Freigeisterhaus Foren-Übersicht
 FAQFAQ   SuchenSuchen   MitgliederlisteMitgliederliste   NutzungsbedingungenNutzungsbedingungen   BenutzergruppenBenutzergruppen   LinksLinks   RegistrierenRegistrieren 
 ProfilProfil   Einloggen, um private Nachrichten zu lesenEinloggen, um private Nachrichten zu lesen   LoginLogin 

G. Grass und die Waffen SS
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9  Weiter
 
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft
Vorheriges Thema anzeigen :: Nächstes Thema anzeigen  
Autor Nachricht
joyborg
registriert



Anmeldungsdatum: 20.01.2004
Beiträge: 2235

Beitrag(#543595) Verfasst am: 15.08.2006, 19:00    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
joyborg hat folgendes geschrieben:
Diese Unterscheidung wird und wurde allerdings gemacht. Zur SS mußte man sich (auch 1944) aufwendig bewerben, zum Flakhelfer konnte (und mußte) jeder "Wehrfähige" herhalten.

Zur Waffen-SS konnte man ab '42 gezogen werden.
Was im Falle von Grass aber nicht entscheidend ist, da er sich ja offenbar freiwillig gemeldet hatte.


Stimmt, ich habe mich da gerade nochmal erkundigt.
Du hast recht. Geschockt
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
matthias
Gefährder



Anmeldungsdatum: 10.05.2005
Beiträge: 1386
Wohnort: Rechts der Böhme

Beitrag(#543601) Verfasst am: 15.08.2006, 19:08    Titel: Antworten mit Zitat

Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
matthias hat folgendes geschrieben:


(Ich find's wirklich immer lächerlicher ...)


Es ist eine Groteske, weil nun die ganzen Moral-Monstren die Chance wittern, die Hierarchie neu auszufechten. Nachdem Grass nun gefallen ist, geht es darum wer am eindrucksvollsten zetert.

Das ist leider auch mein Eindruck.

Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Das revidiert Grass' Blamage für mich jedoch nicht.

Ich bin komischerweise völlig unbeeindruckt. Schulterzucken

Weder der konkrete Umstand, daß Grass in seiner Jugend ein Nazi war, noch sein langes öffentliches Schweigen dazu, noch sein Hang zum Moralistentum, das nunmehr einen ordentlichen Dämpfer erhalten zu haben scheint, veranlassen mich zu irgendeinem Eifer.

Grass' Glanzzeit, so man eine erkennen kann, liegt in den 60er Jahren, als er der damaligen, vornehmlich spießigen Gesellschaft im wahrsten Sinne wortgewaltig einen Spiegel vorhielt, was wiederum nicht unüblich war bei den Literaten jener Zeit. In meinen Augen hat Günther Graß außerhalb seiner Romane nie mehr Bedeutendes geleistet, nicht als Lyriker, nicht als Maler, nicht als Bildhauer, nicht als gesellschaftliches Phänomen. Wenn auch hie und da noch Talent zu finden war – auf jeden Fall das Talent, sich in Szene zu setzen –, so wirkte vieles seines gesellschaftlichen Wirkens auf mich fad, unüberlegt, vorlaut, in der Sache verfehlt, wenn nicht sogar ganz und gar unhaltbar.

Eigentlich kann und konnte man Günter Grass immer ganz gut ignorieren, so man es wollte*. Genau das werde ich wohl auch in Zukunft tun, vielleicht noch mit der Blechtrommel oder seiner Novelle Katz und Maus in der Hand. Zumindest das letzte Werk sehe ich jetzt mit anderen Augen.

Matthias

_____
*Wer wußte, daß Günter Grass vom Magazin Cicero vor einigen Monaten zu Deutschlands führendem, "wirkungsmächtigsten" Intellektuellen vor Harald Schmidt und Marcel Reich-Ranicki gekürt wurde?
_________________
2008 – Jahr der Mathematik
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden Website dieses Benutzers besuchen
Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#543621) Verfasst am: 15.08.2006, 20:00    Titel: Antworten mit Zitat

Chinasky hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:

Und selbst wenn (was ich gerne bereit bin zu tun) man einräumt, dass 17-jährige, die unter autoritären Eltern und Gesellschaften aufwachsen noch nicht in der Lage sind sich aus diesen autoritären Denkstrukturen zu lösen: Erwachsene (und da beginnt spätestens Mitte 20) sind das schon, und ein nicht unbeträchtlicher Teil der Deutschen war damals erwachsen.
Da machst du es den Menschen doch zu einfach.

