekulatia
furchteinflößend



Anmeldungsdatum: 27.12.2004
Beiträge: 625
Wohnort: ja

Beitrag(#528736) Verfasst am: 24.07.2006, 21:18    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Spekulatia hat folgendes geschrieben:

Oder auch: Konsum ist das Opium fürs Volk. In mehrerlei Hinsicht, da Opium ein Schmerzmittel ist. Das "Betäuben" des Volkes macht also für beide Gruppen Sinn, für die Einen da das Volk beschäftigt ist und die Machthaber machen lässt, andererseits für das Volk, das sich "betäuben", ablenken kann von - mitunter politisch bedingter/n - Wut, Ohnmacht, Demütigungen.


Ich bin begeistert. Allerdings wird hier ein falsches Zitat verwendet, was zu falschen Schlüssen führt. Marx schrieb von der Religion "Opium des Volkes". Das Volk produziert und reproduziert ab einer kritischen Masse seine Verblödung selbst. Und strebt nach und produziert mehr Ablenkung.

Ich weiß, dass Marx von der Religion gesprochen hat, ich hab das ganz bewusst *so* formuliert... außerdem schließt sich das nicht gegenseitig aus. Was sich an Religion als "Opium fürs Volk" verwenden lässt, ist auch eher "Religionskonsum". Wenn man die Religion der Massen nicht kontrollieren kann, kann man sie auch nicht instrumentalisieren (ich sehe zB nicht, wie sich schamanische Geisterbeschwörungen instrumentalisieren lassen - außer man hat den Schamanen auf seiner Seite und der Schamane hat Anhänger - eine eigenständige Spiritualität dagegen ist schwer zu steuern... Konsum = Input ohne Output? Smilie)

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Ich mache viel zu oft die Erfahrung, daß Leute mir zwar bezüglich meiner radikalen Kapitalismuskritik zustimmen, aber sagen, damit wollten sie sich nicht beschäftigen, weil sie das depressiv mache und/oder sie so schon genug "andere" Probleme hätten und erst mal selbst sehen müssen, wie sie mit dem Arsch an die Wand kommen - und dann kaufen sie die nächte Bild und geilen sich daran auf, daß Michel D. über Jahre seinen Hund mißhandelte. Und rufen dann die Bild an, um einen weiteren Fall der Tierquälerei auf dem Nachbargrundstück zu melden, der dann am nächten Tag die Gemüter der "Nation" erhitzt und dem Informanten zudem das gute Gefühl gibt, selbst an der umfassenden Information der Volksgemeinschaft (über auch jeden Scheiß) beteiligt zu sein.

Wikipedia hat folgendes geschrieben:
Menschen, die an einem Trauma leiden und sich damit nicht auseinandersetzen, legen häufig ein Verhalten an den Tag, das auf ihre Umwelt zuweilen skurill und unverständlich wirken kann. Da das Trauma auslösende Ereignis ihre Welt in "Unordnung" brachte, versuchen einige an einem Trauma leidenden, diese Ordnung dadurch wieder herzustellen, dass sie alle potentiellen Störfaktoren ignorieren. Das kann sogar dazu führen, dass anderen Menschen medizinisch notwendige Hilfe verweigert wird, weil die Traumabetroffnen dies als Störfall in ihrem geregelten Ablauf empfinden und die Situation schlicht ignorieren, sie als nicht existent betrachten, um sich Normalität zu suggerieren. Dieses Verhalten wird vom Unterbewusstsein gesteuert. So versuchen sie, erneute Traumata zu vermeiden.


