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Ermanameraz auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 07.05.2006 Beiträge: 3932
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(#547676) Verfasst am: 21.08.2006, 06:25 Titel: |
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Wanderer hat folgendes geschrieben: | Dr. Degenhart Datterich hat folgendes geschrieben: |
Wir kennen ja unsern Thao. Nichts beizutragen, das aber mit Vehemenz. |
Ja, in gewisser Weise ähnelt ihr euch da
Thaos Avatar ist allerdings deutlich cooler als deiner. |
Schwul?
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Eifellady Weiße Haifelbestie
Anmeldungsdatum: 19.11.2003 Beiträge: 14403
Wohnort: Wildnis der Eifel
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(#547695) Verfasst am: 21.08.2006, 09:21 Titel: Re: Gedanken an den Tod für nicht Gläubige schwerer zu ertragen? |
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Dr. Degenhart Datterich hat folgendes geschrieben: | Seit ich die letzten Reste von Religion und Glauben über Bord geworfen habe, fühle ich mich beim Gedanken an den Tod deutlich unwohler als vorher. Kann es sein, dass wer unbelastet ist von Religion und Glauben, es schwerer hat, weil er weiß, dass er aus dem Nichts kommt und ins Nichts geht, wie Michel Onfray es in "Wir brauchen keinen Gott", das ich gerade lese (sehr empfehlenswert, wenn auch nicht in allen Punkten unangreifbar), formuliert? Ich komme jedenfalls ohne die Hoffnung, da könne irgendwann irgendwie doch noch irgendwas kommen, weniger gut klar mit dem Thema und verdränge es heftiger als früher. Ich gebe es nicht gerne zu, aber der Gewinn der Erkenntnis, dass alle Religion erstunken und erlogen ist, hat sich zumindest in diesem einen Punkt für mich als Verlust erwiesen. Geht es jemandem ähnlich? |
Ich habe mir auch darüber meine Gedanken gemacht. Das Problem liegt meines Erachtens darin, welches Gottesbild man vorher hatte bzw. wie man diese Beschreibungen der Gottesbilder jetzt sieht, wenn man eben nicht mehr glaubt.
Mit einem positiven Gottesbild, dass ich zur Zeit meines Glaubens hatte (jedenfalls in der Phase wo ich die Bibel noch nicht so gut kannte) war es ein tröstlicher Gedanke, dass nach dem Tode noch etwas kommen sollte.
Doch je mehr sich das Gottesbild wandelte, also auch die negativen Seiten (biblische Geschichte) hervortraten, wurde mir immer unwohler bei dem Gedanken, so einem Geschöpf vielleicht ausgeliefert zu sein.
Dann lieber gar nichts nach dem Tod als bis in alle Unendlichkeit etwas ausgeliefert zu sein, dass eben nicht nur "Gutes" mit einem vorhat bzw. dessen man hilflos ausgeliefert ist.
_________________ Mein Account bei Facebook
Säkulare Sozialdemokrat_innen
Facebookgruppe der Säkularen Sozialdemokrat_innen
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AntagonisT Master of Disaster
Anmeldungsdatum: 28.09.2005 Beiträge: 5587
Wohnort: 2 Meter über dem Boden
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(#547697) Verfasst am: 21.08.2006, 09:34 Titel: |
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Ja, das denke ich auch: Lieber einfach 'aus.ende.vorbei' als im christlichen Himmel zu landen...
_________________ “Primates often have trouble imagining an universe not run by an angry alpha male.”
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Balalon lebenslustig
Anmeldungsdatum: 30.04.2006 Beiträge: 204
Wohnort: Niederösterreich
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(#547698) Verfasst am: 21.08.2006, 09:40 Titel: |
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Was mich betrifft, habe ich keine Probleme damit, irgendwann einfach nicht mehr zu existieren.
Allerdings mache ich mir Gedanken, wie ich meinem Kind den Tod erklären soll.
Als ich selbst klein war, war es schon tröstlich, zu "wissen", dass Verstorbene (in meinem Fall meine Uroma und eine Freundin, die überfahren wurde) an einen besseren Ort kommen und dort weiterleben. Die Vorstellung, dass man nach dem Tod einfach weg ist, hätte mir damals Angst gemacht. Und die Trauer wäre sicher schwerer zu ertragen gewesen.
_________________ Ich bin nicht abergläubisch - das bringt Unglück!
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Doc Extropy dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 07.03.2006 Beiträge: 6149
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(#547705) Verfasst am: 21.08.2006, 10:13 Titel: |
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NOCQUAE und ich haben gestern im Chat was erarbeitet, was vielleicht hilft, den Gedanken an den Tod besser verkraften zu können.