Und noch mal zur Erinnerung: Es gab damals auch Menschen (und auch Jugendliche) die sich gegen das Nazi-Regime gewand haben. So unmöglich ist es wohl doch nicht gewesen, selbst zu denken.


(.....)
Ich will es also den Menschen nicht übermäßig leicht machen oder sagen: Jugendliche mit 17 können machen, was sie wollen, sie tragen keine Verantwortung. Aber dieser Fall liegt doch wohl etwas anders.

Es mag dir entgangen sein, aber ich habe Günter Grass nicht verurteilt. Ich habe auf sehr allgemein gemachte, und auf Narziss bezogene, Äußerungen allgemein geantwortet. Es ist etwas anderes ob ich einen speziellen Menschen für etwas verurteile, was er vor 60 Jahren als halbes Kind getan habe, oder ob ich Verbrechen relativiere, in dem ich sage: "Wir hätten doch vermutlich alle so gehandelt"

Und ich denke auch nicht, dass dieser Fall anders liegt als all die anderen Fälle. Grass war ein Nazi, und hat seinen Fehler eingesehen. Er war damals noch sehr jung und im Faschismus aufgewachsen, was ihm nicht jede Verantwortung abnimmt, weshalb man aber schon sagen kann, dass er fast noch ein Kind war. Ich würde ihn nicht anders beurteilen, als alle anderen, die später ihre Fehler erkannt und sich gegen die Nazis gewand haben.
Und trozdem halte ich viel mehr von den Leuten, die schon während des Naziregimes erkannten was los ist und entsprechend gehandelt haben, und finde es einfach zu relativierend es einfach als Zufall abzutun, ob sich jemand für die Waffen-SS meldet oder im Widerstand gegen die Nazis sein Leben riskiert.

Ich habe Grass nie als Moralapostel gesehen. Ich habe auch nicht alle seiner Bücher geliebt, und nicht alle gehasst. Die Rättin fand ich genial, den Butt langweilig (nicht unbedingt schlecht, nur irgenswann dachte ich: Es reicht, wann geht das endlich zuende), aber das halte ich auch nicht für wichtig. Und wenn ich mir die Reaktionen so ansehe: Wenn Grass früher zugegeben hätte, freiwillig bei der Waffen-SS gewesen zu sein, wie wäre dann wohl die Reaktion der autoritätsgläubigen Deutschen auf ihn gewesen? Auch wenn es lächerlich ist, denn die Wahrheit einer Aussage hängt nicht an dem, der sie ausspricht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#543979) Verfasst am: 16.08.2006, 09:46    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
Auch wenn es lächerlich ist, denn die Wahrheit einer Aussage hängt nicht an dem, der sie ausspricht.

Tja, mach das mal der Masse begreiflich. Die hängen lieber den Überbringer der Botschaft.
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sanft
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 14.08.2006
Beiträge: 1431

Beitrag(#544007) Verfasst am: 16.08.2006, 10:28    Titel: Antworten mit Zitat

matthias hat folgendes geschrieben:
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
matthias hat folgendes geschrieben:


(Ich find's wirklich immer lächerlicher ...)


Es ist eine Groteske, weil nun die ganzen Moral-Monstren die Chance wittern, die Hierarchie neu auszufechten. Nachdem Grass nun gefallen ist, geht es darum wer am eindrucksvollsten zetert.

Das ist leider auch mein Eindruck.

Erminamerjaz hat folgendes geschrieben:
Das revidiert Grass' Blamage für mich jedoch nicht.

Ich bin komischerweise völlig unbeeindruckt. Schulterzucken

Weder der konkrete Umstand, daß Grass in seiner Jugend ein Nazi war, noch sein langes öffentliches Schweigen dazu, noch sein Hang zum Moralistentum, das nunmehr einen ordentlichen Dämpfer erhalten zu haben scheint, veranlassen mich zu irgendeinem Eifer.

Grass' Glanzzeit, so man eine erkennen kann, liegt in den 60er Jahren, als er der damaligen, vornehmlich spießigen Gesellschaft im wahrsten Sinne wortgewaltig einen Spiegel vorhielt, was wiederum nicht unüblich war bei den Literaten jener Zeit. In meinen Augen hat Günther Graß außerhalb seiner Romane nie mehr Bedeutendes geleistet, nicht als Lyriker, nicht als Maler, nicht als Bildhauer, nicht als gesellschaftliches Phänomen. Wenn auch hie und da noch Talent zu finden war – auf jeden Fall das Talent, sich in Szene zu setzen –, so wirkte vieles seines gesellschaftlichen Wirkens auf mich fad, unüberlegt, vorlaut, in der Sache verfehlt, wenn nicht sogar ganz und gar unhaltbar.