Diese Verbindung mag übertrieben wirken, vielleicht ist sie es auch aber die Parallelen sind einfach zu deutlich. Eventuelle Empörung bitte nicht auf Pillepalle beschränken zwinkern
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
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Beitrag(#528741) Verfasst am: 24.07.2006, 21:21    Titel: Antworten mit Zitat

wer feststellt, dass seine wahl nix bringt wird sich selten über stammtischniveau hinaus weiterinformieren, sondern sich höchstens weiterBILDen, künstlich und hochdramatisch über küblböck und dsds aufregen und nach einer woche nicht mehr wissen warum.

wer allerdings feststellt, das seine meinung etwas zählt und direktdemokratische entscheidungen mit den gesetzgebung der staatsdiener einen gewissen grad an gemeinsamkeiten haben, wird sich zu den wichtigen themen informieren und diskutieren.
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Sokrateer
souverän



Anmeldungsdatum: 05.09.2003
Beiträge: 11649
Wohnort: Wien

Beitrag(#528753) Verfasst am: 24.07.2006, 21:46    Titel: Re: Die Verblödung der Massen Antworten mit Zitat

Die Massen werden immer intelligenter. Siehe Flynn-Effekt.

Greg hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich seit längerem, wieso die Medien(Fernsehn, Zeitungen;Boulevard-Magazine, BILD, EXPRESS etc.) einen so geringen Anspruch aufweisen.

Weil sie unterhalten sollen. Diese Publikationen bringen witzige, schaurige und kuriose Geschichten und Tratsch, den man auch nutzen kann um z.B. einen Small-Talk anzufangen.

Greg hat folgendes geschrieben:

Wieso ist es ein Riesenthema wie es Promi XY geht und wieso kommen politisch und gesellschaftlich wichtige Themen dagegen weniger und wenn doch nur unzureichend (oft sogar falsch dargestellt) zur Sprache?

Sieh' dir mal die Berichterstattung der sogenannten anspruchsvollen Zeitungen an. Da geht es doch auch häufig um Promi-Tratsch. Nur sind es da halt Polit-Promis. Die meisten Berichte über G8-Treffen, Ansprachen, Waffenstillstandsforderungen usw. sind nichts als unbedeutende Eintagsinformationen, die dir keinen praktischen politischen Nutzen bringt.

Grundsätzlich liegt es in der Natur der Menschen Informationen über andere Menschen einzuholen. Damit kann man sich in vielen Dingen Vorteile verschaffen oder aber auch einen friedlichen Umgang gewährleisten. Wenn Klatschblätter über über die hundert schönsten Frauen, Wirtschaftsblätter über die hundert bestverdienendsten Manager und Polit-Magazine über die hundert einflussreichsten Politiker berichten, dann ist das eine groteske Auswucherung unseres natürlichen Tratsch-Instinkts.

Greg hat folgendes geschrieben:

Mir scheint es, als würden die Leute darauf getrimmt, schlechte Unterhaltungsprogramme gut zu finden, als würden sie darauf getrimmt, sich mehr für die Schuhmode von Person XY zu interessieren, als dafür, dass der Staat schon wieder irgendwas verteuert oder Mist baut.

Gegen Verteuerungen kann man nichts unternehmen. Ich für meinen Teil interessiere mich für solche Details schon lang nicht mehr. Ich habe in meinem noch jungen Leben schon genug über Reformen, Sparpakete, Asylrechtsänderungen, Parteitage, Pannen und Skandale in Ministerien und vieles mehr gelesen. An 99% dieser Informationen kann ich mich nicht mehr erinnern und außerdem haben sie mein Wahlverhalten ohnehin nicht beeinflusst. Ich bin Linker, also habe ich in der Praxis die Wahl zwischen drei Parteien. Kurz vor der Wahl analysiere ich Wahlprogramme, Positionen und Kandidaten für eine Vorzugsstimmen. Und am Ende waren es dann doch in 90% der Fälle die Grünen. Nach der Wahl interessiert mich der Großteil des politischen Tagessgeschäfts nicht mehr bis zur nächsten Wahl.

Nur, wenn ich persönlich betroffen bin, informiere ich mich ganz speziell und das tun auch die meisten Leute. Einfache Arbeiter und Angestellte, das Proletariat, also die Leute, die gerne als "verdummt" oder "hirngewaschen" bezeichnet werden, informieren sich sehr detailliert und gehen sogar so weit neue Gesetze im Detail zu studieren, falls sie persönlich betroffen sind.