Also:
Das "Ich" (das Bewußtsein) ist wohl nur eine Art "Monitorbild", das als nützliches Werkzeug vom "Selbst" erzeugt wird, wobei das "Selbst" die Summe der Erinnerungen, Erfahrungen, Empfindungen und dem ganzen Zeug ist.
Das "Selbst" ist zwar kontinuierlich, aber es ist dem "Selbst" recht egal, ob es existiert oder nicht. Warum auch nicht - das Bewußtsein selbst spielt sich ja woanders ab, eben im "Ich".
Koma / Narkose / Tiefschlaf ist dann z.B. wenn der Monitor abgeschalten ist und das ist ja auch erträglich.
(Kleiner Scherz am Rande: Träume sind dann wohl der Bildschirmschoner und Klarträume die Computerspiele. )
Jedenfalls ist der Tod dann noch ein Schritt weiter, nämlich wenn das "Selbst" nicht nur mal Pause macht beim Generieren des "Monitorbildes" sondern halt für immer aufhört und dann halt zerfällt.
Scheiße ist am Tod nur das Sterben, weil a) es vorbei ist, b) es schmerzhaft ist und c) man dabei die Würde verliert (wenn man sich anscheißt und um Hilfe schreit, etc... und da sind Leute dabei, die früher Achtung vor einem hatten).
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#547711) Verfasst am: 21.08.2006, 10:28 Titel: |
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Doc Extropy hat folgendes geschrieben: | (Kleiner Scherz am Rande: Träume sind dann wohl der Bildschirmschoner und Klarträume die Computerspiele. ) |
Dann hätte ich jetzt gerne ein Firmware-Update. Ich habe die Nacht wieder eine Scheiße geträumt...
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Doc Extropy dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 07.03.2006 Beiträge: 6149
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(#547713) Verfasst am: 21.08.2006, 10:29 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Doc Extropy hat folgendes geschrieben: | (Kleiner Scherz am Rande: Träume sind dann wohl der Bildschirmschoner und Klarträume die Computerspiele. ) |
Dann hätte ich jetzt gerne ein Firmware-Update. Ich habe die Nacht wieder eine Scheiße geträumt... |
Du suchst nach:
http://de.wikibooks.org/wiki/Klartraum
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#547714) Verfasst am: 21.08.2006, 10:33 Titel: |
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Doc Extropy hat folgendes geschrieben: | GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Doc Extropy hat folgendes geschrieben: | (Kleiner Scherz am Rande: Träume sind dann wohl der Bildschirmschoner und Klarträume die Computerspiele. ) |
Dann hätte ich jetzt gerne ein Firmware-Update. Ich habe die Nacht wieder eine Scheiße geträumt... |
Du suchst nach:
http://de.wikibooks.org/wiki/Klartraum |
Von denen hatte ich schon jede Menge, nicht willentlich herbeigeführt allerdings.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Doc Extropy dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 07.03.2006 Beiträge: 6149
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(#547715) Verfasst am: 21.08.2006, 10:36 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Doc Extropy hat folgendes geschrieben: | GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Doc Extropy hat folgendes geschrieben: | (Kleiner Scherz am Rande: Träume sind dann wohl der Bildschirmschoner und Klarträume die Computerspiele. ) |
Dann hätte ich jetzt gerne ein Firmware-Update. Ich habe die Nacht wieder eine Scheiße geträumt... |
Du suchst nach:
http://de.wikibooks.org/wiki/Klartraum |
Von denen hatte ich schon jede Menge, nicht willentlich herbeigeführt allerdings. |
Wennst Scheiße träumst und es schaffst, dabei klar zu werden, dann kannst (laut Paul Tholey, ich selber habe das Problem mit "Scheiße träumen" eigentlich nicht) dagegen vorgehen.
Wenn Dich z.B. wer bedroht, dann versuchst, mit ihm zu reden. Freundlich aber bestimmt.
Und wennst vor einer Situation Angst hast, dann kannst Du sie im Klartraum gefahrlos bewältigen und sie wird Dich nie wieder quälen.
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Sokrateer souverän
Anmeldungsdatum: 05.09.2003 Beiträge: 11649
Wohnort: Wien
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(#547718) Verfasst am: 21.08.2006, 10:45 Titel: |
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Dr. Degenhart Datterich hat folgendes geschrieben: | Geht es jemandem ähnlich? |
Jedenfalls nicht der Mehrheit. Das hat eine Studie aus den USA gezeigt.