Eigentlich kann und konnte man Günter Grass immer ganz gut ignorieren, so man es wollte*. Genau das werde ich wohl auch in Zukunft tun, vielleicht noch mit der Blechtrommel oder seiner Novelle Katz und Maus in der Hand. Zumindest das letzte Werk sehe ich jetzt mit anderen Augen.

Matthias

_____
*Wer wußte, daß Günter Grass vom Magazin Cicero vor einigen Monaten zu Deutschlands führendem, "wirkungsmächtigsten" Intellektuellen vor Harald Schmidt und Marcel Reich-Ranicki gekürt wurde?

Die Blechtrommel ist mit Sicherheit ein Meisterwerk.
Das späte Eingeständnis Herrn Grass, bei der Waffen SS gedient zu haben, nicht, da es eigentlich schon bekannt war, zumindest gibt es 2 unbekannte Dokumente, die US-Militärbehörden belegen:
Grass hatte es schon `45, als amerikanischer Kriegsgefangener zugegeben.

G.Grass ist ein genialer Medienprofi, mehr als einmal hat er das nun bewiesen:
" Ich kann nur hoffen, dass einige Kommentatoren jetzt mein Buch genau lesen."


....nichtnur diejenigen werden das tun.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#544019) Verfasst am: 16.08.2006, 10:51    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Das ist juristisch kein niederer Beweggrund und deshalb ist es juristisch kein Mord, also sind Soldaten juristisch gesehen keine Mörder.

Man kann aber unabhängig von einer Auslegung im juristischen Sinn zu einer Bewertung kommen. Die Einschätzung, daß Töten auf Befehl nicht besser ist als gewöhnlicher Mord, ist eine völlig legitime Meinung (die ich im übrigen auch teile).

Kann man. Ist auch völlig i.O. Nur ist "Mord" aber im Gegensatz zum "Töten" ein juristischer Begriff, zumindestens im vorhandenen Kontext. Und da ist eine einzelne Meinung bedeutungslos.

Zuersteinmal schrieb ich nicht, dass es Mord sei, sondern dass es nicht besser sei als Mord, was schon was anderes ist.

Zum zweiten mag Mord ein juristischer Begriff sein, aber zumindest laut DTV-Lexikon (Gesetzesbücher habe ich hier nicht vorliegen), bedeutet es:
Zitat:
die vorsätzliche Tötung eines Menschen aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebes, aus Habgier oder anderen niedrigen Beweggründen, auf heimtückische, grausame oder gemeingef. Weise oder zur Ermöglichung oder Verdeckung einer anderen Straftat (im Unterschied zum Totschlag).

Von illegal oder juristisch haftbar steht da nichts.

Aber bis zu deinem Einwand war auch noch nicht die Rede von der juristischen Relevanz des Tötens im Krieg, die ist eine ganz andere. Wenn ich als Privatperson schreibe, dass Töten im Krieg nicht besser sei, als Mord, dann kann man schon davon ausgehen, dass ich das in einem ethischen Sinn meine, und dass ist nicht gleichbedeutend mit einem juristischen Sinn.

Ach ja und ich bin kein Er. zwinkern



DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:

einzig und alleine aus dem Grund, dass sein Vorgesetzter ihm sagt: "Töte"


Was Du hier beschreibst, ist die unwürdige willenlose Marionette in Uniform, welche für fremde Interessen tötet und für Armeen kapitalistischer Staaten typisch ist, wie Wehrmacht oder Bundeswehr.

Etwas ganz Anderes sind die Soldatenn in Verteidigungs- und Befreiungskriegen, wie die Rote Armee, die vietnamesischen Soldaten und Partisanen oder irakische Kämpfer. Deshalb sind die auch von noch so vielen willenlosen Marionetten mit noch so überlegener Technik nicht zu schlagen. Und deshalb steht die Bundewehr in Kabul auf verlorenem Posten.