Ansonsten ist die Beschäftigung mit der Politik eine Kosten/Nutzen-Rechnung. Politik-Junkies sind so wie Comic-Buch-Sammler. Für manche mag das ein netter Zeitvertreib sein und diese Beschäftigung hat auch durchaus eine Daseinsberechtigung. Die meisten anderen Leute haben aber andere Interessen.
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Epitaph
Schlechtmensch



Anmeldungsdatum: 28.06.2006
Beiträge: 216

Beitrag(#528752) Verfasst am: 24.07.2006, 21:46    Titel: Antworten mit Zitat

Ich bin davon überzeugt, dass sich 90% der Menschen in jede Scheisse ziehen lassen, ohne gleich auf die Nazizeit verweisen zu müssen.
Allein wenn so ein die unterste Niveaugrenze immer weiter durchbohrender Müll wie "Verliebt in Berlin" (übrigens ist ja der Begriff "Telenovela" wieder mal nur eine Schönredung der klassischen Seifenoper) ausgestrahlt wird, stürzen sich die Massen auf ihr Suchtmittel.


Ich fände es schön und auch fortschrittlich, solcher kommerziellen Verblödung Einhalt zu gebieten, auch wenn das natürlich nicht umsetzbar ist, allein schon wegen Pressefreiheit&Co.
Und: Wie soll man das denn machen? Was gilt als Volksverdummung und was nicht? Es gibt immer welche, die als Vorwand für ihre Suchtbefriedigung meinen, aus derartigen Sendung einen Nutzen zu ziehen.
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Sick Natur.
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L.E.N.
im falschen Film



Anmeldungsdatum: 25.05.2004
Beiträge: 27745
Wohnort: Hamburg

Beitrag(#528755) Verfasst am: 24.07.2006, 21:49    Titel: Antworten mit Zitat

Epitaph hat folgendes geschrieben:
Ich bin davon überzeugt, dass sich 90% der Menschen in jede Scheisse ziehen lassen, ohne gleich auf die Nazizeit verweisen zu müssen.
Allein wenn so ein die unterste Niveaugrenze immer weiter durchbohrender Müll wie "Verliebt in Berlin" (übrigens ist ja der Begriff "Telenovela" wieder mal nur eine Schönredung der klassischen Seifenoper) ausgestrahlt wird, stürzen sich die Massen auf ihr Suchtmittel.


Ich fände es schön und auch fortschrittlich, solcher kommerziellen Verblödung Einhalt zu gebieten, auch wenn das natürlich nicht umsetzbar ist, allein schon wegen Pressefreiheit&Co.
Und: Wie soll man das denn machen? Was gilt als Volksverdummung und was nicht? Es gibt immer welche, die als Vorwand für ihre Suchtbefriedigung meinen, aus derartigen Sendung einen Nutzen zu ziehen.


immerhin ist "lotta in love" wieder abgesetzt worden, (oder nicht?!)
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Ich will Gott lästern dürfen! Weg mit §166 StGB!
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zarathrusta
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Anmeldungsdatum: 18.07.2006
Beiträge: 887

Beitrag(#528764) Verfasst am: 24.07.2006, 22:13    Titel: Antworten mit Zitat

zarathrusta, der weise der da spricht...... zwinkern


tja in vielerlei hinsicht ist fernsehen und zeitung volksverdummung. interessiert mich das, das schumi z.b dieses jahr soundso viele millionen verdient hat ? oder ballack? oder das interview in der bild ( jaja bild...) über die jugend von josef ackermann ? ist eh gelogen, der hat angeblich in der jugend als erntehelfer gearbeitet... Sehr glücklich Sehr glücklich brülllll, lach , roll, das glaubt ihr doch wirklich nicht , oder ?

genauso wie mit der fussball wm, zwar tolles ereignis , aber bitte nicht rund um die uhr, soll eh von den politischen themen ablenken.

warum man das volk verdummen will, anstatt es höher zu kultivieren, hab ich bis heute nicht begriffen, denn , die da oben sägen sich ja in den eigenen ast, wenn sie keine gebildeten untertanen haben. die haben ja gar kein interesse dran.