Die meiste Angst vor dem Tod haben Normalgläubige.
Fundamentalisten haben im Schnitt keine Angst vor dem Tod, dicht gefolgt von *trommelwirbel* Atheisten.
Dazu muss man sagen, dass die Fundis in den USA größtenteils Baptisten sind. Die glauben, dass sie nur Jesus akzeptieren müssen und damit mit hundertprozentiger Sicherheit sofort nach dem Tod in den Himmel kommen. Bei Katholenfundis dürfte das anders aussehen, mit dem ganzen Fegefeuer und so.
Erminamerjaz hat folgendes geschrieben: | Ich glaube ich habe keine Angst vor dem Tod. Aber ich will einfach nicht sterben. Insbesondere will ich nicht alt werden. Der Gedanke ist schon ein Problem für mich. |
Ich habe beobachtet, dass sehr alte Menschen ohnehin sterben wollen. Und so schlecht sind meine Witze nun auch wieder nicht, dass es an mir gelegen hat. Im Alter verlieren die meisten Menschen offenbar ihren Lebenswillen. Sie schließen mit dem Leben ab und akzeptieren den naheliegenden Tod.
Ich kann von mir sagen, dass ich mit dem Tod an sich überhaupt kein Problem habe. Er wird sich so anfühlen, wie die Zeit bevor ich gelebt habe. Also gar nicht.
Aber einstweilen ziehe ich es vor, zu leben.
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GermanHeretic Individualoptimist & Kulturpessimist
Anmeldungsdatum: 16.06.2004 Beiträge: 4932
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(#547719) Verfasst am: 21.08.2006, 10:46 Titel: |
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Doc Extropy hat folgendes geschrieben: | Wenn Dich z.B. wer bedroht, dann versuchst, mit ihm zu reden. Freundlich aber bestimmt. |
Wenn mich in einem Klartraum einer bedroht, dann pack ich das Doom-Arsenal aus. Oder setze meine göttlichen Jedi-Vampir-Fähigkeiten ein.
_________________ "Nehmen Sie einem Durchschnittsmenschen die Lebenslüge, und Sie nehmen ihm zu gleicher Zeit das Glück." (Henrik Ibsen)
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Doc Extropy dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 07.03.2006 Beiträge: 6149
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(#547721) Verfasst am: 21.08.2006, 10:48 Titel: |
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GermanHeretic hat folgendes geschrieben: | Doc Extropy hat folgendes geschrieben: | Wenn Dich z.B. wer bedroht, dann versuchst, mit ihm zu reden. Freundlich aber bestimmt. |
Wenn mich in einem Klartraum einer bedroht, dann pack ich das Doom-Arsenal aus. Oder setze meine göttlichen Jedi-Vampir-Fähigkeiten ein. |
Das ist laut Tholey nicht zielführend. Aber sicher lustig.
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Mark_M selektiver Wiederaufnahmehemmer
Anmeldungsdatum: 14.06.2006 Beiträge: 582
Wohnort: München
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(#547731) Verfasst am: 21.08.2006, 11:05 Titel: |
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wenn es doch nur darum geht mit der "angst" fertig zu werden , dann genügt doch auch ein blick auf die realität : die fundamentalisten welche keinerlei angst vor dem tode zeigen, bedienen sich eines tricks. sie verinnerlichen eine vorstellung dermaßen intensiv und frequent, daß dadurch der angstapparat so getäuscht wird, daß aus einer furcht sogar eine freudige erwartungshaltung werden kann.
nun müsste man sich nur überlegen ob man mit einer utilitaristischen absicht diesen psychologischen trick auch als atheist verwenden kann. viele mögen nun einwenden "aber fundis haben ja eine religion und die ist grundvorraussetzung um sich so schwere täuschende vorstellungen über den tod zu machen...!"
aber : stimmt das wirklich ? muss ich mir tatsächlich konkret unsinnige und im höchsten maße unwahrscheinliche vorstellungen über die szenerie nach meinem eigenen tod machen um mich und meine tief sitzenden ängste auszutricksen ?
oder reicht es nicht auch sich immer wieder und frequent korrekte vorstellungen (quasi meditativ) über die wirkungsweisen des eigenen angstapparates zu machen ? ich persönlich habe gute erfahrungen damit gemacht mir über meinen ängste klar zu werden. sie verlieren dadurch an macht und räumen kognitiv und un/unterbewusst mehr und mehr das feld.