Diese Art der Armee ist für jede Form von Staat typisch, nicht nur für die kapitalistischen.
Wenn du von einer Struktur innerhalb der Armee ausgehst, in der jeder Beteiligte vor einer Tat in der Lage und bereit ist die Folgen und Gründe für diese Tat genau abzuwägen, und nur dann zu töten, wenn es defintiv für die Revolution notwendig ist, und keinen Unschuldigen trifft, gilt für diese Armee die gemachte Aussage allerdings nicht mehr, da gebe ich dir recht. Ich bezweifel allerdings, dass es sich bei der roten Armee um eine solche handelt. Bei Partisanengruppen ist das was anderes, die sollten man sich im Einzelnen ansehen um sie zu beurteilen.

Aber dann würde ich auch nicht mehr von Soldaten sprechen.

In meinen Augen ist allerdings auch das inkauf nehmen des Todes von Unschuldigen (hier jetzt im engeren Sinne, also nicht unschuldig per se, sondern der so genannte: Kolateralschaden an Menschenlebe) nicht besser als Mord. Da trifft dann: auf gemeingefährliche Weise zu.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#544022) Verfasst am: 16.08.2006, 10:54    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:
Auch wenn es lächerlich ist, denn die Wahrheit einer Aussage hängt nicht an dem, der sie ausspricht.

Tja, mach das mal der Masse begreiflich. Die hängen lieber den Überbringer der Botschaft.

Ich weiß, und vielleicht wäre es auch besser gewesen, er hätte einfach weiterhin geschwiegen, den wozu soll dieses Geständniss gut sein?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Udo
registrierter User



Anmeldungsdatum: 12.03.2006
Beiträge: 44
Wohnort: 19376 Malow

Beitrag(#544026) Verfasst am: 16.08.2006, 10:58    Titel: Antworten mit Zitat

Hi !

In einer Gesellschaft, in der die Witwe von Roland Freisler(Oberster Naziblutrichter ,3000 Todesurteile, eigenhändig unterschrieben,
egen Rassenschande und Feindsender hören) bis zu ihrem Tode !997, Beamten Witwenpension unter angenommenen anderen Namen , erhalten hat. Da sollte man die ,,Sünden" eines verblendeten Jugentlichen wohl tolerieren.

Jetzt wo die grösten Verbrecher im Staatsdienst das Pensionsleben hinter sich haben, wollen
die Kinder der Verbrecher sich rächen, für das Vorhalten des Verbrechensspiegel.

Grass hätte seine Jugendsüde auch für sich behalten können, dieser Mann verdient meine Achtung.

mfg Udo
_________________
Ich bin klein,mein Herz ist rein!
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
DerTorsten
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#544027) Verfasst am: 16.08.2006, 10:59    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:

Ich weiß, und vielleicht wäre es auch besser gewesen, er hätte einfach weiterhin geschwiegen, den wozu soll dieses Geständniss gut sein?


Zur Verkaufsförderung eines weiteren seiner grottenschlechten Bücher. Eine im Radio gehörte Leseprobe war da schon wieder äußerst wenigversprechend.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sanft
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 14.08.2006
Beiträge: 1431

Beitrag(#544030) Verfasst am: 16.08.2006, 11:05    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:

Ich weiß, und vielleicht wäre es auch besser gewesen, er hätte einfach weiterhin geschwiegen, den wozu soll dieses Geständniss gut sein?


Zur Verkaufsförderung eines weiteren seiner grottenschlechten Bücher. Eine im Radio gehörte Leseprobe war da schon wieder äußerst wenigversprechend.

Ein Buch ist ein Buch und keine Radiosendung. Es handelt sich um eine Biographie und u.a. den "dummen Stolz meiner jungen Jahre". Sollte es jemanden interessieren, wie Grass lebte, kannst du dieses niemandem absprechen. ( Außer dir selbst, wie man in vielen deiner replys lesen kann.)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#544059) Verfasst am: 16.08.2006, 12:11    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:

Aber bis zu deinem Einwand war auch noch nicht die Rede von der juristischen Relevanz des Tötens im Krieg, die ist eine ganz andere. Wenn ich als Privatperson schreibe, dass Töten im Krieg nicht besser sei, als Mord, dann kann man schon davon ausgehen, dass ich das in einem ethischen Sinn meine, und dass ist nicht gleichbedeutend mit einem juristischen Sinn.

Ja schon, aber Ethik und Jura hängen ja ein klein wenig zusammen, ganz klein wenig. Zumindestens sollte das so sein. Und wann Töten gerechtfertigt, notwendig, verwerflich, strafwürdig oder strafbewehrt ist, ist keine so einfache Frage.