übrigens gilt es unter gebildeten als chic keinen fernseher zu haben
das hat was, nur muss man halt beschäftigung wie bildung, lesen, verein , oder menschen haben mit denen man reden kann, sonst ist ja sinnlos...

zarathrusta
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Finco
Gast






Beitrag(#528766) Verfasst am: 24.07.2006, 22:17    Titel: Re: Die Verblödung der Massen Antworten mit Zitat

Greg hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich seit längerem, wieso die Medien(Fernsehn, Zeitungen;Boulevard-Magazine, BILD, EXPRESS etc.) einen so geringen Anspruch aufweisen.
Wieso ist es ein Riesenthema wie es Promi XY geht und wieso kommen politisch und gesellschaftlich wichtige Themen dagegen weniger und wenn doch nur unzureichend (oft sogar falsch dargestellt) zur Sprache?
Mir scheint es, als würden die Leute darauf getrimmt, schlechte Unterhaltungsprogramme gut zu finden, als würden sie darauf getrimmt, sich mehr für die Schuhmode von Person XY zu interessieren, als dafür, dass der Staat schon wieder irgendwas verteuert oder Mist baut.

Mir kommt es so vor, als würden die Leute durch die Medienkultur bewusst verdummt.

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Postet sie bitte hier.



Hallo Greg, schon mal von Neil Postman gehört: "Wir amüsieren uns zu Tode"? Könnte Dich interessieren ....

http://de.wikipedia.org/wiki/Wir_am%C3%BCsieren_uns_zu_Tode
http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3596242851
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Greg
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Anmeldungsdatum: 03.03.2006
Beiträge: 1098

Beitrag(#528770) Verfasst am: 24.07.2006, 22:24    Titel: Antworten mit Zitat

Danke! Smilie
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Doc Extropy
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Anmeldungsdatum: 07.03.2006
Beiträge: 6149

Beitrag(#528785) Verfasst am: 24.07.2006, 22:39    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Spekulatia hat folgendes geschrieben:

Oder auch: Konsum ist das Opium fürs Volk. In mehrerlei Hinsicht, da Opium ein Schmerzmittel ist. Das "Betäuben" des Volkes macht also für beide Gruppen Sinn, für die Einen da das Volk beschäftigt ist und die Machthaber machen lässt, andererseits für das Volk, das sich "betäuben", ablenken kann von - mitunter politisch bedingter/n - Wut, Ohnmacht, Demütigungen.


Ich bin begeistert. Allerdings wird hier ein falsches Zitat verwendet, was zu falschen Schlüssen führt. Marx schrieb von der Religion "Opium des Volkes". Das Volk produziert und reproduziert ab einer kritischen Masse seine Verblödung selbst. Und strebt nach und produziert mehr Ablenkung.

Ich mache viel zu oft die Erfahrung, daß Leute mir zwar bezüglich meiner radikalen Kapitalismuskritik zustimmen, aber sagen, damit wollten sie sich nicht beschäftigen, weil sie das depressiv mache und/oder sie so schon genug "andere" Probleme hätten und erst mal selbst sehen müssen, wie sie mit dem Arsch an die Wand kommen - und dann kaufen sie die nächte Bild und geilen sich daran auf, daß Michel D. über Jahre seinen Hund mißhandelte. Und rufen dann die Bild an, um einen weiteren Fall der Tierquälerei auf dem Nachbargrundstück zu melden, der dann am nächten Tag die Gemüter der "Nation" erhitzt und dem Informanten zudem das gute Gefühl gibt, selbst an der umfassenden Information der Volksgemeinschaft (über auch jeden Scheiß) beteiligt zu sein.


