Gewichte beim Fahrrad

[Finril]

Folgende Tatsache:

Mr. Floyd Landis fährt Fahrrad auf einem ganz normalen Rad. Jetzt hängt er an die rechte Seite des Lenkers eine Tüte mit 1kg. Jetzt fährt er freihändig. Wieso fährt das Fahrrad nun nach links? Eigentlich müsste das Gewicht ja den Lenker nach rechts ziehen und somit das Fahrrad nach rechts fahren..??

[Doc Extropy]

[GiordanoBruno]

[Finril]

[GiordanoBruno]

[Finril]

[Nergal]

Für gewöhnlich wird die Tüte leicht hin und her schwingen, es kommt aber auch darauf an wo am Lenker die Tüte ihrer Gewichtskraft ausübt und wie Tief sie hängt.


Man sollte bei der Tüte auf dem Lenker vermeiden Joghurts in der Tüte zu haben, habe mir schon mal einen davon zwischen Gabel und Rad eingezogen, hat ne furchtbare Sauerei gegeben.

[Snowrunner]

[Babyface]

Das ist ähnlich wie mit einer Seife. Hälst Du sie in der Hand zusammen und erhöhst den Druck rechts, flutscht sie Dir links heraus.
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posted by Babyface
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[Stefan]

[Tso Wang]

[joyborg]

[Ralf Rudolfy]

Ich denke, das ist ganz einfach: bei jedem Fahrrad ist die Achse der Gabel nicht senkrecht. Die Last des Beutels wirkt aber senkrecht und hat somit eine Komponente, die als den Lenker verstellende Kraft wirkt.
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Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)

[moritura]

[kolja]

Was Finril beschreibt halte ich für normal, keine Justierung des Fahrrads nötig.

Wenn ein Radfahrer eine Kurve einleiten will, macht er normalerweise eine kurze Lenkbewegung in die entgegengesetzte (!) Richtung. Da die Masse des Fahrers ihre Richtung beibehält, während das Fahrrad die Spur in Richtung der Lenkbewegung ändert, kippt der Fahrer in die der Lenkbewegung entgegengesetzte Richtung, und gewinnt so die nötige Schräglage für die eigentlich gewollte Kurve. Erst dann schlägt er den Lenker in Kurvenrichtung ein und fängt somit die Umkippbewegung wieder ab, durch richtige Dosierung des Lenkausschlags hält er die gewünschte Schräglage in der Kurve stabil.

Beim Freihändigfahren ist es komplizierter, weil man den Lenkausschlag nicht direkt kontrollieren kann. Allerdings ist das Vorderrad so aufgehängt, dass der Lenkausschlag automatisch der Schräglage des Fahrrads folgt. (Kippen zu einer Seite führt zu Lenkausschlag in die gleiche Richtung und damit zu einem Wiederaufrichten, dieser selbststabilisierende Effekt ist natürlich gewollt.) Daher kann man beim Freihändigfahren auch nicht so zackig eine Kurve ein- oder ausleiten, weil der oben beschriebene Trick um schnell seine Schräglage zu ändern nicht möglich ist, man muss sich statt dessen langsam in Kurvenrichtung kippen lassen und nur mit Gewichtsverlagerungen die gewünschte Schräglage und den Lenkausschlag stabil halten.

Wenn an der einen Seite des Lenkers eine Tüte hängt, wird natürlich der Lenker in Richtung der Tüte eingeschlagen (wie Ralf Rudolfy korrekt festgestellt hat). Dadurch kippt der Fahrer erstmal in die entgegengesetzte Richtung und das leitet eine entsprechende Kurve ein, siehe oben. Um dennoch geradeaus zu fahren, müsste man eine permanente Schräglage in die der Tüte entgegengesetzte Richtung ausbalancieren, um mit dem durch die Vorderradaufhängung bewirkten Lenkausschlag den durch die Tüte bewirkten Lenkausschlag zu kompensieren.
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Hard work often pays off after time, but laziness always pays off now.

[Ahriman]

Das ist die richtige Erklärung.
Beim Motorradfahren ist es nicht anders: Eine Kurvenfahrt wird durch einen Zug am Lenker in der entgegengesetzten Richtung eingeleitet. Und am Ende der Kurve wird die Maschine durch einen entsprechenden Zug am Lenker auch wieder aufgerichtet. Dieser Zug ist sogar erstaunlich groß, denn infolge der hohen Geschwindigkeit und der größeren Masse der Räder (Kreiseleffekt) ist das Fahrzeug wesentlich stabiler als ein Fahrrad. Daraus erklären sich auch die Probleme, die ein Motorradfahrer anfänglich hat, wenn er einen Seitenwagen an die Maschine schraubt. Dann muß man nämlich plötzlich richtig lenken. Und da die Maschine ein bißchen "Sturz" hat, also schief steht, fährt er beim ersten Versuch prompt gegen eine Wand oder in den Graben.