Zitat:
Ach ja und ich bin kein Er. zwinkern

Verzeihung. Ich nahm einfach den generischen Maskulin. Werde versuchen, mir das zu merken, mißlingt aber bestimmt. Auf den Arm nehmen
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Malone
auf eigenen Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 02.09.2004
Beiträge: 5269

Beitrag(#544074) Verfasst am: 16.08.2006, 12:29    Titel: Antworten mit Zitat

Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Hier im Forum gibt es viele 17-Jährige, die überzeugte Positionen vertreten. Ich war mit 17 ein überzeugter Grüner. Ich persönlich hatte mit 17 mehr Ahnung von und Interesse an Politik, als manche Menschen ihr ganzes Leben lang.

Und nochmal. Grass hat selbst gesagt, dass er überzeugt war. Er war ein Nazi. Wie und weshalb er zum Nazi wurde, tut nichts zur Sache. Er war einer.

Wo liegt denn das magische Alter, ab dem man jemanden nicht mehr vergeben darf? 18? 19?



Ähm seit seinem sechsten Lebensjahr wurde er massiv mit Nazibrimborium umworben, und je nachdem wie seine Eltern drauf waren, hat er vielleicht nie eine andere Sichtweise kennengelernt. Ich finde es etwas vermessen, aus heutiger Position über die Einstellung eines Siebzehnjährigen zu richten. Und umso beachtenswerter die Entwicklung von Herrn Grass.

Warum er damit nicht früher rausgerückt ist, lässt sich bei der offensichtlichen Hysterie leicht nachvollziehen. Ich finde das Ganze albern und scheinheilig und ärgere mich schon, überhaupt meine Zeit verschwendet und etwas dazu geschrieben zu haben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Shevek
ohne jeglichen Respekt vor Autoritäten



Anmeldungsdatum: 23.01.2006
Beiträge: 4289

Beitrag(#544086) Verfasst am: 16.08.2006, 12:40    Titel: Antworten mit Zitat

GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Shevek hat folgendes geschrieben:

Aber bis zu deinem Einwand war auch noch nicht die Rede von der juristischen Relevanz des Tötens im Krieg, die ist eine ganz andere. Wenn ich als Privatperson schreibe, dass Töten im Krieg nicht besser sei, als Mord, dann kann man schon davon ausgehen, dass ich das in einem ethischen Sinn meine, und dass ist nicht gleichbedeutend mit einem juristischen Sinn.

Ja schon, aber Ethik und Jura hängen ja ein klein wenig zusammen, ganz klein wenig. Zumindestens sollte das so sein. Und wann Töten gerechtfertigt, notwendig, verwerflich, strafwürdig oder strafbewehrt ist, ist keine so einfache Frage.

Es hängt zusammen, aber es bedingt einander nicht, und nur weil etwas nicht illegal ist, bedeutet es eben nicht, dass es nicht doch verwerflich sein kann. Darum ist: "Es ist juristisch kein niederes Motiv" nicht gleichbedeutend mit: "Es ist kein niederes Motiv".


GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ach ja und ich bin kein Er. zwinkern

Verzeihung. Ich nahm einfach den generischen Maskulin. Werde versuchen, mir das zu merken, mißlingt aber bestimmt. Auf den Arm nehmen

Versuchs doch mal mit dem generischen Feminin. zwinkern
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sanft
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 14.08.2006
Beiträge: 1431

Beitrag(#544094) Verfasst am: 16.08.2006, 12:45    Titel: Antworten mit Zitat

Malone hat folgendes geschrieben:
Sokrateer hat folgendes geschrieben:
Hier im Forum gibt es viele 17-Jährige, die überzeugte Positionen vertreten. Ich war mit 17 ein überzeugter Grüner. Ich persönlich hatte mit 17 mehr Ahnung von und Interesse an Politik, als manche Menschen ihr ganzes Leben lang.

Und nochmal. Grass hat selbst gesagt, dass er überzeugt war. Er war ein Nazi. Wie und weshalb er zum Nazi wurde, tut nichts zur Sache. Er war einer.

Wo liegt denn das magische Alter, ab dem man jemanden nicht mehr vergeben darf? 18? 19?



Ähm seit seinem sechsten Lebensjahr wurde er massiv mit Nazibrimborium umworben, und je nachdem wie seine Eltern drauf waren, hat er vielleicht nie eine andere Sichtweise kennengelernt. Ich finde es etwas vermessen, aus heutiger Position über die Einstellung eines Siebzehnjährigen zu richten. Und umso beachtenswerter die Entwicklung von Herrn Grass.