Deine Kapitalismuskritik in Ehren, was mich abstößt ist Dein Vokabular (direkt von der Komintern und der Parteiakademie) und Dein Unvermögen, mal ein wenig runterzugehen vom Gas.
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Daisy
Lieber Dritter als PETZE



Anmeldungsdatum: 13.01.2006
Beiträge: 1751
Wohnort: zuhause

Beitrag(#528805) Verfasst am: 24.07.2006, 23:04    Titel: Re: Die Verblödung der Massen Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Massen werden immer intelligenter. Siehe Flynn-Effekt.

Greg hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich seit längerem, wieso die Medien(Fernsehn, Zeitungen;Boulevard-Magazine, BILD, EXPRESS etc.) einen so geringen Anspruch aufweisen.

Weil sie unterhalten sollen. Diese Publikationen bringen witzige, schaurige und kuriose Geschichten und Tratsch, den man auch nutzen kann um z.B. einen Small-Talk anzufangen.

Greg hat folgendes geschrieben:

Wieso ist es ein Riesenthema wie es Promi XY geht und wieso kommen politisch und gesellschaftlich wichtige Themen dagegen weniger und wenn doch nur unzureichend (oft sogar falsch dargestellt) zur Sprache?

Sieh' dir mal die Berichterstattung der sogenannten anspruchsvollen Zeitungen an. Da geht es doch auch häufig um Promi-Tratsch. Nur sind es da halt Polit-Promis. Die meisten Berichte über G8-Treffen, Ansprachen, Waffenstillstandsforderungen usw. sind nichts als unbedeutende Eintagsinformationen, die dir keinen praktischen politischen Nutzen bringt.

Grundsätzlich liegt es in der Natur der Menschen Informationen über andere Menschen einzuholen. Damit kann man sich in vielen Dingen Vorteile verschaffen oder aber auch einen friedlichen Umgang gewährleisten. Wenn Klatschblätter über über die hundert schönsten Frauen, Wirtschaftsblätter über die hundert bestverdienendsten Manager und Polit-Magazine über die hundert einflussreichsten Politiker berichten, dann ist das eine groteske Auswucherung unseres natürlichen Tratsch-Instinkts.

Greg hat folgendes geschrieben:

Mir scheint es, als würden die Leute darauf getrimmt, schlechte Unterhaltungsprogramme gut zu finden, als würden sie darauf getrimmt, sich mehr für die Schuhmode von Person XY zu interessieren, als dafür, dass der Staat schon wieder irgendwas verteuert oder Mist baut.

Gegen Verteuerungen kann man nichts unternehmen. Ich für meinen Teil interessiere mich für solche Details schon lang nicht mehr. Ich habe in meinem noch jungen Leben schon genug über Reformen, Sparpakete, Asylrechtsänderungen, Parteitage, Pannen und Skandale in Ministerien und vieles mehr gelesen. An 99% dieser Informationen kann ich mich nicht mehr erinnern und außerdem haben sie mein Wahlverhalten ohnehin nicht beeinflusst. Ich bin Linker, also habe ich in der Praxis die Wahl zwischen drei Parteien. Kurz vor der Wahl analysiere ich Wahlprogramme, Positionen und Kandidaten für eine Vorzugsstimmen. Und am Ende waren es dann doch in 90% der Fälle die Grünen. Nach der Wahl interessiert mich der Großteil des politischen Tagessgeschäfts nicht mehr bis zur nächsten Wahl.

Nur, wenn ich persönlich betroffen bin, informiere ich mich ganz speziell und das tun auch die meisten Leute. Einfache Arbeiter und Angestellte, das Proletariat, also die Leute, die gerne als "verdummt" oder "hirngewaschen" bezeichnet werden, informieren sich sehr detailliert und gehen sogar so weit neue Gesetze im Detail zu studieren, falls sie persönlich betroffen sind.

Ansonsten ist die Beschäftigung mit der Politik eine Kosten/Nutzen-Rechnung. Politik-Junkies sind so wie Comic-Buch-Sammler. Für manche mag das ein netter Zeitvertreib sein und diese Beschäftigung hat auch durchaus eine Daseinsberechtigung. Die meisten anderen Leute haben aber andere Interessen.