_________________ Gelobt sei der grosse und allbarmherzige Bananenaufhänger der uns die Früchte in die Bäume hängt !!!
Was wir morgen Abend machen , Pinky ? Dasselbe wie jeden Abend natürlich !
http://www.cyberdespot.com - EAC is REALITY
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#547734) Verfasst am: 21.08.2006, 11:07 Titel: Re: Gedanken an den Tod für nicht Gläubige schwerer zu ertragen? |
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Dr. Degenhart Datterich hat folgendes geschrieben: | Seit ich die letzten Reste von Religion und Glauben über Bord geworfen habe, fühle ich mich beim Gedanken an den Tod deutlich unwohler als vorher. Kann es sein, dass wer unbelastet ist von Religion und Glauben, es schwerer hat, weil er weiß, dass er aus dem Nichts kommt und ins Nichts geht, wie Michel Onfray es in "Wir brauchen keinen Gott", das ich gerade lese (sehr empfehlenswert, wenn auch nicht in allen Punkten unangreifbar), formuliert? Ich komme jedenfalls ohne die Hoffnung, da könne irgendwann irgendwie doch noch irgendwas kommen, weniger gut klar mit dem Thema und verdränge es heftiger als früher. Ich gebe es nicht gerne zu, aber der Gewinn der Erkenntnis, dass alle Religion erstunken und erlogen ist, hat sich zumindest in diesem einen Punkt für mich als Verlust erwiesen. Geht es jemandem ähnlich? |
Man muß nicht an eine Religion glauben, um keine Angst vor dem Tode zu haben. Außerdem schließt Athesimus m.E. nicht den Glauben an ein Leben nach dem Tode aus. Warten wir doch einfach ab und schauen dann was passiert
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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sanft auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 14.08.2006 Beiträge: 1431
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(#547746) Verfasst am: 21.08.2006, 11:31 Titel: Re: Gedanken an den Tod für nicht Gläubige schwerer zu ertragen? |
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Dr. Degenhart Datterich hat folgendes geschrieben: | Seit ich die letzten Reste von Religion und Glauben über Bord geworfen habe, fühle ich mich beim Gedanken an den Tod deutlich unwohler als vorher. Kann es sein, dass wer unbelastet ist von Religion und Glauben, es schwerer hat, weil er weiß, dass er aus dem Nichts kommt und ins Nichts geht, wie Michel Onfray es in "Wir brauchen keinen Gott", das ich gerade lese (sehr empfehlenswert, wenn auch nicht in allen Punkten unangreifbar), formuliert? Ich komme jedenfalls ohne die Hoffnung, da könne irgendwann irgendwie doch noch irgendwas kommen, weniger gut klar mit dem Thema und verdränge es heftiger als früher. Ich gebe es nicht gerne zu, aber der Gewinn der Erkenntnis, dass alle Religion erstunken und erlogen ist, hat sich zumindest in diesem einen Punkt für mich als Verlust erwiesen. Geht es jemandem ähnlich? |
Ja! ich bin absolut sicher, dass Menschen die nicht an irgendeinen Gott glauben, es sehrviel schwerer haben, in der tatsächlichen Situation des "sterben müssens".
Beweise oder b.z.w. Erfahrungen könnte ich genug eintippen, von Menschen, die dann urplötzlich doch an Gott glaubten, weil es ihnen unerträglich war, einzusehen, das "nichts" übrigbleibt, ausser Todesangst, die es zu überwältigen gilt.
Wieviele Menschen, im Angesicht des Todes konnten sich vereinigen im Glauben, an ein " ich lege meine Geschicke in deine Hände - "oh my sweet Lord" ?
In Kriegen, in Lazarettlagern, in den Twins, in der Titanic, in KZ`s wenn sie ganz oben in den Gaskammern. ganz oben, den letzten Rest von Luft einantmen wollten, nachdem sie schon auf Bergen von Leichen standen?, in Krebsstationen, Krankenhäusern, in REHAs - in die junge Menschen mit schwersten Schädigungen reingingen und dem Gedanken, sich bei nächster Gelegenheit zu töten - ganz gelassen im Rollstuhl wieder rausfuhren, Hospizen, am Bett eines versterbenden, eigenen Kindes ?
Meine Erfahrung ist:
Diejenigen, die am lautesten schreien: "Ich habe keine Angst vor dem Tod"
sind diejenigen, die am ärgsten schluchzen: "Warum gerade ich - und jetzt"
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#547751) Verfasst am: 21.08.2006, 11:43 Titel: |
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Wie ist das? Angst vorm Tod oder Angst vorm Sterben?
Wenn nach dem Tode nichts ist, braucht man keine Angst haben, weil man Angst o.a. dann nicht mehr empfinden kann.