Warum er damit nicht früher rausgerückt ist, lässt sich bei der offensichtlichen Hysterie leicht nachvollziehen. Ich finde das Ganze albern und scheinheilig und ärgere mich schon, überhaupt meine Zeit verschwendet und etwas dazu geschrieben zu haben.

Wie bitte? Seit seinem sechsten Lebensjahr?
Kann ein Sechsjähriger überhaupt mit Nazitum etwas anfangen?
Grass kann sich in den knapp 60 Seiten kaum oder überhaupt nichtmehr daran erinnern!
Er arbeitet es nur auf, mehr nicht.
Er war überzeugt, so wie viele von garnichts anderem überzeugt sein konnten, vom Sieg gegen das auf allen Seiten umzingelte Deutschland. Welche? bitte? welche Informationen hatte damals ein Siebzehnjähriger?
`44 absolvierte Grass im Winter seine Ausbildung zum Panzerschützen.
Das Soldatenleben, war für ihn und viele andere, eine Flucht vor häuslicher Enge und Armut.
Wie kann heute, jemand hergehen und diese Zeit reflektieren, der nicht das mindeste davon erlebte? Ist es nicht das Recht eines Schriftstellers darüber zu schreiben?
Nur weil Grass in jungen Jahren " einen Kumpel namens Joseph" traf? ? der gleichschon zugab bei der HJ gewesen zu sein?


Zuletzt bearbeitet von sanft am 16.08.2006, 12:57, insgesamt einmal bearbeitet
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#544113) Verfasst am: 16.08.2006, 12:55    Titel: Antworten mit Zitat

Hätte er bloß die Klappe gehalten.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#544115) Verfasst am: 16.08.2006, 12:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Hätte er bloß die Klappe gehalten.

War ja kurz davor, aufgedeckt zu werden. Da hat er es halt lieber selber gesagt. Schulterzucken
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sanft
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 14.08.2006
Beiträge: 1431

Beitrag(#544119) Verfasst am: 16.08.2006, 12:59    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Hätte er bloß die Klappe gehalten.

Könnten Moderatoren übrigens auch, die nichts zu dem Thema beizutragen haben.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sanft
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 14.08.2006
Beiträge: 1431

Beitrag(#544122) Verfasst am: 16.08.2006, 13:02    Titel: Antworten mit Zitat

viator hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Hätte er bloß die Klappe gehalten.

War ja kurz davor, aufgedeckt zu werden. Da hat er es halt lieber selber gesagt. Schulterzucken

Wie kommst du darauf?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#544124) Verfasst am: 16.08.2006, 13:05    Titel: Antworten mit Zitat

sanft hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Hätte er bloß die Klappe gehalten.

Könnten Moderatoren übrigens auch, die nichts zu dem Thema beizutragen haben.

Das habe ich als normaler User geschrieben, und als solcher schreibe ich, was ich will.
Oder hast du ein Problem damit?

Und überhaupt war das sehr wohl zum Thema.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sanft
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 14.08.2006
Beiträge: 1431

Beitrag(#544138) Verfasst am: 16.08.2006, 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Nein, ich habe kein Problem damit. Nur mit der Aussage: "hätte er doch seine Klappe gehalten."
Warum soll er das tun? Auch Grass ist ein freier Bürger der BRD und kann schreiben was er will.
Wenn er denkt, damit seine eigene Geschichte aufzuarbeiten, ist das seine eigene Freiheit,
wenn er Verleger findet, die dieses dem "Volk" ( ich nenne es mal so ) nahebringen kann, ist das o.k.
Ich schätze Grass nicht wirklich, aber die Diskussion über sein Geständniss sollte auf eine Niveau bleiben, das ihm und der Geschichte des deutschen Volkes ( oder deren Förderer ...) entspricht.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
pyrrhon
registrierter User



Anmeldungsdatum: 22.05.2004
Beiträge: 8770

Beitrag(#544141) Verfasst am: 16.08.2006, 13:21    Titel: Antworten mit Zitat

sanft hat folgendes geschrieben:
viator hat folgendes geschrieben:
Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
Hätte er bloß die Klappe gehalten.

War ja kurz davor, aufgedeckt zu werden. Da hat er es halt lieber selber gesagt. Schulterzucken

Wie kommst du darauf?

Zum Beispiel: http://www.ksta.de/html/artikel/1155449774481.shtml
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ralf Rudolfy
Auf eigenen Wunsch deaktiviert.