Sokrateer, Dein Beitrag ist sowas, aber SOWAS von zutreffend ... zwinkern
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Autoterrorist
Die Gottespest



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Beitrag(#528821) Verfasst am: 24.07.2006, 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
wer allerdings feststellt, das seine meinung etwas zählt und direktdemokratische entscheidungen mit den gesetzgebung der staatsdiener einen gewissen grad an gemeinsamkeiten haben, wird sich zu den wichtigen themen informieren und diskutieren.
Das stimmt. Allerdings sind das doch die wenigsten oder?

Ansonsten meine ich, dass diese kapitalistischen Massenmedien zu viel Müll berichten. Von den Boulevardmedien mal ganz zu schweigen...Wenn die dpa schreibt, rot ist grün, liest jeder diesen einen Mist am nächsten Morgen in den Medien. Lest "Die Rote Fahne" und "Sozialismus" Cool
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menteur
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Beitrag(#528867) Verfasst am: 25.07.2006, 00:35    Titel: Antworten mit Zitat

Wie soll denn auch die gemeine Presse zu offener Kritik an bestehenden Missständen fähig sein, wenn sie gleichzeitig durch Werbung für Firmen, die dafür mitverantwortlich sind, verdienen muss, um überleben zu können? Ist es nicht so, dass manch Berichte über Neuerungen in Wahrheit nur Werbung für die betreffenden Unternehmen darstellen? Wie soll da bitte schön, sachliche Kritik möglich sein, wenn bei bestimmten Themen die finanzielle Unterstützung plötzlich versagt werden könnte? Ist das nur billige Polemik meinerseits oder wie denkt ihr darüber?
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Autoterrorist
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Beitrag(#528869) Verfasst am: 25.07.2006, 00:41    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Ist das nur billige Polemik meinerseits oder wie denkt ihr darüber?
Du tust so als wäre jedes Medium von jedem Unternehmen abhängig. Schau doch mal in Zeitungen, in denen Bildmaterial nicht 90% des Inhalts ausmachen. Viel Werbung wirst du da nicht finden. Ich glaube jeenfalls nicht, dass das ein großes Problem darstellt.
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Beitrag(#528883) Verfasst am: 25.07.2006, 00:59    Titel: Antworten mit Zitat

Autoterrorist hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ist das nur billige Polemik meinerseits oder wie denkt ihr darüber?
Du tust so als wäre jedes Medium von jedem Unternehmen abhängig. Schau doch mal in Zeitungen, in denen Bildmaterial nicht 90% des Inhalts ausmachen. Viel Werbung wirst du da nicht finden. Ich glaube jeenfalls nicht, dass das ein großes Problem darstellt.

Ach so. Also handeln sie im Interesse ihrer Leser, Hörer oder Gucker. Na dann hatte ich wohl einen absonderlichen Gedankengang. Also Kommando zurück! Unsere Medien servieren uns nur das, was wir eh lesen, hören oder sehen wollen. Dann entschuldige ich mich tieferötet bei dir. Verlegen

Dabei hatte ich keineswegs gemeint, dass sie von allen völlig abhängig seien, sondern beeinflusst.
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Autoterrorist
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Beitrag(#528888) Verfasst am: 25.07.2006, 01:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Dabei hatte ich keineswegs gemeint, dass sie von allen völlig abhängig seien, sondern beeinflusst.
Auch das ist doch schwachsinnig. Sie sind nicht von allen möglichen Unternehmen beeinflusst. Viel eher von politischen Auffassungen und Ideologien.

Zitat:
Also handeln sie im Interesse ihrer Leser, Hörer oder Gucker. Na dann hatte ich wohl einen absonderlichen Gedankengang.
Wäre mir neu, dass ein Medium als Interessenvertretung handelt? Wie meinst du das?