Angst vorm Sterben, also vor den Schmerzen und Verlust...da nützt Gläubigkeit doch auch nicht viel. Mir wäre es neu, das die Bibel als Schmerzmittel ebenso gut funktioniert wie Morphium
Ich habe keine Angst vor dem Tod, aber ich habe natürlich Angst vorm Sterben und dem was dazu gehört. Das ist heute als Atheist bzw. Agnostiker genauso wie zu Zeiten in denen ich noch an Gott glaubte.
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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sanft auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 14.08.2006 Beiträge: 1431
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(#547756) Verfasst am: 21.08.2006, 11:48 Titel: |
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Die Angst vor dem Tod ist sozusagen irr-rational, nicht begreifbar, solange man nicht selbst in dieser Misere sitzt.
Die Angst vor dem Sterben ist sehr! rational!
Sonst würd sich ja jeder der jemals schweren Liebeskummer hatte, sofort umgebracht haben
verstehst? Die Unterhosen sind noch nich gewaschen.....
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#547757) Verfasst am: 21.08.2006, 11:50 Titel: |
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sanft hat folgendes geschrieben: | Die Angst vor dem Tod ist sozusagen irr-rational, nicht begreifbar, solange man nicht selbst in dieser Misere sitzt.
Die Angst vor dem Sterben ist sehr! rational!
Sonst würd sich ja jeder der jemals schweren Liebeskummer hatte, sofort umgebracht haben  |
Angst ist an Sich etwas Emotionales, ergo nicht rational. Es ist konkrete Furcht vor Schmerz...
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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sanft auf Wunsch deaktiviert
Anmeldungsdatum: 14.08.2006 Beiträge: 1431
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Mark_M selektiver Wiederaufnahmehemmer
Anmeldungsdatum: 14.06.2006 Beiträge: 582
Wohnort: München
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(#547768) Verfasst am: 21.08.2006, 12:07 Titel: |
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Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | sanft hat folgendes geschrieben: | Die Angst vor dem Tod ist sozusagen irr-rational, nicht begreifbar, solange man nicht selbst in dieser Misere sitzt.
Die Angst vor dem Sterben ist sehr! rational!
Sonst würd sich ja jeder der jemals schweren Liebeskummer hatte, sofort umgebracht haben  |
Angst ist an Sich etwas Emotionales, ergo nicht rational. Es ist konkrete Furcht vor Schmerz... |
das ist doch interessant. der schmerz bzw die furcht davor ist bei kindern zwingend notwendig um ihnen verhaltensweisen beizubringen die gefürchtete konsequenzen vermeiden helfen. fraglich wie sehr wir keine kinder mehr sind, die ohne solche einfachen signale auskommen könnten... wie sehr würden wir auf unsere körper achten wenn wir keinerlei schmerz mehr spüren würden ?
wie sehr würden wir auf unser leben achten wenn wir keine furcht vor den schmerzen und qualen des sterbens hätten ? und wie sehr würden wir unser leben schätzen wenn wir keine angst vor dem nicht-mehr-lebendig-sein hätten ?
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#547770) Verfasst am: 21.08.2006, 12:14 Titel: |
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Mark_M hat folgendes geschrieben: | Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | sanft hat folgendes geschrieben: | Die Angst vor dem Tod ist sozusagen irr-rational, nicht begreifbar, solange man nicht selbst in dieser Misere sitzt.
Die Angst vor dem Sterben ist sehr! rational!
Sonst würd sich ja jeder der jemals schweren Liebeskummer hatte, sofort umgebracht haben  |
Angst ist an Sich etwas Emotionales, ergo nicht rational. Es ist konkrete Furcht vor Schmerz... |
das ist doch interessant. der schmerz bzw die furcht davor ist bei kindern zwingend notwendig um ihnen verhaltensweisen beizubringen die gefürchtete konsequenzen vermeiden helfen. fraglich wie sehr wir keine kinder mehr sind, die ohne solche einfachen signale auskommen könnten... wie sehr würden wir auf unsere körper achten wenn wir keinerlei schmerz mehr spüren würden ?
wie sehr würden wir auf unser leben achten wenn wir keine furcht vor den schmerzen und qualen des sterbens hätten ? und wie sehr würden wir unser leben schätzen wenn wir keine angst vor dem nicht-mehr-lebendig-sein hätten ? |
hierin zeigt sich eine evolutionäre Schutzmaßnahme, um das Überleben einer Art zu sichern. Schmerz dient als Schutzfunktion, er warnt vor Gefahr. Angst ist eine vorgeschaltete Instanz. Da zum Tod das Sterben gehört, sagt uns der Todesschmerz: Ey Alter, ich glaub du kackst gleich ab
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Mark_M selektiver Wiederaufnahmehemmer
Anmeldungsdatum: 14.06.2006 Beiträge: 582
Wohnort: München
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(#547816) Verfasst am: 21.08.2006, 13:04 Titel: |
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Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | Mark_M hat folgendes geschrieben: | Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | sanft hat folgendes geschrieben: | Die Angst vor dem Tod ist sozusagen irr-rational, nicht begreifbar, solange man nicht selbst in dieser Misere sitzt.