Anmeldungsdatum: 11.12.2003
Beiträge: 26674

Beitrag(#544143) Verfasst am: 16.08.2006, 13:22    Titel: Antworten mit Zitat

sanft hat folgendes geschrieben:
Nein, ich habe kein Problem damit. Nur mit der Aussage: "hätte er doch seine Klappe gehalten."
Warum soll er das tun?

Weil uns dann das öffentliche Sich-Echauffieren moralisierender Wichtigtuer erspart geblieben wäre.
_________________
Dadurch, daß ein Volk nicht mehr die Kraft oder Willen hat, sich in der Sphäre des Politischen zu halten, verschwindet das Politische nicht aus der Welt. Es verschwindet nur ein schwaches Volk. (Carl Schmitt)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sanft
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 14.08.2006
Beiträge: 1431

Beitrag(#544154) Verfasst am: 16.08.2006, 13:26    Titel: Antworten mit Zitat

Dieser Artikel stammt vom 13.08. 2006
Grass Buch war schonlange vorher fertiggestellt und wie ich oben schonmal tippte:
" er hatte es schon `45 zugegeben"
also?
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sanft
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 14.08.2006
Beiträge: 1431

Beitrag(#544167) Verfasst am: 16.08.2006, 13:34    Titel: Antworten mit Zitat

Ralf Rudolfy hat folgendes geschrieben:
sanft hat folgendes geschrieben:
Nein, ich habe kein Problem damit. Nur mit der Aussage: "hätte er doch seine Klappe gehalten."
Warum soll er das tun?

Weil uns dann das öffentliche Sich-Echauffieren moralisierender Wichtigtuer erspart geblieben wäre.

Immerhin ist er einer der bedeutensten Schriftsteller Deutschlands, ob er tatsächlich einen moralisierenden Wichtigtuer gespiellt hat , kann ich anhand seiner Werke nicht erkennen, muss aber zugeben dass ich nicht alles kenne.
Ich halte mich da eher an M.R.R. der sein, ein, Buch öffentlich zerfetzte.
Mr. Green
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
DerTorsten
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#544184) Verfasst am: 16.08.2006, 13:46    Titel: Antworten mit Zitat

sanft hat folgendes geschrieben:

Immerhin ist er einer der bedeutensten Schriftsteller Deutschlands ...


Wenn man Schriftstellerei nach Metern, Kilogramm und Lobhudelei anderer bürgerlicher Schmierfinken bemißt, sicher. In einer Gesellschaft, in welcher Kriegsbrandstifter wie Jimmy Carter Friedensnobelpreisträger werden, ist auch der Literaturnobelpreis nicht unbedingt ein Qualitätskriterium.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sanft
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 14.08.2006
Beiträge: 1431

Beitrag(#544189) Verfasst am: 16.08.2006, 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

DerTorsten hat folgendes geschrieben:
sanft hat folgendes geschrieben:

Immerhin ist er einer der bedeutensten Schriftsteller Deutschlands ...


Wenn man Schriftstellerei nach Metern, Kilogramm und Lobhudelei anderer bürgerlicher Schmierfinken bemißt, sicher. In einer Gesellschaft, in welcher Kriegsbrandstifter wie Jimmy Carter Friedensnobelpreisträger werden, ist auch der Literaturnobelpreis nicht unbedingt ein Qualitätskriterium.










Wenn man user nach Metern, Kilogramm und Lobhudelei anderer bürgerlicher Schmierfinken bemißt, sicher. In einem Forum , in welcher Kriegsbrandstifter wie Jimmy Carter Friedensnobelpreisträger werden, ist auch der Literaturnobelpreis nicht unbedingt ein Qualitätskriterium.[/
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
GermanHeretic
Individualoptimist & Kulturpessimist



Anmeldungsdatum: 16.06.2004
Beiträge: 4932

Beitrag(#544213) Verfasst am: 16.08.2006, 14:28    Titel: Antworten mit Zitat

Shevek hat folgendes geschrieben:
GermanHeretic hat folgendes geschrieben:
Zitat:
Ach ja und ich bin kein Er. zwinkern

Verzeihung. Ich nahm einfach den generischen Maskulin. Werde versuchen, mir das zu merken, mißlingt aber bestimmt. Auf den Arm nehmen

Versuchs doch mal mit dem generischen Feminin. zwinkern

Geschockt Wo gibt's den denn?
_________________
"Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Ginger
registrierter User



Anmeldungsdatum: 06.01.2006
Beiträge: 21
Wohnort: Pannonien

Beitrag(#544241) Verfasst am: 16.08.2006, 15:18    Titel: Antworten mit Zitat

Mein bescheidener Beitrag hierzu: Grass braucht jetzt nicht die gekränkte Leberwurst zu spielen. Wer Sonntagsreden über Vergangenheitsbewältigung schwingt und selbst seine eigene nicht aufgearbeitet hat, ist doch ein Käsemännchen. Ein ganz ein blasses.