Zitat:
Unsere Medien servieren uns nur das, was wir eh lesen, hören oder sehen wollen. Dann entschuldige ich mich tieferötet bei dir.
Nur weil du für dieses bestehende Problem eine Ursache lieferst, ist diese noch lang nicht richtig, gar die einzige Ursache. Zudem hast du eigentlich Recht. Der Bürger will lesen, welche Farbe die Schuhe von Paris Hilton haben, nicht wie die nächste Gesundheitsreform aussieht.
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Beitrag(#528893) Verfasst am: 25.07.2006, 01:29    Titel: Antworten mit Zitat

Autoterrorist hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Also handeln sie im Interesse ihrer Leser, Hörer oder Gucker. Na dann hatte ich wohl einen absonderlichen Gedankengang.
Wäre mir neu, dass ein Medium als Interessenvertretung handelt? Wie meinst du das?

Ironie... zwinkern

Autoterrorist hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Unsere Medien servieren uns nur das, was wir eh lesen, hören oder sehen wollen. Dann entschuldige ich mich tieferötet bei dir.
Nur weil du für dieses bestehende Problem eine Ursache lieferst, ist diese noch lang nicht richtig, gar die einzige Ursache. Zudem hast du eigentlich Recht. Der Bürger will lesen, welche Farbe die Schuhe von Paris Hilton haben, nicht wie die nächste Gesundheitsreform aussieht.

Adversativ!
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Berglichter
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Beitrag(#528914) Verfasst am: 25.07.2006, 05:03    Titel: Re: Die Verblödung der Massen Antworten mit Zitat

Daisy hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Die Massen werden immer intelligenter. Siehe Flynn-Effekt.

Greg hat folgendes geschrieben:
Ich frage mich seit längerem, wieso die Medien(Fernsehn, Zeitungen;Boulevard-Magazine, BILD, EXPRESS etc.) einen so geringen Anspruch aufweisen.

Weil sie unterhalten sollen. Diese Publikationen bringen witzige, schaurige und kuriose Geschichten und Tratsch, den man auch nutzen kann um z.B. einen Small-Talk anzufangen.

Greg hat folgendes geschrieben:

Wieso ist es ein Riesenthema wie es Promi XY geht und wieso kommen politisch und gesellschaftlich wichtige Themen dagegen weniger und wenn doch nur unzureichend (oft sogar falsch dargestellt) zur Sprache?

Sieh' dir mal die Berichterstattung der sogenannten anspruchsvollen Zeitungen an. Da geht es doch auch häufig um Promi-Tratsch. Nur sind es da halt Polit-Promis. Die meisten Berichte über G8-Treffen, Ansprachen, Waffenstillstandsforderungen usw. sind nichts als unbedeutende Eintagsinformationen, die dir keinen praktischen politischen Nutzen bringt.

Grundsätzlich liegt es in der Natur der Menschen Informationen über andere Menschen einzuholen. Damit kann man sich in vielen Dingen Vorteile verschaffen oder aber auch einen friedlichen Umgang gewährleisten. Wenn Klatschblätter über über die hundert schönsten Frauen, Wirtschaftsblätter über die hundert bestverdienendsten Manager und Polit-Magazine über die hundert einflussreichsten Politiker berichten, dann ist das eine groteske Auswucherung unseres natürlichen Tratsch-Instinkts.

Greg hat folgendes geschrieben:

Mir scheint es, als würden die Leute darauf getrimmt, schlechte Unterhaltungsprogramme gut zu finden, als würden sie darauf getrimmt, sich mehr für die Schuhmode von Person XY zu interessieren, als dafür, dass der Staat schon wieder irgendwas verteuert oder Mist baut.