Die Angst vor dem Sterben ist sehr! rational!
Sonst würd sich ja jeder der jemals schweren Liebeskummer hatte, sofort umgebracht haben  |
Angst ist an Sich etwas Emotionales, ergo nicht rational. Es ist konkrete Furcht vor Schmerz... |
das ist doch interessant. der schmerz bzw die furcht davor ist bei kindern zwingend notwendig um ihnen verhaltensweisen beizubringen die gefürchtete konsequenzen vermeiden helfen. fraglich wie sehr wir keine kinder mehr sind, die ohne solche einfachen signale auskommen könnten... wie sehr würden wir auf unsere körper achten wenn wir keinerlei schmerz mehr spüren würden ?
wie sehr würden wir auf unser leben achten wenn wir keine furcht vor den schmerzen und qualen des sterbens hätten ? und wie sehr würden wir unser leben schätzen wenn wir keine angst vor dem nicht-mehr-lebendig-sein hätten ? |
hierin zeigt sich eine evolutionäre Schutzmaßnahme, um das Überleben einer Art zu sichern. Schmerz dient als Schutzfunktion, er warnt vor Gefahr. Angst ist eine vorgeschaltete Instanz. Da zum Tod das Sterben gehört, sagt uns der Todesschmerz: Ey Alter, ich glaub du kackst gleich ab  |
und die angst vor dem nicht-lebendig sein ?
schützt uns diese vor dem nicht-lebendig-sein ?
oder lähmt sie uns so sehr daß wir schon als lebende wie die toten sind. nur mit mehr angst...
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#547820) Verfasst am: 21.08.2006, 13:06 Titel: |
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Mark_M hat folgendes geschrieben: | Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | Mark_M hat folgendes geschrieben: | Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | sanft hat folgendes geschrieben: | Die Angst vor dem Tod ist sozusagen irr-rational, nicht begreifbar, solange man nicht selbst in dieser Misere sitzt.
Die Angst vor dem Sterben ist sehr! rational!
Sonst würd sich ja jeder der jemals schweren Liebeskummer hatte, sofort umgebracht haben  |
Angst ist an Sich etwas Emotionales, ergo nicht rational. Es ist konkrete Furcht vor Schmerz... |
das ist doch interessant. der schmerz bzw die furcht davor ist bei kindern zwingend notwendig um ihnen verhaltensweisen beizubringen die gefürchtete konsequenzen vermeiden helfen. fraglich wie sehr wir keine kinder mehr sind, die ohne solche einfachen signale auskommen könnten... wie sehr würden wir auf unsere körper achten wenn wir keinerlei schmerz mehr spüren würden ?
wie sehr würden wir auf unser leben achten wenn wir keine furcht vor den schmerzen und qualen des sterbens hätten ? und wie sehr würden wir unser leben schätzen wenn wir keine angst vor dem nicht-mehr-lebendig-sein hätten ? |
hierin zeigt sich eine evolutionäre Schutzmaßnahme, um das Überleben einer Art zu sichern. Schmerz dient als Schutzfunktion, er warnt vor Gefahr. Angst ist eine vorgeschaltete Instanz. Da zum Tod das Sterben gehört, sagt uns der Todesschmerz: Ey Alter, ich glaub du kackst gleich ab  |
und die angst vor dem nicht-lebendig sein ?
schützt uns diese vor dem nicht-lebendig-sein ?
oder lähmt sie uns so sehr daß wir schon als lebende wie die toten sind. nur mit mehr angst... |
Jetzt wird es aber philosophisch...meta-Lebendig sozusagen.
Wenn ich nicht lebendig bin, kann ich mich auch nicht so definieren...ich muß also passen, soweit reicht meine Phantasie nicht
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Doc Extropy dauerhaft gesperrt
Anmeldungsdatum: 07.03.2006 Beiträge: 6149
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(#547825) Verfasst am: 21.08.2006, 13:11 Titel: |
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Mark_M hat folgendes geschrieben: | Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | Mark_M hat folgendes geschrieben: | Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | sanft hat folgendes geschrieben: | Die Angst vor dem Tod ist sozusagen irr-rational, nicht begreifbar, solange man nicht selbst in dieser Misere sitzt.