In einiger Zeit wächst eh wieder Gras über Grass. Alt genug ist er ja schon.

Mit den Augen rollen
_________________
"Es muss feste Bräuche geben." "Was heißt fester Brauch?", sagte der kleine Prinz. "Auch etwas in Vergessenheit geratenes", sagte der Fuchs. "Es ist das, was einen Tag vom anderen unterscheidet, eine Stunde von den andern Stunden."
(Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry)
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
DerTorsten
dauerhaft gesperrt



Anmeldungsdatum: 28.10.2005
Beiträge: 2166

Beitrag(#544246) Verfasst am: 16.08.2006, 15:22    Titel: Antworten mit Zitat

Ginger hat folgendes geschrieben:

In einiger Zeit wächst eh wieder Gras über Grass. Alt genug ist er ja schon.


Leider kann er seine literarischen Ergüsse auf diese Reise nicht mitnehmen. Außerdem soll er noch lange und glücklich leben. Nachdem er sich von der SS verabschiedet hat, schafft er's vielleicht auch endlich von der Feder.
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
sanft
auf Wunsch deaktiviert



Anmeldungsdatum: 14.08.2006
Beiträge: 1431

Beitrag(#544310) Verfasst am: 16.08.2006, 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ginger hat folgendes geschrieben:
Mein bescheidener Beitrag hierzu: Grass braucht jetzt nicht die gekränkte Leberwurst zu spielen. Wer Sonntagsreden über Vergangenheitsbewältigung schwingt und selbst seine eigene nicht aufgearbeitet hat, ist doch ein Käsemännchen. Ein ganz ein blasses.

In einiger Zeit wächst eh wieder Gras über Grass. Alt genug ist er ja schon.

Mit den Augen rollen

Moment mal, bitte. Wieso spielt Grass eine gekränkte Leberwurst? Das Gegenteil ist doch der Fall:
" Wer richten will, mag richten" = Zitat aus der morgen "ausgestrahlten" Sendung ( bereits aufgezeichnet) ARD: Wickerts Bücher
Grass konnte oder wollte bislang nicht darüber schreiben, weil er seine frühe Jugend eben nicht beschrieben hatte, b.z.w. hatte er die anscheinend aktuelle Botschaft " dass radikale Ideologien eine starke Anziehungskraft haben" nicht beschrieben sofern sie ihnselbst betrafen.
Der Schriftsteller und Moralapostel Günther Grass entstand erst viele Jahre später, dass er sich all das, wovon sowieso noch kein Mensch weiß, worüber er schreibt, eingesteht, ist doch gut, spät,
aber besser als nie!
Ich persönlich, und das hatte ich mehrmals angedeutet, schätze Grass nicht wirklich, bis auf paar geniale Bücher zu denen sicher die "Blechtrommel" gehört"
ihn jetzt, wegen einer Mitgliedschaft als damals 17jähriger, der null Ahnung oder Perspektive hatte
die Welt zu verstehen, die Grenzen des Nazipropaganda zu überwinden und eine reife Refllektion
darüber abgeben zu können zu, verurteilen, halte ich für typisch "deutsch".
Nach oben
Benutzer-Profile anzeigen Private Nachricht senden
Beiträge der letzten Zeit anzeigen:   
Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   Drucker freundliche Ansicht    Freigeisterhaus Foren-Übersicht -> Kultur und Gesellschaft Alle Zeiten sind GMT + 1 Stunde
Gehe zu Seite Zurück  1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9  Weiter
Seite 7 von 9

 
Gehe zu:  
Du kannst keine Beiträge in dieses Forum schreiben.
Du kannst auf Beiträge in diesem Forum nicht antworten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht bearbeiten.
Du kannst deine Beiträge in diesem Forum nicht löschen.
Du kannst an Umfragen in diesem Forum nicht mitmachen.



Impressum & Datenschutz


Powered by phpBB © 2001, 2005 phpBB Group