Gegen Verteuerungen kann man nichts unternehmen. Ich für meinen Teil interessiere mich für solche Details schon lang nicht mehr. Ich habe in meinem noch jungen Leben schon genug über Reformen, Sparpakete, Asylrechtsänderungen, Parteitage, Pannen und Skandale in Ministerien und vieles mehr gelesen. An 99% dieser Informationen kann ich mich nicht mehr erinnern und außerdem haben sie mein Wahlverhalten ohnehin nicht beeinflusst. Ich bin Linker, also habe ich in der Praxis die Wahl zwischen drei Parteien. Kurz vor der Wahl analysiere ich Wahlprogramme, Positionen und Kandidaten für eine Vorzugsstimmen. Und am Ende waren es dann doch in 90% der Fälle die Grünen. Nach der Wahl interessiert mich der Großteil des politischen Tagessgeschäfts nicht mehr bis zur nächsten Wahl.

Nur, wenn ich persönlich betroffen bin, informiere ich mich ganz speziell und das tun auch die meisten Leute. Einfache Arbeiter und Angestellte, das Proletariat, also die Leute, die gerne als "verdummt" oder "hirngewaschen" bezeichnet werden, informieren sich sehr detailliert und gehen sogar so weit neue Gesetze im Detail zu studieren, falls sie persönlich betroffen sind.

Ansonsten ist die Beschäftigung mit der Politik eine Kosten/Nutzen-Rechnung. Politik-Junkies sind so wie Comic-Buch-Sammler. Für manche mag das ein netter Zeitvertreib sein und diese Beschäftigung hat auch durchaus eine Daseinsberechtigung. Die meisten anderen Leute haben aber andere Interessen.


Sokrateer, Dein Beitrag ist sowas, aber SOWAS von zutreffend ... zwinkern


Stimmt da ist was dran, zumindest was die Beschreibung des status quo angeht. Allerdings begehst du einen fatalen Fehlschluß, sokrateer, wenn du sagst die Leute könnten an den politischen Entscheidungen nichts ändern, weshalb es sie dan auch nicht zu interessieren brauchte. Das stimmt nämlich nur solange wie nur eine kleine Minderheit sich für politische Prozesse auch im Detail interessiert und den politischen Akteuren auf die Finger guckt, während die Mehrheit das nicht oder nur auf BILD-Niveau tut.
Solange die Politiker auch nach einer Wahlperiode voller Murks dann doch wieder die erforderlichen Stimmen vom Stimmvieh bekommen, weil sie in Wahlkampf und Parteiprogramm genug leere Versprechungen machen, solange hat der Einzelne in der Tat keinen Einfluß auf diese 4 km² Wahnsinn in Berlin. Direkte Demokratie haben wir nicht. Umso wichtiger wäre, daß die breite Masse der Politik auf die Finger schaut statt sich von schönen Worten einlullen zu lassen.

Zu sagen, daß der Einzelne nichts ändern kann, ist nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte lautet, daß er eben viele Mitstreiter braucht. Mit Zeitunglesen alleine kommt man da nicht weiter, da ist schon mehr Engagement nötig.

Und das allerwichtigste in einer Demokratie, ich sag's an dieser Stelle gerne nochmal, ist BILDUNG!
Nun gibt's intelligente Leute, bei denen der Staat mit relativ wenig Arbeit viel erreichen kann. Diese Leute bilden und erziehen sich irgendwann von selbst (obwohl das nicht heißen soll, daß hier keine Elitenförderung wünschenswert wäre - im Gegenteil), die Problemkinder sind die weniger geistig Begüterten. Auch und gerade hier muß die Gesellschaft ran und Geld und Mühen investieren. Eine Gesellschaft ist genau wie eine Kette nur so stark wie ihr schwächtes Glied.
_________________
Man soll nicht Religion sagen wo man Politik meint.
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DerTorsten
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Beitrag(#528925) Verfasst am: 25.07.2006, 07:52    Titel: Antworten mit Zitat

Doc Extropy hat folgendes geschrieben:

Deine Kapitalismuskritik in Ehren, was mich abstößt ist Dein Vokabular ...


Wenn Du angenehme (wenn auch etwas beliebige bis verlogene) Sprache hören willst, kauf Dir doch Springer- und Berthelsmann-Produkte.
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