Die Angst vor dem Sterben ist sehr! rational!
Sonst würd sich ja jeder der jemals schweren Liebeskummer hatte, sofort umgebracht haben  |
Angst ist an Sich etwas Emotionales, ergo nicht rational. Es ist konkrete Furcht vor Schmerz... |
das ist doch interessant. der schmerz bzw die furcht davor ist bei kindern zwingend notwendig um ihnen verhaltensweisen beizubringen die gefürchtete konsequenzen vermeiden helfen. fraglich wie sehr wir keine kinder mehr sind, die ohne solche einfachen signale auskommen könnten... wie sehr würden wir auf unsere körper achten wenn wir keinerlei schmerz mehr spüren würden ?
wie sehr würden wir auf unser leben achten wenn wir keine furcht vor den schmerzen und qualen des sterbens hätten ? und wie sehr würden wir unser leben schätzen wenn wir keine angst vor dem nicht-mehr-lebendig-sein hätten ? |
hierin zeigt sich eine evolutionäre Schutzmaßnahme, um das Überleben einer Art zu sichern. Schmerz dient als Schutzfunktion, er warnt vor Gefahr. Angst ist eine vorgeschaltete Instanz. Da zum Tod das Sterben gehört, sagt uns der Todesschmerz: Ey Alter, ich glaub du kackst gleich ab  |
und die angst vor dem nicht-lebendig sein ?
schützt uns diese vor dem nicht-lebendig-sein ?
oder lähmt sie uns so sehr daß wir schon als lebende wie die toten sind. nur mit mehr angst... |
Lebensqualität ist nicht Programm der Evolution. DAFÜR müssen wir schon selber sorgen.
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#547826) Verfasst am: 21.08.2006, 13:13 Titel: |
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Mark_M hat folgendes geschrieben: | oder lähmt sie uns so sehr daß wir schon als lebende wie die toten sind. nur mit mehr angst... |
Das ist eine dennoch sehr schöne Umschreibung des Durchschnittsbürgers ...um es mit Jim Morrison zu sagen: denn sie wissen gar nicht, daß sie leben...
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Mark_M selektiver Wiederaufnahmehemmer
Anmeldungsdatum: 14.06.2006 Beiträge: 582
Wohnort: München
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(#547831) Verfasst am: 21.08.2006, 13:21 Titel: |
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Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | Mark_M hat folgendes geschrieben: | oder lähmt sie uns so sehr daß wir schon als lebende wie die toten sind. nur mit mehr angst... |
Das ist eine dennoch sehr schöne Umschreibung des Durchschnittsbürgers ...um es mit Jim Morrison zu sagen: denn sie wissen gar nicht, daß sie leben... |
ja das ist so wie einer überdosis... und da weiss sicherlich auch jimmy was dazu...
doch wie steht es mit einer ideal-dosis ?
ist ein minimum an angst vor dem nicht-lebendig-sein notwendig damit wir unser leben überhaupt schätzen können ? oder ist das patentrezept für ein geschätztes leben immer positiv motiviert, nie auch mit negativen zutaten...?
_________________ Gelobt sei der grosse und allbarmherzige Bananenaufhänger der uns die Früchte in die Bäume hängt !!!
Was wir morgen Abend machen , Pinky ? Dasselbe wie jeden Abend natürlich !
http://www.cyberdespot.com - EAC is REALITY
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Konstrukt konstruktiver Radikalist
Anmeldungsdatum: 19.08.2005 Beiträge: 6587
Wohnort: Im Barte des Propheten
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(#547833) Verfasst am: 21.08.2006, 13:23 Titel: |
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Mark_M hat folgendes geschrieben: | Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | Mark_M hat folgendes geschrieben: | oder lähmt sie uns so sehr daß wir schon als lebende wie die toten sind. nur mit mehr angst... |
Das ist eine dennoch sehr schöne Umschreibung des Durchschnittsbürgers ...um es mit Jim Morrison zu sagen: denn sie wissen gar nicht, daß sie leben... |
ja das ist so wie einer überdosis... und da weiss sicherlich auch jimmy was dazu...
doch wie steht es mit einer ideal-dosis ?
ist ein minimum an angst vor dem nicht-lebendig-sein notwendig damit wir unser leben überhaupt schätzen können ? oder ist das patentrezept für ein geschätztes leben immer positiv motiviert, nie auch mit negativen zutaten...? |
Ich denke Angst kann Berge versetzen. Solange sie nicht in Neurosen ausartet, ist sie sicherlich oft hilfreich. Sie fördert ggf. die Phantasie und den Mut. Angst braucht Mut sie zu überwinden.
_________________ "Geisteskrank den eignen Namen sagen: Ich ich ich ich denke also bin ich - Bin ich nicht! Ich ist geisteskrank. Und kauf mir was." (Peter Licht)
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Lissie registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.02.2004 Beiträge: 457
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(#547845) Verfasst am: 21.08.2006, 13:41 Titel: Re: Gedanken an den Tod für nicht Gläubige schwerer zu ertragen? |
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Dr. Degenhart Datterich hat folgendes geschrieben: | Seit ich die letzten Reste von Religion und Glauben über Bord geworfen habe, fühle ich mich beim Gedanken an den Tod deutlich unwohler als vorher. Kann es sein, dass wer unbelastet ist von Religion und Glauben, es schwerer hat, weil er weiß, dass er aus dem Nichts kommt und ins Nichts geht, wie Michel Onfray es in "Wir brauchen keinen Gott", das ich gerade lese (sehr empfehlenswert, wenn auch nicht in allen Punkten unangreifbar), formuliert? Ich komme jedenfalls ohne die Hoffnung, da könne irgendwann irgendwie doch noch irgendwas kommen, weniger gut klar mit dem Thema und verdränge es heftiger als früher. Ich gebe es nicht gerne zu, aber der Gewinn der Erkenntnis, dass alle Religion erstunken und erlogen ist, hat sich zumindest in diesem einen Punkt für mich als Verlust erwiesen. Geht es jemandem ähnlich? |
Ja.
_________________ Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn ihr nicht aufsteht?
(Georg Christoph Lichtenberg)
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Lissie registrierter User
Anmeldungsdatum: 20.02.2004 Beiträge: 457
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(#547848) Verfasst am: 21.08.2006, 13:46 Titel: |
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Konstrukt23 hat folgendes geschrieben: | Wie ist das? Angst vorm Tod oder Angst vorm Sterben? |
Ich wüßte wenig, vor dem ich so wenig Angst habe, wie vor dem Todsein. (Sterben natürlich schon, man weiß ja nie, wie es einen erwischt, ich stelle es mir z.B. grauenhaft vor, zu verbrennen, das sind aber Ängste, die jeder Gläubige auch hat.) Es wäre mir ziemlich egal, ob ich ein paar Tage oder ein paar Äonen Jahre tot wäre - ich bin ja nicht davon betroffen, vom Todsein.
Ich kann den Tod aus einem anderen Grund nicht leiden: Weil er das (vermutlich) endgültige Ende meines Lebens ist und ich danach (vermutlich) nie wieder leben werde. Angst löst das in mir nicht aus, aber ich finde es sehr, sehr traurig.
_________________ Was hilft aller Sonnenaufgang, wenn ihr nicht aufsteht?
(Georg Christoph Lichtenberg)
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Florian registrierter User
Anmeldungsdatum: 21.08.2006 Beiträge: 347
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(#547860) Verfasst am: 21.08.2006, 14:00 Titel: |
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Lissie hat folgendes geschrieben: |
Ich wüßte wenig, vor dem ich so wenig Angst habe, wie vor dem Todsein. (Sterben natürlich schon, man weiß ja nie, wie es einen erwischt, ich stelle es mir z.B. grauenhaft vor, zu verbrennen, das sind aber Ängste, die jeder Gläubige auch hat.) Es wäre mir ziemlich egal, ob ich ein paar Tage oder ein paar Äonen Jahre tot wäre - ich bin ja nicht davon betroffen, vom Todsein.
Ich kann den Tod aus einem anderen Grund nicht leiden: Weil er das (vermutlich) endgültige Ende meines Lebens ist und ich danach (vermutlich) nie wieder leben werde. Angst löst das in mir nicht aus, aber ich finde es sehr, sehr traurig. |
Hallo Lissie,
da hast du recht, dass auch Gläubige Angst haben vor dem Sterben haben, nicht aber vor dem Tod. Der Glaube hilft ihnen das Schicksal einer vorbei gleitenden Zeit des Menschseins auf der erde zu überwinden und durch die geschlossene Tür des Todes zu blicken, die eigentlich keine Tür des Todes mehr ist, da sie einer für uns schon geöffnet hat.
Gruß Florian
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